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+++ b/19460.txt
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+The Project Gutenberg EBook of Handbuch der deutschen Kunstdenkmaeler,
+Bd.1, Mitteldeutschland, 1914 by Georg Dehio
+
+
+
+This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no
+restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under
+the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or
+online at http://www.gutenberg.org/license
+
+
+
+Title: Handbuch der deutschen Kunstdenkmaeler, Bd.1, Mitteldeutschland, 1914
+
+Author: Georg Dehio
+
+Release Date: October 4, 2006 [Ebook #19460]
+
+Language: German
+
+Character set encoding: US-ASCII
+
+
+***START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK HANDBUCH DER DEUTSCHEN KUNSTDENKMAeLER, BD.1, MITTELDEUTSCHLAND, 1914***
+
+
+
+
+
+[Mitteldeutschland]
+
+
+
+
+
+Handbuch der deutschen Kunstdenkmaeler, Bd.1, Mitteldeutschland, 1914
+
+
+by Georg Dehio
+
+
+
+
+Draft Edition!, (October 4, 2006)
+
+
+
+
+
+Deutscher Verein fuer Kunstwissenschaft
+Georg Dehio
+Handbuch der Deutschen
+Kunstdenkmaeler
+Begruendet vom Tage fuer Denkmalspflege
+Erster Band
+Mitteldeutschland
+Zweite Auflage
+BERLIN
+Verlegt bei Ernst Wasmuth A.-G.
+1914
+
+
+
+
+
+INHALT
+
+
+_Vorwort._
+_Verzeichnis der Abkuerzungen._
+ _a) Nach Begriffsgruppen._
+ _b) Nach dem Alphabet._
+_A_
+_B_
+_C_
+_D_
+_E_
+_F_
+_G_
+_H_
+_I_
+_J_
+_K und C_
+_L_
+_M_
+_N_
+_O_
+_P_
+_Q_
+_R_
+_S_
+_T_
+_U_
+_V_
+_W_
+_Z_
+_Ortsverzeichnis_
+_ geordnet nach Staaten und Verwaltungsbezirken._
+_Kuenstlerverzeichnis._
+
+
+
+
+
+
+[Blank Page]
+
+
+
+
+
+_VORWORT._
+
+
+Die erste Auflage dieses Werkes erschien in fuenf Baenden in den Jahren
+1905-1912. Ich beginne die zweite mit dem Ausdruck des Dankes an alle, die
+mich bei der Ausfuehrung der ersten unterstuetzt haben. Ihre Zahl ist so
+gross, dass ich sie nicht einzeln nennen kann. An der Spitze steht die
+Dankespflicht gegen Seine Majestaet den Deutschen Kaiser, der auf Antrag
+des Tages fuer Denkmalpflege durch Allerhoechsten Erlass vom 27. Maerz 1904
+die finanzielle Grundlage des Unternehmens sichergestellt hatte. Die erste
+Anregung war von dem Unterzeichneten auf der im Jahre 1899 in Strassburg
+tagenden Generalversammlung der Deutschen Geschichtsvereine gegeben
+worden. Der erste Tag fuer Denkmalpflege, Dresden 1900, setzte die
+Eroerterung fort und erklaerte sich hinsichtlich der Wuenschbarkeit lebhaft
+zustimmend, die Ausfuehrbarkeit allerdings wurde mehrfach angezweifelt.
+Unter diesen Umstaenden musste ich selbst die Arbeit uebernehmen, wohl
+wissend, dass sie mich auf eine laengere Reihe von Jahren vollstaendig in
+Anspruch nehmen werde. Sie zu einem erspriesslichen Ende zu fuehren waere mir
+auch nicht moeglich gewesen ohne die treue und unermuedliche Unterstuetzung
+der mir beigegebenen Kommission. Sie bestand aus Hugo Loersch, Cornelius
+Gurlitt und Adolf von Oechelhaeuser. Fuer Loersch, dessen Tod wir im Jahre
+1907 zu beklagen hatten, trat Paul Clemen ein. Die Jahre des
+Zusammenarbeitens mit ihnen werden mir stets in dankbarer Erinnerung
+bleiben.
+
+Jetzt mit der zweiten Auflage tritt das Handbuch unter die Fuersorge des
+Deutschen Vereins fuer Kunstwissenschaft. Die grundlegende erste
+Bearbeitung hatte notwendig das Werk eines einzelnen sein muessen; die nun
+folgende nachpruefende und ergaenzende Kleinarbeit ist nur denkbar in der
+Verteilung auf viele. Das Einfachste und Wirksamste waere, wenn die Herren
+Konservatoren es sich zur Gewohnheit machen koennten, bei ihren amtlichen
+Denkmaelerbesichtigungen und bei ihrer Kenntnisnahme von der lokalen
+Forschung stets einen Blick auf das Handbuch zu werfen und die ihnen noetig
+erscheinenden Berichtigungen und Nachtraege gleichlaufend einzuzeichnen.
+Auf diese Weise wuerde ohne besondere Muehewaltung, fast automatisch, die
+Sammlung des Materials sich bewerkstelligen lassen. Ausserdem wiederhole
+ich meine an alle Benutzer gerichtete alte Bitte, mich auf etwaige
+Irrtuemer oder Luecken, moegen sie auch noch so geringfuegig sein, aufmerksam
+zu machen. Sie werden damit den Dank aller anderen Mitbenutzer sich
+verdienen.
+
+Aus den zahlreichen im Laufe der Jahre mir muendlich oder schriftlich
+zugegangenen Beurteilungen entnehme ich, dass die Einrichtung des Buches
+sich bewaehrt hat, sie konnte somit ohne wesentliche Veraenderungen in die
+neue Auflage heruebergenommen werden. Vor allem hat es Zustimmung gefunden,
+dass das Handbuch unter Verzicht auf Vollstaendigkeit, die ein Vorrecht der
+amtlichen Inventare bleiben muss, nur Sichtung und Auswahl gibt. Welche
+Gegenstaende aufzunehmen, welche auszuschliessen seien, das wird immer
+erneuter Ueberlegung beduerfen, und ich bitte, auch in dieser Hinsicht mir
+mit Ratschlaegen fernerhin zu Hilfe zu kommen. Keinesfalls sollte der
+bisher erreichte Umfang der einzelnen Baende in Zukunft wesentlich
+anschwellen duerfen.
+
+Wenn dieses bei dem vorliegenden ersten Bande einigermassen dennoch
+eingetreten ist, so ist es eine Folge des gerade hier sehr starken
+Nachschubs der Inventare. Zur Zeit der ersten Auflage waren etwa zwei
+Fuenftel des Gebietes noch nicht inventarisiert, jetzt fehlen nur noch der
+bayrische Bezirk Oberfranken und wenige Aemter in Unterfranken und dem
+Koenigreich Sachsen.
+
+Eine Veraenderung, an deren beifaelliger Aufnahme ich nicht zweifle, besteht
+in der Einschraenkung der Abkuerzungen. Ganz zu entbehren waren sie nicht,
+wenn anders eine noch weitergehende Erhoehung der Seitenzahl vermieden
+werden sollte. Strittiger wird das Urteil ueber eine zweite Veraenderung
+sein: die Weglassung der Literaturangaben. Ich habe mich dazu erst nach
+langer Ueberlegung entschlossen. Die Gruende sind folgende: 1.
+Vollstaendigkeit ist von vornherein ausgeschlossen; soll aber nur eine
+Auswahl gegeben werden, so fehlt dafuer jede konsequent anwendbare
+Begrenzung. 2. Es kommt nicht selten vor, dass der wichtigste Beitrag zur
+Beurteilung eines Denkmals nicht in den von ihm handelnden
+Sonderschriften, sondern in einem allgemeinen Werke enthalten ist; die
+Nachweise so weit auszudehnen, wuerde aber in der Summe viel zu viel Raum
+in Anspruch nehmen. 3. Bei der Benutzung als Reisehandbuch besteht an den
+Literaturangaben kaum ein Interesse; tritt es bei der Arbeit im Hause ein,
+so wird ein Zurueckgreifen auf die Inventare nicht zu entbehren sein, und
+dort findet man ja regelmaessig auch die Literatur bereits verzeichnet. Die
+Bibliographie der deutschen Kunstgeschichte ist eine Aufgabe fuer sich, und
+zwar eine sehr umfassende; ihre Loesung kann nicht nebenher auch von diesem
+Handbuch verlangt werden.
+
+Dagegen hoffe ich, als wichtigsten Zuwachs dieser zweiten Auflage, wofern
+nicht zu grosse Schwierigkeiten sich einstellen, zum Schluss ein alle fuenf
+Baende zusammenfassendes Sachregister zu bringen.
+
+Die dem Bande vorangestellte kleine Karte beabsichtigt nichts, als eine
+summarische Orientierung zu geben. Sie beschraenkt sich auf Verzeichnung
+der Kreisstaedte, durch die im Text die Lage eines Ortes bestimmt wird.
+Weiterzugehen, saemtliche in dem Bande beschriebenen Orte -- es sind mehr
+als 2000 -- aufzunehmen, waere ein Ding der Unmoeglichkeit gewesen.
+
+Strassburg, 31. Dezember 1913.
+
+*G. Dehio.*
+
+[Blank Page]
+
+
+
+
+
+_VERZEICHNIS DER ABKUeRZUNGEN._
+
+
+
+
+_a) Nach Begriffsgruppen._
+
+
+
+*beg.* begonnen.
+*erb.* erbaut.
+*voll.* vollendet.
+*gew.* geweiht.
+*zerst.* zerstoert.
+*Rest.* *rest.* Restauration, restauriert.
+*Jh.* Jahrhundert. _In Verbindung damit_ *A.* Anfang, *M.* Mitte, *E.*
+Ende, *H.* Haelfte, *V.* Viertel.
+*bez.* bezeichnet.
+*I.* Inschrift.
+
+
+
+*rom.* romanisch.
+*got.* gotisch.
+*Ma.* *ma.* Mittelalter, mittelalterlich.
+*Renss.* *renss.* Renaissance _als Substantivum und Adjektivum._
+*Bar.* *bar.* Barock, barock.
+*Rok.* *rok.* Rokoko, rokoko. _In Verbindung mit diesen
+Stilbezeichnungen._
+*fr.* frueh, *sp.* spaet.
+
+
+
+*K.* Kirche
+*Kap.* Kapelle.
+*Klst.* Kloster.
+*Basl.* Basilika.
+*Hllk.* Hallenkirche.
+*Gr.* Grundriss.
+*Sch.* Schiff, *3sch.* dreischiffig.
+*Msch.* Mittelschiff.
+*Ssch.* Seitenschiff.
+*Qsch.* Querschiff.
+*Fig.* *Figg.* Figur, Figuren.
+*Lhs.* Langhaus.
+*Bg.* Bogen.
+*Ark.* Arkade.
+*Pfl.* Pfeiler.
+*Sl.* Saeule.
+*Kapt.* Kapitell.
+*Gwb.* Gewoelbe.
+*Epit.* Epitaph.
+
+
+
+*Quadr.* *quadr.* Quadrat, quadratisch.
+*Rck.* *rck.* Rechteck, rechteckig.
+*1/2 kr.* halbkreisfoermig.
+*5/8 Schluss.* Schluss aus fuenf Seiten des Achtecks.
+
+
+
+*N* *n* Nord, noerdlich.
+*S* *s* Sued, suedlich.
+*O* *o* Ost, oestlich.
+*W* *w* West, westlich.
+
+
+
+
+_b) Nach dem Alphabet._
+
+
+*A.* Anfang.
+*Abb.* Abbildung.
+*Ark.* Arkade.
+*bar.* barock.
+*beg.* begonnen.
+*bez.* bezeichnet.
+*Bg.* Bogen.
+*bmkw.* bemerkenswert.
+*E.* Ende.
+*ehem.* ehemalig.
+*Epit.* Epitaph.
+*erb.* erbaut.
+*Fig.* Figg. Figur, Figuren.
+*fr.* frueh.
+*gegr.* gegruendet.
+*gest.* gestiftet.
+*gew.* geweiht.
+*got.* gotisch.
+*Gwb.* Gewoelbe.
+*Gr.* Grundriss.
+*H.* Haelfte.
+*h.* heilig.
+*Hllk.* Hallenkirche.
+*I.* Inschrift.
+*Jh.* Jahrhundert.
+*K.* Kirche.
+*Kp.* Kapelle.
+*Kapt.* Kapitell.
+*Klst.* Kloster.
+*1/2 kr.* halbkreisfoermig.
+*Lhs.* Langhaus.
+*M.* Mitte.
+*Ma.* *ma.* Mittelalter, mittelalterlich.
+*Msch.* Mittelschiff.
+*N* *n* Nord, noerdlich.
+*O* *o* Ost, oestlich.
+*Pfl.* Pfeiler.
+*quadr.* quadratisch.
+*Qsch.* Querschiff.
+*Rck.* *rck.* Rechteck, rechteckig.
+*Renss.* Renaissance.
+*Rest.* *rest.* Restauration, restauriert.
+*Rok.* *rok.* Rokoko, rokoko.
+*rom.* romanisch.
+*S* *s* Sued, suedlich.
+*1 sch.* *2 sch.* etc. einschiffig, zweischiffig etc.
+*Ssch.* Seitenschiff.
+*Sl.* Saeule.
+*sp.* spaet.
+*ursp.* urspruenglich.
+*V.* Viertel.
+*voll.* vollendet.
+*W* *w* West, westlich,
+*whgest.* wiederhergestellt.
+*zerst.* zerstoert.
+
+
+
+
+
+_A_
+
+
+_ABLASS._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Der rechtwinklig geschlossene Chor mit rundbg. Fenster E. 13.
+Jh., seine Woelbung in spitzbg. Tonne 14. Jh. Wohlerhaltenes rom. SPortal,
+dessen 2 Saeulen mit zierlichen Blaetterkapitellen. Im uebrigen
+anspruchsloser Umbau in spaetester Gotik gegen M. 16. Jh. (mit Werkstuecken
+aus dem 1539 aufgeloesten Cisterc. Frauen-Klst. Soernzig) und A. 18. Jh. --
+_Sakramentsnische_ um 1480; grosses _Holzkruzifix_ in kraftvollen Formen um
+1560; _Altarkruzifix_ Meissener Porzellan bester Zeit.
+
+_ABTERODE._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Pfarr-K.* Spgot. Seit 1809 Ruine.
+
+[*K.* des 1077 gegr. Benedikt.Klst. 1867 abgebrochen.]
+
+_ABTLOeBNITZ._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+*Dorf-K.* Wesentlich noch der rom. Urbau, flachgedecktes Schiff, stark
+eingezogener rck. Chor mit Tonnengwb., darueber der Turm. -- Spgot.
+_Schnitzaltar_ A. 16. Jh. _Kanzel_ in Renss.-Formen.
+
+_ABTSWIND._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Protest. Pfarr-K.* Spgot. mit juengeren Veraenderungen. Am WTurm sehr
+huebscher Bar.Helm, schlank mit doppelter Laterne und doppelter Kuppel. --
+Bmkw. _Schnitzaltar_ um 1500; im Schreine grosses Relief der Pietas,
+kraftvoll und originell; auf den Fluegeln (kaum von derselben Hand) links
+Dorothea und Katharina, rechts Barbara allein; die Malerei der
+Aussenseiten, vielleicht aus Nuernberger Werkstatt, unrestauriert. -- Eine
+zweite, vollplastische _Pietas_. -- Reste von _Gaden_. -- Im Ort
+charakteristische _Hoftore_.
+
+_ACHELSTAeDT._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf.-K.* modern bis auf den rom. Turm an der SSeite, die Ausbildung der
+Schalloeffnungen faellt durch Guete der Arbeit auf.
+
+_ADELSBERG._ UFranken BA Gemuenden.
+
+*Pfarr-K.* Turm 1335, im Untergeschoss Sakristei. Langhaus 1732.
+_Altarblaetter_ von _G. M. Bolster_ 1737. Ueber dem Westeingang
+_Rotsandsteinfigur_ St. Laurentius um 1400.
+
+_ADELSBORN._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+*Schloss.* Einfacher Renss.Bau mit 2 Ecktuermen.
+
+_ADELSHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* 1 sch. Lhs. 1484; der eingezogene, turmtragende quadr. Chor
+aelter.
+
+_ADOLFSECK_ siehe Fulda.
+
+_AHORN._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Pfarr-K.* Chor und OTurm 14. Jh., der hohe spitze Holzhelm des letzteren
+mit 4 Ecktuermchen 1627. Aus derselben Zeit das Lhs. mit geputzter
+Flachdecke. -- An den Chorwaenden _Bronzetafeln_ mit Wappen und Inschr., von
+Grabsteinen abgeloest. _Wandgrab_ (Sandstein) _des Wilhelm v. Streitberg_
+1616, vielleicht das beste Werk des in dieser Gattung vielbeschaeftigten
+Nuernbergers _Hans Werner_ (unter Mitwirkung seines Schwiegersohnes _Veit
+Duempel_ aus Altenstein). Wandgrab des _Wilh. Ludwig v. Streitberg_ {~DAGGER~} 1638,
+Holz in steingrauem Anstrich.
+
+*Schloss*. 4 Fluegel um einen Hof; der Vorderbau 1556, ausgebaut 1621 von W.
+v. Streitberg; kolossales Satteldach mit der Traufe nach vorn; maechtige
+runde Flankentuerme mit ueberkragendem 8eck. Aufsatz und Haubendach.
+_Mobiliar_ 17. und 18. Jh.
+
+_AIDHAUSEN._ UFranken BA Hofheim.
+
+*Dorf-K*. Chor im OTurm, Unterbau frgot. An der flachen Lhs.Decke gute
+Stuckatur um 1770. Gute _Holzfig._ des hl. Sebastian um 1560. Mehrere alte
+_Glocken_, eine mit Ave Maria 14. Jh., eine andere 1436. -- In der Naehe
+mehrere _Bildstoecke_.
+
+_ALACH._ Pr. Sachsen Kr. Erfurt.
+
+*Dorf-K*. 1405. 1sch. mit Achteckschluss.
+
+_ALBERSDORF._ UFranken BA Ebern.
+
+*Dorf-K*. Gutes Beispiel einer Spaetbarocklandkirche; um 1720; mit
+gutproportionierter Fassade.
+
+_ALBERSRODE._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K*. rom. Turm mit gekuppelten Schalloeffnungen zwischen spgot.
+3/8Chor und dem Schiff von 1823, _Altarwerk_ mit Figuren, aussen Gemaelde
+von einem eigenartigen _Cranachschueler_.
+
+_ALBSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Kirchhain.
+
+*Dorf-K*. spgot., Chor aus 8Eck, im Schiff Holzgewoelbe mit skulpierten
+Schlusssteinen. Umbau fuer Emporen 1714.
+
+_ALEXANDERBAD._ OFranken BA Wunsiedel.
+
+*Brunnenhaus* 1782 von _Riedel_ nach "franzoesischer" Bauart.
+
+_ALITZHEIM._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Dorf-K*. Got. Turm; Lhs. 1733. Gute Rok.-Einrichtung. Im Dorf
+_Bildstoecke_ von 1581, 1682 und um 1750 (gut).
+
+_ALKERSLEBEN._ Schwarzb.-Sondersh, LA Arnstadt.
+
+*Dorf-K.* westl. Teil 12. (?) Jh., oestl. Teil spaetgot. 16. Jh.
+
+_ALLENDORF_ b. Ober-Rottenbach Schwarzburg.-Rudolst.
+
+*Dorf-K.* _Schnitzaltar_ der Schule von Erfurt (?) M. 14. Jh. Ein
+_gleicher_ aus der Schule von Saalfeld 1485, Fluegel beiderseitig bemalt.
+
+_ALLENDORF_ a. Werra. RB Cassel Kr. Witzenhausen.
+
+*Stadt-K.* 1. H. 14. Jh. Ursp. 2sch. Halle, nach Brand 1637, bei welchem
+Gwb. und Pfll. zerstoert wurden (Anschluss der Kappen an die Schildwand noch
+sichtbar), 1sch. mit flacher Holzdecke hergestellt. Der 5/8Chor aus der
+Mittelachse nach S abgerueckt. Glockenturm in der Flucht der WFassade
+noerdl. am Sch. bez. 1427. 1898 durch _Schoenermark_ restauriert.
+
+*Wohnhaeuser* nach Brand 1638, in grosser Zahl klassische Beispiele des
+Fachwerkbaus.
+
+*Totenhalle* a. d. Friedhofe, interessanter Holzbau.
+
+*Ringmauern.* Ehemals doppelt. Die innere vollstaendig erhalten, 3 Tortuerme
+neuerlich abgebrochen.
+
+_ALLENDORF._ RB Cassel Kr. Kirchhain.
+
+*Kirche* huebscher Bau A. 18 Jh.
+
+_ALLENDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnenklst.*, gegr. um 1270, Neubau spgot., jetzt zu
+laendlichen Gebaeuden vernutzt. -- Im Dorf alte _Fachwerkhaeuser_ -- Die Burg
+_Frankenstein_ ohne Spuren verschwunden. Jetzt kuenstliche Ruine (erb.
+1888!).
+
+_ALLMENHAUSEN._ Schwarzb.-Sondersh. LA Sondersh.
+
+*Dorf-K.* bez. 1581. -- _Grabmal_ zweier Herren von Schlotheim 1589, 1619.
+
+_ALLSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Stadt-K. S. Johannis*, 1775 ganz neu gebaut, 1sch. mit polyg. Chor,
+Emporen in 3 Raengen, grosser Kanzelbau ueber dem Altar.
+
+*S. Wigperti*, angeblich Gruendung des 9. Jh.; im Bauernkrieg zerstoert; der
+spgot. Chor als Wohnhaus umgebaut; erhalten der breite rom. Turm auf rck.
+Chor, im Obergeschoss an den Schmalseiten 1, an den Breitseiten 3
+Kuppelfenster, deren feines Detail, z. B. jonische Kannelierung der
+Teilungssaeulchen, in auffallendem Gegensatz zu dem ganz kunstlosen
+Charakter des uebrigen steht; ist es vielleicht aus einem anderen Bauwerk
+verschleppt?
+
+*Rathaus.* Im Erdgeschoss spgot. Portal von 1472; das Uebrige 16. und 17.
+Jh; die Vertaefelung des Sitzungssaales 1672.
+
+*Schloss.* Auf der Stelle der zuerst 979 genannten kaiserl. Pfalz; zuletzt
+bewohnt 1200 vom Staufer Philipp; dann in die Haende der Landgrafen
+uebergegangen. Der jetzige, noch immer sehr ausgedehnte Gebaeudekomplex aus
+dem sp.Ma. und der Renss.; massvoll rest. Das Obergeschoss des hinteren
+Schlosses hat E. 17. Jh. eine sehr reiche Ausstattung empfangen, von
+welcher die Stuckdecken, aus freier Hand modelliert, erhalten sind
+(aehnlichen Charakters wie in Schloss Eisenberg); ferner ein Kamin,
+gusseiserne Ofenplatten, mehrere Moebel; Porzellane und Tapeten aus 18. Jh.;
+reizender Ofenschirm von 1720.
+
+_ALMSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Kirche * spaetrom. breitrechteckiger WTurm mit gekuppelten Fenstern und 2
+schlanken Spitzhelmen, deren Dachstuhl interessant verstrebt ist. Das
+Schiff ist mehrfach erneuert, unbedeutend, die alte Apsis abgebrochen.
+Aussen 2 Inschr. ueber Grundsteinlegung 1307 in Minuskeln, ueber eine
+(Almosen) Stiftung 1377 in Majuskeln.
+
+*Steinkreuz* mit Schwert.
+
+_ALSBERG._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Kap. zum hl. Kreuz*, gegr. 1513 durch die Herren v. Hutten als
+Begraebnisstaette; kleiner rck. Bruchsteinbau, flachgedeckt, polyg. Chor,
+deformiert, wenn auch im Kern alt. -- _Hochaltar_ E. 17. Jh.
+
+_ALSLEBEN_ (Stadt). Pr. Sachsen Mansf. Seekreis.
+
+*Stadt-K*. neu; alt (rom.) nur der, uebrigens formlose, Turm.
+
+_ALSLEBEN_ (Dorf). Pr. Sachsen Mansf. Seekreis.
+
+Die vorm. *Kloster-K*. abgetragen. Ein rom. _Tympanon_ (Loewe und Drache
+durch einen Palmenbaum getrennt) nach Gernrode gebracht. Ebendort ein
+merkwuerdiger rom. _Taufstein_, 8seitig, mit rohen Reliefs.
+
+_ALTBESSINGEN._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K*. Bezeichnender Bau der Juliuszeit, rest. 1791 (klassizist.
+Stuckaturen). Einheitliche _Altarausstattung_ um 1690. _Geraete_
+augsburgisch, von _F. X. Stipeldey_.
+
+_ALT-BURXDORF._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Dorf-K*. Fruehgot. Ziegelbau M. 13. Jh. unter Einfluss von Klst.
+Gueldenstern, reizvoll durch schlichte, tuechtige Durchbildung. Schiff u.
+rechteck. Chor mit Holzdecken. Im Ostgiebel 3 spitzbg. Fenster, darueber
+Kreuzstabfries, die Giebel abgetreppt mit vortretenden Anfaengern. --
+_Holzbildwerke_ des spgot. Altars.
+
+_ALT-CHEMNITZ._ K. Sachsen AH Chemnitz.
+
+*Dorf-K*. rom. Portal 13. Jh. _Altarwerk_ A. 16. Jh.
+
+_ALTENBACH._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K*. rom. Chor eingezogen quadr. und 1/2kr. Apsis. Rest. 1695 und
+1838. -- Holzfigg. von einem spgot. _Fluegelaltar_.
+
+_ALTENBERGE._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Dorf-K*. spgot. -- Stattliches _Epitaph_ aus Stuck fuer A. L. v.
+Schwarzenfels {~DAGGER~} 1730. Im Herrenstuhl reich dekorierter _Ofen_ aus Gusseisen
+A. 17. Jh.
+
+_ALTENBEUTHEN._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck.
+
+*Dorf-K*. mit rom. OTurm, Sakristei 14. Jh. Schiff 18. Jh. Einfacher rom.
+_Taufstein_.
+
+_ALTENBURG._ Hauptstadt von Sachsen-Altenburg.
+
+*Unterkirche (S. Bartholomaei)*. Von den Hussiten 1430 zerstoert, 1459
+wiederhergestellt; 1877 rest. und zum Teil (die ganze SSeite) umgebaut.
+3sch. Halle mit schmalen Sschiffen (was fuer die vermutete Benutzung des
+aelteren Chors im 13. Jh. sprechen wuerde) und ungewoehnlichem oestl.
+Abschluss: das Mschiff schliesst mit 5 Seiten des 10Ecks ohne Vorchor, die
+Sschiffe abgeschraegt. WTurm 1668 (als Ersatz fuer eingestuerzte
+Doppeltuerme). -- Unter dem suedl. Ssch. als Ueberrest einer rom. K. weit
+kleineren Massstabes eine Krypta; quadr. mit 4graetigen Kreuzgewoelben
+zwischen rck. Gurten; die Mittelstuetze aus 4 derben Rundpfeilern
+gebuendelt; anschliessend 1/2kr. Apsis; das Detail deutet auf 12. Jh.
+
+*Oberkirche (Franziskaner)*. 1sch. Anlage vor 1238, sehr schlicht
+behandelt, Veraenderungen A. 16. Jh.
+
+*Bergerkloster (Augustinerchorherren)* gew. 1172; durch Brand 1588
+zerstoert; jetzt nur die 2 WTuerme und wenige Reste des Lhs. erhalten.
+Backsteinrohbau mit Sandsteindetails oder Nachahmung von Sandsteinmotiven
+in Backstein. Die Backsteine scharriert aehnlich wie an den aeltesten
+Backsteinbauten an der Weser (Verden) und in Holstein. Ursp. eine
+regelmaessige kreuzf. Basilika im gebundenen System gewoelbt. Die hohen Tuerme
+haben in ihren 3 Obergeschossen jederseits 1 Paar gekuppelter Fenster,
+breite Ecklisenen und Stockwerkteilung durch Bogenfriese.
+
+Von der ehemaligen *Nikolai-K*. nur der breite WTurm uebrig, rom., mehrfach
+umgebaut.
+
+*Rathaus 1562-1564* vom weimarischen Hofbaumeister _Nik. __ Grohmann_;
+gehoert zu den kuenstlerisch bedeutendsten Rathaeusern der deutschen
+Renaissance; 1663 renoviert. Gr. annaehernd quadr. Die Komposition der
+Hauptfront erinnert an das Rathaus in Saalfeld: in der Mitte ein 8eckiger
+Treppenturm, im Gr. mit 5 Seiten vortretend, oberhalb des Dachgesimses
+allseitig frei werdend und das Gebaeude weit ueberragend; Kroenung mit
+einfacher welscher Haube; im Erdgeschoss 4eck. Vorbau mit Balustrade. Das
+Hauptgebaeude traegt ein maechtiges Pyramidendach. Demselben vorgelagert
+(Zusatz um 1580) an der OSeite zwei Zwerchhaeuser. Weiterer Schmuck: zwei
+Eckerker und mehrere Portale in italisierenden Formen. Am NOErker ein
+_Fries_ mit nackten Knaben, an Donatellos Altarwerk in Padua erinnernd;
+der entsprechende Fries des NWErkers hat in Flachbogenfeldern die
+Halbfiguren der damals lebenden Glieder des Fuerstenhauses. Die
+Fenstergewaende gotisierend, das Dachgesims im Verhaeltnis zu sonstigen
+deutschen Bauten der Zeit ungewoehnlich hervorgehoben: das Motiv des
+dorischen Frieses allerdings missverstanden. -- Inneres. Im Obergeschoss
+Vorsaal von maechtiger Erscheinung, durch 3 Holzsaeulen in 2 Schiffe
+geteilt; Einfassungen der Tueren aus Stein.
+
+*Amtshaus* 1725. *Magdalenenstift* 1665 als herzogl. Witwensitz.
+
+*Wohnhaeuser* aus 16. Jh.: Hillgasse 5, Markt 17, 73, Sporrengasse 2; aus
+17. Jh.: Tiefstr. 12, Brudergasse 7, Schmoellersche Str. 14b; 18. Jh.:
+Johannisstr. 7, 16, Moritzstr. 6, Tiefstr. 2 und besonders stattlich das
+v. Seckendorffsche Haus am Bruehl 1724.
+
+*Herzogl. Schloss.* Im 11. und 12. Jh. Kaiserpfalz. Der jetzige sehr grosse
+Komplex aus 15.-18. Jh. -- _Schlosskirche_ (mit Kollegiatstift). Im Unterbau
+Reste aus 12. Jh.; Chor 1 H. 15. Jh.; Lhs. 2. H. Der Chor stark betont: 4
+Langjoche und 5/12-Schluss; das 1sch. Lhs. nur 2 Joche. Der Chor aussen mit
+ueberaus reicher, wenn auch handwerkmaessig trockener Dekoration der Streben.
+Das innere ohne hoeheren architektonischen Gehalt, aber malerisch von
+grosser Wirkung, wozu die 1645 ff. ausgefuehrten Emporen und sonstigen
+Ausstattungsstuecke wesentlich beitragen. Im _Hochaltar_ Grablegung Holz
+bez. CTR 1647. Das _Chorgestuehl_ (1516, ueberarbeitet 1576) gerade in
+seiner Stilmengerei nicht ohne Reiz; prachtvolle _Orgel_ 1735 von _G. H.
+Trost_; _Kanzel_ 1595; _Grabmal_ des Markgrafen Wilhelm II. ({~DAGGER~} 1425) ursp.
+freistehende Tumba; _Grabplatte_ der Kurfuerstin Margarethe ({~DAGGER~} 1486)
+Bronze, die lebensgrosse Figur graviert, der Rahmen in flachem Relief, mit
+grosser Wahrscheinlichkeit als Jugendwerk _Peter Vischers_ anzusprechen.
