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authorRoger Frank <rfrank@pglaf.org>2025-10-15 01:44:02 -0700
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+The Project Gutenberg EBook of Das Urteil, by Franz Kafka
+
+This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
+almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or
+re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
+with this eBook or online at www.gutenberg.org
+
+
+Title: Das Urteil
+ Eine Geschichte
+
+Author: Franz Kafka
+
+Release Date: May 24, 2007 [EBook #21593]
+
+Language: German
+
+Character set encoding: UTF-8
+
+*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DAS URTEIL ***
+
+
+
+
+Produced by Jana Srna, Alexander Bauer and the Online
+Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This
+file was produced from images generously made available
+by Österreichische Nationalbibliothek - Austrian National
+Library)
+
+
+
+
+
+
+ DAS URTEIL
+
+
+ EINE GESCHICHTE
+ VON
+ FRANZ KAFKA
+
+
+
+ LEIPZIG
+ KURT WOLFF VERLAG
+ 1916
+
+
+Gedruckt bei E. Haberland in Leipzig-R. September 1916 als
+vierunddreißigster Band der Bücherei »Der jüngste Tag«
+
+Copyright 1916 by Kurt Wolff Verlag • Leipzig
+
+
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+
+ FÜR F.
+
+
+
+Es war an einem Sonntagvormittag im schönsten Frühjahr. Georg Bendemann,
+ein junger Kaufmann, saß in seinem Privatzimmer im ersten Stock eines
+der niedrigen, leichtgebauten Häuser, die entlang des Flusses in einer
+langen Reihe, fast nur in der Höhe und Färbung unterschieden, sich
+hinzogen. Er hatte gerade einen Brief an einen sich im Ausland
+befindenden Jugendfreund beendet, verschloß ihn in spielerischer
+Langsamkeit und sah dann, den Ellbogen auf den Schreibtisch gestützt,
+aus dem Fenster auf den Fluß, die Brücke und die Anhöhen am anderen Ufer
+mit ihrem schwachen Grün.
+
+Er dachte darüber nach, wie dieser Freund, mit seinem Fortkommen zu
+Hause unzufrieden, vor Jahren schon nach Rußland sich förmlich
+geflüchtet hatte. Nun betrieb er ein Geschäft in Petersburg, das anfangs
+sich sehr gut angelassen hatte, seit langem aber schon zu stocken
+schien, wie der Freund bei seinen immer seltener werdenden Besuchen
+klagte. So arbeitete er sich in der Fremde nutzlos ab, der fremdartige
+Vollbart verdeckte nur schlecht das seit den Kinderjahren wohlbekannte
+Gesicht, dessen gelbe Hautfarbe auf eine sich entwickelnde Krankheit
+hinzudeuten schien. Wie er erzählte, hatte er keine rechte Verbindung
+mit der dortigen Kolonie seiner Landsleute, aber auch fast keinen
+gesellschaftlichen Verkehr mit einheimischen Familien und richtete sich
+so für ein endgültiges Junggesellentum ein.
+
+Was wollte man einem solchen Manne schreiben, der sich offenbar verrannt
+hatte, den man bedauern, dem man aber nicht helfen konnte. Sollte man
+ihm vielleicht raten, wieder nach Hause zu kommen, seine Existenz
+hierher zu verlegen, alle die alten freundschaftlichen Beziehungen
+wieder aufzunehmen – wofür ja kein Hindernis bestand – und im übrigen
+auf die Hilfe der Freunde zu vertrauen? Das bedeutete aber nichts
+anderes, als daß man ihm gleichzeitig, je schonender, desto kränkender,
+sagte, daß seine bisherigen Versuche mißlungen seien, daß er endlich
+von ihnen ablassen solle, daß er zurückkehren und sich als ein für immer
+Zurückgekehrter von allen mit großen Augen anstaunen lassen müsse, daß
+nur seine Freunde etwas verstünden und daß er ein altes Kind sei, das
+den erfolgreichen, zu Hause gebliebenen Freunden einfach zu folgen habe.
+Und war es dann noch sicher, daß alle die Plage, die man ihm antun
+müßte, einen Zweck hätte? Vielleicht gelang es nicht einmal, ihn
+überhaupt nach Hause zu bringen – er sagte ja selbst, daß er die
+Verhältnisse in der Heimat nicht mehr verstünde –, und so bliebe er
+dann trotz allem in seiner Fremde, verbittert durch die Ratschläge und
+den Freunden noch ein Stück mehr entfremdet. Folgte er aber wirklich dem
+Rat und würde hier – natürlich nicht mit Absicht, aber durch die
+Tatsachen – niedergedrückt, fände sich nicht in seinen Freunden und
+nicht ohne sie zurecht, litte an Beschämung, hätte jetzt wirklich keine
+Heimat und keine Freunde mehr, war es da nicht viel besser für ihn, er
+blieb in der Fremde, so wie er war? Konnte man denn bei solchen
+Umständen daran denken, daß er es hier tatsächlich vorwärts bringen
+würde?
+
+Aus diesen Gründen konnte man ihm, wenn man noch überhaupt die
+briefliche Verbindung aufrecht erhalten wollte, keine eigentlichen
+Mitteilungen machen, wie man sie ohne Scheu auch den entferntesten
+Bekannten machen würde. Der Freund war nun schon über drei Jahre nicht
+in der Heimat gewesen und erklärte dies sehr notdürftig mit der
+Unsicherheit der politischen Verhältnisse in Rußland, die demnach also
+auch die kürzeste Abwesenheit eines kleinen Geschäftsmannes nicht
+zuließen, während hunderttausende Russen ruhig in der Welt herumfuhren.
+Im Laufe dieser drei Jahre hatte sich aber gerade für Georg vieles
+verändert. Von dem Todesfall von Georgs Mutter, der vor etwa zwei Jahren
+erfolgt war und seit welchem Georg mit seinem alten Vater in gemeinsamer
+Wirtschaft lebte, hatte der Freund wohl noch erfahren und sein Beileid
+in einem Brief mit einer Trockenheit ausgedrückt, die ihren Grund nur
+darin haben konnte, daß die Trauer über ein solches Ereignis in der
+Fremde ganz unvorstellbar wird. Nun hatte aber Georg seit jener Zeit,
+so wie alles andere, auch sein Geschäft mit größerer Entschlossenheit
+angepackt. Vielleicht hatte ihn der Vater bei Lebzeiten der Mutter
+dadurch, daß er im Geschäft nur seine Ansicht gelten lassen wollte, an
+einer wirklichen eigenen Tätigkeit gehindert, vielleicht war der Vater
+seit dem Tode der Mutter, trotzdem er noch immer im Geschäft arbeitete,
+zurückhaltender geworden, vielleicht spielten – was sogar sehr
+wahrscheinlich war – glückliche Zufälle eine weit wichtigere Rolle,
+jedenfalls aber hatte sich das Geschäft in diesen zwei Jahren ganz
+unerwartet entwickelt, das Personal hatte man verdoppeln müssen, der
+Umsatz hatte sich verfünffacht, ein weiterer Fortschritt stand
+zweifellos bevor.
+
+Der Freund aber hatte keine Ahnung von dieser Veränderung. Früher, zum
+letztenmal vielleicht in jenem Beileidsbrief, hatte er Georg zur
+Auswanderung nach Rußland überreden wollen und sich über die Aussichten
+verbreitet, die gerade für Georgs Geschäftszweig in Petersburg
+bestanden. Die Ziffern waren verschwindend gegenüber dem Umfang, den
+Georgs Geschäft jetzt angenommen hatte. Georg aber hatte keine Lust
+gehabt, dem Freund von seinen geschäftlichen Erfolgen zu schreiben, und
+hätte er es jetzt nachträglich getan, es hätte wirklich einen
+merkwürdigen Anschein gehabt.
+
+So beschränkte sich Georg darauf, dem Freund immer nur über
+bedeutungslose Vorfälle zu schreiben, wie sie sich, wenn man an einem
+ruhigen Sonntag nachdenkt, in der Erinnerung ungeordnet aufhäufen. Er
+wollte nichts anderes, als die Vorstellung ungestört lassen, die sich
+der Freund von der Heimatstadt in der langen Zwischenzeit wohl gemacht
+und mit welcher er sich abgefunden hatte. So geschah es Georg, daß er
+dem Freund die Verlobung eines gleichgültigen Menschen mit einem ebenso
+gleichgültigen Mädchen dreimal in ziemlich weit auseinanderliegenden
+Briefen anzeigte, bis sich dann allerdings der Freund, ganz gegen Georgs
+Absicht, für diese Merkwürdigkeit zu interessieren begann.
+
+Georg schrieb ihm aber solche Dinge viel lieber, als daß er zugestanden
+hätte, daß er selbst vor einem Monat mit einem Fräulein Frieda
+Brandenfeld, einem Mädchen aus wohlhabender Familie, sich verlobt hatte.
+Oft sprach er mit seiner Braut über diesen Freund und das besondere
+Korrespondenzverhältnis, in welchem er zu ihm stand. »Er wird also gar
+nicht zu unserer Hochzeit kommen,« sagte sie, »und ich habe doch das
+Recht, alle deine Freunde kennen zu lernen.« »Ich will ihn nicht
+stören,« antwortete Georg, »verstehe mich recht, er würde wahrscheinlich
+kommen, wenigstens glaube ich es, aber er würde sich gezwungen und
+geschädigt fühlen, vielleicht mich beneiden und sicher unzufrieden und
+unfähig, diese Unzufriedenheit jemals zu beseitigen, allein wieder
+zurückfahren. Allein – weißt du, was das ist?« »Ja, kann er denn von
+unserer Heirat nicht auch auf andere Weise erfahren?« »Das kann ich
+allerdings nicht verhindern, aber es ist bei seiner Lebensweise
+unwahrscheinlich.« »Wenn du solche Freunde hast, Georg, hättest du dich
+überhaupt nicht verloben sollen.« »Ja, das ist unser beider Schuld; aber
+ich wollte es auch jetzt nicht anders haben.« Und wenn sie dann, rasch
+atmend unter seinen Küssen, noch vorbrachte: »Eigentlich kränkt es mich
+doch«, hielt er es wirklich für unverfänglich, dem Freund alles zu
+schreiben. »So bin ich und so hat er mich hinzunehmen«, sagte er sich,
+»ich kann nicht aus mir einen Menschen herausschneiden, der vielleicht
+für die Freundschaft mit ihm geeigneter wäre, als ich es bin.«
+
+Und tatsächlich berichtete er seinem Freunde in dem langen Brief, den er
+an diesem Sonntagvormittag schrieb, die erfolgte Verlobung mit folgenden
+Worten: »Die beste Neuigkeit habe ich mir bis zum Schluß aufgespart. Ich
+habe mich mit einem Fräulein Frieda Brandenfeld verlobt, einem Mädchen
+aus einer wohlhabenden Familie, die sich hier erst lange nach Deiner
+Abreise angesiedelt hat, die Du also kaum kennen dürftest. Es wird sich
+noch Gelegenheit finden, Dir Näheres über meine Braut mitzuteilen, heute
+genüge Dir, daß ich recht glücklich bin und daß sich in unserem
+gegenseitigen Verhältnis nur insofern etwas geändert hat, als Du jetzt
+in mir statt eines ganz gewöhnlichen Freundes einen glücklichen Freund
+haben wirst. Außerdem bekommst Du in meiner Braut, die Dich herzlich
+grüßen läßt, und die Dir nächstens selbst schreiben wird, eine
+aufrichtige Freundin, was für einen Junggesellen nicht ganz ohne
+Bedeutung ist. Ich weiß, es hält Dich vielerlei von einem Besuche bei
+uns zurück, wäre aber nicht gerade meine Hochzeit die richtige
+Gelegenheit, einmal alle Hindernisse über den Haufen zu werfen? Aber wie
+dies auch sein mag, handle ohne alle Rücksicht und nur nach Deiner
+Wohlmeinung.«
+
+Mit diesem Brief in der Hand war Georg lange, das Gesicht dem Fenster
+zugekehrt, an seinem Schreibtisch gesessen. Einem Bekannten, der ihn im
+Vorübergehen von der Gasse aus gegrüßt hatte, hatte er kaum mit einem
+abwesenden Lächeln geantwortet.
+
+Endlich steckte er den Brief in die Tasche und ging aus seinem Zimmer
+quer durch einen kleinen Gang in das Zimmer seines Vaters, in dem er
+schon seit Monaten nicht gewesen war. Es bestand auch sonst keine
+Nötigung dazu, denn er verkehrte mit seinem Vater ständig im Geschäft,
+das Mittagessen nahmen sie gleichzeitig in einem Speisehaus ein, abends
+versorgte sich zwar jeder nach Belieben, doch saßen sie dann meistens,
+wenn nicht Georg, wie es am häufigsten geschah, mit Freunden beisammen
+war oder jetzt seine Braut besuchte, noch ein Weilchen, jeder mit seiner
+Zeitung, im gemeinsamen Wohnzimmer.
+
+Georg staunte darüber, wie dunkel das Zimmer des Vaters selbst an diesem
+sonnigen Vormittag war. Einen solchen Schatten warf also die hohe Mauer,
+die sich jenseits des schmalen Hofes erhob. Der Vater saß beim Fenster
+in einer Ecke, die mit verschiedenen Andenken an die selige Mutter
+ausgeschmückt war, und las die Zeitung, die er seitlich vor die Augen
+hielt, wodurch er irgendeine Augenschwäche auszugleichen suchte. Auf dem
+Tisch standen die Reste des Frühstücks, von dem nicht viel verzehrt zu
+sein schien.
+
+»Ah, Georg!« sagte der Vater und ging ihm gleich entgegen. Sein schwerer
+Schlafrock öffnete sich im Gehen, die Enden umflatterten ihn – »mein
+Vater ist noch immer ein Riese«, sagte sich Georg.
+
+»Hier ist es ja unerträglich dunkel«, sagte er dann.
+
+»Ja, dunkel ist es schon«, antwortete der Vater.
+
+»Das Fenster hast du auch geschlossen?«
+
+»Ich habe es lieber so.«
+
+»Es ist ja ganz warm draußen«, sagte Georg, wie im Nachhang zu dem
+Früheren, und setzte sich.
