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+<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.0 Transitional//EN">
+<html>
+<head>
+<meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=ISO-8859-1">
+<title>The Project Gutenberg eBook of Pater Filucius, by Wilhelm Busch</title>
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+<center><h1>The Project Gutenberg eBook, Pater Filucius, by Wilhelm Busch</h1></center>
+<pre>
+This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
+almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or
+re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
+with this eBook or online at <a href = "https://www.gutenberg.org">www.gutenberg.org</a></pre>
+<p>Title: Pater Filucius</p>
+<p>Author: Wilhelm Busch</p>
+<p>Release Date: December 13, 2004 [eBook #14340]</p>
+<p>Language: German</p>
+<p>Character set encoding: ISO-8859-1</p>
+<p>***START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK PATER FILUCIUS***</p>
+<br><br><center><h3>E-text prepared by Inka Weide and the Project Gutenberg Online Distributed Proofreading Team</h3></center><br><br>
+<hr noshade>
+<br>
+<br>
+<br>
+<br>
+<center>
+<h1><a href="#text3">Pater Filucius</a></h1>
+
+<P>
+
+
+<img src='images/02-1.png' width='200' alt='Cover' title='Cover'><br />
+
+
+<h2>Allegorisches Zeitbild</h2>
+
+<b>Mit den Beigaben</b>
+
+<h3><a href="#text1">&laquo;Von mir &uuml;ber mich&raquo;</a>, <a href="#text2">&laquo;Der N&ouml;ckergreis&raquo;</a></h3>
+<br />
+<b>und Portrait<br />
+von<br />
+Wilhelm Busch</b><br />
+</center>
+<br>
+<br>
+<br>
+<br>
+<P>
+
+<b><a name="text1">Von mir &uuml;ber mich</a></b><a href="#foot1">[A]</a>
+<p>
+
+Kein Ding sieht so aus, wie es ist. Am wenigsten
+der Mensch, dieser lederne Sack voller Kniffe und Pfiffe.
+Und auch abgesehen von den Kapriolen und Masken
+der Eitelkeit. Immer, wenn man Was wissen will,
+mu&szlig; man sich auf die zweifelhafte Dienerschaft des
+Kopfes und der K&ouml;pfe verlassen und erf&auml;hrt nie recht,
+was passirt ist. Wer ist heutigen Tages noch so harmlos,
+da&szlig; er Weltgeschichten und Biographien f&uuml;r richtig
+h&auml;lt? Sie gleichen den Sagen und Anekdoten, die Namen,
+Zeit und Ort benennen, um sich glaubhaft zu machen.
+Sind sie unterhaltlich erz&auml;hlt, sind sie ermunternd und
+lehrreich, oder r&uuml;hrend und erbaulich, nun gut! so
+wollen wir's gelten lassen. Ist man aber nicht grad
+ein Professor der Beredsamkeit und sonst noch allerlei,
+was der heilige Augustinus gewesen, und will doch
+partout &uuml;ber sich selbst was schreiben, dann wird man
+wohl am Besten thun, man fa&szlig;t sich kurz. Und so
+auch ich.
+<p>
+[<a name="foot1">Fu&szlig;note A</a>: Diese Selbstbiographie liegt uns in
+zwei Fassungen von des Verfassers
+Hand vor. Die erste (von 1893) f&uuml;gten wir der Jubil&auml;ums-Ausgabe
+der frommen Helene, die zweite (von 1894) der ersten billigen Ausgabe des
+Pater Filucius bei. In der vorliegenden neuen Auflage glaubten wir, der
+Fassung von 1894 einige Abschnitte der fr&uuml;heren einverleiben zu sollen, weil
+sie uns charakteristisch und wichtig erschienen. Die Verlagsbuchhandlung.]
+<p>
+Ich bin geboren im April 1832 zu Wiedensahl
+als der Erste von Sieben.
+<p>
+Mein Vater war Kr&auml;mer; heiter und arbeitsfroh;
+meine Mutter, still und fromm, schaffte fleissig in Haus
+und Garten. Liebe und Strenge sowohl, die mir von
+ihnen zu Theil geworden, hat der "Schlafittig" der Zeit
+aus meiner dankbaren Erinnerung nicht zu verwischen
+vermocht.
+<p>
+Was weiss ich denn noch aus meinem dritten Jahr?
+Knecht Heinrich macht sch&ouml;ne Fl&ouml;ten f&uuml;r mich und spielt
+selber auf der Maultrommel, und im Garten ist das
+Gras fast so hoch wie ich, und die Erbsen sind noch
+h&ouml;her, und hinter dem strohgedeckten Hause, neben dem
+Brunnen, stand ein flacher K&uuml;bel mit Wasser, und ich
+sah mein Schwesterchen drin liegen, wie ein Bild unter
+Glas und Rahmen, und als die Mutter kam, war's
+kaum noch in's Leben zu bringen.
+<p>
+Mein gutes Gro&szlig;m&uuml;tterlein war zuerst wach in
+der Fr&uuml;h. Sie schlug Funken am P-f&ouml;rmigen Stahl,
+bis einer z&uuml;ndend in's "Usel" sprang, in die halbverkohlte
+Leinwand im Deckelk&auml;stchen des Feuerzeugs; und
+bald flackerte es lustig in der K&uuml;che auf dem offenen
+Heerde unter dem Dreifu&szlig; und dem kupfernen Kessel;
+und nicht lange, so hatte auch das Kanonen&ouml;fchen in
+der Stube ein rothgl&uuml;hendes B&auml;uchlein, worins bullerte.
+Als ich sieben, acht Jahr alt war, durft ich zuweilen
+mit aufstehn; und im Winter besonders kam es mir
+wonnig geheimni&szlig;voll vor, so fr&uuml;h am Tag schon
+selbstbewu&szlig;t in dieser Welt zu sein, wenn ringsumher
+noch alles still und tot und dunkel war. Dann sa&szlig;en
+wir zwei, bis das Wasser kochte, im engen Lichtbezirk
+der pompejanisch geformten zinnernen Lampe. Sie
+spann. Ich las ein paar sch&ouml;ne Morgenlieder aus
+dem Gesangbuch vor.
+<p>
+Sp&auml;ter beim Kaffee nahmen Herrschaft, Knecht
+und M&auml;gde, wie es guten Freunden geziemt, am n&auml;mlichen
+Tische Platz.
+<p>
+Um diese Zeit passirte eine kleine Geschichte, die
+recht schmerzhaft und schimpflich f&uuml;r mich ablief. Beim
+K&uuml;ster diente ein Kuhjunge, f&uuml;nf, sechs Jahre &auml;lter
+als ich. Er hatte in einen rostigen Kirchenschl&uuml;ssel,
+so gro&szlig; wie dem Petrus seiner, ein Z&uuml;ndloch gefeilt,
+gehacktes Fensterblei hatte er auch schon genug; blos
+das Pulver fehlte ihm noch zu Blitz und Donner.
+Infolge seiner Beredsamkeit machte ich einen stillen
+Besuch bei einer gewissen steinernen Kruke, die auf
+dem Speicher stand. Nachmittags zogen wir mit den
+K&uuml;hen auf die einsame Waldwiese. Gro&szlig;artig war
+der Widerhall des Gesch&uuml;tzes. Und so beil&auml;ufig ging
+auch ein altes B&auml;uerlein vorbei in der Richtung des
+Dorfes. Abends kehrte ich fr&ouml;hlich heim und freute
+mich so recht auf das Nachtessen. Mein Vater empfing
+mich an der Th&uuml;r und lud mich ein, ihm auf den
+Speicher zu folgen. Hier ergriff er mich beim linken
+Arm und trieb mich vermittels eines Rohrstockes im
+Kreise umher, immer um die Kruke herum, wo das
+Pulver drin war. Wie peinlich mir das war, lie&szlig; ich
+weithin verlautbaren. Und sonderbar! Ich bin weder
+J&auml;ger noch Soldat geworden.
+<p>
+Als ich neun Jahre alt war, sollte ich zu dem
+Bruder meiner Mutter nach Eberg&ouml;tzen. Wie Kinder
+sind, halb froh halb wehm&uuml;thig, pl&auml;tscherte ich am
+Abend vor der Abreise mit der Hand in der Regentonne,
+&uuml;ber die ein Strauch von wei&szlig;en Rosen hing,
+und sang Christine! Christine! versimpelt f&uuml;r mich hin.
