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authorRoger Frank <rfrank@pglaf.org>2025-10-15 04:53:24 -0700
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+The Project Gutenberg eBook, Ueber die schrecklichen Wirkungen des
+Aufsturzes eines Kometen auf die Erde, by August Heinrich Christian Gelpke
+
+
+This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
+almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or
+re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
+with this eBook or online at www.gutenberg.org
+
+
+
+
+
+Title: Ueber die schrecklichen Wirkungen des Aufsturzes eines Kometen auf die Erde
+ und über die vor fünftausend Jahren gehabte Erscheinung dieser Art
+
+
+Author: August Heinrich Christian Gelpke
+
+
+
+Release Date: May 29, 2006 [eBook #18471]
+
+Language: German
+
+Character set encoding: ISO-8859-1
+
+
+***START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK UEBER DIE SCHRECKLICHEN WIRKUNGEN
+DES AUFSTURZES EINES KOMETEN AUF DIE ERDE***
+
+
+E-text prepared by Louise Hope, Karl Eichwalder, Christian Aschoff, and
+the Project Gutenberg Online Distributed Proofreading Team
+(http://www.pgdp.net/)
+
+
+
+Anmerkung:
+ _Wort_ = gesperrt
+ +Wort+ = antiqua
+
+
+
+
+
+UEBER DIE SCHRECKLICHEN WIRKUNGEN DES AUFSTURZES EINES KOMETEN
+AUF DIE ERDE
+
+und über die vor fünftausend Jahren gehabte Erscheinung dieser Art.
+
+von
+
+Dr. Aug. Heinr. Christ. Gelpke,
+
+Schulrathe und Professor in Braunschweig
+und Ehrenmitgliede der Großherzoglichen
+mineralogischen Societät in Jena.
+
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+
+
+
+
+
+Leipzig, 1835.
+Friedrich Fleischer.
+
+
+
+
+Ehe ich die schrecklichen und furchtbaren Wirkungen, welche unser
+Wohnort sowol in seinem innern Baue, als auch auf seiner Oberfläche
+leiden würde, wenn irgend ein bedeutender Weltkörper, etwa von der
+Größe unseres Mondes auf die Erde stürzte, anführe, muß ich zuvor eine
+allgemeine Darstellung von der Entstehungsart desselben und seiner
+allmäligen Ausbildung zu geben suchen, um danach die furchtbaren
+Wirkungen des Kometen, der an unsern Wohnort stoßen, seinen innern Bau
+zertrümmern und seine organische Schöpfung zerstören und vernichten
+würde, richtig beurtheilen zu können.
+
+Die beiden großen, mächtigen Hauptgesetze, durch welche unser Erdball
+und überhaupt die großen Weltkörper, die mit ihrem funkelnden Lichte das
+nächtliche Gewölbe des Himmels so prachtvoll schmücken, und Millionen
+Mal größer, als unser uns schon so groß scheinender Erdkörper sind, und
+wodurch das Samenkorn in dem Schoße der Erde gebildet wird und zu seiner
+Entwicklung gelangt, sind die _Anziehungs-_ und _Abstoßungs_gesetze.
+
+Alles, was wir um uns her und in den Tiefen der Erdschichten erblicken,
+ist auf dem flüssigen Wege entstanden, das heißt: der erste Zustand
+aller natürlichen Körper ist ein flüssiger gewesen. Wer verkennt dieses,
+wenn er an die Entstehung des erhabenen Menschen aus einem kleinen,
+einem Senfkorne an Größe gleichenden Eye denkt? Und wer würde es
+glauben, wenn die Erfahrung solches nicht bestätigte, daß aus demselben
+der große erhabene Mensch entstände, der mit der Meßruthe in der Hand
+die ungeheuern Weiten der Welten, welche der Lichtstrahl, der in einer
+Sekunde 41,000 Meilen macht, nicht in Jahrzehenden, sondern erst in
+Jahrtausenden, und die Weite von dem, von Herschel zuletzt entdeckten
+Weltengebiete in 1½ Millionen von Jahren durchläuft, auszumessen, und
+die Gesetze, wodurch sie in dem großen Weltenraume schwebend erhalten
+und umhergeführt werden, auszuforschen vermag? Ist aber der erste
+Zustand des Menschen in diesem Eye nicht ein flüssiger?
+
+Und wird _derselbe_ nicht dadurch in diesem kleinen Eye entwickelt, daß
+von diesem, wenn es durch eine geheimnißvolle Naturkraft angeregt und
+belebt worden ist, die ihm zugeführten feinen Nahrungssäfte, vermöge des
+großen Anziehungsgesetzes der Natur, angezogen werden, und wenn solche
+alsdann von ihm gehörig verarbeitet worden sind, nach diesem und jenem
+Theile seines kleinen Wesens hingeführt oder gleichsam hingestoßen
+werden?
+
+Ist aber der erste Zustand des Samenkornes in der Hülle der noch
+unausgebildeten Frucht anders? Und wird die Entwicklung desselben nicht
+durch gleiche Gesetze vollzogen?
+
+Und sind die ungeheuren Felsenwände, die mächtigen Erd- und
+Steinschichten der Erde auf eine andere Weise entstanden? Sind sie nicht
+alle aus einem flüssigen Zustande ins Dasein gekommen? Wer kann dieses
+leugnen, wenn er die wellenförmige Bildung der Erdschichten und die
+Krystallisationen in denselben, welche deutlich genug den Weg ihrer
+Entstehungsart bezeichnen, mit Aufmerksamkeit betrachtet? Und muß daher
+nicht unser Wohnort, der aus diesen mächtigen Felsenmassen
+zusammengesetzt ist, auf eine gleiche Art entstanden sein?
+
+Hieraus erhellet demnach, daß unser Wohnort einstens, als er dem _Chaos_
+des unendlich großen Weltenraumes entschlüpfte, nichts weiter als eine
+und zuerst wahrscheinlich unbedeutende Art vom Wasserballe gewesen sei,
+der sich hierauf durch die Vereinigung mehrer solcher Bälle an Masse
+vergrößert hat und hinangewachsen, und so vielleicht dem Kometen vom
+Jahre 1744, 1795 und 1796, in Ansehung des Naturbaues, gleich gewesen
+ist[A].
+
+ [Anmerkung A: Diese Weltkörper waren so durchsichtig, daß man
+ Fixsterne durch ihre Masse hervorfunkeln gesehen hat. Bryant machte
+ zuerst diese Entdeckung im Jahre 1744, darauf +Dr.+ Gerschen den 8.
+ und 9. November 1795 und +Dr.+ Olbers den 1. April 1796.]
+
+Die Annahme einer solchen Entstehungsart unseres Wohnortes setzt aber
+voraus, daß einstens der ungeheure Schöpfungsraum, der eben so unendlich
+ist, als das Wesen, welches ihn schuf und werden hieß, mit einem feinen
+Weltenstoffe angefüllt und übersättigt gewesen sein muß, in welchem sich
+hier und dort durch irgend einen Wink der höhern Natur oder durch irgend
+einen uns unbekannten Erzeugungsprozeß Massen getrennt und zu kleinen
+mehr flüssigen als festen Weltmassen, mit allen den Stoffen, woraus die
+Weltkörper bestehen, angefüllt, sich gebildet haben.
+
+Da aber die Menge der kleinern Weltmassen, die dem Schoße des großen
+Weltenraumes entschlüpft waren, im Anfange unzählig groß gewesen sein
+muß, weswegen sie beinahe schwebend an einander müssen gestanden haben,
+wobei auch die anfängliche Richtung ihres Laufes, welche ihnen von dem
+sie bildenden Stoffe mitgetheilt worden war, noch nicht gehörig geordnet
+sein konnte, so war es wol natürlich, daß sie aneinander stoßen, dadurch
+auf einander fallen, und sich an Masse vergrößern mußten.
+
+Als nun hierauf ihre Menge geringer wurde, so konnte auch das
+Zusammenfließen derselben nicht mehr so häufig erfolgen, wodurch sie
+daher mehr Ruhe in ihrem Innern genossen, und vermögend wurden, die
+ihnen beigemischten Theile fallen zu lassen, und Kerne und Schichten
+in ihrem Innern zu bilden.
+
+Diese Bildungsart ist aber nach eben denselben Gesetzen der
+allgemeinen Schwere erfolget, nach welchen Wasser in einem Glase die
+hineingeschütteten und darin umhergerührten Erdtheile fallen läßt, nach
+welchen die schwersten Theile zuerst, hierauf die etwas minder schweren,
+und zuletzt die leichtesten von ihnen niederfallen, wodurch sich alsdann
+verschiedene Schichten auf dem Boden desselben bilden und anhäufen.
+Auf eben diese Weise mußten auch die kleinen Weltmassen, da sie noch
+in ihrem flüssigen Zustande waren, die ihnen beigemischten Stoffe
+niederfallen lassen, und zwar nach dem Punkte hin, der ihr
+gemeinschaftlicher Schwerpunkt war und in ihrer Mitte lag. Um diesen
+reiheten sich demnach die Stoffe, nach ihrer Schwere, kugelförmig, und
+bildeten dadurch bei unserer Erde die verschiedenen Erdschichten.
+
+Auf diese Weise kann das Innere derselben nicht hohl, auch nicht mit
+Feuer oder Wasser, sondern es muß, nach der Berechnung des Engländers
+Hutten, der dritte oder vierte Theil von ihr mit einer Metallmasse
+ausgefüllt sein[A]. Da wir aber nicht bis zu ihrem Innern, vermöge
+des Wassers, welches sich aus dem Meere, den Flüssen und den Quellen in
+die Erdrinde überall hineindrängt und womit sich daher jede Vertiefung
+ausfüllt, hineindringen können[B], so kennen wir von ihr auch nur ihre
+Rinde, und auch diese nur bis zu einer Tiefe von 3000 Fuß, das ist bis
+zum siebentausendsten Theile ihrer ganzen Dicke[C].
+
+ [Anmerkung A: Bei der Ausmessung eines Grades auf der Erde 1735-1738
+ bemerkte Bouguer und Condamine, daß der 20,000 Fuß hohe Chimborasso
+ in Peru in Südamerika, aus Granit bestehend, das Pendel um 7-8
+ Linien von der senkrechten Linie ab, und an sich zog, welches
+ ebenfalls im Jahre 1774 bei dem Berge Shelallien in Schottland
+ von Maskelyne, der über 300 Beobachtungen an demselben angestellt
+ hat, beobachtet worden ist, worauf man eine Vergleichung der
+ Anziehungskraft dieser Granitgebirge mit der der Erde angestellt und
+ daraus hergeleitet hat, daß die Anziehungskraft der Erde sich zu der
+ dieser Berge wie 9 zu 5 verhalte. Da nun die Dichtigkeit des Granits
+ 2½ Mal größer als die des Wassers ist, so folgt daraus, daß die
+ mittlere Dichtigkeit der Erdkugel 4½ Mal größer, als die des Wassers
+ sein muß.]
+
+ [Anmerkung B: Wenn auch das in den Tiefen der Erde sich befindende
+ Wasser das Hineinsteigen zu ihrer Mitte nicht verhinderte, so würde
+ der Druck der Luft, der mit jeder zunehmenden Tiefe, von der über
+ ihr sich befindenden Luftsäule immer größer wird, solches nicht
+ verstatten, indem dadurch die Luft in einer Tiefe von 7 Meilen
+ schon so zusammengedrückt ist, daß Eisen auf ihr, in einer Tiefe von
+ 11 Meilen Gold, und in einer Tiefe von 12 bis 13 Meilen Platina,
+ welches, wie bekannt, 21 Mal schwerer als das Wasser ist, schwimmt.
+
+ Wie sollte der Mensch nun durch diese dichte Luft zu dem Innern der
+ Erde kommen? In einer Tiefe von _einer_ Meile würde er vielleicht
+ schon auf ihr schwimmen.]
+
+ [Anmerkung C: Diese Tiefe hat das Bergwerk bei Kuttenberg in Böhmen.
+ Da der Halbmesser der Erde, welcher ihre Dicke ausmacht, gleich 860
+ geogr. Meilen ist, so macht diese Tiefe von ihr = (860 × 24000)/3000
+ Fuß = 7000 Fuß aus.]
+
+Nach der allgemeinen Schwere müßten wir nun in dieser Erdrinde die
+schwerste von allen Felsenmassen, das ist die Granitmasse, oder die
+Granitschicht, oder das Granitgebirge überall als die unterste
+Erdschicht liegend finden. Hierüber müßte das Kalkgebirge von der ersten
+Entstehung, dann das von der zweiten oder das Flötzgebirge und hierüber
+die aufgeschwemmte Dammerde ruhen.
+
+Indessen findet man fast nirgends in dem Innern der Erde diese Ordnung
+der Lage, wobei die tief liegenden Schichten nirgend vollkommen
+wagerecht liegen, sondern bald mehr bald weniger geneigt, und an vielen
+Oertern, wie bei dem Montblanc, sogar ganz oder doch beinahe senkrecht
+hingestellt. Und überhaupt in den Schweizeralpen, im karpathischen
+Gebirge, in den Pyrenäen und beinahe in allen großen Gebirgen erblickt
+man die ungeheuresten Felsenmassen häufig umgestürzt und auf dem Kopfe
+stehend. Hin und wieder liegen sie in einer umgebogenen krummlinigen
+Richtung so, daß die hohle Seite nach Außen hingewandt gerichtet steht.
+Kurz es ist bei der Lage und Stellung der Schichten keine Lage und
+Gestalt denkbar, welche bei diesen Felsenmassen noch Statt finden
+konnten.
+
+Alle diese ungeheuern Felsenmassen sind in ihrem Innern durch mächtige
+Spalten, Risse, Hohlungen und Klüfte auf alle mögliche Art und Weise von
+einander getrennt, die bald in horizontaler, bald in schiefer Richtung
+in ungeheuren Weiten durch sie dahin laufen, und bald senkrecht stehend,
+wie wenn Felsenwände an Felsenwände geschoben und an einander gedrängt
+worden wären, angetroffen werden, und die sich hin und wieder mit
+Metallmassen, auch wol mit vegetabilischen und animalischen Produkten
+ausgefüllt haben. Und von außen sind jene auf alle Art und Weise über
+einander hingeworfenen und hin und wieder umgestürzten Felsenmassen
+durch weite und tiefe Thäler[A] von einander getrennt, wodurch tiefe
+Seen hin und wieder entstanden sind, und wobei es sehr auffallend ist,
+daß man oft an dieser Seite eine ganz andere Felsenschicht, und dabei
+ganz anders hingestellt als an der andern Seite erblickt.
+
+ [Anmerkung A: Das große Werk des von Saussüre, über die Alpen,
+ ist voll von Beweisen, daß alle Thäler, bis auf ihre kleinste
+ Verästelung, durch Umstürzen der Schichten gebildet worden sind.
+ S. Gilbert Annal. Bd. 22 S. 168.]
+
+Außer diesen großen Naturwundern, worüber der aufmerksame Beobachter
+in Verwunderung und stilles Erstaunen versetzt wird, und die er sich
+auf die gewöhnliche Weise, durch die Macht des Feuers und der Fluthen,
+nicht befriedigend zu erklären vermag, siehet er Felsentrümmer von
+Granitmassen nicht bloß auf Ebenen, sondern auch auf Hügel und Berge,
+fern von ihrem Geburtsorte, hingeworfen. So sind z.B. die Ebenen und
+Hügel von Deutschland und Italien und die Bergrücken des Juragebirges
+mit den Granitblöcken von den Alpen, die hier zu den Höhen von 5000 Fuß
+und durch den 950 Fuß tiefen und über 3 Stunden breiten Genfersee
+hinangefluthet sind, übersäet.
+
+Aber nicht allein auf den Hügeln, Ebenen und Bergen dieser beiden
+Länder, sondern fast auf allen Ebenen, Hügeln und Bergen von ganz
+Europa bis zu den nördlichen Gebirgen dieses Erdtheils hin, liegen
+die Granitblöcke hin und wieder in bedeutender Menge und Größe[A]
+ausgestreuet. Und auch in Südamerika in der Gegend von Potosi findet man
+Granitfelsenstücke, ohne errathen zu können, wie und woher sie hierher
+gekommen sind. Und so wie die Erdrinde auf ihrer Oberfläche mit
+Granitblöcken und andern Felsenstücken übersäet ist, so ist auch ihr
+Inneres damit angefüllt, und sie liegen darin eben so zerstreut und
+ausgebreitet, wie auf ihrer Fläche.
+
+ [Anmerkung A: So hat der 30-40,000 Kubikfuß enthaltende Granitblock,
+ woraus das Fußgestell zu der Bildsäule Peters des Großen gemacht
+ worden ist, im finnischen Meerbusen auf einem Kalkgebirge gelegen.
+ Und bei der Insel Usedom erheben sich mehre Granitspitzen auf dem
+ Baltischen Meere empor, und die schwedische Provinz Schonen, wie
+ auch die Halbinsel Jütland, sind mit diesen Granittrümmern so
+ reichlich angefüllt, daß davon Mauern, Kirchen u.s.w. gebaut worden
+ sind.]
+
+Aus diesem hier nur kleinen und schwach dargestellten Gemälde von
+dem Innern der Erde, worüber man Mehres und Ausführlicheres in de la
+Metherie's Theorie der Erde im 2. Theile, Bergmann's physikalischer
+Beschreibung der Erdkugel im 1. Theile, Saussure's Alpenreisen und
+in den Untersuchungen über den Ursprung und die Ausbildung der
+gegenwärtigen Anordnung des Weltgebäudes von den Marschällen von
+Bieberstein finden kann, folgt demnach, daß unser Wohnort durch mächtige
+Revolutionen in seinem Innern zerstört und zertrümmert worden sei. Da
+nun diese Zerstörungen 1) nicht durch die Macht des unterirdischen
+Feuers, welches wol einzelne Gegenden der Erdoberfläche verwüsten,
+Felsenmassen emporheben und sie zertrümmern kann, aber nicht ungeheuere
+Felsenmassen über Felsenmassen zu schleudern, sie umzustürzen und wie
+Wände an Wände zu reihen und dadurch Bergketten, von 70 Meilen, wie die
+Pyrenäen, und von 1700 Meilen, wie die Cordilleras in Amerika, zu bilden
+vermag -- und 2) auch nicht durch die Macht der Fluthen, indem sich
+dadurch jene vorhin angeführten Erscheinungen gar nicht erklären lassen,
+hervorgebracht werden konnten, so muß eine andere, weit mächtigere
+Ursache diese große Revolution in dem Innern der Erde hervorgebracht
+haben. Und diese ist keine andere und kann keine andere sein, als ein
+öfteres Aufstürzen fremder festen Weltmassen auf unsere Erde, wodurch
+die Rinde derselben zerstört, ihre Felsenmassen umhergeworfen und mit
+fremden Felsenmassen vermischt worden sind.
+
+Von der Behauptung dieser Wahrheit wird man sich durch folgende
+Punkte, wie ich glaube, hinlänglich überzeugen: 1) durch den vorhin
+dargestellten zertrümmerten Bau der Erdrinde, besonders in ihren großen
+Gebirgen, 2) durch den vorhin angeführten Lauf der kleinen Weltmassen,
+der bei allen noch nicht gehörig angeordnet worden ist, wie ich
+vorhin angeführt habe. Und 3) durch die Erscheinung so vieler noch
+unausgebildeter Weltmassen, die noch stets dem Schoße des großen
+Weltenraumes entschlüpfen, wenn sie sich durch den darin stets
+ausgebreiteten Weltenstoff zu Weltmassen und Weltkörpern gebildet
+haben, von welchen die kleinen Massen, unter den Namen Feuerkugeln,
+Sternschnuppen und Meteorsteine, so lange in dem Schöpfungsraume
+umherlaufen, bis ihre Schwungkraft durch das Nahekommen an irgend einen
+größern Weltkörper geschwächt oder wol ganz vernichtet wird, wo alsdann
+eine Vereinigung ihrer Masse mit der des größern erfolgt.
+
+Hiervon überzeugen uns folgende Beispiele: Im Jahre 1676 den 21. März
+erschien eine solche Kugel, die etwa ¼ deutsche Meile im Durchmesser
+besaß, und mit einer Geschwindigkeit von 160 geogr. Meilen in einer
+Minute über Dalmatien, das Adriatische Meer und Italien dahin eilte,
+südwärts von Livorno zersprang, und zertrümmert ins Meer fiel.
+
+Im Jahre 1719 wurde eine solche Kugel in England beobachtet,
+die in einer Minute 300 geogr. Meilen zurücklegte, also weit die
+Geschwindigkeit der Erde in ihrem Laufe, welche in einer Minute nur
+240 Meilen macht, übertraf, 3560 Fuß im Durchmesser besaß, und in einer
+Höhe von 64 deutschen Meilen erblickt wurde.
+
+Im Jahre 1758 wurde hier ebenfalls eine solche Kugel erblickt, welche
+in einer Sekunde 6 deutsche Meilen zurücklegte, 4340 Fuß im Durchmesser
+groß war, und zuerst in einer Höhe von 20 und nachher von 5-7 deutschen
+Meilen gesehen wurde.
+
+Und die letzte Erscheinung in dieser Art ist die Feuerkugel vom Jahre
+1783 gewesen, welche in einer Höhe von 12 bis 13 deutschen Meilen über
+England und Frankreich dahin geeilt ist und auch in Rom und Hamburg soll
+beobachtet worden sein. Mehres hierüber findet man vom +D.+ Chladni,
+»Ueber den Ursprung der von Pallas gefundenen und anderer ihr ähnlichen
+Eisenmassen. Leipzig, 1794«, gesammelt.
+
+Zu diesen merkwürdigen Erscheinungen, welche nicht in unserer
+Atmosphäre, indem diese nur 9 bis 10 Meilen hoch ist, erzeugt, und die
+auch nicht von ihr getragen und umhergeführt werden können, weil diese
+nicht ein Mal einen Wassertropfen umherzuführen vermag, gehören auch
+die Meteorsteine, welche man, ihres Ursprungs wegen, jetzt Cosmolithen
+nennt, und die theils in einer festen dichten Masse, theils in
+einer porösen Gestalt, und theils als Staub- und Wasserregen zu uns
+herabgekommen sind, und wovon die größern festen Massen das Gewicht von
+_einem_ Pfunde bis zu dem von _hunderttausend Pfunden_ und dabei hin und
+wieder die Größe eines Hauses gehabt haben.
+
+Zum Beweise hiervon mögen folgende Beispiele dienen:
+
+Zuerst der Stein, dessen Herabfallen durch gerichtlich abgehörte Zeugen
+und mit Dokumenten gehörig bestätigt ist, der am 26. Mai 1751 in der
+Gespannschaft Agram im obern Sclavonien herabfiel. An diesem Tage
+nämlich bemerkte man des Abends um 6 Uhr gegen Osten am Himmelsgewölbe
+eine Art von feuriger Kugel, welche, nachdem sie in zwei Theile mit sehr
+großem, einen Kanonenschuß übertreffenden Knalle zersprungen war, in
+Gestalt zweier in einander verwickelten Ketten mit solchem Geräusche,
+als wenn eine große Menge Wagen durch die Luft gewälzt worden wäre,
+auf die Erde gefallen, und von welchen das eine Stück, 71 Pfund schwer,
+in einen acht Tage zuvor gepflügten Acker, drei Klafter tief, in den
+Boden hineingedrungen ist; das andere Stück, 16 Pfund schwer, ist auf
+eine Wiese, 2000 Schritt von jenem entfernt, niedergefallen, und hat
+ebenfalls eine Spalte von 2 Ellen weit zurückgelassen. Von diesen
+beiden Stücken ist das größere, nebst der Urkunde darüber, von dem
+bischöflichen Consistorium zu Agram an das Kaiserliche Naturalienkabinet
+in Wien geschickt worden, wo es aufbewahrt liegt. Ein anderer Stein von
+dieser Art ist der, welcher 190 Pfund schwer, und seit Jahrhunderten auf
+dem Rathhause zu Ellbogen in Böhmen, unter dem Namen der verwünschte
+Burggraf, gelegen hat, jetzt auf dem Kaiserlichen Naturalienkabinet in
+Wien ebenfalls aufbewahrt wird. Ein anderer Stein von 270 Pfund ist bei
+Ensisheim in Ober-Elsaß im Jahre 1492 den 7. November niedergefallen. Im
+Jahre 1622 den 10. Januar ist in Devonshire in England eine Steinmasse
+von 3½ Fuß Länge, 2½ Fuß Breite und 2½ Fuß Dicke, eine Elle tief in die
+Erde geschlagen. Im Jahre 1668 den 19. oder 21. Junius fielen große
+Steine im Veronesischen nieder, von welchen der eine 200 Pfund wog.
+Zu diesen Steinen gehört noch vorzüglich derjenige, welcher von einer
+porösen Masse und den Pallas im Jahre 1772 in Sibirien gefunden hat,
+der 1600 Pfund schwer war, und von dem die Einwohner ihm erzählt haben,
+daß er vom Himmel gefallen sei, weswegen sie ihn wie ein Heiligthum
+verehrten. Und zu den größten Steinen dieser Art gehört 1) derjenige,
+welcher im Winter 1740 oder 1741 in Grönland, von der Größe eines
+Hauses, mit einem furchtbaren Donner, wodurch die Menschen aufgeweckt
+worden sind, niedergefallen ist. Und auch in Thüringen soll ein Stein
+von eben dieser Größe im Jahre 1135 oder 1136 niedergefallen sein.
+2) Der Stein, von welchem Herr von Humbold in seinem »+Essai politique
+etc. sur la nouvelle Espagne chap. 8. p. 293+« erwähnt, daß er 300 bis
+400 Zentner schwer sei und in der Gegend von Dorango in Mexiko liegen
+soll. Und endlich 3) derjenige, welchen Bougainville am Platoflusse, der
+100,000 Pfund zu seinem Gewichte haben soll, gesehen hat. Auch gehört
+höchst wahrscheinlich hierher der Eisenfelsen am rechten Ufer des
+Senegals, von dessen Masse die Neger ihre Werkzeuge schmieden, indem
+dieser Felsen ganz isolirt an jenem Orte zu liegen scheint[A].
+
+ [Anmerkung A: Das in den Geographien stets angeführte Eisen von
+ Senegambien scheint dieses zu sein.]
+
+Außer diesen festen Massen, welche zu uns herabgekommen sind, sind
+auch solche in Staub und Regen, wie ich schon angeführt habe, zu uns
+herabgefallen. Zu den merkwürdigsten Staubregen dieser Art gehört
+erstlich derjenige, welcher am 14. März 1813 in Calabrien gefallen ist,
+wo eine Menge von rothem Staube, vom Meere herkommend, unter Regen,
+Blitz, Donner und einem besondern Getöse, und hin und wieder mit Steinen
+vermischt, zur Erde fiel, wobei die Luft Stunden lang verfinstert und
+die ganze Gegend mit Furcht und Schrecken angefüllt gewesen ist. Und zu
+gleicher Zeit soll ein rother Schnee in Friaul gefallen sein. Zweitens
+gehört hierher der starke Staubregen, welcher sich am Ende des
+Septembers im Jahre 1815 auf dem Ostindischen Meere ereignet hat, wo
+dasselbe noch am zweiten Tage, in einer Breite von 50 deutschen Meilen,
+mit hohem rothen Staube bedeckt war[A].
+
+ [Anmerkung A: Mehres hierüber findet man in dem Verzeichnisse der
+ herabgefallenen Stein- und Eisenmassen von Chladni, und in den
+ fortgesetzten Verzeichnissen dieser Massen in dem 22. und 23. Bande
+ von Gilbert's Annalen, und in der ersten Zeitschrift vom Jahre
+ 1818.]
+
+Alle diese Massen, die sich am Tage am Himmelsgewölbe als vielfarbige,
+sonderbar gestaltete Wölkchen, und des Nachts in der Gestalt von
+brennenden, mit leuchtenden Dämpfen umgebenen und mit einem Schweife
+versehenen Kugeln gezeigt haben, und die alle in Ansehung ihrer
+Bestandtheile von einerlei Beschaffenheit sind, können nun keine
+Erdprodukte sein. Denn sollten sie diese sein, so müßten sie aus
+feuerspeienden Bergen ausgeworfen und von ihnen umhergeschleudert worden
+sein, und man müßte sie alsdann in der Gegend dieser Berge am häufigsten
+antreffen, wo man aber fast gar keine findet. Und sollten sie aus
+Bergen, die am Nord- und Südpole, von welchen wir aber nichts wissen,
+vorhanden sein sollen, ausgeworfen werden, so würden sie stets aus
+einer und ebenderselben Gegend, und nicht aus allen Weltgegenden zu
+uns kommen. Ferner sind auch die Berge nicht vermögend, solche Massen
+von 100 bis 100,000 Pfunden zu einer Höhe von 60 bis 100 Meilen zu
+schleudern und ihnen eine Wurfkraft, durch welche sie über Länder
+geführt worden sind, mitzutheilen. Auch der mächtige Blitzstrahl vermag
+solche Massen nicht von den Felsenspitzen zu reißen, und sie in eine
+solche Höhe zu schleudern; daher können diese Meteormassen keine
+Erdprodukte sein. 2) Können diese Massen, wie einige geglaubt haben,
+auch nicht vom Monde zu uns gekommen sein, und noch von demselben zu uns
+kommen, weil +a)+ ihre Anzahl, welche Chladni auf 300 angibt, viel zu
+groß ist, und +b)+ weil der Lauf beider Weltkörper, der Erde und des
+Mondes, ihre Ankunft vom Monde her nur in einer elliptischen Bahn
+verstatten könnte, weswegen daher nur selten solche Meteormassen zu uns
+herabfallen könnten. Der große Geometer _La Place_, der die Mechanik des
+Weltenbaues entdeckt und uns enthüllt hat, wurde durch den Anblick der
+vielen Krater auf dem Monde, die von den heftigsten Revolutionen, welche
+auf demselben müssen statt gefunden haben, zeugen, auch auf den Gedanken
+gebracht, daß die Meteormassen wol vom Monde zu uns hergeschleudert
+werden könnten. Als er aber zu berechnen anfing, und fand, daß eine
+solche Masse in einer Sekunde 7773 Fuß machen mußte[A], um aus dem
+Gebiete der Anziehungskraft des Mondes in das der Erde zu kommen, so gab
+er seine Meinung auf. Auch +Dr.+ Olbers war anfangs ebenfalls dieser
+Meinung ergeben, wenn der Mond in seiner Erdnähe von 48,000 Meilen sich
+befände, und beide Weltkörper, Erde und Mond, in einem Ruhestande sich
+befinden. Da aber dieses nicht der Fall ist, so muß jedem Körper auf dem
+Monde die Bewegung der Schnelligkeit und Richtung so mitgetheilt werden,
+wie er dieselbe hat. Hierdurch würde der Stein in den Lauf eines
+parabolischen Bogens versetzt werden, aber nicht zur Erde kommen. Und
+3) können diese Massen nicht in der Atmosphäre erzeugt werden, weil
++a)+ diese nur 9 bis 10 Meilen hoch ist, und jene Massen in einer
+Höhe von 60 bis 100 Meilen, wie die darüber angestellten Berechnungen
+beweisen[B], erblickt worden sind. +b)+ Ist die Atmosphäre in einer
+Höhe von 20 Meilen so dünn, daß _eine_ Kubikmeile Luft nicht mehr als
+_ein_ Pfund wiegt. Wie ist nunmehr denkbar, daß in dieser Höhe und noch
+weniger in der von 60 bis 100 Meilen sich Eisenmassen von 1000 bis
+100,000 Pfund haben bilden können? Denn wo ist der Stoff dazu in
+dieser Höhe vorhanden? Und +c)+ wodurch sollten diese Meteormassen die
+Schwungkraft erhalten haben, durch welche sie über ganze Länder, mit
+einer Geschwindigkeit, welche bei einigen die der Erde übertroffen
+hat, dahin geführt worden sind, und mit welcher sie sich, in einem
+parabolischen Bogen sanft zur Erde niederlassend, erhalten haben, wenn
+sie beides nicht bei ihrem Entstehen im Weltenraume erhalten hätten,
+indem die Luft nicht einmal einen Wassertropfen, der nach seiner Bildung
+sogleich zur Erde fällt, fortzuführen vermag.