+
+Der Vater räumte das Frühstücksgeschirr ab und stellte es auf einen
+Kasten.
+
+»Ich wollte dir eigentlich nur sagen,« fuhr Georg fort, der den
+Bewegungen des alten Mannes ganz verloren folgte, »daß ich nun doch nach
+Petersburg meine Verlobung angezeigt habe.« Er zog den Brief ein wenig
+aus der Tasche und ließ ihn wieder zurückfallen.
+
+»Nach Petersburg?« fragte der Vater.
+
+»Meinem Freunde doch«, sagte Georg und suchte des Vaters Augen. – »Im
+Geschäft ist er doch ganz anders,« dachte er, »wie er hier breit sitzt
+und die Arme über der Brust kreuzt.«
+
+»Ja. Deinem Freunde«, sagte der Vater mit Betonung.
+
+»Du weißt doch, Vater, daß ich ihm meine Verlobung zuerst verschweigen
+wollte. Aus Rücksichtnahme, aus keinem anderen Grunde sonst. Du weißt
+selbst, er ist ein schwieriger Mensch. Ich sagte mir, von anderer Seite
+kann er von meiner Verlobung wohl erfahren, wenn das auch bei seiner
+einsamen Lebensweise kaum wahrscheinlich ist – das kann ich nicht
+hindern –, aber von mir selbst soll er es nun einmal nicht erfahren.«
+
+»Und jetzt hast du es dir wieder anders überlegt?« fragte der Vater,
+legte die große Zeitung auf den Fensterbord und auf die Zeitung die
+Brille, die er mit der Hand bedeckte.
+
+»Ja, jetzt habe ich es mir wieder überlegt. Wenn er mein guter Freund
+ist, sagte ich mir, dann ist meine glückliche Verlobung auch für ihn ein
+Glück. Und deshalb habe ich nicht mehr gezögert, es ihm anzuzeigen. Ehe
+ich jedoch den Brief einwarf, wollte ich es dir sagen.«
+
+»Georg,« sagte der Vater und zog den zahnlosen Mund in die Breite, »hör’
+einmal! Du bist wegen dieser Sache zu mir gekommen, um dich mit mir zu
+beraten. Das ehrt dich ohne Zweifel. Aber es ist nichts, es ist ärger
+als nichts, wenn du mir jetzt nicht die volle Wahrheit sagst. Ich will
+nicht Dinge aufrühren, die nicht hierher gehören. Seit dem Tode unserer
+teueren Mutter sind gewisse unschöne Dinge vorgegangen. Vielleicht kommt
+auch für sie die Zeit und vielleicht kommt sie früher, als wir denken.
+Im Geschäft entgeht mir manches, es wird mir vielleicht nicht verborgen
+– ich will jetzt gar nicht die Annahme machen, daß es mir verborgen
+wird –, ich bin nicht mehr kräftig genug, mein Gedächtnis läßt nach,
+ich habe nicht mehr den Blick für alle die vielen Sachen. Das ist
+erstens der Ablauf der Natur, und zweitens hat mich der Tod unseres
+Mütterchens viel mehr niedergeschlagen als dich. – Aber weil wir gerade
+bei dieser Sache halten, bei diesem Brief, so bitte ich dich, Georg,
+täusche mich nicht. Es ist eine Kleinigkeit, es ist nicht des Atems
+wert, also täusche mich nicht. Hast du wirklich diesen Freund in
+Petersburg?«
+
+Georg stand verlegen auf. »Lassen wir meine Freunde sein. Tausend
+Freunde ersetzen mir nicht meinen Vater. Weißt du, was ich glaube? Du
+schonst dich nicht genug. Aber das Alter verlangt seine Rechte. Du bist
+mir im Geschäft unentbehrlich, das weißt du ja sehr genau, aber wenn das
+Geschäft deine Gesundheit bedrohen sollte, sperre ich es noch morgen für
+immer. Das geht nicht. Wir müssen da eine andere Lebensweise für dich
+einführen. Aber von Grund aus. Du sitzt hier im Dunkel, und im
+Wohnzimmer hättest du schönes Licht. Du nippst vom Frühstück, statt dich
+ordentlich zu stärken. Du sitzt bei geschlossenem Fenster, und die Luft
+würde dir so gut tun. Nein, mein Vater! Ich werde den Arzt holen und
+seinen Vorschriften werden wir folgen. Die Zimmer werden wir wechseln,
+du wirst ins Vorderzimmer ziehen, ich hierher. Es wird keine Veränderung
+für dich sein, alles wird mit übertragen werden. Aber das alles hat
+Zeit, jetzt lege dich noch ein wenig ins Bett, du brauchst unbedingt
+Ruhe. Komm, ich werde dir beim Ausziehn helfen, du wirst sehn, ich kann
+es. Oder willst du gleich ins Vorderzimmer gehn, dann legst du dich
+vorläufig in mein Bett. Das wäre übrigens sehr vernünftig.«
+
+Georg stand knapp neben seinem Vater, der den Kopf mit dem struppigen
+weißen Haar auf die Brust hatte sinken lassen.
+
+»Georg«, sagte der Vater leise, ohne Bewegung.
+
+Georg kniete sofort neben dem Vater nieder, er sah die Pupillen in dem
+müden Gesicht des Vaters übergroß in den Winkeln der Augen auf sich
+gerichtet.
+
+»Du hast keinen Freund in Petersburg. Du bist immer ein Spaßmacher
+gewesen und hast dich auch mir gegenüber nicht zurückgehalten. Wie
+solltest du denn gerade dort einen Freund haben! Das kann ich gar nicht
+glauben.«
+
+»Denk doch noch einmal nach, Vater,« sagte Georg, hob den Vater vom
+Sessel und zog ihm, wie er nun doch recht schwach dastand, den
+Schlafrock aus, »jetzt wird es bald drei Jahre her sein, da war ja mein
+Freund bei uns zu Besuch. Ich erinnere mich noch, daß du ihn nicht
+besonders gern hattest. Wenigstens zweimal habe ich ihn vor dir
+verleugnet, trotzdem er gerade bei mir im Zimmer saß. Ich konnte ja
+deine Abneigung gegen ihn ganz gut verstehn, mein Freund hat seine
+Eigentümlichkeiten. Aber dann hast du dich doch auch wieder ganz gut mit
+ihm unterhalten. Ich war damals noch so stolz darauf, daß du ihm
+zuhörtest, nicktest und fragtest. Wenn du nachdenkst, mußt du dich
+erinnern. Er erzählte damals unglaubliche Geschichten von der russischen
+Revolution. Wie er z. B. auf einer Geschäftsreise in Kiew bei einem
+Tumult einen Geistlichen auf einem Balkon gesehen hatte, der sich ein
+breites Blutkreuz in die flache Hand schnitt, diese Hand erhob und die
+Menge anrief. Du hast ja selbst diese Geschichte hie und da
+wiedererzählt.«
+
+Währenddessen war es Georg gelungen, den Vater wieder niederzusetzen und
+ihm die Trikothose, die er über den Leinenunterhosen trug, sowie die
+Socken vorsichtig auszuziehn. Beim Anblick der nicht besonders reinen
+Wäsche machte er sich Vorwürfe, den Vater vernachlässigt zu haben. Es
+wäre sicherlich auch seine Pflicht gewesen, über den Wäschewechsel
+seines Vaters zu wachen. Er hatte mit seiner Braut darüber, wie sie die
+Zukunft des Vaters einrichten wollten, noch nicht ausdrücklich
+gesprochen, denn sie hatten stillschweigend vorausgesetzt, daß der Vater
+allein in der alten Wohnung bleiben würde. Doch jetzt entschloß er sich
+kurz mit aller Bestimmtheit, den Vater in seinen künftigen Haushalt
+mitzunehmen. Es schien ja fast, wenn man genauer zusah, daß die Pflege,
+die dort dem Vater bereitet werden sollte, zu spät kommen könnte.
+
+Auf seinen Armen trug er den Vater ins Bett. Ein schreckliches Gefühl
+hatte er, als er während der paar Schritte zum Bett hin merkte, daß an
+seiner Brust der Vater mit seiner Uhrkette spiele. Er konnte ihn nicht
+gleich ins Bett legen, so fest hielt er sich an dieser Uhrkette.
+
+Kaum war er aber im Bett, schien alles gut. Er deckte sich selbst zu und
+zog dann die Bettdecke noch besonders weit über die Schulter. Er sah
+nicht unfreundlich zu Georg hinauf.
+
+»Nicht wahr, du erinnerst dich schon an ihn?« fragte Georg und nickte
+ihm aufmunternd zu.
+
+»Bin ich jetzt gut zugedeckt?« fragte der Vater, als könne er nicht
+nachschauen, ob die Füße genug bedeckt seien.
+
+»Es gefällt dir also schon im Bett«, sagte Georg und legte das Deckzeug
+besser um ihn.
+
+»Bin ich gut zugedeckt?« fragte der Vater noch einmal und schien auf die
+Antwort besonders aufzupassen.
+
+»Sei nur ruhig, du bist gut zugedeckt.«
+
+»Nein!« rief der Vater, daß die Antwort an die Frage stieß, warf die
+Decke zurück mit einer Kraft, daß sie einen Augenblick im Fluge sich
+ganz entfaltete, und stand aufrecht im Bett. Nur eine Hand hielt er
+leicht an den Plafond. »Du wolltest mich zudecken, das weiß ich, mein
+Früchtchen, aber zugedeckt bin ich noch nicht. Und ist es auch die
+letzte Kraft, genug für dich, zuviel für dich. Wohl kenne ich deinen
+Freund. Er wäre ein Sohn nach meinem Herzen. Darum hast du ihn auch
+betrogen die ganzen Jahre lang. Warum sonst? Glaubst du, ich habe nicht
+um ihn geweint? Darum doch sperrst du dich in dein Bureau, niemand soll
+stören, der Chef ist beschäftigt – nur damit du deine falschen
+Briefchen nach Rußland schreiben kannst. Aber den Vater muß
+glücklicherweise niemand lehren, den Sohn zu durchschauen. Wie du jetzt
+geglaubt hast, du hättest ihn untergekriegt, so untergekriegt, daß du
+dich mit deinem Hintern auf ihn setzen kannst und er rührt sich nicht,
+da hat sich mein Herr Sohn zum Heiraten entschlossen!«
+
+Georg sah zum Schreckbild seines Vaters auf. Der Petersburger Freund,
+den der Vater plötzlich so gut kannte, ergriff ihn, wie noch nie.
+Verloren im weiten Rußland sah er ihn. An der Türe des leeren,
+ausgeraubten Geschäftes sah er ihn. Zwischen den Trümmern der Regale,
+den zerfetzten Waren, den fallenden Gasarmen stand er gerade noch. Warum
+hatte er so weit wegfahren müssen!
+
+»Aber schau mich an!« rief der Vater, und Georg lief, fast zerstreut,
+zum Bett, um alles zu fassen, stockte aber in der Mitte des Weges.
+
+»Weil sie die Röcke gehoben hat,« fing der Vater zu flöten an, »weil sie
+die Röcke so gehoben hat, die widerliche Gans,« und er hob, um das
+darzustellen, sein Hemd so hoch, daß man auf seinem Oberschenkel die
+Narbe aus seinen Kriegsjahren sah, »weil sie die Röcke so und so und so
+gehoben hat, hast du dich an sie herangemacht, und damit du an ihr ohne
+Störung dich befriedigen kannst, hast du unserer Mutter Andenken
+geschändet, den Freund verraten und deinen Vater ins Bett gesteckt,
+damit er sich nicht rühren kann. Aber kann er sich rühren oder nicht?«
+
+Und er stand vollkommen frei und warf die Beine. Er strahlte vor
+Einsicht.
+
+Georg stand in einem Winkel, möglichst weit vom Vater. Vor einer langen
+Weile hatte er sich fest entschlossen, alles vollkommen genau zu
+beobachten, damit er nicht irgendwie auf Umwegen, von hinten her, von
+oben herab überrascht werden könne. Jetzt erinnerte er sich wieder an
+den längst vergessenen Entschluß und vergaß ihn, wie man einen kurzen
+Faden durch ein Nadelöhr zieht.
+
+»Aber der Freund ist nun doch nicht verraten!« rief der Vater, und sein
+hin- und herbewegter Zeigefinger bekräftigte es. »Ich war sein Vertreter
+hier am Ort.«
+
+»Komödiant!« konnte sich Georg zu rufen nicht enthalten, erkannte sofort
+den Schaden und biß, nur zu spät, – die Augen erstarrt – in seine
+Zunge, daß er vor Schmerz einknickte.
+
+»Ja, freilich habe ich Komödie gespielt! Komödie! Gutes Wort! Welcher
+andere Trost blieb dem alten verwitweten Vater? Sag – und für den
+Augenblick der Antwort sei du noch mein lebender Sohn –, was blieb mir
+übrig, in meinem Hinterzimmer, verfolgt vom ungetreuen Personal, alt bis
+in die Knochen? Und mein Sohn ging im Jubel durch die Welt, schloß
+Geschäfte ab, die ich vorbereitet hatte, überpurzelte sich vor Vergnügen
+und ging vor seinem Vater mit dem verschlossenen Gesicht eines
+Ehrenmannes davon! Glaubst du, ich hätte dich nicht geliebt, ich, von
+dem du ausgingst?«
+
+»Jetzt wird er sich vorbeugen,« dachte Georg, »wenn er fiele und
+zerschmetterte!« Dieses Wort durchzischte seinen Kopf.
+
+Der Vater beugte sich vor, fiel aber nicht. Da Georg sich nicht näherte,
+wie er erwartet hatte, erhob er sich wieder.
+
+»Bleib, wo du bist, ich brauche dich nicht! Du denkst, du hast noch die
+Kraft, hierher zu kommen und hältst dich bloß zurück, weil du so willst.