+<p>
+Fr&uuml;h vor Tage wurde das dicke Pommerchen in
+die Scheerdeichsel des Leiterwagens gedr&auml;ngt. Das
+Gep&auml;ck ist aufgeladen; als ein Hauptst&uuml;ck der wohlverwahrte
+Leib eines alten Zinkedings von Klavier,
+dessen l&auml;stig gespreiztes Beingestell in der Heimath
+blieb; ein ahnungsvolles Symbol meiner musikalischen
+Zukunft. Die Reisenden stiegen auf; Gro&szlig;mutter,
+Mutter, vier Kinder und ein Kinderm&auml;dchen; Knecht
+Heinrich zuletzt. Fort rumpelt's durch den Schaumburger
+Wald. Ein Rudel Hirsche springt &uuml;ber den
+Weg; oben ziehen die Sterne; im Klavierkasten tunkt es.
+<p>
+In Wirthsh&auml;usern einkehren thaten wir nicht; ein
+wenig seitw&auml;rts von der Stra&szlig;e wurde still gehalten;
+der Deckel der Ern&auml;hrungskiepe wurde aufgethan und
+unter anderem ein ganzer ger&auml;ucherter Schinken entbl&ouml;&szlig;t,
+der sich bald merklich verminderte. Nach mehrmaligem
+Uebernachten bei Verwandten, erreichten wir gl&uuml;cklich
+das Pfarrhaus zu Eberg&ouml;tzen.
+<p>
+Gleich am Tage nach der Ankunft schlo&szlig; ich Freundschaft
+mit dem Sohne des M&uuml;llers. Wir gingen vors
+Dorf hinaus, um zu baden. Wir machten eine Mudde
+aus Erde und Wasser, die wir "Peter und Paul" benannten,
+&uuml;berkleisterten uns damit von oben bis unten,
+legten uns in die Sonne, bis wir inkrustirt waren wie
+Pasteten, und sp&uuml;ltens im Bach wieder ab.
+<p>
+Auch der Wirth des Ortes, weil er ein Piano besa&szlig;,
+wurde bald mein guter Bekannter. Er war rauh wie
+Esau. Ununterbrochen kroch das schwarze Haar in die
+Kravatte und aus den Aermeln wieder heraus bis
+dicht an die Fingern&auml;gel. Beim Rasiren mu&szlig;te er
+weinen, denn das Jahr 48, welches selbst den widersp&auml;nstigsten
+B&auml;rten die Freiheit gab, war noch nicht
+erschienen. Er trug lederne Klapppantoffeln und eine
+gelbgr&uuml;ne Joppe, die das hintere Mienenspiel der bla&szlig;blauen
+Hose nur selten zu bem&auml;nteln suchte. Seine
+Philosophie war der Optimismus mit r&uuml;ckwirkender
+Kraft; er sei zu gut f&uuml;r diese Welt, pflegte er gern
+und oft zu behaupten. Als er einst einem Jagdhunde
+muthwillig auf die Zehen trat und ich meinte, das
+stimme nicht recht mit seiner Behauptung, kriegt ich
+sofort eine Ohrfeige. Unsere Freundschaft auch. Doch
+die Ersch&uuml;tterung w&auml;hrte nicht lange. Er ist mir
+immer ein lieber und drolliger Mensch geblieben. Er
+war ein geschmackvoller Blumenz&uuml;chter, ein starker
+Schnupfer und kinderlos, obgleich er sich dreimal verm&auml;hlt
+hat.
+<p>
+Bei ihm fand ich einen dicken Notenband, der
+durchgeklimpert, und freireligi&ouml;se Schriften jener Zeit,
+die begierig verschlungen wurden.
+<p>
+Der Lehrer der Dorfjugend, weil nicht der meinige,
+hatte keine Gewalt &uuml;ber mich--so lange er lebte.
+Aber er hing sich auf, fiel herunter, schnitt sich den
+Hals ab und wurde auf dem Kirchhofe dicht vor
+meinem Kammerfenster begraben. Und von nun an
+zwang er mich alln&auml;chtlich, auch in der hei&szlig;esten Sommerzeit,
+ganz unter der Decke zu liegen. Bei Tag ein
+Freigeist, bei Nacht ein Geisterseher.
+<p>
+Mein Freund aus der M&uuml;hle, der meine gelehrten
+Unterrichtsstunden theilte, theilte auch meine Studien
+in freier Natur. Dohnen und Sprenkeln wurden
+eifrig verfertigt, und der Schlupfwinkel keiner Forelle
+den ganzen Bach entlang, unter Steinen und Baumwurzeln
+blieb unbemerkt von uns.
+<p>
+Zwischen all dem herum aber schwebte best&auml;ndig
+das anmuthige Bildniss eines blondlockigen Kindes.
+Nat&uuml;rlich sehnte ich oft die bekannte Feuersbrunst herbei
+mit nachfolgendem Tode zu den F&uuml;&szlig;en der geretteten
+Geliebten. Meist jedoch war ich nicht so r&uuml;cksichtslos
+gegen mich selbst, sondern begn&uuml;gte mich mit dem
+Wunsch, da&szlig; ich zauberhaft fliegen und hupfen k&ouml;nnte,
+hoch in der Luft, von einem Baum zum andern, und
+da&szlig; sie es mit ans&auml;he und w&auml;re starr vor Bewunderung.
+<p>
+Von meinem Onkel, der &auml;u&szlig;erst milde war, erhielt
+ich nur ein einzig Mal Hiebe, mit einem trockenen
+Georginenst&auml;ngel, weil ich den Dorftroddel geneckt hatte.
+Dem war die Pfeife voll Kuhhaare gestopft und dienstbeflissen
+angez&uuml;ndet. Er rauchte sie aus, bis auf's
+letzte H&auml;rchen, mit dem Ausdruck der seligsten Zufriedenheit.
+Also der Erfolg war unerw&uuml;nscht f&uuml;r mich in
+zwiefacher Hinsicht. Es macht nichts. Ein Troddel
+bleibt immer eine schmeichelhafte Erinnerung.
+<p>
+Gern gedenk ich auch des kleinen alten Bettelvogts,
+welcher derzeit _dat baddelspeit_ trug, den kurzen
+Spiess, als Zeichen seines m&auml;chtigen Amtes. Zu warmer
+Sommerzeit hielt er sein Mittagschl&auml;fchen im Grase.
+Er konnte bemerkenswerth schnarchen. Zog er die Luft
+ein, so machte er den Mund weit auf und es ging:
+Krah! Stiess er sie aus, so machte er den Mund ganz
+spitz, und es ging: P&uuml;h! wie ein sanfter Fl&ouml;tenton.
+Einst fanden wir ihn tot unter dem ber&uuml;hmtesten
+Birnbaume des Dorfes; Speer im Arm; Mund offen;
+so da&szlig; man sah: Krah! war sein letzter Laut gewesen.
+Um ihn her lagen die goldigsten Sommerbirnen; aber
+f&uuml;r diesmal mochten wir keine.
+<p>
+Etwa ums Jahr 45 bezogen wir die Pfarre zu
+L&uuml;ethorst.
+<p>
+Unter meinem Fenster murmelte der Bach. Gegen&uuml;ber
+stand ein Haus, eine Schaub&uuml;hne des ehelichen
+Zwistes. Das St&uuml;ck fing an hinter der Scene, spielte
+weiter auf dem Flur und schlo&szlig; im Freien. Sie stand
+oben vor der Th&uuml;r und schwang triumphirend den
+Reiserbesen; er stand unten im Bach und streckte die
+Zunge heraus; und so hatte er auch seinen Triumph.
+<p>
+In den Stundenplan schlich sich nun auch die
+Metrik ein. Dichter, heimische und fremde, wurden
+gelesen. Zugleich fiel mir die "Kritik der reinen Vernunft"
+in die H&auml;nde, die wenn auch damals nur sp&auml;rlich
+durchschaut, doch eine Neigung erweckte, in der Gehirnkammer
+M&auml;use zu fangen, wo es nur gar zu viel
+Schlupfl&ouml;cher giebt.
+<p>
+Sechzehn Jahre alt, ausger&uuml;stet mit einem Sonnett
+und einer ungef&auml;hren Kenntni&szlig; der vier Grundrechnungsarten,
+erhielt ich Einla&szlig; zur polytechnischen Schule in
+Hannover.
+<p>
+Hier ging mit meinem Aeu&szlig;ern eine stolze Ver&auml;nderung
+vor. Ich kriegte die erste Uhr--alt, nach
+dem Kartoffelsystem--und den ersten Paletot--neu,
+so sch&ouml;n ihn der Dorfschneider zu bauen vermochte.