+
+ [Anmerkung A: Eine Geschwindigkeit welche 7 Mal die des Schalls, der
+ in einer Sekunde 1040 Fuß macht, übertrifft.]
+
+ [Anmerkung B: Die Feuerkugel oder Meteormasse, welche im Jahre 1783
+ den 10. August über England und Frankreich &c. fortlief, ist in
+ Hamburg gesehen worden. Da nun Hamburg von London 90 Meilen entfernt
+ ist, so muß diese Masse, wenn sie in einem Winkel von 50° von
+ Hamburg aus gesehen worden ist, über 107 Meilen hoch geschwebt
+ haben. Ist sie in einem Winkel von 40° gesehen, so ist ihre Höhe 75,
+ ist sie 30° hoch gesehen, so ist ihre Höhe 50 Meilen, und ist sie
+ 10° hoch gesehen worden, so ist ihre Höhe 15 Meilen gewesen.]
+
+Aus allen diesen folgt demnach, daß die Meteormassen Produkte des großen
+Weltenraumes oder kleine Weltmassen sind.
+
+Wenn sich nun solche Vereinigungen fremder Körpermassen mit der unseres
+Wohnortes in neueren Zeiten zugetragen haben, ist es dann wol nicht sehr
+wahrscheinlich, daß in noch frühern Zeiten, besonders zu der, wo die
+Menge der kleinen Weltmassen weit größer war, als jetzt, und viele von
+ihnen, wo nicht alle, in einem noch unangeordneten Laufe dahin eilten,
+weit mehre solcher Zusammenstürze erfolgen mußten -- und daß auch Massen
+von bedeutender Größe auf unsern Wohnort müssen gestürzt sein, welche
+nicht allein seinen innern Bau erschüttert und zerstört, sondern auch
+Felsenmassen, als Berge, auf ihn müssen hingesetzt haben?
+
+Vielleicht ist auf diese Art einstens Amerika, welches weit höher als
+die übrigen Erdtheile über der Meeresfläche erhaben liegt, aufgesetzt
+worden, wozu nur ein Weltkörper, wie die Vesta[A] groß ist, gehörte, der
+hierauf das Wasser daselbst weggedrängt und zu großen Wasserbergen auf
+den Seiten der Erdoberfläche angehäuft hat, und wodurch vielleicht die
+Zend- oder die Noahische oder eine andere Fluth des grauen Alterthums
+hervorgebracht worden ist.
+
+ [Anmerkung A: Diese ist 14,800 Mal kleiner als unser Wohnort.]
+
+Daß aber unser Wohnort mehre solcher Zusammenstürze von bedeutenden
+Weltmassen wirklich erlitten habe, zeigt deutlich, nicht allein, wie
+schon angeführt ist, sein innerer Bau, sondern auch die große Menge
+von organischen Wesen, welche tief unter den Felsenmassen verschüttet
+liegen, und die ihr Grab nicht durch Fluthen, sondern nur durch
+gewaltsame Verschüttungen und Zusammenstürzungen von Felsenmassen auf
+Felsenmassen, da, wo sie liegen, können gefunden haben[A]. Denn, wenn
+die ganze Menge von Ueberresten der Thiere durch Fluthen hierher geführt
+worden wäre, so würde man die Knochen derselben nicht so gut erhalten,
+sondern vom Wasser zerstört und in Steinmassen umgeschaffen, wie man
+viele von den Muscheln antrifft, oder in Abdrücken dargestellt, und auch
+nicht tief unter Felsen, wo nie Fluthen hingedrungen sind, antreffen und
+angetroffen haben. Und selbst der große Naturforscher Cuvier, welcher
+nunmehr schon 78 Arten von Säuge- und eyerlegenden Thieren aus dem
+Schoße der Erde, worunter 49 in der jetzt lebenden Schöpfung gänzlich
+unbekannte Arten sind, hervorgefunden hat, behauptet, daß die großen
+Landthiere da, wo sie in der Erde liegend gefunden werden, auch gelebt
+haben. Hieraus erhellet demnach, daß ein großer Theil von jenen Thieren,
+wo nicht alle, durch einen Aufsturz eines fremden Weltkörpers[B] auf
+unsere Erde verschüttet worden sei.
+
+ [Anmerkung A: Zu den Thieren, die höchst wahrscheinlich da, wo ihre
+ Ueberreste gefunden werden, einstens gelebt haben, gehört vorzüglich
+ der Elephant, von welchem man fast in allen Ländern Europa's
+ Ueberreste ausgegraben hat und noch ausgräbt. So gräbt man z.B.
+ in den Baumanns- und Scherzfeldischen Höhlen zuweilen eine Menge
+ Zähne aus, die oft noch ihren natürlichen Glanz haben und in den
+ Kinnbacken festsitzen. So hat man auch bei Erfurt in Thüringen
+ im Jahre 1698 in einer Tiefe von 24 Fuß ein Gerippe ausgegraben,
+ welches noch die Hirnschale mit 4 Backenzähnen, 2 Eckzähnen,
+ Schulterknochen, Rückenwirbel, einige Rippen und verschiedene
+ Halsknochen besaß. Eben so hat man nicht weit von Langensalza im
+ Thüringschen bei Tonne im Jahre 1695 ein solches Gerippe mit 2 acht
+ Fuß langen Eckzähnen oder Fangzähnen gefunden. Auch zwischen Brüssel
+ und Rupelle sind 2 Gerippe mit Kinnbacken und Fangzähnen -- auch in
+ Siebenbürgen und Ungarn, an der Donau und am Rhein und fast in allen
+ Ländern Europens sind sowol Knochen als Zähne von diesem Thiere
+ ausgegraben worden. Ja, man hat sogar einen solchen in Kiesel
+ verwandelten Backenzahn auf Island gefunden. Weit häufiger aber
+ findet man dergleichen Zähne in Sibirien an den Flüssen Obi,
+ Jenesei, Lena u.s.w. wo sie von einer Länge von 9½ Fuß, 6 Zoll im
+ Durchmesser und 400 Pfund schwer gefunden werden. Auch an andern
+ Oertern Asiens, Afrika's und Amerika's und zwar an solchen, von
+ welchen man weiß, daß daselbst nie Elephanten gehauset haben, hat
+ man Ueberreste davon gefunden. Mehres hierüber findet man in meiner
+ »Allgemeinen Darstellung der Oberflächen der Weltkörper unseres
+ Sonnengebietes. Seite 10, 11 u.s.w.«]
+
+ [Anmerkung B: Von den bei dem Dorfe Thiede, unweit Braunschweig,
+ aufgefundenen Knochen vom Mammuth, Nashorn, Dammhirsch &c. scheinen
+ diese hier gelebt und durch jene herbei strömende Fluth in einen
+ Winkel zusammen getrieben zu sein, in welchem sie Schutz zu finden
+ glaubten, wo sie darauf unter dem Niederschlage der Wasserfluth
+ begraben worden sind.]
+
+Aber wie furchtbar, wie grausenvoll müssen solche große mächtige
+Naturscenen, welche nicht allein das Innere der Erde erschüttern, hier
+und da die Felsenmassen zertrümmern und die Ebenen verwüsten, sondern
+auch die lebende Schöpfung in einem Nu in ein Nichts verwandeln, sein!
+Denn schon, wenn ein Weltkörper von einer Größe, wie unser Mond, der
+das Meerwasser unter der Linie zu einer Höhe von 2 bis 3 Fuß, in einer
+Breite von 30 bis 50 Grad[A] aber zu einer Höhe von 20 bis 48, bisweilen
+ sogar auf 80 Fuß, wie es bei der Insel St. Malo der Fall ist, erhebt,
+sich unserm Wohnorte nähern, und näher, als jener uns ist, kommen würde,
+würde nicht allein das Meer aus seinen Ufern treten, und die ebenen, von
+Menschenhänden jüngst bearbeiteten, lachenden Fluren der schönen Natur
+überschwemmen, sondern bei seinem immer Näherkommen, würde das Wasser
+sich immer mehr zu Wasserbergen anhäufen, hier und dort seinen Boden
+gänzlich verlassen, und endlich mit allen seinen Bewohnern über
+Felsenmassen hinüberfluthen[B] und die schöne grünende Natur in ein
+todtes Chaos und die lebende Schöpfung in ein Nichts verwandeln. Und
+wenn endlich jene Weltmasse auf unsern Weltkörper stürzen würde, so
+würde nicht allein das Wasser unter ihr weggedrängt und zu den Seiten
+mit Gewalt über Berge und Thäler, über Fluren und Wälder zu strömen
+gezwungen werden, wodurch das, was jüngst noch Land war, zum Meere,
+und was jüngst noch Meer war, zum festen Lande würde umgeschaffen
+werden, sondern es würde auch der Mittelpunkt der Erde, nebst ihrem
+Schwerpunkte, und die Umwälzung derselben um ihre Achse, sowol in
+Ansehung ihrer Geschwindigkeit, wie auch ihrer Richtung nach verändert
+werden, wodurch das, was jüngst auf ihr Nord- und Südpol war, vielleicht
+zum Aequator gemacht werden würde. -- Auch würde dieselbe in der Gestalt
+und Lage ihrer Bahn, wie auch in ihrem Abstande vom Sonnenkörper, und
+in ihrem Umlaufe um denselben eine große Veränderung zu leiden haben.
+Solche große und mächtige Veränderungen möchten sich also wol mit unserm
+Erdkörper zutragen, wenn ein Weltkörper von Bedeutung auf ihn stürzen
+würde. -- Und daß derselbe schon solche große Veränderungen mehr als ein
+Mal erlitten habe, leuchtet aus dem bereits vorhin Angeführten, wie auch
+daraus hervor, daß man Bewohner des tiefen Meeres auf den Gipfeln der
+höchsten Felsenmassen[C], wohin sie nur eine mächtige grausenvolle Fluth
+geführt haben kann, begraben liegend gefunden hat. -- Aber auch daraus,
+daß man in unsern Gegenden und in denen, welche mit denselben in
+gleichem Abstande vom Aequator liegen, Ueberreste von Thieren, die
+nur in heißen Gegenden hausen können, in Menge unter der Erdmasse
+verschüttet angetroffen hat, welches daher voraussetzt, daß diese
+Gegenden einstens warm müssen gewesen sein. Und eben so findet man in
+unsern Gegenden unter der Erde Spuren von Meerbewohnern, und darüber
+Ueberreste von Landthieren liegend, welches hinlänglich den Beweis für
+mehre Revolutionen, die unsere Gegenden einstens müssen erlitten haben,
+darreicht. Jetzt fragt es sich, wird unser Weltkörper eine solche
+Revolution ein Mal wieder zu befürchten haben? Und wenn er solche zu
+befürchten hat, wann wird alsdann dieselbe eintreten?
+
+ [Anmerkung A: Unter der Linie oder dem Aequator beträgt die
+ Anziehungskraft der Sonne auf das Meer, nach La Lande's Berechnung,
+ 23 Zoll und die des Mondes 3 × 23 = 69 Zoll, folglich von beiden
+ Weltkörpern zugleich an 8 Fuß. Da aber der Widerstand des Grundes
+ des Meeres die Erhebung zu dieser Höhe verhindert, so kann es sich
+ nur unter dem Aequator 2 bis 3 Fuß hoch erheben. Aber jenseit des
+ Aequators erhebt es sich bedeutender, so daß dessen Höhe bei den
+ kanarischen Inseln, unter dem etwa 30. Grade nördl. Breite 7 bis 8
+ Fuß beträgt; an den Küsten von Marocko und denen von Spanien bis
+ etwa auf den 37. Grad nördl. Breite auf 10 Fuß; an den Küsten von
+ Portugal und Spanien bis etwa auf den 43. Grad nördl. Breite auf 12
+ Fuß, vom Vorgebirge +Finis terrae+ bis zum Ausflusse der Garonne,
+ also bis zum 46. Grad nördl. Breite 15 Fuß &c. sich erhebt. Hierauf
+ nimmt diese Höhe nach dem 48. Grade nördl. Breite wieder ab, und die
+ Fluthen werden bis nach dem Nordpole zu immer niedriger, wo sie
+ endlich ganz aufhören.]
+
+ [Anmerkung B: Wenn der Mond seinen Standort verlassen und zur
+ Erde herabfallen könnte, so würde er, wenn er 7740 Meilen von uns
+ entfernt wäre, das Meer 256 Fuß zu sich hinan erheben, und wenn er
+ 1016 Meilen uns nahe gekommen wäre, so würde er dasselbe 15,000 Fuß
+ zu sich empor erheben, und daher solches zwingen, über die beinahe
+ höchsten Berge hinüberzufluthen.]
+
+ [Anmerkung C: Delüc hat auf den Savoyischen Alpen, in einer Höhe von
+ 7844 Fuß über der Meeresfläche erhaben, Ammoniten angetroffen. Und
+ nach der Versicherung des Don Ulloa sollen auf einem Kalkgebirge in
+ Peru, in einer Höhe von 14,000 Fuß, und auf einem andern, in einer
+ Höhe von 13,200 Fuß, Pektiniten und Ammoniten gefunden worden sein.]
+
+In der ganzen Natur finden wir, wo wir unsere Blicke nur hinwerfen,
+Vergehen und Entstehen zur Verjüngung und Verschönerung derselben. Denn
+wenn der Wurm und der Baum ihre Bestimmung, dieser als Baum und jener
+als Wurm erreicht haben, so sterben sie dahin, lösen sich in ihre
+Bestandtheile auf, und dienen dadurch der schönen Natur zur Verjüngung
+und Verschönerung. So ist auch der mächtige Felsen dem Zahne der Zeit
+unterworfen, wie die Spitzen der Pyrenäen durch ihr Vergehen beweisen.
+
+So wie nun Alles auf unserem Erdballe vergehet, wodurch sich die Natur
+verjüngt, so vergehen auch Welten und Weltengebiete, und neue treten
+für sie zur Erneuerung und Verherrlichung der großen Schöpfung wieder
+hervor; daher sind auch schon Weltkörper vergangen, und haben sich in
+kleinere Massen, wie es mit der Ceres, Pallas, Juno und Vesta der Fall
+gewesen zu sein scheint, aufgelöset, und so werden auch einst die
+übrigen Weltkörper unseres Sonnengebietes und nach und nach des ganzen
+Schöpfungsgebietes vergehen, und in neue Weltmassen umgeschaffen werden,
+wenn sie dem großen Weltenplane das nicht mehr sind und leisten können,
+was sie darnach sein und leisten sollen, nämlich _einer bestmöglichst
+großen Menge von lebenden Wesen zum Wohn- und Wonneplatze_ zu dienen.
+Daher wird auch unser Wohnort einstens das nicht bleiben, was er jetzt
+ist, sondern wird sich entweder in kleinere Massen auflösen, oder durch
+den Aufsturz eines andern auf ihn an Masse vergrößert werden.
+
+Aber wann wird diese Zeit eintreten? Die Zeit, wo unser Wohnort nicht
+mehr die Fülle von Nahrungsstoff seinen auf ihm lebenden Geschöpfen wird
+darreichen, und wo daher nicht mehr die Menge von Geschöpfen auf ihm
+sich wird freuen können, wird alsdann Statt finden, wenn die Erdachse
+eine senkrechte Stellung gegen den Sonnenkörper wird erhalten haben,
+wo alsdann ein beständiger Frühling in den gemäßigten und kalten Zonen
+der Erde herrschen, und wo in diesen alles grünen und wol blühen, aber
+nichts reifen wird, und wo daher nur die heiße Zone bewohnt sein kann.
+
+Nimmt man nach Piazzi und den neuern Astronomen die jährliche Abnahme
+der schiefen Stellung gegen den Sonnenkörper, welche im Jahre 1800
+23° 27' 56" war, zu 0,443 an, so macht diese in 100 Jahren 44" aus,
+wonach diese senkrechte Stellung nach 192,000 Jahren erfolgen muß.
+Also welche geraumvolle Zeit ist der Erde noch zu ihrem gegenwärtigen
+Zustande vergönnt! Und welche geraumvolle Zeit hat die Menschheit
+noch zur Entwicklung ihrer erhabensten Seelenkräfte! Welche große
+Fortschritte wird sie daher in den Künsten und Wissenschaften, besonders
+in der Erd- und Himmelskunde, und in denen mit dieser verwandten, nicht
+noch machen! Und welche für uns noch tiefe Geheimnisse in der Natur
+werden von ihr nicht enthüllt werden, wenn sie so fortschreiten wird,
+wie sie in den letzten 20 Jahren in der Ausspähung der Kräfte der Natur
+fortgeschritten ist! Und auf welcher hohen Stufe der Ausbildung wird sie
+dann nicht in den letzten Jahrhunderten dieser geraumvollen Zeitperiode
+stehen!
+
+Doch fragt es sich jetzt: haben wir nicht von einem andern Weltkörper
+früh oder spät eine Zerstörung unsers Wohnortes und eine Vernichtung der
+ganzen organischen Schöpfung zu befürchten? Und wenn solches der Fall
+ist, von welcher Art von Weltkörpern haben wir dieses zu befürchten?
+Wenn ein Mal eine solche Zerstörung unseres Wohnortes sich ereignen
+sollte, so kann diese nur von einem Kometen bewirkt werden, indem die
+11 Planeten mit ihren 18 Nebenplaneten, welche mit der Erde fast in
+gleicher Ebene ihren Lauf von Abend nach Morgen um den glanzvollen
+Sonnenkörper beginnen, in solcher genauen Verkettung zusammenstehen,
+daß der eine von dem andern nichts zu befürchten hat. Denn bei ihnen
+herrscht das genaueste Verhältnißmaß in Ansehung der Entfernung von
+einander, auch stimmen ihre Massen und Größen mit ihren Entfernungen
+überein, welche wiederum mit den Umlaufszeiten in einem gewissen
+Verhältnisse stehen.
+
+So ist alles hier verkettet und nach der höchsten Weisheit angeordnet,
+worüber der nachdenkende Mensch, wenn er dieß Alles überblicket, in ein
+tiefes Staunen und in eine stille Bewunderung über die Größe seines
+Gottes versetzt wird.
+
+Aber so ist es nicht mit den Kometen, weil diese das ganze Sonnenreich
+durchkreuzen, und deswegen, bald von dieser, bald von jener Gegend des
+Sonnengebietes hergeeilt kommen. Sie sind daher bald sehr nahe, bald
+sehr weit von dem Alles belebenden Sonnenkörper entfernt, durchschneiden
+deswegen bald hier, bald dort die Bahn eines Planeten, und kommen bald
+diesem, bald jenem sehr nahe. So durchwandern allein 48 Kometen den
+Raum zwischen Erde und Venus, von welchen der im J. 1680 nur 96,000
+geographische Meilen, der vom J. 1684 an 185,000 geographische Meilen
+und der vom J. 1770 an 300,000 Meilen von uns entfernt waren.
+
+Da nun die Anzahl dieser Weltkörper, nach der Berechnung des
+verstorbenen Staatsrath und Ritter Schubert's in Petersburg über
+20 Millionen ist, die bald hier, bald dort bei ihrer Sonnennähe in
+die Bahn eines Planeten kommen, so ist es schon deswegen nicht sehr
+unwahrscheinlich, daß einer von diesen ein Mal der Erde sehr nahe kommen
+und eine große Revolution auf ihr bewirken kann. Aber wir wissen dieses
+weit gewisser aus der darüber angestellten Berechnung des Hrn. +Dr.+
+Olbers in Bremen, nach welcher in einem Zeitraume von 88,000 Jahren ein
+Komet der Erde so nahe kommen wird, wie der Mond uns ist.
+
+In dem Zeitraume von 4 Millionen Jahren wird es sich ein Mal ereignen,
+daß ein solcher Weltkörper uns an 7700 geographische Meilen nahe kommt,
+und das Wasser, wenn er der Erde an Masse gleich ist, zu 15,000 Fuß,
+und wenn er dem Monde an Größe und Masse gleich ist, zu 256 Fuß erhoben
+wird. Und in 220 Millionen Jahren wird ein solcher Weltkörper mit der
+Erde zusammenstoßen, und jene vorhin angeführten furchtbaren und
+grauenvollen Erscheinungen auf derselben hervorbringen.
+
+
+
+
+_Nachtrag._
+
+
+Wenn eine Hypothese über die Ausbildungsart der Erde den denkenden Leser
+befriedigen soll, so muß sie folgende Punkte gehörig erläutern, und
+bestmöglichst ins reine Licht setzen: 1) Wodurch sind die Berge so hoch
+aufgethürmt? 2) Wodurch sind die Erdschichten so schief und hin und
+wieder senkrecht, wie ich angeführt habe, hingestellt, und wodurch
+sind diese, wie die Trümmer eines Hauses hier und dort über und durch
+einander hingeworfen worden? 3) Wodurch haben die großen Felsenmassen
+die Spalten und Risse nach allen möglichen Richtungen erhalten? 4) Woher
+kommt es, daß man die Bewohner des tiefen Meeres auf den Gipfeln der
+höchsten Berge, und unter den Schichten derselben begraben findet?
+5) Wodurch sind die Thiere und Pflanzen heißer Gegenden in die
+gemäßigten und kalten Erdstriche gekommen? Und woher 6) sind endlich
+die Ueberreste von den Thieren, welche wir gar nicht mehr in unserer
+jetzigen organischen Schöpfung finden, hergekommen?
+
+Um alle diese Fragen gehörig zu beantworten, ist keine Hypothese
+günstiger, als die, in der vorhergehenden Abhandlung, von mir
+aufgestellte: daß nämlich _unser Wohnort durch die Aufstürze
+größerer Weltmassen, als diejenigen sind, welche man unter dem Namen
+Meteorsteine, Feuerkugeln u.s.w. begreift, seine gegenwärtige Ausbildung
+erhalten_ habe, indem alle andern darüber angeführten Meinungen nur
+einzelne Punkte, und auch diese nicht ein Mal gehörig erläutern.
+
+Denn diejenigen Geologen, welche jene angeführten Erscheinungen durch
+die Macht eines unterirdischen Feuers, und durch die der Fluthen, welche
+aber beide nur eine untergeordnete Stelle bei der Ausbildung der Erde
+gespielt haben, erläutern wollen, nehmen in dem Innern der Erde ein
+Feuer an, welches die Erdrinde hin und wieder aufgeworfen, die Schichten
+derselben zerstückelt und die Felsentrümmer umhergeworfen habe, wodurch
+Spalten und Risse in den Schichten entstanden, und die Hohlungen
+zwischen denselben gebildet worden sind. Hierauf sind, nach ihrer
+Meinung, die Felsenmassen durch die Wasserfluthen weich gemacht worden
+und haben sich hierauf in die Hohlungen und Klüfte hinabgesenkt, wodurch
+sie die vorhin angeführten Lagen und Stellungen gegen einander erhalten
+haben. Ferner sollen durch die Macht der Fluthen Schichten hin und
+wieder weggedrängt und Thäler gebildet, und Granit, und andere
+Felsenmassen durch die tiefsten Seen meilenweit fortgeführt, und zu
+hohen Gebirgen hinangewälzt worden sein. Und um die Erscheinung der
+großen Landthiere, welche in unseren und anderen Gegenden der gemäßigten
+Erdzone tief unter Felsenmassen begraben gefunden werden, zu erläutern,
+nehmen einige Geologen Wasserfluthen an, welche sie aus den heißen
+Gegenden zu uns hinübergeführt haben; andere hingegen nehmen eine
+Veränderung der Erdachse an, wodurch unsere Gegenden, die vor derselben
+heiß gewesen sein sollen, gemäßigt geworden sind. Und der Verfasser der
+Urwelt läßt sogar einen Erdtheil, der am Südpole soll gelegen haben,
+deswegen untergehen, wodurch, nach seiner Meinung, sich die Richtung
+der Erdachse verändert hätte, ohne zu bedenken, daß dadurch gar keine
+Veränderung in Ansehung der Erdachse, wenn solches der Fall gewesen
+wäre, erfolgen konnte, indem der Schwerpunkt der Erde dadurch keine
+Veränderung erlitten hätte, weil der Erdtheil nicht von ihr weggenommen
+wäre, sondern nur unter die Fluthen würde versenkt worden sein.
+
+Gegen die hier nur kurz dargestellten Sätze über die Ausbildungsart
+der Erdoberfläche muß ich zuvor, ehe ich die Unzulänglichkeit derselben
+darstelle, anführen, daß selbst der große Naturforscher _Cuvier_,
+wie ich schon angeführt habe, behauptet[A], daß alle diese großen
+Naturwirkungen in und auf der Erde, wie sie ein Saussure, de Luc und
+andere Geologen bei ihren Gebirgsreisen vorgefunden haben, sie nicht
+hervorbringen können.
+
+ [Anmerkung A: Gilbert's Annalen der Physik Bd. 22. S. 117.]
+
+Was nun zuerst das unterirdische Feuer anbetrifft, so ist nicht zu
+läugnen, daß die Kraft desselben sehr groß sein muß, indem dadurch in
+den neuern Zeiten Berge, der neue Berg bei Neapel im Jahre 1538 zu einer
+Höhe von 2000 Fuß, und der Xurollo im südlichen Amerika im Jahre 1759 zu
+einer Höhe von 1500 Fuß[A], und Inseln, sowol im Aegäischen, wie auch in
+andern Meeren aus der Erde emporgehoben, und wiederum Städte und ganze
+Gegenden, wie bei Neapel die Städte Herkulaneum und Pompeji und die
+ganze Gegend um Modena[B], mit Staub und Asche verschüttet sind.
+
+ [Anmerkung A: Dieser Berg entstand in dem angeführten Jahre den
+ 14. September in einer Ebene, und ist mit mehren tausenden kleinen
+ rauchenden Hügeln umgeben, und welcher im Jahre 1804, als der Herr
+ von Humboldt und Bonpland in diese Gegend kamen, noch brannte. In
+ seiner Nähe befindet sich der Cotopaxi, dessen Flamme bei seinem
+ Ausbruche im Jahre 1738 über 2000 Fuß hoch empor stieg, und dessen
+ Getöse über 72 deutsche Meilen von ihm entfernt gehört worden ist.]
+
+ [Anmerkung B: Die Städte Herkulaneum und Pompeji und die ganze
+ Gegend umher wurde im Jahre 79 nach Christi Geburt durch den Auswurf
+ des Vesuvs so sehr verschüttet, daß man die Lage dieser Städte nicht
+ anzugeben gewußt hat, indem die Asche aus diesem Berge hin und
+ wieder über 112 Fuß hoch darüber lag.
+
+ Die Gegend bei Modena ist ebenfalls durch Ausbrüche von Vulkanen im
+ Jahre 97 vor Christi Geburt zur Zeit des Consulats C. Marcius und
+ Sept. Julius, nach Plinius im +II.+ Buche Kap. 53, verheert und
+ verschüttet worden. Nach Ramazzini's Erzählung findet man hier 14
+ Fuß tief unter der Erde Ueberbleibsel von einer alten Stadt, Häuser,
+ gepflasterte Straßen u.s.w. Hierauf folgt, wie er hinzu fügt, eine
+ feste Erde und unter dieser eine feuchte Erde, die mit vielen
+ Pflanzentheilen vermischt ist. Und unter dieser befinden sich in
+ einer Tiefe von 26 Fuß ganze Bäume, z.B. Nußbäume mit vielen Aesten,
+ Blättern und Früchten, und hierauf trifft man wieder, 2 Fuß tiefer,
+ eine sehr zarte Kreide, die mit vielen Muschelschalen vermengt ist,
+ an. Nach seiner Angabe soll diese Kalklage 11 Fuß dick sein, worauf
+ sich aufs Neue wieder Aeste, Blätter und ganze Bäume befinden. Auf
+ diese Weise wechseln daselbst, bis zu einer Tiefe von 63 Fuß,
+ Kreideschichten und Lagen von einer feuchten, mit Pflanzentheilen
+ vermengten Erde mit einander ab. Hierauf folgt zuletzt eine Schicht
+ von Sand mit Muschelschalen und Steinen angefüllt.]
+
+Ob nun gleich die Macht des unterirdischen Feuers sehr groß ist, wie
+sowol diese Wirkungen, als auch die der Erdbeben, wodurch ganze Länder,
+und fast ganze Erdtheile erschüttert worden sind[A], beweisen, so sind
+solche doch nur lokal gewesen, und betreffen nur hier und da die
+Erdrinde, und zwar da, wo ein Stoff dazu vorhanden war, welcher sich
+mit dem Wasserstoffe verbinden konnte. Da nun in der Mitte der Erde
+keine Wassermasse, nach der Wirkung der allgemeinen Schwere, bei der
+Entstehungsart der Schichten, in dem Innern derselben vorhanden sein
+kann, so kann auch daselbst ein solches die Erdoberfläche überall
+zerstörendes Feuer nicht Statt finden. Und wenn je daselbst solches
+Statt gefunden und seine Wirkungen von da nach außen hin ausgeübt hätte,
+so würden wir auch Felsenstücke von dem Innern der Erde, und nicht bloß
+von der Erdrinde auf ihrer Oberfläche umhergeschleudert finden. Hieraus
+folgt demnach, daß nie ein Feuer in der Mitte der Erde gelodert, und die
+auf der Erdoberfläche vorhandenen Verwüstungen angerichtet habe, sondern
+daß solches immer nur unter der Erdrinde hier und dort gewüthet und
+dieselbe da, wo es den geringsten Widerstand gefunden hat, aufgeworfen
+habe; daher finden wir bald hier bald dort auf den Ebenen
+trichterförmige Berge, und auf dem langen Rücken der Bergketten einzelne
+Spitzen, als Vulkane, lodern, welche die ganze Macht des unterirdischen
+Feuers darstellen.
+
+ [Anmerkung A: Das Erdbeben von 1601 den 1. September soll ganz
+ Europa und einen Theil von Asien erschüttert haben, und das von
+ 1755 den 1. November, welches Lissabon zerstörte, hat seine
+ Erschütterungen von Grönland bis nach Afrika ausgebreitet.]
+
+Da sich nun aus dieser Wirkungsart dieses Feuers 1) die Entstehungsart
+ganzer Bergketten von 70 bis 1000 Meilen[A] Länge, dabei mit einer sehr
+beträchtlichen Höhe, aber mit einer sehr unbedeutenden Breite, wobei
+die Alpen nicht ein Mal eine Spur eines unterirdischen Feuers an sich
+tragen; 2) die senkrechten und schief geneigten Lagen und Stellungen von
+Felsenmassen, die eine Länge von einer Meile haben; 3) das Hinüberwerfen
+solcher Massen über einander, und 4) die Spalten und Hohlungen in
+denselben, welche oft mehre Meilen weit in die Länge fortgehen, auf
+keine Weise erklären lassen, so nehmen andere Geologen, um den Umsturz
+so vieler Schichten, und den Grund ihrer schief liegenden und senkrecht
+stehenden Stellung zu erklären, ungeheuere Höhlen in dem Innern der Erde
+an, welche einstens mit Wasser ausgefüllt gewesen, und in welche nachher
+die Schichten hinabgesunken wären, ohne zu bedenken, daß die allgemeine
+Schwere die Entstehung solcher Höhlen bei der Ausbildung der Erde nicht
+verstatten konnte, indem sich, nach ihren Gesetzen, alles auf einander,
+ohne eine Lücke zwischen sich zu lassen, drängen mußte.
+
+ [Anmerkung A: Die Cordilleras heben bei dem Feuerlande an und
+ breiten sich bis zu dem Berge St. Elios in Nordamerika aus, eine
+ Länge von 1700 geogr. Meilen.]
+
+Andere Geologen, um dieser Schwierigkeit auszuweichen, nehmen ein
+Austrocknen, Verwittern, Auflösen der Schichten durch das Wasser und
+andere zufällige Ursachen an, wodurch die Schichten gesunken und in
+solche schiefe und senkrechte Lagen sollen gebracht worden sein. Wenn
+sich nun aber auch die Lage einzelner Schichten dadurch erklären läßt,
+so läßt sich dadurch dennoch nicht die Lage derjenigen Schichten,
+die einen Umfang von _einer_ Meile haben, und plötzlich senkrecht
+hingestellt worden sind -- und auch nicht die Entstehungsart der hohen
+und langen Bergketten erklären.