+Auch unter den uebrigen Grabplatten und Gedenktafeln manches Gute. --
+_Hauptschloss_. Der von den Zeitgenossen geruehmte Bau Friedrichs des Weisen
+(seit 1518) durch die Bauten von 1606 ff. und 1706 ff. grossenteils
+beseitigt. Von 1530 (?) der Rest der Hofgalerien im N der Kirche;
+interessante Verdeutschung roemischer Vorbilder; im Erdgeschoss Rundboegen
+auf toskanischen Rustikasaeulen, in den folgenden Geschossen von sukzessive
+abnehmender Hoehe Korbboegen, zuletzt jonische Saeulen. Die jetzige
+Haupterscheinung bedingt durch den Umbau 1706 bis 1744; Architektur von
+_G. S. Vater_, Malereien von _J. H. Ritter_, Stuckaturen von den Bruedern
+_Castelli_; der Brand 1864 hat im Innern vieles beschaedigt. Von den
+sonstigen Baulichkeiten hervorzuheben das _Schoenhaus_, ein Kasino im Sinne
+roemischer Gaerten.
+
+_ALTENBURG_ b. Bamberg OFranken.
+
+Auf den Ruinen der historisch denkwuerdigen *Burg* moderner Phantasiebau.
+
+_ALTENBURG._ RB Cassel Kr. Melsungen.
+
+*Burgruine.* Rundturm von 1388.
+
+_ALTENBURG_ b. Naumburg, Pr. Sachsen.
+
+Spuren der 1010 zerstoerten *Burg* des Markgr. Gunzelin.
+
+_ALTEN-DAMBACH._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.
+
+*Dorf-K.* 1617 aehnlich Hinternah.
+
+_ALTENDORF._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Dorf-K.* 18. Jh. mit spaetgot. Turm. Befestigter. Kirchhof, Wehrgang,
+Scharten.
+
+_ALTENGOeNNA._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* des 17. Jh. -- _Schnitzaltar_ um 1500, einer der besten des
+Gebietes, auch gut erhalten.
+
+_ALTENGRONAU._ RB Cassel Kr. Schluechtern.
+
+*Wasserburg* mit 4 Ecktuermen, alter Huttenscher Sitz.
+
+_ALTENHASSLAU._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Martins-K.* (reformiert), im Kern 1 H. 13. Jh. Lhs. quadr. flachgedeckt;
+im O starker Turm; dessen gewoelbtes Erdgeschoss als Altarhaus. -- Innere
+Ausstattung 1752.
+
+*Lutherische K.* 1724 aus einem Jagdzeughaus aptiert.
+
+*Amtshaus* bez. 1593 und 1684.
+
+_ALTENHOF._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* rom. Lhs. rck. 9: 10,5, Chor eingezogen quadr. mit Apsis, auch
+noch einige Detailsrom. -- Schoener _Kelch_ A. 16. Jh.
+
+_ALTENKUNDSTADT._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Pfarr-K.* spgot. ursp. Hallenbau, spaeter die Pfeiler ausgebrochen und
+Holztonne; Chor bar. auf got. Fundament; Anzahl _Grabsteine_ aus 16. Jh.
+
+_ALTENRODA._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* WTurm und Ostchor gotisch, unbedeutend, das Schiff nach "der
+Architektur und Direktion" des Pfarrers _H. G. Zincke_ 1718, der seit 1711
+mehrere Kirchen (Grosswangen, Wippach) gebaut.
+
+_ALTENSCHOeNBACH._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Prot. Dorf-K.* Polygonchor und Turm (SO) mit Krypta (Beinhaus) von 1496;
+Lhs. um 1600 erweitert, an der bemalten Balkendecke viele Wappen des
+fraenkischen Adels. -- _Epitaphe_ der Frh. v. Crailsheim und Geier;
+hervorzuheben das in Kunststein gefertigte altarartige des Georg Wolf von
+Crailsheim und seiner Schwester Anna Maria um 1600.
+
+*Burg* der Crailsheim spaetmittelalterliche Wasseranlage mit quadr.
+Bergfried und polyg. Bering.
+
+_ALTENSTEIN._ Sachsen-Meiningen Kr. Salzungen.
+
+*Schloss*. Neubau 1889. Bmkw. Kunstsammlung. Von der ma. Burg schwache
+Spuren. Der Park eine einheitliche Anlage von 1798-1803 und fuer diese Zeit
+bezeichnend; chinesisches Haeuschen, aber auch schon Ritterkapelle,
+Sennhuette, Aeolsharfe. Schoene steinerne Halbrundbank mit Bueste der
+Herzogin Charlotte Amalie 1801.
+
+_ALTENSTEIN._ UFranken BA Ebern.
+
+*Ehem. Dorf-K.* (ausser Gebrauch). Erb. 1561. Seltenes Beispiel einer
+intakten Renss.-Kirche kleinen Massstabes.
+
+*Burgruine.* Das maechtige, weithin sichtbar gelegene Stammschloss der Stein
+zum Altenstein. Zeitweise Sitz von 7 Einzelfamilien. In dem von einem
+tiefen Graben umschlossenen Mauerring noch grosse Reste einer starken
+Renss.-Befestigung (2 grosse Tortuerme), sowie ein maechtiger sprom.
+Bergfried (quadratisch, mit Bossenquadern; 13. Jh.), ferner Fragmente der
+stattlichen Burgkapelle aus 2. H. 15. Jh.
+
+_ALTENSTEIN._ RB Cassel Kr. Melsungen.
+
+*Ehem. Schloss*, jetzt Foersterhaus. Die aeltesten Teile der Ruine nach 1438.
+Wohnbau bez. 1620.
+
+_ALTERSHAUSEN._ Sachsen-Koburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* Spgot. Anlage, 1sch. mit quadr. turmtragendem Chor.
+
+_ALTHAUSEN._ UFranken. BA Koenigshofen.
+
+*Dorf-K.* Chor im OTurm, mittelalterlich, 1573 erhoeht; Langhaus 1693. --
+_Deckengemaelde_ (Triumph des Kreuzes) von _Joh. Peter Herrlein_, gegen
+1777.
+
+_ALTHOeRNITZ._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Schloss* 1650-54 von Meister _Valentin_ in Zittau fuer den Zittauer
+Buergermeister Chr. v. Hartig. Die Anlage des stattlichen und grosszuegigen
+Gebaeudes steht in den Hauptmotiven in der Tradition der deutschen
+Renaissance; 3geschossiger Hochbau auf 3eck. Gr.; 2geschossige, kraeftig
+und zugleich fluessig gegliederte Giebel, je 2 an den Langseiten, 1 an den
+Schmalseiten; 1 starker Eckturm (der zweite neu; die alte Wendeltreppe lag
+im Innern).
+
+_ALTJESSNITZ._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld.
+
+*Dorf-K.* In der Anlage rom. Der spgot. _Schnitzaltar_ von den besseren.
+
+_ALTMUeGELN._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Aeltester Teil der Turm, 1850 umgebaut. Chor und Langhaus unter
+B. Johann VI. von Meissen (1487-1512). Lhs. als 3sch. Halle geplant; Pfl.
+unausgefuehrt; jetzt Flachdecke, mit Malereien von 1720. Im 1sch. 3/8Chor
+reiches Netzgwb. -- Bmkw. _Grabdenkmaeler_ 1536, 1579.
+
+_ALTOSCHATZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Gemengbau aus Spgot. und Bar. Der im O anschliessende Rundbau
+alter Karner (?) -- Stattliche ren. _Grabdenkmaeler_ aus Dresdener Werkstatt
+1578, 1599; geringer das von 1620; charakteristische Zopfarbeit 1785.
+[Spgot. Fluegelaltar im Dresdener Altert. Ver. Inv. Nr. 95, 96.]
+
+_ALTSCHOeNFELS._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Burg.* Kap. auf qu. Gr. in den Formen des 15. Jh. -- Ausstattung 17. Jh.
+Im Hof Holzgalerien, im Innern spgot. geschnitzte Balkendecken auf reich
+behandeltem Staender.
+
+In der *Dorf-K.* _Altarwerk_ um 1500 und _Grabsteine_ der v. Wilkau A. 17.
+Jh.
+
+_ALTSTADT._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Dorf-K.* 1sch. mit plattem Chor und Holzdecke, ursp. wohl sprom.
+Basilika, von welcher am OGiebel noch Reste erhalten; die Einzelheiten an
+die Nikolai-K. in Dippoldiswalde erinnernd. Unterspitzer Triumphbg. und
+1/2kr. Oeffnungsbgg. der ehemaligen Seitenapsiden. -- _Altarwerk_ 1664.
+Reste eines spgot. _Schnitzaltars_ auf dem Kirchenboden.
+
+_ALTZELLE._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Cisterc.-Klst.* (Ruine). Aeltestes und baugeschichtlich wichtigstes der
+Markgrafschaft. Gegr. 1162, 1175 die Wohngebaeude bezogen, 1198 Weihung der
+K., 1339 Andreas-Kap., 1506 Rest. saemtlicher Hauptgebaeude, 1540 Aufloesung
+des Klst., 1599 Blitzschlag und Verfall. -- _Kirche_. Erhalten nur 2
+Bruchstuecke der WWand; fruehestes Zeugnis des Backsteinbaus in diesem
+Gebiet (an der mit Haustein gemischten Technik glaubt Stiehl einen
+italienischen Werkmeister zu erkennen). An Stelle des alten Chors
+1787-1804 Mausoleum in nuechtern klassizistischen Formen. -- Kreuzgang und
+Klostergebaeude (wie in Maulbronn) auf der NSeite; im weiteren Umkreis
+Kapellen (ehedem 16) und Wohn- und Wirtschaftsgebaeude. Am besten erhalten
+das Tor der Ringmauer und das Winter-Refektorium. _Das Tor_; rom.;
+bedeutende Abmessungen; Gewaende (ueber 1 m im Boden) dreimal abgetreppt;
+Basaltquadern mit Bruchsteinfuellung, Archivolten Backstein mit
+Basaltrundstaeben, Basaltsaeulen mit Wuerfelkapitellen. _Winter-Refektorium_
+(jetzt Kuhstall), westl. vom Kreuzgang und in gleicher Flucht mit dem
+Paradies der Kirche. Werkstoff Backstein. Anlage aehnlich Maulbronn.
+Niedrige in 2 Sch. kreuzgewoelbte Halle, 4 Sll. mit frgot. Basaltkaptt und
+1 Pfeiler. Rundbg. Doppelfenster. An der sonst glatten WWand Strebepfeiler
+aus Backstein, an der OWand die frgot. Konsolen und rundbg. Schildbogen
+des ehem. Kreuzgangs. Das spgot. (1506) erneuerte Obergeschoss ein
+holzgetaefelter Saal mit grossen Vorhangbg. -- _Andreas-Kap_. (Wettinisches
+Erbbegraebnis) an der SWEcke der K. nur in den quadr. Grundmauern erhalten.
+-- Vom _Sommer-Refektorium_ auf der NSeite des Kreuzgangs die WWand mit 4
+hohen schmalen spitzbg. Fenstern; [die 2 steinernen sprom. _Portale_ in
+die Stadt-K. von Nossen uebertragen]. Das _Kapitelhaus_ an der OSeite war
+ein rom. Steinbau. -- _Skulpturen_: a) im Mausoleum 4 wettinische
+Hochrelief-Grabplatten um 1300, prachtvolle frgot. Gewoelbeschlusssteine,
+Reste von hoelzerner Altarplastik um 1500 [ein vollstaendiger Fluegelaltar in
+Gleisberg]; b) im Abtshaus 2 Grabplatten A. 15. Jh.; c) im Garten got.
+Betsaeule um 1300.
+
+_ALZENAU._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1780; Burg 1386, hohes got. Wohngebaeude.
+
+_AMALIENRUHE_ b. Meiningen.
+
+*Herzogl. Gutshof*. Reichere Rok.-Einrichtung um 1760-70.
+
+_AMMELSHAIN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* rom., eingezog. quadrat. Chor mit Turm und Apsis, im Turm
+gekuppelte spitzbg. Fenster.
+
+_AMMERBACH._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* mit rom. OTurm ueber dem Altar. Grosses spgot. _Altarwerk_ mit
+Doppelfluegeln.
+
+_AMMERN._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen.
+
+*Dorf-K.* modern. Bmkw. _Taufstein_ A. 14. Jh.
+
+_AMOeNEBURG._ RB Cassel Kr. Kirchhain.
+
+[*Kathol. K.* Neubau 1865 an Stelle einer schlichten got. Hallenkirche aus
+sp. 14. Jh., wobei der alte Turm erhalten blieb.]
+
+*Schloss.* Erb. von Kurmainz im 13. u. 14. Jh. Zerst. 1646, 1762, 1866.
+Noch immer grossartige Ruine.
+
+_AMORBACH._ UFranken BA Miltenberg.
+
+*Benediktinerabtei-K.*, jetzt protestant. 1742-47 ausgefuehrt als Umbau
+einer rom. K. Aus dieser der WBau und die Umfassungsmauern des Lhs.
+beibehalten. Der WFront eine Barockfassade vorgeblendet. Unberuehrt rom.
+die 3 Freigeschosse der Tuerme, etwa 2. H. 12. Jh., stattliche Abmessungen,
+Detail ohne Feinheit. -- Der neue Plan vom kurmainzischen Hofarchitekten
+General _v. Welsch_, ausgefuehrt vom Faehnrich _Schick_, der anscheinend
+auch einige Umaenderungen vornahm. Kreuzfoermige Basilika von 4 Joch im Lhs.
+Die breiten Pfll. mit gepaarten Pilastern besetzt. Tonnengwb. mit
+Stichkappen ohne Gliederung. In der Schildwand Kreisfenster. Die Profile
+durchweg von maessigem Relief. -- Im Chor setzt sich das System des Lhs. in 2
+Joch fort, Schluss 1/2kr. -- Das Bedeutendste an der K. ist die in
+unuebertroffenem Gleichmass der Gesamtwirkung durchgefuehrte Dekoration. Sie
+rueckt den Bau in die erste Reihe der deutschen Rokokokirchen. Die
+_Stuckierung_ von _J. M. Feichtmayer_ und _Gg. Uebelher_. (Beide aus der
+Wessobrunner Schule, ersterer in Augsburg ansaessig, letzterer vorher in
+den "reichen Zimmern" der Muenchener Residenz und der Klst.K. Diessen
+taetig). Sie vertritt die deutsche Nuance des Rokoko. Die Farbe ist weiss,
+hie und da durch gelb und gold belebt, die Pilaster aus blassrot
+gestreiftem Stuckmarmor. Eine wichtige Rolle ist den _Deckengemaelden_
+zugewiesen; voll. 1749 von _Math. Guenther_ aus Augsburg (einem Schueler der
+Asam, auch von Tiepolo beeinflusst; bedeutendster deutscher Freskomaler des
+18. Jh.); im einzelnen fluechtig und maniriert, stupend sicher in
+Massenverteilung und Perspektive, der lichten Haltung des Ganzen trefflich
+angepasst. Die Seitenaltaere stehen zum Glueck nicht an den Schiffspfeilern,
+sondern an den Seitenwaenden unter den Fenstern; die antitektonische
+Tendenz des Rokoko spricht sich in ihnen sehr unumwunden aus; einige sehen
+aus wie aus Korallenriffen aufgebaut. Ausgefuehrt (bis nach 1760) von
+Kuenstlern aus Wuerzburg. Ebendaher die _Kanzel_ von _Joh. Wolfg. van der
+Auwera_ und die prachtvollen _Abschlussgitter_ des Lhs. von _Gattinger_.
+Verhaeltnismaessig sehr einfach die _Chorstuehle_; ein Teil soll zu
+Beichtstuehlen in der kathol. Pfarr-K. umgearbeitet sein.
+
+*Klostergebaeude*. An die rom. Epoche erinnert eine kleine Tuer im 2.
+Geschoss der SWand des suedl. Turmes, sie fuehrte in einen Korridor ueber dem
+Kreuzgang. Aus letzterem 20 Saeulchen von trefflicher Arbeit, E. 12. Jh.,
+erhalten. Die Hauptgebaeude aus 17. und 18. Jh. (jetzt Residenz des Fuersten
+von Leiningen) gross, ohne spezielleres Interesse. Im Innern bmkw. der
+Bibliotheksaal von ca. 1790.
+
+*Kathol. Pfarr-K*. 1752-54. Ein stattlicher 3sch. Bau in dem im Rok.
+selten angewandten Hallensystem, aehnlich S. Peter in Mainz, beide
+vermutungsweise von _Jos. Val. Thoman_; das Aeussere in Quadern von rotem
+Sandstein, durch Doppelpilaster gegliedert, von guter Wirkung die mit der
+Chorapsis gruppierten Tuerme. _Deckengemaelde_ von _Zick_. Die trefflichen
+_Skulpturen_ des Hochaltars von _Joseph Keilwerth_ aus Wuerzburg (einem
+sonst unbekannten Kuenstler); besonders der h. Sebastian durch feine
+Empfindung und ehrliches Naturstudium ueber die Masse der zeitgenoessischen
+Produktion hervorragend. -- *Klostermuehle* 1448. (Inschr.)
+
+*Kurmainzisches Amtshaus* mit dem Wappen der Erzbischoefe Dither v.
+Isenburg und Berthold v. Henneberg (1475-1504).
+
+_AMORSBRUNN_ bei Amorbach. UFranken.
+
+*Kapelle.* 1521. Geschnitzter _Fluegelaltar_ mit der Wurzel Jesse, recht
+gute Arbeit um 1500.
+
+_AMSDORF._ Pr. Sachsen Mansf. Seekreis.
+
+*Dorf-K.*, rom. Turm zwischen Schiff und Apsis.
+
+_ANNABERG._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Anna-K.* 1499-1520. Hauptbaumeister _Peter von Pirna_ (?), seit 1515
+_Jakob von Schweinfurt_. -- 3sch. Halle von 7 Joch auf 56 m L., oestl.
+Schluss in 3 parallelen polyg. Apsiden. Die Sschiffe sind fast ebenso breit
+wie das Msch., doch sind die Strebepfll. durchaus nach innen gelegt und
+zwischen sie steinerne Emporen von ca. 2,5 m Tiefe eingespannt; die
+oberhalb ihrer eintretende Raumerweiterung von origineller Wirkung; die
+Fenster in 2 Geschosse geteilt. Noch eigentuemlicher die querschiffartige
+Erweiterung im vorletzten Joch, wo im N und S im Erdgeschoss geschlossene
+Sakristeien und ueber ihnen gegen das Sch. geoeffnete Kapp. Die
+Unregelmaessigkeiten durch schraege Stellung der WWand und den im SW
+einspringenden Turm werden im Innern durch eine das ganze erste Joch
+einnehmende Empore ausgeglichen. Breite: Hoehe = ca. 25: 20, die Pfll. sehr
+schlank, mit einem Abstand von ca. 8,3 m. Die Decke mit Beseitigung aller
+Erinnerung an das Kreuzgwb. moeglichst als Einheit behandelt; hergestellt
+von _Barthel v. Durbach_ und _Conrad v. Buttigen_ (_Buedingen?_). Ihre
+Rippen, auch in der Grundrissprojektion gekruemmt (sog. "gewundene
+Reihungen", fuer die saechsische Architektur dieser Zeit bezeichnend),
+wirken wie ein Geflecht von Weidenruten; ihre Ansaetze an den Pfll. mit
+gesuchter Willkuer in ungleichen Hoehen, auf ihren Knotenpunkten
+phantastisch geformte Schlusssteine. Noch raffiniertere Kluegeleien am Gwb.
+der suedl. Sakristei. Ausgepraegte Spitzbgg. sind ueberall vermieden. Die
+Fenster schmal, hoch, nur 2teilig und mit einfachen aber ganz schlaffen
+Fischblasen. Das Aeussere von fast aermlicher Schlichtheit; Strebepfll. nur
+am Chor; ihre Abdeckung geschweift. Die kuenstlerische Absicht des
+stilgeschichtlich wichtigen Gebaeudes ist nur im Innern zu erkennen; sie
+geht auf Schaffung eines weiten, uebersichtlichen, rhythmisch wenig
+bewegten Raumbildes bei Unterdrueckung der "organischen" Strukturformen.
+
+Reich und wertvoll der mit der Architektur zugleich entstandene plastische
+Schmuck, jedoch in freierem Verhaeltnis zu den Strukturformen, als in der
+echten Gotik. -- Die "_schoene Tuer_" am noerdl. Ssch. (bez. 1512 H W; 1597
+vom Franziskaner-Klst. hierher versetzt); die Archit. auf wenige Glieder
+beschraenkt; den unteren Teil flankieren, auf ueberaus kuenstlich
+zusammengesetzte Postamente gestellt, die aus freien Ranken sich
+entwickelnden Reliefbilder des h. Joachim und der h. Anna, darueber zwei
+Engelsfigg. mit dem Wappen Herzog Georgs und seiner Gemahlin; im Hauptfeld
+ueber dem Tuersturz die Dreieinigkeit, der Gekreuzigte vor dem Schosse des
+Vaters, umgeben von 9 Engeln (Anspielung auf die 9 Choere), tiefer der h.
+Franz und die h. Clara; in der Kroenung Moses, Johannes, Adam und Eva, ueber
+der Giebelblume der Pelikan. Die ebenso klare als freie Komposition, die
+Energie der sehr persoenlichen Stilisierung, der poetische Schwung der
+gegenstaendlichen Auffassung bringen dies Werk dem Besten der
+zeitgenoessischen deutschen Kunst nahe. Stil und Signatur erweisen die
+Identitaet mit dem Meister des Hochaltars in Borna und der Ebersdorfer
+Pulthalter im Dresdener Museum. -- _Tuer der "alten" Sakristei_; vollendet
+1518 in der Zeit der Bauleitung durch Jakob v. Schweinfurt. Erstes
+groesseres Werk der Renss. in Obersachsen; Formcharakter venezianisch, got.
+Erinnerungen fast ganz unterdrueckt, wenn auch der neue Stil noch nicht
+ganz verstanden; der plastische Schmuck steht dem der "schoenen Tuer" nahe,
+besonders frei und gluecklich die Familienszene zwischen Anna und Maria. --
+Von derselben Hand oder mindestens aus derselben Werkstatt der _Taufstein_
+(ehemals im Cisterc.-Kl. Gruenhayn); Sandstein, jedoch in genauer
+Nachahmung eines Buckelkelchs; am Nodus schwebende nackte Engel, am Fuss
+Taufkinder. -- Die 100 Felder der _Emporenbruestung_ (1514-1517) mit Reliefs
+von _Franz von Magdeburg_; die ausfuehrlichste Illustration des Neuen
+Testaments, die je in monumentaler Form versucht worden; ferner die
+Lebensalter. -- _Stuhlwerk_ von 1526, nicht mehr vollstaendig. -- _Singechor_
+1688 von _J. H. Boehme_. -- _Kanzel_ 1516, noch rein got.
+
+_Altaere_. a) Hauptaltar. 1522 von _Adolf Dowher_ (Daucher) in Augsburg
+angefertigt, die architektonischen und ornamentalen Teile vielleicht nach
+Entwurf _Peter Floetners_; entschieden gewollte aber noch nicht ganz
+geklaerte Renss.; Archt. aus mehrfarbigem Marmor, Figg. aus Solenhofer
+Kalkstein; Hauptgegenstand Wurzel Jesse. -- b) Bergaltar (im noerdl.
+Nebenchor) 1521, geschnitzt, das Tektonische im Sinne lombardischer
+FrRenss. Das zweite noerdl. Fluegelpaar hat Gemaelde mit Motiven aus Duerers
+Marienleben. -- c) Muenzeraltar (im suedl. Nebenchor) 1522, dem vorigen
+aehnlich. -- d) Baeckeraltar (zunaechst dem vorigen). -- e) Pflockscher Altar
+nach 1521, durchaus gemalt, der Marientod des Mittelschreins mit Benutzung
+des Schongauerschen Kupferstichs. -- f) Altar des Muenzmeisters Melch.
+Jomisch 1537.
+
+_Epitaph_ fuer Joh. Unwirt 1578 von Solenhofer Kalkstein.
+
+*Berg-K. S. Marien*. 1616 mit Benutzung des Chors von 1582; Halle; die
+Sschiffe durch Emporen geteilt; derbe, schlichte Renss. -- _Altarwerk_ der
+Baeckerzunft A. 17. Jh., spaeter entstellt. Schoener Intarsia-Stuhl.
+
+*Hospital-K.* 1683, architekturlos. -- Bmkw. _Gemaelde_ der Cranach-Schule
+1557.
+
+*Rathaus*. 1535-38, fast ganz erneuert 1751. -- _Erzgebirgsmuseum_.
+
+_ANNABURG._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Kirche* got., bar. veraendert. Chor 3/8. Decke des Sch. kassettiert mit
+bar. Grisaillemalerei. -- _Taufstein_ 1674; _Orgel_ rok.
+
+*Schloss* an Stelle eines ma. Baus 1572 von Kurfuerst August. a) Das vordere
+Schloss, Mittelbau und 2 Fluegel, an den Ecken und ueber dem Mittelportal
+schwere Rundtuerme. An der offenen vierten Seite steht b) das hintere
+Schloss, vierstoeckig, nicht grosser Mittelhof mit offener Loggia auf Saeulen;
+3 Risalite mit Renss.-Giebeln; im STurm fahrbare Wendelstiege; einfache
+Renss.-Portale mit Stuckdecken.
+
+_ANNERODE._ Pr. Sachsen RB Erfurt Kr. Muehlhausen.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.* Erster Bau voll. 1269. Neubau
+nachreformatorisch 1590, 1600; Saal mit tiefer Nonnenempore. Ecke mit
+figuerl. Malerei. Bleiverglasungen mit geometr. Mustern.
+
+_ANZEFAHR._ RB Cassel Kr. Kirchhain.
+
+*Dorf-K.* 1711 mit spgot. polyg. Chor.
+
+_APFELSTEDT._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Kirche* spgot.; der polyg. Chor 1434, das 1sch. Lhs. 1491, der Turm
+noerdl. des Chors. -- _Sakramentsnische_ 1434, darueber Kreuzigungsgruppe.
+
+_APOLDA._ Sachsen-Weimar Bezirksstadt.
+
+*Stadt-K.* spgot. infolge oefteren Umbaues ohne Interesse.
+
+*Rathaus* M. 16. Jh., einfach, mit manchen got. Erinnerungen.
+
+_ARNSHAUGK._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O.
+
+*Dorf-K.* _Taufstein_ 1688. -- _Altargemaelde_ (Kreuzigung) von _Paul Keil_
+1616.
+
+_ARNSTADT._ Schwarzburg-Sondersh. Amtsstadt.
+
+*Liebfrauen-K.* Baunachrichten fehlen. Naechst dem Dom von Naumburg, jedoch
+in bedeutendem Abstand, der bedeutendste Bau Thueringens aus dem 13. Jh.,
+sehr lehrreich fuer das Eindringen des neuen, westlichen Formengeistes. Er
+zerfaellt in zwei sehr bestimmt gesonderte Teile: Langhaus sprom., Qsch.
+und Chor entwickelt got. 1. _Langhaus_. Schwankende Baufuehrung und
+wiederholte Restaurationen (im 19. Jahrhundert 1840 u. 1888) machen den
+Bauhergang aeusserst unklar. Auf eine flachgedeckte rom. Basilika folgte A.
+13. Jh. ein Umbau, der bereits auf Gwbb. berechnet war; 2 Arkadenpfeiler
+der NSeite aus ihm erhalten. Bald Planwechsel unter Einfluss des
+Halberstaedter Doms (so Giesau). Er aeussert sich in veraenderter
+Pfeilerbildung, Verlaengerung um 2 Achsen, Einfuehrung von Emporen ueber den
+Seitenschiffen, welche jedoch nicht als selbstaendige Geschosse ausgebildet
+sind; sondern nur den Dachraum hinter sich haben. Die Formen sehr
+schlicht. Die Gwbb. und viele Einzelheiten aus der Rest. 1888. -- Die
+WFront seit 1911 in Erneuerung begriffen. Sie bildet bis zum
+Abschlussgesims des Hochschiffes eine ungegliederte Masse; die einzige
+Oeffnung das sehr ansehnliche Portal, das seine Gestalt erst zum Schluss
+dieser Bauzeit erhielt (in got. Zeit veraendert, jetzt rom. rest.). Die
+Wendeltreppen der Tuerme enthalten alte Tueren, auf eine Saengerbuehne ueber
+dem Eingang hindeutend. Die Mitte dieser Treppen faellt indes mit der Mitte
+der Tuerme nicht zusammen; also Verbreiterung der Fassade. Das letzte, was
+die rom. Bauperiode ausfuehrte, war der suedl. der beiden Tuerme. Ueber einem
+niedrigen 4 seitigen Geschoss zwei 8 seitige, auslaufend in 8 kleine
+Giebel, aus deren Mitte eine 8 seitige Steinpyramide emporsteigt. In der
+Kraft und Leichtigkeit der Verhaeltnisse und Formen ein Muster seiner
+Gattung (nahe verwandt den Tuermen von S. Blasien in Muehlhausen). Im Detail
+stehen spaetromanische und tadellos fruehgotische Formen unmittelbar
+nebeneinander, es arbeiten also gleichzeitig Steinmetzen von verschiedener
+Schulung. Am NWTurm im ganzen dieselbe Einteilung, doch groessere Hoehe der
+Geschosse; die obersten schon in reifer got. Ausbildung. Endlich stammt
+aus der rom. Bauzeit noch der Mittelturm; nicht ueber dem Qsch. (welches
+damals noch das alte), sondern westl. desselben ueber dem letzten Joch des
+Langhauses; daher auch der verschoben quadratische Grundriss (das zerstoert
+vorgefundene oberste Geschoss freie Komposition von 1890). -- 2. _Querschiff
+und Chor_ sind etwa E. 13. Jh. (jedenfalls vor 1309) geplant und begonnen.
+Sie erstreben maechtigere Raumentwicklung, ohne jedoch zu den aelteren
+Bauteilen (wie so oft!) in auffallende Disharmonie zu treten. Das Qsch.
+duerfte sich den Grundmauern des einstigen romanischen anschliessen, nur
+sind die Vierungspfll. etwas weiter auseinander gerueckt. Der Chor
+beansprucht die volle, durch die Ausladung des Qsch. ihm gestattete
+Breite. Sein erstes Joch setzt nach dem Prinzip der Halle, d. h. in allen
+3 Schiffen in gleicher Hoehe, das System des Qsch. fort. Hierauf schliessen
+die Abseiten mit Kapellen in 5 Seiten des 8Ecks; vor das Hauptschiff legt
+sich ein quadr. Vorchor und dann ebenfalls 5/8Schluss. Das Ergebnis ist bei
+beschraenkter Grundflaeche eine sehr bedeutende Raumwirkung (die Aehnlichkeit
+mit dem Dom von Regensburg nur im Gr.). Die Form der Rippen spricht fuer
+Vollendung im vorgerueckten 14. Jh. -- Nach der 1309 erfolgten Uebergabe der
+K. an einen Nonnenkonvent wurde in den suedl. Kreuzfluegel und die suedl.
+Chorkapelle ein Jungfrauenchor eingebaut (durch die juengste Rest.
+entfernt; einzelne Bauglieder in der neuen Sakristei wiederverwendet). Die
+3 Chorkapellen von gleicher Hoehe, die mittlere durch Fialen und Giebel
+ueber jeder Polygonseite ausgezeichnet (rest. nach vorhandenen Ansaetzen). --
+An der NSeite 2 praechtige Portale, ein groesseres an der QschFront, ein
+kleineres am Ssch. mit Zuegen der Maulbronner Fr.Gotik. -- Doppelfluegeliges
+_Altarwerk_ im suedl. Nebenchor, bedeutendes Stueck, bez. 1489 (wohl von
+_Jakob Naumann_); im Schrein Marienkroenung, zu den Seiten Laurentius und
+Bonifatius geschnitzt; aus welcher Schule die Fluegelgemaelde, ist nicht
+festgestellt. -- Der noerdl. Nebenchor enthaelt die Graeber der Grafen v.
+Schwarzburg. Hauptstuecke: grosse _Tumba_ Guenthers XXV. {~DAGGER~} 1368 und seiner
+Gemahlin Elisabeth {~DAGGER~} 1381, die Platte vom trauernden Hofgesinde getragen,
+an der Spitze ein baertiger Mann in einer Kutte mit Glocke und Keule, sog.