+Mit diesem Paletot, um ihn recht sehen zu lassen, stellt'
+ich mich gleich am ersten Morgen dicht vor den Schulofen.
+Eine brenzlichte Wolke und die freudige Theilnahme
+der Mitsch&uuml;ler lie&szlig;en mich ahnen, was hinten
+vor sich ging. Der umfangreiche Schaden wurde kurirt
+nach der Schnirrmethode, besch&auml;mend zu sehn; und nur
+noch bei &auml;u&szlig;erster Witterungsnoth lie&szlig; sich das einst
+so pr&auml;chtige Kleidungsst&uuml;ck auf offener Stra&szlig;e blicken.
+<p>
+In der reinen Mathematik schwang ich mich bis
+zu "Eins mit Auszeichnung" empor, aber in der angewandten
+bewegte ich mich mit immer matterem
+Fl&uuml;gelschlage.
+<p>
+Im Jahre 48 trug auch ich mein gewichtiges
+Kuhbein, welches nie scharf geladen werden durfte,
+und erk&auml;mpfte mir in der Wachstube die bislang noch
+nicht gesch&auml;tzten Rechte des Rauchens und des Biertrinkens;
+zwei M&auml;rzerrungenschaften, deren erste muthig
+bewahrt, deren zweite durch die Reaktion des Alters
+jetzt merklich verk&uuml;mmert ist.
+<p>
+Ein Maler wies mir den Weg nach D&uuml;sseldorf.
+Ich kam, so viel ich weiss, grad zu einem jener Fr&uuml;hlingsfeste,
+f&uuml;r diesmal die Erst&uuml;rmung einer Burg, die
+weithin ber&uuml;hmt waren. Ich war sehr begeistert davon
+und von dem Maiwein auch.
+<p>
+Nachdem ich mich schlecht und recht durch den
+Antikensaal hindurch get&uuml;pfelt hatte, begab ich mich
+nach Antwerpen in die Malschule, wo man, so hie&szlig; es,
+die alte Muttersprache der Kunst noch immer erlernen
+k&ouml;nnte.
+<p>
+In dieser kunstber&uuml;hmten Stadt sah ich zum ersten
+Male die Werke alter Meister: Rubens, Brouwer,
+Teniers, Frans Hals. Ihre g&ouml;ttliche Leichtigkeit der
+Darstellung malerischer Einf&auml;lle, verbunden mit stofflich
+juwelenhaftem Reiz; diese Unbefangenheit eines guten
+Gewissens, welches nichts zu vertuschen braucht; diese
+Farbenmusik, worin man alle Stimmen klar durchh&ouml;rt,
+vom Grundba&szlig; herauf, haben f&uuml;r immer meine Liebe
+und Bewunderung gewonnen.
+<p>
+Ich wohnte am Eck der K&auml;sbr&uuml;cke bei einem
+Bartscheerer. Er hie&szlig; Jan, seine Frau hie&szlig; Mie.
+In gelinder Abendstunde sa&szlig; ich mit ihnen vor der
+Hausth&uuml;r; im gr&uuml;nen Schlafrock; die Thonpfeife im
+Munde; und die Nachbarn kamen auch herzu; die
+T&ouml;chter in schwarzlackirten Holzschuhen. Jan und Mie
+balbirten mich abwechselnd, verpflegten mich w&auml;hrend
+einer Krankheit und schenkten mir beim Abschied in
+kalter Jahreszeit eine rothe warme Jacke und drei
+Orangen.
+<p>
+Nach Antwerpen hielt ich mich in der Heimath auf.
+<p>
+Was damals die Leute _ut oler welt_ erz&auml;hlten,
+sucht ich mir fleissig zu merken, doch wusst ich leider
+zu wenig, um zu wissen, was wissenschaftlich bemerkenswerth
+war. Das Vorspuken eines demn&auml;chstigen
+Feuers hie&szlig;: _wabern_. Den Wirbelwind, der
+auf der Landstra&szlig;e den Staub auftrichtert, nannte
+man: _warwind_; es sitzt eine Hexe drin. Uebrigens
+h&ouml;rte ich, seit der "alte Fritz" das Hexen verboten
+h&auml;tte, m&uuml;ssten sich die Hexen sehr in acht nehmen mit
+ihrer Kunst.
+<p>
+Von M&auml;rchen wu&szlig;te das meiste ein alter, stiller,
+f&uuml;r gew&ouml;hnlich wortkarger Mann. F&uuml;r Spukgeschichten
+dagegen von b&ouml;sen Toten, die wiederkommen zum
+Verdrusse der Lebendigen, war der Sch&auml;fer Autorit&auml;t.
+Wenn er abends erz&auml;hlte, lag er quer &uuml;ber dem Bett,
+und wenn es ihm trocken und &ouml;d wurde im Mund,
+sprang er auf und ging vor den Tischkasten und bi&szlig;
+ein neues Endchen Kautaback ab zur Erfrischung.
+Sein Frauchen sass daneben und spann.
+<p>
+In den Spinnstuben sangen die M&auml;dchen, was ihre
+M&uuml;tter und Gro&szlig;m&uuml;tter gesungen. W&auml;hrend der Pause,
+abends um neun, wurde getanzt; auf der weiten Haustenne;
+unter der Stalllaterne; nach dem Liede:
+<p>
+maren will mi hawern meihn,<br />
+wer schall den wol binnen?<br />
+dat schall (meiers dortchen) don,<br />
+de will eck wol finnen.
+<p>
+Von Wiedensahl aus besucht ich auf l&auml;ngere Zeit
+den Onkel in L&uuml;ethorst. Ein Liebhabertheater im
+benachbarten St&auml;dtchen zog mich in den angenehmen
+Kreis seiner Th&auml;tigkeit; aber mehr noch fesselte mich
+das wundersame Leben des Bienenvolkes und der damals
+wogende Kampf um die Partenogenesis, den
+mein Onkel als gewandter Schriftsteller und Beobachter
+entscheidend mit durchfocht. Der Wunsch und
+Plan, nach Brasilien auszuwandern, dem Eldorado der
+Imker, hat sich nicht verwirklichen sollen. Die Annahme,
+da&szlig; ich praktischer Bienenz&uuml;chter geworden sei,
+ist freundlicher Irrthum.
+<p>
+Auch zog mich es unwiderstehlich abseits in das
+Reich der Naturwissenschaften. Ich las Darwin, ich las
+Schopenhauer damals mit Leidenschaft. Doch so Was
+l&auml;&szlig;t nach mit der Zeit. Ihre Schl&uuml;ssel passen ja zu
+vielen Th&uuml;ren in dem verwunschenen Schlosse dieser
+Welt; aber kein "hiesiger" Schl&uuml;ssel, so scheints, und
+w&auml;rs der Asketenschl&uuml;ssel, pa&szlig;t jemals zur Ausgangsth&uuml;r.
+<p>
+Von L&uuml;ethorst ging ich nach M&uuml;nchen. Inde&szlig;
+in der damaligen akademischen Str&ouml;mung kam mein
+fl&auml;misches Schifflein, das wohl auch schlecht gesteuert
+war, nicht recht zum Schwimmen.
+<p>
+Um so angenehmer war es im K&uuml;nstlerverein, wo
+man sang und trank und sich nebenbei karikirend zu
+necken pflegte. Auch ich war solchen pers&ouml;nlichen
+Sp&auml;&szlig;en nicht abgeneigt. Man ist ein Mensch und erfrischt
+und erbaut sich gerne an den kleinen Verdrie&szlig;lichkeiten
+und Dummheiten anderer Leute. Selbst &uuml;ber
+sich selber kann man lachen mitunter, und das ist ein
+Extrapl&auml;sir, denn dann kommt man sich sogar noch
+kl&uuml;ger und gedockener vor als man selbst.
+<p>
+Lachen ist ein Ausdruck relativer Behaglichkeit.