+
+Was nunmehr die Erscheinung der Seethiere auf den Gipfeln der höchsten
+Berge, auf welchen Don Ulloa Ammoniten und Pektiniten in einer Höhe von
+14,000 Fuß, auf einem Kalkgebirge in Peru, gefunden hat, anbetrifft,
+so erklären die Geologen diese Erscheinung durch das Nahekommen eines
+Kometen der Erde, wodurch das Meer zu dieser Höhe hinanzufluthen
+gezwungen worden sei. Wenn nun aber ein Komet auf derselben solches
+bewirken soll, so muß er, wenn er von der Dichtigkeit und Größe unseres
+Mondes ist, von welcher aber nur wenige erschienen sind, und das Meer
+15,000 Fuß erheben soll, ihr 1016 geogr. Meilen nahe kommen. Ist er
+aber von der Größe der Vesta, so muß er, wenn er das Meer 8000 Fuß zu
+sich hinan erheben will, 86 Meilen, und wenn er solches 32,000 Fuß
+hinanfluthen lassen will, ihr 34 Meilen nahe kommen. Kommt aber ein
+Weltkörper so nahe unserm Wohnorte, so möchte er wol von ihm gezwungen
+werden, sich mit ihm zu vereinigen, um seine Erdmasse dadurch zu
+vergrößern.
+
+Was nun endlich das Auffinden und Aufgraben der großen Landthiere in
+unseren Gegenden anbetrifft, so muß ich darüber zuvor bemerken, daß
+Cuvier und andere große Naturforscher durchaus behaupten, daß die Thiere
+da, wo ihre Ueberreste gefunden werden, auch gehauset haben. Wenn aber
+diese in unseren Gegenden und in denen, welche mit den unsrigen in einer
+gleichen Zone liegen, sollen gelebt haben, so muß diese unsere Zone
+einstens heiß gewesen sein, um der Menge dieser großen Thiere den
+gehörigen Nahrungsstoff haben verschaffen zu können.
+
+Wie ist aber diese zu einer gemäßigten geworden? Hat sich etwa die Wärme
+der Erde überhaupt vermindert, wodurch unsere Gegenden kälter geworden
+sind? Oder hat die Erdachse eine andere Stellung nach der Sonne hin
+erhalten, wodurch unsere Zone eine gemäßigte geworden ist?
+
+Alle diese Fragen, dergleichen ich noch mehre hinzufügen könnte, wie
+auch diejenigen, welche gleich im Anfange über die Ausbildungsart der
+Erde von mir aufgestellt worden sind, lassen sich durch die Aufstürze
+der Weltmassen auf unsere Erde am besten und befriedigendsten auflösen.
+Denn durch das Niederstürzen einer solchen Masse, nur von der Größe
+einer Vesta, mußten die Felsenmassen der Erde da, wo sie hinstürzte,
+zertrümmert, umhergeworfen und über einander angehäuft werden, wodurch
+daher diese Massen alle die vorhin angeführten Lagen und Stellungen
+gegen einander erhalten haben und erhalten mußten, und wodurch sich
+ebenfalls zwischen ihnen, da sie nicht alle dicht auf einander zu
+liegen, und dicht bei einander zu stehen kommen konnten, Hohlungen
+bildeten, welche nachher mit einer andern aufgelöseten Felsenmasse,
+als die ihrige war, von der Fluth dahin geführt, zum Theil ausgefüllt
+worden, zum Theil aber leer geblieben sind.
+
+Und da bei der Annäherung einer solchen Weltmasse sich das Meer zu
+ihr hinan erheben, über die höchsten Berge dahin fluthen, und bei dem
+Niedersturze derselben wieder weggedrängt werden, und zu den Seiten
+hinabfluthen mußte, so mußten auch auf den höchsten Felsenspitzen, wo
+das Meer hingefluthet war, die Bewohner desselben hier und dort haften
+bleiben, wo man auch solche gefunden hat; und das Meer selbst mußte,
+so bald es nur etwas Ruhe genoß, seine ihm beigemischten Theile fallen
+lassen, und dadurch die Ueberzüge von dem Kalkgebirge der zweiten
+Entstehung bilden, weswegen alle die bloß gestandenen Ecken und Seiten
+der zertrümmerten Felsenmassen mit dem angeführten Kalksteingebirge
+überzogen sind.
+
+Wenn aber eine solche Masse, wie nur die Vesta ist, wodurch ein Gebirge,
+wie das der Andes, welches 1700 Meilen lang ist, wol hätte gebildet
+werden können, auf die Erdoberfläche gestürzt wäre, so mußte der
+Schwerpunkt der Erde verändert, und Länder, die heiß waren, wie die
+unsrigen, in gemäßigte umgeschaffen werden, wobei aber die Richtung der
+Erdachse gegen den Sonnenkörper unverändert bleiben mußte, weil der
+Umschwung der Erde um dieselbe, der von Abend nach Morgen in einer
+Richtung von 23 Grad aus der Ebene ihrer Bahn stets fortgeht, nicht von
+der Größe ihrer Masse, sondern von dem ersten Anstoße oder Umschwunge,
+welchen sie bei ihrem Entstehen erhalten hat, abhängt. Daher ist
+höchst wahrscheinlich die Richtung der Erdachse bei allen den großen
+Veränderungen unverändert geblieben, nur ist der Nordpol bei denselben
+nicht über dem Erdpunkte, über welchem er vor jeder solchen großen
+Veränderung lag, liegen geblieben, sondern hat, bei jedem großen
+Aufsturze, einen neuen Erdpunkt erhalten.
+
+Was man dieser Hypothese, welche alle jene aufgestellten Fragen
+befriedigend beantwortet, und den Untergang von Wäldern, Bergen und
+Städten durch den Einsturz der tiefen Höhlen, auf welchen sie einstens
+gestanden haben, so schön erklärt, vorzüglich entgegensetzt, ist die
+abgeplattete Gestalt der Erde an ihren Polen, welche sie bei ihrem
+Entstehen, da ihre Theile noch weich waren, durch den Umschwung um
+ihre Achse erhalten hat, und die sie auch jetzt noch hat.
+
+Wenn nun aber die Erde durch den Aufsturz eines solchen Weltkörpers in
+etwas umgedreht, so daß die damalige heiße Gegend, also die unsrige,
+nach dem Nordpole derselben hingerückt worden wäre, wie ist es alsdann
+möglich, daß die Lage der Gestalt der Erde so geblieben ist, wie sie im
+Anfange war und noch ist? Bedenkt man aber, daß der Umschwung der Erde
+um ihre Achse die Theile derselben in der Mitte, wo der Aequator liegt,
+erhoben, und solche von den Seiten, das ist von den Polen her, weswegen
+sie hier abgeplattet ist, dahin gezogen habe, so wie eine weiche
+Thonkugel, die auf einen Stock gesteckt und umhergeschleudert wird, sich
+in der Mitte erhebt und an den Seiten abplattet, so mußte sich auch das
+Meer, nachdem der Aufsturz der Weltmasse auf die Erde geschehen war,
+unter dem neuen Aequator erheben, die nicht zu schweren und zu großen
+Felsenmassen mit sich dahinführen und seine ihm beigemischten Theile
+hier in größerer Menge, als an den Polen fallen lassen, wodurch sich
+daher neue und höhere Schichten unter demselben, als an den Polen,
+gebildet haben, und wobei dasselbe nicht eher in Ruhe kommen konnte,
+bis das gehörige Gleichgewicht der Theile unter dem Aequator mit dem
+an den Polen da war.
+
+Ferner, wenn die Erde ihre erste Gestalt behalten hätte, so müßte
+sie, nach den Gesetzen der allgemeinen Schwere, ein regelmäßiger Körper
+sein, und die südliche Halbkugel müßte, in Ansehung der Schwere, der
+nördlichen vollkommen gleichen. Da aber dieß nicht der Fall ist, wie man
+aus den Pendelversuchen weiß, so muß irgend eine wichtige Ursache da
+sein, welche sie verändert hat; und diese ist und kann keine andere, als
+ein Aufsturz einer Weltmasse auf ihre nördliche Hälfte sein, wodurch nur
+allein eine größere Schwere dieser Halbkugel hervorgebracht werden
+konnte.
+
+Da nach einer von dem verstorbenen Hofrath _Klügel_ mühsam angestellten
+genauen Berechnung über die wahre Gestalt der Erde, nach den
+verschiedenen auf ihr geschehenen Gradmessungen, sich dieselbe, nach der
+jetzigen Lage der Pole, auf keine Weise zu einem regelmäßigen Körper
+eignen wollte, so nahm er andere Punkte auf ihr zur Lage ihrer Pole
+an, und fand, daß, wenn man die Gegend unter dem Vorgebirge der guten
+Hoffnung nach dem Südpole hindrehen oder denselben hierher verlegen, und
+den Nordpol in das stille Meer, etwa 40 Grad von dem jetzigen Nordpole
+entfernt, versetzen würde, die Erde alsdann ein vollkommnes Ellipsoid
+sei. Daher ist höchst wahrscheinlich diese Lage der Erdpole die erste
+bei der Bildung ihrer ersten Gestalt gewesen, wobei demnach die ganze
+nördliche gemäßigte Zone und auch unsere Gegenden ihre Lage unter dem
+heißen Himmelsstriche gehabt haben, wodurch daher diese einstens heiß
+gewesen sind, und welche Lage sie erst durch den Aufsturz einer
+Weltmasse auf die Erde verloren haben.
+
+Siehe: Ausdehnungen der Erde; in den astronomischen Sammlungen +III.+
+164-169 und _Malte Brun's_ Abriß der mathematischen und physischen
+Geographie 1. Abtheilung von v. Zimmermann, mit Erläuterungen
+herausgegeben, Seite 92.
+
+Auf diese Weise läßt sich demnach, wie ich glaube, nicht allein die
+jetzige Gestalt der Erde erläutern, sondern auch alle übrigen vorhin
+angeführten Naturerscheinungen in und auf der Erde sind dadurch gehörig
+erläutert worden.
+
+Von allen diesen großen Veränderungen, welche die Erdoberfläche erlitten
+hat, scheint aber das jetzige Menschengeschlecht keine erlebt zu haben,
+weil wir bei der großen Menge der Ueberreste der Landthiere, die theils
+unter dem nachgelassenen Schlamme der Fluthen, theils unter Felsenmassen
+begraben liegen, keine Ueberreste von Knochen der Menschen und auch
+keine Versteinerungen von denselben, welche bei dem letzten großen
+Aufsturze, wodurch die Mammuthsthiere, Rhinozerosse und andere große
+Thiere, deren Arten zum Theil gar nicht mehr in unserer jetzt lebenden
+organischen Schöpfung vorgefunden werden, zum Theil in wärmeren
+Erdtheilen leben, vernichtet worden sind, mit vernichtet worden wären,
+finden. Denn das Beispiel von dem versteinerten Menschenskelette von
+Guadeloupe ist, nach der genauen Untersuchung des Herrn Hofrath
+Blumenbach in Göttingen, ein Produkt, welches von keinem Präadamiten,
+sondern höchst wahrscheinlich von einem Caraiben herrührt[A]. Auffallend
+ist hierbei noch, daß von den vielen Menschen, welche sowol durch die
+großen Fluthen des Orients, wie auch durch die des Occidents umgekommen
+sind[B], keine Ueberreste gefunden werden, wovon höchst wahrscheinlich
+die leichtere Auflösung der Kalkerde ihrer Knochen durch das Wasser die
+Ursache ist.
+
+ [Anmerkung A: Gilbert's Annalen der Physik Bd. 22. Seite 177.]
+
+ [Anmerkung B: Siehe meine »Allgemeine Darstellung der Oberfläche der
+ Weltkörper und ihres Sonnengebietes«, S. 45.]
+
+Auf diese Weise ist demnach unser Wohnort durch Aufstürze von Welten
+gebildet, wodurch in seinem Innern Höhlen entstanden sind, die sich
+nach und nach immer mehr mit Wasser angefüllt, dadurch ihren Raum immer
+mehr vergrößert, die Erdschichten dünner gemacht, und sie zuletzt zum
+Einstürzen gebracht haben[A], wodurch daher manche Gegend von der
+Erdoberfläche verschwunden, und mit einem dafür hervortretenden See
+bezeichnet worden ist. Nach diesen Aufstürzen von Welten haben darauf
+Ueberschwemmungen und Feuerschlünde die letzte Hand der Erde zu ihrer
+Ausbildung dargereicht, haben einzelne Gegenden verschüttet, sie tiefer
+hinabgesenkt, hin und wieder Städte von den Ufern des Meeres durch
+angespülte Erdmassen getrennt, und niedrig gelegene Wälder mit
+Erdschutte bedeckt.
+
+ [Anmerkung A: So wurde z.B. im Jahre 1618 den 25. August die Stadt
+ Plurs in der Landschaft Cleven in Graubünden mit 2000 Menschen von
+ einem losgewordenen Bergstücke zu Grunde gerichtet, und ließ einen
+ großen See zu ihrer Bezeichnung nach sich. Im Jahre 1702 den
+ 5. Febr. sank ein Edelhof bei Friedrichshall in Norwegen, Berge
+ genannt, 600 Fuß in die Erde hinab, wobei 14 Menschen und 200 Stück
+ Vieh ihr Leben verloren, und ließ einen Sumpf von 3 bis 400 Ellen
+ lang und halb so breit, nach sich zurück. Die Insel Pontiio bei
+ Negroponte im Aegäischen Meere sank, mit vielen andern in ihrer
+ Nachbarschaft liegenden, im Jahre 1758, ohne Merkmale des geringsten
+ Erdbebens, unter die Fluth des Wassers hinab. Und im Jahre 1763 den
+ 1. Sept. ist ein Stück Land von der Insel Banda Neira 5 Meilen im
+ Umfange, mit Menschen und Vieh in die Tiefe der Erde hinabgesunken.
+ Eben so sind auch Berge hinabgestürzt und haben mit sich Städte und
+ Dörfer verschüttet. So stürzte im Jahre 1714 den 14. Sept. ein Theil
+ des Berges Diableret in Unter-Wallis plötzlich ein, wodurch 55
+ Bauerhäuser verschüttet, 15 Menschen und mehr als 100 Ochsen und
+ Kühe unter dem Schutt begraben wurden. Die Trümmer dieses Berges
+ haben ungefähr einen Raum von einer französischen Quadratmeile
+ eingenommen, und der durch diesen Sturz verursachte Staub bewirkte
+ bei heiterm Himmel eine solche Dunkelheit, daß man fast gar nichts
+ sehen konnte. Und durch die dadurch umhergeschleuderten Felsenmassen
+ sind Flüsse in ihrem Laufe gehemmt und neue Seen zum Entstehen
+ gebracht worden. In Italien bei Norica spaltete sich ein Theil von
+ einem Berge und versank so tief in die Erde hinab, daß eine Schnur
+ von 294 Faden den Grund nicht erreichte. Und den 24. Junius 1765
+ sank der Berg Montepiano in Neapolis, der 1/10 Quadratmeile groß
+ war, so tief in die Erde hinein, daß man jetzt kaum die Stelle noch
+ sieht. Und unter den neuern Naturscenen dieser Art ist die letzte,
+ welche sich am 2. Sept. 1806 in der Schweiz ereignete, eine der
+ merkwürdigsten, wo in einem Zeitraum von wenigen Minuten ein Thal,
+ welches zwischen dem Zuger- und Lowerzer-See, von der Nordseite
+ aber von dem 3500 Fuß hohen Roßberge und von der Südseite von dem
+ 4400 Fuß hohen Rigiberge eingeschlossen lag, von gewaltigen, mit
+ mächtigem Krachen verbunden, losgerissenen Felsenmassen des
+ Rigiberges zerstört wurde, wobei das Dorf Röthen, welches in diesem
+ Thale lag, mit einem Theile des Fußes des Berges in die Tiefe der
+ Erde hinabsank, und die andern drei Dörfer Glogau, Busingen und
+ ein Theil von Lowerz, die sich außer jenem noch hier befanden,
+ verschüttet wurden, wobei 87 Bauergüter ganz und 60 nur zum Theil
+ untergegangen, und 484 Menschen, 170 Stück Ochsen und 103 Stück
+ Ziegen u.s.w. unter den Trümmern jener Felsenmasse begraben worden
+ sind. Siehe Bergmann's Physikalische Beschreibung der Erdkugel,
+ Delametherie's Theorie der Erde 2. Thl. und Zach's Monatl.
+ Korrespondenz. 15. Bd.]
+
+So ist also alles in der großen Gotteswelt einer beständigen Veränderung
+unterworfen, der Same keimt empor, hebt sich zum Baume hinan, und geht,
+wenn er seine Bestimmung vollbracht hat, zur Erde über, um durch seine
+aufgelösten Theile die Natur zu ergänzen und zu verjüngen -- und so
+vergehen auch Welten zur Verjüngung und Verherrlichung der großen
+Schöpfung!!!
+
+
+
+
+_Zusatz._
+
+
+Eine solche grausenvolle Erdrevolution, wie vorhin angeführt ist, hat
+das jetzige Menschengeschlecht, wenn wir dessen Existenz auf 2 bis 3000
+Jahre vor Christus Geburt hinaufsetzen, mit welchem Zeitpunkte unsere
+gewöhnliche Geschichte anhebt, nicht erlebt; aber ein älteres Volk, das
+_Zend-_ oder _Urvolk_ der Erde hat die Folgen von derselben empfunden,
+wie in ihrem heiligen Buche der _Zend-Avesta_ angeführt ist[A]. Dieß
+Volk hat über 3000 Jahre auf den Hochebenen von Asien, dem jetzigen
+Tibet gelebt, und sich nach denselben von da nach verschiedenen Gegenden
+unseres Wohnortes ausgebreitet, und sich besonders astronomische
+Kenntnisse zu erwerben gesucht, wie aus den Ueberresten derselben,
+welche bei den Nachkommen von ihnen gefunden werden, auf das Deutlichste
+erhellet, wohin z.B. die Länge des Sonnenjahres von 365 Tagen[B] --
+die Berechnung der Mond- und Sonnenfinsternisse bei den Brahminen der
+Indier[C] -- die Aufzeichnung der Konjunktion von 4 Planeten im Jahre
+2449 vor Chr. Geburt bei den Chinesen -- die Kenntniß der alten Schweden
+von der Länge des Sonnenjahres von 365¼ Tagen schon vor 2300 v. Chr. &c.
+gehören. Denn nach der großen Revolution, wodurch der neunmonatliche
+Sommer in einen neunmonatlichen Winter verwandelt wurde, breitete sich
+dieß Urvolk nach allen Gegenden der Erde aus. Ein Theil ging nach Osten
+und stiftete das chinesische Reich, ein anderer nach Westen, von welchem
+Abraham, der seinen Gott im Feuer verehrte, abstammte, ein Theil nach
+Südwesten, von welchem die Aegypter ihren Ursprung genommen haben, und
+ein Theil nach Süden, von welchem die Perser abstammen.
+
+ [Anmerkung A: Dieses heilige Wort der Parser oder die Zend-Avesta,
+ welche in der Zend- oder Ursprache der Völker der Erde geschrieben
+ ist, bestehet aus 21 Theilen, von welchen der Vendidad noch ganz
+ vorhanden ist, und in welchem die Vorschriften zu allen öffentlichen
+ und Privathandlungen des Gottesdienstes, der Opfer und der häufigen
+ Reinigungen aufgezeichnet stehen. Von den übrigen 20 Theilen sind
+ nur noch Bruchstücke da, welche lauter feierliche Gebete und Hymnen,
+ wie sie täglich vor dem heiligen Feuer aller Wesen der Verehrung
+ verrichtet werden sollen, enthalten. Hierher gehören auch die
+ Jeschts oder die abgerissenen Bruchstücke aus größern Zendschriften,
+ welche voll von feierlichen Anrufungen sind, und unsern Perikopen,
+ die aus dem neuen Testamente genommen sind, gleichen.
+
+ Diese Zend-Avesta oder das heilige Wort, das in der Zendsprache
+ geschrieben ist, von welcher die Pohlrische und Parsische Sprache
+ abstammen, und die bis auf den heutigen Tag von den Priestern jener
+ Völker noch erlernt und studirt werden muß, um in solcher die Hymnen
+ und Loblieder auf das höchste Wesen aus jenem Buche absingen zu
+ können, ist von Anquetil du Perron in das Französische und von
+ Kleuker ins Deutsche übersetzt worden.
+
+ Als im Jahre 1723 einige Theile dieses Buches nach England kamen,
+ so war kein Gelehrter daselbst zu finden, der nur eine Sylbe oder
+ Ziffer aus denselben hätte enträthseln können. Dieß bewog den
+ feurigen und nach neuen Kenntnissen schmachtenden Jüngling Anquetil
+ du Perron zu dem kühnen mit vielen Gefahren und Schwierigkeiten
+ verbundenen Entschlusse, zu den Ländern hinzueilen, und die Oerter
+ aufzusuchen, wo er die Zend-Avesta oder das heilige, lebendige Wort
+ des Zoroasters aus den Urquellen selbst kennen lernen könnte. In
+ dieser Absicht suchte er seinen Körper auf das äußerste abzuhärten,
+ gab ihm nur Käse, Milch und Wasser zur Nahrung, und schlief
+ des Nachts auf einer Matratze ohne Federbetten. Und da ihm die
+ versprochene Unterstützung zu seiner Reise zu lange ausblieb, so
+ ließ er sich als gemeiner Soldat der Kompagnie in die Liste der
+ Rekruten einschreiben und ging im November 1754 nach dem Orient
+ ab. Noch ehe er sich einschiffte, erhielt er vom Könige eine Pension
+ von 500 Livres; die Kompagnie gab ihm die Reise frei, und als er
+ zu Pondichery ankam, bestimmte ihm diese eine ansehnliche
+ Unterstützung. Mit dem lebhaftesten Enthusiasmus verfolgte er
+ nunmehr seine Absicht, durchreisete zu Fuß und in verschiedenen
+ Richtungen einen großen Theil der Halbinsel, erwarb sich viele
+ wichtige Sprachkenntnisse, und machte zu Surate Bekanntschaft
+ mit zwei indianischen Gesetzgelehrten, nahm Unterricht in beiden
+ heiligen Sprachen Zend und Pohlri, und brachte es theils durch List,
+ theils mit Gewalt dahin, daß er ihnen ihre Geheimnisse und selbst
+ Zoroaster's heilige Bücher ablockte. Mit diesen und vielen andern
+ Handschriften in fast allen Sprachen Indiens kam er 1761 nach
+ Europa, reisete zuerst nach Oxford, um seine Manuscripte mit denen
+ auf der dortigen Universität zu vergleichen, und von da in sein
+ Vaterland, wo er einen Theil seiner literärischen Schätze der
+ königl. Bibliothek schenkte. Er lebte nunmehr in Paris als
+ französischer Dolmetscher für die orientalischen Sprachen, ward
+ Mitglied der Akademie der Inschriften und in seinen letzten Jahren
+ auch des Nationalinstituts, welches er aber wenige Monate vor seinem
+ Tode, aus Mißvergnügen mit der damaligen Lage der politischen
+ Angelegenheiten, verließ. Er starb im Jahre 1805 in dem 74. Jahre
+ seines Alters.]
+
+ [Anmerkung B: Noah blieb gerade 365 Tage in seiner Arche, um diese
+ Länge des Jahres seinen Nachkommen, wie es scheint, wichtig zu
+ machen, welche er als ein Heiligthum, von seinen Vorfahren erhalten,
+ verehrte.]
+
+ [Anmerkung C: Die Brahminen wissen nicht ein Mal, wie diese
+ Erscheinungen entstehen, glauben dabei die Sonne sei uns näher, als
+ der Mond. Die Formeln zu den Berechnungen sind in Verse eingehüllt,
+ welche sie dabei hersagen und die sie höchst wahrscheinlich nicht
+ erfunden, sondern von ihren Vorfahren erhalten haben. S. mein
+ kleines Werk »Ueber das Urvolk der Erde«.]
+
+In diesem heiligen Buche wird nämlich angeführt, »daß ein Naturfeind,«
+welcher nachher Drachenstern oder Schweifstern genannt wird, »von Süden
+hergekommen und über die Erde dahin gefahren sei, und daß er dieselbe
+habe vernichten wollen[A]. Im Süden verheerte er die Erde gänzlich;
+alles wurde mit einer Schwärze, wie mit einer Nacht, überzogen.
+Glutheißes Wasser fiel auf die Bäume herab, welche in dem Augenblicke
+verdorreten und bis zur Wurzel hin verbrannten. Die Erde selbst wurde
+verbrannt, und bestand noch kaum. Dennoch aber behielten Sonne und
+Mond ihren Lauf. Gegen die Planeten kämpfte der Naturfeind furchtbar«
+(welches wohl nichts weiter heißt, als er machte sie unsichtbar) »und
+wollte der Welt Zerstörung bringen, und Rauchwolken stiegen aus den
+Feuern aller Orten empor. Neunzig Tage und neunzig Nächte dauerte dieser
+Kampf. Hierauf wurde der Naturfeind geschlagen und zurückgeworfen.
+Blitze kamen nunmehr vom Himmel herab, und Tropfen von ungeheurer Größe
+fielen auf die Erde, und mannshoch bedeckte das Wasser die ganze Erde.«
+
+ [Anmerkung A: Bun-Dehesch +VII.+ und _Rhode_ über den Anfang unserer
+ Geschichte und die letzte Revolution der Erde. S. 17. 18.]
+
+Das _Zend-_ oder _Urvolk_ lebte zu dieser Zeit in Eeri-ene[A], das ist,
+in dem gelobten, glücklichen Eeri oder Ari, seinem Urlande glücklich,
+weil es hier immer Sommer war. Plötzlich aber brach (als Wirkung des
+Naturfeindes) der Winter in die Welt, welcher anfänglich gelinde war und
+nur 5 Monate dauerte, wodurch der Sommer 7 Monate lang war. Bald darauf
+aber wuchs er zu 10 Monaten hinan, und nur zwei blieben für den Sommer
+übrig (wie es jetzt in Tibet und auf dem Hochlande Asiens überhaupt
+der Fall ist). Nun verließ das den Ackerbau liebende Volk sein hohes
+gebirgiges Urland, und zog in niedrigere, wärmere Länder hinab. Dieser
+Zug geschah unter seinem Anführer Dsjemschid, dem Sohne Vwengham's, und
+ging über Sogdho, Meru, Balkh u.s.w. bis in die Provinz Ver, Per oder
+Persis, wo er die Burg Ver, d.h. Persepolis, erbauete, und da, wo dieses
+Volk hinkam, fand es weder Thiere des Hauses, noch des Feldes, weder
+Menschen, noch Hunde, noch Geflügel.
+
+ [Anmerkung A: Die Sylbe _ene_ bedeutet _glücklich_.]
+
+Dieß sind demnach die Sagen oder Erzählungen auch der Zend-Avesta, dem
+heiligen Buche der Hindu und Parser, welche deutlich lehren, daß eine
+klimatische Veränderung mit der nördlichgemäßigten Zone vorgegangen
+sei--daß ein Schweifstern oder Komet diese große Veränderung
+hervorgebracht, und daß ein Volk der Erde diese große Revolution erlebt
+habe.
+
+In diesem Urlande, welches Eeri-ene-veedjo, das eigentliche reine Eeri
+oder Ari, genannt wird, stand unter _Vwengham_, dem Vater _Dsjems_
+(Dsjemschids), der Prophet _Heomo_ (Hom) auf, und verkündigte das
+Lichtgesetz _Ormuzd_ mit folgenden Worten:
+
+ »Durch Izeds[A] des Himmels habe ich
+ Gerechter Richter _Ormuzd_,
+ Im reingeschaffenen, berühmten Eeri
+ _Lebendige Wesen versammelt_.«
+
+ »Im reingeschaffenen, berühmten Eeri
+ Hat König Dsjemschid,
+ Haupt der Völker und Heerden,
+ _Lebendige Wesen versammelt_.«
+
+ »Mit himmlischen Izeds bin ich
+ Gerechter Richter _Ormuzd_
+ Im reinen, berühmten Eeri gewesen
+ Unter _begleitender Versammlung lebendiger Wesen_.«
+
+ »Mit himmlischen Menschen
+ Ist König Dsjemschid
+ Im reinen, berühmten Eeri gewesen,
+ In _Begleitung versammleter Wesen_[B].«
+
+ [Anmerkung A: Geister, Engel der Alten.]
+
+ [Anmerkung B: Zend-Avesta von Kleuker Bd. +I.+ S. 114.]
+
+Durch Ormuzd Lichtgesetz demnach und durch feierliche Gebete bewogen,
+vereinigten sich die einzelnen Stämme des Urvolks zu einem Volke unter
+dem Könige Dsjemschid, und verließen unter seiner Anführung, auf Ormuzd
+Befehl, das rauhe Urland, und zogen gegen Mittag hin, um sich bessere
+Wohnsitze zu suchen. Dieser Zug wird im folgenden Liede also
+beschrieben:
+
+»Dsjemschid herrschte! Was seine erhabene Zunge befahl, geschah eiligst.
+Ihm und seinem Volke gab ich Speise und Verstand und langes Leben, ich
+der ich Ormuzd bin. Seine Hand nahm von mir einen Dolch, dessen Schärfe
+Gold, und dessen Griffel Gold war. Darauf bezog der König Dsjemschid
+dreihundert Theile der Erde; diese werden mit zahmen und wildem Vieh,
+mit Menschen, Hunden und Geflügel, und rothglänzenden Feuern erfüllt.
+Vor ihm sahe man in diesen Lustgegenden weder zahme noch wilde Thiere,
+noch Menschen, noch rothflammende Feuer. Der eine Dsjemschid, Sohn
+Vwenghams, ließ alles daselbst werden.«
+
+Diesem Liede folgen hierauf noch fünf andere Lieder von eben demselben
+Inhalte, weswegen ich solche hier weggelassen habe.
+
+Die Gründe, aus welchen das Urvolk sein Urland verließ und andere Länder
+besuchte, sind eben so, wie ich sie vorhin angeführt habe, im ersten und
+vierten Bruchstücke genau angegeben worden. Und eben so findet sich im
+Bun-Dehesch, einem Buche, welches in der Pohlvischen Sprache geschrieben
+ist, und eine Sammlung[A] von verschiedenen Aufsätzen über die
+Schöpfung, den Kampf zwischen Ormuzd und Ahrimann, dem bösen Wesen,
+über die reinen und unreinen Thiere, über die Bewegung der Sonne und
+das dadurch bewirkte Jahr u.s.w., Uebersetzungen und Auszüge aus den
+Zendschriften, und jene oben angeführte furchtbare Beschreibung von der
+schrecklichen Zerstörung der Erde durch den Drachenstern enthält.
+
+ [Anmerkung A: Diese Sammlung scheint zu der Zeit entstanden zu sein,
+ als die Zendschriften anfingen unverständlich zu werden, weswegen
+ man kurze Auszüge aus jenen starken Büchern machte, und solche für
+ das Volk in die Landessprache (die Pohlvische) übersetzte.]
+
+Was nunmehr die Aechtheit, wie auch das hohe Alter jener Erzählungen
+anbetrifft, so ist beides von Herrn Rhode in Breslau in dem kleinen
+Werke: »Ueber das Alter und den Werth einiger morgenländischen Urkunden,
+in Beziehung auf Religion, Geschichte und Alterthumskunde, Breslau
+1817,« gründlich bewiesen und gehörig dargethan worden, indem er
+1) gezeigt hat, daß die gegenwärtigen Zendschriften dieselben, oder
+doch Bruchstücke von denselben heiligen Schriften sind, welche die
+alten Parser vor der Zerstörung ihres Reiches durch Alexander besaßen.
+2) Hat er solches aus dem Inhalte selbst hergeleitet, indem in demselben
+nichts vorkommt, was auf spätere Zeiten hindeutet, sondern vielmehr ein
+Religionssystem enthält, in welchem die Keime aller später in Asien
+aufgeblüheten Religionen enthalten sind.