+"treuer Eckardt" (vgl. in ikonographischer Hinsicht Grab Heinrichs IV. in
+Breslau, Kreuz-K.). -- Grosses _Prachtepitaph_ Guenthers XLI. und der
+Katharina v. Nassau, errichtet 1590. -- _Skulpturen_. Am Portal des noerdl.
+Seitensch. im Bogenfeld Kreuzigung, daneben Kaiser Otto I. und sein Sohn
+Erzbischof Wilhelm von Mainz, geringwertige Arbeit aus 1. H. 13. Jh. Neben
+dem Portal des noerdl. Qsch. 2 Fuerstenstatuen, maennlich und weiblich, E.
+13. Jh., von maessigem Wert, frisch und gut die Groteskfigg. der Konsolen.
+
+*Oberkirche* (Franziskaner) beg. 1246. -- 1sch. Rck. 11 m br., 60 m l,
+Holztonne aus neuerer Zeit. Trotz der Laenge sehr gute Akustik. Der Chor
+nicht abgesondert. Fenster nur an der NSeite und der Schlusswand.
+Vortreffliches Masswerk. Eingaenge: 1 im W, 2 im N., Auf der SSeite der
+schlicht, fast roh behandelte Kreuzgang. Der Turm in der Mitte der Nwand
+erst 1461 angefuegt. -- _Epitaph_ des G. Fischer 150S; bmkw. durch gute
+Charakteristik und z. T. erhaltene Bemalung. -- _Fluegelaltar_ 1594, das
+Gemaelde niederlaendisch. Zahlreicher die Ausstattungsstuecke aus 1. H. 17.
+Jh.: 3geschossiger _Hochaltar_ mit Reliefs und Freistatuen, alles Holz;
+_Taufstein_ mit 5 m hohem Baldachin; der _fuerstl. Kirchenstand_, ein auf 6
+Saeulen ruhender, sehr reich behandelter Einbau; der _adlige Kirchenstand_;
+die _Gemeindeempore_ in 3 Geschossen, Bruestungsmalerei handwerksmaessig.
+
+*Neue Kirche*. 1676-83 mit Benutzung von Mauerresten einer
+niedergebrannten aus 15. Jh. 1sch. Anlage bis zur hoelzernen Decke mit
+Emporen angefuellt.
+
+*Gottesacker-K.* 1738-43. Typisch fuer die thueringischen
+Leichenpredigtskirchen dieser Zeit. Ein nach der Laengsachse verschobenes
+Achteck, allseitig Emporen in 3 Geschossen. Auf dem Friedhof bmkw.
+Grabsteine des 16.-18. Jh.
+
+*Neidechsburg*. Ehem. Wasserschloss, die Graeben und der runde Bergfried
+erhalten. Von dem Renss.-Umbau 1557-60 nur wenige Reste erhalten, darunter
+huebsches Portal.
+
+*Fuerstl. Schloss* neben der Neidechsburg. Einfacher Bar.-Bau mit grossem
+Treppenhaus, einigen guten Rok.-Zimmern; Porzellane.
+
+*Rathaus.* 1583 ff. Stattlich, 3geschossig, an dem Fassadentrakt unter dem
+Giebel befand sich ehemals eine hohe Freitreppe mit saeulengestuetztem
+Erkervorbau; in Nischen 2 _got. Statuen_, Erfurter Arbeit um 1730 in der
+Art des _Joh. Gehart_.
+
+*Zierbrunnen*. 1573.
+
+*Buergerhaeuser*. Einige in gut behandeltem Fachwerk, zahlreiche
+Renss.-Portale. Am Markt Lauben auf Steinsaeulen 1585. Von der ma.
+*Stadtbefestigung* das Riedtor und das Neutor.
+
+_ARNSTEIN._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Stadt-K. S. Nikolaus*. Gotisierend 1617, nach W erweitert 1725. Gute
+klassizistische _Seitenaltaere_ von _Georg Winterstein_ in Wuerzburg 1790.
+Reicher, meisterhafter _Orgelbau_ um 1700 aus der Karmeliter-K. in
+Wuerzburg. -- _Deckengemaelde_ im Chor von _S. Urlaub_ 1726. Aelteste _Glocke_
+14. Jh.
+
+_Wallfahrts-K. Maria-Sondheim_. Erb. M. 15. Jh., unvollstaendig ausgefuehrt.
+Jetzt grosser 1sch. Raum, etwas vor der Mitte durchquert von einer
+3teiligen Bogenstellung, in den OTeilen Ansaetze zu Gewoelben (geplant war
+3sch. Hallenkirche). -- _Deckengemaelde_: Schlacht bei Lepanto mit Maria
+Victoria, bez. _J. Ph. Rudolph_ 1770. Im Ossarium 2 interessante
+_Steinreliefs_ von der alten Kanzel, Johannes und Markus in
+Fr.-Renss.-Umrahmung gegen 1520, im Gewandstil verwandt der Backofenschule
+(der das Werk uebrigens nicht angehoert). Schoene _Sandsteinmadonna_ um 1410,
+typische Wuerzburger Arbeit. In den Chorfenstern Glasmalerei um 1480. --
+_Grabdenkmaeler_ in sehr grosser Zahl und z. T. hoher Qualitaet, am reichsten
+vertreten die Familie v. Hutten. Sie waren im 18. Jh. als Bodenbelag
+vernutzt, jetzt im Innern 29 wieder aufgerichtet, mehrere aussen. Von
+_Bildnissteinen_ hervorzuheben: W. U. v. H. 1447, fast vollrund, starre
+Frontalansicht; Konrad v. H. 1502; Ludwig v. H. 1517. Von _Epitaphen_:
+Philipp v. Hutten (1546 in Venezuela ermordet), vorzuegliche Arbeit von
+_Loy Hering_ in Eichstaett; Bernhard v. H., Art des aelteren _Peter Dell_;
+Wilhelm v. H. 1554 bez. P D (_P. Dell_, wahrscheinlich der Juengere); vom
+selben Ludwig u. Agathe v. H. 1547, 1548; Stephan Zobel mit Frau und
+Kindern 1597. -- _Oelberg_ um 1500, besser als die meisten dieser Gattung.
+
+*Schloss* (Amtsgericht), mit der Stadtbefestigung verbunden, Wohnbau M. 16.
+Jh., im Innern einiges zu beachten. --
+
+*Rathaus*. 1520, wiederholt veraendert, namentlich 1753.
+
+*Spital*, grosse Anlage von 1713-30.
+
+_ARNSTEIN._ RB Cassel Kr. Witzenhausen.
+
+*Burg*. Der erhaltene Wohnbau spgot., neues Dach, Wendeltreppe, Fenster
+rck. mit Kreuzstoecken, im Erdgeschoss rippenlose Kreuzgewoelbe.
+
+_ARNSTEIN._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis.
+
+*Burgruine*. Eine der grossartigsten am Harz; der spgot. Palas 5 stoeckig
+erhalten.
+
+_ARTERN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Marien-K.* in der Neustadt. Unorganischer Gemengbau. Aeltester Bestandteil
+der jetzt in der M. stehende Turm auf oblongem Gr.; in seinem oberen
+freien Teil hat er auf der breiten Seite 3 Paar gekuppelte
+Rundbogenfenster, an der schmalen Seite 1 Paar; im Erdgeschoss spitzbog.
+Kreuzgwb.; nach O und W oeffnet er sich in grossem Spitzbg. Im O ein platt
+geschlossener Langchor mit 2 quadr. Gwbn, ursp. rom., jetzige Gwbl. und
+Fstr. 15. Jh. Lhs. 1608-20, breiter als der Turm, 1sch., polyg. WSchluss.
+Fenster noch spitzbg.
+
+*S. Veit* in der Altstadt. Qsch. und Chor bilden ein regelmaessiges lat.
+Kreuz nach rom. Weise. In Vierung und Chor (ohne Apsis) spitzbg. Gwb.,
+Kreuzarm und das (kaum ursp.) 1sch. Lhs. mit Balkendecke. Vierungsturm mit
+Satteldach und gekuppelten unterspitzen Schalloeffnungen, die Fenster der
+K. rundbg.
+
+_ASCHACH._ UFranken BA Kissingen.
+
+*Dorf-K.* Turm frgot. Chor und Langhaus 1615. Gutes Renss.-_Epitaph_ von
+Bildhauer _Julius Emes_.
+
+*Schloss* (Gr. Luxburg). 1527. In einfachsten Formen. In der Halle
+geschnitzter Balken mit Fabeltieren 1572. Alter _Ofen_ aus 1. H. 17. Jh.
+
+_ASCHAFFENBURG._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Stifts-K. S. Peter und Alexander*. Aeltere Baudaten fehlen. Rom. 12. und
+13. Jh. mit vielen spaeteren Zusaetzen; rest. 1713 und 1880. -- _Inneres_.
+Hier hat der rom. Stilcharakter noch die Vorherrschaft. Lhs. flachgedeckte
+Pfeilerbasilika (jetzt Lattengewoelbe aus 18. Jh.); weite
+Querschnittsproportion; 9 Arkaden auf schlanken quadr. Pfll. mit reich
+profilierten Deckplatten; diese, sowie die einfache Tuer am noerdl. Ssch.
+der einzige Anhalt zur Altersbestimmung; nicht vor 3. V. 12 Jh. -- Eine
+zweite Bauperiode setzt um 1220 mit dem WBau ein, nahe verwandt der
+Peters-K. in Gelnhausen. Empore zwischen den (damals unausgefuehrt
+gebliebenen) Fronttuermen; sie wird getragen von einer 3sch., 2 Joch tiefen
+Halle; rippenlose Kreuzgwbb. zwischen rck. Gurten; die Blaetterkapitelle
+der staemmigen Saeulen in ihrer Art ersten Ranges. In der WWand prachtvoll
+umrahmtes Portal, im _Tympanon_ Christus zwischen den Kirchenpatronen. Um
+1250 der OBau. Der Einfluss von Gelnhausen dauert fort, jetzt mehr
+vonseiten der dortigen Marien-K. Das Schiff hat 3 quadr., der Chor 2
+quadr. Gwbb., am platten Schluss im 18. Jh. die Fenster vermauert; die
+Fenster des Qsch. spgot. erweitert. Alle Gewoelblinien unterspitz. Die rck.
+Gurten auf Auskragungen; die Kreuzrippen, geschaerfte Wulstform, auf
+Diensten mit Schaftringen; rom. Blaetterkpatt. -- Die Sschiffe des Lhs.
+durch flache Kapellen erweitert. Am noerdl. Ssch. die grosse, ueber den
+aeusseren Wandelgang vorgebaute, daher von innen mittels einer Treppe
+zugaengliche _Maria-Schnee-Kap_., erb. 1516 vom Kardinal Albrecht v.
+Brandenburg; Netzgwb. mit gewundenen Reihungen, entartetes Masswerk; die
+aeussere Giebeldekoration erinnert mit ihrem schreinermaessigen Reichtum an
+die saechsischen Bauten des Kardinals. -- _Aeusseres_. Chor und Langseiten
+verbaut. Sichtbar nur die NWEcke. Sie vereinigt Bauteile aus vier
+Stilperioden zu einer ueberaus malerischen Gruppe. Eine in der Seitenachse
+liegende hohe Freitreppe, barock, fuehrt zu einem Paradies; ehemals mit
+schraeger Sparrendecke, jetzt flach gewoelbt. Der NTurm nicht ausgebaut;
+dominierendes Motiv nach dieser Seite ist der hohe Giebel der
+Maria-Schnee-Kap. Die WFront zeigt, der Empore entsprechend, 3 sprom.
+Fenster. Der STurm wurde im 14. Jh. in kolossalem Massstab begonnen; ueber
+dem zweiten Geschoss brechen die Motive ab und es folgt ein spaetestgot.
+Oktogon mit 8 geschweiften Giebelchen und hohem hoelzernen Helm. Das Lhs.
+hat ein gebrochenes Walmdach aus 18. Jh. -- An der NOSeite schoener sprom.
+_Kreuzgang_. Von ihm aus fuehrt ein spgot. umgearbeiteter Verbindungsgang
+zum _Paradies_, das gleich dem Kreuzgang zeitlich mit dem OBau
+zusammengeht. -- _Ausstattung_. Grosser _Hochaltar_ in Ciborienform aus dem
+18. Jh. Die ehemals zahlreichen ma. Nebenaltaere bis auf einen zerstoert.
+Die _Beweinung_ von _Math. Gruenewald_ bildete die Predella eines
+Altarbildes 1525 in der Moritz-K. in Halle a. S., das Hauptbild jetzt in
+der Pinakothek zu Muenchen. In der Maria-Schnee-Kap. ein mit 1519
+bezeichneter Rahmen, der einst eine Maria von _Gruenewald_ einschloss;
+wahrscheinlich identisch mit dem jetzt in der Dorf-K. zu Stuppach (s. Bd.
+III) befindlichen Bilde; uebrigens ist auch der Rahmen an sich interessant
+als Dokument der Veraenderung der Altarform im Uebergang von der Gotik zur
+Renss., eine Parallele zum Rahmen von Duerers Allerheiligenbild. In einer
+suedl. Seitenkp. _Schnitzaltar_ der 14 Nothelfer von merkwuerdigem
+staffelfoermigem Aufbau A. 16. Jh. -- _Chorstuehle_ von 1659 jetzt im Qsch. --
+In der noerdl. Turmhalle _Taufstein_ von 1487. -- Im noerdl. Ssch. (frueher im
+Chor) ein eherner _Baldachin_ aus der _Vischer_schen Huette bez. 1536; vier
+mit graviertem Laubornament geschmueckte Pfosten tragen einen an der
+unteren Flaeche in der gleichen Technik behandelten Himmel; die Zeichnung
+erinnert an das (zerstoerte) Gitterwerk des Nuernberger Rathauses. Der
+Baldachin scheint fuer das von Kardinal Albrecht in Halle projektierte
+Grabmal bestimmt gewesen zu sein (vgl. P. Redlich: Kardinal Albrecht von
+Brandenburg und das Neue Stift in Halle, 1900); jetzt traegt er einen
+Sarkophag mit den Reliquien der h. Margarete. -- _Kanzel_ aus Sandstein und
+Alabaster, sehr reich, um 1590. -- An der WWand kolossales _Holzkruzifix_
+aus A. 13. Jh. -- Aussen ueber der Freitreppe steinerne _Kreuzigungsgruppe_
+1699.
+
+_Grabmonumente_ und _Gedenktafeln_ in grosser Zahl. Davon die wichtigsten:
+
+_Im Chor:_ SSeite, Kenotaph des Stifters Otto v. Sachsen {~DAGGER~} 982, gesetzt
+1524; korrespondierend auf der Nseite das seiner Frau und Tochter,
+Liudgard und Hildegard. -- Ehernes Epitaph des Kardinals Albrecht von
+Brandenburg {~DAGGER~} 1545, gegossen 1525 in der _Vischer_schen Huette, grossartiges
+Reliefbildnis mit ornamentaler Borte, durch eine Inschrifttafel aus 18.
+Jh. entstellt; in gleichem Format, wohl als Gegenstueck gedacht,
+Madonnenrelief von _Hans Vischer_ 1530: beide aus Halle hierher
+uebergefuehrt. -- Epitaph fuer Kurfuerst Schenk v. Erbach {~DAGGER~} 1459, ausgefuehrt im
+16. Jh. -- Desgl. fuer Kurfuerst Anselm Franz v. Ingelheim {~DAGGER~} 1659, bmkw.
+durch lebendige Portraetauffassung.
+
+Im _Mittelschiff_ kurfuerstliche Beamte. a) Suedliche Reihe: Caspar v. d.
+Schulenburg 1517, primitives Renss.-Ornament. -- Wolf Beheim 1539. -- Dr.
+Sachs 1570. -- Stephan v. Fechenbach 1577. -- b) Noerdliche Reihe: Melchior
+von Graenroth, Erzguss von grosser technischer Praezision, 1584 von
+_Hieronymus Heck_. -- Georg v. Liebenstein 1533 mit Anklaengen an die Schule
+_Backofens_; feste Rittergestalt, das Knien an dem (ganz an die Seite
+geschobenen) Kruzifix vorzueglich gegeben. -- Brendel von Homburg 1573. --
+Ch. Math. v. Albersweiler 1567. -- Dr. Eisenberger 1575.
+
+_Im Kreuzgang_. a) WFluegel. Gertrud Echter 1421, kniend in
+Dreiviertelansicht, ueber ihr Maria in den Wolken, schoene manierfreie
+Arbeit. -- b) NFluegel. Joh. v. Cronberg 1439, adoriert den h. Christoph. --
+c) OFluegel. Schenk v. Weibstedt 1437, adoriert die Madonna auf der
+Mondsichel. -- d) SFluegel. Scholastikus Kuechenmeister mit seiner Mutter
+1493. -- _Wandgemaelde_, der Gekreuzigte u. Heilige, E. 14. Jh.
+
+In der Sakristei 2 vorzuegliche _Reliquienbuesten_ 1473 von _Hans Dirnstein_
+von Frankfurt. Degl. _Monstranz_. Rom. _Schachbrett_.
+
+*Agathen-K.* Flachgedeckte frgot. Basilika, spgot. ueberarbeitet,
+unbedeutend. Der vortretende WTurm mit 4 Giebeln und Holzhelm sehr einfach
+rom. Aussen _Oelbergsgruppe_ aus 16. Jh., beschaedigt, in Renss.Gehaeuse.
+
+*U.L.F. Pfarr-K.* 1768-1775. Einschiffiger Saal von angenehmen
+Verhaeltnissen. An der noerdl. Langseite rom. Glockenturm, das Obergeschoss
+rom. zu got. ca. 1220-30. Es hat uebereinander, durch kein Gesims getrennt,
+2 gekuppelte Schalloeffnungen, kleeblattfoermig, umschlossen von spitzbg.
+Blendbg., ein Vierpass im Felde. Ueber den 4 Giebeln ein steinerner got.
+Helm, 8seitig, mit Kantblumen geziert.
+
+Im Erdgeschoss eingemauert sprom. _Tympanon_, thronende Maria zwischen
+Heiligen.
+
+*Studien(Jesuiten)-K.* 1619-21. In WDeutschland der erste dem roemischen
+Barockschema folgende Jesuitenbau (vgl. dagegen Molsheim u. Koeln Bd. IV,
+V), Schiff mit Tonnengwb. u. tiefen Nischen, feines Flachornament in
+Stuck, Beschlaegemuster.
+
+*Schloss*. Das alte Schloss zerst. 1552. Notbau 1556-1606. Neues (jetziges)
+Schloss 1605-1614 von _Georg Ridinger_ aus Strassburg (von ihm selbst in
+einem umfaenglichen Kupferstichwerk, Mainz 1616, publiziert). Waren die
+wichtigeren Schlossbauten der Renss. des 16. Jh. immer Um- oder Anbauten
+mittelalterlicher Anlagen gewesen, so wird hier mit Nachdruck zum
+erstenmal eine streng einheitliche, symmetrische Anlage gegeben (etwas
+aelterer Versuch in Schmalkalden): 4 Fluegel um einen quadratischen Hof von
+ca. 79 m aeusserer, 51 m innerer Seitenlaenge, an den Ecken maessig
+vorspringende quadr. Tuerme; die Symmetrie nur leicht durchbrochen von dem
+aus dem alten Schloss heruebergenommenen Bergfried, jetzt mit dem NFluegel
+hofseits verwachsen. Die Fluegel haben wenig Tiefe (kaum 10 m im Lichten)
+und in der inneren Teilung folgt Raum auf Raum ohne Korridorverbindung.
+Aufgaenge durch Wendeltreppen in den 4 Winkeln des Hofes. -- Die allgemeine
+Idee, aus dem Wasserschloss entwickelt, hier wohl sicher durch franzoes.
+Vorbilder bedingt, wie auch das Detail (in Uebereinstimmung mit dem
+Kaufhaus in Strassburg, dem Friedrichsbau in Heidelberg, dem Schloss
+Gottesau und dem etwas juengeren Schloss in Mainz) mit der
+ostfranzoesisch-lothringischen Weise zusammenhaengt; vgl. besonders die
+Fensterverdachungen. Gliederung der 3 fast gleichwertig behandelten
+Geschosse durch sehr kraeftige Gesimse, waehrend vertikale Teilungslinien
+fehlen. Der Fassadenlaenge von 85 m (mit Einschluss der Tuerme) entspricht
+eine H. von 23 m (bis Oberkante Dachgesims) und Teilung in 15
+Fensterachsen; dazu das maechtige Dach, 12 m H. In der Mitte wird es durch
+einen reicher als alle uebrigen Teile (ursp. jedoch einfacher
+beabsichtigten) Zwerchgiebel akzentuiert. Einziger Zugang durch das maessig
+grosse Rustikaportal der SSeite. Eine Zugbruecke fuehrte hier ueber den
+Burggraben, einst vorn durch eine _porta triumphalis_ geschmueckt. (Der
+Balkon 18. Jh.) Die Geschosshoehe der Tuerme nimmt nach oben etwas ab, sie
+werden gekroent durch eine Galerie und ein niedriges Oktogon mit welscher
+Haube. Die oestl. und noerdl. Fassade etwas sparsamer detailliert. Wie die
+Lucarnen ursp. gedacht waren, zeigt ein Exemplar der WSeite. -- In der Naehe
+erscheinen die Verhaeltnisse zu schwer, wie bei den meisten Bauten dieser
+Zeit; aus gehoeriger Entfernung betrachtet zeigen sich Massen und Umrisse
+meisterhaft aufgebaut. Die erhoehte Lage ueber dem Main fuehrte zur Anlage
+einer 20 m hohen Terrassenmauer, daran das maechtige Wappen des Bauherrn
+Erzbischof Joh. Schweickart von Mainz. Erwaehnenswert, dass Ridinger vorher
+hauptsaechlich an Festungsbauten beschaeftigt war. -- Die _Hoffassaden_
+wiederholen das aeussere System mit der Abweichung, dass das Erdgeschoss sich
+in Arkaden oeffnete (ungluecklicherweise spaeter zugemauert). -- Die _innere
+Ausstattung_, deren geschnitzte Tueren, Mosaikboeden, Stuckdecken,
+Wandgemaelde (im Kaisersaal Historien von _Georg Keller_, einem Schueler
+_Jost Ammanns_), ein Besucher des J. 1614 ueberschwaenglich bewunderte,
+wurde durch Umbauten seit 1770 zerstoert. Einigermassen verschont nur die
+_Kapelle_; 1sch. Raum mit Netzgwb., Kolossalaltar und Kanzel aus Marmor
+von _Hans Junker_; Buerger von Aschaffenburg, um 1615; unendlich ueberlastet
+mit (an sich reizvollem) Detail, figuerlichem und ornamentalem. Wand-,
+Decken- und Fenstermalerei zerstoert. Prunkvolles Portal. -- Im Schloss bmkw.
+_Gemaeldegalerie_.
+
+_ASCHERODE._ RB Erfurt Kr. Hohenstein.
+
+*Dorf-K.* 1606-15 nachgot.
+
+_ASCHFELD._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1679. Wirkungsvoller _Hochaltar_ in elegantem fr. Rok., gegen
+1740, Richtung der Auwera. -- _Kirchhofsbefestigung_ mit Gaden 16. Jh.
+
+_ASMUSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Rotenburg.
+
+*Kirche* spgot. 1sch. mit gleich breitem Chor; dort die Fenster Spitzbg.
+mit Fischblasen, im Schiff Vorhangboegen.
+
+_ASTHEIM._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+Ehem. *Karthaeuser-Klst.* gegr. 1409 durch Erkinger v.
+Seinheim-Schwarzenberg. Kirche charakteristisch nachgot. Bau (1603 f.) auf
+aelteren Fundamenten. Das praechtige, mit Statuen geschmueckte Renss.-Portal
+an die Prokuratie versetzt. Treffliches _Chorgestuehl_ renss., spaetbar,
+umgearbeitet. Maechtiger _Hochaltar_ 1730, Seinsheimsche _Epitaphe_. -- Vom
+Klst. erhalten die Prokuratie um 1583, die nachgot. (um 1600) Nikolauskap.
+und der Verbindungsgang zur Kirche. Ueberlebensgrosses _Holzkruzifix_ um
+1520.
+
+*Dorf-K.* Epit. G. F. v. Schwarzenberg 1543, wohl von _P. Dell_ d. Ae.,
+Moritz v. Sch. 1565 von _Thomas Kissner_.
+
+_ATZENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K.* Die oestl. Schlusswand mit 3 pyramidal gruppierten
+Spitzbogenfenstern 13. Jh., sonst 17. Jh.
+
+_AUA._ RB Cassel Kr. Hersfeld.
+
+*Dorf-K.* daran geringe Reste des 1218 von hier nach Blankenheim verlegten
+Klosters; ein rom. _Taufstein_ Traeger der Altarmensa.
+
+_AUB._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* (ehem. Benedikt.-Propstei). Das Lhs. Neubau aus der Juliuszeit
+(1615), erst M. 18. Jh. aus 3sch. in 1sch. Anlage umgewandelt. Aus 13. Jh.
+erhalten der WBau, ein sehr bmkw. Dokument aus der ersten Rezeption des
+got. Stils. 1275 und 1280 die ersten Erwaehnungen, zu welcher Zeit auch die
+Bauformen passen. Erdgeschosshalle und Empore, beide geteilt in 3 Sch. und
+2 Joch. Die Formen der ersteren noch mit viel rom. Erinnerungen, woraus
+nicht notwendig ein nennenswert hoeheres Alter folgt. Doppelt gekehlte
+Rippen mit Anlaeufen auf diagonal gestellten Kaempfern. Die oberen Pfll. aus
+8 Runddiensten gebuendelt, ihre Kapitelle glatt. Diejenigen der Wandfll.
+mit schoenstem frgot. Blattwerk unter reichlicher Beimischung von Masken
+und Tieren. Die Fenster haben im Masswerk Nasen, z. T. in Blumen endigend.
+Das Portal spitzbg. in rundbg. Blende. Tympanon fensterartig aufgeloest. Im
+Obergeschoss Rosenfenster. Vergleichspunkte zu fraenkischen Bauten dieser
+Zeit fehlen; saemtliche Details weisen auf den Oberrhein und ueber diesen
+hinaus wohl auch auf direkte Bekanntschaft mit der franzoesischen Gotik,
+namentlich gilt dies von der Komposition der Rosen. -- _Hochaltar_ 1682.
+_Kanzel_ 1790. Hauptschmuck des Turms die schoene _Kreuzgruppe_ aus
+_Riemenschneiders_ Werkstatt, dem Meister selbst nahe stehend. Bmkw.
+_Steinrelief_ aus 14. Jh., die Juenger am leeren Sarge Mariens. Zahlreiche
+_Renss.-Grabmaeler_. Das des Truchsessen von Baldersheim aus der
+_Riemenschneider_schen Werkstatt um 1520.
+
+*Spital-K.* 14. Jh., umgebaut 1595. Fuerstbischoefl. Schloss 1580-1620. In
+den Turmraeumen (Amtsgericht) schoene Stuckdekoration um 1770, vielleicht
+von _Matteo Basti_ (vgl. die Engelheimer Zimmer der Wuerzburger Residenz).
+Die Kap. in typischer unterfraenkischer Nachgotik. -- *Rathaus* 1671. -- In
+der Naehe des Ortes mehrere schmuckreiche _Bildstoecke_.
+
+_AUBSTADT._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Dorf-K.* renss. 1618, mit Friedhofbefestigung.
+
+_AUE._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz.
+
+*Dorf-K.* des 12. Jh. Sandsteinquaderbau. WTurm. Am abgetreppten Portal
+die Kanten als Rundstaebe ausgebildet, im Tympanon der Gekreuzigte in
+langem Rock. Empore und Holzdecken mit Bar.-Malerei geben ein
+farbenreiches Innenbild.
+
+_AUE AM BERG._ Sachsen-Meiningen. Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.* (ehemals Wallfahrt) im Kern rom. Ueberarbeitungen got. und
+spaeter. -- Gemaltes _Triptychon_ um 1500.
+
+_AUERBACH._ K. Sachsen. Amtshauptstadt.
+
+*Burgruine*. Bergfried aus fr. Ma. noch erhalten.
+
+_AUERSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Dorf-K.* 1718 fast ganz erneuert; Nachwirkung der ma. Anlage die oestl.
+Stellung des Turms.
+
+_AUERSWALDE._ K. Sachsen AH Floeha.
+
+*Dorf-K.* Einige der wenigen im Lande, welche ihren ursp. rom. Gr. und
+Aufbau unverletzt erhalten haben. Gemeindehaus fast quadr.; Chor ebenfalls
+quadr., doch kleiner; beide Teile flachgedeckt; 1/2kr. Apsis. Ringsum
+gegliederter Rundbg., Fries, an der Apsis 1/2Sll., am OGiebel steinernes
+Kreuz, am Altar rom. Mensa. -- _Altarschrein_, schoene Arbeit aus
+Altenburger Werkstatt, 1503.
+
+_AUFENHAU._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Dorf-K.* spgot., flachgedeckt, eingezogener polyg. Chor, WTurm,
+einfachste Formen. -- Gemaltes Triptychon M. 15. Jh.
+
+_AUFSESS._ OFranken BA Ebermannstadt.
+
+*Burg* aus Ma. gut erhalten.
+
+In der *Schloss-K.* Grabstein fuer Albrecht v. A. 1356; kunstvolles
+zinnernes Taufbecken von _Caspar Enderlein_ ({~DAGGER~} 1633).
+
+_AUGSFELD._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Dorf-K.* ca. 1730-50, 1sch. mit Lattengwb., Chor nach alter Gewohnheit im
+OTurm. -- Dekoration und Mobiliar in munterem, laendlich splendidem Rok.
+
+_AUGUSTUSBURG._ K. Sachsen AH Floeha.
+
+Schloss gegr. 1568 durch Kurfuerst August, wesentl. voll. 1573. Baumeister
+_Hieronymus Lotter_ aus Leipzig, zum Schluss _Erhard van der Meer_ unter
+Oberaufsicht des Grafen _Rochus v. Linar_. Der allgemeine Charakter ist
+der eines Residenzschlosses mit festungsmaessigen Anklaengen (Graeben,
+Kasematten usw.). Der Gr. gibt in der Umfassungslinie ein Quadrat von 86
+m, in der inneren Einteilung 4 massige 4eckige Eckhaeuser, die durch
+schmale Fluegel verbunden werden, so dass der Hof griechich kreuzf. wird.
+Die Fronten 2geschossig ohne Gesimsteilung und in sehr niedrigen
+Proportionen, die 4 eckigen Fenster mit got. Profilen sind die einzige
+Belebung der glatten Wand, dazu auf der N- und SSeite ein Einfahrtstor in
+Rustika, derbe Nachahmung der Festungsbauten der Sammicheles. Ueber dem
+weit ausladenden Hauptgesims ein Umgang mit Balustrade. Starke Akzente
+geben die Eckbauten mit Zwerchhaeusern, steilen Walmdaechern und hohen
+Schornsteinen (durch spaeteren Umbau vereinfacht). Die _Ausstattung_ der
+Wohn- und Festraeume stark reduziert; es waren vorhanden 5 Saele, 7 Vorsaele,
+74 Zimmer, 96 Kammern. Auf der SSeite bildet den mittleren Verbindungsbau
+die
+
+*Schlosskirche* nach dem Plan _v. d. Meers_. Zwischen den tiefen Streben
+ringsumlaufende, steinerne Emporen, Pfl. u. Bogenstellungen mit Halbsaeulen
+in unten dor., oben jon. Ordnung, alles in schwerster Behandlung, das
+Tonnengwb. in sog. Quadraturwerk stuckiert. Ueber dem Altar grosses
+_Gemaelde_ von _L. Cranach d. J._ von 1571, Kurfuerst August mit seiner
+zahlreichen Familie vor dem Gekreuzigten. _Kanzel_ mit Gemaelden von Hans
+Schroeer.
+
+_AULIGK._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* Chor 14. Jh., sonst im 17. u. 18. Jh. umgebaut. Grabsteine des
+16. Jh. der v. Thor, v. Miltiz u. a. Orgel von _Gottfr. Silbermann_, aus
+Chemnitz versetzt.