+Der Franzl hinterm Ofen freut sich der W&auml;rme um
+so mehr, wenn er sieht, wie sich drau&szlig;en der Hansel
+in die r&ouml;thlichen H&auml;nde pustet. Zum Gebrauch in der
+Oeffentlichkeit habe ich jedoch nur Phantasiehanseln
+genommen. Man kann sie auch besser herrichten nach
+Bedarf und sie eher sagen und thun lassen, was man
+will. Gut schien mir oft der Troch&auml;us f&uuml;r biederes
+Reden; stets praktisch der Holzschnittstrich f&uuml;r stilvoll
+heitere Gestalten. So ein Contourwesen macht sich
+leicht frei von dem Gesetze der Schwere und kann,
+besonders wenn es nicht sch&ouml;n ist, viel aushalten, eh
+es uns weh thut. Man sieht die Sache an und schwebt
+derweil in behaglichem Selbstgef&uuml;hl &uuml;ber den Leiden
+der Welt, ja &uuml;ber dem K&uuml;nstler, der gar so naiv ist.
+<p>
+Auch das Gebirg, das noch nie gesehene, wurde
+f&uuml;r l&auml;ngere Zeit aufgesucht. An einem Sp&auml;tnachmittag
+kam ich zu Fu&szlig; vor dem D&ouml;rfchen an, wo ich zu bleiben
+gedachte. Gleich das erste H&auml;uschen mit dem Pl&auml;tscherbrunnen
+und dem Zaun von K&uuml;rbis durchflochten sah
+verlockend idyllisch aus. Feldstuhl und Skizzenbuch
+wurden aufgeklappt. Auf der Schwelle sa&szlig; ein steinaltes
+M&uuml;tterlein und schlief, das K&auml;tzchen daneben.
+Pl&ouml;tzlich, aus dem Hintergrunde des Hauses, kam eine
+j&uuml;ngere Frau, fa&szlig;te die Alte bei den Haaren und schleifte
+sie auf den Kehrichthaufen. Dabei qu&auml;kte die Alte
+wie ein Huhn, das geschlachtet werden soll. Feldstuhl
+und Skizzenbuch wurden zugeklappt. Mit diesem Rippensto&szlig;e
+f&uuml;hrte mich das neckische Schicksal zu den trefflichen
+Bauersleuten und in die herrliche Gegend, von
+denen ich nur ungern wieder Abschied nahm.
+<p>
+Es kann 59 gewesen sein, als zuerst in den
+"Fliegenden" eine Zeichnung mit Text von mir gedruckt
+wurde; zwei M&auml;nner, die aufs Eis gehen, wobei einer
+den Kopf verliert. Vielfach, wie's die Noth gebot,
+illustrirte ich dann neben eigenen auch fremde Texte.
+Bald aber meint ich, ich m&uuml;&szlig;te alles halt selber machen.
+Die Situationen geriethen in Flu&szlig; und gruppirten sich
+zu kleinen Bildergeschichten, denen gr&ouml;&szlig;ere gefolgt sind.
+Fast alle habe ich, ohne Wem was zu sagen, in Wiedensahl
+verfertigt. Dann hab ich sie laufen lassen auf
+den Markt, und da sind sie herumgesprungen, wie
+Buben thun, ohne viel R&uuml;cksicht zu nehmen auf gar zu
+empfindliche H&uuml;hneraugen, wohingegen man aber auch
+wohl annehmen darf, da&szlig; sie nicht gar zu empfindlich
+sind, wenn sie mal Schelte kriegen.
+<p>
+Man hat den Autor f&uuml;r einen B&uuml;cherwurm und
+Absonderling gehalten. Das erste mit Unrecht.
+<p>
+Zwar liest er unter anderm die Bibel, die gro&szlig;en
+Dramatiker, die Bekenntnisse des Augustin, den Pickwick
+und Donquixote und h&auml;lt die Odyssee f&uuml;r das sch&ouml;nste
+der M&auml;rchenb&uuml;cher, aber ein B&uuml;cherwurm ist doch ein
+Thierchen mit ganz anderen Manierchen.
+<p>
+Ein Sonderling d&uuml;rft er schon eher sein. F&uuml;r
+die Gesellschaft, au&szlig;er der unter vier bis sechs Augen,
+schw&auml;rmt er nicht sehr.
+<p>
+Gro&szlig; war auch seine Nachl&auml;ssigkeit, oder Sch&uuml;chternheit
+im schriftlichen Verkehr mit Fremden. Der
+gewandte Stilist, der seine Korrespondenten mit einem
+zierlichen Strohgeflechte beschenkt, macht sich umgehend
+beliebt, w&auml;hrend der Unbeholfene, der seine Halme aneinander
+knotet, wie der Bauer, wenn er Seile bindet,
+mit Recht bef&uuml;rchten mu&szlig;, da&szlig; er Ansto&szlig; erregt. Er
+z&ouml;gert und vergi&szlig;t.
+<p>
+Verheirathet ist er auch nicht. Er denkt gelegentlich
+eine Steuer zu beantragen auf alle Ehem&auml;nner,
+die nicht nachweisen k&ouml;nnen, da&szlig; sie sich lediglich im
+Hinblick auf das Wohl des Vaterlandes verm&auml;hlt haben.
+Wer eine h&uuml;bsche und gescheite Frau hat, die ihre
+Dienstboten gut behandelt, zahlt das Doppelte. Den
+Ertrag kriegen die alten Junggesellen, damit sie doch
+auch eine Freud haben.
+<p>
+Ich komme zum Schlu&szlig;. Das Portr&auml;t, um rund
+zu erscheinen, h&auml;tte mehr Reflexe gebraucht. Doch
+manche vorz&uuml;gliche Menschen, die ich liebe und verehre,
+f&uuml;r Selbstbeleuchtungszwecke zu verwenden, wollte mir
+nicht passend erscheinen, und in Bezug auf andere, die
+mir weniger sympathisch gewesen, halte ich ohnehin
+schon l&auml;ngst ein mildes, gem&uuml;thliches Schweigen f&uuml;r gut.
+<p>
+So stehe ich denn tief unten an der Schattenseite
+des Berges. Aber ich bin nicht gr&auml;mlich geworden,
+sondern wohlgemuth, halb schmunzelnd, halb ger&uuml;hrt,
+h&ouml;re ich das fr&ouml;hliche Lachen von anderseits her, wo
+die Jugend im Sonnenschein nachr&uuml;ckt und hoffnungsfreudig
+nach oben strebt.
+<p>
+Wilhelm Busch
+<p>
+Mit Benutzung meines "Was mich betrifft" in der Frankf. Ztg.
+vom 10. Oktober 86. Morgenblatt.
+<p>
+
+<a name="text2"><b>Der N&ouml;ckergreis</b></a>
+<p>
+
+Ich ging zum Wein und lie&szlig; mich nieder<br />
+Am langen Stammtisch der N&ouml;ckerbr&uuml;der.<br />
+Da bin ich bei Einem zu sitzen gekommen,<br />
+Der hatte bereits das Wort genommen.
+<p>
+&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;*&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;*&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;*&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;*&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;*
+<p>
+Kurzum--so sprach er--ich sage blo&szlig;,<br />
+Wenn man den alten Erdenklo&szlig;,<br />
+Der, t&auml;glich theilweis aufgew&auml;rmt,<br />
+Langweilig pr&auml;cis um die Sonne schw&auml;rmt,<br />
+Genau besieht und wohl betrachtet,<br />
+Und was darauf passirt, beachtet,<br />
+So findet man, und zwar mit Recht,<br />
+Da&szlig; nichts so ist, wie man wohl m&ouml;cht.
+<p>
+Da ist zuerst die Hauptgeschicht:<br />
+Ein Bauer traut dem Andern nicht.<br />
+Ein Jeder sucht sich einen Knittel,<br />
+Ein Jeder polstert seinen Kittel,<br />
+Um bei dem n&auml;chsten Tanzvergn&uuml;gen<br />
+Gewappnet zu sein und obzusiegen,<br />
+Anstatt bei Geigen- und Fl&ouml;tenton,<br />
+Ein Jeder mit seiner geliebten Person,<br />
+Fein sittsam im Kreise herumzuschweben.<br />
+Aber nein! Es mu&szlig; halt Keile geben.
+<p>
+Und au&szlig;erdem und anderweitig<br />
+Liebt man sich etwa gegenseitig?<br />
+Warum ist Niemand weit und breit<br />
+Im vollen Besitz der Behaglichkeit?<br />
+Das kommt davon, es ist hienieden<br />
+Zu Vieles viel zu viel verschieden.<br />
+Der Eine f&auml;hrt Mist, der Andre spazieren;<br />
+Das kann ja zu nichts Gutem f&uuml;hren,<br />
+Das f&uuml;hrt, wie man sich sagen mu&szlig;,<br />
+Vielmehr zu mehr und mehr Verdru&szlig;.