+
+Da demnach die Aechtheit und das hohe Alter jener Zendschriften dadurch
+bewiesen worden ist, so können wir auch jenen Erzählungen über die
+große Veränderung der Erde, durch den Naturfeind veranlaßt, ihre
+Glaubwürdigkeit nicht absprechen, welche sie außerdem noch, wegen
+ihrer Eigenthümlichkeit, an sich tragen; denn
+
+1) Ihre Auswanderungsart geschah, nach der Denkungsart der alten Völker,
+auf den Befehl Gottes, weicht aber darin von der der spätern Völker
+ab, daß sie nicht von einem Andrange eines andern Volks, oder aus
+Lüsternheit nach fremden Ländern, oder aus Raubsucht, sondern nur von
+der klimatischen Veränderung ihres Landes, dem eingetretenen, 10 Monate
+lang dauernden Winter veranlaßt worden ist.
+
+Dieß war die Ursache, weshalb jenes Volk sein Hochland verließ, nach
+Süden hinab zu den angeführten Ländern zog, und da, wo es hinkam, fand
+es weder Menschen, noch zahmes Vieh.
+
+2) Stimmt dieser Zug mit der geographischen Lage der Oerter vollkommen
+überein. Denn er ging von dem Hochlande, an beiden Seiten des Flusses
+Gihin oder Oxus, in den engen Pässen desselben, hinab. Hier wurde
+zuerst am rechten Ufer das Stufenland Sogdho, und am linken Moore oder
+Meru besetzt. Von hier ging der Zug nach Balkh oder Baktra, wo die
+Zend-Avesta scheint aufgeschrieben worden zu sein. Und so kam er
+nach manchem Hin- und Herstreifen nach Ver, Per oder Persis. Und wenn
+sich nun auch ein Theil dieses Zuges nach Indus oder Armenien wandte,
+so blieb doch von jetzt an Persis der Hauptsitz dieses Volkes, wo
+Dsjemschid, wie schon oben angeführt ist, die Burg Persepolis erbauete,
+deren Trümmer noch jetzt auf einer Anhöhe zwischen den in Persis
+entspringenden Flüssen Medus und Araxes liegen.
+
+Jetzt bleibt mir nur noch übrig zu beweisen, daß _Eeri-ene_ oder das
+gelobte glückliche _Eeri_ oder _Ari_ kein anderes Land, als das jetzige
+Tibet sei. Der Beweis dafür liegt aber ganz deutlich in der Anführung
+des Berges _Albordy_, woran die ganze Mythologie dieses Volkes geknüpft
+ist, und den die Ausleger der _Zend-Avesta_ vergebens am Kaukasus
+gesucht haben. Denn fast auf allen Seiten der Zendschriften wird
+angeführt, daß der _Albordy_ in _Eeri-ene_ liege. Und in einer alten
+Zendschrift dieses Urvolkes heißt es mit dürren Worten also:
+
+»Von den Gewässern _Albordy's_, wo _Ormuzd_, der Gott dieses Volks
+und _Mithra_, der Lucifer, wohnen, kommt ein Strom herab, der nur mit
+Schiffen zu befahren ist, und Samen, Fruchtbarkeit in die Oerter von
+_Meru_ und _Sogdho_, welche sich danach sehnen, bringt.«[A]
+
+ [Anmerkung A: Zend-Avesta Bd. 2. S. 222.]
+
+Nach der geographischen Lage dieser beiden Oerter kann dieser Strom auch
+kein anderer, als der Oxus sein, weil nur dieser zwischen beiden Oertern
+hinabfließt und schiffbar ist, und unter der Schneedecke des Albordy
+entspringt.
+
+Da nun diese Angaben in der _Zend-Avesta_ die Lage des Urlandes so
+deutlich bezeichnen, und welche dazu noch durch die Sagen der Hindu und
+Chinesen unterstützt werden, so kann man wol an der Richtigkeit der
+angeführten Lage dieses Landes keinen Augenblick zweifeln. Außerdem
+ist in ganz Asien kein Land dazu geeignet, ein Volk vor einer solchen
+mächtigen Revolution, wie die oben angeführte war, wodurch höchst
+wahrscheinlich die ganze Oberfläche der Erde mit Meeresfluthen bedeckt
+und die ganze lebende Schöpfung vernichtet worden ist, zu schützen,
+als diese Hochebene von Tibet, indem solche über 8000 Fuß über der
+Meeresfläche erhaben liegt[A], und dabei Berge hat, welche weit die
+Höhe eines Chimborasso's in Amerika, der 20,148 Pariser Fuß hoch ist,
+übertreffen. Denn der weiße Berg oder _Tschumulari_ dieses Landes hat,
+nach der trigonometrischen Messung des Lord _Teigmouth_, welche vor
+einigen Jahren geschehen ist, eine Höhe von 27,552 englische Fuß;[B] ein
+anderer Gipfel dieses Gebirges, auf welchem jenes hervorragt, ist, nach
+der Messung des Majors _Crawford_, 25,000 englische Fuß hoch, -- und so
+sind noch zwei andere Gipfel des Gebirges dieses Landes da, welche mit
+einer Höhe von 23-24000 Fuß emporragen, wobei es nur zu bedauern ist,
+daß man die Höhe des _Albordy_ nicht gemessen hat.
+
+ [Anmerkung A: Ritter's Erdkunde 1. Th. S. 566.]
+
+ [Anmerkung B: Diese machen 26,000 Pariser Fuß aus.]
+
+Diese hohen Gebirge sind demnach höchst wahrscheinlich das Asyl dieses
+Volkes gewesen, auf welchen es sich gegen die mächtigen Meeresfluthen
+geschützt hat. Indessen werden diese dasselbe nicht dagegen geschützt
+haben, wenn der Schweifstern, welcher von Süden herkam, sich hier mit
+der Erde vereinigt hätte, weil alsdann die Wasserfluthen über die
+höchsten Spitzen dieser Gebirge würden dahingeströmt sein.
+
+Aus der vorhin angeführten Angabe aus der _Zend-Avesta_ über die Höhe
+des Wassers, welches auf die Erde fiel, und das Land hier, auf dieser
+Hochebene, die 8000 Fuß hoch ist, mannshoch bedeckte, folgt, daß solches
+über 8000 Fuß hoch, vom Meere an gerechnet, die Länder hin und wieder
+muß bedeckt haben, und daß daher der Schweifstern sehr nahe der Erde muß
+gekommen sein, weil er sonst solches nicht hätte bewirken können. Und
+da durch ihn die klimatische Verfassung dieses Landes und auch die der
+ganzen nördlichen gemäßigten Zone verändert worden ist, so muß er sich
+auch irgendwo mit der Erde, und zwar auf ihrer nördlichen Hälfte,
+vereinigt haben. Auffallend ist hierbei, daß durch die vielen
+Landspitzen und Vorgebirge an der südlichen Seite von Asien und Afrika,
+und durch die Bildung der Gestalt dieses Erdtheils, wie auch durch die
+von Amerika, ein solcher Fluthenzug, der einstens von Süden nach Norden
+hingegangen und dem Laufe des Kometen gefolgt ist, bestätiget wird.
+Daher haben schon längst die Geologen einen solchen Zug in der
+angegebenen Richtung aus der eben angeführten Gestalt und Bildung jener
+Erdtheile angenommen, und dabei die Behauptung aufgestellt, daß durch
+diesen die großen Landthiere aus Süden nach Norden, in unsere gemäßigte
+Zone, wo sie begraben liegen, geführt worden wären, wie ich schon oben
+angeführt und mit Gründen hinlänglich, wie ich glaube, widerlegt habe.
+Auf diese Weise stimmen demnach die Naturerscheinungen mit den Sagen
+und Erzählungen der heiligen Bücher der Hindu und Parser überein, und
+bestätigen dadurch die in denselben angeführte große Revolution der Erde
+und zugleich das Dasein eines Urvolkes oder eines Volkes vor derselben,
+welches diese große Veränderung erlebt hat.
+
+Wie lange nun aber dieses Urvolk auf der Erde gelebt und wie weit es
+sich auf derselben ausgebreitet habe, darüber können wir zwar nichts
+Bestimmtes, aber doch Vermuthungen aufstellen, welche einen nicht
+geringen Grad von Wahrscheinlichkeit für sich haben. Was das Alter
+dieses Volkes anbetrifft, so erhellet aus den Religionsbegriffen
+desselben, welche die Zendschriften enthalten, daß die Verfasser
+derselben in dem dritten Jahrtausend nach der Erschaffung des
+Menschengeschlechts zu leben glaubten. Hiermit stimmen auch die
+Chronologien der neuen Perser überein, ob sie gleich unter sich und
+in Ansehung der Geschichte von den Zendbüchern sehr abweichen, welche
+jenen Zeitraum von der Schöpfung der Menschen bis auf _Zoroaster_, dem
+Verfasser der _Zendbücher_, der unter dem Könige von Iran, _Veschtasp_,
+lebte[A], selten über 3000 Jahre setzen. Und dieser Zeitraum für das
+Zendvolk ist nicht zu lang, wenn wir auf die Ueberreste von Kenntnissen,
+besonders in der Sternkunde, welche die ältesten Völker unserer
+gewöhnlichen geschichtlichen Nachrichten gehabt und als Heiligthümer
+verehrt, und die sie, wie ich gleich im Anfange angeführt habe, nur von
+dem Urvolke können erhalten haben, hinblicken.
+
+ [Anmerkung A: Wie lange _Dsjemschid_ und seine Nachkommen in der
+ Burg von Ver oder Per (Persis) geherrscht haben, ist aus den
+ Zendschriften nicht zu ersehen. Indeß werden in denselben _Athvian_
+ und sein Sohn _Feridun_ genannt. Dieser hatte mehre Kinder, welche
+ unter sich uneins wurden, und das große Reich in zwei Reiche, in
+ _Tur_ und _Ari_ (_Iran_) theilten, welche durch den Fluß _Oxus_ von
+ einander getrennt wurden. In _Iran_ war _Veschtasp_ der fünfte
+ König, welcher nach neuern Persischen Schriftstellern seine Residenz
+ nach _Balkh_ oder _Baktra_ verlegte, um näher den Grenzen von Tur
+ zu sein. Dieß baktrische Reich wurde zuletzt von den Assyrern
+ unterjocht, von welchem Zeitpunkte an unsere gewöhnlichen
+ geschichtlichen Nachrichten erst anheben. Da in den Zendbüchern
+ keine Erwähnung von dieser Unterjochung geschieht, auch nicht die
+ geringste Anspielung auf die großen Städte Ninive oder Babel in
+ denselben gemacht wird, und die Namen der beiden Völker, Meder und
+ Perser, obgleich die Nachbarn in Tur und Indien häufig in denselben
+ vorkommen, nicht erwähnt werden, so folgt daraus doch wol, _daß die
+ Verfasser der Zendschriften in dem alten Baktrischen Reiche müssen
+ gelebt haben, und die Geschichte ihres Volks von der Zeit erzählen,
+ ehe solches von den Assyrern unterjocht worden ist_. Mehres hierüber
+ in _Rhode's_: »Ueber das Alter und den Werth der morgenländischen
+ Urkunde, S. 36 u.s.w.«]
+
+Und wenn dies Urvolk in dem Besitze solcher Kenntnisse war, wie die
+des Thierkreises voraussetzen, und denselben erfunden hat, wie solches
+höchst wahrscheinlich ist, weil es ihn von keinem andern Volke hat
+erhalten können, und dabei die Länge des Sonnenjahres kannte, wie aus
+der _Zend-Avesta_ erhellet, auch Sonnen- und Mondfinsternisse berechnen
+konnte, wie die Berechnungen der Braminen beweisen, die solche nur von
+ihm können erhalten haben; so muß es eine geraumvolle Zeit auf der Erde
+gelebt haben, um durch mühsame Beobachtungen des Himmels, und durch
+angestrengtes Nachdenken über den Lauf der Welten an demselben nach und
+nach dahin gekommen zu sein.
+
+Wie weit sich aber dieß Volk vor der letzten großen Revolution auf der
+Erde ausgebreitet habe, darüber findet man in der _Zend-Avesta_ keine
+Belehrung.
+
+ * * *
+
+Ehe ich aber die Resultate der Religionsbegriffe der Parser und Hindu,
+welche aus dem Urvolke ausgegangen sind, anführen kann, muß ich zuvor
+von den Schriften beider Völker Folgendes bemerken: Was zuerst die
+Zendschriften der Parser anbetrifft, so sind diese zwar voll von
+historischen Begebenheiten, aber sie enthalten durchaus keine Anspielung
+auf die großen Begebenheiten bei und nach der Assyrischen Unterjochung,
+sondern stellen das Zendvolk als selbstständig und eins unter einem
+eingebornen König lebend dar. Hieraus folgt demnach, daß die Abfassung
+sämmtlicher Zendschriften vor den Zeitpunkt der Eroberung des Staats
+durch die Assyrer gesetzt werden muß. Denn durch die Assyrische
+Unterjochung hörte die Existenz jenes Staats und jenes Volkes auf, und
+wurde in drei Satrapien, Baktra, Medien und Persis getheilt. In Medien
+bildete sich durch die Einmischung der assyrischen Sprache das Pehlvi
+oder die Pehlvische Sprache, und in Persis durch Einmischung indischer
+Dialekte, das Parsi. Nach Abschüttelung des Assyrischen Joches wurde
+unter den Meder-Königen das Pehlvi _Haupt-_ und _Hofsprache_, und nach
+Cyrus trat das Parsi an die Stelle.
+
+In dieser Hinsicht, wie wir sehen, sind die Zendschriften schon sehr
+wichtig für die frühere Geschichte, aber ihr Werth vergrößert sich noch
+durch die Darstellung des Religionswesens in dem frühesten Alterthume.
+
+Das Zendvolk, dessen Schriften wir eben erwähnt haben, ist mit den alten
+Hindu, sowol wegen des ursprünglichen Vaterlandes, als auch durch seine
+Sprache, wie _Anquetil du Perron_ bewiesen hat, nahe verwandt; daher
+müssen auch die Religionen beider Völker, wenn sie auch als Sekten von
+einander abweichen, viel Gemeinsames mit einander haben. Die Quellen,
+woraus wir das Religionssystem der Hindu schöpfen, sind die Veda's[A],
+welche von den Braminen eben so heilig gehalten werden, wie die Perser
+ihre Zendschriften halten. Außerdem gleichen sie denselben sowol in
+Ansehung der Form, weil sie aus Gebeten, Hymnen und Gesprächen zwischen
+einem _Seher_ und der Gottheit, wie in der _Zend-Avesta_, bestehen, wie
+auch in Ansehung der Gegenstände der Verehrung, indem die Hymnen und
+Gebete, wie in der _Zend-Avesta_, an die Sonne, den Mond, das Feuer,
+Wasser u.s.w. gerichtet sind. Und selbst der Ton, in welchem die Gebete
+u.s.w. abgefaßt sind, hat in beiden Schriften die überraschendste
+Aehnlichkeit. Außer diesen Veda's haben die Hindu noch das Gesetzbuch
+des _Menu's_, welches aber, wie Herr _Rhode_ gründlich gezeigt hat,
+nicht so alt ist, wie die Veda's sind; und endlich besitzen sie noch die
+Fragmente aus dem _Shastak_ des Brahma, welche _Holwell_ bekannt gemacht
+hat[B], und die von _Kleuker_ und _Rhode_ für ächt gehalten und zu den
+ältesten indischen Schriften gezählt werden.
+
+ [Anmerkung A: Die besten Nachrichten über die Veda's verdanken wir
+ Colebrooke.]
+
+ [Anmerkung B: Holwell's merkwürdige Nachrichten von Hindostan &c.
+ übersetzt von Kleuker, 1ster Bd.]
+
+Aus allen diesen Quellen lassen sich demnach die Hauptsätze der ganzen
+Religion beider Völker ziemlich vollständig herleiten, wie solches von
+Herrn _Rhode_ in den nachstehenden Sätzen geschehen ist, und woraus man
+deutlich ersiehet, daß diese Sätze die Grundpfeiler aller geoffenbarten
+Religionen sind:
+
+1) Es ist ein ewiges, höchstes, nothwendiges, heiliges, allmächtiges
+Wesen, Brahma, oder _Zervane Akerene_, d.i. der Ewige, Anbeginnlose
+genannt, von dem alles, was da ist, seinen Ursprung, in dem alles seinen
+letzten Grund hat.
+
+2) Das unendliche Wesen brachte im Anbeginn mehre große göttliche Wesen
+hervor, denen es so viel von seiner Größe, seinen Eigenschaften, seiner
+Macht und Herrlichkeit mittheilte, als möglich war.
+
+3) Eins oder mehrere der erstgeschaffenen Wesen fielen durch Mißbrauch
+ihrer Freiheit von ihrem Schöpfer ab, wurden böse, und Urquell alles
+Bösen in der Welt.
+
+4) Das unendliche Wesen beschloß nun, die sichtbare materielle Welt
+durch seine ersten Machthaber schaffen zu lassen, und sie wurde
+geschaffen.
+
+5) Der Zweck der Schöpfung der Körperwelt ist kein anderer, als durch
+sie die von ihrem Schöpfer abgefallenen Wesen wieder zurückzuführen, sie
+wieder gut, und dadurch alles Böse auf ewig verschwinden zu machen.
+
+6) Der Ewige hat zur Dauer der Körperwelt einen Zeitraum von
+zwölftausend Jahren bestimmt, welcher in vier Zeitalter abgetheilt ist.
+In dem ersten Zeitalter herrscht das gute (erhaltende) Princip allein,
+im zweiten wird das böse (zerstörende) Princip schon wirksam, doch
+untergeordnet; im dritten herrschen beide gemeinschaftlich; im vierten
+hat das Böse (zerstörende) die Oberhand, und führt das Ende der Welt
+herbei.
+
+7) Die Regierung der Welt hängt zwar im Allgemeinen von dem unendlichen
+Wesen ab, das alles nach seinem Rathschlusse und in seiner Weisheit
+bestimmt; die besondere Verwaltung ist aber zunächst dem ersten großen
+Wesen und von diesem wieder einer Menge vermittelnder Wesen, Erzengeln,
+Engeln und Schutzgeistern übertragen, die einander zu- und untergeordnet
+sind, und in denen sich oft Naturwesen und Naturkräfte nicht verkennen
+lassen.
+
+8) Die Seelen der Menschen sind vom Anfange der Schöpfung an,
+als geistige, selbstständige, freihandelnde Wesen vorhanden. Sie
+müssen sich blos auf der Erde mit einem Körper vereinigen, um eine
+Prüfungswanderung, im Kampfe gegen das Böse, zu machen. Nach dem Tode,
+wo sie ewig fortleben, werden die Guten in den Wohnsitzen der seligen
+Geister, dem Himmel, belohnt; die Bösen hingegen in den Wohnungen der
+Teufel, der Hölle, gestraft.
+
+9) Was den Menschen ihren Kampf auf der Erde erschwert, sind die Devs,
+Teufel oder bösen Geister, welche sie Tag und Nacht umlauern, um sie zum
+Bösen zu verführen. Aber der Schöpfer hat sich des schwachen Menschen
+erbarmt, und ihm seinen Willen in einer, von erleuchteten Propheten
+schriftlich verfaßten Offenbarung kund gethan. Befolgt der Mensch diesen
+Willen seines Schöpfers, so gewinnt er dadurch Kraft, nicht allein den
+Verführungen der Teufel zu widerstehen, sondern sich auch schon durch
+Heiligkeit in diesem Leben zu einer innigen Vereinigung mit der Gottheit
+zu erheben.
+
+10) Im letzten Zeitraume, gegen das Ende der Welt, wo das böse Princip
+die Oberhand hat, und das Gute ganz von der Erde zu verschwinden
+scheint, wird Gott den Menschen einen Erlöser senden, der dem Bösen
+wehrt, Religion, Tugend und Gerechtigkeit wieder herrschend macht,
+und das Reich der bösen Geister zerstört, indem er das Reich Gottes
+verherrlicht.
+
+11) Sind nun die zur Weltdauer bestimmten zwölftausend Jahre verflossen,
+so wird die Erde durch Feuer vernichtet werden, aber eine neuere schöne
+Erde tritt an ihre Stelle[A]. Aus diesen Religionssätzen, wovon sich
+Spuren in den Religionen aller asiatischen Völker und auch bei denen,
+welche in andern Erdtheilen wohnen, vorfinden, wie auch aus der Kenntniß
+des Thierkreises, der von dem Urvolke erfunden und von da überall
+ausgegangen ist, weswegen wir ihn fast bei allen Völkern der Erde
+vorfinden, und wo er in Ansehung der Folge der Zeichen ganz unverändert
+geblieben ist, folgt doch wol, daß alle Völker der Erde von dem Urvolke
+müssen ausgegangen sein, und diese Kenntnisse zugleich mitgenommen
+haben.
+
+ [Anmerkung A: Diese Sätze, wenn auch nicht alle, wurden in den
+ Schulen der alten Philosophen als Geheimnisse gelehrt und dem Volke
+ vorenthalten, wie solches auch von den Essenern geschah, wovon sich
+ ein Theil mit dem Philosophiren über diese Sätze, ein anderer aber
+ mit der darin liegenden Sittenlehre beschäftigte. S. Richter's
+ Christenthum und die ältesten Religionen des Orients, 1819.]
+
+Dieses Ausgehen der Völker von dem Urstamme oder Urvolke wird auch
+deutlich und bestimmt im Bun-Dehesch (+XV+) angeführt, wo es heißt,
+daß alle Völker Asiens aus dem Urstamme hervorgingen. Die Anzahl der
+Urstämme wird daselbst auf funfzehn gesetzt. Von diesen funfzehn Stämmen
+wanderten _neun_ über das indische Meer, und _sechs_ blieben in Asien
+zurück. Unter diesen betrachteten sich die _Arier_[A] als das Hauptvolk
+oder fortdauernde Urvolk. Der Stamm _Mazendr_ bevölkerte den obern Theil
+von Tur, d.i. die Gegend um die Quellen des Oxus und Indus, und Awir
+oder Ophir, welches nach Moses das eigentliche Indien ist. Ferner
+bevölkerte der Stamm _Tschines_, _Dai_ und _Satat_, wovon der erste
+Stamm mit Kathai einerlei ist, und Chinas bedeutet.
+
+ [Anmerkung A: Von diesen stammen, nach Herodot, die Meder ab.]
+
+Von den neun Stämmen, welche über das Meer gingen, gingen einige, wo
+nicht alle, nach Afrika über, indem kein anderes Meer, als der persische
+und arabische Meerbusen zum leichten Uebergange da ist. Zu diesen
+Stämmen gehörten höchst wahrscheinlich die Aegyptier, wie die
+Verwandtschaft ihrer Sprache und ihrer Religion mit der des Urvolks
+hinlänglich beweiset. Dieser ägyptische Stamm bestand aus mehreren
+Stämmen, wovon der eine schwärzlich von Farbe, und dadurch dem heißen
+Klima sich schon angebildet hatte, der andere aber von einer hellern
+Farbe war. Diese Wanderung muß aber schon sehr früh geschehen sein,
+indem dieses Volk in Theben schon eine bewunderungswürdige Stufe von
+Kultur erlangt und schon ein Weltreich gestiftet hatte, ehe es uns
+einmal bekannt geworden ist, und wie es unserer gewöhnlichen Geschichte
+bekannt wurde, schon wieder von seiner Höhe herabgesunken war.
+
+Aus den Schriften der Parser und Hindu läßt sich zwar die Bevölkerung
+Amerika's, weil dieser Erdtheil erst in neuern Zeiten bevölkert worden
+ist, nicht herleiten, aber wir finden in dem neusten Gemälde von _Malte
+Bruns_ den Ursprung der Amerikaner von Asien her, über eine Reihe von
+Inseln mit Eisschollen angefüllt, von einer bösen Nation daselbst
+vertrieben, nach ihrer Sage, sehr gut dargestellt.
+
+Auf diese Weise stammen demnach alle jetzt lebenden Völker von dem
+einstigen Urvolke in Asien her, und wir können daher, nach der Vernunft
+und Geschichte, keine gehörigen Gründe für das Entstehen der Menschen
+von mehren Menschenpaaren, hier und dort in den verschiedenen
+Erdtheilen, aufstellen.
+
+
+
+ * * * * *
+
+
+
+Friedrich Fleischer.
+ _»F« in »Friedrich« unsichtbar_
+Das große Werk des von Saussüre, über die Alpen
+ _so im Original (»Saussüre« mit ü)_
+in Südamerika in der Gegend von Potosi
+ _so im Original_
+Mehres hierüber findet man vom +D.+ Chladni,
+ _so im Original: »Dr.« ?_
+Im Jahre 1668 den 19. oder 21. Junius
+ _Original: »21 Junius« (ohne Punkt)_
+da, wo sie liegen, können gefunden haben[A].
+ _Original: »haben[A]« (ohne Punkt)_
+Gegen die Planeten kämpfte der Naturfeind furchtbar«
+ _« fehlt im Original_
+In _Begleitung versammleter Wesen_[B].«
+ _« fehlt im Original_
+
+
+
+***END OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK UEBER DIE SCHRECKLICHEN WIRKUNGEN
+DES AUFSTURZES EINES KOMETEN AUF DIE ERDE***
+
+
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+and help preserve free future access to Project Gutenberg-tm electronic
+works. See paragraph 1.E below.
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+<h1 class="pg">The Project Gutenberg eBook, Ueber die schrecklichen Wirkungen des
+Aufsturzes eines Kometen auf die Erde, by August Heinrich Christian Gelpke</h1>
+<pre>
+This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
+almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or
+re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
+with this eBook or online at <a href = "http://www.gutenberg.org">www.gutenberg.org</a></pre>
+<p>Title: Ueber die schrecklichen Wirkungen des Aufsturzes eines Kometen auf die Erde</p>
+<p> und über die vor fünftausend Jahren gehabte Erscheinung dieser Art</p>
+<p>Author: August Heinrich Christian Gelpke</p>
+<p>Release Date: May 29, 2006 [eBook #18471]</p>
+<p>Language: German</p>
+<p>Character set encoding: ISO-8859-1</p>
+<p>***START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK UEBER DIE SCHRECKLICHEN WIRKUNGEN DES AUFSTURZES EINES KOMETEN AUF DIE ERDE***</p>
+<br><br><center><h3 class="pg">E-text prepared by Louise Hope, Karl Eichwalder, Christian Aschoff,<br>
+ and the Project Gutenberg Online Distributed Proofreading Team<br>
+ (http://www.pgdp.net/)</h3></center><br><br>
+<hr class="pg" noshade>
+<br>
+<br>
+<br>
+<br>
+<br>
+<h4>Ueber die</h4>
+
+<h3>schrecklichen Wirkungen</h3>
+
+<h4>des</h4>
+
+<h2>Aufsturzes eines Kometen</h2>
+
+<h3>auf die Erde</h3>
+
+<h5>und</h5>
+
+<h5>über die vor fünftausend Jahren gehabte Erscheinung dieser Art.</h5>
+
+<h5>Von</h5>
+
+<h4 class = "extended"><span class = "latin">Dr.</span> Aug. Heinr.