+
+_AUMA._ Sachsen-Weimar. VB Neustadt a. d. O.
+
+*Stadt-K.* 1520 und 1793. -- Reste eines _Schnitzaltars_ A. 16. Jh.
+
+_AURA._ UFranken BA Hammelburg.
+
+Ehem. *Benedikt.-Kloster*, gegr. 1108, erster Weiheakt 1113. Im
+Bauernkrieg beschaedigt, 1687-97 teils weiter zerstoert, teils umgestaltet.
+Jetzt flachgedeckte Pfeiler-Basilika von 9 Achsen, im O platter Schluss.
+Ausstattung E. 17. Jh. Im ganzen entstellter Ueberrest einer urspr.
+bedeutenden Anlage. Vorlaeufige Ausgrabungen unter Dr. A. Faulner ergaben
+vom rom. Bau: unter der Ummantelung der Pfeiler im Langhaus Stuetzenwechsel
+im Rhythmus aab, aab; im Chor nur Pfeiler; Schluss in 3 Apsiden. Ein westl.
+Atrium mit Doppeltuermen 1689 abgetragen. -- In der jetzigen Stallung Rest
+eines spgot. Kapitelhauses. Die rom. Wuerfelknaufsaeulen in den Arkaden des
+jetzigen Friedhofs stammen vom Kreuzgang.
+
+_AUWALLENBURG._ RB Cassel Kr. Schmalkalden.
+
+*Burgruine Wallenburg*, erb. gegen 1247, erhalten ein 27 m hoher Turm,
+rom., von ausgezeichneter Technik, mit 2 Einsteigtueren.
+
+_AXIEN._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Dorf-K.* rom. Backsteinbau, querrechteckiger Sattelturm innen in 2
+Rundbg. gegen das Sch. geoeffnet, 1/2kr. Apsis, Rundbogenfries im N
+einfach, im S verschraenkt. -- Aus frgot. Zeit _Taufstein_ und Reste von
+_Wandmalerei_.
+
+
+
+
+_B_
+
+
+_BAALSDORF._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.*, rom. Anlage des 13. Jh. -- _Glocke_ E. 13. Jh. mit der Inschr.
+"_Heinricus Filius Tiderici me fecit_" (ein Glockengiesser _Thidericus_
+erscheint 1278 in Luehe bei Hildesheim; die gleiche Inschr., wie die
+vorliegende, haben in der Umgegend die Glocken zu Gross-Wiederitszch,
+Geringswalde, Niedergraefenhein, Oetzsch).
+
+_BAHRA._ UFranken B A Mellrichstadt.
+
+*Dorf-K.* Frgot. _Sakramentsnische_. _Glocke_ mit Apostelnamen um 1300.
+
+_BALDERSHEIM._ UFranken. BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* 1611, veraendert 1901. Sehr guter _Grabstein_ 1493; andere 16.
+u. 17. Jh. -- _Hochaltar_ um 1700 mit guten _Holzfigg_. vom spaetgot. Altare
+(nach 1500).
+
+_BALGSTEDT A. U._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Rom. Turm mit gepaarten Fenstern. Schiff abgebrochen und im 18.
+Jh. im W des Turms neu errichtet. -- _Glocke_ 1311.
+
+_BAMBERG._ OFranken. BAmtsstadt.
+
+*Dom S. Peter u. S. Georg*. Gruendungsbau Kaiser Heinrichs II. 1004-1012;
+Brand 1081, der nur die Mauern stehen liess, darauf Rest. und zweite Weihe
+1111; neuer Brand 1185; Umfang des Schadens und Beginn der Erneuerung
+nicht bekannt; 1231 der Ostchor noch nicht fertig; 1237 Weihe, aber noch
+nicht voelliger Abschluss der Arbeiten. -- Der gegenwaertige Bau ist ein Werk
+des 13. Jh. auf dem Grundriss des fruehen 11. Jh.; ob und wieviel aufgehende
+Mauerteile aus der Zeit vor 1185 in den Neubau hinuebergenommen, ist noch
+nicht sicher festgestellt. Masse in runden Zahlen: ganze innere L. 95 m,
+Br. 28,50 m, H. 25,50 m. Gr. regelmaessig kreuzfoermig mit der Abweichung,
+dass das Qsch. im W. Zwei Choere: OChor, 3 Joche des Msch. mitumfassend, S.
+Georg gewidmet; WChor, die Vierung einschliessend, S. Peter; zu beiden
+fuehren Stufen hinauf. Der der Gemeinde verbleibende Raum im Msch. auf 30 m
+reduziert. Unter jedem Chor eine Krypta. Neben jedem Chor ein Turmpaar. --
+Der Bamberger Dombau, in die Zeit fallend, in welcher von Frankreich her
+das gotische Bausystem in Deutschland eindrang, weist stilistisch drei
+Phasen auf: spaetromanisch ist der OChor, aussen und innen, und das Lhs. in
+seiner Aussenansicht; fruehgotisch, jedoch nicht von der franzoesischen,
+sondern von der von dieser unabhaengigen burgundisch-cisterciensischen
+Fruehgotik abgeleitet(1), der innere Aufbau des Lhs.;
+franzoesisch-fruehgotisch, ohne das cisterciensische Element ganz zu
+verdraengen, der WBau. Genauere Zeitbestimmung nicht moeglich. Der OChor ist
+im polyg. Gr. und in der ganzen Formbehandlung so vorgeschritten, dass er
+vor 1200 nicht denkbar; die Behauptung, dass die WTuerme 1237 vollendet
+waren, schwebt in der Luft. Hauptbauzeit somit unter B. Ekbert von Andechs
+(1203-1237), jedoch die Ausfuehrung des WChors und der WTuerme spaeter. Die
+plastische Ausschmueckung (s. unten) beweist, dass noch vor ihrer
+Aufstellung der Bau unterbrochen worden ist. Will man als Ursache dafuer
+die unruhige Zeit unter B. Heinrich (1242-1257) ansehen, so ergibt sich
+als relativ wahrscheinlich: Beginn der gotischen westl. Bauteile im Anfang
+dieser Regierung, Vollendung nach laengerer Pause unter B. Berthold von
+Leiningen (1257-85). -- Aus der Zeit der spaeteren Gotik (um 1450) nur die
+Sepultur. Gruendliche Erneuerung der inneren Einrichtung 1648-55, der
+Daecher und Tuerme 1744 und 1765-68. Restauration und Purifikation 1828-37
+durch _Heideloff_ und _Gaertner_.
+
+_Ostbau_ ("Georgenchor"). Die Krypta umfasst den ganzen Raum unter dem
+hohen Chor; 3 Sch. und 7 Joche; die Kreuzrippen gestatten, das Msch.
+breiter anzulegen, waehrend die Krypten mit rom. rippenlosen Gwb. immer auf
+gleiche Breite der Schiffe angewiesen waren; ferner ist der Raum hoeher und
+luftiger gestaltet, als je in Krypten aelterer Zeit. Die Stuetzen sind Sll.,
+ihre Kaptt. z. T. mit seltsam krausem, barockem Blattwerk und hohen
+8eckigen, schon frgot. Einfluss verratenden Deckplatten. Die Rippen mit
+derben Rundstaeben besetzt. Der Eingang muss ursp. in der Mitte gelegen
+haben; die hohen Sockel des ersten Pfeilerpaares entsprechen einem
+ehemaligen Podest. -- Die Apsis des hohen Chors, im Gr. 5 Seiten des 8Ecks,
+legt sich, besonders in der Aussenansicht hervorragend schoen kombiniert, an
+die grosse Wandflaeche, die durch den OGiebel des Lhs. und den mit diesem in
+gleicher Flucht liegenden Unterbau der Tuerme gebildet wird. Der Aufbau 3
+teilig in gluecklichster Rhythmisierung; Erdgeschoss, Fenstergeschoss,
+Zwerggalerie gesondert durch ueberaus reich gebildete Friese, vertikale
+Gliederung durch Gruppen rechtwinkliger Vorspruenge und staerkerer und
+schwaecherer Dreiviertelsaeulen. An den Kapitellen vielfach das Knospenmotiv
+in einer schon von der Fruehgotik beruehrten Form. Die Kehlen der reich
+abgestuften Fenstergewaende sehr wirksam mit Schellen besetzt. Das
+Dachgesims im 18. Jh. erneuert. Der Zwerggalerie entspricht im inneren
+Aufbau das als glatte Kugelkalotte gestaltete Gwb.; unter den Fenstern
+Arkatur; bezeichnend das Streben nach moeglichst lebhaftem Formenwechsel
+auch in der Form ihrer Saeulenschafte.
+
+_Langhaus._ Querschnitt des Msch. 1 : 2, Gesamt-Querschnitt nach dem
+gleichseitigen Dreieck. Die Gwbb. haben Kreuzrippen und sind in den Quer-
+wie in den Schildgurten spitzbg.; trotz der Freiheit der Grundrissbildung,
+die dadurch moeglich geworden waere, ist nach deutscher Gewohnheit das sog.
+gebundene quadr. System beibehalten. Dabei macht sich behindernd geltend,
+dass die Grundrissabmessungen auf diese Teilung ursp. nicht eingerichtet
+waren: so ergeben sich von den Vierungspfll. des Qsch. bis zu den oestl.
+Chorpfll. nur 4+1/2 Doppeljoche. Im Anschluss des Lhs. an den OChor tritt
+deshalb sichtliche Verwirrung ein; man versuchte es mit 6teiligen Gwbb.,
+hat sie aber z. T. wieder aufgegeben. Eine baugeschichtlich wichtige
+Tatsache zeigt sich aussen an den Hochschiffswaenden, ebenso an der N- wie
+an der SSeite: von W gerechnet zwischen dem ersten, zweiten und dritten
+Fenster vermauerte Fenster von gleicher Form und Groesse, wie die offenen,
+und zwar an den Stellen, wo innen die Gewoelbegurte anfallen. Um als
+Ueberreste vom Bau des h. Otto zu gelten, sind sie zu gross; ich kann sie
+nur auf eine juengere Restauration(2) beziehen, etwa nach Brand 1185, die
+_noch nicht mit Gewoelben rechnete_. Aus dem bei waehrendem Neubau
+eingetretenen Wechsel erklaeren sich nun auch die Unregelmaessigkeiten im
+oestl. Abschnitt. Von diesen abgesehen, alternieren regelmaessig staerkere und
+schwaechere Pfll., kreuzfoermig mit eingelegten Ecksll., die Vorlagen der
+Hauptpfll. das Gurtgesims durchschneidend. Nicht angenehm in seiner Leere
+wirkt das Hochschiff. Die Gwbb. haben nahezu gerade Scheitel (wie in
+Ebrach), waehrend der Uebergangsstil sonst starke Busung liebt. Die Gurten
+einfach rck., aber verhaeltnismaessig schmal, die Rippen Rundstaebe mit
+mandelfoermiger Schaerfung. Im Gesamteindruck kann von got. Formgefuehl noch
+nicht die Rede sein. In der got. gedacht ist Konstruktion aber die klare
+Sonderung einerseits der die Gewoelbe tragenden Hauptpfll. und des mit
+ihnen verbundenen Gurtensystems, andererseits der fuellenden Wandflaechen.
+Die Anregung durch Ebrach vorausgesetzt, ist die Rueckkehr zum gebundenen
+System auffallend. Querschnitt.
+
+_Westbau_ ("Peterschor"). Der Chor, fuer den ursp. ein sechsteiliges Gwb.
+beabsichtigt war, hat schliesslich 2 sehr schmale gerade Joche erhalten und
+in der Apsis ein 5teiliges Rippengwb. mit hohen Schildbgg., die einer
+zweiten Fensterreihe Raum geben. In den Formen Zunahme des eigentlich
+franzoesischen Elements in einer den juengeren Teilen des Klosters Ebrach
+aehnlichen Fassung. Es sind nacheinander mehrere Meister taetig, zuerst
+burgundisch (Dijon), spaeter mehr nordfranzoesisch gerichtet. Die Krypta
+klein und jetzt unzugaenglich. -- WChor und OChor sind in ihren ins Schiff
+vorspringenden Abschnitten durch Bruestungswaende geschuetzt; nach aussen mit
+Arkaturen geziert, nach innen voellig glatt, selbst ohne Gesims; die
+SSchranke des WChors mit Spuren von rom. Malerei.
+
+_Aeusseres_. Das Lhs. hat rein rom. Formen. Unerhoert in den bisherigen
+Baugewohnheiten der Reichtum der Friese. Die Gesimse haben sich mit den
+Daechern in wiederholten Restaurationen veraendert. 4 Portale: 2 unter den
+OTuermen (Adamspforte, Georgenpforte; das Zickzackornament der ersteren
+wohl aus S. Jakob in Regensburg, wohin auch das Kehlungsprofil der Pfosten
+der Georgenpforte hinweist); 2 (in der letzten Bauzeit vorgeblendet) am
+noerdl. Ssch. (Fuerstentor) und noerdl. Kreuzfluegel (S. Veitspforte).
+Denselben rein rom. Charakter haben die OTuerme bis zur Hoehe des
+Mittelschiffhauptgesimses; hier treten frgot. Formen ein, doch unter
+Wahrung der bisherigen Einteilung (die Notstuetze im 2. Fenstergeschoss noch
+waehrend des Baus eingezogen; die Fenstergliederung der beiden letzten
+Geschosse entsprechend geaendert). Entschiedener ist die Neuerung an den
+WTuermen; im Unterbau haben sie Konsolengesimse, die mit denen der
+Michaelskap. in Ebrach genau uebereinstimmen und deren Vorbilder zum
+charakteristischen Formenschatz Burgunds gehoeren; weiter nach oben tritt
+der Wandel ein: oktogonaler Kern, an den Diagonalseiten Vorlagen einer
+tabernakelartigen Saeulenstellung, die im Gr. 5 Seiten des Achtecks
+umschreiben; diese Anordnung wiederholt sich durch 3 unter sich fast
+gleiche Geschosse. Die Einzelheiten sind durchaus frgot. im Sinne der
+franzoesischen Schule. Aber auch die Komposition im ganzen geht auf ein
+bestimmtes franzoesisches Vorbild zurueck: die Kathedrale von Laon. Doch ist
+dasselbe in einem wichtigen, ohne Abb. nicht verstaendlich zu machenden
+Punkte missverstanden. Um so auffallender, als sich noch ein kleines, im
+Hauptmotiv richtiges Modell der Laoner Tuerme erhalten hat: jetzt auf dem
+Baldachin ueber der Statue des h. Dionysius am letzten Pfl. des OChors,
+NSeite. (Zuerst bemerkt von K. Franck und ansprechend so gedeutet, dass die
+franzoesisch geschulten Bildhauer es waren, die das Motiv nach Bamberg
+brachten, der Baumeister es also nur aus zweiter Hand kannte.) Dieselben
+Bildhauer scheinen auch einer Erweiterung des WChors durch einen
+franzoesischen Kapellenkranz das Wort geredet zu haben; vgl. das Modell in
+der Hand der h. Kunigunde am Portal unter dem SOTurm. Wichtig ist weiter
+das in allen Hauptsachen sehr genaue Modell aus dem 16. Jh. am
+Portalrelief der alten Hofhaltung. Es zeigt, dass das fuer die Entwicklung
+der WTuerme sinnwidrige Giebelmotiv am oberen Abschluss vollstaendig ein Werk
+des 18. Jh. ist, den Giebeln der OTuerme nachgebildet, als man die Daecher
+erneuerte; ursp. schlossen die WTuerme richtig mit einem groesseren 8seitigen
+Helm in der Mitte, 4 kleineren an den Ecken.
+
+_Innere Ausstattung_. Aus Ma. nur das Chorgestuehl; im WChor reicher, E.
+14. Jh., im OChor etwas juenger. Die hie und da zerstreuten Schnitzaltaere
+sind in neuerer Zeit aus andern Kirchen herbeigebracht, aus altem Bestand
+allein der in der Sepultur. Der Wunsch Koenig Ludwigs I. war, "dass das
+heilige und grossartige Denkmal in seinen Verunstaltungen verbessert und
+der ungestoerte Anblick dieses erhabenen Tempels im urspruenglichen Stile
+wieder hergestellt werde." Die Leitung der Restauration hatten 1832-1835
+_Heideloff_, 1835-38 _Gaertner_. Sie entfernten nicht nur alle
+nachmittelalterlichen Gegenstaende, darunter 10 Renaissanceepitaphe (jetzt
+in der Michaels-K.), sondern draengten auch dem der Spuren seines Lebens in
+der Geschichte beraubten Bau ihre eigenen hybriden Erfindungen auf.
+(Selbst Fuehrig, ein Nazarener, klagte damals ueber die eingetretene
+Vernuechterung.)
+
+Von groesster Wichtigkeit ist der Bamberger Dom fuer die Geschichte der
+_monumentalen Plastik_ im 13. Jh. Zu unterscheiden sind drei Stilnuancen,
+jede durch eine fuehrende Kuenstlerindividualitaet vertreten: Meister des
+Georgenchors, Meister der Adamspforte, Meister des Fuerstentors. a) Die
+Arkaturen an den _Schranken des Georgenchors_ enthalten in ihren 2x6
+Blenden die Reliefgestalten von _Propheten_ (NSeite) _und Aposteln_
+(SSeite); die gemalten Inschriften ihrer Spruchbaender sind erloschen,
+weshalb nur bei den wenigsten die Benennung moeglich wird. Je zwei im
+Gespraeche. Der Stil zeigt den Moment des Aufsteigens einer saekular an die
+Kleinkunst gebunden gewesenen Darstellungsweise zum monumentalen Stil;
+zugleich in ergreifendster Weise den Zusammenstoss konventioneller
+Gebundenheit, in der sich deutsche Gewohnheiten mit neuerdings
+aufgenommenen Formen des klassischen Byzantinismus begegnen, und eines zur
+Freiheit erwachten leidenschaftlichen Naturalismus. Mannigfaltigkeit der
+Charaktere, Eindringlichkeit der Geberdensprache sind das Hauptanliegen;
+die Koerperbildung noch sehr fehlerhaft, oft verzerrt, nie ausdruckslos.
+Die Apostelseite in relativ gedaempfter, die Prophetenseite in stuermisch
+erregter Stimmung. Der Unterschied wird so gedeutet, dass der Kuenstler,
+noch zaghaft, mit jener angefangen habe; es koennte aber auch sehr wohl
+eine bewusste Differenzierung in der Charakteristik sein. Die Anordnung der
+SSeite ergibt ein ueberschuessiges Feld, darin der h. _Michael_. Das
+_Verkuendigungsrelief_ am Pfl. rechts von der Chortreppe sass frueher an der
+NSeite, wo die Ausbruchstelle noch sichtbar; etwa der Anfang einer neuen
+Reihe (vielleicht bestimmt fuer den Peterschor, dessen Schranken dann ohne
+plastischen Schmuck, bloss mit Gemaelden in den Feldern, zur Ausfuehrung
+kamen) zeigt es, wie weit dem Meister das Formalschoene zur Verfuegung
+stand. Sichere Datierung ist nicht moeglich; am wahrscheinlichsten ist mir
+die Zeit rund 1225-35. -- b) _Die Adamspforte_, links (SO) vom Georgenchor.
+Am rechten Gewaende Petrus, Adam, Eva; am linken Kaiser Heinrich,
+Kunigunde, S. Stephan. Die Statuen sind spaeter eingefuegt; waeren sie fuer
+dieses Portal, auch nach Vollendung desselben, gearbeitet worden, so haette
+der Kuenstler sie auf Konsolen gestellt; allein sie sind mit Saeulen
+verwachsen, die in dem Organismus _dieses_ Portals keinen Platz finden;
+Petrus weist ohnedies auf den Peterschor. Dieser Bauteil ist es, mit dem
+architektonisch die _franzoesische_ Schule einsetzt, und dass der Bildhauer
+der Adamspforte seine Schule in Reims durchgemacht hat, habe ich
+nachgewiesen. Von derselben Hand ruehren mehrere Statuen her, die jetzt im
+Innern an den den Georgenchor noerdlich begrenzenden Pfeilern sehr
+ungeschickt aufgestellt sind. Offenbar waren auch sie fuer ein Portal
+gedacht; vielleicht an der Stelle des spaeter dem westl. Qsch.
+vorgeblendeten S. Veitsportals, also das Seitenstueck zum Fuerstenportal. Am
+Mittelpfeiler _Maria_, von ihr getrennt _Elisabeth_ (als
+Heimsuchungsgruppe gedacht), auf der andern Seite ein Engel
+(Verkuendigung); am linken Pfl. ein _Papst_, am rechten der _h. Dionys_, an
+seiner Front ein lebensgrosser _Reiter_. Dieser kuenstlerisch und
+ikonographisch ein Novum. An Zusammenhang mit den Reitern an
+suedwestfranzoesischen rom. Fassaden nicht zu denken. Als Benennungen wurden
+bis jetzt vorgeschlagen: K. Konrad III., K. Stephan von Ungarn, einer der
+hl. drei Koenige. Alles wenig plausibel. Wahrscheinlicher ist mir, indem
+ich von der Bedeutung der Oertlichkeit (Georgenchor!) ausgehe, die
+Benennung S. Georg. Vgl. die Nachbildung im Dom von Regensburg. Dort und
+in Basel mit S. Martin gepaart. Vielleicht war das auch in B.
+beabsichtigt. Die stilistischen Beziehungen zu Reims und, wie bei Maria
+und Elisabeth, indirekt zur Antike sind ueberall klar; ausserdem muss der
+Meister auch Burgund, etwa die Kathedrale von Langres, gekannt haben, wie
+die spezifische Behandlung des Akanthus am Sockel des Reiters wie auch an
+einigen Statuensockeln der Adamspforte anzeigt. Die Zeit der Ankunft
+dieses Meisters, dem mittelbar auch die WTuerme zuzuschreiben sind, ist
+nicht zu ermitteln, etwa 1240-60. Er gehoert zu den ersten kuenstlerischen
+Kraeften des 13. Jh. Um so bedauerlicher, dass wir keine seiner Gestalten in
+dem von ihm gewollten architektonischen Zusammenhange sehen (wie ja auch
+sein zu vermutendes Projekt fuer die Erweiterung des WChors unausgefuehrt
+blieb). Viele interessante architektonische Reminiszenzen und Phantasien
+stecken in den Baldachinen ueber den Statuen, z. B. an dem ueber dem Reiter
+Reimser Masswerk der fruehesten Art. -- c) _Das Fuerstenportal_ am noerdl.
+Ssch. Am Gewaende die 12 Apostel auf den Schultern von Propheten (in
+ikonographischer Hinsicht vgl. den Taufstein in der Vorhalle des
+Merseburger Doms), am Tympanon das Juengste Gericht. Die tektonische
+Anordnung ist franzoesisch, wiewohl mit der bedeutsamen Abweichung, dass die
+Statuen mit Sll. wechseln (vgl. Goldene Pforte in Freiberg); der Stil geht
+von dem lokalen der Schranken des Georgenchors aus, durchdringt sich aber
+mehr und mehr mit dem franzoesischen; man erkennt die linke Seite als
+aeltere, die rechte als juengere, das Tympanon als letzte Stufe dieser
+Entwicklung. Die zu beiden Seiten angeordneten Standbilder _der Ecclesia
+und Synagoge_ haben mit dem Portal ursp. nichts zu tun; sie sind dem
+Vorrat der vom Meister der Adamspforte hinterlassenen Stuecke entnommen;
+ebenso gehoeren der Werkstatt des letzteren der _Posaunenengel_ und der
+_Abraham_ ueber dem linksseitigen Kaempfer. -- d) Aus der aelteren
+einheimischen Schule das Bogenfeld und die Apostelbrustbilder des Portals
+rechts vom Georgenchor (NO), die 2 kauernden Loewen an der OFassade von
+einem spaeter veraenderten Portal nach 1185. -- _Grabdenkmaeler __ des 13.
+Jh._ Auf dem Peterschor Tumba des B. Suitger, nachmals _Papst Clemens_ II.
+({~DAGGER~} 1047); glatter Deckel mit Randinschrift, an den Laengswaenden Allegorien
+der Kardinaltugenden, an den Schmalseiten der Tod des Papstes und der
+Christus der Apokalypse (?), frueher irrig als italienische Arbeit
+ausgegeben. Der Stil weist auf das 13. Jh., genauer den Meister der
+Adamspforte. Indes halte ich, was wir jetzt vor uns haben, fuer eine
+nachmittelalterliche Kopie. Gruende: die Schriftform und die arabischen
+Ziffern der Deckplatte; die Gleichheit des Materials der Deckplatte und
+der Reliefwaende (grauer Marmor, der sonst an keiner Arbeit des Ma.
+vorkommt); das Vorhandensein einer zweiten Grabplatte, die nur als
+Grabfigur Clemens II. gedeutet werden kann (der Papst am Georgenchor,
+jetzt aufrechtstehend, aber mit Kopfkissen). -- Die 2 Tumben des
+Georgenchors; B. Gunther ({~DAGGER~} 1065). Stil des 13. Jh., flaches Relief,
+ungewoehnlicherweise in Profil; B. Otto II. ({~DAGGER~} 1196), eingeritzte
+Linearzeichnung, Gesicht, Haende und Fuesse waren mit Messing eingelegt. --
+Tumbendeckel des B. Ekbert v. Andechs und Meran {~DAGGER~} 1237, aehnlich dem des B.
+Gunther; Standort jetzt am Eingang in die Antoniuskap. -- Noch immer nach
+demselben Schema der Tumbendeckel des B. Berthold v. Leiningen {~DAGGER~} 1283, s.
+unten. -- _Grabdenkmaeler aus dem_ 14.-17. Jh. a) _im suedl._ Qsch.: rechts
+vom Altar grossartiges Bildnisepitaph des B. Phil. v. Henneberg 1487 (von
+derselben Hand wie Diether von Isenburg im Dom zu Mainz, fast Kopie, also
+trotz der individuellen Zuege ohne Portraetwert); Bronzetafel fuer den
+Domherrn Wolfgang von Wuerzburg 1610, Guss von _Jakob Weinmann_ von
+Nuernberg; Epit. des B. Georg IV., Fuchs von Ruegheim 1561 von _Kilian
+Sorg_; Bronzemonument B. Phil. Voit v. Rieneck 1672. -- b) _Im Peterschor_:
+Epit. des B. Georg III. Schenk v. Limpurg 1522 von _Loy Hering_ in
+Eichstaett, Material polierter Solenhofener Kalkstein; an den Waenden
+mehrere Platten mit eingelegten Messingfiguren in Flachrelief, herkoemmlich
+der _P. Vischer_schen Huette zugeschrieben. -- c) _Im noerdl. Ssch._: im 2.
+Joche B. Albert v. Wertheim 1421, B. Friedrich v. Truhendingen 1366, beide
+ohne Inschriftrand und fast Rundfiguren, wohl von Anfang an stehend (also
+technisch als Epit.) gedacht; in der Nachbarschaft die bloss mit Inschrift
+versehenen Bodenplatten von Bischoefen des 16. Jh., deren zugehoerige
+Epitaphe jetzt in S. Michael; neben dem Fuerstentor Denkmal des letzten
+Fuerstbischofs Georg V. v. Fechenbach 1826. -- d) _An dem suedl. Arkadenpfl.
+des Msch._: B. Berthold v. Leiningen 1283; B. Anton v. Rotenhan 1459; B.
+Friedrich v. Hohenlohe 1351, kuenstlerisch das wertvollste unter den
+spaetmittelalterlichen. -- e) _Monument des kaiserlichen Stifterpaares
+Heinrich und Kunigunde_ von _Tilman Riemenschneider_, beg. 1499, voll. und
+aufgestellt 1513. Material feiner (wohl Solenhofener) Kalkstein; Form
+Tumba; so hoch aufgebaut, dass die in nicht sehr hohem Relief gehaltenen
+Bildnisfiguren des Deckels fast unsichtbar bleiben; Reliefs an den Waenden;
+wenig Architekturformen. Die Reliefs stellen dar: 1. Kunigundens
+Feuerprobe, 2. Kunigunde bezahlt die Werkleute zum Bau der Stephanskirche,
+3. Heinrich auf dem Krankenbette, 4. Heinrich durch den h. Benedikt von
+seinem Steinleiden geheilt, 5. Heinrichs Seelenwaegung. -- _Sepultur der
+Domherren in der h. Nagel-Kap._ Die Waende, soweit sie nicht von Altaeren
+eingenommen sind, tragen in dichter Reihe und gleicher Groesse 64 ikon.
+Bronzetafeln; 1414-91 besteht die Darstellung in blossen Umrissen,
+1491-1550 in flachem Relief, nach 1550 war der Platz besetzt und wurden in
+groesserer Hoehe blosse Wappentafeln angebracht; fuer eine Anzahl ist der Guss
+in der Forchheimer Huette bezeugt; fuer welche anderen die _P. Vischer_sche
+in Frage kaeme, waere noch zu untersuchen; wahrscheinlich ist es fuer die
+Platte des Joh. v. Limpurg ({~DAGGER~} 1475), die dann die aelteste in der Klasse
+der gravierten von _P. Vischer_ waere. -- Spgot. _Schnitzaltaere_ im noerdl.
+Ssch. (aus Muehlhausen) und in der Nagel-Kap. -- _Kaiserglocken_ aus A. 14.
+Jh. Die groessere nach Heinrich benannte bez. 1311, im Durchmesser 179 cm,
+Hoehe 140 cm.
+
+_Schatzkammer_ (seit 1907 in neuen Raeumen geordnet) ist in ganz
+hervorragender Weise reich an _Textilien_: drei den Reichskleinodien
+beigezaehlte Kaisermaentel, Rationale, Grabtuch des Bischofs Guenther
+(saemtlich 11. Jh.), Mitra des h. Otto (12. Jh.), grosser Wandteppich mit
+der Passion (15.Jh.), ferner Kleinodien aus _Metall_: zwei rom.
+Tragaltaerchen mit Email und Elfenbeinschnitzereien, grosser Bronzeleuchter
+fuer Osterkerze (12. Jh.), Kurvatur eines Bischofstabs mit Email (13. Jh.),
+Reliquiarien und Monstranzen. Schuessel aus _Glasfluss_ (Opus Alexandrinum
+1. Jh.). Gegenstaende aus _Elfenbein_: Messerscheide (spaetestens 9. Jh.),
+Pontifikalkaemme (roman.), Ziborium (got.), Kruzifixe. -- Bis ins 16. Jh.
+fand alle sieben Jahre die grosse "Heiltumsfahrt" (oeffentliche Ausstellung
+der zahlreichen Reliquien) statt.
+
+*Kreuzgang*. Der rom. Dom entbehrte eines solchen, wie Sockel und Lisenen
+der SWand erkennen lassen. Der jetzt vorhandene ist spgot. An seinen
+OFluegel stoesst das
+
+*Kapitelhaus* 1731, angeblich von _Balth. Neumann_. Die Behandlung
+prunklos, in schoenen ernsten Verhaeltnissen. Im Hauptsaal eine Stuckdecke
+in zartem Relief, von eigentlichen Rokokoformen unberuehrt. 2 ehemals im
+Dom befindliche _Altarbilder_ von _Merian_ und _Sandrart_.
+
+*Alte Hofhaltung*. Weitlaeufiger Hof von malerischen Fachwerkhaeusern mit
+Holzgalerien umgeben; nach vorn gegen den Domplatz eine Hofmauer mit
+praechtigem Einfahrtstor und neben diesem ein Steinhaus von geringer Tiefe,
+so dass es fast nur um der Fassade willen erbaut zu sein scheint; diese ist
+durch die kuenstlerische Feinheit der asymmetrischen Gruppenbildung eine
+der allergluecklichsten und bezeichnendsten Schoepfungen der deutschen
+Renaissance, erbaut unter B. Voit v. Wuerzburg {~DAGGER~} 1577. Der entwerfende
+Baumeister (_Erasmus Braun? Caspar Vischer?_) unbekannt. -- In demselben
+Gebaeudekomplex eingeschlossen die Ueberreste der
+
+*Andreas-Kap*., eines frrom. achteck. Zentralbaues und die
+*Katharinen-Kap*. aus dem 12. Jh., anscheinend Doppelkapelle.