+<p>
+Und selbst, wer es auch redlich meint,<br />
+Erwirbt sich selten einen Freund.<br />
+Wer liebt, zum Beispiel, auf dieser Erde,<br />
+Ich will mal sagen, die Steuerbeh&ouml;rde?<br />
+Sagt sie, besteuern wir das Bier,<br />
+So macht's den Christen kein Pl&auml;sir.<br />
+Erw&auml;gt sie dagegen die Steuerkraft<br />
+Der B&ouml;rse, so trauert die Judenschaft.<br />
+Und alle beide, so Jud wie Christ,<br />
+Sind gr&auml;mlich, da&szlig; die Welt so ist.
+<p>
+Es war mal 'ne alte runde Madam,<br />
+Deren Zustand wurde verwundersam.<br />
+Bald sa&szlig; sie grad, bald lag sie krumm,<br />
+Heut war sie lustig und morgen frumm;<br />
+Oft a&szlig; sie langsam, oft aber so flink,<br />
+Wie Heinzmann, eh er zum Galgen ging.<br />
+Oft hat sie sogar ein Bissel tief<br />
+In's Gl&auml;schen geschaut, und dann ging's schief.<br />
+Sodann zerschlug sie mit gro&szlig;em Geklirr<br />
+Glassachen und alles Porzellangeschirr.<br />
+Da sah denn Jeder mit Schrecken ein,<br />
+Es mu&szlig; wo Was nicht in Ordnung sein.
+<p>
+Und als sich versammelt die Herren Doctoren,<br />
+Da kratzten dieselben sich hinter den Ohren.
+<p>
+Der Erste sprach: Ich bef&uuml;rchte sehr,<br />
+Es fehlt der innere Durchgangsverkehr;<br />
+Die Gn&auml;dige hat sich &uuml;bernommen;<br />
+Man mu&szlig; ihr purg&auml;nzlich zu Hilfe kommen.<br />
+Der Zweite sprach: O nein, mit nichten!<br />
+Es handelt sich hier um Nervengeschichten.<br />
+Das ist's--sprach der Dritte--was ich auch ahne;<br />
+Man liest zu viele schlechte Romane.<br />
+Oder--sprach der Vierte--sagen wir lieber,<br />
+Man hat das Schulden- und Wechselfieber.<br />
+Ja--meinte der F&uuml;nfte--das ist es eben;<br />
+Das kommt vom vielen Lieben und Leben.<br />
+Oh weh!--rief der Sechste--der Fall ist curios;<br />
+Am End ist die oberste Schraube los.<br />
+Hah!--schrie der Letzte--das alte Weib<br />
+Hat unbedingt den Teufel im Leib;<br />
+Man hole sogleich den Pater her,<br />
+Sonst kriegen wir noch Mal&ouml;r mit Der.
+<p>
+Der Pater kam mit eiligen Schritten;<br />
+Er th&auml;t den Teufel nicht lange bitten;<br />
+Er spricht zu ihm ein kr&auml;ftiges Wort:<br />
+&nbsp;&nbsp;Raus raus und hebe dich fort,<br />
+&nbsp;&nbsp;Du L&uuml;gengeist,<br />
+&nbsp;&nbsp;Der frech und dreist<br />
+&nbsp;&nbsp;Sich hier in diesen Leib gewagt!<br />
+"I mag net!" hat der Teufel gesagt.<br />
+Hierauf--
+<p>
+Doch lassen wir die Sp&auml;&szlig;,<br />
+Denn so was ist nicht sachgem&auml;&szlig;.<br />
+Ich sage blo&szlig;, die Welt ist b&ouml;se.<br />
+Was soll, zum Beispiel, das Get&ouml;se,<br />
+Was jetzt so manche Menschen machen<br />
+Mit Knallbonbons und solchen Sachen?<br />
+Man wird ja schlie&szlig;lich ganz vertattert,<br />
+Wenn's immer &uuml;berall so knattert.<br />
+Das sollte man wirklich solchen Leuten<br />
+Mal ernstlich verbieten und zwar bei Zeiten,<br />
+Sonst sprengen uns diese Schweren&ouml;ther<br />
+Noch kurz und klein bis hoch in den Aether,<br />
+Und so als Pulver herum zu fliegen,<br />
+Das ist grad auch kein Sonntagsvergn&uuml;gen.<br />
+Wie oft schon sagt ich: Man h&uuml;te sich.<br />
+Was hilft's? Man h&ouml;rt ja nicht auf mich.<br />
+Ein jeder Narr thut, was er will.<br />
+Na, meinetwegen! Ich schweige still!
+<p>
+&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;*&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;*&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;*&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;*&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;*
+<p>
+So r&auml;sonirte der N&ouml;ckergreis.<br />
+Uns aber macht er so leicht nichts wei&szlig;;<br />
+Und ging's auch dr&uuml;ber oder drunter,<br />
+Wir bleiben unverzagt und munter.<br />
+Es ist ja richtig: Heut pfeift der Spatz<br />
+Und morgen vielleicht schon holt ihn die Katz;<br />
+Der Floh, der abends krabbelt und prickt,<br />
+Wird morgens, wenn's m&ouml;glich, schon totgeknickt;<br />
+Und dennoch lebt und webt das Alles<br />
+Recht gern auf der Kruste des Erdenballes.
+<p>
+Froh hupft der Floh.<br />
+Vermuthlich bleibt es noch lange so.
+<p>
+_Wiedensahl_, Januar 1893.
+
+<p>
+
+<a name="text3"><b>Pater Filucius</b></a>
+
+<p>
+Schl&uuml;ssel zu Pater Filucius
+<p>
+Man versteht diese allegorische Darstellung der kirchlichen Bewegung, welche
+sich im Anfang der 70er Jahre abspielte, wenn man f&uuml;r Gottlieb Michael
+den deutschen Michel, f&uuml;r Tante Petrine die r&ouml;mische, Pauline die evangelische
+Kirche setzt; die Base Angelika ist dann die freie Staatskirche der
+Zukunft. Der Jesuit Filucius f&uuml;hrt den Hund Schrupp, die demokratische
+Presse, ein und sucht mit seinen Helfershelfern, der Internationalen und den
+Franzosen, den Haushalt zu st&ouml;ren; dagegen ruft Michel Hiebel den Wehr-,
+Fibel den Lehr- und Bullerstiebel den N&auml;hrstand zu Hilfe, mit deren Unterst&uuml;tzung
+er auch die ganze unsaubere Wirthschaft zum Fenster hinauswirft.
+
+<p>
+
+<table border="0" align="center">
+<tr>
+<td>
+
+<img src="images/24-1.png" border="0" align="left" alt="">
+H&ouml;chst erfreulich und belehrend<br />
+Ist es doch f&uuml;r Jedermann,<br />
+Wenn er allerlei Geschichten<br />
+Lesen oder h&ouml;ren kann.
+<p>
+So zum Beispiel die Geschichte<br />
+Von dem Gottlieb Michael,<br />
+
+<img src="images/24-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Der bis dato sich beholfen<br />
+So la la als Junggesell.
+<p>
+Zwo bejahrte fromme Tanten<br />
+Lenken seinen Hausbestand<br />
+
+<img src="images/25-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Und Petrine und Pauline<br />
+Werden diese zwo benannt.<br />
+
+<img src="images/25-2.png" border="0" alt=""><br />
+<p>
+Au&szlig;erdem, mu&szlig; ich bemerken,<br />
+Ist noch eine Base da,<br />
+H&uuml;bsch gestaltet, kluggelehrig,<br />
+N&auml;mlich die Angelika.
+<p>
+Wo viel zarte H&auml;nde walten--<br />
+Na, das ist so, wie es ist!<br />
+
+<img src="images/26-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Kellerschl&uuml;ssel, Bodenschl&uuml;ssel<br />
+F&uuml;hren leicht zu Zank und Zwist.
+<p>
+Ebenso in Kochgeschichten<br />
+Einigt man sich &ouml;fters schwer.<br />
+Gottlieb k&ouml;nnte lange warten,<br />
+Wenn Angelika nicht w&auml;r.<br />
+
+<img src="images/26-2.png" border="0" alt=""><br />
+<p>
+Sie besorgt die Abendsuppe<br />
+Still und sorgsam und geschwind;<br />
+
+<img src="images/27-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Gottlieb zwickt sie in die Backe:<br />
+"Danke sehr, mein gutes Kind!"<br />
+
+<img src="images/27-2.png" border="0" alt=""><br />
+<p>
+Grimmig schauen itzt die Tanten<br />
+Dieses liebe M&auml;dchen an:<br />
+"Ei was mu&szlig; man da bemerken?<br />
+Das thut ja wie Frau und Mann!"