+Christ. Gelpke,</h4>
+
+<h6>Schulrathe und Professor in Braunschweig und Ehrenmitgliede<br>
+der Großherzoglichen mineralogischen Societät in Jena.</h6>
+
+<hr class = "full">
+
+<h4>Leipzig, 1835.</h4>
+
+<h4 class = "extended"><ins class = "correction"
+title = "(unsichtbar)">F</ins>riedrich Fleischer.</h4>
+
+<hr class = "chapter">
+
+<span class = "pagenum">1</span>
+
+<p>
+<span class = "firstletter">E</span>he ich die schrecklichen und
+furchtbaren Wirkungen, welche unser Wohnort sowol in seinem innern Baue,
+als auch auf seiner Oberfläche leiden würde, wenn irgend ein bedeutender
+Weltkörper, etwa von der Größe unseres Mondes auf die Erde stürzte,
+anführe, muß ich zuvor eine allgemeine Darstellung von der
+Entstehungsart desselben und seiner allmäligen Ausbildung zu geben
+suchen, um danach die furchtbaren Wirkungen des Kometen, der an unsern
+Wohnort stoßen, seinen innern Bau zertrümmern und seine organische
+Schöpfung zerstören und vernichten würde, richtig beurtheilen zu
+können.</p>
+
+<p>
+Die beiden großen, mächtigen Hauptgesetze, durch welche unser Erdball
+und überhaupt die großen Weltkörper, die mit ihrem funkelnden Lichte das
+nächtliche Gewölbe des Himmels so prachtvoll schmücken,
+<span class = "pagenum">2</span>
+und Millionen Mal größer, als unser uns schon so groß scheinender
+Erdkörper sind, und wodurch das Samenkorn in dem Schoße der Erde
+gebildet wird und zu seiner Entwicklung gelangt, sind die
+<em>Anziehungs-</em> und <em>Abstoßungs</em>gesetze.</p>
+
+<p>
+Alles, was wir um uns her und in den Tiefen der Erdschichten erblicken,
+ist auf dem flüssigen Wege entstanden, das heißt: der erste Zustand
+aller natürlichen Körper ist ein flüssiger gewesen. Wer verkennt dieses,
+wenn er an die Entstehung des erhabenen Menschen aus einem kleinen,
+einem Senfkorne an Größe gleichenden Eye denkt? Und wer würde es
+glauben, wenn die Erfahrung solches nicht bestätigte, daß aus demselben
+der große erhabene Mensch entstände, der mit der Meßruthe in der Hand
+die ungeheuern Weiten der Welten, welche der Lichtstrahl, der in einer
+Sekunde 41,000 Meilen macht, nicht in Jahrzehenden, sondern erst in
+Jahrtausenden, und die Weite von dem, von Herschel zuletzt entdeckten
+Weltengebiete in 1½&nbsp;Millionen von Jahren durchläuft, auszumessen,
+und die Gesetze, wodurch sie in dem großen Weltenraume schwebend
+erhalten
+<span class = "pagenum">3</span>
+und umhergeführt werden, auszuforschen vermag? Ist aber der erste
+Zustand des Menschen in diesem Eye nicht ein flüssiger?</p>
+
+<p>
+Und wird <em>derselbe</em> nicht dadurch in diesem kleinen Eye
+entwickelt, daß von diesem, wenn es durch eine geheimnißvolle Naturkraft
+angeregt und belebt worden ist, die ihm zugeführten feinen
+Nahrungssäfte, vermöge des großen Anziehungsgesetzes der Natur,
+angezogen werden, und wenn solche alsdann von ihm gehörig verarbeitet
+worden sind, nach diesem und jenem Theile seines kleinen Wesens
+hingeführt oder gleichsam hingestoßen werden?</p>
+
+<p>
+Ist aber der erste Zustand des Samenkornes in der Hülle der noch
+unausgebildeten Frucht anders? Und wird die Entwicklung desselben nicht
+durch gleiche Gesetze vollzogen?</p>
+
+<p>
+Und sind die ungeheuren Felsenwände, die mächtigen Erd- und
+Steinschichten der Erde auf eine andere Weise entstanden? Sind sie nicht
+alle aus einem flüssigen Zustande ins Dasein gekommen? Wer kann dieses
+leugnen, wenn er die wellenförmige Bildung der Erdschichten und die
+Krystallisationen
+<span class = "pagenum">4</span>
+in denselben, welche deutlich genug den Weg ihrer Entstehungsart
+bezeichnen, mit Aufmerksamkeit betrachtet? Und muß daher nicht unser
+Wohnort, der aus diesen mächtigen Felsenmassen zusammengesetzt ist, auf
+eine gleiche Art entstanden sein?</p>
+
+<p>
+Hieraus erhellet demnach, daß unser Wohnort einstens, als er dem
+<em>Chaos</em> des unendlich großen Weltenraumes entschlüpfte, nichts
+weiter als eine und zuerst wahrscheinlich unbedeutende Art vom
+Wasserballe gewesen sei, der sich hierauf durch die Vereinigung mehrer
+solcher Bälle an Masse vergrößert hat und hinangewachsen, und so
+vielleicht dem Kometen vom Jahre 1744, 1795 und 1796, in Ansehung des
+Naturbaues, gleich gewesen ist<a class = "tag" name = "tag1" href =
+"#note1">*</a>.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note1" href =
+"#tag1">*)</a>
+Diese Weltkörper waren so durchsichtig, daß man Fixsterne durch ihre
+Masse hervorfunkeln gesehen hat. Bryant machte zuerst diese Entdeckung
+im Jahre 1744, darauf <span class = "latin">Dr.</span> Gerschen den
+8.&nbsp;und 9. November 1795 und <span class = "latin">Dr.</span> Olbers
+den 1.&nbsp;April 1796.</div>
+
+<p>
+Die Annahme einer solchen Entstehungsart unseres Wohnortes setzt aber
+voraus, daß einstens der
+<span class = "pagenum">5</span>
+ungeheure Schöpfungsraum, der eben so unendlich ist, als das Wesen,
+welches ihn schuf und werden hieß, mit einem feinen Weltenstoffe
+angefüllt und übersättigt gewesen sein muß, in welchem sich hier und
+dort durch irgend einen Wink der höhern Natur oder durch irgend einen
+uns unbekannten Erzeugungsprozeß Massen getrennt und zu kleinen mehr
+flüssigen als festen Weltmassen, mit allen den Stoffen, woraus die
+Weltkörper bestehen, angefüllt, sich gebildet haben.</p>
+
+<p>
+Da aber die Menge der kleinern Weltmassen, die dem Schoße des großen
+Weltenraumes entschlüpft waren, im Anfange unzählig groß gewesen sein
+muß, weswegen sie beinahe schwebend an einander müssen gestanden haben,
+wobei auch die anfängliche Richtung ihres Laufes, welche ihnen von dem
+sie bildenden Stoffe mitgetheilt worden war, noch nicht gehörig geordnet
+sein konnte, so war es wol natürlich, daß sie aneinander stoßen, dadurch
+auf einander fallen, und sich an Masse vergrößern mußten.</p>
+
+<p>
+Als nun hierauf ihre Menge geringer wurde, so konnte auch das
+Zusammenfließen derselben nicht
+<span class = "pagenum">6</span>
+mehr so häufig erfolgen, wodurch sie daher mehr Ruhe in ihrem Innern
+genossen, und vermögend wurden, die ihnen beigemischten Theile fallen zu
+lassen, und Kerne und Schichten in ihrem Innern zu bilden.</p>
+
+<p>
+Diese Bildungsart ist aber nach eben denselben Gesetzen der allgemeinen
+Schwere erfolget, nach welchen Wasser in einem Glase die
+hineingeschütteten und darin umhergerührten Erdtheile fallen läßt, nach
+welchen die schwersten Theile zuerst, hierauf die etwas minder schweren,
+und zuletzt die leichtesten von ihnen niederfallen, wodurch sich alsdann
+verschiedene Schichten auf dem Boden desselben bilden und anhäufen. Auf
+eben diese Weise mußten auch die kleinen Weltmassen, da sie noch in
+ihrem flüssigen Zustande waren, die ihnen beigemischten Stoffe
+niederfallen lassen, und zwar nach dem Punkte hin, der ihr
+gemeinschaftlicher Schwerpunkt war und in ihrer Mitte lag. Um diesen
+reiheten sich demnach die Stoffe, nach ihrer Schwere, kugelförmig, und
+bildeten dadurch bei unserer Erde die verschiedenen Erdschichten.</p>
+
+<p>
+<span class = "pagenum">7</span>
+Auf diese Weise kann das Innere derselben nicht hohl, auch nicht mit
+Feuer oder Wasser, sondern es muß, nach der Berechnung des Engländers
+Hutten, der dritte oder vierte Theil von ihr mit einer Metallmasse
+ausgefüllt sein<a class = "tag" name = "tag2" href = "#note2">*</a>. Da
+wir aber nicht bis zu ihrem Innern, vermöge des Wassers, welches sich
+aus dem Meere, den Flüssen und den Quellen in die Erdrinde überall
+hineindrängt und womit sich daher jede Vertiefung ausfüllt,
+hineindringen können<a class = "tag" name = "tag3" href =
+"#note3">**</a>,
+<span class = "pagenum">8</span>
+so kennen wir von ihr auch nur ihre Rinde, und auch diese nur bis zu
+einer Tiefe von 3000 Fuß, das ist bis zum siebentausendsten Theile ihrer
+ganzen Dicke<a class = "tag" name = "tag4" href =
+"#note4">&dagger;</a>.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note2" href =
+"#tag2">*)</a>
+Bei der Ausmessung eines Grades auf der Erde 1735-1738 bemerkte Bouguer
+und Condamine, daß der 20,000 Fuß hohe Chimborasso in Peru in
+Südamerika, aus Granit bestehend, das Pendel um 7-8&nbsp;Linien von der
+senkrechten Linie ab, und an sich zog, welches ebenfalls im Jahre 1774
+bei dem Berge Shelallien in Schottland von Maskelyne, der über 300
+Beobachtungen an demselben angestellt hat, beobachtet worden ist, worauf
+man eine Vergleichung der Anziehungskraft dieser Granitgebirge mit der
+der Erde angestellt und daraus hergeleitet hat, daß die Anziehungskraft
+der Erde sich zu der dieser Berge wie 9&nbsp;zu 5 verhalte. Da nun die
+Dichtigkeit des Granits 2½&nbsp;Mal größer als die des Wassers ist, so
+folgt daraus, daß die mittlere Dichtigkeit der Erdkugel 4½&nbsp;Mal
+größer, als die des Wassers sein muß.</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note3" href =
+"#tag3">**)</a>
+Wenn auch das in den Tiefen der Erde sich befindende Wasser das
+Hineinsteigen zu ihrer Mitte nicht verhinderte, so würde der Druck der
+Luft, der mit jeder zunehmenden Tiefe, von der über ihr sich befindenden
+Luftsäule immer größer wird, solches nicht verstatten, indem dadurch die
+Luft in einer Tiefe von 7&nbsp;Meilen schon so zusammengedrückt ist, daß
+Eisen auf ihr, in einer Tiefe von 11&nbsp;Meilen Gold, und in einer
+Tiefe von 12&nbsp;bis 13 Meilen Platina, welches, wie bekannt,
+21&nbsp;Mal schwerer als das Wasser ist, schwimmt.</div>
+<div class = "footnote">
+Wie sollte der Mensch nun durch diese dichte Luft zu dem Innern der Erde
+kommen? In einer Tiefe von <em>einer</em> Meile würde er vielleicht
+schon auf ihr schwimmen.</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note4" href =
+"#tag4">&dagger;)</a>
+Diese Tiefe hat das Bergwerk bei Kuttenberg in Böhmen. Da der Halbmesser
+der Erde, welcher ihre Dicke ausmacht, gleich 860 geogr. Meilen ist, so
+macht diese Tiefe von ihr = (860&nbsp;×&nbsp;24000)/3000 Fuß = 7000 Fuß
+aus.</div>
+
+<p>
+Nach der allgemeinen Schwere müßten wir nun in dieser Erdrinde die
+schwerste von allen Felsenmassen, das ist die Granitmasse, oder die
+Granitschicht,
+<span class = "pagenum">9</span>
+oder das Granitgebirge überall als die unterste Erdschicht liegend
+finden. Hierüber müßte das Kalkgebirge von der ersten Entstehung, dann
+das von der zweiten oder das Flötzgebirge und hierüber die
+aufgeschwemmte Dammerde ruhen.</p>
+
+<p>
+Indessen findet man fast nirgends in dem Innern der Erde diese Ordnung
+der Lage, wobei die tief liegenden Schichten nirgend vollkommen
+wagerecht liegen, sondern bald mehr bald weniger geneigt, und an vielen
+Oertern, wie bei dem Montblanc, sogar ganz oder doch beinahe senkrecht
+hingestellt. Und überhaupt in den Schweizeralpen, im karpathischen
+Gebirge, in den Pyrenäen und beinahe in allen großen Gebirgen erblickt
+man die ungeheuresten Felsenmassen häufig umgestürzt und auf dem Kopfe
+stehend. Hin und wieder liegen sie in einer umgebogenen krummlinigen
+Richtung so, daß die hohle Seite nach Außen hingewandt gerichtet steht.
+Kurz es ist bei der Lage und Stellung der Schichten keine Lage und
+Gestalt denkbar, welche bei diesen Felsenmassen noch Statt finden
+konnten.</p>
+
+<p>
+Alle diese ungeheuern Felsenmassen sind in ihrem
+<span class = "pagenum">10</span>
+Innern durch mächtige Spalten, Risse, Hohlungen und Klüfte auf alle
+mögliche Art und Weise von einander getrennt, die bald in horizontaler,
+bald in schiefer Richtung in ungeheuren Weiten durch sie dahin laufen,
+und bald senkrecht stehend, wie wenn Felsenwände an Felsenwände
+geschoben und an einander gedrängt worden wären, angetroffen werden, und
+die sich hin und wieder mit Metallmassen, auch wol mit vegetabilischen
+und animalischen Produkten ausgefüllt haben. Und von außen sind jene auf
+alle Art und Weise über einander hingeworfenen und hin und wieder
+umgestürzten Felsenmassen durch weite und tiefe Thäler<a class = "tag"
+name = "tag5" href = "#note5">*</a> von einander getrennt, wodurch tiefe
+Seen hin und wieder entstanden sind, und wobei es sehr auffallend ist,
+daß man oft an dieser Seite eine ganz andere Felsenschicht, und dabei
+ganz anders hingestellt als an der andern Seite erblickt.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note5" href =
+"#tag5">*)</a>
+Das große Werk des von <ins class = "correction" title =
+"Umlaut im Original">Saussüre</ins>, über die Alpen, ist voll von
+Beweisen, daß alle Thäler, bis auf ihre kleinste Verästelung, durch
+Umstürzen der Schichten gebildet worden sind. S.&nbsp;Gilbert Annal.
+Bd.&nbsp;22 S.&nbsp;168.</div>
+
+<p>
+<span class = "pagenum">11</span>
+Außer diesen großen Naturwundern, worüber der aufmerksame Beobachter in
+Verwunderung und stilles Erstaunen versetzt wird, und die er sich auf
+die gewöhnliche Weise, durch die Macht des Feuers und der Fluthen, nicht
+befriedigend zu erklären vermag, siehet er Felsentrümmer von
+Granitmassen nicht bloß auf Ebenen, sondern auch auf Hügel und Berge,
+fern von ihrem Geburtsorte, hingeworfen. So sind z.&nbsp;B. die Ebenen
+und Hügel von Deutschland und Italien und die Bergrücken des
+Juragebirges mit den Granitblöcken von den Alpen, die hier zu den Höhen
+von 5000 Fuß und durch den 950 Fuß tiefen und über 3&nbsp;Stunden
+breiten Genfersee hinangefluthet sind, übersäet.</p>
+
+<p>
+Aber nicht allein auf den Hügeln, Ebenen und Bergen dieser beiden
+Länder, sondern fast auf allen Ebenen, Hügeln und Bergen von ganz Europa
+bis zu den nördlichen Gebirgen dieses Erdtheils hin, liegen die
+Granitblöcke hin und wieder in bedeutender Menge und Größe<a class =
+"tag" name = "tag6" href = "#note6">*</a> ausgestreuet. Und auch in
+Südamerika
+<span class = "pagenum">12</span>
+in der Gegend von <ins class = "correction" title =
+"so im Original">Potosi</ins> findet man Granitfelsenstücke, ohne
+errathen zu können, wie und woher sie hierher gekommen sind. Und so wie
+die Erdrinde auf ihrer Oberfläche mit Granitblöcken und andern
+Felsenstücken übersäet ist, so ist auch ihr Inneres damit angefüllt, und
+sie liegen darin eben so zerstreut und ausgebreitet, wie auf ihrer
+Fläche.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note6" href =
+"#tag6">*)</a>
+So hat der 30-40,000 Kubikfuß enthaltende Granitblock, woraus das
+Fußgestell zu der Bildsäule Peters des Großen gemacht worden ist, im
+finnischen Meerbusen auf einem Kalkgebirge gelegen. Und bei der Insel
+Usedom erheben sich mehre Granitspitzen auf dem Baltischen Meere empor,
+und die schwedische Provinz Schonen, wie auch die Halbinsel Jütland,
+sind mit diesen Granittrümmern so reichlich angefüllt, daß davon Mauern,
+Kirchen u.&nbsp;s.&nbsp;w. gebaut worden sind.</div>
+
+<p>
+Aus diesem hier nur kleinen und schwach dargestellten Gemälde von dem
+Innern der Erde, worüber man Mehres und Ausführlicheres in de la
+Metherie's Theorie der Erde im 2.&nbsp;Theile, Bergmann's physikalischer
+Beschreibung der Erdkugel im 1.&nbsp;Theile, Saussure's Alpenreisen und
+in den Untersuchungen
+<span class = "pagenum">13</span>
+über den Ursprung und die Ausbildung der gegenwärtigen Anordnung des
+Weltgebäudes von den Marschällen von Bieberstein finden kann, folgt
+demnach, daß unser Wohnort durch mächtige Revolutionen in seinem Innern
+zerstört und zertrümmert worden sei. Da nun diese Zerstörungen
+1)&nbsp;nicht durch die Macht des unterirdischen Feuers, welches wol
+einzelne Gegenden der Erdoberfläche verwüsten, Felsenmassen emporheben
+und sie zertrümmern kann, aber nicht ungeheuere Felsenmassen über
+Felsenmassen zu schleudern, sie umzustürzen und wie Wände an Wände zu
+reihen und dadurch Bergketten, von 70&nbsp;Meilen, wie die Pyrenäen, und
+von 1700 Meilen, wie die Cordilleras in Amerika, zu bilden vermag
+&mdash; und 2)&nbsp;auch nicht durch die Macht der Fluthen, indem sich
+dadurch jene vorhin angeführten Erscheinungen gar nicht erklären lassen,
+hervorgebracht werden konnten, so muß eine andere, weit mächtigere
+Ursache diese große Revolution in dem Innern der Erde hervorgebracht
+haben. Und diese ist keine andere und kann keine andere sein, als ein
+öfteres Aufstürzen fremder festen Weltmassen auf unsere Erde, wodurch
+<span class = "pagenum">14</span>
+die Rinde derselben zerstört, ihre Felsenmassen umhergeworfen und mit
+fremden Felsenmassen vermischt worden sind.</p>
+
+<p>
+Von der Behauptung dieser Wahrheit wird man sich durch folgende Punkte,
+wie ich glaube, hinlänglich überzeugen: 1)&nbsp;durch den vorhin
+dargestellten zertrümmerten Bau der Erdrinde, besonders in ihren großen
+Gebirgen, 2)&nbsp;durch den vorhin angeführten Lauf der kleinen
+Weltmassen, der bei allen noch nicht gehörig angeordnet worden ist, wie
+ich vorhin angeführt habe. Und 3)&nbsp;durch die Erscheinung so vieler
+noch unausgebildeter Weltmassen, die noch stets dem Schoße des großen
+Weltenraumes entschlüpfen, wenn sie sich durch den darin stets
+ausgebreiteten Weltenstoff zu Weltmassen und Weltkörpern gebildet haben,
+von welchen die kleinen Massen, unter den Namen Feuerkugeln,
+Sternschnuppen und Meteorsteine, so lange in dem Schöpfungsraume
+umherlaufen, bis ihre Schwungkraft durch das Nahekommen an irgend einen
+größern Weltkörper geschwächt oder wol ganz vernichtet wird, wo alsdann
+<span class = "pagenum">15</span>
+eine Vereinigung ihrer Masse mit der des größern erfolgt.</p>
+
+<p>
+Hiervon überzeugen uns folgende Beispiele: Im Jahre 1676 den
+21.&nbsp;März erschien eine solche Kugel, die etwa ¼ deutsche Meile im
+Durchmesser besaß, und mit einer Geschwindigkeit von 160 geogr. Meilen
+in einer Minute über Dalmatien, das Adriatische Meer und Italien dahin
+eilte, südwärts von Livorno zersprang, und zertrümmert ins Meer
+fiel.</p>
+
+<p>
+Im Jahre 1719 wurde eine solche Kugel in England beobachtet, die in
+einer Minute 300 geogr. Meilen zurücklegte, also weit die
+Geschwindigkeit der Erde in ihrem Laufe, welche in einer Minute nur 240
+Meilen macht, übertraf, 3560 Fuß im Durchmesser besaß, und in einer Höhe
+von 64&nbsp;deutschen Meilen erblickt wurde.</p>
+
+<p>
+Im Jahre 1758 wurde hier ebenfalls eine solche Kugel erblickt, welche in
+einer Sekunde 6&nbsp;deutsche Meilen zurücklegte, 4340 Fuß im
+Durchmesser groß war, und zuerst in einer Höhe von 20&nbsp;und nachher
+von 5-7&nbsp;deutschen Meilen gesehen wurde.</p>
+
+<p>
+Und die letzte Erscheinung in dieser Art ist die
+<span class = "pagenum">16</span>
+Feuerkugel vom Jahre 1783 gewesen, welche in einer Höhe von 12&nbsp;bis
+13 deutschen Meilen über England und Frankreich dahin geeilt ist und
+auch in Rom und Hamburg soll beobachtet worden sein. Mehres hierüber
+findet man vom <ins class = "correction" title = "so im Original"><span
+class = "latin">D.</span></ins> Chladni, »Ueber den Ursprung der von
+Pallas gefundenen und anderer ihr ähnlichen Eisenmassen. Leipzig, 1794«,
+gesammelt.</p>
+
+<p>
+Zu diesen merkwürdigen Erscheinungen, welche nicht in unserer
+Atmosphäre, indem diese nur 9&nbsp;bis 10 Meilen hoch ist, erzeugt, und
+die auch nicht von ihr getragen und umhergeführt werden können, weil
+diese nicht ein Mal einen Wassertropfen umherzuführen vermag, gehören
+auch die Meteorsteine, welche man, ihres Ursprungs wegen, jetzt
+Cosmolithen nennt, und die theils in einer festen dichten Masse, theils
+in einer porösen Gestalt, und theils als Staub- und Wasserregen zu uns
+herabgekommen sind, und wovon die größern festen Massen das Gewicht von
+<em>einem</em> Pfunde bis zu dem von <em>hunderttausend Pfunden</em> und
+dabei hin und wieder die Größe eines Hauses gehabt haben.</p>
+
+<p>
+<span class = "pagenum">17</span>
+Zum Beweise hiervon mögen folgende Beispiele dienen:</p>
+
+<p>
+Zuerst der Stein, dessen Herabfallen durch gerichtlich abgehörte Zeugen
+und mit Dokumenten gehörig bestätigt ist, der am 26.&nbsp;Mai 1751 in
+der Gespannschaft Agram im obern Sclavonien herabfiel. An diesem Tage
+nämlich bemerkte man des Abends um 6&nbsp;Uhr gegen Osten am
+Himmelsgewölbe eine Art von feuriger Kugel, welche, nachdem sie in zwei
+Theile mit sehr großem, einen Kanonenschuß übertreffenden Knalle
+zersprungen war, in Gestalt zweier in einander verwickelten Ketten mit
+solchem Geräusche, als wenn eine große Menge Wagen durch die Luft
+gewälzt worden wäre, auf die Erde gefallen, und von welchen das eine
+Stück, 71&nbsp;Pfund schwer, in einen acht Tage zuvor gepflügten Acker,
+drei Klafter tief, in den Boden hineingedrungen ist; das andere Stück,
+16&nbsp;Pfund schwer, ist auf eine Wiese, 2000 Schritt von jenem
+entfernt, niedergefallen, und hat ebenfalls eine Spalte von 2&nbsp;Ellen
+weit zurückgelassen. Von diesen beiden Stücken ist das größere, nebst
+der Urkunde darüber, von dem
+<span class = "pagenum">18</span>
+bischöflichen Consistorium zu Agram an das Kaiserliche Naturalienkabinet
+in Wien geschickt worden, wo es aufbewahrt liegt. Ein anderer Stein von
+dieser Art ist der, welcher 190 Pfund schwer, und seit Jahrhunderten auf
+dem Rathhause zu Ellbogen in Böhmen, unter dem Namen der verwünschte
+Burggraf, gelegen hat, jetzt auf dem Kaiserlichen Naturalienkabinet in
+Wien ebenfalls aufbewahrt wird. Ein anderer Stein von 270 Pfund ist bei
+Ensisheim in Ober-Elsaß im Jahre 1492 den 7.&nbsp;November
+niedergefallen. Im Jahre 1622 den 10.&nbsp;Januar ist in Devonshire in
+England eine Steinmasse von 3½&nbsp;Fuß Länge, 2½&nbsp;Fuß Breite und
+2½&nbsp;Fuß Dicke, eine Elle tief in die Erde geschlagen. Im Jahre 1668
+den 19.&nbsp;oder 21<ins class = "correction" title =
+"fehlt im Original">. </ins>Junius fielen große Steine im Veronesischen
+nieder, von welchen der eine 200 Pfund wog. Zu diesen Steinen gehört
+noch vorzüglich derjenige, welcher von einer porösen Masse und den
+Pallas im Jahre 1772 in Sibirien gefunden hat, der 1600 Pfund schwer
+war, und von dem die Einwohner ihm erzählt haben, daß er vom Himmel
+gefallen sei, weswegen sie ihn wie ein
+<span class = "pagenum">19</span>
+Heiligthum verehrten. Und zu den größten Steinen dieser Art gehört
+1)&nbsp;derjenige, welcher im Winter 1740 oder 1741 in Grönland, von der
+Größe eines Hauses, mit einem furchtbaren Donner, wodurch die Menschen
+aufgeweckt worden sind, niedergefallen ist. Und auch in Thüringen soll
+ein Stein von eben dieser Größe im Jahre 1135 oder 1136 niedergefallen
+sein. 2)&nbsp;Der Stein, von welchem Herr von Humbold in seinem
+»<span class = "latin">Essai politique etc. sur la nouvelle Espagne
+chap.&nbsp;8. p.&nbsp;293</span>« erwähnt, daß er 300 bis 400 Zentner
+schwer sei und in der Gegend von Dorango in Mexiko liegen soll. Und
+endlich 3)&nbsp;derjenige, welchen Bougainville am Platoflusse, der
+100,000 Pfund zu seinem Gewichte haben soll, gesehen hat. Auch gehört
+höchst wahrscheinlich hierher der Eisenfelsen am rechten Ufer des
+Senegals, von dessen Masse die Neger ihre Werkzeuge schmieden, indem
+dieser Felsen ganz isolirt an jenem Orte zu liegen scheint<a class =
+"tag" name = "tag7" href = "#note7">*</a>.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note7" href =
+"#tag7">*)</a>
+Das in den Geographien stets angeführte Eisen von Senegambien scheint
+dieses zu sein.</div>
+
+<p>
+<span class = "pagenum">20</span>
+Außer diesen festen Massen, welche zu uns herabgekommen sind, sind auch
+solche in Staub und Regen, wie ich schon angeführt habe, zu uns
+herabgefallen. Zu den merkwürdigsten Staubregen dieser Art gehört
+erstlich derjenige, welcher am 14.&nbsp;März 1813 in Calabrien gefallen
+ist, wo eine Menge von rothem Staube, vom Meere herkommend, unter Regen,
+Blitz, Donner und einem besondern Getöse, und hin und wieder mit Steinen
+vermischt, zur Erde fiel, wobei die Luft Stunden lang verfinstert und
+die ganze Gegend mit Furcht und Schrecken angefüllt gewesen ist. Und zu
+gleicher Zeit soll ein rother Schnee in Friaul gefallen sein. Zweitens
+gehört hierher der starke Staubregen, welcher sich am Ende des
+Septembers im Jahre 1815 auf dem Ostindischen Meere ereignet hat, wo
+dasselbe noch am zweiten Tage, in einer Breite von 50&nbsp;deutschen
+Meilen, mit hohem rothen Staube bedeckt war<a class = "tag" name =
+"tag8" href = "#note8">*</a>.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note8" href =
+"#tag8">*)</a>
+Mehres hierüber findet man in dem Verzeichnisse der herabgefallenen
+Stein- und Eisenmassen von Chladni, und in den fortgesetzten
+Verzeichnissen dieser Massen in dem 22.&nbsp;und 23. Bande von Gilbert's
+Annalen, und in der ersten Zeitschrift vom Jahre 1818.</div>
+
+<p>
+<span class = "pagenum">21</span>
+Alle diese Massen, die sich am Tage am Himmelsgewölbe als vielfarbige,
+sonderbar gestaltete Wölkchen, und des Nachts in der Gestalt von
+brennenden, mit leuchtenden Dämpfen umgebenen und mit einem Schweife
+versehenen Kugeln gezeigt haben, und die alle in Ansehung ihrer
+Bestandtheile von einerlei Beschaffenheit sind, können nun keine
+Erdprodukte sein. Denn sollten sie diese sein, so müßten sie aus
+feuerspeienden Bergen ausgeworfen und von ihnen umhergeschleudert worden
+sein, und man müßte sie alsdann in der Gegend dieser Berge am häufigsten
+antreffen, wo man aber fast gar keine findet. Und sollten sie aus
+Bergen, die am Nord- und Südpole, von welchen wir aber nichts wissen,
+vorhanden sein sollen, ausgeworfen werden, so würden sie stets aus einer
+und ebenderselben Gegend, und nicht aus allen Weltgegenden zu uns
+kommen. Ferner sind auch die Berge nicht vermögend, solche Massen von
+100 bis 100,000
+<span class = "pagenum">22</span>
+Pfunden zu einer Höhe von 60&nbsp;bis 100 Meilen zu schleudern und ihnen
+eine Wurfkraft, durch welche sie über Länder geführt worden sind,
+mitzutheilen. Auch der mächtige Blitzstrahl vermag solche Massen nicht
+von den Felsenspitzen zu reißen, und sie in eine solche Höhe zu
+schleudern; daher können diese Meteormassen keine Erdprodukte sein.
+2)&nbsp;Können diese Massen, wie einige geglaubt haben, auch nicht vom
+Monde zu uns gekommen sein, und noch von demselben zu uns kommen, weil
+<span class = "latin">a)</span> ihre Anzahl, welche Chladni auf 300
+angibt, viel zu groß ist, und <span class = "latin">b)</span> weil der
+Lauf beider Weltkörper, der Erde und des Mondes, ihre Ankunft vom Monde
+her nur in einer elliptischen Bahn verstatten könnte, weswegen daher nur
+selten solche Meteormassen zu uns herabfallen könnten. Der große
+Geometer <em>La Place</em>, der die Mechanik des Weltenbaues entdeckt
+und uns enthüllt hat, wurde durch den Anblick der vielen Krater auf dem
+Monde, die von den heftigsten Revolutionen, welche auf demselben müssen
+statt gefunden haben, zeugen, auch auf den Gedanken gebracht, daß die
+Meteormassen wol
+<span class = "pagenum">23</span>
+vom Monde zu uns hergeschleudert werden könnten. Als er aber zu
+berechnen anfing, und fand, daß eine solche Masse in einer Sekunde 7773
+Fuß machen mußte<a class = "tag" name = "tag9" href = "#note9">*</a>, um
+aus dem Gebiete der Anziehungskraft des Mondes in das der Erde zu
+kommen, so gab er seine Meinung auf. Auch <span class =
+"latin">Dr.</span> Olbers war anfangs ebenfalls dieser Meinung ergeben,
+wenn der Mond in seiner Erdnähe von 48,000 Meilen sich befände, und
+beide Weltkörper, Erde und Mond, in einem Ruhestande sich befinden. Da
+aber dieses nicht der Fall ist, so muß jedem Körper auf dem Monde die
+Bewegung der Schnelligkeit und Richtung so mitgetheilt werden, wie er
+dieselbe hat. Hierdurch würde der Stein in den Lauf eines parabolischen
+Bogens versetzt werden, aber nicht zur Erde kommen. Und 3)&nbsp;können
+diese Massen nicht in der Atmosphäre erzeugt werden, weil <span class =
+"latin">a)</span> diese nur 9&nbsp;bis 10 Meilen hoch ist, und jene
+Massen in einer Höhe von 60&nbsp;bis 100 Meilen, wie die darüber
+angestellten Berechnungen
+<span class = "pagenum">24</span>
+beweisen<a class = "tag" name = "tag10" href = "#note10">**</a>,
+erblickt worden sind. <span class = "latin">b)</span> Ist die Atmosphäre
+in einer Höhe von 20&nbsp;Meilen so dünn, daß <em>eine</em> Kubikmeile
+Luft nicht mehr als <em>ein</em> Pfund wiegt. Wie ist nunmehr denkbar,
+daß in dieser Höhe und noch weniger in der von 60&nbsp;bis 100 Meilen
+sich Eisenmassen von 1000 bis 100,000 Pfund haben bilden können? Denn wo
+ist der Stoff dazu in dieser Höhe vorhanden? Und <span class =
+"latin">c)</span> wodurch sollten diese Meteormassen die Schwungkraft
+erhalten haben, durch welche sie über ganze Länder, mit einer
+Geschwindigkeit, welche bei einigen die der Erde übertroffen hat, dahin
+geführt worden sind, und mit
+<span class = "pagenum">25</span>
+welcher sie sich, in einem parabolischen Bogen sanft zur Erde
+niederlassend, erhalten haben, wenn sie beides nicht bei ihrem Entstehen
+im Weltenraume erhalten hätten, indem die Luft nicht einmal einen
+Wassertropfen, der nach seiner Bildung sogleich zur Erde fällt,
+fortzuführen vermag.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note9" href =
+"#tag9">*)</a>
+Eine Geschwindigkeit welche 7&nbsp;Mal die des Schalls, der in einer
+Sekunde 1040 Fuß macht, übertrifft.</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note10" href =
+"#tag10">**)</a>
+Die Feuerkugel oder Meteormasse, welche im Jahre 1783 den
+10.&nbsp;August über England und Frankreich &amp;c. fortlief, ist in
+Hamburg gesehen worden. Da nun Hamburg von London 90&nbsp;Meilen
+entfernt ist, so muß diese Masse, wenn sie in einem Winkel von 50° von
+Hamburg aus gesehen worden ist, über 107 Meilen hoch geschwebt haben.