+Daß du dich nicht irrst! Ich bin noch immer der viel Stärkere. Allein
+hätte ich vielleicht zurückweichen müssen, aber so hat mir die Mutter
+ihre Kraft abgegeben, mit deinem Freund habe ich mich herrlich
+verbunden, deine Kundschaft habe ich hier in der Tasche!«
+
+»Sogar im Hemd hat er Taschen!« sagte sich Georg und glaubte, er könne
+ihn mit dieser Bemerkung in der ganzen Welt unmöglich machen. Nur einen
+Augenblick dachte er das, denn immerfort vergaß er alles.
+
+»Häng dich nur in deine Braut ein und komm mir entgegen! Ich fege sie
+dir von der Seite weg, du weißt nicht wie!«
+
+Georg machte Grimassen, als glaube er das nicht. Der Vater nickte bloß,
+die Wahrheit dessen, was er sagte, beteuernd, in Georgs Ecke hin.
+
+»Wie hast du mich doch heute unterhalten, als du kamst und fragtest, ob
+du deinem Freund von der Verlobung schreiben sollst. Er weiß doch
+alles, dummer Junge, er weiß doch alles! Ich schrieb ihm doch, weil du
+vergessen hast, mir das Schreibzeug wegzunehmen. Darum kommt er schon
+seit Jahren nicht, er weiß ja alles hundertmal besser als du selbst,
+deine Briefe zerknüllt er ungelesen in der linken Hand, während er in
+der Rechten meine Briefe zum Lesen sich vorhält!«
+
+Seinen Arm schwang er vor Begeisterung über dem Kopf. »Er weiß alles
+tausendmal besser!« rief er.
+
+»Zehntausendmal!« sagte Georg, um den Vater zu verlachen, aber noch in
+seinem Munde bekam das Wort einen toternsten Klang.
+
+»Seit Jahren passe ich schon auf, daß du mit dieser Frage kämest!
+Glaubst du, mich kümmert etwas anderes? Glaubst du, ich lese Zeitungen?
+Da!« und er warf Georg ein Zeitungsblatt, das irgendwie mit ins Bett
+getragen worden war, zu. Eine alte Zeitung, mit einem Georg schon ganz
+unbekannten Namen.
+
+»Wie lange hast du gezögert, ehe du reif geworden bist! Die Mutter mußte
+sterben, sie konnte den Freudentag nicht erleben, der Freund geht
+zugrunde in seinem Rußland, schon vor drei Jahren war er gelb zum
+Wegwerfen, und ich, du siehst ja, wie es mit mir steht. Dafür hast du
+doch Augen!«
+
+»Du hast mir also aufgelauert!« rief Georg.
+
+Mitleidig sagte der Vater nebenbei: »Das wolltest du wahrscheinlich
+früher sagen. Jetzt paßt es ja gar nicht mehr.«
+
+Und lauter: »Jetzt weißt du also, was es noch außer dir gab, bisher
+wußtest du nur von dir! Ein unschuldiges Kind warst du ja eigentlich,
+aber noch eigentlicher warst du ein teuflischer Mensch! – Und darum
+wisse: Ich verurteile dich jetzt zum Tode des Ertrinkens!«
+
+Georg fühlte sich aus dem Zimmer gejagt, den Schlag, mit dem der Vater
+hinter ihm aufs Bett stürzte, trug er noch in den Ohren davon. Auf der
+Treppe, über deren Stufen er wie über eine schiefe Fläche eilte,
+überrumpelte er seine Bedienerin, die im Begriffe war heraufzugehen, um
+die Wohnung nach der Nacht aufzuräumen. »Jesus!« rief sie und verdeckte
+mit der Schürze das Gesicht, aber er war schon davon. Aus dem Tor
+sprang er, über die Fahrbahn zum Wasser trieb es ihn. Schon hielt er das
+Geländer fest, wie ein Hungriger die Nahrung. Er schwang sich über, als
+der ausgezeichnete Turner, der er in seinen Jugendjahren zum Stolz
+seiner Eltern gewesen war. Noch hielt er sich mit schwächer werdenden
+Händen fest, erspähte zwischen den Geländerstangen einen Autoomnibus,
+der mit Leichtigkeit seinen Fall übertönen würde, rief leise: »Liebe
+Eltern, ich habe euch doch immer geliebt«, und ließ sich hinabfallen.
+
+In diesem Augenblick ging über die Brücke ein geradezu unendlicher
+Verkehr.
+
+
+
+
+Von demselben Verfasser erschien ferner:
+
+Betrachtungen. 2. Auflage
+
+ Geheftet M. 2.50, Pappband M. 3.50
+ Halblederband M. 4.50
+
+Der Heizer. Ein Fragment
+
+ Geheftet M. 0.80, Gebunden M. 1.50
+
+Die Verwandlung. Novelle
+
+ Geheftet M. 1.60, Gebunden M. 2.50
+
+
+KURT WOLFF VERLAG • LEIPZIG
+
+
+
+
+
+End of the Project Gutenberg EBook of Das Urteil, by Franz Kafka
+
+*** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DAS URTEIL ***
+
+***** This file should be named 21593-0.txt or 21593-0.zip *****
+This and all associated files of various formats will be found in:
+ http://www.gutenberg.org/2/1/5/9/21593/
+
+Produced by Jana Srna, Alexander Bauer and the Online
+Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This
+file was produced from images generously made available
+by Österreichische Nationalbibliothek - Austrian National
+Library)
+
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+Updated editions will replace the previous one--the old editions
+will be renamed.
+
+Creating the works from public domain print editions means that no
+one owns a United States copyright in these works, so the Foundation
+(and you!) can copy and distribute it in the United States without
+permission and without paying copyright royalties. Special rules,
+set forth in the General Terms of Use part of this license, apply to
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+protect the PROJECT GUTENBERG-tm concept and trademark. Project
+Gutenberg is a registered trademark, and may not be used if you
+charge for the eBooks, unless you receive specific permission. If you
+do not charge anything for copies of this eBook, complying with the
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+such as creation of derivative works, reports, performances and
+research. They may be modified and printed and given away--you may do
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+subject to the trademark license, especially commercial
+redistribution.
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+*** START: FULL LICENSE ***
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+THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE
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+If you paid a fee for obtaining a copy of or access to a Project
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+1.B. "Project Gutenberg" is a registered trademark. It may only be
+used on or associated in any way with an electronic work by people who
+agree to be bound by the terms of this agreement. There are a few
+things that you can do with most Project Gutenberg-tm electronic works
+even without complying with the full terms of this agreement. See
+paragraph 1.C below. There are a lot of things you can do with Project
+Gutenberg-tm electronic works if you follow the terms of this agreement
+and help preserve free future access to Project Gutenberg-tm electronic
+works. See paragraph 1.E below.
+
+1.C. The Project Gutenberg Literary Archive Foundation ("the Foundation"
+or PGLAF), owns a compilation copyright in the collection of Project
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+collection are in the public domain in the United States. If an
+individual work is in the public domain in the United States and you are
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+ has agreed to donate royalties under this paragraph to the
+ Project Gutenberg Literary Archive Foundation. Royalty payments
+ must be paid within 60 days following each date on which you
+ prepare (or are legally required to prepare) your periodic tax
+ returns. Royalty payments should be clearly marked as such and
+ sent to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation at the
+ address specified in Section 4, "Information about donations to
+ the Project Gutenberg Literary Archive Foundation."
+
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+ and discontinue all use of and all access to other copies of
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+ money paid for a work or a replacement copy, if a defect in the
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+is also defective, you may demand a refund in writing without further
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+WARRANTIES OF MERCHANTIBILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE.
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+1.F.5. Some states do not allow disclaimers of certain implied
+warranties or the exclusion or limitation of certain types of damages.
+If any disclaimer or limitation set forth in this agreement violates the
+law of the state applicable to this agreement, the agreement shall be
+interpreted to make the maximum disclaimer or limitation permitted by
+the applicable state law. The invalidity or unenforceability of any
+provision of this agreement shall not void the remaining provisions.
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+trademark owner, any agent or employee of the Foundation, anyone
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+harmless from all liability, costs and expenses, including legal fees,
+that arise directly or indirectly from any of the following which you do
+or cause to occur: (a) distribution of this or any Project Gutenberg-tm
+work, (b) alteration, modification, or additions or deletions to any
+Project Gutenberg-tm work, and (c) any Defect you cause.
+
+
+Section 2. Information about the Mission of Project Gutenberg-tm
+
+Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of
+electronic works in formats readable by the widest variety of computers
+including obsolete, old, middle-aged and new computers. It exists
+because of the efforts of hundreds of volunteers and donations from
+people in all walks of life.
+
+Volunteers and financial support to provide volunteers with the
+assistance they need, is critical to reaching Project Gutenberg-tm's
+goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will
+remain freely available for generations to come. In 2001, the Project
+Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure
+and permanent future for Project Gutenberg-tm and future generations.
+To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation
+and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4
+and the Foundation web page at http://www.pglaf.org.
+
+
+Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive
+Foundation
+
+The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit
+501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the
+state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal
+Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification
+number is 64-6221541. Its 501(c)(3) letter is posted at
+http://pglaf.org/fundraising. Contributions to the Project Gutenberg
+Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent
+permitted by U.S. federal laws and your state's laws.
+
+The Foundation's principal office is located at 4557 Melan Dr. S.
+Fairbanks, AK, 99712., but its volunteers and employees are scattered
+throughout numerous locations. Its business office is located at
+809 North 1500 West, Salt Lake City, UT 84116, (801) 596-1887, email
+business@pglaf.org. Email contact links and up to date contact
+information can be found at the Foundation's web site and official
+page at http://pglaf.org
+
+For additional contact information:
+ Dr. Gregory B. Newby
+ Chief Executive and Director
+ gbnewby@pglaf.org
+
+
+Section 4. Information about Donations to the Project Gutenberg
+Literary Archive Foundation
+
+Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide
+spread public support and donations to carry out its mission of
+increasing the number of public domain and licensed works that can be
+freely distributed in machine readable form accessible by the widest
+array of equipment including outdated equipment. Many small donations
+($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt
+status with the IRS.
+
+The Foundation is committed to complying with the laws regulating
+charities and charitable donations in all 50 states of the United
+States. Compliance requirements are not uniform and it takes a
+considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up
+with these requirements. We do not solicit donations in locations
+where we have not received written confirmation of compliance. To
+SEND DONATIONS or determine the status of compliance for any
+particular state visit http://pglaf.org
+
+While we cannot and do not solicit contributions from states where we
+have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition
+against accepting unsolicited donations from donors in such states who
+approach us with offers to donate.
+
+International donations are gratefully accepted, but we cannot make
+any statements concerning tax treatment of donations received from
+outside the United States. U.S. laws alone swamp our small staff.
+
+Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation
+methods and addresses. Donations are accepted in a number of other
+ways including checks, online payments and credit card donations.
+To donate, please visit: http://pglaf.org/donate
+
+
+Section 5. General Information About Project Gutenberg-tm electronic
+works.
+
+Professor Michael S. Hart is the originator of the Project Gutenberg-tm
+concept of a library of electronic works that could be freely shared
+with anyone. For thirty years, he produced and distributed Project
+Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of volunteer support.
+
+
+Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed
+editions, all of which are confirmed as Public Domain in the U.S.
+unless a copyright notice is included. Thus, we do not necessarily
+keep eBooks in compliance with any particular paper edition.
+
+
+Most people start at our Web site which has the main PG search facility:
+
+ http://www.gutenberg.org
+
+This Web site includes information about Project Gutenberg-tm,
+including how to make donations to the Project Gutenberg Literary
+Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to
+subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks.
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--- /dev/null
+++ b/21593-8.txt
@@ -0,0 +1,904 @@
+The Project Gutenberg EBook of Das Urteil, by Franz Kafka
+
+This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
+almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or
+re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
+with this eBook or online at www.gutenberg.org
+
+
+Title: Das Urteil
+ Eine Geschichte
+
+Author: Franz Kafka
+
+Release Date: May 24, 2007 [EBook #21593]
+
+Language: German
+
+Character set encoding: ISO-8859-1
+
+*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DAS URTEIL ***
+
+
+
+
+Produced by Jana Srna, Alexander Bauer and the Online
+Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This
+file was produced from images generously made available
+by Österreichische Nationalbibliothek - Austrian National
+Library)
+
+
+
+
+
+
+ DAS URTEIL
+
+
+ EINE GESCHICHTE
+ VON
+ FRANZ KAFKA
+
+
+
+ LEIPZIG
+ KURT WOLFF VERLAG
+ 1916
+
+
+Gedruckt bei E. Haberland in Leipzig-R. September 1916 als
+vierunddreißigster Band der Bücherei »Der jüngste Tag«
+
+Copyright 1916 by Kurt Wolff Verlag - Leipzig
+
+
+
+
+ FÜR F.
+
+
+
+Es war an einem Sonntagvormittag im schönsten Frühjahr. Georg Bendemann,
+ein junger Kaufmann, saß in seinem Privatzimmer im ersten Stock eines
+der niedrigen, leichtgebauten Häuser, die entlang des Flusses in einer
+langen Reihe, fast nur in der Höhe und Färbung unterschieden, sich
+hinzogen. Er hatte gerade einen Brief an einen sich im Ausland
+befindenden Jugendfreund beendet, verschloß ihn in spielerischer
+Langsamkeit und sah dann, den Ellbogen auf den Schreibtisch gestützt,
+aus dem Fenster auf den Fluß, die Brücke und die Anhöhen am anderen Ufer
+mit ihrem schwachen Grün.
+
+Er dachte darüber nach, wie dieser Freund, mit seinem Fortkommen zu
+Hause unzufrieden, vor Jahren schon nach Rußland sich förmlich
+geflüchtet hatte. Nun betrieb er ein Geschäft in Petersburg, das anfangs
+sich sehr gut angelassen hatte, seit langem aber schon zu stocken
+schien, wie der Freund bei seinen immer seltener werdenden Besuchen
+klagte. So arbeitete er sich in der Fremde nutzlos ab, der fremdartige
+Vollbart verdeckte nur schlecht das seit den Kinderjahren wohlbekannte
+Gesicht, dessen gelbe Hautfarbe auf eine sich entwickelnde Krankheit
+hinzudeuten schien. Wie er erzählte, hatte er keine rechte Verbindung
+mit der dortigen Kolonie seiner Landsleute, aber auch fast keinen
+gesellschaftlichen Verkehr mit einheimischen Familien und richtete sich
+so für ein endgültiges Junggesellentum ein.