+
+*Neue Residenz*. Nachdem die Bischoefe abwechselnd im Geierswoerther Schloss
+(an der Stelle des jetzigen Oberlandesgerichts) und in einem
+verschwundenen Schloss auf dem Michelsberg residiert hatten, wurde 1695 von
+B. Lothar Franz v. Schoenborn der gegenwaertige Bau begonnen. Baumeister
+_Leonhard Dientzenhofer_. Stueckweise geplant und nicht vollstaendig
+ausgefuehrt; Abschluss 1704. Zwei lange Fluegel stossen im rechten Winkel
+aufeinander. Die 3 Geschosse lassen nach der Schulregel die 3 antiken
+Ordnungen sich folgen; im uebrigen sind sie fast gleichwertig behandelt; es
+fehlt die rhythmische Bewegung und der Abschluss durch ein nachdrueckliches
+Kranzgesims. Der Gesamteindruck bleibt monoton, ja selbst von
+Kleinlichkeit nicht frei. Sehr nuechtern, an Klosterbauten der Zeit
+erinnernd, ist auch die innere Einteilung. Bedeutsamer nur der grosse
+Festraum, der Kaisersaal; noch ist der, in diesen Gegenden wohl zuerst von
+Dientzenhofers juengerem Bruder Johann in Pommersfelden getane Schritt, die
+Durchlegung durch 2 Geschosse, nicht gewagt; so bleibt der Raum in der
+Weise der aelteren Architektur im Verhaeltnis zu seiner Ausdehnung sehr
+niedrig, und erscheint es noch mehr durch den schweren Prunk der
+Dekoration.
+
+*Domherrenhoefe*. Auf dem uebrigen Teil des Domberges, soweit er nicht durch
+die Kirche und die beiden Residenzen eingenommen ist, breiten sich die
+Wohnsitze der Domherren aus. Sie scheinen die gemeinschaftliche Wohnung in
+der Klausur in frueher Zeit schon aufgegeben zu haben, vgl. den Mangel
+eines rom. Kreuzganges. Eine Wanderung durch diese alten, im Laufe der
+Zeiten natuerlich mannigfach umgestalteten Kurien mit ihren von Galerien
+umgebenen Hoefen und ihren terrassierten Gaerten ist von grossem Reiz. Viele
+haben ihre Hauskapellen bewahrt; eine (im jetzigen Stadtrentamt gegenueber
+dem Kapitelhaus) ist noch rom., die uebrigen got. Architektonisch am
+bedeutendsten die Dompropstei 1775 und die Domdechantei von _J. M.
+Kuechel_, einem Gehilfen Neumanns (jetziges erzbischoefl. Palais) und aus
+16. Jh. der Jungkindshof. Das Bild der geistlichen Stadt vervollstaendigt
+sich durch die Absteigequartiere der Aebte aus der Dioezese: erhalten der
+*Langheimer Hof* und der *Ebracher Hof*, beide noch M. 18. Jh. von _J. M.
+Kuechel_.
+
+*Antoniterhof* mit *Laurenzi-Kap.*, got. Anlage, 1629 umgebaut,
+unbedeutend.
+
+*Clarissen-Klst.*, gegr. 1341, profaniert.
+
+*Dominikaner-K.* (jetzt Militaer-Depot). Chor 1380-87 in der gewoehnlichen
+polyg. Anlage; das Lhs. hat 3 Sch. von gleicher Hoehe mit flachen Decken.
+(Umbau des 16. Jh.?). Der Kreuzgang verwuestet.
+
+*S. Gangolf*. Ehem. Stifts-K., gegr. 1063. Anlage und Mauerkern gehoeren
+einer rom. kreuzf. Basilika. Obergaden noch mit rom. Fenstern. Die Arkaden
+got. erweitert, an die Sschiffe got. Kapellen angebaut. Das Ganze got.
+eingewoelbt. Sprom., oben in got. Formen uebergehend die Doppeltuerme der
+Fassade. Zwischen ihnen schaut der Mschiffsgiebel vor. -- In den sehr
+verbauten Stiftsgebaeuden Reste eines rom. Kreuzgangs.
+
+*S. Elisabeth*. Kleiner spgot. Bau, willkuerlich neugot. rest. -- Ein paar
+_Holzfigg._ aus der Schule _Riemenschneiders_.
+
+*Franziskaner-Klst.* Die K. abgebrochen, die Konventsgebaeude als
+Landgericht umgebaut.
+
+*S. Getreu* (S. Fides?). Gruendung des h. Otto, 1727 ff. gaenzlich erneuert,
+unansehnlicher Barockbau. In ihm grosse _Kreuzigungsgruppe_, welche
+Endpunkt von _Stationsbildern_ war, die sich von S. Elisabeth den Berg
+heraufziehen; gestiftet zwischen 1503-1505; weitgehende Anlehnung an _Adam
+Krafft_, die Auffassung ins Spiessbuergerliche und Grelle gezogen.
+
+*Dominik.-Nonnen-Klst. zum h. Grabe*. Als Militaerlazarett umgebaut.
+
+*S. Jacob* (ehem. Kollegiatstift), gew. 1109. Dieser Bau im wesentlichen
+erhalten; die got. und bar. Ueberarbeitung des Innern seit 1866 entfernt;
+anspruchslos im rom. Sinn restauriert, stoerend die neurom. Ausstattung. --
+Flachgedeckte doppelchoerige kreuzf. Basilika, nach dem Vorbild des Doms
+das Qsch. im W., die Tuerme im O. Im Lhs. 8 schlank proportionierte
+Saeulenarkaden; steile att. Basen ohne Eckblatt; das Mittelglied von der
+normalen Form abweichend; Wuerfelkaptt. mit einfacher 2gliedriger
+Deckplatte. Die oestl. Apsis durch Barockfassade von 1771 maskiert. Die
+Erdgeschosse der Tuerme, die als Eingangshallen dienten, mit Gwbb. im
+Ueb.-St., sonst sind die Tuerme got., nur einer erhalten. Der WChor einfach
+got. erneuert; die Krypta zugeschuettet, ihre rom. Fenster hinter den
+Chorstuehlen erkennbar. An der OWand des Qsch. Apsidiolen; ihre sehr
+schlicht behandelten Bgfriese sind die einzigen rom. Formen, die der
+Aussenbau sich noch bewahrt hat.
+
+*Karmeliter-K.* 1157 Benedikt.-Nonnen-Klst., 1589 Karmeliter. Die K. 1694
+ff. von _Leonhard Dientzenhofer_, ein mittelgrosser Barockbau der
+nuechternen Art. Um den rom. Bau nicht gaenzlich zu zerstoeren, wurde der
+Chor (mit verkehrter Orientierung) zwischen dessen Fassadentuerme
+eingebaut; von diesen jetzt nur einer erhalten, dazu das sehr grosse, mit
+Zickzackornament eingefasste Mittelportal aus E. 12. Jh.; es hatte vorher
+schon ein got. Umbau stattgefunden. In den formlosen, kellerartigen Raeumen
+unter dem jetzigen Chor rom. Reste. Das Niveau der rom. K. muss tiefer
+gelegen haben. Interessant der grosse rom. _Kreuzgang_. Am OFluegel
+Bogenfragmente des Kapitelsaales im Stil des 12. Jh. Der Kreuzgang selbst
+ruhte auf Sll. und war flachgedeckt; schon ein got. Umbau hat ihn sehr
+entstellt. [Ein Teil der Sll. jetzt im Muenchener Nat.-Mus.] Zur Geschichte
+der Bamberger Lokalarchitektur bmkw. der sog. _Fremdenbau_ (links von der
+jetzigen Fassade) beg. 1692. Umbau des Klst. 1690-1710.
+
+*Katharinen-Kap*. s. Alte Hofhaltung.
+
+*Liebfrauen*- oder *Obere Pfarr-K.* -- Der einzige bedeutendere got. Bau,
+der in Bamberg zustande gekommen ist. Geldsammlungen 1320; wann wirklich
+begonnen, unbekannt; Weihe 1387; die Formen sprechen fuer 2. H. 14. Jh.
+Umbau des Lhs. 1782; die Nachricht, dass der damals vorgefundene Bau
+flachgedeckt gewesen und auf Saeulen geruht habe, die nur verstaerkt zu
+werden brauchten, wird von den Lokalhistorikern irrig auf rom. Stil
+gedeutet; die Mauern des Lhs. sind, wie Sockel und Gesimse beweisen,
+durchaus got., auch sind die Stuetzenabstaende des Innern nur bei einem got.
+Bau moeglich; also war es eine flachgedeckte got. Basilika in der Art der
+Bettelordenskirchen; durch moderne Rest. ist das Innere jedes Interesses
+beraubt. -- Ein neuer Plan tritt mit dem Chor ein; gewoelbt; innerer Schluss
+5/8, Umgang 9/16 mit Wechsel 4 eckiger und 3 eckiger Joche; zwischen den
+Strebepfll. flache Kapellen. Aussen treten die Strebepfll. nur als
+dekoratives Relief aus der Wand hervor; jedoch wachsen sie durch das Dach
+durch und nehmen Strebebgg. auf. Das Aeussere ist mit reichem, aber wenig
+edlem Schmuckwerk ueberdeckt; ueber den Kapp. Giebel, am Hochchor
+Flaechendekoration durch Stabwerk, eine grosse Menge von Statuen war
+vorgesehen (wie auch an den Wanddiensten des Innern), kam aber nicht zur
+Ausfuehrung. Am noerdl. Ssch. die "Brauttuer" unter einem hohen
+Baldachinvorbau. Der an der SWEcke stehende Turm gehoert der zweiten
+Bauperiode an; auch nicht ganz vollendet; sein Partner nie begonnen. --
+_Das Innere_ uebervoll von Altaeren und einzelnen Kunstwerken; ueberwiegend
+18. Jh. und modern. Zerstreut einige Holzplastik aus E. 15. bis M. 16. Jh.
+Darunter (jetzt hinten im Chor) 3 grosse _Holztafeln_, Reste eines Altars,
+beglaubigtes Hauptwerk des _Veit Stoss_ bez. 1523, das Mittelstueck ca.
+2,50 : 3,50, ganz gemaeldemaessig komponiert; aber technisch nicht Relief, da
+die Vordergrundfiguren voellig rund ausgearbeitet, Christi Geburt, die
+Musikinstrumente der Engel 1864 z. T. "hinwegrestauriert" und dadurch die
+Bewegungsmotive unverstaendlich gemacht (vgl. die alte Abb. bei
+Schellenberg). -- Gegenueber in einer Kap. _Sakramentsnische_ bez. 1492;
+Wandkomposition; unten Grablegung; zu beiden Seiten Einzelstatuen in 2
+Reihen uebereinander; die Kroenung 1864 verstuemmelt; die schlechte
+Beleuchtung erschwert das Urteil, anscheinend kaum mittelmaessige Arbeit. --
+_Taufstein_ mit eingelegten Holzreliefs. -- Als Beispiele fuer die
+Lokalkunst des 18. Jh. waeren noch zu nennen: die _Hochaltarplastik_ von
+_J. J. Vogel_ und am westl. Ende des noerdl. Ssch. _Gemaelde_, der verlorene
+Sohn, von dem seiner Zeit Ruf geniessenden _Joh. Nik. Treu_. -- An der
+_Brauttuer_, 2. H. 14. Jh., Statuen der klugen und toerichten Jungfrauen, im
+Tympanon Vermaehlung Christi mit der Ecclesia. -- An der WFront roher
+_Oelberg_ 1502. -- In der Schatzkammer bmkw. _Monstranz_ 1477.
+
+*S. Martin.* 1685-93 als K. des Jesuitenkollegiums, Entwurf von _Georg
+Dientzenhofer_, damals in Waldsassen (Bd. III) taetig. Anlage nach dem seit
+S. Michael in Muenchen fuer kathol. Barockkirchen beliebtesten Schema.
+Imposantes tonnengewoelbtes Hauptschiff mit zweigeschossig, in Kapellen und
+Emporen, geteilten Abseiten; die Emporen liegen sehr hoch, naemlich auf der
+Linie des Gewoelbekaempfers; das Qsch. schmal, so dass die Vierung kein
+volles Quadrat bildet. Ueberwiegend Korb- u. Stichboegen. An der Flachkuppel
+perspektivisch gemalte Scheinarchitektur in der Art des beruehmten Jesuiten
+_Pozzo_, doch nicht von ihm selbst, wie irrig angenommen wurde, sondern
+von einem sonst unbekannten _Fr. Marcolini_. Fassade in reicher, schwerer,
+unruhiger Gliederung.
+
+*S. Matern.* Kleiner flachgedeckter rom. Bau, fast ohne Formen.
+
+*S. Michaelis-K.* Ehem. Benediktiner-Klst. Erster Bau 1009 bis 1021,
+zweiter 1121-1168 (?); Reparaturen 1486; weitere nach Brand 1620 und 1700
+ff. -- Die rom. Basilika in der Substanz, wenn auch nicht in der
+Formenerscheinung, erhalten. Bedeutende Abmessungen. Lhs. 39,70 l., 20,50
+br.; rechnet man dazu Vorhalle, Qsch. und Chor, so muss eine Gesamtlaenge
+von mehr als 70 angenommen werden. Trotz der Veraenderungen, gerade im O
+und W, das Hirsauer Schema unverkennbar. Der Hauptchor got. umgearbeitet,
+die Nebenchoere in Rokoko-Sakristeien verwandelt. Spgot. Netzgwbb. und
+spgot. Fenster. Die rundbg. 9 Arkaden des Lhs. rom. und so auch der Kern
+der Pfeiler; ihre Form wird ebenso wie die der Pilaster des Hochschiffes
+der Reparatur von 1610 angehoeren. Echte rom. Profile am letzten oestl.
+Pfeilerpaar; dasselbe ist durch Vorlagen kreuzfoermig gestaltet und traegt
+Gurten im Neben- und Hauptschiff. In diesem letzten Joch auch rom.
+Kreuzgwb. Das ist ein charakteristisch hirsauischer Zug; der ursp. Sinn
+die Absicht auf Tuerme im Winkel zwischen Lhs. und Qsch. (vgl.
+Paulinzelle). Sie scheinen, wie oefters so auch hier, nicht ausgefuehrt
+worden zu sein. Eine Krypta, auch dies hirsauisch, fehlte; die Ueberhoehung
+des Chors erst im 18. Jh., wie der noch 1718 vorhandene Baldachin ueber dem
+Grabe des h. Otto beweist, fuer den die jetzige Anlage keinen Raum gewaehrt
+(vgl. die Abb. bei Ludewig, Scriptores rer. Bambg. 1718). Am noerdl. Ssch.
+kleiner Rest des rom. Bogenfrieses; vollstaendiger am Qsch., wo auch die
+Fenster rom. Ganz veraendert der WBau. Er hat ein got. Turmpaar und eine
+vorgeblendete Barockfassade. 1700 von _Leonhard Dientzenhofer_. -- _Innere
+Ausstattung_, 1725-48, im Gesamteindruck durch die moderne Rest.
+beeintraechtigt. Alle Mobilien aus Holz, die praechtige _Kanzel_ von zwei
+Bamberger Kuenstlern, dem Tischler _Franz Boehm_ und dem Bildhauer _Reuss_.
+Das _Altarbild_ im Chor von _J. J. Scheubel_ 1750. -- _Grab_ des h. Otto in
+Tumbenform 14. Jh., mittelmaessig, stark veraendert; an der Wand ein ikon.
+_Grabstein_ in etwas aelterem Stil, angeblich ebenfalls Otto. -- Die
+_Epitaphe_ von Bischoefen wurden auf Anordnung Koenig Ludwigs I. aus dem Dom
+hierher versetzt. Hervorzuheben im noerdl. Ssch.: no 3 und 7 B. Zobel v.
+Giebelstadt und B. Voit v. Wuerzburg, von _Hans Wemding_ 1577, 1580; no 4
+B. Ernst v. Mengersdorf, von _Hans Werner_ 1596; no 6 B. Neidhard v.
+Thuengen von _Mich. Kern_ 1598. Die Reihe des suedl. Ssch. bar. und rok. --
+_Klostergebaeude_. Hauptbau 1696-1702 von _L. Dientzenhofer_, andere Teile
+juenger. Gaenzlich schmucklos und nur durch die ungeheure Masse wirkend.
+
+*S. Stephan.* Vom ma. Bau nur ein stattlicher Turm aus 18. Jh. uebrig
+geblieben; 5 mal durch kraeftige rom. Bgfriese und Ecklisenen geteilt, in
+dem oberen Geschosse gekuppelte Schalloeffnungen in frgot. Form. Die K.
+voellig umgebaut; Chor 1628 von _Giov. Bonalino_, nach dem Plan des
+Brandenburgischen Baumeisters _Valentin Junker_; Sch. 1677 von _Petrini_.
+Annaehernd gleicharmiges Kreuz, in N, S, O polyg. An einigen Stellen,
+besonders im Chor, treten got. Bestandteile zu Tage. -- Das Stuckrelief
+ueber der Vierung von _J. J. Vogel_.
+
+_Propsteigebaeude_ (jetzt Praeparandenschule) von _J. M. Kuechel_ um 1760.
+
+*Friedhofs-Kap.* an der Strasse nach Hallstadt (Goenninger-Kap.), gestiftet
+1767. Das Innere konnte ich nicht sehen, das Aeussere in eleganten
+Verhaeltnissen und schon etwas aus dem Rokoko herausstrebend. Um das flache
+Dach laufen Balustraden mit Kindergruppen. Die Fenster schliessen
+geradlinig mit gerader Verdachung. An der Fassade grosse _Relieftafel_, die
+Stifter vor dem Gekreuzigten. -- *Aelteres Jesuitenkollegium* (Gymnasium)
+1611; bmkw. Portal zur Aula 1613.
+
+*Juengeres Jesuitenkollegium* (jetzt oeffentl. Bibliothek und Lyceum) 2. H.
+17. Jh. und A. 18., die aelteren in der Tradition der deutschen
+Spaetrenaissance.
+
+*Ernestinisches Klerikalseminar* am Maximiliansplatz. 1733 nach Entwurf
+_B. Neumanns_ von _Justus Heinrich Dientzenhofer_.
+
+*Altes Rathaus* (jetzt Hauptzollamt), grosser schmuckloser Renss.Bau.
+
+*Neues Rathaus* auf der Regnitzinsel; 1744-56 aus einem got. Brueckenturm
+(z. Z. noch erkennbar) umgestaltet. Fassadenmalerei von _Jos. Anwander_,
+neuerlich mit Glueck rest.; Altane, Stuckdekoration, plastische Gruppe auf
+der Bruecke von _B. Mutschelle_; alles zusammen ueberaus gluecklich und
+originell in der kuenstlerischen Ausnutzung der Oertlichkeit, ein
+malerisches Architekturbild ersten Ranges.
+
+*Hochzeitshaus* am Fischmarkt 1618, die praechtigen Giebel 1871 zerstoert.
+
+*Hauptwache 1774*, Bildhauerarbeit von _Kamm_.
+
+*Gangolfstor*, schmuckreicher Bar.-Bau im Charakter einer Ehrenpforte 1697
+von _J. L. Dientzenhofer_.
+
+*Privathaeuser*. Gotik und Renaissance sind in Bamberg nicht vertreten.
+Dagegen begann ein Menschenalter nach dem. 30jaehrigen Kriege eine sehr
+lebhafte Bautaetigkeit mit einem Zuge zum Ueppigen, dem eine vortrefflich
+ausgebildete Stucktechnik die Mittel gab. -- Hauptbeispiel das _Prellsche
+Haus, Judengasse_ 14, und das _Concordiahaus_. Beide fuer denselben
+Bauherrn, J. J. T. Boettinger, und ungefaehr gleichzeitig (angeblich
+1721-31). In beiden erinnert die Grundrissdisposition auf ansteigendem
+Gelaende und dessen Ausnutzung zu Hof- und Gartenterrassen an italienische,
+speziell genuesische Vorbilder. Die stilistische Ausbildung aber ist ganz
+verschieden. Im Prellhause sind die Treppen und sonstigen Innenraeume noch
+im Sinne des 17. Jh. in gedrueckten Verhaeltnissen, in der noch durchaus
+bar. Dekoration schwuelstig und beinahe roh, aber von grosser Kraft der
+malerischen Effekte; ebenso die Fassade. Die Ueberlieferung bringt den Bau
+in ziemlich unsicherer Weise mit dem Namen Dientzenhofer (welcher der
+vielen?) in Verbindung. Ungewissen Autors auch das sehr bmkw.
+_Concordiahaus_; ohne sehr gross zu sein in der Haltung eines monumentalen
+Palastes. Den _Dientzenhofer_ zugeschrieben: Langgasse no 18 und no 32,
+Nonnenbruecke no 1, Gruenmarkt no 31, Karolinenstr. 11 (a. 1716). -- Von _J.
+M. Kuechel_ (lebte 1703-69) Karolinenstr. 1, 2, Kaulberg no 7, Judengasse
+7, 12. -- Von _Fink_ 1789: Langgasse no 13.
+
+*Brunnen*. Neptunsbrunnen ("Gabelmann") am Gruenmarkt 1698; an der
+Domterrasse 1777 von _Trautmann_.
+
+*Sammlungen*. K. Bibliothek mit wichtigen Bilderhandschriften.
+_Gemaeldegalerie_ auf dem Michaelsberg.
+
+_BANZ._ OFranken BA Staffelstein.
+
+*Benediktiner-Klst*. (jetzt Schloss). Die Kirche 1710-18 wahrscheinlich von
+_Joh. Dientzenhofer_. -- Das typische Schema der Barockkirche -- Langschiff
+mit Seitenkapellen und Emporen und eingezogenem Chor -- ist nur im
+allgemeinsten beibehalten, in der Einzelausbildung unterliegt sie einer
+Umbildung, die an die extremsten italienischen Barockmeister, wie
+Borromini und Guarini, sie ueberbietend, erinnert. Die gerade Linie ist im
+Grundriss voellig aufgegeben, die Pilaster stehen deshalb schraeg und die
+Gewoelbegurten folgen ihrer Richtung. Die grosse Pfeilermasse, die das Sch.
+in zwei Querraeume zerlegt, setzt sich aus den Segmenten groesserer und
+kleinerer Ellipsen, die im Grundriss der Gewoelbegurten wieder aufgenommen
+werden, zusammen. Wieder andere Ellipsen bestimmen den Gr. der je 2
+Seitenkapp. und der ueber diesen angelegten Emporen. Fuer das Auge
+unmittelbar fassbar ist der geometrische Einteilungsgrund nicht und soll es
+auch nicht sein. Nur um Einheit im malerischen Sinne handelt es sich, und
+auch nur fuer einen einzigen Standpunkt, beim Eintritt in die Kirche,
+ordnen sich die Linien vollkommen zu dem erstrebten Bilde; hier aber ist
+es in hohem Grade harmonisch und grossartig, in der Wirkung noch erhoeht
+durch die raffinierte Kunst der Lichtfuehrung. Es bleiben naemlich dem
+Beschauer die Fensteroeffnungen, immer den genannten massgebenden Standpunkt
+vorausgesetzt, unsichtbar, vergleichbar den Lampen einer
+Theaterdekoration, an die man ueberhaupt durch die ganze Anlage erinnert
+wird. Zum Schluss trennt eine durchsichtige Saeulenstellung den Altarraum
+von dem dahinterliegenden langgestreckten Moenchschor; der geheimnisvolle
+Durchblick ist wieder ein ganz malerischer und als solcher vorzueglich
+durchgefuehrter Gedanke. Alles eigentliche Detail ist aber gleichgueltig, ja
+roh behandelt und kommt auch neben den starken Effekten der ganz in Gold
+gesetzten Altaere und farbenkraeftigen Deckenfresken kaum in Betracht. -- Die
+Aussenarchitektur kann an den, zum Glueck wenig sichtbaren, Langseiten nur
+abstossend heissen; sie hat die Kosten der oben geruehmten Innenbeleuchtung
+zu zahlen; recht tuechtig dagegen die zweituermige Fassade, zumal in der
+Fernwirkung.
+
+*Klostergebaeude*. Zum Teil aelter als die K., zum Teil juenger. Der
+kolossale, 27 Achsen in der Front und mehrere Lichthoefe umfassende
+Hauptbau, 1698-1704 von _Joh. Dientzenhofers_ aelterem Bruder _Leonhard_.
+Der Mittelbau der Fassade juenger. Die Verwaltungs- und Wirtschaftsraeume,
+auf einer tieferen Stufe des stark abfallenden Gelaendes, 1752 ff. nach
+Angaben von _Balth. Neumann_. Die Kunstformen durchweg einfach; das
+gediegene Quadermaterial und die glueckliche Ausnutzung der Terrainbewegung
+wirken doch zu einem bedeutenden Gesamteindruck zusammen.
+
+_BARCHFELD._ RB Cassel Kr. Schmalkalden.
+
+*Schloss* der Familie v. Stein. 1571, mit aelterem Turm, in dessen Verliess
+originelle Reliefs von 1570, von einem Gefangenen ausgekratzt.
+
+*Landgraefliches Schloss*, von 1690, im 18. Jh. gaenzlich umgebaut, mit gut
+eingerichteten Zimmern in Rokoko und Empire.
+
+_BAeRENSTEIN._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Stadt-K.* 1495. Nach wiederholten Braenden 1738 unter Leitung von _J. Ch.
+Simon_ erneuert. Reste eines stattlichen _Altarwerks_, Renss. 16. Jh., mit
+Sandsteinreliefs. _Grabst._ 1522, 1612, 1703
+
+*Schloss* 15. und 16. Jh.
+
+_BARNSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Spaetgot. WTurm mit gedrehtem Spitzhelm. Schiff 1748, stuckiert,
+Kanzelaltar und Orgel aus dieser Zeit.
+
+_BARUTH._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* 1704, rck. Saal mit Holzemporen, Turm 1768 hinzugefuegt. -- v.
+Gersdorfsche _Grabsteine_, 1597, 1620, 1628, 1629, 1658.
+
+*Schloss*. Unregelmaessige spgot. Anlage, SFluegel 17. Jh. Ansprechende
+Bar.Einrichtung der Kapelle. Galerie mit schoener Stuckdecke und
+zahlreichen _Portraets_.
+
+_BASDORF._ RB Cassel Kr. Frankenberg.
+
+*Gerichtslinde* mit Baenken und von Steinsaeulen getragenem Gebaelk zur
+Unterstuetzung des Astwerks.
+
+_BAUERBACH._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Dorf-K.* Geringer spgot. Bau. Der quadr. Chor-Turm aus rom. Anlage wie
+auch an der WWand 2 vermauerte rom. Fenster.
+
+_BAUMERSRODE._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Rom. OTurm mit gepaarten Fenstern. Schiff 1640.
+
+_BAUNACH._ UFranken BA Ebern.
+
+*Pfarr-K.* 1 sch. spgot. mit hohem Turm (W), charakteristisch der Helm mit
+vier Ecktuermchen.
+
+*Wallfahrts-K.* (Sog. Ueberkomm-Kap.) Spgot. Anlage mit polyg. Chor und
+reicher Aussengliederung. -- Von der _Einrichtung_ (bar. um 1680)
+erwaehnenswert die spgot. _Tumba_ des seel. Ueberkomm im Chor mit einh.
+Spitzbogenblenden. -- _Johannesschuessel_, 2. H. 15. Jh., geschnitzt. --
+Verschiedene spgot. _Holzfigg._ um 1500; teilw.l Bamberger Stils. -- Auf
+dem freien Platz um die Kapelle _Predigtkanzel_; spgot. um 1500.
+
+*Amtshaus*. 2geschossige langgestreckte Anlage; spaetbar., mit Treppenturm.
+A. 18. Jh. Innen guter _Kachelofen_ der Zeit; vermutlich Bamberger Arbeit.
+
+*Rathaus*. M. 18. Jh.
+
+*Hoftor* in der Eberner Strasse; die sog. "Hoelzernen Maenner". Typische
+Toreinfahrt im Rundbogen, den zwei in Hochrelief geschnitzte Reisige in
+barocker Tracht stuetzen; das Ganze mit Pultdach gedeckt; bez. 1710.
+
+_BAUTZEN._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Dom S. Peter*. Aelteste Pfarr-K. der Stadt. Von den Bauten der Meissener
+Bischoefe Eiko (992-1015) und Benap (1066 bis 1106) hat sich nichts
+erhalten. Lebhafte Bautaetigkeit 1293 bis 1303 und dann wieder in 2. H. 15.
+Jh.; Vollendung 1497. Erhebliche Ausbesserungen nach Braenden 1634 und
+1813. Im 16. Jh. wurde die K. in der Weise geteilt, dass das Lhs. den
+Protestanten eingeraeumt wurde, der Chor den Katholiken verblieb. -- a)
+_Westbau_. Aeltester Teil das vorspringende Mittelstueck. Ein starker
+Einzelturm war beabsichtigt, wurde aber nur bis zum Zickzackfries des
+Erdgeschosses ausgefuehrt. Spitzbg. Portal mit schlichtem Wimperg, am
+Gewaende je 1 Sl. zwischen gekehlten Profilen, E. 13. Jh. Bald darauf
+Uebergang zu 2tuermigem Projekt. Ausgefuehrt der STurm, nach Brand 1441
+erneuert; Kroenung mit 2 Achteckgeschossen; der Bar. Helm in vortrefflichem
+Umriss 1664 von _Martin Poetzsch_. Die Mitte und der rechte Fluegel der
+Fassade blieb unvollendet, ein Giebel mit bar. Zierat schliesst sie ab. b)
+_Langhaus_. 3sch. Hallenkirche von 8 Jochen, Schluss 3seitig mit 5seitigem
+Umgang. Zwischen dem 3. und 4. Joch starke Knickung der Fluchtlinie nach
+S. Formencharakter des 15. Jh., wenn auch Teile der NWand aelter sind.
+Schlanke kaempferlose 8 Eck-Pfll., Netzgwb. 1456-63 wurde nach S ein
+viertes Schiff angefuegt; es ist durch grosse 6teilige, besonders praechtige
+Fenster ausgezeichnet. Das kolossale Satteldach ist allen 4 Schiffen
+gemeinsam; seine Firsthoehe 39 m, waehrend die Gwb.Scheitel nur 16m haben.
+Ganze innere L. 60 m. Material in den aelteren wie in den juengeren Teilen
+Granit. -- _Ausstattung des protestantischen Teils_. Landstaendische Empore
+unter der Orgel, nach 1636. Fuerstenloge 1673. Altar 1644, 2geschossig mit
+je einem grossen Reliefbild. Kanzel 1817. Orgel 1642, wiederholt umgebaut.
+-- _Ausstattung des katholischen Teils_. Vieles in neuerer Zeit beseitigt,
+z.T. im Domstift untergebracht. Hochaltar bar. Saeulenbau aus Marmor 1722
+von _Fossati_. [Die Statuen zweier Kirchenvaeter von _Permoser_, zu seinen
+besten Arbeiten gehoerend, jetzt im Domstift. Ebenda Gemaelde von
+_Pellegrini_.] Am neuen Altar der NSeite lebensgrosses _Kruzifix_ von
+_Permoser_. _Chorgestuehl_ A. 18. Jh., reich geschnitzt, im Aufbau
+unbedeutend. Reizvoller _Rok.-Altar_ in der Sakristei. -- _Domschatz_.
+Tragaltaere 1398 und 1450. Prachtvolles Pazifikale um 1530. Reliquiarium um
+1500. Eine Reihe sehr schoener spgot. Kelche. Silberne Statuetten des hl.
+Petrus und Bartolomaeus, hervorragend. Bischofsstaebe. -- _Bildnisgrabsteine_
+des 16. und 17. Jh. in grosser Zahl. Hoelzerne _Wandepitaphe_.
+
+*Liebfrauen-K.* 1sch. Bau des 15. Jh., im 17. und 19. Jh. voellig
+umgestaltet.
+
+*Nikolai-K.* Kleine symmetrisch 2sch. Hallenkirche des 15. Jh. Seit dem
+Stadtbrande 1634 Ruine. -- Auf dem Kirchhof _Denkmaeler_ des 18. Jh.