+<p>
+Dennoch und trotz allediesem<br />
+Geht die Wirthschaft doch so so.--<br />
+Aber aber, aber aber<br />
+
+<img src="images/28-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Jetzt kommt der Filuzio.
+<p>
+N&auml;mlich dieser Jesuiter<br />
+Merkt schon l&auml;ngst mit Geldbegier<br />
+Auf den Gottlieb, sein Verm&ouml;gen,<br />
+Denkend: "Ach wo krieg ich Dir?"
+<p>
+Allererst p&uuml;rscht er sich leise<br />
+Hinter die Angelika,<br />
+
+<img src="images/29-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Die er Aepfelmus bereitend<br />
+An dem Herde stehen sah.
+<p>
+Und er spricht mit Vaterstimme:<br />
+"Meine Tochter, Gott zum Gru&szlig;!"<br />
+
+<img src="images/29-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Schlapp! da hat er im Gesichte<br />
+Einen Schleef von Appelmus.
+<p>
+Dieses pl&ouml;tzliche Ereigni&szlig;<br />
+Thut ihm in der Seele leid.--<br />
+
+<img src="images/30-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Ach man will auch hier schon wieder<br />
+Nicht so wie die Geistlichkeit!!
+<p>
+Doch die gute Tante Trine<br />
+Sehnt sich ja so lange schon<br />
+Nach dem Troste einer frommen<br />
+Klerikalen Mannsperson.--
+<p>
+Da ist eher was zu machen.--<br />
+
+<img src="images/31-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Luzi macht sich lieb und werth,<br />
+Weil er ihr als Angebinde<br />
+
+<img src="images/31-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Schrupp, den kleinen Hund, bescheert.
+<p>
+Schrupp ist wirklich auch possirlich.<br />
+Er gehorchet auf das Wort,<br />
+Holt herbei, was ihm befohlen,<br />
+
+<img src="images/32-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Wenn es hei&szlig;et: "Schrupp, apport!"
+<p>
+Hei&szlig;t es: "Liebes Schrupperl, singe!"<br />
+
+<img src="images/32-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+F&auml;ngt er sch&ouml;n zu singen an;<br />
+
+<img src="images/32-3.png" border="0" alt=""><br />
+
+Spielt man etwas auf der Fl&ouml;te,<br />
+Hupft er, was er hupfen kann.
+<p>
+Wenn es hei&szlig;et: "Wo ist's Ketzerl?"<br />
+Wird er wie ein Borstenthier;<br />
+
+<img src="images/33-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Und vor seinem Knurren eilet<br />
+Tante Line aus der Th&uuml;r.
+<p>
+Spricht man aber diese Worte:<br />
+"Schrupp, was thun die sch&ouml;nen Herrn?"<br />
+
+<img src="images/33-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Gleich k&uuml;&szlig;t er die Tante Trine,<br />
+Und sie lacht und hat es gern.<br />
+
+<img src="images/34-1.png" border="0" alt=""><br />
+<p>
+Eines nur erzeugt Bedenken.<br />
+Schrupp entwickelt letzterzeit<br />
+
+<img src="images/34-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Mit dem Hinterfu&szlig;e eine<br />
+Merkliche Gesch&auml;ftigkeit.
+<p>
+Mancher hat in diesen Dingen<br />
+Eine gl&uuml;ckliche Natur.<br />
+Tante Trine, zum Exempel,<br />
+F&uuml;hlt von allem keine Spur.
+<p>
+Wohingegen Tante Line<br />
+
+<img src="images/35-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Keine rechte Ruh genie&szlig;t,<br />
+
+<img src="images/36-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Wenn sie Abends, wie gew&ouml;hnlich,<br />
+
+<img src="images/36-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+In der Hauspostille liest.
+<p>
+Und auch Gottlieb mu&szlig; versp&uuml;ren,<br />
+Ganz besonders in der Nacht,<br />
+
+<img src="images/37-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Da&szlig; es hier<br />
+
+<img src="images/37-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;und da<br />
+
+<img src="images/37-3.png" border="0" alt=""><br />
+
+&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;und dorten<br />
+Immer kribbelkrabbel macht.
+<p>
+Prickeln ist zwar auch zuwider,<br />
+Doch zumeist die Jagderei;<br />
+Und mit Recht soll man bedenken,<br />
+Wie dies zu verhindern sei.
+<p>
+Mancher liebt das Exmittiren;<br />
+
+<img src="images/38-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Und die Sache geht ja auch.<br />
+Aber sicher und am besten--<br />
+
+<img src="images/38-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Knacks!--ist doch der alte Brauch.
+<p>
+Freilich ist hier gar kein Ende.<br />
+Man gelanget nicht zum Ziel.<br />
+Jeder ruft: "Wie ist es m&ouml;glich?"<br />
+Bis man auf den Schrupp verfiel.
+<p>
+Zwar die Tante und Filuzi<br />
+Rufen beide tiefgekr&auml;nkt:<br />
+
+<img src="images/39-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+"Engelrein ist sein Gefieder!"<br />
+Aber Schrupp wird eingezw&auml;ngt.
+<p>
+In ein Fa&szlig; voll Tabakslauge<br />
+
+<img src="images/40-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Tunkt man ihn mit Haut und Haar,<br />
+Ob er gleich sich heftig str&auml;ubte<br />
+
+<img src="images/40-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Und durchaus dagegen war.
+<p>
+Drauf so wird in einem Stalle<br />
+Er mit Vorsicht internirt,<br />
+
+<img src="images/41-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Bis, was man zu tadeln findet,<br />
+So allm&auml;hlig sich verliert.
+<p>
+Anderseits bemerkt man dieses<br />
+Unter gro&szlig;em Herzeleid.<br />
+
+<img src="images/41-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Ach, man will auch hier schon wieder<br />
+Nicht so wie die Geistlichkeit!!
+<p>
+Jetzt w&auml;r alles gut gewesen,<br />
+W&auml;re Schrupp kein B&ouml;sewicht.--<br />
+Er gew&ouml;hnt sich an das Kauen,<br />
+Und das l&auml;&szlig;t und l&auml;&szlig;t er nicht.
+<p>
+Hat er Gottlieb seine Stiefel<br />
+
+<img src="images/42-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Nicht zur H&auml;lfte aufgezehrt?<br />
+Tante Linens Hauspostille,<br />
+
+<img src="images/42-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Hat er die nicht auch zerst&ouml;rt?
+<p>
+Zwar die Tante und Filuzi<br />
+Blicken mitleidsvoll empor:<br />
+
+<img src="images/43-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+"Armes gutes Schruppuppupperl!<br />
+Immer haben sie was vor!!"<br />
+Ja, es lie&szlig;e sich ertragen,<br />
+Th&auml;te Schrupp nur dieses blos;<br />
+
+<img src="images/43-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+W&uuml;rde Schrupp nicht augenscheinlich<br />
+Scham- und ruch- und r&uuml;cksichtslos.
+<p>
+Und so mu&szlig; er denn empfinden,<br />
+Da&szlig; zuletzt die b&ouml;se That<br />
+
+<img src="images/44-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+F&uuml;r den Uebelth&auml;ter selber<br />
+Unbequeme Folgen hat.
+<p>
+Anderseits bemerkt man dieses<br />
+Nur mit tiefem Herzeleid.<br />
+Ach man will auch hier schon wieder<br />
+Nicht so wie die Geistlichkeit!
+<p>
+Leichter schmiegt sich Seel an Seele<br />
+In der schmerzensreichen Stund,<br />
+
+<img src="images/45-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Und man schw&ouml;rt in der Berg&egrave;re<br />
+Sich den ewgen Freundschaftsbund.
+<p>
+Aber wie sie da so sitzen,<br />
+Oeffnet pl&ouml;tzlich sich die Th&uuml;r.<br />
+
+<img src="images/45-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Gottlieb ruft mit rauher Stimme:<br />
+"Ei, ei, ei! was macht man hier?"
+<p>
+Freilich h&uuml;llen sich die beiden<br />
+Schnell in fromme Lieder ein;<br />
+
+<img src="images/46-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Doch nur kurze Zeit erschallen<br />
+Diese sch&ouml;nen Melodein.