+
+Was wollte man einem solchen Manne schreiben, der sich offenbar verrannt
+hatte, den man bedauern, dem man aber nicht helfen konnte. Sollte man
+ihm vielleicht raten, wieder nach Hause zu kommen, seine Existenz
+hierher zu verlegen, alle die alten freundschaftlichen Beziehungen
+wieder aufzunehmen -- wofür ja kein Hindernis bestand -- und im übrigen
+auf die Hilfe der Freunde zu vertrauen? Das bedeutete aber nichts
+anderes, als daß man ihm gleichzeitig, je schonender, desto kränkender,
+sagte, daß seine bisherigen Versuche mißlungen seien, daß er endlich
+von ihnen ablassen solle, daß er zurückkehren und sich als ein für immer
+Zurückgekehrter von allen mit großen Augen anstaunen lassen müsse, daß
+nur seine Freunde etwas verstünden und daß er ein altes Kind sei, das
+den erfolgreichen, zu Hause gebliebenen Freunden einfach zu folgen habe.
+Und war es dann noch sicher, daß alle die Plage, die man ihm antun
+müßte, einen Zweck hätte? Vielleicht gelang es nicht einmal, ihn
+überhaupt nach Hause zu bringen -- er sagte ja selbst, daß er die
+Verhältnisse in der Heimat nicht mehr verstünde --, und so bliebe er
+dann trotz allem in seiner Fremde, verbittert durch die Ratschläge und
+den Freunden noch ein Stück mehr entfremdet. Folgte er aber wirklich dem
+Rat und würde hier -- natürlich nicht mit Absicht, aber durch die
+Tatsachen -- niedergedrückt, fände sich nicht in seinen Freunden und
+nicht ohne sie zurecht, litte an Beschämung, hätte jetzt wirklich keine
+Heimat und keine Freunde mehr, war es da nicht viel besser für ihn, er
+blieb in der Fremde, so wie er war? Konnte man denn bei solchen
+Umständen daran denken, daß er es hier tatsächlich vorwärts bringen
+würde?
+
+Aus diesen Gründen konnte man ihm, wenn man noch überhaupt die
+briefliche Verbindung aufrecht erhalten wollte, keine eigentlichen
+Mitteilungen machen, wie man sie ohne Scheu auch den entferntesten
+Bekannten machen würde. Der Freund war nun schon über drei Jahre nicht
+in der Heimat gewesen und erklärte dies sehr notdürftig mit der
+Unsicherheit der politischen Verhältnisse in Rußland, die demnach also
+auch die kürzeste Abwesenheit eines kleinen Geschäftsmannes nicht
+zuließen, während hunderttausende Russen ruhig in der Welt herumfuhren.
+Im Laufe dieser drei Jahre hatte sich aber gerade für Georg vieles
+verändert. Von dem Todesfall von Georgs Mutter, der vor etwa zwei Jahren
+erfolgt war und seit welchem Georg mit seinem alten Vater in gemeinsamer
+Wirtschaft lebte, hatte der Freund wohl noch erfahren und sein Beileid
+in einem Brief mit einer Trockenheit ausgedrückt, die ihren Grund nur
+darin haben konnte, daß die Trauer über ein solches Ereignis in der
+Fremde ganz unvorstellbar wird. Nun hatte aber Georg seit jener Zeit,
+so wie alles andere, auch sein Geschäft mit größerer Entschlossenheit
+angepackt. Vielleicht hatte ihn der Vater bei Lebzeiten der Mutter
+dadurch, daß er im Geschäft nur seine Ansicht gelten lassen wollte, an
+einer wirklichen eigenen Tätigkeit gehindert, vielleicht war der Vater
+seit dem Tode der Mutter, trotzdem er noch immer im Geschäft arbeitete,
+zurückhaltender geworden, vielleicht spielten -- was sogar sehr
+wahrscheinlich war -- glückliche Zufälle eine weit wichtigere Rolle,
+jedenfalls aber hatte sich das Geschäft in diesen zwei Jahren ganz
+unerwartet entwickelt, das Personal hatte man verdoppeln müssen, der
+Umsatz hatte sich verfünffacht, ein weiterer Fortschritt stand
+zweifellos bevor.
+
+Der Freund aber hatte keine Ahnung von dieser Veränderung. Früher, zum
+letztenmal vielleicht in jenem Beileidsbrief, hatte er Georg zur
+Auswanderung nach Rußland überreden wollen und sich über die Aussichten
+verbreitet, die gerade für Georgs Geschäftszweig in Petersburg
+bestanden. Die Ziffern waren verschwindend gegenüber dem Umfang, den
+Georgs Geschäft jetzt angenommen hatte. Georg aber hatte keine Lust
+gehabt, dem Freund von seinen geschäftlichen Erfolgen zu schreiben, und
+hätte er es jetzt nachträglich getan, es hätte wirklich einen
+merkwürdigen Anschein gehabt.
+
+So beschränkte sich Georg darauf, dem Freund immer nur über
+bedeutungslose Vorfälle zu schreiben, wie sie sich, wenn man an einem
+ruhigen Sonntag nachdenkt, in der Erinnerung ungeordnet aufhäufen. Er
+wollte nichts anderes, als die Vorstellung ungestört lassen, die sich
+der Freund von der Heimatstadt in der langen Zwischenzeit wohl gemacht
+und mit welcher er sich abgefunden hatte. So geschah es Georg, daß er
+dem Freund die Verlobung eines gleichgültigen Menschen mit einem ebenso
+gleichgültigen Mädchen dreimal in ziemlich weit auseinanderliegenden
+Briefen anzeigte, bis sich dann allerdings der Freund, ganz gegen Georgs
+Absicht, für diese Merkwürdigkeit zu interessieren begann.
+
+Georg schrieb ihm aber solche Dinge viel lieber, als daß er zugestanden
+hätte, daß er selbst vor einem Monat mit einem Fräulein Frieda
+Brandenfeld, einem Mädchen aus wohlhabender Familie, sich verlobt hatte.
+Oft sprach er mit seiner Braut über diesen Freund und das besondere
+Korrespondenzverhältnis, in welchem er zu ihm stand. »Er wird also gar
+nicht zu unserer Hochzeit kommen,« sagte sie, »und ich habe doch das
+Recht, alle deine Freunde kennen zu lernen.« »Ich will ihn nicht
+stören,« antwortete Georg, »verstehe mich recht, er würde wahrscheinlich
+kommen, wenigstens glaube ich es, aber er würde sich gezwungen und
+geschädigt fühlen, vielleicht mich beneiden und sicher unzufrieden und
+unfähig, diese Unzufriedenheit jemals zu beseitigen, allein wieder
+zurückfahren. Allein -- weißt du, was das ist?« »Ja, kann er denn von
+unserer Heirat nicht auch auf andere Weise erfahren?« »Das kann ich
+allerdings nicht verhindern, aber es ist bei seiner Lebensweise
+unwahrscheinlich.« »Wenn du solche Freunde hast, Georg, hättest du dich
+überhaupt nicht verloben sollen.« »Ja, das ist unser beider Schuld; aber
+ich wollte es auch jetzt nicht anders haben.« Und wenn sie dann, rasch
+atmend unter seinen Küssen, noch vorbrachte: »Eigentlich kränkt es mich
+doch«, hielt er es wirklich für unverfänglich, dem Freund alles zu
+schreiben. »So bin ich und so hat er mich hinzunehmen«, sagte er sich,
+»ich kann nicht aus mir einen Menschen herausschneiden, der vielleicht
+für die Freundschaft mit ihm geeigneter wäre, als ich es bin.«
+
+Und tatsächlich berichtete er seinem Freunde in dem langen Brief, den er
+an diesem Sonntagvormittag schrieb, die erfolgte Verlobung mit folgenden
+Worten: »Die beste Neuigkeit habe ich mir bis zum Schluß aufgespart. Ich
+habe mich mit einem Fräulein Frieda Brandenfeld verlobt, einem Mädchen
+aus einer wohlhabenden Familie, die sich hier erst lange nach Deiner
+Abreise angesiedelt hat, die Du also kaum kennen dürftest. Es wird sich
+noch Gelegenheit finden, Dir Näheres über meine Braut mitzuteilen, heute
+genüge Dir, daß ich recht glücklich bin und daß sich in unserem
+gegenseitigen Verhältnis nur insofern etwas geändert hat, als Du jetzt
+in mir statt eines ganz gewöhnlichen Freundes einen glücklichen Freund
+haben wirst. Außerdem bekommst Du in meiner Braut, die Dich herzlich
+grüßen läßt, und die Dir nächstens selbst schreiben wird, eine
+aufrichtige Freundin, was für einen Junggesellen nicht ganz ohne
+Bedeutung ist. Ich weiß, es hält Dich vielerlei von einem Besuche bei
+uns zurück, wäre aber nicht gerade meine Hochzeit die richtige
+Gelegenheit, einmal alle Hindernisse über den Haufen zu werfen? Aber wie
+dies auch sein mag, handle ohne alle Rücksicht und nur nach Deiner
+Wohlmeinung.«
+
+Mit diesem Brief in der Hand war Georg lange, das Gesicht dem Fenster
+zugekehrt, an seinem Schreibtisch gesessen. Einem Bekannten, der ihn im
+Vorübergehen von der Gasse aus gegrüßt hatte, hatte er kaum mit einem
+abwesenden Lächeln geantwortet.
+
+Endlich steckte er den Brief in die Tasche und ging aus seinem Zimmer
+quer durch einen kleinen Gang in das Zimmer seines Vaters, in dem er
+schon seit Monaten nicht gewesen war. Es bestand auch sonst keine
+Nötigung dazu, denn er verkehrte mit seinem Vater ständig im Geschäft,
+das Mittagessen nahmen sie gleichzeitig in einem Speisehaus ein, abends
+versorgte sich zwar jeder nach Belieben, doch saßen sie dann meistens,
+wenn nicht Georg, wie es am häufigsten geschah, mit Freunden beisammen
+war oder jetzt seine Braut besuchte, noch ein Weilchen, jeder mit seiner
+Zeitung, im gemeinsamen Wohnzimmer.
+
+Georg staunte darüber, wie dunkel das Zimmer des Vaters selbst an diesem
+sonnigen Vormittag war. Einen solchen Schatten warf also die hohe Mauer,
+die sich jenseits des schmalen Hofes erhob. Der Vater saß beim Fenster
+in einer Ecke, die mit verschiedenen Andenken an die selige Mutter
+ausgeschmückt war, und las die Zeitung, die er seitlich vor die Augen
+hielt, wodurch er irgendeine Augenschwäche auszugleichen suchte. Auf dem
+Tisch standen die Reste des Frühstücks, von dem nicht viel verzehrt zu
+sein schien.
+
+»Ah, Georg!« sagte der Vater und ging ihm gleich entgegen. Sein schwerer
+Schlafrock öffnete sich im Gehen, die Enden umflatterten ihn -- »mein
+Vater ist noch immer ein Riese«, sagte sich Georg.
+
+»Hier ist es ja unerträglich dunkel«, sagte er dann.
+
+»Ja, dunkel ist es schon«, antwortete der Vater.
+
+»Das Fenster hast du auch geschlossen?«
+
+»Ich habe es lieber so.«
+
+»Es ist ja ganz warm draußen«, sagte Georg, wie im Nachhang zu dem
+Früheren, und setzte sich.
+
+Der Vater räumte das Frühstücksgeschirr ab und stellte es auf einen
+Kasten.
+
+»Ich wollte dir eigentlich nur sagen,« fuhr Georg fort, der den
+Bewegungen des alten Mannes ganz verloren folgte, »daß ich nun doch nach
+Petersburg meine Verlobung angezeigt habe.« Er zog den Brief ein wenig
+aus der Tasche und ließ ihn wieder zurückfallen.
+
+»Nach Petersburg?« fragte der Vater.
+
+»Meinem Freunde doch«, sagte Georg und suchte des Vaters Augen. -- »Im
+Geschäft ist er doch ganz anders,« dachte er, »wie er hier breit sitzt
+und die Arme über der Brust kreuzt.«
+
+»Ja. Deinem Freunde«, sagte der Vater mit Betonung.
+
+»Du weißt doch, Vater, daß ich ihm meine Verlobung zuerst verschweigen
+wollte. Aus Rücksichtnahme, aus keinem anderen Grunde sonst. Du weißt
+selbst, er ist ein schwieriger Mensch. Ich sagte mir, von anderer Seite
+kann er von meiner Verlobung wohl erfahren, wenn das auch bei seiner
+einsamen Lebensweise kaum wahrscheinlich ist -- das kann ich nicht
+hindern --, aber von mir selbst soll er es nun einmal nicht erfahren.«
+
+»Und jetzt hast du es dir wieder anders überlegt?« fragte der Vater,
+legte die große Zeitung auf den Fensterbord und auf die Zeitung die
+Brille, die er mit der Hand bedeckte.
+
+»Ja, jetzt habe ich es mir wieder überlegt. Wenn er mein guter Freund
+ist, sagte ich mir, dann ist meine glückliche Verlobung auch für ihn ein
+Glück. Und deshalb habe ich nicht mehr gezögert, es ihm anzuzeigen. Ehe
+ich jedoch den Brief einwarf, wollte ich es dir sagen.«
+
+»Georg,« sagte der Vater und zog den zahnlosen Mund in die Breite, »hör'
+einmal! Du bist wegen dieser Sache zu mir gekommen, um dich mit mir zu
+beraten. Das ehrt dich ohne Zweifel. Aber es ist nichts, es ist ärger
+als nichts, wenn du mir jetzt nicht die volle Wahrheit sagst. Ich will
+nicht Dinge aufrühren, die nicht hierher gehören. Seit dem Tode unserer
+teueren Mutter sind gewisse unschöne Dinge vorgegangen. Vielleicht kommt
+auch für sie die Zeit und vielleicht kommt sie früher, als wir denken.