+Ist sie in einem Winkel von 40° gesehen, so ist ihre Höhe 75, ist sie
+30° hoch gesehen, so ist ihre Höhe 50&nbsp;Meilen, und ist sie 10° hoch
+gesehen worden, so ist ihre Höhe 15&nbsp;Meilen gewesen.</div>
+
+<p>
+Aus allen diesen folgt demnach, daß die Meteormassen Produkte des großen
+Weltenraumes oder kleine Weltmassen sind.</p>
+
+<p>
+Wenn sich nun solche Vereinigungen fremder Körpermassen mit der unseres
+Wohnortes in neueren Zeiten zugetragen haben, ist es dann wol nicht sehr
+wahrscheinlich, daß in noch frühern Zeiten, besonders zu der, wo die
+Menge der kleinen Weltmassen weit größer war, als jetzt, und viele von
+ihnen, wo nicht alle, in einem noch unangeordneten Laufe dahin eilten,
+weit mehre solcher Zusammenstürze erfolgen mußten &mdash; und daß auch
+Massen von bedeutender Größe auf unsern Wohnort müssen gestürzt sein,
+welche nicht allein seinen innern Bau erschüttert und zerstört, sondern
+auch Felsenmassen, als Berge, auf ihn müssen hingesetzt haben?</p>
+
+<p>
+<span class = "pagenum">26</span>
+Vielleicht ist auf diese Art einstens Amerika, welches weit höher als
+die übrigen Erdtheile über der Meeresfläche erhaben liegt, aufgesetzt
+worden, wozu nur ein Weltkörper, wie die Vesta<a class = "tag" name =
+"tag11" href = "#note11">*</a> groß ist, gehörte, der hierauf das Wasser
+daselbst weggedrängt und zu großen Wasserbergen auf den Seiten der
+Erdoberfläche angehäuft hat, und wodurch vielleicht die Zend- oder die
+Noahische oder eine andere Fluth des grauen Alterthums hervorgebracht
+worden ist.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note11" href =
+"#tag11">*)</a>
+Diese ist 14,800 Mal kleiner als unser Wohnort.</div>
+
+<p>
+Daß aber unser Wohnort mehre solcher Zusammenstürze von bedeutenden
+Weltmassen wirklich erlitten habe, zeigt deutlich, nicht allein, wie
+schon angeführt ist, sein innerer Bau, sondern auch die große Menge von
+organischen Wesen, welche tief unter den Felsenmassen verschüttet
+liegen, und die ihr Grab nicht durch Fluthen, sondern nur durch
+gewaltsame Verschüttungen und Zusammenstürzungen von Felsenmassen auf
+Felsenmassen, da, wo sie liegen, können gefunden haben<a class = "tag"
+name = "tag12" href = "#note12">*</a><ins class = "correction" title =
+"fehlt im Original">. </ins>Denn, wenn die
+<span class = "pagenum">27</span>
+ganze Menge von Ueberresten der Thiere durch Fluthen hierher geführt
+worden wäre, so würde man
+<span class = "pagenum">28</span>
+die Knochen derselben nicht so gut erhalten, sondern vom Wasser zerstört
+und in Steinmassen umgeschaffen, wie man viele von den Muscheln
+antrifft, oder in Abdrücken dargestellt, und auch nicht tief unter
+Felsen, wo nie Fluthen hingedrungen sind, antreffen und angetroffen
+haben. Und selbst der große Naturforscher Cuvier, welcher nunmehr schon
+78&nbsp;Arten von Säuge- und eyerlegenden Thieren aus dem Schoße der
+Erde, worunter 49 in der jetzt lebenden Schöpfung gänzlich unbekannte
+Arten sind, hervorgefunden hat, behauptet, daß die großen Landthiere da,
+wo sie in der Erde liegend gefunden werden, auch gelebt haben. Hieraus
+erhellet demnach, daß ein großer Theil von jenen Thieren, wo nicht alle,
+<span class = "pagenum">29</span>
+durch einen Aufsturz eines fremden Weltkörpers<a class = "tag" name =
+"tag13" href = "#note13">**</a> auf unsere Erde verschüttet worden
+sei.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note12" href =
+"#tag12">*)</a>
+Zu den Thieren, die höchst wahrscheinlich da, wo ihre Ueberreste
+gefunden werden, einstens gelebt haben, gehört vorzüglich der Elephant,
+von welchem man fast in allen Ländern Europa's Ueberreste ausgegraben
+hat und noch ausgräbt. So gräbt man z.&nbsp;B. in den Baumanns- und
+Scherzfeldischen Höhlen zuweilen eine Menge Zähne aus, die oft noch
+ihren natürlichen Glanz haben und in den Kinnbacken festsitzen. So hat
+man auch bei Erfurt in Thüringen im Jahre 1698 in einer Tiefe von
+24&nbsp;Fuß ein Gerippe ausgegraben, welches noch die Hirnschale mit
+4&nbsp;Backenzähnen, 2&nbsp;Eckzähnen, Schulterknochen, Rückenwirbel,
+einige Rippen und verschiedene Halsknochen besaß. Eben so hat man nicht
+weit von Langensalza im Thüringschen bei Tonne im Jahre 1695 ein solches
+Gerippe mit 2 acht Fuß langen Eckzähnen oder Fangzähnen gefunden. Auch
+zwischen Brüssel und Rupelle sind 2&nbsp;Gerippe mit Kinnbacken und
+Fangzähnen &mdash; auch in Siebenbürgen und Ungarn, an der Donau und am
+Rhein und fast in allen Ländern Europens sind sowol Knochen als Zähne
+von diesem Thiere ausgegraben worden. Ja, man hat sogar einen solchen in
+Kiesel verwandelten Backenzahn auf Island gefunden. Weit häufiger aber
+findet man dergleichen Zähne in Sibirien an den Flüssen Obi, Jenesei,
+Lena u.&nbsp;s.&nbsp;w. wo sie von einer Länge von 9½&nbsp;Fuß,
+6&nbsp;Zoll im Durchmesser und 400 Pfund schwer gefunden werden. Auch an
+andern Oertern Asiens, Afrika's und Amerika's und zwar an solchen, von
+welchen man weiß, daß daselbst nie Elephanten gehauset haben, hat man
+Ueberreste davon gefunden. Mehres hierüber findet man in meiner
+»Allgemeinen Darstellung der Oberflächen der Weltkörper unseres
+Sonnengebietes. Seite 10, 11 u.&nbsp;s.&nbsp;w.«</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note13" href =
+"#tag13">**)</a>
+Von den bei dem Dorfe Thiede, unweit Braunschweig, aufgefundenen Knochen
+vom Mammuth, Nashorn, Dammhirsch &amp;c. scheinen diese hier gelebt und
+durch jene herbei strömende Fluth in einen Winkel zusammen getrieben zu
+sein, in welchem sie Schutz zu finden glaubten, wo sie darauf unter dem
+Niederschlage der Wasserfluth begraben worden sind.</div>
+
+<p>
+Aber wie furchtbar, wie grausenvoll müssen solche große mächtige
+Naturscenen, welche nicht allein das Innere der Erde erschüttern, hier
+und da die Felsenmassen zertrümmern und die Ebenen verwüsten, sondern
+auch die lebende Schöpfung in einem Nu in ein Nichts verwandeln, sein!
+Denn schon, wenn ein Weltkörper von einer Größe, wie unser Mond, der das
+Meerwasser unter der Linie zu einer Höhe von 2&nbsp;bis 3 Fuß, in einer
+Breite von 30 bis 50 Grad<a class = "tag" name = "tag14" href =
+"#note14">*</a> aber zu einer Höhe von 20 bis 48, bisweilen
+<span class = "pagenum">30</span>
+sogar auf 80 Fuß, wie es bei der Insel St. Malo der Fall ist, erhebt,
+sich unserm Wohnorte nähern, und näher, als jener uns ist, kommen würde,
+würde nicht allein das Meer aus seinen Ufern treten, und die ebenen, von
+Menschenhänden jüngst bearbeiteten, lachenden Fluren der schönen Natur
+überschwemmen, sondern bei seinem immer Näherkommen, würde das Wasser
+sich immer mehr zu Wasserbergen anhäufen,
+<span class = "pagenum">31</span>
+hier und dort seinen Boden gänzlich verlassen, und endlich mit allen
+seinen Bewohnern über Felsenmassen hinüberfluthen<a class = "tag" name =
+"tag15" href = "#note15">**</a> und die schöne grünende Natur in ein
+todtes Chaos und die lebende Schöpfung in ein Nichts verwandeln. Und
+wenn endlich jene Weltmasse auf unsern Weltkörper stürzen würde, so
+würde nicht allein das Wasser unter ihr weggedrängt und zu den Seiten
+mit Gewalt über Berge und Thäler, über Fluren und Wälder zu strömen
+gezwungen werden, wodurch das, was jüngst noch Land war, zum Meere, und
+was jüngst noch Meer war, zum festen Lande würde umgeschaffen werden,
+sondern es würde auch der Mittelpunkt der Erde, nebst ihrem
+Schwerpunkte, und die Umwälzung derselben um ihre Achse, sowol in
+Ansehung
+<span class = "pagenum">32</span>
+ihrer Geschwindigkeit, wie auch ihrer Richtung nach verändert werden,
+wodurch das, was jüngst auf ihr Nord- und Südpol war, vielleicht zum
+Aequator gemacht werden würde. &mdash; Auch würde dieselbe in der
+Gestalt und Lage ihrer Bahn, wie auch in ihrem Abstande vom
+Sonnenkörper, und in ihrem Umlaufe um denselben eine große Veränderung
+zu leiden haben. Solche große und mächtige Veränderungen möchten sich
+also wol mit unserm Erdkörper zutragen, wenn ein Weltkörper von
+Bedeutung auf ihn stürzen würde. &mdash; Und daß derselbe schon solche
+große Veränderungen mehr als ein Mal erlitten habe, leuchtet aus dem
+bereits vorhin Angeführten, wie auch daraus hervor, daß man Bewohner des
+tiefen Meeres auf den Gipfeln der höchsten Felsenmassen<a class = "tag"
+name = "tag16" href = "#note16">&dagger;</a>, wohin sie nur eine
+mächtige grausenvolle
+<span class = "pagenum">33</span>
+Fluth geführt haben kann, begraben liegend gefunden hat. &mdash; Aber
+auch daraus, daß man in unsern Gegenden und in denen, welche mit
+denselben in gleichem Abstande vom Aequator liegen, Ueberreste von
+Thieren, die nur in heißen Gegenden hausen können, in Menge unter der
+Erdmasse verschüttet angetroffen hat, welches daher voraussetzt, daß
+diese Gegenden einstens warm müssen gewesen sein. Und eben so findet man
+in unsern Gegenden unter der Erde Spuren von Meerbewohnern, und darüber
+Ueberreste von Landthieren liegend, welches hinlänglich den Beweis für
+mehre Revolutionen, die unsere Gegenden einstens müssen erlitten haben,
+darreicht. Jetzt fragt es sich, wird unser Weltkörper eine solche
+Revolution ein Mal wieder zu befürchten haben? Und wenn er solche zu
+befürchten hat, wann wird alsdann dieselbe eintreten?</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note14" href =
+"#tag14">*)</a>
+Unter der Linie oder dem Aequator beträgt die Anziehungskraft der Sonne
+auf das Meer, nach La Lande's Berechnung, 23&nbsp;Zoll und die des
+Mondes 3&nbsp;×&nbsp;23 = 69&nbsp;Zoll, folglich von beiden Weltkörpern
+zugleich an 8&nbsp;Fuß. Da aber der Widerstand des Grundes des Meeres
+die Erhebung zu dieser Höhe verhindert, so kann es sich nur unter dem
+Aequator 2&nbsp;bis 3 Fuß hoch erheben. Aber jenseit des Aequators
+erhebt es sich bedeutender, so daß dessen Höhe bei den kanarischen
+Inseln, unter dem etwa 30. Grade nördl. Breite 7&nbsp;bis 8 Fuß beträgt;
+an den Küsten von Marocko und denen von Spanien bis etwa auf den
+37.&nbsp;Grad nördl. Breite auf 10&nbsp;Fuß; an den Küsten von Portugal
+und Spanien bis etwa auf den 43.&nbsp;Grad nördl. Breite auf
+12&nbsp;Fuß, vom Vorgebirge <span class = "latin">Finis terrae</span>
+bis zum Ausflusse der Garonne, also bis zum 46.&nbsp;Grad nördl. Breite
+15&nbsp;Fuß &amp;c. sich erhebt. Hierauf nimmt diese Höhe nach dem
+48.&nbsp;Grade nördl. Breite wieder ab, und die Fluthen werden bis nach
+dem Nordpole zu immer niedriger, wo sie endlich ganz aufhören.</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note15" href =
+"#tag15">**)</a>
+Wenn der Mond seinen Standort verlassen und zur Erde herabfallen könnte,
+so würde er, wenn er 7740 Meilen von uns entfernt wäre, das Meer 256 Fuß
+zu sich hinan erheben, und wenn er 1016 Meilen uns nahe gekommen wäre,
+so würde er dasselbe 15,000 Fuß zu sich empor erheben, und daher solches
+zwingen, über die beinahe höchsten Berge hinüberzufluthen.</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note16" href =
+"#tag16">&dagger;)</a>
+Delüc hat auf den Savoyischen Alpen, in einer Höhe von 7844 Fuß über der
+Meeresfläche erhaben, Ammoniten angetroffen. Und nach der Versicherung
+des Don Ulloa sollen auf einem Kalkgebirge in Peru, in einer Höhe von
+14,000 Fuß, und auf einem andern, in einer Höhe von 13,200 Fuß,
+Pektiniten und Ammoniten gefunden worden sein.</div>
+
+<p>
+In der ganzen Natur finden wir, wo wir unsere Blicke nur hinwerfen,
+Vergehen und Entstehen zur Verjüngung und Verschönerung derselben. Denn
+wenn der Wurm und der Baum ihre Bestimmung, dieser als Baum und jener
+als Wurm erreicht haben,
+<span class = "pagenum">34</span>
+so sterben sie dahin, lösen sich in ihre Bestandtheile auf, und dienen
+dadurch der schönen Natur zur Verjüngung und Verschönerung. So ist auch
+der mächtige Felsen dem Zahne der Zeit unterworfen, wie die Spitzen der
+Pyrenäen durch ihr Vergehen beweisen.</p>
+
+<p>
+So wie nun Alles auf unserem Erdballe vergehet, wodurch sich die Natur
+verjüngt, so vergehen auch Welten und Weltengebiete, und neue treten für
+sie zur Erneuerung und Verherrlichung der großen Schöpfung wieder
+hervor; daher sind auch schon Weltkörper vergangen, und haben sich in
+kleinere Massen, wie es mit der Ceres, Pallas, Juno und Vesta der Fall
+gewesen zu sein scheint, aufgelöset, und so werden auch einst die
+übrigen Weltkörper unseres Sonnengebietes und nach und nach des ganzen
+Schöpfungsgebietes vergehen, und in neue Weltmassen umgeschaffen werden,
+wenn sie dem großen Weltenplane das nicht mehr sind und leisten können,
+was sie darnach sein und leisten sollen, nämlich <em>einer bestmöglichst
+großen Menge von lebenden Wesen zum Wohn- und Wonneplatze</em>
+<span class = "pagenum">35</span>
+zu dienen. Daher wird auch unser Wohnort einstens das nicht bleiben, was
+er jetzt ist, sondern wird sich entweder in kleinere Massen auflösen,
+oder durch den Aufsturz eines andern auf ihn an Masse vergrößert
+werden.</p>
+
+<p>
+Aber wann wird diese Zeit eintreten? Die Zeit, wo unser Wohnort nicht
+mehr die Fülle von Nahrungsstoff seinen auf ihm lebenden Geschöpfen wird
+darreichen, und wo daher nicht mehr die Menge von Geschöpfen auf ihm
+sich wird freuen können, wird alsdann Statt finden, wenn die Erdachse
+eine senkrechte Stellung gegen den Sonnenkörper wird erhalten haben, wo
+alsdann ein beständiger Frühling in den gemäßigten und kalten Zonen der
+Erde herrschen, und wo in diesen alles grünen und wol blühen, aber
+nichts reifen wird, und wo daher nur die heiße Zone bewohnt sein
+kann.</p>
+
+<p>
+Nimmt man nach Piazzi und den neuern Astronomen die jährliche Abnahme
+der schiefen Stellung gegen den Sonnenkörper, welche im Jahre 1800
+23°&nbsp;27'&nbsp;56" war, zu 0,443 an, so macht diese in 100 Jahren 44"
+aus, wonach diese senkrechte Stellung
+<span class = "pagenum">36</span>
+nach 192,000 Jahren erfolgen muß. Also welche geraumvolle Zeit ist der
+Erde noch zu ihrem gegenwärtigen Zustande vergönnt! Und welche
+geraumvolle Zeit hat die Menschheit noch zur Entwicklung ihrer
+erhabensten Seelenkräfte! Welche große Fortschritte wird sie daher in
+den Künsten und Wissenschaften, besonders in der Erd- und Himmelskunde,
+und in denen mit dieser verwandten, nicht noch machen! Und welche für
+uns noch tiefe Geheimnisse in der Natur werden von ihr nicht enthüllt
+werden, wenn sie so fortschreiten wird, wie sie in den letzten
+20&nbsp;Jahren in der Ausspähung der Kräfte der Natur fortgeschritten
+ist! Und auf welcher hohen Stufe der Ausbildung wird sie dann nicht in
+den letzten Jahrhunderten dieser geraumvollen Zeitperiode stehen!</p>
+
+<p>
+Doch fragt es sich jetzt: haben wir nicht von einem andern Weltkörper
+früh oder spät eine Zerstörung unsers Wohnortes und eine Vernichtung der
+ganzen organischen Schöpfung zu befürchten? Und wenn solches der Fall
+ist, von welcher Art von Weltkörpern haben wir dieses zu befürchten?
+Wenn
+<span class = "pagenum">37</span>
+ein Mal eine solche Zerstörung unseres Wohnortes sich ereignen sollte,
+so kann diese nur von einem Kometen bewirkt werden, indem die
+11&nbsp;Planeten mit ihren 18&nbsp;Nebenplaneten, welche mit der Erde
+fast in gleicher Ebene ihren Lauf von Abend nach Morgen um den
+glanzvollen Sonnenkörper beginnen, in solcher genauen Verkettung
+zusammenstehen, daß der eine von dem andern nichts zu befürchten hat.
+Denn bei ihnen herrscht das genaueste Verhältnißmaß in Ansehung der
+Entfernung von einander, auch stimmen ihre Massen und Größen mit ihren
+Entfernungen überein, welche wiederum mit den Umlaufszeiten in einem
+gewissen Verhältnisse stehen.</p>
+
+<p>
+So ist alles hier verkettet und nach der höchsten Weisheit angeordnet,
+worüber der nachdenkende Mensch, wenn er dieß Alles überblicket, in ein
+tiefes Staunen und in eine stille Bewunderung über die Größe seines
+Gottes versetzt wird.</p>
+
+<p>
+Aber so ist es nicht mit den Kometen, weil diese das ganze Sonnenreich
+durchkreuzen, und deswegen, bald von dieser, bald von jener Gegend des
+Sonnengebietes hergeeilt kommen. Sie sind daher
+<span class = "pagenum">37</span>
+bald sehr nahe, bald sehr weit von dem Alles belebenden Sonnenkörper
+entfernt, durchschneiden deswegen bald hier, bald dort die Bahn eines
+Planeten, und kommen bald diesem, bald jenem sehr nahe. So durchwandern
+allein 48&nbsp;Kometen den Raum zwischen Erde und Venus, von welchen der
+im J. 1680 nur 96,000 geographische Meilen, der vom J. 1684 an 185,000
+geographische Meilen und der vom J. 1770 an 300,000 Meilen von uns
+entfernt waren.</p>
+
+<p>
+Da nun die Anzahl dieser Weltkörper, nach der Berechnung des
+verstorbenen Staatsrath und Ritter Schubert's in Petersburg über
+20&nbsp;Millionen ist, die bald hier, bald dort bei ihrer Sonnennähe in
+die Bahn eines Planeten kommen, so ist es schon deswegen nicht sehr
+unwahrscheinlich, daß einer von diesen ein Mal der Erde sehr nahe kommen
+und eine große Revolution auf ihr bewirken kann. Aber wir wissen dieses
+weit gewisser aus der darüber angestellten Berechnung des Hrn. <span
+class = "latin">Dr.</span> Olbers in Bremen, nach welcher in einem
+Zeitraume von 88,000 Jahren ein Komet der Erde so nahe kommen wird, wie
+der Mond uns ist.</p>
+
+<p>
+<span class = "pagenum">39</span>
+In dem Zeitraume von 4&nbsp;Millionen Jahren wird es sich ein Mal
+ereignen, daß ein solcher Weltkörper uns an 7700 geographische Meilen
+nahe kommt, und das Wasser, wenn er der Erde an Masse gleich ist, zu
+15,000 Fuß, und wenn er dem Monde an Größe und Masse gleich ist, zu 256
+Fuß erhoben wird. Und in 220 Millionen Jahren wird ein solcher
+Weltkörper mit der Erde zusammenstoßen, und jene vorhin angeführten
+furchtbaren und grauenvollen Erscheinungen auf derselben
+hervorbringen.</p>
+
+<hr class = "tiny chapter">
+
+
+<h4 class = "extended">Nachtrag.</h4>
+
+
+<p>
+Wenn eine Hypothese über die Ausbildungsart der Erde den denkenden Leser
+befriedigen soll, so muß sie folgende Punkte gehörig erläutern, und
+bestmöglichst ins reine Licht setzen: 1)&nbsp;Wodurch sind die Berge so
+hoch aufgethürmt? 2)&nbsp;Wodurch sind die Erdschichten so schief und
+hin und wieder senkrecht, wie ich angeführt habe, hingestellt, und
+wodurch sind diese, wie die Trümmer eines Hauses hier und dort über und
+durch einander hingeworfen worden?
+<span class = "pagenum">40</span>
+3)&nbsp;Wodurch haben die großen Felsenmassen die Spalten und Risse nach
+allen möglichen Richtungen erhalten? 4)&nbsp;Woher kommt es, daß man die
+Bewohner des tiefen Meeres auf den Gipfeln der höchsten Berge, und unter
+den Schichten derselben begraben findet? 5)&nbsp;Wodurch sind die Thiere
+und Pflanzen heißer Gegenden in die gemäßigten und kalten Erdstriche
+gekommen? Und woher 6)&nbsp;sind endlich die Ueberreste von den Thieren,
+welche wir gar nicht mehr in unserer jetzigen organischen Schöpfung
+finden, hergekommen?</p>
+
+<p>
+Um alle diese Fragen gehörig zu beantworten, ist keine Hypothese
+günstiger, als die, in der vorhergehenden Abhandlung, von mir
+aufgestellte: daß nämlich <em>unser Wohnort durch die Aufstürze größerer
+Weltmassen, als diejenigen sind, welche man unter dem Namen
+Meteorsteine, Feuerkugeln u.&nbsp;s.&nbsp;w. begreift, seine
+gegenwärtige Ausbildung erhalten</em> habe, indem alle andern darüber
+angeführten Meinungen nur einzelne Punkte, und auch diese nicht ein Mal
+gehörig erläutern.</p>
+
+<p>
+<span class = "pagenum">41</span>
+Denn diejenigen Geologen, welche jene angeführten Erscheinungen durch
+die Macht eines unterirdischen Feuers, und durch die der Fluthen, welche
+aber beide nur eine untergeordnete Stelle bei der Ausbildung der Erde
+gespielt haben, erläutern wollen, nehmen in dem Innern der Erde ein
+Feuer an, welches die Erdrinde hin und wieder aufgeworfen, die Schichten
+derselben zerstückelt und die Felsentrümmer umhergeworfen habe, wodurch
+Spalten und Risse in den Schichten entstanden, und die Hohlungen
+zwischen denselben gebildet worden sind. Hierauf sind, nach ihrer
+Meinung, die Felsenmassen durch die Wasserfluthen weich gemacht worden
+und haben sich hierauf in die Hohlungen und Klüfte hinabgesenkt, wodurch
+sie die vorhin angeführten Lagen und Stellungen gegen einander erhalten
+haben. Ferner sollen durch die Macht der Fluthen Schichten hin und
+wieder weggedrängt und Thäler gebildet, und Granit, und andere
+Felsenmassen durch die tiefsten Seen meilenweit fortgeführt, und zu
+hohen Gebirgen hinangewälzt worden sein. Und um die Erscheinung der
+großen Landthiere, welche in unseren
+<span class = "pagenum">42</span>
+und anderen Gegenden der gemäßigten Erdzone tief unter Felsenmassen
+begraben gefunden werden, zu erläutern, nehmen einige Geologen
+Wasserfluthen an, welche sie aus den heißen Gegenden zu uns
+hinübergeführt haben; andere hingegen nehmen eine Veränderung der
+Erdachse an, wodurch unsere Gegenden, die vor derselben heiß gewesen
+sein sollen, gemäßigt geworden sind. Und der Verfasser der Urwelt läßt
+sogar einen Erdtheil, der am Südpole soll gelegen haben, deswegen
+untergehen, wodurch, nach seiner Meinung, sich die Richtung der Erdachse
+verändert hätte, ohne zu bedenken, daß dadurch gar keine Veränderung in
+Ansehung der Erdachse, wenn solches der Fall gewesen wäre, erfolgen
+konnte, indem der Schwerpunkt der Erde dadurch keine Veränderung
+erlitten hätte, weil der Erdtheil nicht von ihr weggenommen wäre,
+sondern nur unter die Fluthen würde versenkt worden sein.</p>
+
+<p>
+Gegen die hier nur kurz dargestellten Sätze über die Ausbildungsart der
+Erdoberfläche muß ich zuvor, ehe ich die Unzulänglichkeit derselben
+darstelle, anführen, daß selbst der große Naturforscher <em>Cuvier</em>,
+<span class = "pagenum">43</span>
+wie ich schon angeführt habe, behauptet<a class = "tag" name = "tag17"
+href = "#note17">*</a>, daß alle diese großen Naturwirkungen in und auf
+der Erde, wie sie ein Saussure, de Luc und andere Geologen bei ihren
+Gebirgsreisen vorgefunden haben, sie nicht hervorbringen können.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note17" href =
+"#tag17">*)</a>
+Gilbert's Annalen der Physik Bd. 22. S.&nbsp;117.</div>
+
+<p>
+Was nun zuerst das unterirdische Feuer anbetrifft, so ist nicht zu
+läugnen, daß die Kraft desselben sehr groß sein muß, indem dadurch in
+den neuern Zeiten Berge, der neue Berg bei Neapel im Jahre 1538 zu einer
+Höhe von 2000 Fuß, und der Xurollo im südlichen Amerika im Jahre 1759 zu
+einer Höhe von 1500 Fuß<a class = "tag" name = "tag18" href =
+"#note18">*</a>, und Inseln, sowol im Aegäischen, wie auch in andern
+Meeren aus der Erde emporgehoben,
+<span class = "pagenum">44</span>
+und wiederum Städte und ganze Gegenden, wie bei Neapel die Städte
+Herkulaneum und Pompeji und die ganze Gegend um Modena<a class = "tag"
+name = "tag19" href = "#note19">**</a>, mit Staub und Asche verschüttet
+sind.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note18" href =
+"#tag18">*)</a>
+Dieser Berg entstand in dem angeführten Jahre den 14.&nbsp;September in
+einer Ebene, und ist mit mehren tausenden kleinen rauchenden Hügeln
+umgeben, und welcher im Jahre 1804, als der Herr von Humboldt und
+Bonpland in diese Gegend kamen, noch brannte. In seiner Nähe befindet
+sich der Cotopaxi, dessen Flamme bei seinem Ausbruche im Jahre 1738 über
+2000 Fuß hoch empor stieg, und dessen Getöse über 72&nbsp;deutsche
+Meilen von ihm entfernt gehört worden ist.</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note19" href =
+"#tag19">**)</a>
+Die Städte Herkulaneum und Pompeji und die ganze Gegend umher wurde im
+Jahre 79 nach Christi Geburt durch den Auswurf des Vesuvs so sehr
+verschüttet, daß man die Lage dieser Städte nicht anzugeben gewußt hat,
+indem die Asche aus diesem Berge hin und wieder über 112 Fuß hoch
+darüber lag.</div>
+<div class = "footnote">
+Die Gegend bei Modena ist ebenfalls durch Ausbrüche von Vulkanen im
+Jahre 97 vor Christi Geburt zur Zeit des Consulats C. Marcius und Sept.
+Julius, nach Plinius im <span class = "latin">II.</span> Buche Kap. 53,
+verheert und verschüttet worden. Nach Ramazzini's Erzählung findet man
+hier 14&nbsp;Fuß tief unter der Erde Ueberbleibsel von einer alten
+Stadt, Häuser, gepflasterte Straßen u.&nbsp;s.&nbsp;w. Hierauf folgt,
+wie er hinzu fügt, eine feste Erde und unter dieser eine feuchte Erde,
+die mit vielen Pflanzentheilen vermischt ist. Und unter dieser befinden
+sich in einer Tiefe von 26&nbsp;Fuß ganze Bäume, z.&nbsp;B. Nußbäume mit
+vielen Aesten, Blättern und Früchten, und hierauf trifft man wieder,
+2&nbsp;Fuß tiefer, eine sehr zarte Kreide, die mit vielen Muschelschalen
+vermengt ist, an. Nach seiner Angabe soll diese Kalklage 11&nbsp;Fuß
+dick sein, worauf sich aufs Neue wieder Aeste, Blätter und ganze Bäume
+befinden. Auf diese Weise wechseln daselbst, bis zu einer Tiefe von
+63&nbsp;Fuß, Kreideschichten und Lagen von einer feuchten, mit
+Pflanzentheilen vermengten Erde mit einander ab. Hierauf folgt zuletzt
+eine Schicht von Sand mit Muschelschalen und Steinen angefüllt.</div>
+
+<p>
+<span class = "pagenum">45</span>
+Ob nun gleich die Macht des unterirdischen Feuers sehr groß ist, wie
+sowol diese Wirkungen, als auch die der Erdbeben, wodurch ganze Länder,
+und fast ganze Erdtheile erschüttert worden sind<a class = "tag" name =
+"tag20" href = "#note20">*</a>, beweisen, so sind solche doch nur lokal
+gewesen, und betreffen nur hier und da die Erdrinde, und zwar da, wo ein
+Stoff dazu vorhanden war, welcher sich mit dem Wasserstoffe verbinden
+konnte. Da nun in der Mitte der Erde keine Wassermasse, nach der Wirkung
+der allgemeinen Schwere, bei der Entstehungsart der Schichten, in dem
+Innern derselben vorhanden sein kann, so kann auch daselbst ein solches
+die Erdoberfläche überall zerstörendes Feuer nicht Statt finden. Und
+<span class = "pagenum">46</span>
+wenn je daselbst solches Statt gefunden und seine Wirkungen von da nach
+außen hin ausgeübt hätte, so würden wir auch Felsenstücke von dem Innern
+der Erde, und nicht bloß von der Erdrinde auf ihrer Oberfläche
+umhergeschleudert finden. Hieraus folgt demnach, daß nie ein Feuer in
+der Mitte der Erde gelodert, und die auf der Erdoberfläche vorhandenen
+Verwüstungen angerichtet habe, sondern daß solches immer nur unter der
+Erdrinde hier und dort gewüthet und dieselbe da, wo es den geringsten
+Widerstand gefunden hat, aufgeworfen habe; daher finden wir bald hier
+bald dort auf den Ebenen trichterförmige Berge, und auf dem langen
+Rücken der Bergketten einzelne Spitzen, als Vulkane, lodern, welche die
+ganze Macht des unterirdischen Feuers darstellen.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note20" href =
+"#tag20">*)</a>
+Das Erdbeben von 1601 den 1.&nbsp;September soll ganz Europa und einen
+Theil von Asien erschüttert haben, und das von 1755 den
+1.&nbsp;November, welches Lissabon zerstörte, hat seine Erschütterungen
+von Grönland bis nach Afrika ausgebreitet.</div>
+
+<p>
+Da sich nun aus dieser Wirkungsart dieses Feuers 1)&nbsp;die
+Entstehungsart ganzer Bergketten von 70&nbsp;bis 1000 Meilen<a class =
+"tag" name = "tag21" href = "#note21">*</a> Länge, dabei mit einer sehr
+beträchtlichen
+<span class = "pagenum">47</span>
+Höhe, aber mit einer sehr unbedeutenden Breite, wobei die Alpen nicht
+ein Mal eine Spur eines unterirdischen Feuers an sich tragen;
+2)&nbsp;die senkrechten und schief geneigten Lagen und Stellungen von
+Felsenmassen, die eine Länge von einer Meile haben; 3)&nbsp;das
+Hinüberwerfen solcher Massen über einander, und 4)&nbsp;die Spalten und
+Hohlungen in denselben, welche oft mehre Meilen weit in die Länge
+fortgehen, auf keine Weise erklären lassen, so nehmen andere Geologen,
+um den Umsturz so vieler Schichten, und den Grund ihrer schief liegenden
+und senkrecht stehenden Stellung zu erklären, ungeheuere Höhlen in dem
+Innern der Erde an, welche einstens mit Wasser ausgefüllt gewesen, und
+in welche nachher die Schichten hinabgesunken wären, ohne zu bedenken,
+daß die allgemeine Schwere die Entstehung solcher Höhlen bei der
+Ausbildung der Erde nicht verstatten konnte, indem sich, nach ihren
+Gesetzen, alles auf einander, ohne eine Lücke zwischen sich zu lassen,
+drängen mußte.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note21" href =
+"#tag21">*)</a>
+Die Cordilleras heben bei dem Feuerlande an und breiten sich bis zu dem
+Berge St. Elios in Nordamerika aus, eine Länge von 1700 geogr.