+
+*Michaelis-K.* Kleine 3sch. Hallenkirche um 1430.
+
+*Moenchs-K.* (Franziskaner). Beg. um 1300 als Bruchsteinbau. Um 1400 in
+Backstein gegen O erweitert. Ruine.
+
+*Taeufer-K.* Ursp. vor der Stadt. Klein, unbedeutend, oft veraendert. --
+Ausgedehnter Kirchhof mit sehr zahlreichen und z. T. aufwaendigen
+Denkmaelern des 17. und 18. Jh.
+
+*Ortenburg*. Als Grenzburg angelegt um 1000. Von Grund aus neu gebaut
+1483-86 im Auftrage des Koenigs Matthias von Ungarn. Im 30j. Kriege stark
+beschaedigt, im 19. Jh. z.T. umgebaut. -- Die aus mehreren Gebaeuden
+bestehende Anlage folgt dem Umriss der Felsplatte. Der Hauptbau spgot.
+Durchgreifende Rest. 2. H. 17. Jh. durch _Ezechiel Eckhardt_. Maechtiges
+Dach mit 3 wohlgegliederten grossen Zwerchhaeusern. Audienzsaal mit
+ausgedehnter, sehr reicher Stuckdecke von 1662; das Figuerliche ueberwiegt;
+8 Felder mit Darstellungen aus der Fuerstengeschichte von Boehmen,
+Oesterreich, Schlesien und Sachsen; im Rahmenwerk Putten und Karyatiden. --
+Der bedeutendste Baurest der got. Periode der Schlossturm; unten Torfahrt;
+darueber 3teilige Aedikula, bez. 1486, in der Mittelnische _Koenig Matthias
+Corvinus_ thronend, von Engeln gekroent, als Fussschemel ein Loewe; die
+Wappen der Seitenfelder zerstoert; im ersten Obergeschoss Wachtstube; im
+zweiten Kapelle mit zierlicher, sehr bmkw. Innenarchitektur.
+
+*Domstift.* Neubau 1507, E. 17. Jh. fast ganz umgebaut, Hauptportal 1753.
+
+*Rathaus* wesentlich A. 18. Jh., aus dieser Zeit auch der durch
+feinbewegten Umriss ausgezeichnete Bar.Helm des im Mauerwerk spgot. 8
+Eck-Turmes. Die _Sandsteinstatue_ des sog. Ritters Deutschmann kroente
+ursp. einen Brunnen; 1576 von _Chr. Wolter_ in Dresden. Treppenhaus der
+NSeite 1729. Praechtige Tuer des Ratssaales 1664. Reihe von _Bildnissen_.
+[Der Ratsschatz jetzt im Museum.]
+
+*Gewandhaus*. Unter den Neubauten von 1882 der spgot. Ratskeller; das
+Sterngwb. ruht auf einem einzigen granitenen Mittelpf.
+
+*Schiesshaus*. Oft umgebaut, zuletzt 1767. Bmkw. Schatz und Scheibenbilder.
+-- Von der einst sehr starken *Stadtbefestigung* hat sich ein
+betraechtlicher Teil der inneren Tuerme erhalten. Ferner: der Lauenturm
+1400, Laternenhelm 1732; der Reichenturm, schlanker spgot. Rundbau mit
+steinerner Bar.Kroenung 1717; an der Mauer das Denkmal fuer Kaiser Rudolf
+II. von _Martin Michael_ 1577, im 19. Jh. stark uebergangen. Der Wendische
+Turm, gleichfalls rund, mit interessantem Helmstuebchen. Der Schuelerturm
+mit spgot. Kreuzigungsrelief. Die Gerberbastei, ein Rundturm mit 3,5 m
+starken Mauern, erb. 1503. Nikolaiturm 1521, mit Stadtwappen. Technisch
+interessant und von imponierender Silhouette die "alte Wasserkunst", erb.
+nach 1558 von _Wenzel Roehrscheidt_. Die "neue Wasserkunst" 1600.
+
+*Wohnhaeuser*. Sie lassen Bautzen wesentlich als eine Stadt des Barockstils
+erscheinen. Die aelteren Bauten sind durchweg so umgestaltet, dass sie sich
+nur aus wenigen Resten erkennen lassen, a) _Zwischen_ 1634 (_Stadtbrand_)
+_und_ 1709. Reichenstr. 12, an der Fassade ueber und zwischen den Fenstern
+Stuckdekoration in schweren Blumengehaengen, um 1720 hinzugefuegt. Burgplatz
+no 6 um 1680. Burglehn no 7 a. 1699. -- b) _Zwischen_ 1709 _und_ 1720.
+Reichenstr. no 14, Innere Lauenstr. no 6, beide mit Fassadenschmuck in
+Stuck, Fleischmarkt no 8 Hof und Innenraeume zu beachten. -- c) _Zwischen_
+1720 _und_ 1740. Wendische Str. no 8, stattliche Pilasterfassade.
+Heringsgasse no 1, Eckhaus, im Innern Stuckdecken. Hauptmarkt no 8.
+Reichenstr. no 5. -- d) _Zwischen_ 1740 _und_ 1780. Reichenstr. no 24,
+Toepferstr. 34.
+
+*Stadtmuseum* am Kornmarkt.
+
+_BAYREUTH._ OFranken BAmtsstadt.
+
+*Stadt-K.* Von dem Bau des 13. Jh. vielleicht die Fundamente der WTuerme;
+sonst Neubau, beg. E. 14. Jh. mit dem Chor, Hauptzeit 1438-68. Mittelgrosse
+6jochige Basilika, Chor in der Hoehe des Msch. 2 Joche und 5/8 Schluss.
+Netzgwb. 17. Jh. Imponierende weitraeumige Verhaeltnisse, Formen aeusserst
+nuechtern. Das Aeussere, ernst und kraftvoll, verraet wenig die
+Entstehungszeit. Besonders bmkw. die nachdrueckliche Behandlung des
+Strebewerkes mit offenen Boegen; an den Fenstern maessige Verwendung von
+Fischblasen. Brauttuer am Treppen-Turm der Sakristei 1575. -- Die Tuerme
+5geschossig geteilt durch Masswerkfriese; kurze oktogonale Aufsaetze mit
+welschen Hauben 1621. -- Das Innere durch die Rest. des 19. Jh. seiner
+praechtigen Barockausstattung beraubt; nur der treffliche _Hochaltar_ von
+1615 und der gleichzeitige Taufstein mit Reliefs von _H. Werner_ erhalten.
+Die wenigen uebrig gebliebenen _Statuen_ an den Chorstreben A. 15. Jh.
+geringwertig.
+
+*Schloss-K.* 1753 von _St. Pierre_; einfacher, niedriger Saal mit
+Flachdecke; durch modernen Anstrich ernuechtert; die leichte zierliche
+Stuckierung von _Martino Petrozzi_. Gruftkap, fuer das Markgrafenpaar
+Friedrich und Wilhelmine in trockenstem Zopf.
+
+*Spital-K.* 1748 von _St. Pierre_; ueber dem schlichten quadr. Raum
+Deckenbild von _Wunder_.
+
+*Ordens-K.* in S. Georgen. Als Kapitels-K. des Ordens "de la sincerite"
+(nachmals Roten Adlers) 1705-11 von _G. v. Gedeler_. Griechisches Kreuz
+mit Emporen. Stuckaturen und Malereien von einheimischen Meistern. Im
+Aufriss toskanische Pilaster. (In der Sakristei interessantes Gemaelde von
+_H. S. Beham_, frueher in der fuerstl. Loge der Stadt-K.)
+
+Betsaal der *Gravenreuther Stiftung* 1741 von _J. G. Weiss_.
+
+*Kanzlei*. 1625 von _Abraham Schade_. Streng klassizistische, die
+niederlaendische Schulung _Schades_ verratende Formen. Die Temperantia und
+Justitia ueber dem gebrochenen Portalgiebel von _Abr. Gross_ aus Kulmbach
+(vgl. dessen Arbeiten am Rathaus zu Nuernberg). Im 18. Jh. die Fassaden
+symmetrisch verlaengert.
+
+*Altes Schloss*. Vom Bau des 16. Jh. der Mauerkern des 8eckigen Turms; die
+fahrbare Schneckenstiege 1610; das Sonstige, Umbau und Erweiterung seit
+1667. Unregelmaessiges, nach dem Marktplatz ("Maximilianstr.") offenes
+Quadrat. Die Fassaden von dem Hugenotten _Ch. Ph. Dieussart_. Auffallender
+Weise hat das Erdgeschoss die reichste Behandlung: gequaderte dorische
+Pilaster, ueber den Fenstern Medaillons mit Buesten, alles in vortrefflich
+reiner, strenger Zeichnung; das Mittel- und Obergeschoss nur in Verputz,
+ohne Pilaster und Gesimse. Nach dem Brande 1753 z. T. Ruine. Im Innern nur
+ein Treppenaufgang alt.
+
+*Neues Schloss*. 1754 von _St. Pierre_. Lang gestreckt, wenig tief, nur der
+3 achsige Mittelbau in bedeutenderen Architekturformen. Eingangshalle und
+Treppenhaus verhaeltnismaessig bescheiden. Die Wahl der Gemaecher ist gross,
+ihre Ausstattung entfernt nicht so prunkvoll wie etwa in den geistlichen
+Fuerstensitzen aus der ersten Jahrhunderthaelfte. Die Mittel waren geringer,
+doch auch der Geschmack in der Wendung zum Intimen und Natuerlichen. Im
+Festsaal Wandgliederung durch gekuppelte korinth. Pilaster von schwachem
+Relief; das Gebaelk nicht verkroepft; Rokokoornament (von _Petrozzi_) nur an
+der flachen Hohlkehle; das Deckengewoelbe (von _Wunder_) jetzt uebertuencht.
+Hervorzuheben noch das Spalierzimmer, das Musikzimmer, die mit Cedernholz
+vertaefelte Speisegalerie. -- Urspruenglich alleinstehend der 1759 errichtete
+"italienische Bau"; der von _Petrozzi_ dekorierte Festsaal gibt eine
+wohlgelungene Verschmelzung von Rokokoformen mit Barockerinnerungen.
+
+*Opernhaus*. 1744-48, Fassade von _St. Pierre_, innere Einrichtung von
+_Carlo Bibiena_ aus Bologna nach Entwurf seines Vaters _Giuseppe_. Die
+Buehne ueberrascht durch ihre Tiefe (30 m), die ebenso gross ist, als die des
+Zuschauerraums. Der letztere im Gr. ueberhoehter Halbkreis, 3 Reihen Logen
+und vorgebaute Parterreloge, zu der Rampentreppen hinauffuehren. Das
+Parterre verhaeltnismaessig klein. Der Buehne gegenueber die Fuerstenloge, zu
+beiden Seiten der Buehne Trompeterlogen. Das Ganze fuer die Hofgesellschaft,
+die sich selbst ein Schauspiel neben dem Schauspiel auf der Buehne war, der
+denkbar praechtigste und charakteristischste Rahmen. Die Fluechtigkeit der
+Ausfuehrung bei der schwachen Beleuchtung damaliger Zeit nicht stoerend.
+Farbe: blaugrauer Grundton mit ockergelbem, in den plastischen Teilen
+vergoldetem Ornament. Der Stil hat weder mit dem franzoesischen Louis XV.
+noch mit dessen deutschen Parallelen etwas gemein; er ist nicht "Rokoko",
+sondern eine spielende Abart des italienischen Barock, in der immer noch
+viel mehr konstruktive Konsequenz uebrig geblieben ist, als das Rokoko
+duldet. -- Die Seltenheit der Erhaltung von Theatern aus dem 18. Jh.
+verleiht dem Bayreuther erhoehten Wert.
+
+*Kaserne*. 1740 von _J. F. Graul_; grosser 3fluegeliger Bau von geschickter
+Massenverteilung.
+
+*Privathaeuser*. Ein aelterer Typus, durch Vorliebe fuer mehrstoeckige Erker
+gekennzeichnet, dauert bis ins 18. Jh., z. B. Rathaus an der
+Maximilianstr. Ihm tritt unter Markgraf Friedrich ein neuer,
+franzoesisierender entgegen; Hauptmeister _St. Pierre_ und besonders _Karl
+Philipp Gontard_. Die splendide Ausfuehrung in Sandsteinquadern heute durch
+starke Russschwaerzung beeintraechtigt. Von _St. Pierre_: Friedrichstr. 2 und
+7.
+
+Von _Gontard_: Hofapotheke Palais Reitzenstein Luitpoldplatz 15, Haus der
+Gesellschaft Harmonie beim alten Schloss, in der Naehe sein eigenes Haus.
+
+*Reiterstandbild* fuer Christian Ernst 1698 von _Elias Raenz_ nach Entwurf
+von _Leonhard Dientzenhofer_; frueher vor dem alten, jetzt vor dem neuen
+Schloss; eine wunderlich ueberfuellte und dadurch kleinlich wirkende
+Barockkomposition.
+
+*Markgraefliche Schloesser* in der Umgegend:
+
+*St. Georgen*. 1725 von _J. D. Raenz d. J._ Nur als Bruchstueck erhalten
+(jetzt Zuchthaus). Die Fassade laesst den (durch _Decker_ vermittelten)
+Zusammenhang mit Schlueter erkennen; der Fries und die neuerfundenen Kaptt.
+der Pilaster erinnern an den von Georg Wilhelm gestifteten Orden des Roten
+Adlers. Der prunkvolle Festsaal soll demnaechst hergestellt werden.
+
+*Eremitage*. Fuer bestimmte Seiten der Kultur des 18. Jh. eine Illustration
+von kostbarer Unmittelbarkeit; weniges dergleichen hat sich so gut
+erhalten. Begonnen von Georg Wilhelm ca. 1720. Eine mit pedantischem Ernst
+durchgefuehrte Maskerade. An einem nicht grossen laenglichen Hof liegen die
+"Zellen", in die sich die Herren und Damen des Hofes als "Eremiten"
+zurueckzogen; daher die wilde Rustikaarchitektur. Die Markgraefin Wilhelmine
+schuf sich hieraus (seit 1736) einen Ruhesitz, in dem die Sehnsucht nach
+einem natuerlicheren Lebenszustand feiner, nach unserem Gefuehl immer noch
+mit reichlich viel theatralischer Appretur, zum Ausdruck kommt. Die aeltere
+Einrichtung blieb erhalten in den beiden Schmalseiten, dem Grottensaal und
+dem "Refektorium"; letzteres aus kostbarem Marmor; die Absicht,
+phantastisch zu wirken, bringt es nur zu schwerfaelliger Willkuer, in den
+Gemaechern Wilhelminens herrscht Anmut und Behagen; eine Meisterleistung
+feinen Geschmacks namentlich das Musikzimmer, echtes Rokoko, also ganz
+ohne Architekturformen, nur Rahmenwerk und Fuellungen. Das obligate
+Chinesische Zimmer ist dadurch ausgezeichnet, dass die Flachrelieftafeln
+wirklich chinesisch sind. Die Portraets nur historisch von Interesse und
+ihre Benennung nicht ueberall gesichert. -- Aus den 40er Jahren die
+"Orangerie", erbaut von _St. Pierre_. Eine im Halbkreis angeordnete
+Kolonnade, dahinter kleine Zimmerchen; im Scheitel eine Unterbrechung, in
+welcher als selbstaendiger kleiner Zentralbau der "Sonnentempel" steht. Den
+regelrecht durchgefuehrten Architekturformen ist auch hier ein
+phantastisches Element zugesellt, indem die Saeulen eine Inkrustation von
+bunten Kieseln, Glasschlacken und Bergkristall tragen. Dagegen das Innere
+des Sonnentempels sehr ernsthaft und imposant. (Der reiche
+Skulpturenschmuck nicht mehr vorhanden.) Einige Plafonds der kleinen
+Gemaecher haben eine Stuckdekoration von bezaubernder Grazie, leicht
+hingeworfene Blumenranken, farbig auf weissem Grund, das Relief von
+schaerfster Praezision, als waere es Porzellan (als Ausfuehrende werden
+Italiener genannt). Erst aus den 70er Jahren duerfte das "Gartenzimmer"
+stammen, an dem der modernste "Amorphismus" noch viel zu lernen haette. --
+Die Gartenanlagen unter dem letzten Markgrafen "englisch" umgearbeitet;
+daher die Grottenarchitekturen und Wasserkuenste in ihrem Zusammenhange
+nicht mehr verstaendlich.
+
+*Fantaisie*. Begonnen unter der Markgraefin Wilhelmine ({~DAGGER~} 1758), vollendet
+1765 (von _Rud. Heinr. Richter_?). Ein Schloesschen im Sinne des
+vordringenden Klassizismus; seither mehrfach veraendert.
+
+*Sanspareil*. Park mit allerlei Grottenarchitektur, Naturtheater usw.
+Reflex von Fenelons Telemach. In vollem Verfall.
+
+_BECHSTEDTWAGD._ Pr. Sachsen Kr. Erfurt.
+
+*Dorf-K.* mit rom. OTurm und Apsis.
+
+_BEDHEIM._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* 1sch. Lhs. 15. Jh., ueberarbeitet 1699; der quadr. Chor
+turmtragend, in der Anlage von 1290. -- _Ikonische Grabsteine_ der Familie
+v. Heiberg von 1545, 1553, 1558, namentlich der letztere tuechtig.
+
+*Schloss*, ehemals Wasserburg; die Kunstformen weisen auf zwei Zeiten
+staerkerer Bautaetigkeit, 16. und 18. Jh.
+
+_BEERENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.
+
+*Dorf-K.* aus 14. und 16. Jh. An den Portalgewaenden _Hochreliefs_ der
+Madonnna und eines nicht erklaerten maennlichen Heiligen.
+
+_BEERWALDE._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* 1783. -- 3 _Alabasterreliefs_ aus der Schule der _Walther_ (2. H.
+16. Jh.), von einem Grabmal. Andere _Denkmaeler_ 1574, 1683, 1724.
+
+_BEESENLAUBLINGEN._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Dorf-K.* 1sch. rom. Turm im W und got. Chor. Sprom. Portal, im Tympanon
+rohes _Relief_, Christus zwischen Petrus und Paulus. -- Einfacher rom.
+_Taufstein_.
+
+_BEHRUNGEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Pfarr-K.* Nach 30j. Krieg rest., der got. Grundcharakter erhalten;
+Altarbau und Orgel mit einigem Aufwand A. 18. Jh.
+
+_BEICHLINGEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Dorf-K.* 1710. -- Schloss wesentlich 16. Jh., formenarm.
+
+_BEIERNAUMBURG._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Dorf-K.* aehnlicher Anlage wie S. Veit in Artern. Am Vierungs-Turm 3
+teilige Fenster in huebscher rom. got. Ausbildung.
+
+_BELGERN._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Stadt-K*. E. 15. Jh. Stattlicher verputzter Backsteinbau, 1sch. 6achsig,
+Chor 3/8, Sattelturm in Bruchstein, reiche Sterngwbb. -- _Schnitzaltar_
+1660 in Knorpelbarock, _Emporen_ 1632 mit interessanten
+Kerbschnitzmustern, hoelzerne _Epitaphe_ 1658, 1769.
+
+*Klosterhof und Diakonatsgebaeude*. Reste des 1256 erb. Cisterc.-Klst. Die
+aelteren Teile Granit, die juengeren spgot. Backstein, 4 Ecktuerme.
+
+*Rathaus*, renss. 2stoeckig, Volutengiebel, Dachreiter mit welscher Haube.
+An der SWEcke ein
+
+*Roland*, an Stelle eines aelteren im 17. Jh. errichtet.
+
+_Privathaeuser_ verschiedentlich mit renss. Portalen.
+
+*Meilenzeiger* als Obelisk 18. Jh.
+
+_BELGERSHAIN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+Dorf-K. 1682, rck. mit flach polyg. Schluss. Durch die Ausstattung zu
+malerisch stattlicher Wirkung gebracht. Der _Altarbau_ getragen von 2
+Palmbaeumen, im Mittelfeld Kopie von _Rubens_' Kreuzabnahme. _Denkmaeler_
+der Familie v. Ponickau.
+
+_BELRIETH._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* mit fester Ringmauer (Gaden) vgl. Bettenhausen.
+
+*Burgruine* mit Spuren doppelter Ringmauer.
+
+_BELVEDERE._ Sachsen-Weimar. VB Weimar.
+
+*Herzogl. Jagdschloss.* 1724-1732. Aeusseres in symmetrischer Anlage,
+bedeutsam gegliedert, in der Behandlung einfach laendlich. Inneres:
+bescheidenes Rokoko.
+
+_BENDELEBEN._ Schwarzb.-Sondersh. LA Sondershausen.
+
+*Dorf-K.* Umbau 1588. -- Ueber dem Altar _Holzrelief_, Abendmahl, um 1590;
+_Kanzel_, bez. 1611, als Fuss Mosesstatue; ueber dem Eingang zur Gruft des
+Herrn v. B. _Epit_. 1661, 2geschossig mit grossem Mittelrelief (Kreuzigung,
+Auferstehung) in ueberladener archit. Umrahmung, Knorpelornament.
+
+_BENKENDORF._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.* Gemengbau aus verschiedensten Zeiten. Die rom. Kuppelfenster des
+Turmes als Beispiele roher laendlicher Kunstuebung von einigem Interesse.
+
+_BENNDORF._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.
+
+*Dorf-K.* aus Findlingsbloecken, ziemlich gut erhaltene rom. Anlage, E. 12.
+Jh. 1sch. mit 1/2kr. Apsis.
+
+_BENNDORF._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+*Dorf-K.* Rom. Chor-Turm, Schiff 1775 erhoeht, huebscher Rok.-Altar.
+
+_BERGEN._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+Ehem. *K*., jetzt Scheuer. Spgot. Portal, bez. 1524, 1564.
+
+*Burg*. Stammschloss der Schelm v. Bergen, Wasserburg, 1700 umgebaut.
+
+*Ringmauer* mit Wehrgang, 1 Turm und 2 Tore, 15. Jh., gut erhalten.
+
+*Berger Warte*. Runder Turm, am Tuersturz bez. 1527.
+
+_BERGRHEINFELD._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K*. 1688-91, eingezogener Chor, aussen Strebepfeiler. Auf der OSeite
+die alte Ritterkapelle mit fuenfseitigem unregelmaessigem Schluss. 1. H. 14.
+Jh. Neuer Hochaltar mit Figg. von _Peter Wagner_ 1781. _Gemaelde_ der
+Nebenaltaere von _Oswald Onghers_ 1695.
+
+_BERGTHEIM._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K*. Gotisierender Umbau 1602 mit Beibehaltung des ma. OTurmes.
+Juliuswappen. -- _Sakramentsnische_; 2 Kandelaberpfll. tragen einen got.
+Giebel. -- Beim Schulhaus _Bildstock_ um 1600 mit Abendmahlrelief in der
+Richtung des _Mich. Kern_; mehrere andere 18. Jh.
+
+_BERKA._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K*. 1739. -- _Taufbecken_ von der Gruppe Christi und Johannis
+getragen. -- Stattlicher _Kanzelbau_.
+
+Von dem 1251 gest. *Cisterc.-Klst.* schwache Reste im Pfarrhaus. Burgruine
+gering.
+
+_BERKA A. D. WERRA._ Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Stadt-K*. Der quadr.
+Chor im spgot. OTurm. Hauptraum 1. Viertel 17. Jh., hoelzerne Emporen in 2
+Raengen, hoelzernes kassettiertes Tonnengwb. -- Spaetgot. _Taufstein_ um 1530.
+Chorgestuehl und Kanzel sprenss. Grosser _Crucifixus_ um 1500. Orgel mit
+reichem Gehaeuse 1667.
+
+*Fachwerkhaeuser.* Aeltestes das Gasthaus zum Stern. (Inschr. 1521 neu).
+
+_BERLEPSCH._ RB Cassel Kr. Witzenhausen.
+
+*Burg*. Bewohnbar. Malerische Gruppe aus sp. Ma. und Renss.
+
+_BERMBAGH._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K*. neu. _Taufstein_ 1610 mit merkwuerdigem, an die Holzarchitektur
+der Gegend erinnerndem Ornament. Auf der Orgelempore 3 _Holzfigg._ A. 18.
+Jh. -- Geschnitztes _Fachwerkhaus_ (no 27) aus 17. Jh.
+
+_BERNBRUCH._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K*. im Kern rom. 12. oder 13. Jh. _Fluegelaltar_ um 1480.
+
+_BERNECK._ OFranken BAmtsstadt.
+
+*Burg*, erb. E. 12. Jh., zerst. 1431, erhalten Teile des Berings und hoher
+4eck. Bergfried, Kapelle von 1480. Weiter oberhalb eine zweite Burg,
+_Hohenberneck_, erb. 1485.
+
+*Rathaus*. 1657.
+
+_BERNECKE._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Dorf-K*. Anlage rom. wie in Hain.
+
+_BERNSTADT._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+_Stadt-K_. 1sch. kreuzf. Anlage aus 13. Jh. (?), 1519 eingewoelbt, nach
+Brand 1686 wiederhergestellt, der hohe WTurm 1706. -- _Grabdenkmaeler_ 17.
+und 18. Jh. in grosser Zahl.
+
+_BERNTERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+_Dorf-K_. Spgot. 1sch. 5achsig, Chor 3/8. Interessant als Typus der
+eichsfeldischen Kirchen _vor_ der, den meisten von ihnen widerfahrenen,
+Barockisierung. Ausstattung rok.
+
+_BERTELSDORF._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+_Dorf-K_. Wesentlich 1724. Saalbau mit Emporen. Kanzelaltar 1771. --
+_Bildnisgrabsteine_ derer v. Gersdorf 1580 ff.
+
+*Herrenhaus*. 1722 und 1790. -- Haeuser der Herrenhuter Unitaet 1790.
+
+_BERTSDORF._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K*. 1672 nach Riss von _Klengel_. 1sch. mit polyg. (5/10) OSchluss.
+Gurtenlose Kreuzgwbb. Zwischen den nach innen gezogenen Strebepfll.
+hoelzerne Emporen. Spitzbg. Masswerkfenster. WTurm ueber Dach 8eckig. --
+_Kirchhof_; Portal Renss., Denkmaeler 18. Jh.
+
+_BERZDORF._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K*. Kleiner 1sch. Bau mit gewoelbtem quadr. Chor. Durch den Brand im
+Hussitenkriege nicht ganz zerstoert. Die rom. Rundbg.Fenster nach der
+Chronologie dieser Gegend um oder nach 1300. -- _Schnitzaltar_ ca. 1480.
+Emporen 1608.
+
+_BESENHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Herrenhaus* erb. 1686 von General v. Hanstein.
+
+_BESSE._ RB Cassel Kr. Fritzlar.
+
+*Dorf-K*. 1716. Turm 1517, hohes Walmdach mit polyg. Ecktuermchen. --
+_Sandsteinrelief_, Kreuztragung, von spgot. Gliederungen umgeben.
+
+_BETTENBURG._ UFranken. BA Hofheim.
+
+*Schloss*. Von 1343 bis heute Besitz der Truchsess v. Wetzhausen. Neubau
+nach dem Bauernkrieg, gotisierend mit Renss.Detail. Inschr. 1535, 1627.
+Englischer _Garten_ 1790 mit romantischen Denkmaelern fuer Goetz v.
+Berlichingen, Ulrich v. Hutten u. a. m.
+
+_BETTENHAUSEN._ Sachsen-Meiningen. Kr. Meiningen.
+
+*Pfarr-K*. mit Festungsmauer (Gaden). Schoenes sprenss. Portal,
+Deckenmalerei und Mobiliar 1770.
+
+_BETZENSTEIN._ OFranken BA Pegnitz.
+
+*Schlossruine*. Ringmauern und Rundtuerme, sonst sehr zerstoert.
+
+_BEUCHLITZ._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K*. rom. Anlage, sehr verbaut, Chor-Turm mit 1/2kr. Apsis.
+
+_BEUREN._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+Ehem. *Kloster-K*. (jetzt Guts-Scheune) 1sch. rom. in sorgfaeltiger
+Quaderverblendung; Bogenfries mit Schachbrettgesims. Bar. Stuckdecke mit
+Malerei. Turm unten sprom., dann frgot., bar. Obergeschoss mit
+Schieferhaube.
+
+*Wach-Turm* aus fr.Ma., rund, beschieferte Pyramide mit 4 herausgebauten
+Erkern. _Haeuser_ in Fachwerk.
+
+_BEUTNITZ_ b. Jena Sachsen-Weimar. *Dorf-K*. Rechteck, fruehgot. Chor,
+Langhaus spaetgot. mit Stabwerkportal, got. Beschlaege, Turm zur
+Verteidigung eingerichtet. _Kruzifix_ A. 15. Jh.
+
+_BEYERSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld.
+
+*Dorf-K*. rom. roher Bruchsteinbau, Fenstergewaende aus Backstein.
+
+_BIBRA._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Dorf-K*. In der Anlage rom. -- Rom. _Rauchfass_.
+
+_BIBRA._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche*. 1492. Eine der wenigen gotischen des Kreises, deren Archit. von
+kuenstlerischer Bedeutung. Flachgedeckter Saal mit rok. Emporen, gewoelbter
+5/8 Chor, an den Gwbb. Konsolen, Halbfigg. von Heiligen aus der Wuerzburger
+Schule. -- Ausstattung einheitlich um 1500-1520. Vom _Hochaltar_ 4 Fluegel
+erhalten, aussen mit Gemaelden, innen geschnitzt, nur mit entfernter
+Beziehung zu _Riemenschneider_. Dasselbe gilt von den Seitenaltaeren. Naeher
+steht ihm eine Standfig. des S. Kilian und ein sitzender Papst (in der
+Sakristei). -- Schlichte steinerne _Masswerkkanzel_. -- Von den
+_Glasgemaelden_ alt nur 2 Wappenscheiben von 1503 (Bischof Lorenz und
+Dompropst Albert v.Bibra). -- Eine Reihe guter _Grabsteine_. Georg v. B.
+1473, ausgefuehrt um 1500 in der Riemenschneiderschen Werkstatt
+(Wiederholung des Schaumbergdenkmals in der Marienkap, in Wuerzburg). Auf 7
+Steinen (6 Bibra, 1 Seckendorf) das Monogramm J. H., ausgefuehrt in einem
+Zug ca. 1550-60, die Todesdaten teils frueher, teils spaeter. 5 Steine von
+einem Meist. J. E. 1674-95, auch hier die Ausfuehrung mehrfach viele Jahre
+vor dem Tode.
+
+_BIEBELRIED._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K*. 15. und 18. Jh., im 19. Jh. fast ganz neugebaut. -- Im neuen
+Hochaltar schoener _Kruzifixus_ vielleicht von _Riemenschneider_ oder ihm
+nahestehend; ebenso der _Salvator_ (vgl. das Exemplar im Dom zu Wuerzburg).
+
+*Johanniterkastell*. Regelmaessiges 4Eck von 35 : 40 m. Erhalten Teile der
+Aussenmauer mit prachtvollem Quaderwerk vom Bau von 1275. An der SOEcke ein
+vorgekragtes Choerlein von der ehemal. Kapelle.
+
+_BIEBEREHREN._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Rathaus*. Huebscher Fachwerkbau mit Juliuswappen 1612. -- Im Pfarrhof gutes
+_Holzkruzifix_ um 1520. An der Bruecke _Bildstock_ bez. 1432.
+
+_BIEBERGAU._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K*. 1733. Bmkw. schoene _Kanzel_ mit 4 Evangelisten, um 1750.
+
+*Schloesschen*, Weiherhaus aus 2. H. 16. Jh.
+
+_BIEBERSTEIN_ siehe Fulda.
+
+_BIEBERSTEIN._ Kr. Sachsen AH Meissen.
+
+*Pfarr-K*. Umbau aus Ma. 1676 gaenzlich umgestaltet. _Altaraufsatz_ mit
+ziemlich rohen Stuckreliefs 1679 von _Koermser_.
+
+_BIELEN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Dorf-K*. Alt der platt geschlossene Chor mit rippenlosem Kreuzgwb. und
+Fenstergruppe gleich Windhausen.