+Im Geschäft entgeht mir manches, es wird mir vielleicht nicht verborgen
+-- ich will jetzt gar nicht die Annahme machen, daß es mir verborgen
+wird --, ich bin nicht mehr kräftig genug, mein Gedächtnis läßt nach,
+ich habe nicht mehr den Blick für alle die vielen Sachen. Das ist
+erstens der Ablauf der Natur, und zweitens hat mich der Tod unseres
+Mütterchens viel mehr niedergeschlagen als dich. -- Aber weil wir gerade
+bei dieser Sache halten, bei diesem Brief, so bitte ich dich, Georg,
+täusche mich nicht. Es ist eine Kleinigkeit, es ist nicht des Atems
+wert, also täusche mich nicht. Hast du wirklich diesen Freund in
+Petersburg?«
+
+Georg stand verlegen auf. »Lassen wir meine Freunde sein. Tausend
+Freunde ersetzen mir nicht meinen Vater. Weißt du, was ich glaube? Du
+schonst dich nicht genug. Aber das Alter verlangt seine Rechte. Du bist
+mir im Geschäft unentbehrlich, das weißt du ja sehr genau, aber wenn das
+Geschäft deine Gesundheit bedrohen sollte, sperre ich es noch morgen für
+immer. Das geht nicht. Wir müssen da eine andere Lebensweise für dich
+einführen. Aber von Grund aus. Du sitzt hier im Dunkel, und im
+Wohnzimmer hättest du schönes Licht. Du nippst vom Frühstück, statt dich
+ordentlich zu stärken. Du sitzt bei geschlossenem Fenster, und die Luft
+würde dir so gut tun. Nein, mein Vater! Ich werde den Arzt holen und
+seinen Vorschriften werden wir folgen. Die Zimmer werden wir wechseln,
+du wirst ins Vorderzimmer ziehen, ich hierher. Es wird keine Veränderung
+für dich sein, alles wird mit übertragen werden. Aber das alles hat
+Zeit, jetzt lege dich noch ein wenig ins Bett, du brauchst unbedingt
+Ruhe. Komm, ich werde dir beim Ausziehn helfen, du wirst sehn, ich kann
+es. Oder willst du gleich ins Vorderzimmer gehn, dann legst du dich
+vorläufig in mein Bett. Das wäre übrigens sehr vernünftig.«
+
+Georg stand knapp neben seinem Vater, der den Kopf mit dem struppigen
+weißen Haar auf die Brust hatte sinken lassen.
+
+»Georg«, sagte der Vater leise, ohne Bewegung.
+
+Georg kniete sofort neben dem Vater nieder, er sah die Pupillen in dem
+müden Gesicht des Vaters übergroß in den Winkeln der Augen auf sich
+gerichtet.
+
+»Du hast keinen Freund in Petersburg. Du bist immer ein Spaßmacher
+gewesen und hast dich auch mir gegenüber nicht zurückgehalten. Wie
+solltest du denn gerade dort einen Freund haben! Das kann ich gar nicht
+glauben.«
+
+»Denk doch noch einmal nach, Vater,« sagte Georg, hob den Vater vom
+Sessel und zog ihm, wie er nun doch recht schwach dastand, den
+Schlafrock aus, »jetzt wird es bald drei Jahre her sein, da war ja mein
+Freund bei uns zu Besuch. Ich erinnere mich noch, daß du ihn nicht
+besonders gern hattest. Wenigstens zweimal habe ich ihn vor dir
+verleugnet, trotzdem er gerade bei mir im Zimmer saß. Ich konnte ja
+deine Abneigung gegen ihn ganz gut verstehn, mein Freund hat seine
+Eigentümlichkeiten. Aber dann hast du dich doch auch wieder ganz gut mit
+ihm unterhalten. Ich war damals noch so stolz darauf, daß du ihm
+zuhörtest, nicktest und fragtest. Wenn du nachdenkst, mußt du dich
+erinnern. Er erzählte damals unglaubliche Geschichten von der russischen
+Revolution. Wie er z. B. auf einer Geschäftsreise in Kiew bei einem
+Tumult einen Geistlichen auf einem Balkon gesehen hatte, der sich ein
+breites Blutkreuz in die flache Hand schnitt, diese Hand erhob und die
+Menge anrief. Du hast ja selbst diese Geschichte hie und da
+wiedererzählt.«
+
+Währenddessen war es Georg gelungen, den Vater wieder niederzusetzen und
+ihm die Trikothose, die er über den Leinenunterhosen trug, sowie die
+Socken vorsichtig auszuziehn. Beim Anblick der nicht besonders reinen
+Wäsche machte er sich Vorwürfe, den Vater vernachlässigt zu haben. Es
+wäre sicherlich auch seine Pflicht gewesen, über den Wäschewechsel
+seines Vaters zu wachen. Er hatte mit seiner Braut darüber, wie sie die
+Zukunft des Vaters einrichten wollten, noch nicht ausdrücklich
+gesprochen, denn sie hatten stillschweigend vorausgesetzt, daß der Vater
+allein in der alten Wohnung bleiben würde. Doch jetzt entschloß er sich
+kurz mit aller Bestimmtheit, den Vater in seinen künftigen Haushalt
+mitzunehmen. Es schien ja fast, wenn man genauer zusah, daß die Pflege,
+die dort dem Vater bereitet werden sollte, zu spät kommen könnte.
+
+Auf seinen Armen trug er den Vater ins Bett. Ein schreckliches Gefühl
+hatte er, als er während der paar Schritte zum Bett hin merkte, daß an
+seiner Brust der Vater mit seiner Uhrkette spiele. Er konnte ihn nicht
+gleich ins Bett legen, so fest hielt er sich an dieser Uhrkette.
+
+Kaum war er aber im Bett, schien alles gut. Er deckte sich selbst zu und
+zog dann die Bettdecke noch besonders weit über die Schulter. Er sah
+nicht unfreundlich zu Georg hinauf.
+
+»Nicht wahr, du erinnerst dich schon an ihn?« fragte Georg und nickte
+ihm aufmunternd zu.
+
+»Bin ich jetzt gut zugedeckt?« fragte der Vater, als könne er nicht
+nachschauen, ob die Füße genug bedeckt seien.
+
+»Es gefällt dir also schon im Bett«, sagte Georg und legte das Deckzeug
+besser um ihn.
+
+»Bin ich gut zugedeckt?« fragte der Vater noch einmal und schien auf die
+Antwort besonders aufzupassen.
+
+»Sei nur ruhig, du bist gut zugedeckt.«
+
+»Nein!« rief der Vater, daß die Antwort an die Frage stieß, warf die
+Decke zurück mit einer Kraft, daß sie einen Augenblick im Fluge sich
+ganz entfaltete, und stand aufrecht im Bett. Nur eine Hand hielt er
+leicht an den Plafond. »Du wolltest mich zudecken, das weiß ich, mein
+Früchtchen, aber zugedeckt bin ich noch nicht. Und ist es auch die
+letzte Kraft, genug für dich, zuviel für dich. Wohl kenne ich deinen
+Freund. Er wäre ein Sohn nach meinem Herzen. Darum hast du ihn auch
+betrogen die ganzen Jahre lang. Warum sonst? Glaubst du, ich habe nicht
+um ihn geweint? Darum doch sperrst du dich in dein Bureau, niemand soll
+stören, der Chef ist beschäftigt -- nur damit du deine falschen
+Briefchen nach Rußland schreiben kannst. Aber den Vater muß
+glücklicherweise niemand lehren, den Sohn zu durchschauen. Wie du jetzt
+geglaubt hast, du hättest ihn untergekriegt, so untergekriegt, daß du
+dich mit deinem Hintern auf ihn setzen kannst und er rührt sich nicht,
+da hat sich mein Herr Sohn zum Heiraten entschlossen!«
+
+Georg sah zum Schreckbild seines Vaters auf. Der Petersburger Freund,
+den der Vater plötzlich so gut kannte, ergriff ihn, wie noch nie.
+Verloren im weiten Rußland sah er ihn. An der Türe des leeren,
+ausgeraubten Geschäftes sah er ihn. Zwischen den Trümmern der Regale,
+den zerfetzten Waren, den fallenden Gasarmen stand er gerade noch. Warum
+hatte er so weit wegfahren müssen!
+
+»Aber schau mich an!« rief der Vater, und Georg lief, fast zerstreut,
+zum Bett, um alles zu fassen, stockte aber in der Mitte des Weges.
+
+»Weil sie die Röcke gehoben hat,« fing der Vater zu flöten an, »weil sie
+die Röcke so gehoben hat, die widerliche Gans,« und er hob, um das
+darzustellen, sein Hemd so hoch, daß man auf seinem Oberschenkel die
+Narbe aus seinen Kriegsjahren sah, »weil sie die Röcke so und so und so
+gehoben hat, hast du dich an sie herangemacht, und damit du an ihr ohne
+Störung dich befriedigen kannst, hast du unserer Mutter Andenken
+geschändet, den Freund verraten und deinen Vater ins Bett gesteckt,
+damit er sich nicht rühren kann. Aber kann er sich rühren oder nicht?«
+
+Und er stand vollkommen frei und warf die Beine. Er strahlte vor
+Einsicht.
+
+Georg stand in einem Winkel, möglichst weit vom Vater. Vor einer langen
+Weile hatte er sich fest entschlossen, alles vollkommen genau zu
+beobachten, damit er nicht irgendwie auf Umwegen, von hinten her, von
+oben herab überrascht werden könne. Jetzt erinnerte er sich wieder an
+den längst vergessenen Entschluß und vergaß ihn, wie man einen kurzen
+Faden durch ein Nadelöhr zieht.
+
+»Aber der Freund ist nun doch nicht verraten!« rief der Vater, und sein
+hin- und herbewegter Zeigefinger bekräftigte es. »Ich war sein Vertreter
+hier am Ort.«
+
+»Komödiant!« konnte sich Georg zu rufen nicht enthalten, erkannte sofort
+den Schaden und biß, nur zu spät, -- die Augen erstarrt -- in seine
+Zunge, daß er vor Schmerz einknickte.
+
+»Ja, freilich habe ich Komödie gespielt! Komödie! Gutes Wort! Welcher
+andere Trost blieb dem alten verwitweten Vater? Sag -- und für den
+Augenblick der Antwort sei du noch mein lebender Sohn --, was blieb mir
+übrig, in meinem Hinterzimmer, verfolgt vom ungetreuen Personal, alt bis
+in die Knochen? Und mein Sohn ging im Jubel durch die Welt, schloß
+Geschäfte ab, die ich vorbereitet hatte, überpurzelte sich vor Vergnügen
+und ging vor seinem Vater mit dem verschlossenen Gesicht eines
+Ehrenmannes davon! Glaubst du, ich hätte dich nicht geliebt, ich, von
+dem du ausgingst?«
+
+»Jetzt wird er sich vorbeugen,« dachte Georg, »wenn er fiele und
+zerschmetterte!« Dieses Wort durchzischte seinen Kopf.
+
+Der Vater beugte sich vor, fiel aber nicht. Da Georg sich nicht näherte,
+wie er erwartet hatte, erhob er sich wieder.
+
+»Bleib, wo du bist, ich brauche dich nicht! Du denkst, du hast noch die
+Kraft, hierher zu kommen und hältst dich bloß zurück, weil du so willst.
+Daß du dich nicht irrst! Ich bin noch immer der viel Stärkere. Allein
+hätte ich vielleicht zurückweichen müssen, aber so hat mir die Mutter
+ihre Kraft abgegeben, mit deinem Freund habe ich mich herrlich
+verbunden, deine Kundschaft habe ich hier in der Tasche!«
+
+»Sogar im Hemd hat er Taschen!« sagte sich Georg und glaubte, er könne
+ihn mit dieser Bemerkung in der ganzen Welt unmöglich machen. Nur einen
+Augenblick dachte er das, denn immerfort vergaß er alles.
+
+»Häng dich nur in deine Braut ein und komm mir entgegen! Ich fege sie
+dir von der Seite weg, du weißt nicht wie!«
+
+Georg machte Grimassen, als glaube er das nicht. Der Vater nickte bloß,
+die Wahrheit dessen, was er sagte, beteuernd, in Georgs Ecke hin.
+
+»Wie hast du mich doch heute unterhalten, als du kamst und fragtest, ob
+du deinem Freund von der Verlobung schreiben sollst. Er weiß doch
+alles, dummer Junge, er weiß doch alles! Ich schrieb ihm doch, weil du
+vergessen hast, mir das Schreibzeug wegzunehmen. Darum kommt er schon
+seit Jahren nicht, er weiß ja alles hundertmal besser als du selbst,
+deine Briefe zerknüllt er ungelesen in der linken Hand, während er in
+der Rechten meine Briefe zum Lesen sich vorhält!«
+
+Seinen Arm schwang er vor Begeisterung über dem Kopf. »Er weiß alles
+tausendmal besser!« rief er.
+
+»Zehntausendmal!« sagte Georg, um den Vater zu verlachen, aber noch in
+seinem Munde bekam das Wort einen toternsten Klang.
+
+»Seit Jahren passe ich schon auf, daß du mit dieser Frage kämest!
+Glaubst du, mich kümmert etwas anderes? Glaubst du, ich lese Zeitungen?
+Da!« und er warf Georg ein Zeitungsblatt, das irgendwie mit ins Bett
+getragen worden war, zu. Eine alte Zeitung, mit einem Georg schon ganz
+unbekannten Namen.
+
+»Wie lange hast du gezögert, ehe du reif geworden bist! Die Mutter mußte
+sterben, sie konnte den Freudentag nicht erleben, der Freund geht
+zugrunde in seinem Rußland, schon vor drei Jahren war er gelb zum
+Wegwerfen, und ich, du siehst ja, wie es mit mir steht. Dafür hast du
+doch Augen!«
+
+»Du hast mir also aufgelauert!« rief Georg.