+<p>
+Ach, die weltlichen Gewalten!--<br />
+Durch des Armes Muskelkraft<br />
+
+<img src="images/46-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Wird der fromme Pater Luzi<br />
+Wirbelartig fortgeschafft.
+<p>
+Dieses pl&ouml;tzliche Ereigni&szlig;<br />
+Thut ihm in der Seele leid,<br />
+
+<img src="images/47-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Ach man will auch hier schon wieder<br />
+Nicht so wie die Geistlichkeit!!
+<p>
+Schlimm ist's Schrupp dabei ergangen,<br />
+Weil er sich hineingemengt;<br />
+
+<img src="images/47-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Mit dem Fu&szlig;e unvermuthet<br />
+F&uuml;hlt er sich zur&uuml;ckgedr&auml;ngt.
+<p>
+Pater Luzi aber schleichet<br />
+Heimlich lauschend um das Haus,<br />
+
+<img src="images/48-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Ein pechschwarzes Ei der Rache<br />
+Br&uuml;tet seine Seele aus.
+<p>
+Gottlieb seine Abendsuppe<br />
+Stehet am gewohnten Ort.<br />
+
+<img src="images/48-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Husch! da steigt Wer durch das Fenster;<br />
+Husch! Jetzt ist er wieder fort.
+<p>
+Gottlieb, der im Nebenzimmer<br />
+Eben seine H&auml;nde wusch,<br />
+Sieht's zum Gl&uuml;ck und da&szlig; der Th&auml;ter<br />
+
+<img src="images/49-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Lauschend sitzt im Fliederbusch.
+<p>
+Jetzt hebt Gottlieb, friedlich l&auml;chelnd,<br />
+
+<img src="images/50-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Von dem Tisch den Suppentopf.<br />
+
+<img src="images/50-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Bratsch!--die Br&uuml;he sammt der Schale<br />
+Kommt Filuzi auf den Kopf.
+<p>
+Diese eklige Geschichte<br />
+Thut ihm in der Seele leid.<br />
+
+<img src="images/51-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Ach, man will auch hier schon wieder<br />
+Nicht so wie die Geistlichkeit!
+<p>
+Schrupp, der nur ein wenig leckte,<br />
+Zieht es alle Glieder krumm,<br />
+
+<img src="images/51-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Denn ein namenloser Jammer<br />
+W&uuml;hlt in seinem Leib herum.
+<p>
+Pater Luzi, finster blickend,<br />
+Heimlich schleichend um das Haus,<br />
+
+<img src="images/52-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+W&auml;hlt zu neuem Rachezwecke<br />
+Zwo verwegne Lumpen aus.--
+<p>
+Einer hei&szlig;t der Inter-Nazi<br />
+Und der zweite Jean Lecaq,<br />
+
+<img src="images/52-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Alle beide wohl zu brauchen,<br />
+Denn es mangelt Geld im Sack.
+<p>
+Eben wandelt in der stillen<br />
+Abendk&uuml;hle der Natur<br />
+Base Gelika im Garten--<br />
+
+<img src="images/53-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Horch! da t&ouml;nt der Racheschwur!
+<p>
+Tieferschrocken, angstbefl&uuml;gelt,<br />
+Eilet sie in's Haus geschwind.<br />
+
+<img src="images/53-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Gottlieb k&uuml;&szlig;t sie auf die Backe:<br />
+"Danke sehr, mein gutes Kind!"
+<p>
+Schleunig sucht er seine Freunde,<br />
+Gl&uuml;cklich trifft er sie zu Haus.<br />
+W&auml;chter Hiebel ist der erste,<br />
+
+<img src="images/54-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Freudig ruft er: "Sabel raus!"
+<p>
+Meister Fibel, als der zweite,<br />
+Vielerprobt im Amt der Lehr,<br />
+Greift in die bekannte Ecke<br />
+
+<img src="images/54-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Mit den Worten: "Kn&uuml;ppel her!"<br />
+
+<img src="images/55-1.png" border="0" alt=""><br />
+<p>
+Bullerstiebel ist der Dritte.--<br />
+Kaum vernimmt er so und so,<br />
+Fa&szlig;t er auch schon nach der Gabel<br />
+Mit dem Rufe: "Nu man to!"<br />
+
+<img src="images/55-2.png" border="0" alt=""><br />
+<p>
+Nun hat Schrupp, dieweil er leidend,<br />
+Sich in Gottliebs Bett gelegt,<br />
+
+<img src="images/56-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Wie er, wenn man nicht zugegen,<br />
+Auch wohl sonst zu thuen pflegt.
+<p>
+Zw&ouml;lfe dr&ouml;hnt es auf dem Thurme.--<br />
+Leise macht man: Pistpistpist!<br />
+
+<img src="images/56-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Drei Gestalten huschen n&auml;her<br />
+An das Bett voll Hinterlist.
+<p>
+Weh, jetzt trifft der Dolch, der spitze,<br />
+Und der Kn&uuml;ppel, dick und rauh,<br />
+
+<img src="images/57-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Und die Taschenmitralj&ouml;se--<br />
+Aber Schrupp macht: "Auwauwau!"<br />
+In demselbigen Momente<br />
+Donnert es von hinten: "Drauf!!"<br />
+
+<img src="images/57-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Und ein blasser Todesschrecken<br />
+Hindert jeden Weiterlauf.
+<p>
+Pater Luzi ganz besonders<br />
+Macht sich ahnungsvoll bereit.<br />
+
+<img src="images/58-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Ach, man will auch hier schon wieder<br />
+Nicht so wie die Geistlichkeit!
+<p>
+<img src="images/58-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Hei! Wie Fibels Waffe sauset!<br />
+
+<img src="images/59-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Hei&szlig;a! Wie der Sabel blitzt!--
+<p>
+Zwiefach ist der Stich der Gabel<br />
+
+<img src="images/59-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Weil er zwiefach zugespitzt,--
+<p>
+Motten fliegen, Haare sausen!<br />
+
+<img src="images/60-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Das giebt Leben in das Haus.<br />
+
+<img src="images/60-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+Hulterpulter! Durch das Fenster<br />
+Springt man in die Nacht hinaus.<br />
+
+<img src="images/61-1.png" border="0" alt=""><br />
+<p>
+Klacks! da stecken sie im Drecke.<br />
+Aengstlich zappelt noch der Fu&szlig;.--<br />
+Eine Stimme h&ouml;rt man klagen:<br />
+"Oh, Filu--Filucius!!"--
+<p>
+"Kinder, das hat gut gegangen!"<br />
+Rufet Gottlieb hocherfreut;<br />
+"Wein herbei! Denn zu vermelden<br />
+"Hab ich eine Neuigkeit.
+<p>
+"L&auml;nger will ich nicht mehr hausen<br />
+"Wie seither als Junggesell.<br />
+
+<img src="images/62-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+"Hier Angelika, die gute,<br />
+"Werde Madam Michael."
+<p>
+Drauf ergreift das Wort Herr Fibel<br />
+Und er spricht: "Eiei! Sieh da!<br />
+Ich erlaube mir zu singen:<br />
+
+<img src="images/63-1.png" border="0" alt=""><br />
+
+Vivat hoch! Halleluja!"<br />
+
+<img src="images/63-2.png" border="0" alt=""><br />
+
+</td>
+</tr>
+</table>
+<br>
+<br>
+<br>
+<hr noshade>
+<p>***END OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK PATER FILUCIUS***</p>
+<p>******* This file should be named 14340-h.txt or 14340-h.zip *******</p>
+<p>This and all associated files of various formats will be found in:<br />
+<a href="https://www.gutenberg.org/dirs/1/4/3/4/14340">https://www.gutenberg.org/1/4/3/4/14340</a></p>
+<p>Updated editions will replace the previous one--the old editions
+will be renamed.</p>
+
+<p>Creating the works from public domain print editions means that no
+one owns a United States copyright in these works, so the Foundation
+(and you!) can copy and distribute it in the United States without
+permission and without paying copyright royalties. Special rules,
+set forth in the General Terms of Use part of this license, apply to
+copying and distributing Project Gutenberg-tm electronic works to
+protect the PROJECT GUTENBERG-tm concept and trademark. Project
+Gutenberg is a registered trademark, and may not be used if you
+charge for the eBooks, unless you receive specific permission. If you
+do not charge anything for copies of this eBook, complying with the
+rules is very easy. You may use this eBook for nearly any purpose
+such as creation of derivative works, reports, performances and
+research. They may be modified and printed and given away--you may do
+practically ANYTHING with public domain eBooks. Redistribution is
+subject to the trademark license, especially commercial
+redistribution.</p>
+
+
+
+<pre>
+*** START: FULL LICENSE ***
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+THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE
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+things that you can do with most Project Gutenberg-tm electronic works
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+paragraph 1.C below. There are a lot of things you can do with Project
+Gutenberg-tm electronic works if you follow the terms of this agreement
+and help preserve free future access to Project Gutenberg-tm electronic
+works. See paragraph 1.E below.