+
+_BILDHAUSEN._ UFranken BA Kissingen.
+
+Ehem. *Cisterc.-Klst*. Gegr. 1156. Die Kirche 1876 abgetragen, Altaere nach
+Laubach, Waechterswinkel und Reyersbuch gebracht. -- Von der alten Anlage
+ist erhalten: Im Untergeschoss des Klosterbaues kreuzgewoelbter,
+zweischiffiger Raum zu 4 Jochen. Rundbg. Fensternischen noch sichtbar,
+wahrscheinlich das alte, rom. Refektorium. Daneben zwei frgot. Raeume. --
+_Torhaus_ mit rundbg. Durchfahrt; darueber aussen Steinmadonna aus 2. H. 14.
+Jh. Daneben die alte rom. Torkapelle. -- _Alte Procuratie_. 17. Jh.
+Schmuckreiche Erker. Schoenes Rok.Treppenhaus. Erkerzimmer mit reich
+geschnitzter Tuerumrahmung im Stil des gruenen Zimmers der Wuerzburger
+Residenz. Die uebrigen Zimmer mit Rok.Stuckdecken. -- Huebscher
+_Gartenpavillon_ von 1756.
+
+_BIMBACH._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Schloss* im Bauernkriege verwuestet, A. 18. Jh. erneuert.
+
+_BINDLACH._ OFranken BA Bayreuth.
+
+*Dorf-K*. Huebscher Bau aus M. 18. Jh. im sog. Markgrafenstil.
+
+_BIRKENFELD._ UFranken. BA Hofheim.
+
+*Schloss*. 1739-53. Vornehm-behagliche Anlage im Hufeisen, Hauptbau quadr.,
+die langen Fluegel abgesondert. Huebsche, vollstaendig erhaltene
+Inneneinrichtung nach Zeichnungen des Malers _Gout_ von einheimischen
+Dekorateuren.
+
+_BIRKENFELDE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+Zwei ansehnliche *Herrenhaeuser* derer v. Linsingen: Steinerhof 1555 und
+Roterhof (Fachwerk) 1659.
+
+_BIRNFELD._ UFranken BA Hofheim.
+
+*Schloss*. A. 18. Jh. mit Wappen der Fuerstbischoefe J. Ph. v. Greifenklau
+und J. Ph. Fr. v. Schoenborn. -- _Dorfhaus_ no 1 schoener Fachwerkbau.
+"Tausendjaehrige" _Gerichtslinde_; der Stuetzbau mit 2 konzentrischen
+Kreisen von steinernen Saeulen 1719.
+
+_BIRSTEIN._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Dorf-K*. 1556. -- _Epit_. einer Graefin v. Isenburg 1596.
+
+*Burg*. Die ganze Anlage 200m lang und 90 m breit. Sie gruppiert sich um 3
+Hoefe im Anschluss an die Disposition der vorausgegangenen ma. Burg. Am
+geschlossenen mittleren Hofe westl. der Kuechenbau, umgebaut 1549, und der
+"neue" Bau von 1527, noch gotisierend; der suedl. Kapellenbau 1555, der
+noerdl. Hauptfluegel 1603. Im noerdl. Hof der neue Kanzleibau 1733. Neubau
+des Hauptfluegels 1764 vom nassau-usingischen Hofbaumeister _A. W. Faber_,
+einem Schueler _Stengels_, als standesgemaesses fuerstliches Residenzpalais,
+doch verhaeltnismaessig einfach.
+
+_BISCHHAUSEN_ b. Jesberg RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Dorf-K*. 1742 Umbau aus spgot. -- Grosses handwerkliches _Epitaph_ der
+Familien v. Trott und v. Haxthausen 1579, bmkw. durch starke got.
+Reminiszenzen.
+
+_BISCHHEIM._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Dorf-K*. 1803. Saalbau mit Emporen, die schlicht sachliche Behandlung
+nicht ohne Reiz.
+
+*Herrenhaus* und Park um 1800.
+
+_BISCHOFFERODE._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+*Dorf-K*. E. 17. Jh. 1sch. Putz- und Quaderbau.
+
+*Gemeindeschaenke* reicher Fachwerkbau um 1560.
+
+_BISCHOFSGRUeN._ OFranken BA Bayreuth.
+
+*Dorf-K*. _Altargemaelde_, Ankunft Christi zum Gericht mit der unechten
+Inschr. 1304.
+
+_BISCHOFSHEIM._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+*Dorf-K*. Kleine spgot. Hallenkirche mit polyg. Chor und hohem
+vortretendem WTurm mit Zinnenkranz.
+
+_BISCHOFSHEIM._ UFranken BA Neustadt a. S.
+
+*Pfarr-K*. Nachgot. Basilika der Juliuszeit. Turm rom., ziemlich reich
+behandelt. Auf dem Marktplatz gusseiserner _Renss.-Laufbrunnen_ mit bmkw.
+Reliefplatten.
+
+_BISCHOFSRODA._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Dorf-K*. rom. 12. Jh. 1sch. flachgedeckt, Chor rck. mit Tonnengwb. Am
+Turm gekuppelte Fenster, durch einen Pfl. getrennt, ornament- und
+profillos. -- _Grabsteine_ 1516. -- Reich geschnitztes _Fachwerkhaus_ 17.
+Jh. (no 54). Im Herrenhaus ornamentale rok. _Malerei_.
+
+_BISCHOFSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Schloss* 1747 von _Chr. Heinemann_ fuer den Landesherrn Kurfuerst Joh.
+Friedrich v. Mainz.
+
+*Burgruine*, sehr zerstoert; unterhalb Spuren einer ehem. K.
+
+_BISCHOFSWERDA._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Stadt-K*. Der Bau von 1497 war eine 3sch. Halle. Nach Brand 1813
+Wiederaufbau durch _J. G. Michael_. Einige _Grabdenkmaeler_ des 17. Jh.
+
+*Begraebnis-K*. 1573, erneuert 1814. -- Kolossales _Sandsteinkruzifix_ E.
+16. Jh. Sandsteinkanzel, einfacher Aufbau mit grossen Reliefs. Recht gute
+_Holzfigg_. um 1500. _Grabdenkmaeler_ des 18. Jh. in grosser Zahl.
+
+*Rathaus* 1818 von _Thormeyer_. Wohnhaeuser aus derselben Zeit, sehr
+bezeichnend in seiner hochmonumentalen Austeritaet das Gasthaus zum
+goldenen Loewen. -- _Stadtmuseum_.
+
+_BITTERFELD._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Stadt-K*. Gering spgot. -- Grosser _Wandelaltar_ mit Doppelfluegeln, die
+Gemaelde angebl. von dem Meister des Marktkirchenaltars in Halle.
+
+_BLANKENAU._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-K*. sprom. mit got. Umbau. 1sch. auf kreuzf. Gr.
+Vierung und Chor mit quadr. rundbg. Kreuzrippengwb. Vierungsturm.
+
+_BLANKENBERG._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck.
+
+*Schloss*. Wohl alte Grenzburg gegen die Slawen. Der Wohnbau auf eifoermigem
+Grundriss hat rom. Mauerwerk, in juengerer Zeit duerftig hergestellt.
+
+_BLANKENBURG._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt.
+
+*Stadt-K*. Turm von 1385, im uebrigen modernisiert.
+
+_BLANKENHAIN._ Sachsen-Weimar VB Weimar
+
+*Dorf-K*. spgot., verbaut. -- Reste von Altarwerken, darunter bmkw. das
+_Relief_ der H. Sippe, die Bemalung gut erhalten, um 1525. -- _Epit_. v.
+1722. -- _Grabst_. -- _Glasbilder_ aus 16. Jh.
+
+*Schloss* (jetzt Hospital). E. 15. bis A. 16. Jh. nach Braenden 1527 und
+1667 erneuert.
+
+_BLANKENHAIN._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Dorf-K*. 1714 erweitert und ausg. Burgkap, des 13. Jh., erhalten rundbg.
+Turm ohne Bogenfeld. -- 5 _Holzfigg_. von einem zerstoerten Altarwerk des
+17. Jh.
+
+_BLANKENHEIM._ RB Cassel Kr. Rotenburg.
+
+Ehem. *Nonnen-Klst.-K*. 1218 hierher verlegt. 1sch. kreuzf. Anlage im
+Uebergangsstil. Teils zerstoert, teils profan umgebaut. Reichskulpierte
+Kragsteine am OGiebel und spitzbg. Fenster mit Saeulchen und reichen
+Kapitellen. Interessantes Portal am noerdl. Ssch.
+
+_BLEICHERODE._ RB Erfurt Kr. Hohenstein.
+
+*Pfarr-K.* Erb. 1411 als kleine 3sch. Halle. Quadr. Chor in Breite des
+MSch. 1711 voellig veraendert.
+
+_BLINTENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck.
+
+*Dorf-K.* 1626 rest. mit abgeflacht 3seitigem Schluss und kleinem WTurm. --
+Kuenstlerisch duerftig, nur als Spezimen aus dieser im Kirchenbau toten
+Epoche von Interesse.
+
+_BLOCHWITZ._ K. Sachsen AH Grossenhain.
+
+*Dorf-K.* Bmkw. durch die Bemalung des Innenraumes von 1668.
+Sandsteinkanzel 1550.
+
+_BLOSSWITZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* A. 16 Jh., umgebaut 1697. Saal mit 3stoeckigem Schluss, Fenster
+spitzbog., flache Stuckdecke. Reste guter _Holzplastik_ um 1510.
+_Kanzelaltar_ von _Valentin Walter_ 1705. _Grabdenkmaeler_ 16.-18. Jh. in
+grosser Zahl, die ansehnlichsten fuer Angehoerige der Familie v. Schleinitz.
+
+_BLUMBERG._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Dorf-K.* 1694. Gut erhaltener Fachwerkbau, das weitraeumige Innere durch
+Bemalung und Ausstattung von guter Wirkung. -- 9 _Epitaphe_, hervorzuheben
+das des Joh. Chr. Weissenbach {~DAGGER~} 1690. _Glocke_ 1475.
+
+_BOCKENHEIM._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+*Edelhof* ehem. der Herren Gremp v. Freudenstein. Portal bez. 1582, Wappen
+1593.
+
+_BOCKLET._ UFranken BA Kissingen.
+
+*Badanlage* 1754.
+
+_BODELWITZ._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck.
+
+*Dorf-K.* Rom. OTurm mit 1/2kr. Apsis. Tuer bez. 1483.
+
+_BODENLAUBEN_ (Botenlauben). UFranken BA Kissingen.
+
+*Burgruine* mit 2 rom. Bergfrieden. Einst Sitz der Gf. Otto v. Henneberg
+(vgl. Frauenroth).
+
+_BODENRODE._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+*Dorf-K.* ursp. got., 1688 erneuert, 1sch., Chor3/8. Rom. Turm mit
+gekuppelten Fstrn. ursp. ueber dem Altarraum. -- Ausstattung bar.
+
+_BODENSTEIN_ b. Wintzingerode Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+*Schloss* im 17. Jh., rest. und ausgebaut. Kapelle 1688 in gotisierendem
+Barock, Ausstattung und Epit. aus der Bauzeit. -- Aussen nach W Truemmer
+eines ma. Gebaeudes.
+
+_BOeLLBERG._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+Ganz einfache, aber wohlerhaltene rom. *Dorf-K.*, eingezogene Apsis, kein
+Turm. Auf der mit Brettern verschalten Balkendecke spgot. _Malerei_,
+Teppichmuster.
+
+_BOLZHAUSEN._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* Chor 1614, Lhs. 1730. -- Aussen _Madonna_, treffliche Holzfig. um
+1540.
+
+_BONNLAND._ U Franken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* Lhs. 1685, Chor im Turm, dessen Unterbau 13. Jh. Zahlreiche
+_Grabsteine_ der Herren v. Thuengen und v. Russwurm. -- _Abendmahlskelch_ A.
+15. Jh.
+
+*Schloss* (15.-17. Jh. Thuengen, dann Russwurm). Malerische 2fluegelige Gruppe
+aus sp. 16. Jh.
+
+_BORAGK._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Dorf-K.* 13. Jh. Rom. Backsteinbau, ursp. ohne Turm, der Chor nach dem
+Beispiel von Burxdorf rck. zu ergaenzen.
+
+_BORITZ._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Dorf-K.* wesentlich modern. Bmkw. _Schnitzaltar_ ca. 1500-1520, einer der
+besten in saechs. Dorf-K., angeblich aus dem Meissener Dom.
+
+_BORNA._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Haupt-K.* Chor voll. 1434, Schiff 1455, kleine 3sch. Hallenkirche, das
+Lhs. 20,8: 17,7 m; langgestreckter Chor mit 3 Seiten des 6 Ecks geschl. --
+_Altarwerk_ 1512, wohl das bedeutendste in Sachsen aus dieser Zeit; 4
+bewegliche und 2 feste Fluegel; in geschlossenem Zustande zeigen sich nur
+Gemaelde, bei der ersten und zweiten Wandlung nur Schnitzwerk, bez. H W Z,
+dem Stil nach identisch mit dem Meister der "schoenen Tuer" in Annaberg
+(Flechsig). -- Schoene _Glocke_ 1493.
+
+*Kunigunden-K.* nach 1200. Unter starker Verunstaltung erkennt man als
+Kern eine rom. flachgedeckte Pfeilerbasilika aus Backstein.
+
+_BORNA._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* 1606, rest. 1709. Rck. Saal, innen 1/2kr., aussen polyg.
+geschlossen. _Sandsteinkanzel_ um 1550 mit huebschem Relief an der
+kreisrunden Bruestung. Stattlicher _Taufstein_ um 1610. _Denkmaeler_ 17. und
+18. Jh., recht gut das des Pastors D. Wagner 1617.
+
+_BORNA._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Dorf-K.* 1753. _Altarwerk_ aus buntem Marmor 1756 von _Andrea Salvatore
+Aglio_.
+
+_BORNITZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Schloss*. Hufeisenf. Gr., der mittlere Fluegel um 1500, der suedl. um 1580,
+der noerdl. um 1600, in den Einzelheiten manches Bemerkenswerte.
+
+_BORSCH._ Sachsen-Weimar VB Dormbach.
+
+*Kath. Dorf-K.* In reicheren Barockformen um 1730, so auch die
+Ausstattung. An der Rueckwand des bar. Altars _Schnitzwerk_ um 1500 (in
+dieser Gegend nicht oft erhalten). -- _Fachwerkhaeuser_ 17-18. Jh.
+
+_BORTHEN._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Altes Schloss* 1543; gotisierende Fensterumrahmungen, schoenes rundbg.
+Portal.
+
+*Neues Schloss* 1700. _Bildnis_ der Graefin J. W. Bose, Meisterwerk von
+*Antoine Pesne*.
+
+_BOSAU._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz s. Posa.
+
+_BOTTENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* spgot. Chor in 3/8 mit Sakramentsnische, Schiff 1787, guter
+Kanzelaltar A. 18. Jh.
+
+_BOeTTIGHEIM._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+*Pfarr-K.* erb. 1701. Gute Innenausstattung. _Hochaltarblatt_ von _Mart.
+Bolster_ 1706. _Holzfig._ St. Sebastian E. 15. Jh.
+
+_BOYNEBURG._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Burg*. Stark zerstoerte Ruine, 12. und 14. Jh., ueber dem letzten der 4
+Tore Rest der rom. Burgkap., 3stoeck. (got.?) Palas.
+
+_BRACHSTEDT._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+Rom. *Dorf-K.*, got. umgebaut. Got. _Sakramentsnische_.
+
+_BRAMBERG._ UFranken BA Hofheim.
+
+*Burgruine*. Erste Zerstoerung durch Friedrich Barbarossa. Die vorhandenen
+Bauten spgot.
+
+_BRANDENBURG_ bei Lauchroeden Sachsen-Eisenach.
+
+*Burgruine* an der Werra. Eine der umfangreichsten und malerischsten
+Thueringens. 2 grosse Bergfriede. Der der "hinteren" Burg 13. Jh., unten
+6eck., oben rund; der der "vorderen" A. 14. Jh., noch 23 m h. Weiterhin
+Wohnturm mit Buckelquadern an den Ecken, Palas spgot. um 1600, Rondell fuer
+Feuergeschuetz.
+
+_BRANDENFELS._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Ansehnliche Burgruine*, Kap. 1248 (?).
+
+_BRANDERODE._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Rechteckchor, Schiff, WTurm spgot. unbedeutend. Gute
+_Holzmadonna_. _Grabst._ 1559, 1640.
+
+_BRANDIS._ K. Sachsen AH. Grimma.
+
+*Stadt-K.* 15.-17. Jh. -- *Herrschaftshaus* 1696, recht stattlich.
+
+_BRAUNA._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Schloss* um 1700. Gemaeldesammlung.
+
+*Herrenhaus* aus der Zeit, als der Dichter Gf. Fr. Leopold zu Stolberg
+Besitzer war.
+
+_BRAeUNSDORF._ K. Sachsen AH Chemnitz.
+
+*Dorf-K.* A. 16. Jh. aus einer rom. Anlage nach O und W erweitert. Der
+alte Chorturm, jetzt in der Mitte. 4fluegeliges _Altarwerk_ bez. 1512.
+
+_BRAUNSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Kirche* mit WTurm auf rom. Grundlage, 1700 und 1873 rest., wobei
+treffliche rom. Kapitelle, denen des Doms in Naumburg verwandt, gefunden.
+
+_BRAUNSDORF._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O.
+
+*Schloss*. Wasserburg mit 4 Tuermen aus 16. Jh.; verfallen und umgebaut.
+
+_BREHNA._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld.
+
+*Stadt-K.* (ursp. Nonnenkloster) um 1200, spgot. verbaut.
+
+_BREITENAU._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* Der OTurm ueber dem rom. Chor; die rom. Apsis abgebrochen.
+
+_BREITENAU._ RB Cassel Kr. Melsungen.
+
+Ehem. *Benedikt.-Klst.-K.* Gegr. 1113, voll. 1142. Einige spgot.
+Veraenderungen. Jetzt die Ssch. abgebrochen, die Arkaden und Fenster
+zugemauert, als Arbeitsanstalt vernutzt. -- Rom. flachged. Pfl.-Basilika
+auf kreuzf. Gr.; der Chor nach Hirsauer Muster, d.h. 3sch.; 5 Apsiden so
+geordnet, dass 3 gleichfluchtige am Chor, 2 an der OWand der Kreuzfluegel;
+Doppeltuerme im W. Haupt L. 65 m. -- Der Hauptchor von den Nebenchoeren durch
+eine Doppelarkade getrennt. Im Sch. 7 Arkaden. Die Pfll. quadr., von
+schlankem Aufbau, mit verzierter Schraege und glatter Platte abgedeckt.
+Ueber den Pfll. steigen lisenenartige Glieder auf, die mit dem Hauptgesims
+sich verbindend, fuer jeden Arkadenbg. eine rck. Umrahmung ergeben (vgl.
+Paulinzelle und andere Hirsauer Bauten). Am WEnde zwischen den Tuermen eine
+gegen das Sch. mit 3facher Ark. sich oeffnende Vorhalle, darueber eine
+desgl. Empore; das Stuetzensims sind Sll. mit Wuerfel-Kaptt. an einem Kapt.
+eine maennliche Figur mit der Beischrift _Henricus_. -- Aussenbau: Lisene mit
+einfachem Dachgesims, an den Apsiden bereichert durch Bogenfries. Das
+WPortal verstuemmelt. Das 2. WGeschoss im 13. Jh. umgestaltet; daher auch
+die Gwbb. der Empore. Die Tuerme ohne Obergeschoss (abgetragen? oder nie
+ausgefuehrt?) In der Mitte der WFront ein maechtiger Glockenturm, 1898
+errichtet. -- An den spgot. Gwbb. des Qsch. ziemlich gut erhaltene
+_Malereien_ (so 1866; jetzt uebertuencht). Von den Klostergebaeuden und
+Ringmauern unerhebliche Reste.
+
+_BREITENBACH._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz.
+
+*Reichsburg*. 1138 von Kaiser Konrad III. dem Bistum Zeitz geschenkt. Die
+1908 ausgegrabenen Fundamente ganz erhalten. Ringmauern 2,20 m stark.
+Bergfried 9 m im Geviert, Mauerstaerke ueber 3 m. Die Burg liegt in einem
+vorgeschichtlichen doppelten Ringwall. Nebenan eine kleine Burg, sog.
+Kemnate.
+
+_BREITENBACH._ Kr. Cassel-Land.
+
+*Dorf-K.* 1sch. einfacher Renss.Bau um 1680, aussen 2 Fensterreihen, innen
+Emporen, Altar im OTurm mit beschiefertem Spitzhelm und Erkertuermchen.
+
+_BREITENHAIN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+*Dorf-K.* Chorquadrat und Apsis rom., Lhs. 1505.
+
+_BREITENSEE._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Pfarr-K.* Typischer Juliusbau (1598) mit selten in aehnlicher
+Vollstaendigkeit erhaltener Renss.-Einrichtg. (Fluegelaltar mit Reliefs,
+Sakramentsnische, Orgelgehaeuse und Spuren von Renss.Malerei [uebertuencht]
+an den Langhauswaenden).
+
+_BREITENWORBIS._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+*Dorf-K.* 1681. 1sch. mit 4/8 Schluss; der westl. Dachreiter mit
+umlaufender Galerie nach mittelthueringischem Typus.
+
+_BREITUNGEN_ s. Frauenbreitungen und Herrenbreitungen.
+
+_BREMEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* (kath.). Erb. 1730 durch den Fuerstabt von Fulda Ad. v. Dalberg,
+Verputzbau mit Sandsteingliederung in guter Formbehandlung. Der 1sch.
+flachged. Innenraum mit wuerdevollem Reichtum ausgestattet. -- _Kanzel_ und
+3 _Altaere_ aus Stuckmarmor, praechtig geschnitzte _Kommunionbank_.
+
+_BREND-LORENZEN_ bei Neustadt a. S. UFranken.
+
+*Dorf-K.* Als solche gross. Rom. flachgedeckte Pfl.Basilika. Vom alten Lhs.
+nur die 2 oestl. Arkadenpaare und die westl. Frontmauer erhalten; der
+uebrige Teil des Lhs. durch Abbruch der Sschiffe im 16. oder 17. Jh. 1sch.
+gemacht. Einfache rundbg. WTuer mit sprom. profilierter Fase. Im O massiver
+Turm, dessen Erdgeschoss als Altarhaus dient (eine Verbindung, die bis in
+die got. Zeit fuer diese Gegenden typisch blieb); aussen das rom. Gepraege
+wenig veraendert; die Giebel, auf denen das Satteldach sitzt, haben frgot.
+Klangarkaden; die tieferliegenden sind aus 12. Jh., Teilungssaeulchen mit
+Wuerfelknaeufen. -- Ausstattung bar. -- Aussen an der NS. _Oelberg_ bez. 1497,
+Figg. lebensgross, roh.
+
+*Laurentius-Kap.* mit hoher Ringmauer, Typus einer mittelalterlichen
+Zuflucht.
+
+_BREUNA._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Dorf-K.*, got. Chor-Turm, Lhs. 1sch. mit 3 quadr. Kreuzgwbb., breite
+ungegliederte Gurten. -- _Steinkanzel_ 1561 mit 4 Evangelisten. _Taufstein_
+rom. reich mit Blattwerk. 3 _Epitaphe_ derer v. d. Malsburg gering, gut
+die _Bronzetafel_ 1631 von _Gottfr. Koehler_ aus Cassel.
+
+_BRIESSNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Dorf-K.* 1474 fast ganz erneuert als langgestreckter flachgedeckter Saal
+mit WTurm; erhalten blieb aus E. 13. Jh. der eigenartig profilierte
+Triumphbg. und die Umfassungsmauern des 5/8 Chors, am Schluss ein frgot.
+Masswerkfenster, 3teilig mit spitzen Kleeblattbgg. und 3 Dreipaessen. --
+[Fragmentierter _Fluegelaltar_ E. 15. Jh. im Dresdener Altert.-Ver. no
+2621-23. _Kreuzigungsgruppe_ 1529, Bemalung 17. Jh. ebenda no 2515.]
+_Glasgemaelde_ um 1500. Rom. Taufstein. Mehrere _Denkmaeler_ 17. und 18. Jh.
+
+_BRINNIS._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.
+
+*Dorf-K.*, rom. Unterbau, spgot. erneuert. -- Der spgot. _Schnitzaltar_
+gehoert zu den besseren.
+
+_BRONN._ OFranken BA Pegnitz.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Portal.
+
+_BRUCHKOeBEL._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+*Dorf-K.* 1724. Turm 1410, Abschluss mit Zinnen, erhoehten Ecken, steinernem
+Helm.
+
+_BRUeCKEN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Dorf-K.* Chor 13. Jh. gerade geschlossen, rippenloses Kreuzgwb.
+
+_BRUeCKENAU._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Schloss* (jetzt Hotel) erb. in 2. H. 18. Jh. von den Fuerstaebten von Fulda.
+
+_BRUeNN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* 1671. Emporen in 2 Geschossen. Flache Decke. Fenster spitzbg.
+und auch sonst noch got. Reminiszenzen.
+
+_BRUNNHARDTSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Kirche* von 1732.
+
+_BUCH._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Cisterc.-Klst.* A. 13. Jh. Seit 16. Jh. zerfallen. Aus Bruchstuecken und
+ausgegrabenen Grundmauern die Anlage erkennbar. Gr. normal kreuzf.
+Seitlich vom Chorquadrat je 2 Kapp., die mit der OWand des Hauptchors in
+gleicher Flucht schliessen; im Msch. 5 Quadr., doppelt soviel in den Ssch.,
+also gebundenes System. Die Ssch. hatten Kreuzrippengwbb. Ungewiss die
+Deckenform des Msch. Chorkapellen mit 1/2kr. Tonnen. Baustoff: Bruchstein
+mit Hausteingliedern. -- _Klostergebaeude_. Auf der WSeite des Hofes das
+2sch. 5jochige Refektorium. Verhaeltnismaessig gut erhalten das abgesonderte
+Abtshaus, z.T. 13., z.T. 15. Jh.
+
+_BUCH._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Dorf-K.* 1616. 1sch. flachgedeckt, der gewoelbte Chor im OTurm.
+Stuckdekoration und Altarausstattung M. 18. Jh.
+
+_BUCHA._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Rudolstadt.
+
+*Dorf-K.* Lhs. got. Der in der Anlage rom. Turm infolge von Erweiterungen
+in der Mitte. -- _Kanzelaltar_ 17. Jh.
+
+_BUCHAU._ OFranken BA Kulmbach.
+
+*Pfarr-K.* Einfach sprenss., rck. mit 3seitigem Schluss. Schoener Giechscher
+_Grabstein_ 2. H. 16. Jh.
+
+*Schloss* der Grafen v. Giech, kleiner Befestigungsbau mit halbrunden
+Mauertuermen, z. T. mit Buckelquadern. Palas 1470.
+
+_BUCHBRUNN._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Ev. Pfarr-K.* Wohlgegliederter OTurm, Ueberg.-Stil nach M. 13. Jh. -- Bmkw.
+spgot. _Taufstein_ 1522.
+
+*Kath. Pfarr-K.* um 1700, noch mit gotisierenden Anklaengen.
+
+_BUCHELOH._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Rudolstadt.
+
+Grosse *Dorf-K.* Der rom. Turm in der Mitte; ehemals Chor-Turm; Lhs. 1729;
+aus derselben Zeit die _Kanzel_ und der huebsche _Taufengel_.
+
+_BUCHHOLZ._ K. Sachsen AH Annaberg.
+
+*Katharinen-K.* 1504-21. Geplant als 3sch. Hallenbau mit Emporen, jedoch
+unvollendet gelassen, mit Holzdecke geschlossen. Die jetzigen Emporen
+1872. -- Die _Gemaelde_ an der Chorwand entnommen dem ehem. Hochaltar in der
+Franziskaner-K. in Annaberg, von einem saechsischen (nicht oberdeutschen)
+Meister nach 1521, z. T. mit Benutzung von Duerers Marienleben.
+
+*Begraebnis-Kap.* _Fluegelaltar_, im Mittel Gemaelde mit dem hl. Wolfgang und
+der Sage vom Traum des Bergmanns David und dem Ursprung des Annaberger
+Bergbaus, um 1520.
+
+_BUeCHOLD._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* Chor (4/8) in der Anlage aus Ma., das 1sch. flachged. Lhs. und
+die 2 den Eingang zum Chor flankierenden Tuerme 1619. Gleichzeitig die
+_dekorative Ausmalung_, hauptsaechlich Umrahmungsmotive um Fenster, Tueren
+und Chorbg., von _W. Ritterlein_, und die _Altargemaelde_ in frbar. Aufbau.
+
+*Schloss*. Runder rom. Bergfried, Bering annaehernd kreisf., got.
+
+_BUeCHENBACH._ OFranken BA Hoechstadt.
+
+*Dorf-K.* Spuren von Befestigung.
+
+_BUeHLER._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* Erb. von B. Julius 1611-14, Turm ueber dem Chor.
+_Sandsteinkanzel_ 1594.
+
+_BULLENHEIM._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Chor im OTurm um 1300, rom.-got. Kompromiss. -- Einheitliche
+_Ausstattung_ um 1660. Stattliches _Bildnisepitaph_ eines Gf. v.
+Schwarzenberg {~DAGGER~} 1579.
+
+Im Dorf eine Reihe gefaelliger *Fachwerkhaeuser*.
+
+_BUNDORF._ UFranken. BA Hofheim.
+
+*Schloss* der Truchsess v. Wetzhausen. SFluegel 2. H. 16. Jh. NFluegel um
+1700. Huebsche Innendekoration A. 18. Jh.
+
+_BUeRABERG._ RB Cassel Kr. Fritzlar.
+
+*Kapelle*. Aeltester hessischer Bischofssitz, vom h. Bonifacius gegr. Jetzt
+einfache Wallfahrts-K., im 17. Jh. mit Beibehaltung der rom. Anlage
+hergestellt.
+
+_BURGEBRACH._ OFranken BA Bamberg II.
+
+*Pfarr-K.* Chor und Turm 1454, Schiff 1731. -- _Oelberg_ aus Fuernbach
+uebertragen, ca. 1580-1600.
+
+_BUeRGEL._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Kirche* spgot. und 17. Jh., am Portal Formen aus beiden Epochen
+zusammengearbeitet. -- Reste der Stadtbefestigung.
+
+*Klst. Buergel* s. Talbuergel.
+
+_BURGGAILENREUTH._ OFranken BA Ebermannstadt.
+
+*Schloss*, nach Zerstoerungen im Bauernkrieg und im 30j. Krieg einfach
+hergestellt.
+
+_BURGGEHAIG._ OFranken BA Kulmbach.
+
+Zahlreiche schoene *Fachwerkhaeuser*.
+
+_BURGGRUMBACH._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* Gotisierender Neubau 1613. Juliuswappen. -- Reiche _Bar. Kanzel_
+A. 18. Jh. _Gemaelde_ des ehemal. Hochaltars bez. _Francesco Mica_ 1714.
+_Grabmal_ der Anna v. Grumbach ({~DAGGER~} 1598), liebenswuerdige Kinderfigur in
+Renss.-Aedikula. -- Im Dorf 4 bar. _Bildstoecke_ mit reicher Plastik.
+
+*Schloss*. Stammsitz des 1328 ausgestorbenen Geschlechtes der Grumbach; kam
+dann an die Wolfskeel, die sich nach G. nannten. Die bestehenden Bauten
+unbedeutend, E. 16. Jh.
+
+_BURGHAeSELER._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*"Alte Kapelle"* (jetzt Remise), ein seiner Bestimmung nach raetselhafter
+3stoeckiger, in viele kleine Gemaecher geteilter Bau aus A. 16. Jh.
+
+*Dorf-K.* mit gut erhaltenem rom. OTurm.
+
+_BURGHASUNGEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Turmruine* sprom. Einziger Rest der 1082 gegr. Benedikt.-Abtei. 4seitiges
+Erdgeschoss, hohes 8seitiges Obergeschoss. Im Jahre 1896 stuerzte dieser
+Turmrest ein. Ecklisenen, keine horizontale Gliederung bis auf den
+Zahnschnitt unter dem Obergeschoss, letzteres mit schlanken gekuppelten
+Schalloeffnungen.