+
+Mitleidig sagte der Vater nebenbei: »Das wolltest du wahrscheinlich
+früher sagen. Jetzt paßt es ja gar nicht mehr.«
+
+Und lauter: »Jetzt weißt du also, was es noch außer dir gab, bisher
+wußtest du nur von dir! Ein unschuldiges Kind warst du ja eigentlich,
+aber noch eigentlicher warst du ein teuflischer Mensch! -- Und darum
+wisse: Ich verurteile dich jetzt zum Tode des Ertrinkens!«
+
+Georg fühlte sich aus dem Zimmer gejagt, den Schlag, mit dem der Vater
+hinter ihm aufs Bett stürzte, trug er noch in den Ohren davon. Auf der
+Treppe, über deren Stufen er wie über eine schiefe Fläche eilte,
+überrumpelte er seine Bedienerin, die im Begriffe war heraufzugehen, um
+die Wohnung nach der Nacht aufzuräumen. »Jesus!« rief sie und verdeckte
+mit der Schürze das Gesicht, aber er war schon davon. Aus dem Tor
+sprang er, über die Fahrbahn zum Wasser trieb es ihn. Schon hielt er das
+Geländer fest, wie ein Hungriger die Nahrung. Er schwang sich über, als
+der ausgezeichnete Turner, der er in seinen Jugendjahren zum Stolz
+seiner Eltern gewesen war. Noch hielt er sich mit schwächer werdenden
+Händen fest, erspähte zwischen den Geländerstangen einen Autoomnibus,
+der mit Leichtigkeit seinen Fall übertönen würde, rief leise: »Liebe
+Eltern, ich habe euch doch immer geliebt«, und ließ sich hinabfallen.
+
+In diesem Augenblick ging über die Brücke ein geradezu unendlicher
+Verkehr.
+
+
+
+
+Von demselben Verfasser erschien ferner:
+
+Betrachtungen. 2. Auflage
+
+ Geheftet M. 2.50, Pappband M. 3.50
+ Halblederband M. 4.50
+
+Der Heizer. Ein Fragment
+
+ Geheftet M. 0.80, Gebunden M. 1.50
+
+Die Verwandlung. Novelle
+
+ Geheftet M. 1.60, Gebunden M. 2.50
+
+
+KURT WOLFF VERLAG - LEIPZIG
+
+
+
+
+
+End of the Project Gutenberg EBook of Das Urteil, by Franz Kafka
+
+*** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DAS URTEIL ***
+
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+file was produced from images generously made available
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+Library)
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+will be renamed.
+
+Creating the works from public domain print editions means that no
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+
+Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of
+electronic works in formats readable by the widest variety of computers
+including obsolete, old, middle-aged and new computers. It exists
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+people in all walks of life.
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+Volunteers and financial support to provide volunteers with the
+assistance they need, is critical to reaching Project Gutenberg-tm's
+goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will
+remain freely available for generations to come. In 2001, the Project
+Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure
+and permanent future for Project Gutenberg-tm and future generations.
+To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation
+and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4
+and the Foundation web page at http://www.pglaf.org.
+
+
+Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive
+Foundation
+
+The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit
+501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the
+state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal
+Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification
+number is 64-6221541. Its 501(c)(3) letter is posted at
+http://pglaf.org/fundraising. Contributions to the Project Gutenberg
+Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent
+permitted by U.S. federal laws and your state's laws.
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+information can be found at the Foundation's web site and official
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+
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+The Project Gutenberg EBook of Das Urteil, by Franz Kafka
+
+This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
+almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or
+re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
+with this eBook or online at www.gutenberg.org
+
+
+Title: Das Urteil
+ Eine Geschichte
+
+Author: Franz Kafka
+
+Release Date: May 24, 2007 [EBook #21593]
+Last Updated: February 7, 2011
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+Language: German
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+*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DAS URTEIL ***
+
+
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+Produced by Jana Srna, Alexander Bauer and the Online
+Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This
+file was produced from images generously made available
+by Österreichische Nationalbibliothek - Austrian National
+Library)
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+
+<h1>DAS URTEIL</h1>
+
+
+<p class="center" style="line-height: 1.6em;">EINE GESCHICHTE<br/>
+VON<br/>
+<big>FRANZ KAFKA</big></p>
+
+<div class="figcenter" style="width: 100px;">
+<img src="images/emblem.png" width="100" height="99" alt=""/>
+</div>
+
+<p class="center" style="line-height: 1.4em;">LEIPZIG<br/>
+KURT WOLFF VERLAG<br/>
+1916</p>
+
+<p class="center page-break" style="line-height: 1.5em;">Gedruckt bei E. Haberland in Leipzig-R.<br/>
+September 1916 als vierunddreißigster Band<br/>
+der Bücherei »Der jüngste Tag«</p>
+
+<p class="center" style="margin-top: 6em;">Copyright 1916 by Kurt Wolff Verlag &bull; Leipzig</p>
+
+<p class="center page-break" style="font-size: large;">FÜR F.</p>
+
+<p class="drop-cap page-break"><a class="pagenum" name="Page_5" title="5"> </a>
+<span class="first-word">Es</span> war an einem Sonntagvormittag im
+schönsten Frühjahr. Georg Bendemann,
+ein junger Kaufmann, saß in
+seinem Privatzimmer im ersten Stock eines
+der niedrigen, leichtgebauten Häuser, die entlang
+des Flusses in einer langen Reihe, fast nur
+in der Höhe und Färbung unterschieden,
+sich hinzogen. Er hatte gerade einen Brief an
+einen sich im Ausland befindenden Jugendfreund
+beendet, verschloß ihn in spielerischer
+Langsamkeit und sah dann, den Ellbogen
+auf den Schreibtisch gestützt, aus dem
+Fenster auf den Fluß, die Brücke und die
+Anhöhen am anderen Ufer mit ihrem
+schwachen Grün.</p>
+
+<p>Er dachte darüber nach, wie dieser Freund,
+mit seinem Fortkommen zu Hause unzufrieden,
+vor Jahren schon nach Rußland sich
+förmlich geflüchtet hatte. Nun betrieb er
+ein Geschäft in Petersburg, das anfangs sich
+sehr gut angelassen hatte, seit langem aber
+schon zu stocken schien, wie der Freund
+<a class="pagenum" name="Page_6" title="6"> </a>
+bei seinen immer seltener werdenden Besuchen
+klagte. So arbeitete er sich in der
+Fremde nutzlos ab, der fremdartige Vollbart
+verdeckte nur schlecht das seit den Kinderjahren
+wohlbekannte Gesicht, dessen gelbe
+Hautfarbe auf eine sich entwickelnde Krankheit
+hinzudeuten schien. Wie er erzählte,
+hatte er keine rechte Verbindung mit der
+dortigen Kolonie seiner Landsleute, aber
+auch fast keinen gesellschaftlichen Verkehr
+mit einheimischen Familien und richtete
+sich so für ein endgültiges Junggesellentum
+ein.</p>
+
+<p>Was wollte man einem solchen Manne
+schreiben, der sich offenbar verrannt hatte,
+den man bedauern, dem man aber nicht
+helfen konnte. Sollte man ihm vielleicht
+raten, wieder nach Hause zu kommen, seine
+Existenz hierher zu verlegen, alle die alten
+freundschaftlichen Beziehungen wieder aufzunehmen
+&ndash; wofür ja kein Hindernis bestand
+&ndash; und im übrigen auf die Hilfe der
+Freunde zu vertrauen? Das bedeutete aber
+nichts anderes, als daß man ihm gleichzeitig,
+je schonender, desto kränkender, sagte, daß
+seine bisherigen Versuche mißlungen seien,
+<a class="pagenum" name="Page_7" title="7"> </a>
+daß er endlich von ihnen ablassen solle, daß
+er zurückkehren und sich als ein für immer
+Zurückgekehrter von allen mit großen
+Augen anstaunen lassen müsse, daß nur seine
+Freunde etwas verstünden und daß er ein
+altes Kind sei, das den erfolgreichen, zu
+Hause gebliebenen Freunden einfach zu
+folgen habe. Und war es dann noch sicher,
+daß alle die Plage, die man ihm antun müßte,
+einen Zweck hätte? Vielleicht gelang es
+nicht einmal, ihn überhaupt nach Hause
+zu bringen &ndash; er sagte ja selbst, daß er die
+Verhältnisse in der Heimat nicht mehr verstünde
+&ndash;, und so bliebe er dann trotz allem
+in seiner Fremde, verbittert durch die Ratschläge
+und den Freunden noch ein Stück
+mehr entfremdet. Folgte er aber wirklich
+dem Rat und würde hier &ndash; natürlich nicht
+mit Absicht, aber durch die Tatsachen &ndash;
+niedergedrückt, fände sich nicht in seinen
+Freunden und nicht ohne sie zurecht, litte
+an Beschämung, hätte jetzt wirklich keine
+Heimat und keine Freunde mehr, war es
+da nicht viel besser für ihn, er blieb in der
+Fremde, so wie er war? Konnte man denn
+bei solchen Umständen daran denken, daß
+<a class="pagenum" name="Page_8" title="8"> </a>
+er es hier tatsächlich vorwärts bringen
+würde?</p>
+
+<p>Aus diesen Gründen konnte man ihm,
+wenn man noch überhaupt die briefliche
+Verbindung aufrecht erhalten wollte, keine
+eigentlichen Mitteilungen machen, wie man
+sie ohne Scheu auch den entferntesten Bekannten
+machen würde. Der Freund war
+nun schon über drei Jahre nicht in der Heimat
+gewesen und erklärte dies sehr notdürftig
+mit der Unsicherheit der politischen
+Verhältnisse in Rußland, die demnach also
+auch die kürzeste Abwesenheit eines kleinen
+Geschäftsmannes nicht zuließen, während
+hunderttausende Russen ruhig in der Welt
+herumfuhren. Im Laufe dieser drei Jahre
+hatte sich aber gerade für Georg vieles verändert.
+Von dem Todesfall von Georgs Mutter,
+der vor etwa zwei Jahren erfolgt war
+und seit welchem Georg mit seinem alten
+Vater in gemeinsamer Wirtschaft lebte,
+hatte der Freund wohl noch erfahren und
+sein Beileid in einem Brief mit einer Trockenheit
+ausgedrückt, die ihren Grund nur darin
+haben konnte, daß die Trauer über ein solches
+Ereignis in der Fremde ganz unvorstellbar
+<a class="pagenum" name="Page_9" title="9"> </a>
+wird. Nun hatte aber Georg seit
+jener Zeit, so wie alles andere, auch sein
+Geschäft mit größerer Entschlossenheit angepackt.
+Vielleicht hatte ihn der Vater bei
+Lebzeiten der Mutter dadurch, daß er im
+Geschäft nur seine Ansicht gelten lassen
+wollte, an einer wirklichen eigenen Tätigkeit
+gehindert, vielleicht war der Vater seit
+dem Tode der Mutter, trotzdem er noch
+immer im Geschäft arbeitete, zurückhaltender
+geworden, vielleicht spielten &ndash; was sogar
+sehr wahrscheinlich war &ndash; glückliche
+Zufälle eine weit wichtigere Rolle, jedenfalls
+aber hatte sich das Geschäft in diesen
+zwei Jahren ganz unerwartet entwickelt,
+das Personal hatte man verdoppeln müssen,
+der Umsatz hatte sich verfünffacht, ein
+weiterer Fortschritt stand zweifellos bevor.</p>
+
+<p>Der Freund aber hatte keine Ahnung von
+dieser Veränderung. Früher, zum letztenmal
+vielleicht in jenem Beileidsbrief, hatte
+er Georg zur Auswanderung nach Rußland
+überreden wollen und sich über die Aussichten
+verbreitet, die gerade für Georgs
+Geschäftszweig in Petersburg bestanden. Die
+Ziffern waren verschwindend gegenüber dem
+<a class="pagenum" name="Page_10" title="10"> </a>
+Umfang, den Georgs Geschäft jetzt angenommen
+hatte. Georg aber hatte keine Lust
+gehabt, dem Freund von seinen geschäftlichen
+Erfolgen zu schreiben, und hätte er
+es jetzt nachträglich getan, es hätte wirklich
+einen merkwürdigen Anschein gehabt.</p>
+
+<p>So beschränkte sich Georg darauf, dem
+Freund immer nur über bedeutungslose
+Vorfälle zu schreiben, wie sie sich, wenn man
+an einem ruhigen Sonntag nachdenkt, in
+der Erinnerung ungeordnet aufhäufen. Er
+wollte nichts anderes, als die Vorstellung
+ungestört lassen, die sich der Freund von
+der Heimatstadt in der langen Zwischenzeit
+wohl gemacht und mit welcher er sich abgefunden
+hatte. So geschah es Georg, daß
+er dem Freund die Verlobung eines gleichgültigen
+Menschen mit einem ebenso gleichgültigen
+Mädchen dreimal in ziemlich weit
+auseinanderliegenden Briefen anzeigte, bis
+sich dann allerdings der Freund, ganz gegen
+Georgs Absicht, für diese Merkwürdigkeit
+zu interessieren begann.</p>
+
+<p>Georg schrieb ihm aber solche Dinge viel
+lieber, als daß er zugestanden hätte, daß er
+selbst vor einem Monat mit einem Fräulein
+<a class="pagenum" name="Page_11" title="11"> </a>
+Frieda Brandenfeld, einem Mädchen aus
+wohlhabender Familie, sich verlobt hatte.
+Oft sprach er mit seiner Braut über diesen
+Freund und das besondere Korrespondenzverhältnis,
+in welchem er zu ihm stand.
+»Er wird also gar nicht zu unserer Hochzeit
+kommen,« sagte sie, »und ich habe doch
+das Recht, alle deine Freunde kennen zu
+lernen.« »Ich will ihn nicht stören,« antwortete
+Georg, »verstehe mich recht, er
+würde wahrscheinlich kommen, wenigstens
+glaube ich es, aber er würde sich gezwungen
+und geschädigt fühlen, vielleicht mich beneiden
+und sicher unzufrieden und unfähig,
+diese Unzufriedenheit jemals zu beseitigen,
+allein wieder zurückfahren. Allein &ndash; weißt
+du, was das ist?« »Ja, kann er denn von
+unserer Heirat nicht auch auf andere Weise
+erfahren?« »Das kann ich allerdings nicht
+verhindern, aber es ist bei seiner Lebensweise
+unwahrscheinlich.« »Wenn du solche
+Freunde hast, Georg, hättest du dich überhaupt
+nicht verloben sollen.« »Ja, das ist
+unser beider Schuld; aber ich wollte es auch
+jetzt nicht anders haben.« Und wenn sie
+dann, rasch atmend unter seinen Küssen,
+<a class="pagenum" name="Page_12" title="12"> </a>
+noch vorbrachte: »Eigentlich kränkt es
+mich doch«, hielt er es wirklich für unverfänglich,
+dem Freund alles zu schreiben.