+
+1.C. The Project Gutenberg Literary Archive Foundation ("the Foundation"
+or PGLAF), owns a compilation copyright in the collection of Project
+Gutenberg-tm electronic works. Nearly all the individual works in the
+collection are in the public domain in the United States. If an
+individual work is in the public domain in the United States and you are
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+ you already use to calculate your applicable taxes. The fee is
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+ has agreed to donate royalties under this paragraph to the
+ Project Gutenberg Literary Archive Foundation. Royalty payments
+ must be paid within 60 days following each date on which you
+ prepare (or are legally required to prepare) your periodic tax
+ returns. Royalty payments should be clearly marked as such and
+ sent to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation at the
+ address specified in Section 4, "Information about donations to
+ the Project Gutenberg Literary Archive Foundation."
+
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+ License. You must require such a user to return or
+ destroy all copies of the works possessed in a physical medium
+ and discontinue all use of and all access to other copies of
+ Project Gutenberg-tm works.
+
+- You provide, in accordance with paragraph 1.F.3, a full refund of any
+ money paid for a work or a replacement copy, if a defect in the
+ electronic work is discovered and reported to you within 90 days
+ of receipt of the work.
+
+- You comply with all other terms of this agreement for free
+ distribution of Project Gutenberg-tm works.
+
+1.E.9. If you wish to charge a fee or distribute a Project Gutenberg-tm
+electronic work or group of works on different terms than are set
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+Foundation as set forth in Section 3 below.
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+1.F.
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+INCIDENTAL DAMAGES EVEN IF YOU GIVE NOTICE OF THE POSSIBILITY OF SUCH
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+receive the work electronically in lieu of a refund. If the second copy
+is also defective, you may demand a refund in writing without further
+opportunities to fix the problem.
+
+1.F.4. Except for the limited right of replacement or refund set forth
+in paragraph 1.F.3, this work is provided to you 'AS-IS,' WITH NO OTHER
+WARRANTIES OF ANY KIND, EXPRESS OR IMPLIED, INCLUDING BUT NOT LIMITED TO
+WARRANTIES OF MERCHANTIBILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE.
+
+1.F.5. Some states do not allow disclaimers of certain implied
+warranties or the exclusion or limitation of certain types of damages.
+If any disclaimer or limitation set forth in this agreement violates the
+law of the state applicable to this agreement, the agreement shall be
+interpreted to make the maximum disclaimer or limitation permitted by
+the applicable state law. The invalidity or unenforceability of any
+provision of this agreement shall not void the remaining provisions.
+
+1.F.6. INDEMNITY - You agree to indemnify and hold the Foundation, the
+trademark owner, any agent or employee of the Foundation, anyone
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+with this agreement, and any volunteers associated with the production,
+promotion and distribution of Project Gutenberg-tm electronic works,
+harmless from all liability, costs and expenses, including legal fees,
+that arise directly or indirectly from any of the following which you do
+or cause to occur: (a) distribution of this or any Project Gutenberg-tm
+work, (b) alteration, modification, or additions or deletions to any
+Project Gutenberg-tm work, and (c) any Defect you cause.
+
+
+Section 2. Information about the Mission of Project Gutenberg-tm
+
+Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of
+electronic works in formats readable by the widest variety of computers
+including obsolete, old, middle-aged and new computers. It exists
+because of the efforts of hundreds of volunteers and donations from
+people in all walks of life.
+
+Volunteers and financial support to provide volunteers with the
+assistance they need, is critical to reaching Project Gutenberg-tm's
+goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will
+remain freely available for generations to come. In 2001, the Project
+Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure
+and permanent future for Project Gutenberg-tm and future generations.
+To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation
+and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4
+and the Foundation web page at https://www.gutenberg.org/fundraising/pglaf.
+
+
+Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive
+Foundation
+
+The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit
+501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the
+state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal
+Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification
+number is 64-6221541. Contributions to the Project Gutenberg
+Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent
+permitted by U.S. federal laws and your state's laws.
+
+The Foundation's principal office is located at 4557 Melan Dr. S.
+Fairbanks, AK, 99712., but its volunteers and employees are scattered
+throughout numerous locations. Its business office is located at
+809 North 1500 West, Salt Lake City, UT 84116, (801) 596-1887, email
+business@pglaf.org. Email contact links and up to date contact
+information can be found at the Foundation's web site and official
+page at https://www.gutenberg.org/about/contact
+
+For additional contact information:
+ Dr. Gregory B. Newby
+ Chief Executive and Director
+ gbnewby@pglaf.org
+
+Section 4. Information about Donations to the Project Gutenberg
+Literary Archive Foundation
+
+Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide
+spread public support and donations to carry out its mission of
+increasing the number of public domain and licensed works that can be
+freely distributed in machine readable form accessible by the widest
+array of equipment including outdated equipment. Many small donations
+($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt
+status with the IRS.
+
+The Foundation is committed to complying with the laws regulating
+charities and charitable donations in all 50 states of the United
+States. Compliance requirements are not uniform and it takes a
+considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up
+with these requirements. We do not solicit donations in locations
+where we have not received written confirmation of compliance. To
+SEND DONATIONS or determine the status of compliance for any
+particular state visit https://www.gutenberg.org/fundraising/pglaf
+
+While we cannot and do not solicit contributions from states where we
+have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition
+against accepting unsolicited donations from donors in such states who
+approach us with offers to donate.
+
+International donations are gratefully accepted, but we cannot make
+any statements concerning tax treatment of donations received from
+outside the United States. U.S. laws alone swamp our small staff.
+
+Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation
+methods and addresses. Donations are accepted in a number of other
+ways including including checks, online payments and credit card
+donations. To donate, please visit:
+https://www.gutenberg.org/fundraising/donate
+
+
+Section 5. General Information About Project Gutenberg-tm electronic
+works.
+
+Professor Michael S. Hart was the originator of the Project Gutenberg-tm
+concept of a library of electronic works that could be freely shared
+with anyone. For thirty years, he produced and distributed Project
+Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of volunteer support.
+
+Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed
+editions, all of which are confirmed as Public Domain in the U.S.
+unless a copyright notice is included. Thus, we do not necessarily
+keep eBooks in compliance with any particular paper edition.
+
+Each eBook is in a subdirectory of the same number as the eBook's
+eBook number, often in several formats including plain vanilla ASCII,
+compressed (zipped), HTML and others.
+
+Corrected EDITIONS of our eBooks replace the old file and take over
+the old filename and etext number. The replaced older file is renamed.
+VERSIONS based on separate sources are treated as new eBooks receiving
+new filenames and etext numbers.
+
+Most people start at our Web site which has the main PG search facility:
+
+<a href="https://www.gutenberg.org">https://www.gutenberg.org</a>
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+This Web site includes information about Project Gutenberg-tm,
+including how to make donations to the Project Gutenberg Literary
+Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to
+subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks.
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+are filed in directories based on their release date. If you want to
+download any of these eBooks directly, rather than using the regular
+search system you may utilize the following addresses and just
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+
+ (Or /etext 05, 04, 03, 02, 01, 00, 99,
+ 98, 97, 96, 95, 94, 93, 92, 92, 91 or 90)
+
+EBooks posted since November 2003, with etext numbers OVER #10000, are
+filed in a different way. The year of a release date is no longer part
+of the directory path. The path is based on the etext number (which is
+identical to the filename). The path to the file is made up of single
+digits corresponding to all but the last digit in the filename. For
+example an eBook of filename 10234 would be found at:
+
+https://www.gutenberg.org/dirs/1/0/2/3/10234
+
+or filename 24689 would be found at:
+https://www.gutenberg.org/dirs/2/4/6/8/24689
+
+An alternative method of locating eBooks:
+<a href="https://www.gutenberg.org/dirs/GUTINDEX.ALL">https://www.gutenberg.org/dirs/GUTINDEX.ALL</a>
+
+*** END: FULL LICENSE ***
+</pre>
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+</html>