+Meilen.</div>
+
+<p>
+Andere Geologen, um dieser Schwierigkeit auszuweichen, nehmen ein
+Austrocknen, Verwittern,
+<span class = "pagenum">48</span>
+Auflösen der Schichten durch das Wasser und andere zufällige Ursachen
+an, wodurch die Schichten gesunken und in solche schiefe und senkrechte
+Lagen sollen gebracht worden sein. Wenn sich nun aber auch die Lage
+einzelner Schichten dadurch erklären läßt, so läßt sich dadurch dennoch
+nicht die Lage derjenigen Schichten, die einen Umfang von <em>einer</em>
+Meile haben, und plötzlich senkrecht hingestellt worden sind &mdash; und
+auch nicht die Entstehungsart der hohen und langen Bergketten
+erklären.</p>
+
+<p>
+Was nunmehr die Erscheinung der Seethiere auf den Gipfeln der höchsten
+Berge, auf welchen Don Ulloa Ammoniten und Pektiniten in einer Höhe von
+14,000 Fuß, auf einem Kalkgebirge in Peru, gefunden hat, anbetrifft, so
+erklären die Geologen diese Erscheinung durch das Nahekommen eines
+Kometen der Erde, wodurch das Meer zu dieser Höhe hinanzufluthen
+gezwungen worden sei. Wenn nun aber ein Komet auf derselben solches
+bewirken soll, so muß er, wenn er von der Dichtigkeit und Größe unseres
+Mondes ist, von welcher aber nur wenige erschienen sind, und das Meer
+15,000 Fuß erheben soll, ihr
+<span class = "pagenum">49</span>
+1016 geogr. Meilen nahe kommen. Ist er aber von der Größe der Vesta, so
+muß er, wenn er das Meer 8000 Fuß zu sich hinan erheben will,
+86&nbsp;Meilen, und wenn er solches 32,000 Fuß hinanfluthen lassen will,
+ihr 34&nbsp;Meilen nahe kommen. Kommt aber ein Weltkörper so nahe unserm
+Wohnorte, so möchte er wol von ihm gezwungen werden, sich mit ihm zu
+vereinigen, um seine Erdmasse dadurch zu vergrößern.</p>
+
+<p>
+Was nun endlich das Auffinden und Aufgraben der großen Landthiere in
+unseren Gegenden anbetrifft, so muß ich darüber zuvor bemerken, daß
+Cuvier und andere große Naturforscher durchaus behaupten, daß die Thiere
+da, wo ihre Ueberreste gefunden werden, auch gehauset haben. Wenn aber
+diese in unseren Gegenden und in denen, welche mit den unsrigen in einer
+gleichen Zone liegen, sollen gelebt haben, so muß diese unsere Zone
+einstens heiß gewesen sein, um der Menge dieser großen Thiere den
+gehörigen Nahrungsstoff haben verschaffen zu können.</p>
+
+<p>
+Wie ist aber diese zu einer gemäßigten geworden?
+<span class = "pagenum">50</span>
+Hat sich etwa die Wärme der Erde überhaupt vermindert, wodurch unsere
+Gegenden kälter geworden sind? Oder hat die Erdachse eine andere
+Stellung nach der Sonne hin erhalten, wodurch unsere Zone eine gemäßigte
+geworden ist?</p>
+
+<p>
+Alle diese Fragen, dergleichen ich noch mehre hinzufügen könnte, wie
+auch diejenigen, welche gleich im Anfange über die Ausbildungsart der
+Erde von mir aufgestellt worden sind, lassen sich durch die Aufstürze
+der Weltmassen auf unsere Erde am besten und befriedigendsten auflösen.
+Denn durch das Niederstürzen einer solchen Masse, nur von der Größe
+einer Vesta, mußten die Felsenmassen der Erde da, wo sie hinstürzte,
+zertrümmert, umhergeworfen und über einander angehäuft werden, wodurch
+daher diese Massen alle die vorhin angeführten Lagen und Stellungen
+gegen einander erhalten haben und erhalten mußten, und wodurch sich
+ebenfalls zwischen ihnen, da sie nicht alle dicht auf einander zu
+liegen, und dicht bei einander zu stehen kommen konnten, Hohlungen
+bildeten, welche nachher mit einer andern aufgelöseten Felsenmasse, als
+die ihrige war, von der
+<span class = "pagenum">51</span>
+Fluth dahin geführt, zum Theil ausgefüllt worden, zum Theil aber leer
+geblieben sind.</p>
+
+<p>
+Und da bei der Annäherung einer solchen Weltmasse sich das Meer zu ihr
+hinan erheben, über die höchsten Berge dahin fluthen, und bei dem
+Niedersturze derselben wieder weggedrängt werden, und zu den Seiten
+hinabfluthen mußte, so mußten auch auf den höchsten Felsenspitzen, wo
+das Meer hingefluthet war, die Bewohner desselben hier und dort haften
+bleiben, wo man auch solche gefunden hat; und das Meer selbst mußte, so
+bald es nur etwas Ruhe genoß, seine ihm beigemischten Theile fallen
+lassen, und dadurch die Ueberzüge von dem Kalkgebirge der zweiten
+Entstehung bilden, weswegen alle die bloß gestandenen Ecken und Seiten
+der zertrümmerten Felsenmassen mit dem angeführten Kalksteingebirge
+überzogen sind.</p>
+
+<p>
+Wenn aber eine solche Masse, wie nur die Vesta ist, wodurch ein Gebirge,
+wie das der Andes, welches 1700 Meilen lang ist, wol hätte gebildet
+werden können, auf die Erdoberfläche gestürzt wäre, so mußte der
+Schwerpunkt der Erde verändert, und
+<span class = "pagenum">52</span>
+Länder, die heiß waren, wie die unsrigen, in gemäßigte umgeschaffen
+werden, wobei aber die Richtung der Erdachse gegen den Sonnenkörper
+unverändert bleiben mußte, weil der Umschwung der Erde um dieselbe, der
+von Abend nach Morgen in einer Richtung von 23&nbsp;Grad aus der Ebene
+ihrer Bahn stets fortgeht, nicht von der Größe ihrer Masse, sondern von
+dem ersten Anstoße oder Umschwunge, welchen sie bei ihrem Entstehen
+erhalten hat, abhängt. Daher ist höchst wahrscheinlich die Richtung der
+Erdachse bei allen den großen Veränderungen unverändert geblieben, nur
+ist der Nordpol bei denselben nicht über dem Erdpunkte, über welchem er
+vor jeder solchen großen Veränderung lag, liegen geblieben, sondern hat,
+bei jedem großen Aufsturze, einen neuen Erdpunkt erhalten.</p>
+
+<p>
+Was man dieser Hypothese, welche alle jene aufgestellten Fragen
+befriedigend beantwortet, und den Untergang von Wäldern, Bergen und
+Städten durch den Einsturz der tiefen Höhlen, auf welchen sie einstens
+gestanden haben, so schön erklärt, vorzüglich entgegensetzt, ist die
+abgeplattete Gestalt der Erde
+<span class = "pagenum">53</span>
+an ihren Polen, welche sie bei ihrem Entstehen, da ihre Theile noch
+weich waren, durch den Umschwung um ihre Achse erhalten hat, und die sie
+auch jetzt noch hat.</p>
+
+<p>
+Wenn nun aber die Erde durch den Aufsturz eines solchen Weltkörpers in
+etwas umgedreht, so daß die damalige heiße Gegend, also die unsrige,
+nach dem Nordpole derselben hingerückt worden wäre, wie ist es alsdann
+möglich, daß die Lage der Gestalt der Erde so geblieben ist, wie sie im
+Anfange war und noch ist? Bedenkt man aber, daß der Umschwung der Erde
+um ihre Achse die Theile derselben in der Mitte, wo der Aequator liegt,
+erhoben, und solche von den Seiten, das ist von den Polen her, weswegen
+sie hier abgeplattet ist, dahin gezogen habe, so wie eine weiche
+Thonkugel, die auf einen Stock gesteckt und umhergeschleudert wird, sich
+in der Mitte erhebt und an den Seiten abplattet, so mußte sich auch das
+Meer, nachdem der Aufsturz der Weltmasse auf die Erde geschehen war,
+unter dem neuen Aequator erheben, die nicht zu schweren und zu großen
+Felsenmassen mit sich dahinführen und seine ihm beigemischten
+<span class = "pagenum">54</span>
+Theile hier in größerer Menge, als an den Polen fallen lassen, wodurch
+sich daher neue und höhere Schichten unter demselben, als an den Polen,
+gebildet haben, und wobei dasselbe nicht eher in Ruhe kommen konnte, bis
+das gehörige Gleichgewicht der Theile unter dem Aequator mit dem an den
+Polen da war.</p>
+
+<p>
+Ferner, wenn die Erde ihre erste Gestalt behalten hätte, so müßte sie,
+nach den Gesetzen der allgemeinen Schwere, ein regelmäßiger Körper sein,
+und die südliche Halbkugel müßte, in Ansehung der Schwere, der
+nördlichen vollkommen gleichen. Da aber dieß nicht der Fall ist, wie man
+aus den Pendelversuchen weiß, so muß irgend eine wichtige Ursache da
+sein, welche sie verändert hat; und diese ist und kann keine andere, als
+ein Aufsturz einer Weltmasse auf ihre nördliche Hälfte sein, wodurch nur
+allein eine größere Schwere dieser Halbkugel hervorgebracht werden
+konnte.</p>
+
+<p>
+Da nach einer von dem verstorbenen Hofrath <em>Klügel</em> mühsam
+angestellten genauen Berechnung
+<span class = "pagenum">55</span>
+über die wahre Gestalt der Erde, nach den verschiedenen auf ihr
+geschehenen Gradmessungen, sich dieselbe, nach der jetzigen Lage der
+Pole, auf keine Weise zu einem regelmäßigen Körper eignen wollte, so
+nahm er andere Punkte auf ihr zur Lage ihrer Pole an, und fand, daß,
+wenn man die Gegend unter dem Vorgebirge der guten Hoffnung nach dem
+Südpole hindrehen oder denselben hierher verlegen, und den Nordpol in
+das stille Meer, etwa 40&nbsp;Grad von dem jetzigen Nordpole entfernt,
+versetzen würde, die Erde alsdann ein vollkommnes Ellipsoid sei. Daher
+ist höchst wahrscheinlich diese Lage der Erdpole die erste bei der
+Bildung ihrer ersten Gestalt gewesen, wobei demnach die ganze nördliche
+gemäßigte Zone und auch unsere Gegenden ihre Lage unter dem heißen
+Himmelsstriche gehabt haben, wodurch daher diese einstens heiß gewesen
+sind, und welche Lage sie erst durch den Aufsturz einer Weltmasse auf
+die Erde verloren haben.</p>
+
+<p>
+Siehe: Ausdehnungen der Erde; in den astronomischen Sammlungen <span
+class = "latin">III.</span> 164-169 und <em>Malte Brun</em>'s Abriß der
+mathematischen und physischen
+<span class = "pagenum">56</span>
+Geographie 1.&nbsp;Abtheilung von v. Zimmermann, mit Erläuterungen
+herausgegeben, Seite&nbsp;92.</p>
+
+<p>
+Auf diese Weise läßt sich demnach, wie ich glaube, nicht allein die
+jetzige Gestalt der Erde erläutern, sondern auch alle übrigen vorhin
+angeführten Naturerscheinungen in und auf der Erde sind dadurch gehörig
+erläutert worden.</p>
+
+<p>
+Von allen diesen großen Veränderungen, welche die Erdoberfläche erlitten
+hat, scheint aber das jetzige Menschengeschlecht keine erlebt zu haben,
+weil wir bei der großen Menge der Ueberreste der Landthiere, die theils
+unter dem nachgelassenen Schlamme der Fluthen, theils unter Felsenmassen
+begraben liegen, keine Ueberreste von Knochen der Menschen und auch
+keine Versteinerungen von denselben, welche bei dem letzten großen
+Aufsturze, wodurch die Mammuthsthiere, Rhinozerosse und andere große
+Thiere, deren Arten zum Theil gar nicht mehr in unserer jetzt lebenden
+organischen Schöpfung vorgefunden werden, zum Theil in wärmeren
+Erdtheilen leben, vernichtet worden sind, mit vernichtet worden wären,
+finden. Denn das Beispiel von dem versteinerten Menschenskelette
+<span class = "pagenum">57</span>
+von Guadeloupe ist, nach der genauen Untersuchung des Herrn Hofrath
+Blumenbach in Göttingen, ein Produkt, welches von keinem Präadamiten,
+sondern höchst wahrscheinlich von einem Caraiben herrührt<a class =
+"tag" name = "tag22" href = "#note22">*</a>. Auffallend ist hierbei
+noch, daß von den vielen Menschen, welche sowol durch die großen Fluthen
+des Orients, wie auch durch die des Occidents umgekommen sind<a class =
+"tag" name = "tag23" href = "#note23">**</a>, keine Ueberreste gefunden
+werden, wovon höchst wahrscheinlich die leichtere Auflösung der Kalkerde
+ihrer Knochen durch das Wasser die Ursache ist.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note22" href =
+"#tag22">*)</a>
+Gilbert's Annalen der Physik Bd. 22. Seite&nbsp;177.</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note23" href =
+"#tag23">**)</a>
+Siehe meine »Allgemeine Darstellung der Oberfläche der Weltkörper und
+ihres Sonnengebietes«, S.&nbsp;45.</div>
+
+<p>
+Auf diese Weise ist demnach unser Wohnort durch Aufstürze von Welten
+gebildet, wodurch in seinem Innern Höhlen entstanden sind, die sich nach
+und nach immer mehr mit Wasser angefüllt, dadurch ihren Raum immer mehr
+vergrößert, die Erdschichten dünner gemacht, und sie zuletzt zum
+Einstürzen gebracht haben<a class = "tag" name = "tag24" href =
+"#note24">*</a>, wodurch daher manche Gegend
+<span class = "pagenum">58</span>
+von der Erdoberfläche verschwunden, und mit einem dafür hervortretenden
+See bezeichnet worden ist. Nach
+<span class = "pagenum">59</span>
+diesen Aufstürzen von Welten haben darauf Ueberschwemmungen und
+Feuerschlünde die letzte Hand der
+<span class = "pagenum">60</span>
+Erde zu ihrer Ausbildung dargereicht, haben einzelne Gegenden
+verschüttet, sie tiefer hinabgesenkt, hin und wieder Städte von den
+Ufern des Meeres durch angespülte Erdmassen getrennt, und niedrig
+gelegene Wälder mit Erdschutte bedeckt.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note24" href =
+"#tag24">*)</a>
+So wurde z.&nbsp;B. im Jahre 1618 den 25.&nbsp;August die Stadt Plurs in
+der Landschaft Cleven in Graubünden mit 2000 Menschen von einem
+losgewordenen Bergstücke zu Grunde gerichtet, und ließ einen großen See
+zu ihrer Bezeichnung nach sich. Im Jahre 1702 den 5.&nbsp;Febr. sank ein
+Edelhof bei Friedrichshall in Norwegen, Berge genannt, 600 Fuß in die
+Erde hinab, wobei 14&nbsp;Menschen und 200 Stück Vieh ihr Leben
+verloren, und ließ einen Sumpf von 3&nbsp;bis 400 Ellen lang und halb so
+breit, nach sich zurück. Die Insel Pontiio bei Negroponte im Aegäischen
+Meere sank, mit vielen andern in ihrer Nachbarschaft liegenden, im Jahre
+1758, ohne Merkmale des geringsten Erdbebens, unter die Fluth des
+Wassers hinab. Und im Jahre 1763 den 1.&nbsp;Sept. ist ein Stück Land
+von der Insel Banda Neira 5&nbsp;Meilen im Umfange, mit Menschen und
+Vieh in die Tiefe der Erde hinabgesunken. Eben so sind auch Berge
+hinabgestürzt und haben mit sich Städte und Dörfer verschüttet. So
+stürzte im Jahre 1714 den 14.&nbsp;Sept. ein Theil des Berges Diableret
+in Unter-Wallis plötzlich ein, wodurch 55&nbsp;Bauerhäuser verschüttet,
+15&nbsp;Menschen und mehr als 100 Ochsen und Kühe unter dem Schutt
+begraben wurden. Die Trümmer dieses Berges haben ungefähr einen Raum von
+einer französischen Quadratmeile eingenommen, und der durch diesen Sturz
+verursachte Staub bewirkte bei heiterm Himmel eine solche Dunkelheit,
+daß man fast gar nichts sehen konnte. Und durch die dadurch
+umhergeschleuderten Felsenmassen sind Flüsse in ihrem Laufe gehemmt und
+neue Seen zum Entstehen gebracht worden. In Italien bei Norica spaltete
+sich ein Theil von einem Berge und versank so tief in die Erde hinab,
+daß eine Schnur von 294 Faden den Grund nicht erreichte. Und den
+24.&nbsp;Junius 1765 sank der Berg Montepiano in Neapolis, der
+1/10&nbsp;Quadratmeile groß war, so tief in die Erde hinein, daß man
+jetzt kaum die Stelle noch sieht. Und unter den neuern Naturscenen
+dieser Art ist die letzte, welche sich am 2.&nbsp;Sept. 1806 in der
+Schweiz ereignete, eine der merkwürdigsten, wo in einem Zeitraum von
+wenigen Minuten ein Thal, welches zwischen dem Zuger- und Lowerzer-See,
+von der Nordseite aber von dem 3500 Fuß hohen Roßberge und von der
+Südseite von dem 4400 Fuß hohen Rigiberge eingeschlossen lag, von
+gewaltigen, mit mächtigem Krachen verbunden, losgerissenen Felsenmassen
+des Rigiberges zerstört wurde, wobei das Dorf Röthen, welches in diesem
+Thale lag, mit einem Theile des Fußes des Berges in die Tiefe der Erde
+hinabsank, und die andern drei Dörfer Glogau, Busingen und ein Theil von
+Lowerz, die sich außer jenem noch hier befanden, verschüttet wurden,
+wobei 87 Bauergüter ganz und 60 nur zum Theil untergegangen, und 484
+Menschen, 170 Stück Ochsen und 103 Stück Ziegen u.&nbsp;s.&nbsp;w. unter
+den Trümmern jener Felsenmasse begraben worden sind. Siehe Bergmann's
+Physikalische Beschreibung der Erdkugel, Delametherie's Theorie der Erde
+2.&nbsp;Thl. und Zach's Monatl. Korrespondenz. 15.&nbsp;Bd.</div>
+
+<p>
+So ist also alles in der großen Gotteswelt einer beständigen Veränderung
+unterworfen, der Same keimt empor, hebt sich zum Baume hinan, und geht,
+wenn er seine Bestimmung vollbracht hat, zur Erde über, um durch seine
+aufgelösten Theile die Natur zu ergänzen und zu verjüngen &mdash; und so
+vergehen auch Welten zur Verjüngung und Verherrlichung der großen
+Schöpfung!!!</p>
+
+<hr class = "tiny chapter">
+
+
+<span class = "pagenum">61</span>
+<h4 class = "extended">Zusatz.</h4>
+
+
+<p>
+Eine solche grausenvolle Erdrevolution, wie vorhin angeführt ist, hat
+das jetzige Menschengeschlecht, wenn wir dessen Existenz auf 2&nbsp;bis
+3000 Jahre vor Christus Geburt hinaufsetzen, mit welchem Zeitpunkte
+unsere gewöhnliche Geschichte anhebt, nicht erlebt; aber ein älteres
+Volk, das <em>Zend-</em> oder <em>Urvolk</em> der Erde hat die Folgen
+von derselben empfunden, wie in ihrem heiligen Buche der
+<em>Zend-Avesta</em> angeführt ist<a class = "tag" name = "tag25" href =
+"#note25">*</a>. Dieß Volk hat über 3000 Jahre
+<span class = "pagenum">62</span>
+auf den Hochebenen von Asien, dem jetzigen Tibet gelebt, und sich nach
+denselben von da nach verschiedenen
+<span class = "pagenum">63</span>
+Gegenden unseres Wohnortes ausgebreitet, und sich besonders
+astronomische Kenntnisse zu erwerben
+<span class = "pagenum">64</span>
+gesucht, wie aus den Ueberresten derselben, welche bei den Nachkommen
+von ihnen gefunden werden, auf das Deutlichste erhellet, wohin
+z.&nbsp;B. die Länge des Sonnenjahres von 365 Tagen<a class = "tag" name
+= "tag26" href = "#note26">**</a> &mdash; die Berechnung der Mond- und
+Sonnenfinsternisse bei den Brahminen der Indier<a class = "tag" name =
+"tag27" href = "#note27">&dagger;</a> &mdash; die Aufzeichnung der
+Konjunktion von 4&nbsp;Planeten im Jahre 2449 vor Chr. Geburt bei den
+Chinesen &mdash; die Kenntniß der
+<span class = "pagenum">65</span>
+alten Schweden von der Länge des Sonnenjahres von 365¼ Tagen schon vor
+2300 v. Chr. &amp;c. gehören. Denn nach der großen Revolution, wodurch
+der neunmonatliche Sommer in einen neunmonatlichen Winter verwandelt
+wurde, breitete sich dieß Urvolk nach allen Gegenden der Erde aus. Ein
+Theil ging nach Osten und stiftete das chinesische Reich, ein anderer
+nach Westen, von welchem Abraham, der seinen Gott im Feuer verehrte,
+abstammte, ein Theil nach Südwesten, von welchem die Aegypter ihren
+Ursprung genommen haben, und ein Theil nach Süden, von welchem die
+Perser abstammen.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note25" href =
+"#tag25">*)</a>
+Dieses heilige Wort der Parser oder die Zend-Avesta, welche in der Zend-
+oder Ursprache der Völker der Erde geschrieben ist, bestehet aus
+21&nbsp;Theilen, von welchen der Vendidad noch ganz vorhanden ist, und
+in welchem die Vorschriften zu allen öffentlichen und Privathandlungen
+des Gottesdienstes, der Opfer und der häufigen Reinigungen aufgezeichnet
+stehen. Von den übrigen 20&nbsp;Theilen sind nur noch Bruchstücke da,
+welche lauter feierliche Gebete und Hymnen, wie sie täglich vor dem
+heiligen Feuer aller Wesen der Verehrung verrichtet werden sollen,
+enthalten. Hierher gehören auch die Jeschts oder die abgerissenen
+Bruchstücke aus größern Zendschriften, welche voll von feierlichen
+Anrufungen sind, und unsern Perikopen, die aus dem neuen Testamente
+genommen sind, gleichen.</div>
+<div class = "footnote">
+Diese Zend-Avesta oder das heilige Wort, das in der Zendsprache
+geschrieben ist, von welcher die Pohlrische und Parsische Sprache
+abstammen, und die bis auf den heutigen Tag von den Priestern jener
+Völker noch erlernt und studirt werden muß, um in solcher die Hymnen und
+Loblieder auf das höchste Wesen aus jenem Buche absingen zu können, ist
+von Anquetil du Perron in das Französische und von Kleuker ins Deutsche
+übersetzt worden.</div>
+<div class = "footnote">
+Als im Jahre 1723 einige Theile dieses Buches nach England kamen, so war
+kein Gelehrter daselbst zu finden, der nur eine Sylbe oder Ziffer aus
+denselben hätte enträthseln können. Dieß bewog den feurigen und nach
+neuen Kenntnissen schmachtenden Jüngling Anquetil du Perron zu dem
+kühnen mit vielen Gefahren und Schwierigkeiten verbundenen Entschlusse,
+zu den Ländern hinzueilen, und die Oerter aufzusuchen, wo er die
+Zend-Avesta oder das heilige, lebendige Wort des Zoroasters aus den
+Urquellen selbst kennen lernen könnte. In dieser Absicht suchte er
+seinen Körper auf das äußerste abzuhärten, gab ihm nur Käse, Milch und
+Wasser zur Nahrung, und schlief des Nachts auf einer Matratze ohne
+Federbetten. Und da ihm die versprochene Unterstützung zu seiner Reise
+zu lange ausblieb, so ließ er sich als gemeiner Soldat der Kompagnie in
+die Liste der Rekruten einschreiben und ging im November 1754 nach dem
+Orient ab. Noch ehe er sich einschiffte, erhielt er vom Könige eine
+Pension von 500 Livres; die Kompagnie gab ihm die Reise frei, und als er
+zu Pondichery ankam, bestimmte ihm diese eine ansehnliche Unterstützung.
+Mit dem lebhaftesten Enthusiasmus verfolgte er nunmehr seine Absicht,
+durchreisete zu Fuß und in verschiedenen Richtungen einen großen Theil
+der Halbinsel, erwarb sich viele wichtige Sprachkenntnisse, und machte
+zu Surate Bekanntschaft mit zwei indianischen Gesetzgelehrten, nahm
+Unterricht in beiden heiligen Sprachen Zend und Pohlri, und brachte es
+theils durch List, theils mit Gewalt dahin, daß er ihnen ihre
+Geheimnisse und selbst Zoroaster's heilige Bücher ablockte. Mit diesen
+und vielen andern Handschriften in fast allen Sprachen Indiens kam er
+1761 nach Europa, reisete zuerst nach Oxford, um seine Manuscripte mit
+denen auf der dortigen Universität zu vergleichen, und von da in sein
+Vaterland, wo er einen Theil seiner literärischen Schätze der königl.
+Bibliothek schenkte. Er lebte nunmehr in Paris als französischer
+Dolmetscher für die orientalischen Sprachen, ward Mitglied der Akademie
+der Inschriften und in seinen letzten Jahren auch des Nationalinstituts,
+welches er aber wenige Monate vor seinem Tode, aus Mißvergnügen mit der
+damaligen Lage der politischen Angelegenheiten, verließ. Er starb im
+Jahre 1805 in dem 74.&nbsp;Jahre seines Alters.</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note26" href =
+"#tag26">**)</a>
+Noah blieb gerade 365 Tage in seiner Arche, um diese Länge des Jahres
+seinen Nachkommen, wie es scheint, wichtig zu machen, welche er als ein
+Heiligthum, von seinen Vorfahren erhalten, verehrte.</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note27" href =
+"#tag27">&dagger;)</a>
+Die Brahminen wissen nicht ein Mal, wie diese Erscheinungen entstehen,
+glauben dabei die Sonne sei uns näher, als der Mond. Die Formeln zu den
+Berechnungen sind in Verse eingehüllt, welche sie dabei hersagen und die
+sie höchst wahrscheinlich nicht erfunden, sondern von ihren Vorfahren
+erhalten haben. S. mein kleines Werk »Ueber das Urvolk der Erde«.</div>
+
+<p>
+In diesem heiligen Buche wird nämlich angeführt, »daß ein Naturfeind,«
+welcher nachher Drachenstern oder Schweifstern genannt wird, »von Süden
+hergekommen und über die Erde dahin gefahren sei, und daß er dieselbe
+habe vernichten wollen<a class = "tag" name = "tag28" href =
+"#note28">*</a>. Im Süden verheerte er die Erde gänzlich; alles
+<span class = "pagenum">66</span>
+wurde mit einer Schwärze, wie mit einer Nacht, überzogen. Glutheißes
+Wasser fiel auf die Bäume herab, welche in dem Augenblicke verdorreten
+und bis zur Wurzel hin verbrannten. Die Erde selbst wurde verbrannt, und
+bestand noch kaum. Dennoch aber behielten Sonne und Mond ihren Lauf.
+Gegen die Planeten kämpfte der Naturfeind furchtbar<ins class =
+"correction" title = "fehlt im Original">« </ins>(welches wohl nichts
+weiter heißt, als er machte sie unsichtbar) »und wollte der Welt
+Zerstörung bringen, und Rauchwolken stiegen aus den Feuern aller Orten
+empor. Neunzig Tage und neunzig Nächte dauerte dieser Kampf. Hierauf
+wurde der Naturfeind geschlagen und zurückgeworfen. Blitze kamen nunmehr
+vom Himmel herab, und Tropfen von ungeheurer Größe fielen auf die Erde,
+und mannshoch bedeckte das Wasser die ganze Erde.«</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note28" href =
+"#tag28">*)</a>
+Bun-Dehesch <span class = "latin">VII.</span> und <em>Rhode</em> über
+den Anfang unserer Geschichte und die letzte Revolution der Erde.
+S.&nbsp;17.&nbsp;18.</div>
+
+<p>
+Das <em>Zend-</em> oder <em>Urvolk</em> lebte zu dieser Zeit in
+Eeri-ene<a class = "tag" name = "tag29" href = "#note29">*</a>, das ist,
+in dem gelobten, glücklichen Eeri oder Ari, seinem Urlande glücklich,
+weil es hier immer Sommer war. Plötzlich aber brach (als
+<span class = "pagenum">67</span>
+Wirkung des Naturfeindes) der Winter in die Welt, welcher anfänglich
+gelinde war und nur 5&nbsp;Monate dauerte, wodurch der Sommer
+7&nbsp;Monate lang war. Bald darauf aber wuchs er zu 10&nbsp;Monaten
+hinan, und nur zwei blieben für den Sommer übrig (wie es jetzt in Tibet
+und auf dem Hochlande Asiens überhaupt der Fall ist). Nun verließ das
+den Ackerbau liebende Volk sein hohes gebirgiges Urland, und zog in
+niedrigere, wärmere Länder hinab. Dieser Zug geschah unter seinem
+Anführer Dsjemschid, dem Sohne Vwengham's, und ging über Sogdho, Meru,
+Balkh u.&nbsp;s.&nbsp;w. bis in die Provinz Ver, Per oder Persis, wo er
+die Burg Ver, d.&nbsp;h. Persepolis, erbauete, und da, wo dieses Volk
+hinkam, fand es weder Thiere des Hauses, noch des Feldes, weder
+Menschen, noch Hunde, noch Geflügel.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note29" href =
+"#tag29">*)</a>
+Die Sylbe <em>ene</em> bedeutet <em>glücklich</em>.</div>
+
+<p>
+Dieß sind demnach die Sagen oder Erzählungen auch der Zend-Avesta, dem
+heiligen Buche der Hindu und Parser, welche deutlich lehren, daß eine
+klimatische Veränderung mit der nördlichgemäßigten Zone vorgegangen
+sei&mdash;daß ein Schweifstern oder Komet diese große Veränderung
+hervorgebracht, und
+<span class = "pagenum">68</span>
+daß ein Volk der Erde diese große Revolution erlebt habe.</p>
+
+<p>
+In diesem Urlande, welches Eeri-ene-veedjo, das eigentliche reine Eeri
+oder Ari, genannt wird, stand unter <em>Vwengham</em>, dem Vater
+<em>Dsjems</em> (Dsjemschids), der Prophet <em>Heomo</em> (Hom) auf, und
+verkündigte das Lichtgesetz <em>Ormuzd</em> mit folgenden Worten:</p>
+
+<div class = "verse space">
+»Durch Izeds<a class = "tag" name = "tag30" href = "#note30">*</a> des
+Himmels habe ich</div>
+<div class = "verse two">
+Gerechter Richter <em>Ormuzd</em>,</div>
+<div class = "verse">
+Im reingeschaffenen, berühmten Eeri</div>
+<div class = "verse">
+<em>Lebendige Wesen versammelt</em>.«</div>
+
+<div class = "verse space">
+»Im reingeschaffenen, berühmten Eeri</div>
+<div class = "verse two">
+Hat König Dsjemschid,</div>
+<div class = "verse">
+Haupt der Völker und Heerden,</div>
+<div class = "verse">
+<em>Lebendige Wesen versammelt</em>.«</div>
+
+<div class = "verse space">
+»Mit himmlischen Izeds bin ich</div>
+<div class = "verse two">
+Gerechter Richter <em>Ormuzd</em></div>
+<div class = "verse">
+Im reinen, berühmten Eeri gewesen</div>
+<div class = "verse">
+Unter <em>begleitender Versammlung lebendiger Wesen</em>.«</div>
+
+<span class = "pagenum">69</span>
+
+<div class = "verse space">
+»Mit himmlischen Menschen</div>
+<div class = "verse two">
+Ist König Dsjemschid</div>
+<div class = "verse">
+Im reinen, berühmten Eeri gewesen,</div>
+<div class = "verse">
+In <em>Begleitung <ins class = "correction" title =
+"so im Original">versammleter</ins> Wesen</em><a class = "tag"
+name = "tag31" href = "#note31">**</a>. <ins class = "correction"
+title = "fehlt im Original">«</ins></div>
+
+<div class = "footnote space"><a class = "note" name = "note30" href =
+"#tag30">*)</a>
+Geister, Engel der Alten.</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note31" href =
+"#tag31">**)</a>
+Zend-Avesta von Kleuker Bd. <span class = "latin">I.</span>
+S.&nbsp;114.</div>
+
+<p>
+Durch Ormuzd Lichtgesetz demnach und durch feierliche Gebete bewogen,
+vereinigten sich die einzelnen Stämme des Urvolks zu einem Volke unter
+dem Könige Dsjemschid, und verließen unter seiner Anführung, auf Ormuzd
+Befehl, das rauhe Urland, und zogen gegen Mittag hin, um sich bessere
+Wohnsitze zu suchen. Dieser Zug wird im folgenden Liede also
+beschrieben:</p>
+
+<p>
+»Dsjemschid herrschte! Was seine erhabene Zunge befahl, geschah eiligst.