+»So bin ich und so hat er mich hinzunehmen«,
+sagte er sich, »ich kann nicht aus
+mir einen Menschen herausschneiden, der
+vielleicht für die Freundschaft mit ihm geeigneter
+wäre, als ich es bin.«</p>
+
+<p>Und tatsächlich berichtete er seinem
+Freunde in dem langen Brief, den er an
+diesem Sonntagvormittag schrieb, die erfolgte
+Verlobung mit folgenden Worten:
+»Die beste Neuigkeit habe ich mir bis zum
+Schluß aufgespart. Ich habe mich mit
+einem Fräulein Frieda Brandenfeld verlobt,
+einem Mädchen aus einer wohlhabenden
+Familie, die sich hier erst lange nach Deiner
+Abreise angesiedelt hat, die Du also kaum
+kennen dürftest. Es wird sich noch Gelegenheit
+finden, Dir Näheres über meine
+Braut mitzuteilen, heute genüge Dir, daß
+ich recht glücklich bin und daß sich in
+unserem gegenseitigen Verhältnis nur insofern
+etwas geändert hat, als Du jetzt in
+mir statt eines ganz gewöhnlichen Freundes
+einen glücklichen Freund haben wirst.
+<a class="pagenum" name="Page_13" title="13"> </a>
+Außerdem bekommst Du in meiner Braut,
+die Dich herzlich grüßen läßt, und die Dir
+nächstens selbst schreiben wird, eine aufrichtige
+Freundin, was für einen Junggesellen
+nicht ganz ohne Bedeutung ist. Ich
+weiß, es hält Dich vielerlei von einem Besuche
+bei uns zurück, wäre aber nicht gerade
+meine Hochzeit die richtige Gelegenheit,
+einmal alle Hindernisse über den Haufen
+zu werfen? Aber wie dies auch sein
+mag, handle ohne alle Rücksicht und nur
+nach Deiner Wohlmeinung.«</p>
+
+<p>Mit diesem Brief in der Hand war Georg
+lange, das Gesicht dem Fenster zugekehrt,
+an seinem Schreibtisch gesessen. Einem
+Bekannten, der ihn im Vorübergehen von
+der Gasse aus gegrüßt hatte, hatte er kaum
+mit einem abwesenden Lächeln geantwortet.</p>
+
+<p>Endlich steckte er den Brief in die Tasche
+und ging aus seinem Zimmer quer durch
+einen kleinen Gang in das Zimmer seines
+Vaters, in dem er schon seit Monaten nicht
+gewesen war. Es bestand auch sonst keine
+Nötigung dazu, denn er verkehrte mit seinem
+Vater ständig im Geschäft, das Mittagessen
+<a class="pagenum" name="Page_14" title="14"> </a>
+nahmen sie gleichzeitig in einem Speisehaus
+ein, abends versorgte sich zwar jeder
+nach Belieben, doch saßen sie dann meistens,
+wenn nicht Georg, wie es am häufigsten geschah,
+mit Freunden beisammen war oder
+jetzt seine Braut besuchte, noch ein Weilchen,
+jeder mit seiner Zeitung, im gemeinsamen
+Wohnzimmer.</p>
+
+<p>Georg staunte darüber, wie dunkel das
+Zimmer des Vaters selbst an diesem sonnigen
+Vormittag war. Einen solchen Schatten
+warf also die hohe Mauer, die sich jenseits
+des schmalen Hofes erhob. Der Vater saß
+beim Fenster in einer Ecke, die mit verschiedenen
+Andenken an die selige Mutter
+ausgeschmückt war, und las die Zeitung,
+die er seitlich vor die Augen hielt, wodurch
+er irgendeine Augenschwäche auszugleichen
+suchte. Auf dem Tisch standen die Reste
+des Frühstücks, von dem nicht viel verzehrt
+zu sein schien.</p>
+
+<p>»Ah, Georg!« sagte der Vater und ging
+ihm gleich entgegen. Sein schwerer Schlafrock
+öffnete sich im Gehen, die Enden umflatterten
+ihn &ndash; »mein Vater ist noch immer
+ein Riese«, sagte sich Georg.</p>
+
+<p><a class="pagenum" name="Page_15" title="15"> </a>
+»Hier ist es ja unerträglich dunkel«, sagte
+er dann.</p>
+
+<p>»Ja, dunkel ist es schon«, antwortete der
+Vater.</p>
+
+<p>»Das Fenster hast du auch geschlossen?«</p>
+
+<p>»Ich habe es lieber so.«</p>
+
+<p>»Es ist ja ganz warm draußen«, sagte Georg,
+wie im Nachhang zu dem Früheren,
+und setzte sich.</p>
+
+<p>Der Vater räumte das Frühstücksgeschirr
+ab und stellte es auf einen Kasten.</p>
+
+<p>»Ich wollte dir eigentlich nur sagen,«
+fuhr Georg fort, der den Bewegungen des
+alten Mannes ganz verloren folgte, »daß
+ich nun doch nach Petersburg meine Verlobung
+angezeigt habe.« Er zog den Brief
+ein wenig aus der Tasche und ließ ihn wieder
+zurückfallen.</p>
+
+<p>»Nach Petersburg?« fragte der Vater.</p>
+
+<p>»Meinem Freunde doch«, sagte Georg
+und suchte des Vaters Augen. &ndash; »Im Geschäft
+ist er doch ganz anders,« dachte er,
+»wie er hier breit sitzt und die Arme über
+der Brust kreuzt.«</p>
+
+<p>»Ja. Deinem Freunde«, sagte der Vater
+mit Betonung.</p>
+
+<p><a class="pagenum" name="Page_16" title="16"> </a>
+»Du weißt doch, Vater, daß ich ihm meine
+Verlobung zuerst verschweigen wollte. Aus
+Rücksichtnahme, aus keinem anderen
+Grunde sonst. Du weißt selbst, er ist ein
+schwieriger Mensch. Ich sagte mir, von anderer
+Seite kann er von meiner Verlobung
+wohl erfahren, wenn das auch bei seiner
+einsamen Lebensweise kaum wahrscheinlich
+ist &ndash; das kann ich nicht hindern &ndash;,
+aber von mir selbst soll er es nun einmal
+nicht erfahren.«</p>
+
+<p>»Und jetzt hast du es dir wieder anders
+überlegt?« fragte der Vater, legte die große
+Zeitung auf den Fensterbord und auf die
+Zeitung die Brille, die er mit der Hand bedeckte.</p>
+
+<p>»Ja, jetzt habe ich es mir wieder überlegt.
+Wenn er mein guter Freund ist, sagte
+ich mir, dann ist meine glückliche Verlobung
+auch für ihn ein Glück. Und deshalb
+habe ich nicht mehr gezögert, es ihm anzuzeigen.
+Ehe ich jedoch den Brief einwarf,
+wollte ich es dir sagen.«</p>
+
+<p>»Georg,« sagte der Vater und zog den
+zahnlosen Mund in die Breite, »hör' einmal!
+Du bist wegen dieser Sache zu mir gekommen,
+<a class="pagenum" name="Page_17" title="17"> </a>
+um dich mit mir zu beraten. Das ehrt
+dich ohne Zweifel. Aber es ist nichts, es
+ist ärger als nichts, wenn du mir jetzt nicht
+die volle Wahrheit sagst. Ich will nicht
+Dinge aufrühren, die nicht hierher gehören.
+Seit dem Tode unserer teueren Mutter sind
+gewisse unschöne Dinge vorgegangen. Vielleicht
+kommt auch für sie die Zeit und vielleicht
+kommt sie früher, als wir denken.
+Im Geschäft entgeht mir manches, es wird
+mir vielleicht nicht verborgen &ndash; ich will
+jetzt gar nicht die Annahme machen, daß
+es mir verborgen wird &ndash;, ich bin nicht mehr
+kräftig genug, mein Gedächtnis läßt nach,
+ich habe nicht mehr den Blick für alle die
+vielen Sachen. Das ist erstens der Ablauf
+der Natur, und zweitens hat mich der Tod
+unseres Mütterchens viel mehr niedergeschlagen
+als dich. &ndash; Aber weil wir gerade
+bei dieser Sache halten, bei diesem Brief,
+so bitte ich dich, Georg, täusche mich nicht.
+Es ist eine Kleinigkeit, es ist nicht des Atems
+wert, also täusche mich nicht. Hast du
+wirklich diesen Freund in Petersburg?«</p>
+
+<p>Georg stand verlegen auf. »Lassen wir
+meine Freunde sein. Tausend Freunde ersetzen
+<a class="pagenum" name="Page_18" title="18"> </a>
+mir nicht meinen Vater. Weißt du,
+was ich glaube? Du schonst dich nicht genug.
+Aber das Alter verlangt seine Rechte.
+Du bist mir im Geschäft unentbehrlich,
+das weißt du ja sehr genau, aber wenn das
+Geschäft deine Gesundheit bedrohen sollte,
+sperre ich es noch morgen für immer. Das
+geht nicht. Wir müssen da eine andere
+Lebensweise für dich einführen. Aber von
+Grund aus. Du sitzt hier im Dunkel, und
+im Wohnzimmer hättest du schönes Licht.
+Du nippst vom Frühstück, statt dich ordentlich
+zu stärken. Du sitzt bei geschlossenem
+Fenster, und die Luft würde dir so gut
+tun. Nein, mein Vater! Ich werde den
+Arzt holen und seinen Vorschriften werden
+wir folgen. Die Zimmer werden wir wechseln,
+du wirst ins Vorderzimmer ziehen,
+ich hierher. Es wird keine Veränderung
+für dich sein, alles wird mit übertragen
+werden. Aber das alles hat Zeit, jetzt lege
+dich noch ein wenig ins Bett, du brauchst
+unbedingt Ruhe. Komm, ich werde dir
+beim Ausziehn helfen, du wirst sehn, ich
+kann es. Oder willst du gleich ins Vorderzimmer
+gehn, dann legst du dich vorläufig
+<a class="pagenum" name="Page_19" title="19"> </a>
+in mein Bett. Das wäre übrigens sehr vernünftig.«</p>
+
+<p>Georg stand knapp neben seinem Vater,
+der den Kopf mit dem struppigen weißen
+Haar auf die Brust hatte sinken lassen.</p>
+
+<p>»Georg«, sagte der Vater leise, ohne Bewegung.</p>
+
+<p>Georg kniete sofort neben dem Vater nieder,
+er sah die Pupillen in dem müden Gesicht
+des Vaters übergroß in den Winkeln
+der Augen auf sich gerichtet.</p>
+
+<p>»Du hast keinen Freund in Petersburg.
+Du bist immer ein Spaßmacher gewesen
+und hast dich auch mir gegenüber nicht
+zurückgehalten. Wie solltest du denn gerade
+dort einen Freund haben! Das kann
+ich gar nicht glauben.«</p>
+
+<p>»Denk doch noch einmal nach, Vater,«
+sagte Georg, hob den Vater vom Sessel und
+zog ihm, wie er nun doch recht schwach
+dastand, den Schlafrock aus, »jetzt wird es
+bald drei Jahre her sein, da war ja mein
+Freund bei uns zu Besuch. Ich erinnere
+mich noch, daß du ihn nicht besonders gern
+hattest. Wenigstens zweimal habe ich ihn
+vor dir verleugnet, trotzdem er gerade bei
+<a class="pagenum" name="Page_20" title="20"> </a>
+mir im Zimmer saß. Ich konnte ja deine
+Abneigung gegen ihn ganz gut verstehn,
+mein Freund hat seine Eigentümlichkeiten.
+Aber dann hast du dich doch auch wieder
+ganz gut mit ihm unterhalten. Ich war
+damals noch so stolz darauf, daß du ihm
+zuhörtest, nicktest und fragtest. Wenn du
+nachdenkst, mußt du dich erinnern. Er
+erzählte damals unglaubliche Geschichten
+von der russischen Revolution. Wie er z.&nbsp;B.
+auf einer Geschäftsreise in Kiew bei einem
+Tumult einen Geistlichen auf einem Balkon
+gesehen hatte, der sich ein breites Blutkreuz
+in die flache Hand schnitt, diese Hand erhob
+und die Menge anrief. Du hast ja selbst
+diese Geschichte hie und da wiedererzählt.«</p>
+
+<p>Währenddessen war es Georg gelungen,
+den Vater wieder niederzusetzen und ihm
+die Trikothose, die er über den Leinenunterhosen
+trug, sowie die Socken vorsichtig auszuziehn.
+Beim Anblick der nicht besonders
+reinen Wäsche machte er sich Vorwürfe,
+den Vater vernachlässigt zu haben. Es wäre
+sicherlich auch seine Pflicht gewesen, über
+den Wäschewechsel seines Vaters zu wachen.
+Er hatte mit seiner Braut darüber, wie sie
+<a class="pagenum" name="Page_21" title="21"> </a>
+die Zukunft des Vaters einrichten wollten,
+noch nicht ausdrücklich gesprochen, denn
+sie hatten stillschweigend vorausgesetzt,
+daß der Vater allein in der alten Wohnung
+bleiben würde. Doch jetzt entschloß er
+sich kurz mit aller Bestimmtheit, den Vater
+in seinen künftigen Haushalt mitzunehmen.