+Ihm und seinem Volke gab ich Speise und Verstand und langes Leben, ich
+der ich Ormuzd bin. Seine Hand nahm von mir einen Dolch, dessen Schärfe
+Gold, und dessen Griffel Gold war. Darauf bezog der König Dsjemschid
+dreihundert Theile der Erde; diese werden mit zahmen und wildem Vieh,
+mit Menschen, Hunden
+<span class = "pagenum">70</span>
+und Geflügel, und rothglänzenden Feuern erfüllt. Vor ihm sahe man in
+diesen Lustgegenden weder zahme noch wilde Thiere, noch Menschen, noch
+rothflammende Feuer. Der eine Dsjemschid, Sohn Vwenghams, ließ alles
+daselbst werden.«</p>
+
+<p>
+Diesem Liede folgen hierauf noch fünf andere Lieder von eben demselben
+Inhalte, weswegen ich solche hier weggelassen habe.</p>
+
+<p>
+Die Gründe, aus welchen das Urvolk sein Urland verließ und andere Länder
+besuchte, sind eben so, wie ich sie vorhin angeführt habe, im ersten und
+vierten Bruchstücke genau angegeben worden. Und eben so findet sich im
+Bun-Dehesch, einem Buche, welches in der Pohlvischen Sprache geschrieben
+ist, und eine Sammlung<a class = "tag" name = "tag32" href =
+"#note32">*</a> von verschiedenen Aufsätzen über die Schöpfung, den
+Kampf zwischen Ormuzd und Ahrimann, dem bösen Wesen, über die reinen
+<span class = "pagenum">71</span>
+und unreinen Thiere, über die Bewegung der Sonne und das dadurch
+bewirkte Jahr u.&nbsp;s.&nbsp;w., Uebersetzungen und Auszüge aus den
+Zendschriften, und jene oben angeführte furchtbare Beschreibung von der
+schrecklichen Zerstörung der Erde durch den Drachenstern enthält.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note32" href =
+"#tag32">*)</a>
+Diese Sammlung scheint zu der Zeit entstanden zu sein, als die
+Zendschriften anfingen unverständlich zu werden, weswegen man kurze
+Auszüge aus jenen starken Büchern machte, und solche für das Volk in die
+Landessprache (die Pohlvische) übersetzte.</div>
+
+<p>
+Was nunmehr die Aechtheit, wie auch das hohe Alter jener Erzählungen
+anbetrifft, so ist beides von Herrn Rhode in Breslau in dem kleinen
+Werke: »Ueber das Alter und den Werth einiger morgenländischen Urkunden,
+in Beziehung auf Religion, Geschichte und Alterthumskunde, Breslau
+1817,« gründlich bewiesen und gehörig dargethan worden, indem er
+1)&nbsp;gezeigt hat, daß die gegenwärtigen Zendschriften dieselben, oder
+doch Bruchstücke von denselben heiligen Schriften sind, welche die alten
+Parser vor der Zerstörung ihres Reiches durch Alexander besaßen.
+2)&nbsp;Hat er solches aus dem Inhalte selbst hergeleitet, indem in
+demselben nichts vorkommt, was auf spätere Zeiten hindeutet, sondern
+vielmehr ein Religionssystem enthält, in welchem die Keime aller später
+in Asien aufgeblüheten Religionen enthalten sind.</p>
+
+<p>
+<span class = "pagenum">72</span>
+Da demnach die Aechtheit und das hohe Alter jener Zendschriften dadurch
+bewiesen worden ist, so können wir auch jenen Erzählungen über die große
+Veränderung der Erde, durch den Naturfeind veranlaßt, ihre
+Glaubwürdigkeit nicht absprechen, welche sie außerdem noch, wegen ihrer
+Eigenthümlichkeit, an sich tragen; denn</p>
+
+<p>
+1) Ihre Auswanderungsart geschah, nach der Denkungsart der alten Völker,
+auf den Befehl Gottes, weicht aber darin von der der spätern Völker ab,
+daß sie nicht von einem Andrange eines andern Volks, oder aus
+Lüsternheit nach fremden Ländern, oder aus Raubsucht, sondern nur von
+der klimatischen Veränderung ihres Landes, dem eingetretenen,
+10&nbsp;Monate lang dauernden Winter veranlaßt worden ist.</p>
+
+<p>
+Dieß war die Ursache, weshalb jenes Volk sein Hochland verließ, nach
+Süden hinab zu den angeführten Ländern zog, und da, wo es hinkam, fand
+es weder Menschen, noch zahmes Vieh.</p>
+
+<p>
+2) Stimmt dieser Zug mit der geographischen Lage der Oerter vollkommen
+überein. Denn er ging
+<span class = "pagenum">73</span>
+von dem Hochlande, an beiden Seiten des Flusses Gihin oder Oxus, in den
+engen Pässen desselben, hinab. Hier wurde zuerst am rechten Ufer das
+Stufenland Sogdho, und am linken Moore oder Meru besetzt. Von hier ging
+der Zug nach Balkh oder Baktra, wo die Zend-Avesta scheint
+aufgeschrieben worden zu sein. Und so kam er nach manchem Hin- und
+Herstreifen nach Ver, Per oder Persis. Und wenn sich nun auch ein Theil
+dieses Zuges nach Indus oder Armenien wandte, so blieb doch von jetzt an
+Persis der Hauptsitz dieses Volkes, wo Dsjemschid, wie schon oben
+angeführt ist, die Burg Persepolis erbauete, deren Trümmer noch jetzt
+auf einer Anhöhe zwischen den in Persis entspringenden Flüssen Medus und
+Araxes liegen.</p>
+
+<p>
+Jetzt bleibt mir nur noch übrig zu beweisen, daß <em>Eeri-ene</em> oder
+das gelobte glückliche <em>Eeri</em> oder <em>Ari</em> kein anderes
+Land, als das jetzige Tibet sei. Der Beweis dafür liegt aber ganz
+deutlich in der Anführung des Berges <em>Albordy</em>, woran die ganze
+Mythologie dieses Volkes geknüpft ist, und den die Ausleger der
+<em>Zend-Avesta</em> vergebens am Kaukasus
+<span class = "pagenum">74</span>
+gesucht haben. Denn fast auf allen Seiten der Zendschriften wird
+angeführt, daß der <em>Albordy</em> in <em>Eeri-ene</em> liege. Und in
+einer alten Zendschrift dieses Urvolkes heißt es mit dürren Worten
+also:</p>
+
+<p>
+»Von den Gewässern <em>Albordy</em>,'s wo <em>Ormuzd</em>, der Gott
+dieses Volks und <em>Mithra</em>, der Lucifer, wohnen, kommt ein Strom
+herab, der nur mit Schiffen zu befahren ist, und Samen, Fruchtbarkeit in
+die Oerter von <em>Meru</em> und <em>Sogdho</em>, welche sich danach
+sehnen, bringt.«<a class = "tag" name = "tag33" href =
+"#note33">*</a></p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note33" href =
+"#tag33">*)</a>
+Zend-Avesta Bd. 2. S. 222.</div>
+
+<p>
+Nach der geographischen Lage dieser beiden Oerter kann dieser Strom auch
+kein anderer, als der Oxus sein, weil nur dieser zwischen beiden Oertern
+hinabfließt und schiffbar ist, und unter der Schneedecke des Albordy
+entspringt.</p>
+
+<p>
+Da nun diese Angaben in der <em>Zend-Avesta</em> die Lage des Urlandes
+so deutlich bezeichnen, und welche dazu noch durch die Sagen der Hindu
+und Chinesen unterstützt werden, so kann man wol an der Richtigkeit der
+angeführten Lage dieses Landes
+<span class = "pagenum">75</span>
+keinen Augenblick zweifeln. Außerdem ist in ganz Asien kein Land dazu
+geeignet, ein Volk vor einer solchen mächtigen Revolution, wie die oben
+angeführte war, wodurch höchst wahrscheinlich die ganze Oberfläche der
+Erde mit Meeresfluthen bedeckt und die ganze lebende Schöpfung
+vernichtet worden ist, zu schützen, als diese Hochebene von Tibet, indem
+solche über 8000 Fuß über der Meeresfläche erhaben liegt<a class = "tag"
+name = "tag34" href = "#note34">*</a>, und dabei Berge hat, welche weit
+die Höhe eines Chimborasso's in Amerika, der 20,148 Pariser Fuß hoch
+ist, übertreffen. Denn der weiße Berg oder <em>Tschumulari</em> dieses
+Landes hat, nach der trigonometrischen Messung des Lord
+<em>Teigmouth</em>, welche vor einigen Jahren geschehen ist, eine Höhe
+von 27,552 englische Fuß;<a class = "tag" name = "tag35" href =
+"#note35">**</a> ein anderer Gipfel dieses Gebirges, auf welchem jenes
+hervorragt, ist, nach der Messung des Majors <em>Crawford</em>, 25,000
+englische Fuß hoch, &mdash; und so sind noch zwei andere Gipfel des
+Gebirges dieses Landes
+<span class = "pagenum">76</span>
+da, welche mit einer Höhe von 23-24000 Fuß emporragen, wobei es nur zu
+bedauern ist, daß man die Höhe des <em>Albordy</em> nicht gemessen
+hat.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note34" href =
+"#tag34">*)</a>
+Ritter's Erdkunde 1. Th. S. 566.</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note35" href =
+"#tag35">**)</a>
+Diese machen 26,000 Pariser Fuß aus.</div>
+
+<p>
+Diese hohen Gebirge sind demnach höchst wahrscheinlich das Asyl dieses
+Volkes gewesen, auf welchen es sich gegen die mächtigen Meeresfluthen
+geschützt hat. Indessen werden diese dasselbe nicht dagegen geschützt
+haben, wenn der Schweifstern, welcher von Süden herkam, sich hier mit
+der Erde vereinigt hätte, weil alsdann die Wasserfluthen über die
+höchsten Spitzen dieser Gebirge würden dahingeströmt sein.</p>
+
+<p>
+Aus der vorhin angeführten Angabe aus der <em>Zend-Avesta</em> über die
+Höhe des Wassers, welches auf die Erde fiel, und das Land hier, auf
+dieser Hochebene, die 8000 Fuß hoch ist, mannshoch bedeckte, folgt, daß
+solches über 8000 Fuß hoch, vom Meere an gerechnet, die Länder hin und
+wieder muß bedeckt haben, und daß daher der Schweifstern sehr nahe der
+Erde muß gekommen sein, weil er sonst solches nicht hätte bewirken
+können. Und da durch
+<span class = "pagenum">77</span>
+ihn die klimatische Verfassung dieses Landes und auch die der ganzen
+nördlichen gemäßigten Zone verändert worden ist, so muß er sich auch
+irgendwo mit der Erde, und zwar auf ihrer nördlichen Hälfte, vereinigt
+haben. Auffallend ist hierbei, daß durch die vielen Landspitzen und
+Vorgebirge an der südlichen Seite von Asien und Afrika, und durch die
+Bildung der Gestalt dieses Erdtheils, wie auch durch die von Amerika,
+ein solcher Fluthenzug, der einstens von Süden nach Norden hingegangen
+und dem Laufe des Kometen gefolgt ist, bestätiget wird. Daher haben
+schon längst die Geologen einen solchen Zug in der angegebenen Richtung
+aus der eben angeführten Gestalt und Bildung jener Erdtheile angenommen,
+und dabei die Behauptung aufgestellt, daß durch diesen die großen
+Landthiere aus Süden nach Norden, in unsere gemäßigte Zone, wo sie
+begraben liegen, geführt worden wären, wie ich schon oben angeführt und
+mit Gründen hinlänglich, wie ich glaube, widerlegt habe. Auf diese Weise
+stimmen demnach die Naturerscheinungen mit den Sagen und Erzählungen der
+heiligen Bücher der Hindu und
+<span class = "pagenum">78</span>
+Parser überein, und bestätigen dadurch die in denselben angeführte große
+Revolution der Erde und zugleich das Dasein eines Urvolkes oder eines
+Volkes vor derselben, welches diese große Veränderung erlebt hat.</p>
+
+<p>
+Wie lange nun aber dieses Urvolk auf der Erde gelebt und wie weit es
+sich auf derselben ausgebreitet habe, darüber können wir zwar nichts
+Bestimmtes, aber doch Vermuthungen aufstellen, welche einen nicht
+geringen Grad von Wahrscheinlichkeit für sich haben. Was das Alter
+dieses Volkes anbetrifft, so erhellet aus den Religionsbegriffen
+desselben, welche die Zendschriften enthalten, daß die Verfasser
+derselben in dem dritten Jahrtausend nach der Erschaffung des
+Menschengeschlechts zu leben glaubten. Hiermit stimmen auch die
+Chronologien der neuen Perser überein, ob sie gleich unter sich und in
+Ansehung der Geschichte von den Zendbüchern sehr abweichen, welche jenen
+Zeitraum von der Schöpfung der Menschen bis auf <em>Zoroaster</em>, dem
+Verfasser der <em>Zendbücher</em>, der unter dem Könige von Iran,
+<span class = "pagenum">79</span>
+<em>Veschtasp</em>, lebte<a class = "tag" name = "tag36" href =
+"#note36">*</a>, selten über 3000 Jahre setzen. Und dieser Zeitraum für
+das Zendvolk ist
+<span class = "pagenum">80</span>
+nicht zu lang, wenn wir auf die Ueberreste von Kenntnissen, besonders in
+der Sternkunde, welche die ältesten Völker unserer gewöhnlichen
+geschichtlichen Nachrichten gehabt und als Heiligthümer verehrt, und die
+sie, wie ich gleich im Anfange angeführt habe, nur von dem Urvolke
+können erhalten haben, hinblicken.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note36" href =
+"#tag36">*)</a>
+Wie lange <em>Dsjemschid</em> und seine Nachkommen in der Burg von Ver
+oder Per (Persis) geherrscht haben, ist aus den Zendschriften nicht zu
+ersehen. Indeß werden in denselben <em>Athvian</em> und sein Sohn
+<em>Feridun</em> genannt. Dieser hatte mehre Kinder, welche unter sich
+uneins wurden, und das große Reich in zwei Reiche, in <em>Tur</em> und
+<em>Ari</em> (<em>Iran</em>) theilten, welche durch den Fluß
+<em>Oxus</em> von einander getrennt wurden. In <em>Iran</em> war
+<em>Veschtasp</em> der fünfte König, welcher nach neuern Persischen
+Schriftstellern seine Residenz nach <em>Balkh</em> oder <em>Baktra</em>
+verlegte, um näher den Grenzen von Tur zu sein. Dieß baktrische Reich
+wurde zuletzt von den Assyrern unterjocht, von welchem Zeitpunkte an
+unsere gewöhnlichen geschichtlichen Nachrichten erst anheben. Da in den
+Zendbüchern keine Erwähnung von dieser Unterjochung geschieht, auch
+nicht die geringste Anspielung auf die großen Städte Ninive oder Babel
+in denselben gemacht wird, und die Namen der beiden Völker, Meder und
+Perser, obgleich die Nachbarn in Tur und Indien häufig in denselben
+vorkommen, nicht erwähnt werden, so folgt daraus doch wol, <em>daß die
+Verfasser der Zendschriften in dem alten Baktrischen Reiche müssen
+gelebt haben, und die Geschichte ihres Volks von der Zeit erzählen, ehe
+solches von den Assyrern unterjocht worden ist</em>. Mehres hierüber in
+<em>Rhode</em>'s: »Ueber das Alter und den Werth der morgenländischen
+Urkunde, S.&nbsp;36 u.&nbsp;s.&nbsp;w.«</div>
+
+<p>
+Und wenn dies Urvolk in dem Besitze solcher Kenntnisse war, wie die des
+Thierkreises voraussetzen, und denselben erfunden hat, wie solches
+höchst wahrscheinlich ist, weil es ihn von keinem andern Volke hat
+erhalten können, und dabei die Länge des Sonnenjahres kannte, wie aus
+der <em>Zend-Avesta</em> erhellet, auch Sonnen- und Mondfinsternisse
+berechnen konnte, wie die Berechnungen der Braminen beweisen, die solche
+nur von ihm können erhalten haben; so muß es eine geraumvolle Zeit auf
+der Erde gelebt haben, um durch mühsame Beobachtungen des
+<span class = "pagenum">81</span>
+Himmels, und durch angestrengtes Nachdenken über den Lauf der Welten an
+demselben nach und nach dahin gekommen zu sein.</p>
+
+<p>
+Wie weit sich aber dieß Volk vor der letzten großen Revolution auf der
+Erde ausgebreitet habe, darüber findet man in der <em>Zend-Avesta</em>
+keine Belehrung.</p>
+
+<hr class = "tiny">
+
+<p>
+Ehe ich aber die Resultate der Religionsbegriffe der Parser und Hindu,
+welche aus dem Urvolke ausgegangen sind, anführen kann, muß ich zuvor
+von den Schriften beider Völker Folgendes bemerken: Was zuerst die
+Zendschriften der Parser anbetrifft, so sind diese zwar voll von
+historischen Begebenheiten, aber sie enthalten durchaus keine Anspielung
+auf die großen Begebenheiten bei und nach der Assyrischen Unterjochung,
+sondern stellen das Zendvolk als selbstständig und eins unter einem
+eingebornen König lebend dar. Hieraus folgt demnach, daß die Abfassung
+sämmtlicher Zendschriften vor den Zeitpunkt der Eroberung des Staats
+durch die Assyrer gesetzt werden muß. Denn durch die Assyrische
+<span class = "pagenum">82</span>
+Unterjochung hörte die Existenz jenes Staats und jenes Volkes auf, und
+wurde in drei Satrapien, Baktra, Medien und Persis getheilt. In Medien
+bildete sich durch die Einmischung der assyrischen Sprache das Pehlvi
+oder die Pehlvische Sprache, und in Persis durch Einmischung indischer
+Dialekte, das Parsi. Nach Abschüttelung des Assyrischen Joches wurde
+unter den Meder-Königen das Pehlvi <em>Haupt-</em> und
+<em>Hofsprache</em>, und nach Cyrus trat das Parsi an die Stelle.</p>
+
+<p>
+In dieser Hinsicht, wie wir sehen, sind die Zendschriften schon sehr
+wichtig für die frühere Geschichte, aber ihr Werth vergrößert sich noch
+durch die Darstellung des Religionswesens in dem frühesten
+Alterthume.</p>
+
+<p>
+Das Zendvolk, dessen Schriften wir eben erwähnt haben, ist mit den alten
+Hindu, sowol wegen des ursprünglichen Vaterlandes, als auch durch seine
+Sprache, wie <em>Anquetil du Perron</em> bewiesen hat, nahe verwandt;
+daher müssen auch die Religionen beider Völker, wenn sie auch als Sekten
+von einander abweichen, viel Gemeinsames mit einander
+<span class = "pagenum">83</span>
+haben. Die Quellen, woraus wir das Religionssystem der Hindu schöpfen,
+sind die Veda's<a class = "tag" name = "tag37" href = "#note37">*</a>,
+welche von den Braminen eben so heilig gehalten werden, wie die Perser
+ihre Zendschriften halten. Außerdem gleichen sie denselben sowol in
+Ansehung der Form, weil sie aus Gebeten, Hymnen und Gesprächen zwischen
+einem <em>Seher</em> und der Gottheit, wie in der <em>Zend-Avesta</em>,
+bestehen, wie auch in Ansehung der Gegenstände der Verehrung, indem die
+Hymnen und Gebete, wie in der <em>Zend-Avesta</em>, an die Sonne, den
+Mond, das Feuer, Wasser u.&nbsp;s.&nbsp;w. gerichtet sind. Und selbst
+der Ton, in welchem die Gebete u.&nbsp;s.&nbsp;w. abgefaßt sind, hat in
+beiden Schriften die überraschendste Aehnlichkeit. Außer diesen Veda's
+haben die Hindu noch das Gesetzbuch des <em>Menu</em>'s, welches aber,
+wie Herr <em>Rhode</em> gründlich gezeigt hat, nicht so alt ist, wie die
+Veda's sind; und endlich besitzen sie noch die Fragmente aus dem
+<em>Shastak</em> des Brahma, welche
+<span class = "pagenum">84</span>
+<em>Holwell</em> bekannt gemacht hat<a class = "tag" name = "tag38" href
+= "#note38">**</a>, und die von <em>Kleuker</em> und <em>Rhode</em> für
+ächt gehalten und zu den ältesten indischen Schriften gezählt
+werden.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note37" href =
+"#tag37">*)</a>
+Die besten Nachrichten über die Veda's verdanken wir Colebrooke.</div>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note38" href =
+"#tag38">**)</a>
+Holwell's merkwürdige Nachrichten von Hindostan &amp;c. übersetzt von
+Kleuker, 1ster&nbsp;Bd.</div>
+
+<p>
+Aus allen diesen Quellen lassen sich demnach die Hauptsätze der ganzen
+Religion beider Völker ziemlich vollständig herleiten, wie solches von
+Herrn <em>Rhode</em> in den nachstehenden Sätzen geschehen ist, und
+woraus man deutlich ersiehet, daß diese Sätze die Grundpfeiler aller
+geoffenbarten Religionen sind:</p>
+
+<p>
+1) Es ist ein ewiges, höchstes, nothwendiges, heiliges, allmächtiges
+Wesen, Brahma, oder <em>Zervane Akerene</em>, d.&nbsp;i. der Ewige,
+Anbeginnlose genannt, von dem alles, was da ist, seinen Ursprung, in dem
+alles seinen letzten Grund hat.</p>
+
+<p>
+2) Das unendliche Wesen brachte im Anbeginn mehre große göttliche Wesen
+hervor, denen es so viel von seiner Größe, seinen Eigenschaften, seiner
+Macht und Herrlichkeit mittheilte, als möglich war.</p>
+
+<p>
+3) Eins oder mehrere der erstgeschaffenen Wesen
+<span class = "pagenum">85</span>
+fielen durch Mißbrauch ihrer Freiheit von ihrem Schöpfer ab, wurden
+böse, und Urquell alles Bösen in der Welt.</p>
+
+<p>
+4) Das unendliche Wesen beschloß nun, die sichtbare materielle Welt
+durch seine ersten Machthaber schaffen zu lassen, und sie wurde
+geschaffen.</p>
+
+<p>
+5) Der Zweck der Schöpfung der Körperwelt ist kein anderer, als durch
+sie die von ihrem Schöpfer abgefallenen Wesen wieder zurückzuführen, sie
+wieder gut, und dadurch alles Böse auf ewig verschwinden zu machen.</p>
+
+<p>
+6) Der Ewige hat zur Dauer der Körperwelt einen Zeitraum von
+zwölftausend Jahren bestimmt, welcher in vier Zeitalter abgetheilt ist.
+In dem ersten Zeitalter herrscht das gute (erhaltende) Princip allein,
+im zweiten wird das böse (zerstörende) Princip schon wirksam, doch
+untergeordnet; im dritten herrschen beide gemeinschaftlich; im vierten
+hat das Böse (zerstörende) die Oberhand, und führt das Ende der Welt
+herbei.</p>
+
+<p>
+7) Die Regierung der Welt hängt zwar im Allgemeinen von dem unendlichen
+Wesen ab, das alles
+<span class = "pagenum">86</span>
+nach seinem Rathschlusse und in seiner Weisheit bestimmt; die besondere
+Verwaltung ist aber zunächst dem ersten großen Wesen und von diesem
+wieder einer Menge vermittelnder Wesen, Erzengeln, Engeln und
+Schutzgeistern übertragen, die einander zu- und untergeordnet sind, und
+in denen sich oft Naturwesen und Naturkräfte nicht verkennen lassen.</p>
+
+<p>
+8) Die Seelen der Menschen sind vom Anfange der Schöpfung an, als
+geistige, selbstständige, freihandelnde Wesen vorhanden. Sie müssen sich
+blos auf der Erde mit einem Körper vereinigen, um eine
+Prüfungswanderung, im Kampfe gegen das Böse, zu machen. Nach dem Tode,
+wo sie ewig fortleben, werden die Guten in den Wohnsitzen der seligen
+Geister, dem Himmel, belohnt; die Bösen hingegen in den Wohnungen der
+Teufel, der Hölle, gestraft.</p>
+
+<p>
+9) Was den Menschen ihren Kampf auf der Erde erschwert, sind die Devs,
+Teufel oder bösen Geister, welche sie Tag und Nacht umlauern, um sie zum
+Bösen zu verführen. Aber der Schöpfer hat sich des schwachen Menschen
+erbarmt, und ihm seinen Willen in einer, von erleuchteten Propheten
+<span class = "pagenum">87</span>
+schriftlich verfaßten Offenbarung kund gethan. Befolgt der Mensch diesen
+Willen seines Schöpfers, so gewinnt er dadurch Kraft, nicht allein den
+Verführungen der Teufel zu widerstehen, sondern sich auch schon durch
+Heiligkeit in diesem Leben zu einer innigen Vereinigung mit der Gottheit
+zu erheben.</p>
+
+<p>
+10) Im letzten Zeitraume, gegen das Ende der Welt, wo das böse Princip
+die Oberhand hat, und das Gute ganz von der Erde zu verschwinden
+scheint, wird Gott den Menschen einen Erlöser senden, der dem Bösen
+wehrt, Religion, Tugend und Gerechtigkeit wieder herrschend macht, und
+das Reich der bösen Geister zerstört, indem er das Reich Gottes
+verherrlicht.</p>
+
+<p>
+11) Sind nun die zur Weltdauer bestimmten zwölftausend Jahre verflossen,
+so wird die Erde durch Feuer vernichtet werden, aber eine neuere schöne
+Erde tritt an ihre Stelle<a class = "tag" name = "tag39" href =
+"#note39">*</a>. Aus diesen Religionssätzen,
+<span class = "pagenum">88</span>
+wovon sich Spuren in den Religionen aller asiatischen Völker und auch
+bei denen, welche in andern Erdtheilen wohnen, vorfinden, wie auch aus
+der Kenntniß des Thierkreises, der von dem Urvolke erfunden und von da
+überall ausgegangen ist, weswegen wir ihn fast bei allen Völkern der
+Erde vorfinden, und wo er in Ansehung der Folge der Zeichen ganz
+unverändert geblieben ist, folgt doch wol, daß alle Völker der Erde von
+dem Urvolke müssen ausgegangen sein, und diese Kenntnisse zugleich
+mitgenommen haben.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note39" href =
+"#tag39">*)</a>
+Diese Sätze, wenn auch nicht alle, wurden in den Schulen der alten
+Philosophen als Geheimnisse gelehrt und dem Volke vorenthalten, wie
+solches auch von den Essenern geschah, wovon sich ein Theil mit dem
+Philosophiren über diese Sätze, ein anderer aber mit der darin liegenden
+Sittenlehre beschäftigte. S. Richter's Christenthum und die ältesten
+Religionen des Orients, 1819.</div>
+
+<p>
+Dieses Ausgehen der Völker von dem Urstamme oder Urvolke wird auch
+deutlich und bestimmt im Bun-Dehesch (<span class = "latin">XV</span>)
+angeführt, wo es heißt, daß alle Völker Asiens aus dem Urstamme
+hervorgingen. Die Anzahl der Urstämme wird daselbst auf funfzehn
+gesetzt. Von diesen funfzehn Stämmen wanderten <em>neun</em> über das
+indische Meer, und <em>sechs</em> blieben in
+<span class = "pagenum">89</span>
+Asien zurück. Unter diesen betrachteten sich die <em>Arier</em><a class
+= "tag" name = "tag40" href = "#note40">*</a> als das Hauptvolk oder
+fortdauernde Urvolk. Der Stamm <em>Mazendr</em> bevölkerte den obern
+Theil von Tur, d.&nbsp;i. die Gegend um die Quellen des Oxus und Indus,
+und Awir oder Ophir, welches nach Moses das eigentliche Indien ist.
+Ferner bevölkerte der Stamm <em>Tschines</em>, <em>Dai</em> und
+<em>Satat</em>, wovon der erste Stamm mit Kathai einerlei ist, und
+Chinas bedeutet.</p>
+
+<div class = "footnote"><a class = "note" name = "note40" href =
+"#tag40">*)</a>
+Von diesen stammen, nach Herodot, die Meder ab.</div>
+
+<p>
+Von den neun Stämmen, welche über das Meer gingen, gingen einige, wo
+nicht alle, nach Afrika über, indem kein anderes Meer, als der persische
+und arabische Meerbusen zum leichten Uebergange da ist. Zu diesen
+Stämmen gehörten höchst wahrscheinlich die Aegyptier, wie die
+Verwandtschaft ihrer Sprache und ihrer Religion mit der des Urvolks
+hinlänglich beweiset. Dieser ägyptische Stamm bestand aus mehreren
+Stämmen, wovon der eine schwärzlich von Farbe, und dadurch dem heißen
+Klima sich schon angebildet hatte, der andere aber
+<span class = "pagenum">90</span>
+von einer hellern Farbe war. Diese Wanderung muß aber schon sehr früh
+geschehen sein, indem dieses Volk in Theben schon eine
+bewunderungswürdige Stufe von Kultur erlangt und schon ein Weltreich
+gestiftet hatte, ehe es uns einmal bekannt geworden ist, und wie es
+unserer gewöhnlichen Geschichte bekannt wurde, schon wieder von seiner
+Höhe herabgesunken war.</p>
+
+<p>
+Aus den Schriften der Parser und Hindu läßt sich zwar die Bevölkerung
+Amerika's, weil dieser Erdtheil erst in neuern Zeiten bevölkert worden
+ist, nicht herleiten, aber wir finden in dem neusten Gemälde von
+<em>Malte Bruns</em> den Ursprung der Amerikaner von Asien her, über
+eine Reihe von Inseln mit Eisschollen angefüllt, von einer bösen Nation
+daselbst vertrieben, nach ihrer Sage, sehr gut dargestellt.</p>
+
+<p>
+Auf diese Weise stammen demnach alle jetzt lebenden Völker von dem
+einstigen Urvolke in Asien her, und wir können daher, nach der Vernunft
+und Geschichte, keine gehörigen Gründe für das Entstehen der Menschen
+von mehren Menschenpaaren, hier und dort in den verschiedenen
+Erdtheilen, aufstellen.</p>
+
+<br>
+<br>
+<br>
+<br>
+<hr class="pg" noshade>
+<p>***END OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK UEBER DIE SCHRECKLICHEN WIRKUNGEN DES AUFSTURZES EINES KOMETEN AUF DIE ERDE***</p>
+<p>******* This file should be named 18471-h.txt or 18471-h.zip *******</p>
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+will be renamed.</p>
+
+<p>Creating the works from public domain print editions means that no
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+(and you!) can copy and distribute it in the United States without
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+electronic work or group of works on different terms than are set
+forth in this agreement, you must obtain permission in writing from
+both the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and Michael
+Hart, the owner of the Project Gutenberg-tm trademark. Contact the
+Foundation as set forth in Section 3 below.
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+1.F.
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+Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of
+electronic works in formats readable by the widest variety of computers
+including obsolete, old, middle-aged and new computers. It exists
+because of the efforts of hundreds of volunteers and donations from
+people in all walks of life.
+
+Volunteers and financial support to provide volunteers with the
+assistance they need, is critical to reaching Project Gutenberg-tm's
+goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will
+remain freely available for generations to come. In 2001, the Project
+Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure
+and permanent future for Project Gutenberg-tm and future generations.
+To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation
+and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4
+and the Foundation web page at http://www.gutenberg.org/fundraising/pglaf.
+
+
+Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive
+Foundation
+
+The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit
+501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the
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+Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification
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+Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent
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+business@pglaf.org. Email contact links and up to date contact
+information can be found at the Foundation's web site and official
+page at http://www.gutenberg.org/about/contact
+
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+ Dr. Gregory B. Newby
+ Chief Executive and Director
+ gbnewby@pglaf.org
+
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+Literary Archive Foundation
+
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+spread public support and donations to carry out its mission of
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+approach us with offers to donate.
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+any statements concerning tax treatment of donations received from
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+
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+works.
+
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