+Es schien ja fast, wenn man genauer
+zusah, daß die Pflege, die dort dem
+Vater bereitet werden sollte, zu spät kommen
+könnte.</p>
+
+<p>Auf seinen Armen trug er den Vater ins
+Bett. Ein schreckliches Gefühl hatte er,
+als er während der paar Schritte zum Bett
+hin merkte, daß an seiner Brust der Vater
+mit seiner Uhrkette spiele. Er konnte ihn
+nicht gleich ins Bett legen, so fest hielt er
+sich an dieser Uhrkette.</p>
+
+<p>Kaum war er aber im Bett, schien alles
+gut. Er deckte sich selbst zu und zog dann
+die Bettdecke noch besonders weit über die
+Schulter. Er sah nicht unfreundlich zu
+Georg hinauf.</p>
+
+<p>»Nicht wahr, du erinnerst dich schon an
+ihn?« fragte Georg und nickte ihm aufmunternd
+zu.</p>
+
+<p><a class="pagenum" name="Page_22" title="22"> </a>
+»Bin ich jetzt gut zugedeckt?« fragte der
+Vater, als könne er nicht nachschauen, ob
+die Füße genug bedeckt seien.</p>
+
+<p>»Es gefällt dir also schon im Bett«, sagte
+Georg und legte das Deckzeug besser um
+ihn.</p>
+
+<p>»Bin ich gut zugedeckt?« fragte der Vater
+noch einmal und schien auf die Antwort
+besonders aufzupassen.</p>
+
+<p>»Sei nur ruhig, du bist gut zugedeckt.«</p>
+
+<p>»Nein!« rief der Vater, daß die Antwort
+an die Frage stieß, warf die Decke zurück
+mit einer Kraft, daß sie einen Augenblick
+im Fluge sich ganz entfaltete, und stand
+aufrecht im Bett. Nur eine Hand hielt er
+leicht an den Plafond. »Du wolltest mich
+zudecken, das weiß ich, mein Früchtchen,
+aber zugedeckt bin ich noch nicht. Und
+ist es auch die letzte Kraft, genug für dich,
+zuviel für dich. Wohl kenne ich deinen
+Freund. Er wäre ein Sohn nach meinem
+Herzen. Darum hast du ihn auch betrogen
+die ganzen Jahre lang. Warum sonst?
+Glaubst du, ich habe nicht um ihn geweint?
+Darum doch sperrst du dich in dein Bureau,
+niemand soll stören, der Chef ist beschäftigt
+<a class="pagenum" name="Page_23" title="23"> </a>
+&ndash; nur damit du deine falschen Briefchen
+nach Rußland schreiben kannst. Aber
+den Vater muß glücklicherweise niemand
+lehren, den Sohn zu durchschauen. Wie
+du jetzt geglaubt hast, du hättest ihn untergekriegt,
+so untergekriegt, daß du dich mit
+deinem Hintern auf ihn setzen kannst und
+er rührt sich nicht, da hat sich mein Herr
+Sohn zum Heiraten entschlossen!«</p>
+
+<p>Georg sah zum Schreckbild seines Vaters
+auf. Der Petersburger Freund, den der Vater
+plötzlich so gut kannte, ergriff ihn, wie
+noch nie. Verloren im weiten Rußland sah
+er ihn. An der Türe des leeren, ausgeraubten
+Geschäftes sah er ihn. Zwischen
+den Trümmern der Regale, den zerfetzten
+Waren, den fallenden Gasarmen stand er
+gerade noch. Warum hatte er so weit wegfahren
+müssen!</p>
+
+<p>»Aber schau mich an!« rief der Vater, und
+Georg lief, fast zerstreut, zum Bett, um alles
+zu fassen, stockte aber in der Mitte des Weges.</p>
+
+<p>»Weil sie die Röcke gehoben hat,« fing
+der Vater zu flöten an, »weil sie die Röcke
+so gehoben hat, die widerliche Gans,« und
+er hob, um das darzustellen, sein Hemd so
+<a class="pagenum" name="Page_24" title="24"> </a>
+hoch, daß man auf seinem Oberschenkel
+die Narbe aus seinen Kriegsjahren sah, »weil
+sie die Röcke so und so und so gehoben hat,
+hast du dich an sie herangemacht, und damit
+du an ihr ohne Störung dich befriedigen
+kannst, hast du unserer Mutter Andenken
+geschändet, den Freund verraten und deinen
+Vater ins Bett gesteckt, damit er sich nicht
+rühren kann. Aber kann er sich rühren
+oder nicht?«</p>
+
+<p>Und er stand vollkommen frei und warf
+die Beine. Er strahlte vor Einsicht.</p>
+
+<p>Georg stand in einem Winkel, möglichst
+weit vom Vater. Vor einer langen Weile
+hatte er sich fest entschlossen, alles vollkommen
+genau zu beobachten, damit er
+nicht irgendwie auf Umwegen, von hinten
+her, von oben herab überrascht werden
+könne. Jetzt erinnerte er sich wieder an
+den längst vergessenen Entschluß und vergaß
+ihn, wie man einen kurzen Faden durch
+ein Nadelöhr zieht.</p>
+
+<p>»Aber der Freund ist nun doch nicht verraten!«
+rief der Vater, und sein hin- und
+herbewegter Zeigefinger bekräftigte es. »Ich
+war sein Vertreter hier am Ort.«</p>
+
+<p><a class="pagenum" name="Page_25" title="25"> </a>
+»Komödiant!« konnte sich Georg zu rufen
+nicht enthalten, erkannte sofort den Schaden
+und biß, nur zu spät, &ndash; die Augen erstarrt
+&ndash; in seine Zunge, daß er vor Schmerz
+einknickte.</p>
+
+<p>»Ja, freilich habe ich Komödie gespielt!
+Komödie! Gutes Wort! Welcher andere
+Trost blieb dem alten verwitweten Vater?
+Sag &ndash; und für den Augenblick der Antwort
+sei du noch mein lebender Sohn &ndash;,
+was blieb mir übrig, in meinem Hinterzimmer,
+verfolgt vom ungetreuen Personal,
+alt bis in die Knochen? Und mein Sohn
+ging im Jubel durch die Welt, schloß Geschäfte
+ab, die ich vorbereitet hatte, überpurzelte
+sich vor Vergnügen und ging vor
+seinem Vater mit dem verschlossenen Gesicht
+eines Ehrenmannes davon! Glaubst
+du, ich hätte dich nicht geliebt, ich, von
+dem du ausgingst?«</p>
+
+<p>»Jetzt wird er sich vorbeugen,« dachte
+Georg, »wenn er fiele und zerschmetterte!«
+Dieses Wort durchzischte seinen Kopf.</p>
+
+<p>Der Vater beugte sich vor, fiel aber nicht.
+Da Georg sich nicht näherte, wie er erwartet
+hatte, erhob er sich wieder.</p>
+
+<p><a class="pagenum" name="Page_26" title="26"> </a>
+»Bleib, wo du bist, ich brauche dich nicht!
+Du denkst, du hast noch die Kraft, hierher
+zu kommen und hältst dich bloß zurück,
+weil du so willst. Daß du dich nicht irrst!
+Ich bin noch immer der viel Stärkere. Allein
+hätte ich vielleicht zurückweichen müssen,
+aber so hat mir die Mutter ihre Kraft abgegeben,
+mit deinem Freund habe ich mich
+herrlich verbunden, deine Kundschaft habe
+ich hier in der Tasche!«</p>
+
+<p>»Sogar im Hemd hat er Taschen!« sagte
+sich Georg und glaubte, er könne ihn mit
+dieser Bemerkung in der ganzen Welt unmöglich
+machen. Nur einen Augenblick
+dachte er das, denn immerfort vergaß er
+alles.</p>
+
+<p>»Häng dich nur in deine Braut ein und
+komm mir entgegen! Ich fege sie dir von
+der Seite weg, du weißt nicht wie!«</p>
+
+<p>Georg machte Grimassen, als glaube er
+das nicht. Der Vater nickte bloß, die Wahrheit
+dessen, was er sagte, beteuernd, in Georgs
+Ecke hin.</p>
+
+<p>»Wie hast du mich doch heute unterhalten,
+als du kamst und fragtest, ob du
+deinem Freund von der Verlobung schreiben
+<a class="pagenum" name="Page_27" title="27"> </a>
+sollst. Er weiß doch alles, dummer Junge,
+er weiß doch alles! Ich schrieb ihm doch,
+weil du vergessen hast, mir das Schreibzeug
+wegzunehmen. Darum kommt er schon
+seit Jahren nicht, er weiß ja alles hundertmal
+besser als du selbst, deine Briefe zerknüllt
+er ungelesen in der linken Hand,
+während er in der Rechten meine Briefe
+zum Lesen sich vorhält!«</p>
+
+<p>Seinen Arm schwang er vor Begeisterung
+über dem Kopf. »Er weiß alles tausendmal
+besser!« rief er.</p>
+
+<p>»Zehntausendmal!« sagte Georg, um den
+Vater zu verlachen, aber noch in seinem
+Munde bekam das Wort einen toternsten
+Klang.</p>
+
+<p>»Seit Jahren passe ich schon auf, daß du
+mit dieser Frage kämest! Glaubst du, mich
+kümmert etwas anderes? Glaubst du, ich
+lese Zeitungen? Da!« und er warf Georg
+ein Zeitungsblatt, das irgendwie mit ins
+Bett getragen worden war, zu. Eine alte
+Zeitung, mit einem Georg schon ganz unbekannten
+Namen.</p>
+
+<p>»Wie lange hast du gezögert, ehe du reif
+geworden bist! Die Mutter mußte sterben,
+<a class="pagenum" name="Page_28" title="28"> </a>
+sie konnte den Freudentag nicht erleben,
+der Freund geht zugrunde in seinem Rußland,
+schon vor drei Jahren war er gelb zum
+Wegwerfen, und ich, du siehst ja, wie es
+mit mir steht. Dafür hast du doch Augen!«</p>
+
+<p>»Du hast mir also aufgelauert!« rief Georg.</p>
+
+<p>Mitleidig sagte der Vater nebenbei: »Das
+wolltest du wahrscheinlich früher sagen.
+Jetzt paßt es ja gar nicht mehr.«</p>
+
+<p>Und lauter: »Jetzt weißt du also, was es
+noch außer dir gab, bisher wußtest du nur
+von dir! Ein unschuldiges Kind warst du
+ja eigentlich, aber noch eigentlicher warst
+du ein teuflischer Mensch! &ndash; Und darum
+wisse: Ich verurteile dich jetzt zum Tode
+des Ertrinkens!«</p>
+
+<p>Georg fühlte sich aus dem Zimmer gejagt,
+den Schlag, mit dem der Vater hinter
+ihm aufs Bett stürzte, trug er noch in den
+Ohren davon. Auf der Treppe, über deren
+Stufen er wie über eine schiefe Fläche eilte,
+überrumpelte er seine Bedienerin, die im
+Begriffe war heraufzugehen, um die Wohnung
+nach der Nacht aufzuräumen. »Jesus!«
+rief sie und verdeckte mit der Schürze das
+Gesicht, aber er war schon davon. Aus dem
+<a class="pagenum" name="Page_29" title="29"> </a>
+Tor sprang er, über die Fahrbahn zum
+Wasser trieb es ihn. Schon hielt er das Geländer
+fest, wie ein Hungriger die Nahrung.
+Er schwang sich über, als der ausgezeichnete
+Turner, der er in seinen Jugendjahren
+zum Stolz seiner Eltern gewesen war. Noch
+hielt er sich mit schwächer werdenden Händen
+fest, erspähte zwischen den Geländerstangen
+einen Autoomnibus, der mit Leichtigkeit
+seinen Fall übertönen würde, rief
+leise: »Liebe Eltern, ich habe euch doch
+immer geliebt«, und ließ sich hinabfallen.</p>
+
+<p>In diesem Augenblick ging über die
+Brücke ein geradezu unendlicher Verkehr.</p>
+
+<div id="advertisements">
+<p>Von demselben Verfasser erschien ferner:</p>
+
+<p><b>Betrachtungen.</b> 2. Auflage</p>
+
+<p class="prices">Geheftet M.&nbsp;2.50, Pappband M.&nbsp;3.50<br/>
+Halblederband M.&nbsp;4.50</p>
+
+<p><b>Der Heizer.</b> Ein Fragment</p>
+
+<p class="prices">Geheftet M.&nbsp;0.80, Gebunden M.&nbsp;1.50</p>
+
+<p><b>Die Verwandlung.</b> Novelle</p>
+
+<p class="prices">Geheftet M.&nbsp;1.60, Gebunden M.&nbsp;2.50</p>
+</div>
+
+<p class="center page-break-after">KURT WOLFF VERLAG &bull; LEIPZIG</p>
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+<pre>
+
+
+
+
+
+End of the Project Gutenberg EBook of Das Urteil, by Franz Kafka
+
+*** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DAS URTEIL ***
+
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+
+Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of
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+including obsolete, old, middle-aged and new computers. It exists
+because of the efforts of hundreds of volunteers and donations from
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+
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+goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will
+remain freely available for generations to come. In 2001, the Project
+Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure
+and permanent future for Project Gutenberg-tm and future generations.
+To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation
+and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4
+and the Foundation web page at http://www.pglaf.org.
+
+
+Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive
+Foundation
+
+The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit
+501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the
+state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal
+Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification
+number is 64-6221541. Its 501(c)(3) letter is posted at
+http://pglaf.org/fundraising. Contributions to the Project Gutenberg
+Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent
+permitted by U.S. federal laws and your state's laws.
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+throughout numerous locations. Its business office is located at
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+business@pglaf.org. Email contact links and up to date contact
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+
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+
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+Literary Archive Foundation
+
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+array of equipment including outdated equipment. Many small donations
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+status with the IRS.
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+States. Compliance requirements are not uniform and it takes a
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+
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+
+Professor Michael S. Hart is the originator of the Project Gutenberg-tm
+concept of a library of electronic works that could be freely shared
+with anyone. For thirty years, he produced and distributed Project
+Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of volunteer support.
+
+
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+This eBook, including all associated images, markup, improvements,
+metadata, and any other content or labor, has been confirmed to be
+in the PUBLIC DOMAIN IN THE UNITED STATES.
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+status under the laws that apply to them.
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+Project Gutenberg (https://www.gutenberg.org) public repository for
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