+
+_BURGISDORF._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.* rom. einfachster Art, keine Apsis. Seitliche Vorhalle mit
+gekuppelten Fenstern. Tuerloser WTurm in der Breite des Schiffes. An der
+Tuer aeusserst primitive _Plastik_. An der OWand grosses fruehgot.
+_Wandgemaelde_.
+
+_BURGJOSSA._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Wasserburg*. Raetselhaft der grosse 1/2kr. Ausbau aus Buckelquadern ; die
+Vermutung, dass er der Rest eines grossen Bergfrieds des 12. Jh. sei, hat
+sich nicht bestaetigt. Das Herrenhaus einfache Anlage bez. 1573.
+
+_BURGK._ Reuss ae. L. LA Greiz.
+
+*Fuerstl. Schloss* aus 16. und 17. Jh., wohl erhalten, doch ohne archit.
+Bedeutung. Einige huebsche dekorierte Gemaecher.
+
+_BURGKUNDSTADT._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Pfarr-K.* 1812, Toranlage des Pfarrhauses 1723.
+
+*Rathaus* mit hervorragend schoener Holzarchit. des 17. Jh. Auch sonst viel
+vortreffliche und gut erhaltene Fachwerkhaeuser 17. bis 19. Jh.
+
+_BURGLAUER._ UFranken BA Kissingen.
+
+*Dorf-K.* Turm unten spgot., oben 17. Jh. Langhaus 1602. -- Wuerzburger
+Schule. _Holzfigur_ der Madonna, A. 16. Jh. _Grabsteine_ des Ritters
+Bernhard von Steinau und seiner drei Frauen 1486, 1494, 1500, 1508.
+
+_BURGLEMNITZ._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt.
+
+*Dorf-K.* von rom. Anlage. -- Huebscher _Taufstein_ aus 1. H. 17. Jh.,
+Alabaster. Auf dem Kirchenboden Reste von 3 spgot. _Altarwerken_.
+
+_BURGREPPACH._ UFranken BA Hofheim.
+
+*Ev. Pfarr-K.* Chor mit Turm 1585, Lhs. 1734. -- Bar. _Grabsteine_ der
+Reichsfreiherren Fuchs von Bimbach.
+
+*Schloss* nach 1726. Stattliche, monumental gehaltene Anlage, Gr.
+triklinienfoermig, der Eckpavillon turmartig ueberhoeht, Details in der
+Richtung des Bamberger Spaetbarock. Saal mit guten Stuckaturen und
+Gobelins.
+
+_BURGSCHEIDUNGEN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Der rom. Ursprung in mehreren Einzelformen erkennbar. Bedeutend
+die 3 _Epit._ der Familie v. Wiehe 1568, 1596, 1598, wohl alle drei von
+_Christoph Weber_, in dem man hier einen hervorragend tuechtigen Meister
+kennen lernt; von ihm wohl auch die _Kanzel_.
+
+*Schloss*. Von der Burg des Ma. nichts erhalten. E. 16. und A. 17. Jh.
+regelmaessige 3Fluegelanlage, die vordere Hofseite nach der Unstrut offen.
+Ausgebaut 1724 ff. von _Daniel Scholz_ fuer Gf. Levin v. d. Schulenburg.
+Vom aelteren Bau der SOFluegel mit Treppen-Turm und reichem Portal bez.
+1633. Der Scholzsche Umbau nicht in Vollstaendigkeit ausgefuehrt. Splendider
+Quaderbau mit Keller, 2 Hauptgeschossen und Mansarddach. Ungemein reich,
+aber in die Gesamtkomposition nicht gut eingefuegt (ein spaeterer Gedanke)
+der Mitteltrakt; aus dem Gartensaal fuehrt eine Freitreppe mit
+geschwungenem Doppellauf zum Park. Dieser mit Terrassen, Grotten und
+Statuen reich ausgestattet.
+
+_BURGSINN._ UFranken BA Gemuenden.
+
+*Pfarr-K.* neu. Guter, klassizist. _Hochaltar_ um 1770. -- An den
+Langhauswaenden gute _Epitaphien_ des 16. und 17. Jh. Neben dem Hochaltar
+_Oelgemaelde_, die drei Frankenapostel, um 1700, in der Art des _Osw.
+Onghers_.
+
+*Wasserschloss*. Quadratische Anlage mit 4 quadratischen und einem runden
+Eckturm. Quadratischer, massiger Bergfried aus 11. Jh.; aus dieser Zeit
+noch die Anlage des teilw. erneuerten Beringes. Die Wohnbauten aus 16. Jh.
+Das ursp. Aussehen einer fraenkischen Wasserburg gut bewahrt.
+
+*Fronhofschloesschen*. 1607. Huebscher, 2geschossiger Renss.Bau mit
+ausspringendem Treppenturm und gegruendetem Erker.
+
+*Neues Schloss*. 1620. Einfach.
+
+_BURGSTAeDT._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Stadt-K.* 1522, 1sch. flachgedeckt. Schluss 5 Seiten des 10Ecks,
+bedeutende Raumwirkung, 36,5 m l., 17,1 m br.
+
+_BURGWALDE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.). Umbau von 1700, bmkw. _Schnitzaltar_ aus 2. H. 16. Jh.
+
+_BURGWENDEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Dorf-K.* OTurm mit sprom. gekuppelten Fenstern und Spuren einer Apsis.
+Lhs. 1695 erweitert.
+
+_BURGWERBEN._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Dorf-K.* Eine ehemalige Pfl.Basilika im Uebergangsstil des 13. Jh., die im
+30j. Kriege ihre Seitenschiffe verloren hat; das polyg. Altarhaus 1581.
+
+_BURGWINDHEIM._ OFranken BA Bamberg II.
+
+*Pfarr-K.* einheitlich bar., nicht bedeutend.
+
+*Kurie* des Klst. Ebrach (jetzt Rentamt), 1720-25, fuer _B. Neumann_ in
+Anspruch genommen; originelle Gr.gliederung; aus einem quadr. Mittelbau,
+der einen einzigen grossen Saal enthaelt, entwickelten sich in dreifachem
+Vorsprung 4 Eckpavillons; bei maessigen Dimensionen imposante Gesamtwirkung.
+
+_BURKARTSHAIN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* Der gerade Chor rom., sonst 15. Jh. Gute _Grabsteine_ 16. Jh.
+
+_BURKAU._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* 1725 und 1897. -- Vortreffliches Relief der hl. _Sippe_ A. 16.
+Jh. -- _Altar_ im Ohrmuschelstil. -- v. Braun- und Wartenbergsche _Gruft_ A.
+18. Jh., mit Denkmaelern.
+
+_BURKHARDRODA._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Kirche*. 1787. Glocke 1505 mit Relief der h. Anna Selbdritt.
+
+_BURKHARTSWALDE._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Dorf-K.* (ehem. Wallfahrt), spgot. 3sch. Hallenkirche, nicht zu Ende
+gefuehrt. -- _Altaraufsatz_ ca. 1640, reich in der Dekoration, das
+Statuarische mittelmaessig. Got. _Sakramentshaeuschen_ 14. Jh., ziemlich
+derb, vielleicht aus Klst. Altzelle. 3 _Epit._ E. 16. Jh.
+
+_BUSCHDORF._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+Rom. *Dorf-K.*, got. umgebaut. Bmkw. das rom. _Sakramentshaeuschen_.
+
+_BUTTENHEIM._ OFranken BA Bamberg I.
+
+*Pfarr-K.* 1754, Fassade mit Statuen, reiche Innenausstattung. 10
+Grabmaeler der Familie v. Stiebar 1491-1579.
+
+*Schloss* der Frhh. v. Seefried.
+
+_BUTTHART._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* 1769 von _Geigel_, Turm 1594. -- _Oelberggruppe_ 17. Jh.,
+ueberlebensgross, nicht schlecht.
+
+_BUTTLAR._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* (kath.). Nach Brand 1867 fast neu. -- _Kanzel_ und _Hauptaltar_
+von auffallend feiner Qualitaet (aus Klst. Amoeneburg).
+
+_BUTTSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Stadt-K.* S. Michaelis, spgot. Hallenkirche mit Emporen aus 18. Jh. Der
+seitlich stehende Turm aehnlich dem der Haupt-K. zu Jena. Das Ganze typisch
+fuer eine barockisierte thueringische Kleinstadtkirche. -- Prunkvoller, sehr
+"katholisch" aussehender _Altar- und Kanzelbau_ 1727. Deckenmalerei von
+_Fr. Dom. Minetti_.
+
+*Friedhof* mit offenen Renss.-Hallen die Mauern entlang. Unter den
+_Grabsteinen_ vom 16. Jh. ab viel Gutes.
+
+
+
+
+_C_
+
+
+(Siehe im uebrigen *K*)
+
+_CHEMNITZ._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Schloss-K.* (Benedikt.-Klst.), gegr. 1136, Erneuerung des Klst. 1499 ff.,
+der K. 1514-1525. Vom rom. Bau ruehren her das Chorquadrat, die aussen
+platt, innen mit 1/2kr. Nischen schliessenden, mit Tonnen ueberwoelbten
+Nebenchoere und das suedl. Qsch.; hier auch einiges Detail aus 12. Jh. Die
+(vermauerten) Fenster an der Hochmauer des Chors und einiges im Qsch., wo
+eine mit den Wohnungen der Moenche kommunizierende Empore gewesen zu sein
+scheint, rom. zu got. Der anschliessende OFluegel des Kreuzgangs frgot. Das
+Lhs. spgot. von aehnlichem Habitus wie die K. in Freiberg, Annaberg, Pirna,
+nur schmaeler in den Sschiffen (eine Folge der beibehaltenen rom.
+Grundmauern). Das Prinzip der einheitlichen Decke besonders konsequent
+durchgefuehrt; die Gurtrippen fehlen ganz. Empore nur im noerdl. Ssch.
+Ausserhalb der westl. Stirnmauer eine Vorhalle und ueber ihr zwei, nur bis
+zur Schiffshoehe ausgefuehrte Tuerme. Ueber der kleinen Tuer des noerdl. Ssch.
+erhebt sich in voller Hoehe der Wand eine eigentuemliche _plastische
+Dekoration_, bez. 1525. Sie ahmt ein Baugeruest von rohen Staemmen nach; die
+Aeste teils gekappt, teils miteinander verschlungen; die zwischen ihnen
+liegenden Wandfelder mit Statuen ausgesetzt. Zuunterst Loewen; darueber, in
+Hoehe der Tuergewaende, der Kaiser Lothar und die Kaiserin Richenza als
+Stifter; im folgenden Geschoss die Maria und 4 Heilige, im dritten die
+Trinitaet und Engel. Neben der "schoenen Pforte" in Annaberg die wertvollste
+plastische Leistung dieser Zeit und Landschaft. Die Koerperbildung hat
+Wucht und Wuerde, die Behandlung des Fleisches ist weich und breit, die
+Gewandung erinnert an die Wuerzburger und noch mehr an die Mainzer Schule;
+eventuell Vermittlung durch den _Backofenschueler_ in Halle. -- Im Innern
+die aus einem einzigen Stamm geschnitzte _Gruppe_ der Staeupung Christi;
+die gegenstaendliche Auffassung grell naturalistisch, die kuenstlerische
+Behandlung nicht ohne Feinheit, nahe verwandt der Tulpenkanzel im
+Freiberger Dom. [Die schoene Sandsteinkanzel. Fr. Renss. 1538, jetzt im
+Museum.]
+
+*Kloster*. Wenige Reste erhalten: ein Masswerkgiebel in Backstein E. 15.
+Jh., dekorative Bruchstuecke von einem Bau des Kf. Moritz.
+
+*Jakobi-K.* 15. Jh.; vom Bau des 13. nichts erhalten. -- Hallenkirche von 4
+Jochen, Sschiffe mit 8Eckschluss, der Hauptchor zu einer 3sch. Anlage mit
+7/10 Umgang erweitert. Turm isoliert in suedwestl. Richtung. -- [_Heiliges
+Grab_ aus Holz geschnitzt von _Georg Johann Kil_ 1480; es ist 2,75 m l.,
+1,25 m br., 3,45 m h. und baut sich zweigeschossig in Form einer Laube
+auf; in den 8 Nischen des niedrigen Untergeschosses je ein schlafender
+Waechter; im Obergeschoss der Leichnam Christi; draussen vor den 8
+Bogenoeffnungen (je 3 an den Langseiten und 1 an den Schmalseiten) standen
+auf Konsolen ebensoviel Leidtragende (Joseph von Arimathia, Nikodemus
+usw.); die Gesamtanordnung also vergleichbar dem Sebaldusgrab _P.
+Vischers_. Das Figuerliche derb handwerksmaessig, das Architektonische mit
+seinen geschmeidigen Masswerkformen in seiner Art vortrefflich. Das stark
+beschaedigte und mehrerer Figuren beraubte Werk jetzt im Museum des
+Chemnitzer Geschichtsvereins; ebenda noch andere aus der Jakobi-K.
+stammende Kunstwerke.] [Fluegelgemaelde des abgebrochenen Hochaltars aus A.
+16. Jh. im Museum.] Auch der an seine Stelle getretene Bar.-Altar
+entfernt; seine Gemaelde, von _A. F. Oeser_, jetzt in der Sakristei. -- 2
+_Abendmahlskannen_ 1663, Augsburger Arbeit.
+
+*Johannis-K.* Erster Bau 1254, zweiter A. 16. Jh., nach Zerstoerung 1547
+erneuert 1565; ohne archit. Interesse. Portal mit aehnlicher Umrahmung von
+Astwerk wie das der Schloss-K.; im Mittel _Relief_ mit der Auferstehung der
+Toten nach Hesekiel c. 37; darueber ein zweites mit dem Juengsten Gericht. --
+_Kanzel_ 1721 aus dem spgot. Altarwerk zusammengesetzt. -- _Taufstein_, am
+Fusse betende Kinderfiguren (vgl. Annaberg; das Motiv erhaelt sich bis A.
+17. Jh., s. Weissbach AH Floeha).
+
+*S. Pauli-K.* 1760. _Altarbau_ von reicher Archit., steinerne Freifiguren
+der beiden Johannes, Gemaelde v. _Ch. W. E. Dietrich_.
+
+*Rathaus* ursp. 1496, durch oeftere Braende beschaedigt; in einigen Raeumen
+Einzelheiten aus Fr.Renss.
+
+*Wohnhaeuser*. Durch den Stadtbrand im 30jaehr. Kriege und andere im 18. Jh.
+viel zerstoert. Die Ueberreste zeigen, dass Chemnitz eine reiche Fr.Renss.
+der lombardischen Richtung besass. Das Portal im Hofe der inneren
+Klosterstr. no 8 bez. 1542, in der Figur des guten Hirten Anklang an den
+Hallenser _Backofenschueler_ (vgl. Portal der Schloss-K.). Sehr gut das
+Portal Markt no 15 bez. 1559.
+
+_Altertuemersammlung_ im Koenig-Alberts-Museum.
+
+_CHRISTENBERG._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Dorf-K.* Das flachged. Schiff hat kleine rom. Fenster, 1817 erhoeht und
+modernisiert. Chor 1520, 2stoeckige Aussenhalle als Kanzel. Fraenkischer
+_Steinsarg_.
+
+_CHRISTES._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.
+
+*Wallfahrts-K.* am Christusborn. M. 15. Jh. Kleine 3sch. Basilika von 3
+Jochen. In der Sakristei wertvolle spgot. _Wandmalerei_.
+
+*Bauernhaus*. Reicher Fachwerkbau 1619.
+
+
+
+
+_D_
+
+
+_DAGOBERTSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Melsungen.
+
+*Dorf-K.* spaetgot. auf rom. Fundamenten. Quadr. Turm mit Spindeltreppe.
+Rom. Altarmensa.
+
+_DAHLEN._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Stadt-K.* Der stark gestreckte Chor mit 3/8 Schluss 1475. Lhs. 3sch. Halle
+aus 2. H. 16. Jh., reiches Netzgwb. mit schwaechlich profilierten
+Formziegelrippen. Portal in feiner, nicht zu reicher Renss. -- Stattlicher
+spgot. _Sakramentshaus._ _Mosesstatue_ (Kanzelfuss) um 1500. Schoener,
+interessanter v. Schleinitzscher _Grabstein_ um 1530 in der Art des _Hans
+Schickentanz_.
+
+*Schloss*. 1744-51 fuer Gf. Heinrich v. Buenau. Grundriss in Form eines H.
+Aussenarchitektur sehr einfach. Im Innern besonders bmkw. der Saal in
+weissem Stuckmarmor; die Kinderreliefs in der Art _Knoeflers_, die
+Deckenmalerei 1756-59 von _A. F. Oeser_; von demselben das Treppenhaus und
+der Kaisersaal. Bmkw. _Bildnisreihe_ von _Silvestre_, _Liotard_, _Graff_,
+_Oeser_, _Vogel_. Meissener _Porzellan_ z. T. ersten Ranges.
+
+_DANKMARSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Dorf-K*. 1sch. mit 5seitig polyg. Chor von 1586 und WTurm von 1431, das
+Kielbogenportal 1586.
+
+_DARSTADT._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+_Dorf-K_. 1597, spitzbg. Fenster und Netzgwbb., Ehewappen Zobel-Echter. --
+_Deckengemaelde_ bez. _Thalheimer_ 1765. _Hochaltar_ mit reicher und
+tuechtiger Sandsteinplastik (Himmelfahrt), alt bemalt, 1598 von _Joh.
+Juncker_. _Kanzel_ aus derselben Zeit, Holz. -- _Bildnisgrabsteine_ der
+Zobel v. Giebelstadt 1553 (Art des _Peter Dell_), 1554, 1560, 1772. --
+_Kelch_ von _Stipeldey_ in Augsburg 1777.
+
+*Schloss* der Zobel. Zwei durch einen (juengeren) Zwischenbau verbundene
+Giebelhaeuser mit runden Ecktuermen, etwa A. 17. Jh.
+
+_DAUMITSCH._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O.
+
+*Dorf-K*. aus A. 16. Jh., im 18. Jh. fuer die Verhaeltnisse praechtig
+erneuert; die Bruestungen der Emporen und die flache Decke ganz bemalt;
+besonders reich der _Altarbau_.
+
+_DAUTZSCHEN._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Dorf-K*. 1sch. rom. Anlage mit frgot. und bar. Veraenderungen. Schiff,
+Chor und Apsis in den Breiten voneinander abgesetzt. -- Rom. _Taufstein_.
+
+_DEHLITZ U. B._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K*. Gut erhaltene fruehestgot. Anlage des 13. Jh., am eingezogenen,
+platt geschlossenen Chor spitzbg. Dreifenstergruppe.
+
+_DELITZSCH._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Stadt-K*. Backstein mit Sandsteingliedern, spgot. Hallenkirche 1404,
+Netz- und Stern-Gwb.; der in den Gr. unorganisch eingefuegte WTurm auf
+aelteren Grundmauern. Die Emporen sollen z. T. noch aus 15. Jh. sein.
+_Oelberg_ 1410; _Schnitzaltar_ 1437 mit Doppelfluegeln von 1492; gelobt ein
+_Triptychon_ von 1511, ganz gemalt; in der Kreuzkap. ansehnliche
+Renss.Grabmaeler 1576, 1584, 1614, 1615.
+
+*Gottesacker-K.* Wertvoller _Schnitzaltar_ A. 16. Jh. (das J. 1550 das der
+Uebertragung, nicht der Entstehung).
+
+*Spital-K.* spgot. 1sch. Doppelfluegeliger _Schnitzaltar_.
+
+An *Buergerhaeusern* einige Renss.Portale. *Stadtmauern* und 2 Tuerme.
+
+_DERMBACH._ Sachsen-Weimar Bezirksstadt.
+
+*Kathol. Pfarrk.* Reicher Barockbau 1732-36, verwandt den Kirchen in
+Bremen und Schleid. 1sch. mit 3 weiteren Kreuzgewoelben ueber reicher
+Wandarchitektur. In der 1/2kr. Chornische der imposante _Hochaltar_ mit
+korinth. Sll. aus farbigem Stuckmarmor und 4 sehr grossen geschnitzten
+Figg. _Kanzel_ und Schalldeckel in Stuckmarmor. _Gestuehl_ und 4
+Beichtstuehle gut geschnitzt, Eichenholz. _Wappentafel_ des Abts v.
+Dalberg. -- Daneben das 1730 erbaute Franziskaner-Kloster.
+
+*Evangel. Pfarrk.* Sch. 1714. Turm aus sp. Ma. Kirche 3sch. mit
+Tonnengewoelbe aus Holz. 2 Emporen uebereinander auf Rundsaeulen. 2 gute
+reiche _Barockportale_. _Holzrelief_ des Abendmahls um 1475, nach der
+Tradition aus der Kirche von Hartschwinde bei Dermbach stammend. Bar.
+_Epitaph_.
+
+*Schloss* der Fuerstaebte von Fulda 1707, Wappentafel v. Schleifras. --
+_Gasthaus_, Fachwerkbau 1613.
+
+_DETTELBACH._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Oft veraenderter Mischbau. Die spgot. Haelfte koennte als
+Hallenkirche geplant gewesen sein; jetzt 1sch. mit umlaufenden Kapellen,
+Schluss in 4 (sic) polyg. Seiten. 1770 ein ebenfalls polyg. schliessender
+WBau angefuegt. -- Reichliches _Altargeraet_ um und nach 1700, durchweg
+augsburgisch.
+
+*Wallfahrts-K.*, verbunden mit Franzisk.-Klst. 1610-1614. Ein
+Hauptbeispiel des sog. Juliusstils, d.i. eines Kompromisses von SpGotik
+und FrBarock. Erhalten blieb aus A. 16. Jh. der grazioese spgot. Chor. Das
+Gwb. in kunstvollen "gewundenen Reihungen", an den Schlusssteinen die
+Wappen der Fuerstbischoefe Lorenz v. Bibra (1493-1519) und Konrad v. Thuengen
+(1519-40). -- Der Juliusbau nach neuem Plan und in groesserem Massstab (aus
+den Akten geht nicht hervor, welchem der mehreren Werkmeister der Entwurf
+zukommt). Qsch. 32 m l., 10,5 m br.; Lhs. 1sch. 20 m. l., 11,5 m br. Der
+Raumeindruck dem eines Zentralbaues sich naehernd, in seiner bequemen Weite
+renss.-maessig. Decke Tonnengwb. mit got. gewundenen Reihungen auf
+Renss.Pilastern. Die Moenchsempore im noerdl. Qsch. 1659 eingebaut. --
+Aeusseres: Verputzbau mit Quaderecken. Die Formen got. in den spitzbg.
+Fenstern mit Fischblasenmasswerk und den abgetreppten Strebepfeilern,
+renss. in den Gesimsen und dem schweren Giebelschmuck. Die WFront gibt
+eine grosse glatte Flaeche als Folie fuer einen der prunkvollsten Portalbaue.
+Dieser in frbar. Formcharakter, von _Mich. Kern_ 1611-13. Um die nicht
+grosse rundbg. Tueroeffnung eine kolossale Rahmenarchitektur, die in ihren
+Motiven sich den Altarbauten dieser Zeit eng anschliesst; ebenso in der
+Anordnung des ueberreichen plastischen Figurenwerks. -- _Innenausstattung_.
+Aus der Juliuszeit nur die ueberaus prunkvolle _Kanzel_ (Sandstein und
+Alabaster) erhalten, 1626 von _M. Kern_; gegenstaendliches Motiv die Wurzel
+Jesse; in der dekorativen Empfindung noch viel Spaetgotisches. Im Zentrum
+grosser _Gnadenaltar_ in Stuckmarmor, von _Augustin Bossi_ 1779; das
+Gnadenbild (Pietasgruppe) um 1500. -- Im _Kirchenschatz_ hervorragendstes
+Stueck Monstranz von _Joh. Zeckel_ (Augsbg), um 1700.
+
+*Klostergebaeude* 1616-20, 4fluegelige Anlage in einfachster
+
+*Rathaus* A. 16. Jh. An der Fassade (Langseite) baut sich nicht ohne
+monumentale Wucht eine doppellaeufige Freitreppe auf, ueber dem Podest eine
+Laube und ueber dieser ein polyg. Choerlein; die einfach behandelten Fenster
+asymmetrisch verteilt; die Giebel der Schmalseiten mit derber
+Blendengliederung. Das Innere grossenteils veraendert, gut erhalten und
+bmkw. die Ratsstube mit Erker und Vorplatz; got.-renss. Kompromiss.
+
+*Stadtbefestigung* vollstaendig erhalten, wenn auch in broeckligem Zustande.
+36 vollrunde Mauertuerme in Abstaenden von 26-30 m. Gewoehnlich folgt auf 2
+kleinere ein groesserer. Von den einst 5 Toren noch zwei.
+
+_DIEBACH._ UFranken BA Hammelburg.
+
+*Pfarr-K.* Rom., A. 13. Jh. Kreuzfoermiger Chor im Ostturm. Querschiff und
+Langhaus stark veraendert. -- 3 spaetgot. _Holzfigg._ E. 15. Jh.
+
+_DIEDORF._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* Einheitlich 1785. Altar, Taufstein, Kanzel und Orgel in
+charakteristischer Zusammenordnung.
+
+_DIENSTADT._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Dorf-K.* Rom. Turmchor; sonst im 15. und 17. Jh. umgebaut. --
+_Schnitzaltar_ nach 1500, wohl der beste der Gegend.
+
+_DIETENBORN._ RB Erfurt Kr. Hohenstein.
+
+Ehem. *Kloster*. Die spgot. Konventgebaeude als Landsitz umgebaut. wenige
+rom. Reste der K.
+
+_DIETERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* 1785. Sandsteinquaderbau, Fenster mit gemusterter
+Blankverglasung. Gestuehl rok.
+
+Schoenes _Fachwerkhaus_ mit Zahnschnitten 17. Jh.
+
+_DIETLAS._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Schloss Feldeck*, ehemals Wasserburg. Im Hof die Zahl 1534. Rechteckige
+Fenster 1605 in die ma. Mauern eingebrochen. Viereckiger Bergfried. In der
+8 Meter hohen Ringmauer des Hofes ein Rundbogenportal.
+
+_DIMBACH._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Dorf-K.*, ehedem Propstei-K. zu Muenster-Schwarzach. Beg. 1325 (Inschr.)
+noch mit rom. Reminiszenzen. Chor 1sch., 2 gerade Joche und 5/8 Schluss.
+Langhaus flachgedeckt, Basilika in 4 Achsen und 3sch. Westbau mit
+Mittelturm. Binnenpfeiler 8eck. (in der 4. Achse suedl. eine Saeule!);
+Scheidbogen in der oestl. Achse rund; sonst spitz. Beiderseits vom Chor
+quadrat. Kapellen: Anfaenge nicht ausgebauter Tuerme. Vgl. die Doppeltuerme
+in Hassfurt, Gerolzhofen, Koenigsberg i. Fr., hier jedenfalls an den analog
+disponiert gewesenen rom. Bau von Muenster-Schwarzach angeknuepft und in der
+Gegend das frueheste Beispiel von got. Doppelturmanlage. Gute _Altaere_ um
+1720. Im Hochaltar _Gnadenbild_, Madonna um 1400, Holz, von maessiger
+Qualitaet, aber mit originellen Zuegen.
+
+_DINGELSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Marien-K.* 1688.
+
+Das *Franziskaner-Klst.* auf dem Korbschen Berge neu. Die Altaere enthalten
+alte _Schnitzfigg._ aus einem der frueheren eichsfeldischen Kloester. Bmkw.
+die _Stationsbilder_ der Wallfahrt.
+
+_DINGSLEBEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* Alte Gruendung. Der jetzige Bau 1730-42. Einfaches Rok. mit
+Emporen. Die Ausstattung gibt ein einheitliches und bezeichnendes
+Gesamtbild. -- Vom aelteren Bestande der spgot. _Taufstein_.
+
+_DIPPACH._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Dorf-K.* mit ma. Chor-Turm. Das Sch. mehrfach erneuert. -- _Taufstein_
+1649 mit guten Skulpturen.
+
+_DIPPOLDISWALDE._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Marien-K.* Von der aelteren Kirche der WTurm, M. 13. Jh.; die 4 durch
+gegliederte Bogenfriese geteilten Stockwerke treppen sich zurueck. Das
+Portal rom. organisiert, aber spitzbg. geschlossen; es war eine offene
+laubenartige Vorhalle beabsichtigt wie in Wechselburg. Im uebrigen spgot.
+Halle auf fast quadr. Gr.
+
+*Nikolai-K.* Gut erhaltene Basilika im Ueb. St. wohl erst nach M. 13. Jh.
+(im 20. Jh. erneuert von _Lossow_ und _Kuehne_); Lhs. flach gedeckt, Chor
+mit Kreuz-Rippengwb., an den Ecksll. frgot. Laubkaptt. Das 3sch.
+Gemeindehaus 22 : 19,5 m. sehr breit im Msch., quadr. Vorchor, Apsis
+unregelmaessig polyg. (5/10). Die niedrigen rck. Pfll. haben gegen das Msch.
+eine eckige Vorlage, um welche sich das Gesims verkroepft, die Arkaden
+spitzbg., ebenso der Triumphbg. Die Fenster nicht in den Achsen; sie
+schliessen rundbg., das Portal spitzbg. mit einfachem Windberg. Sonst das
+Aeussere schlicht, Bogenfriese, keine Lisenen. Ein Turm ist nicht und war
+nie vorhanden. -- Das Innere war reich _bemalt_; zwischen Arkaden und
+Fenstersohlbank Einteilung von 30 Feldern in 2 Streifen erkennbar. --
+_Fluegelaltar_ (rest.), Schrein geschnitzt, die Fluegel auch auf der
+Innenseite bemalt, um 1520, ueber den Meister s. Oberbobritzsch.
+
+*Schloss*, wesentlich 16. und 17. Jh. Den architektonisch wichtigsten Teil
+bildet die Hofseite. Das Mittelhaus im Charakter der Bauten des Kurfuersten
+Moritz, also um 1530-40. Interessant die Pilasterordnung nach ital.
+Vorbild. Proportionen nicht gelungen, doch reizvoll die Einzelheiten.
+
+*Rathaus* E. 15. Jh., NGiebel 1540. Rundbg. Portal mit verschraenktem got.
+Stabwerk und Sitznischen, darueber Wappen bez. 1534. Auf Konsolen 2 gute
+Statuen, Maria und Laurentius, A. 16. Jh.
+
+*Haus* am Markt no 19, Renss. Portal bez. 1543, von Pilastern aehnlich
+denen am Schloss flankiert, in den Zwickeln Delphine.
+
+_DITTERSBACH._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Dorf-K.* 1662, 1sch., Holzdecke, 3/8 Chor, WTurm 1721. -- _Grabstein_ der
+Familie v. Kiesenwetter 17. und 18. Jh.
+
+_DITTMANNSDORF._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* 17. Jh. Interessanter Gewoelbebau mit steinernen Emporen.
+
+_DOeBELN._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Stadt-K. S. Nikolai*. Nach Brand 1333, rest. 1497 und 1885. Hallenkirche
+von 4 Jochen, Ssch. platt, Msch. aus 8Eck geschlossen. Pfll. glatt 8eckig,
+Gwbb. auf Konsolen, in dem Ssch. kreuzf., im Msch. sternf., Fenstermasswerk
+z. T. aus 14. Jh. Maessiger WTurm, die oberen Teile nach Braenden 1629 und
+1730. -- Bedeutender _Schnitzaltar_ A. 16. Jh. vielleicht von _Hans Degen_;
+im Schrein 3 fast lebensgrosse Statuen, auf den Fluegeln je 2 Heilige in
+Hochrelief, reiche durchbrochene Kroenungsarchitektur; das Ganze ca. 11 m
+h. -- _Kanzel_ vom Tischler _David Schatz_ 1599. -- _Taufstein_ , praechtig
+aus Sandstein und Marmor, 1603. -- _Epitaphe_ des Buergermeisters
+Zimmermann, Holz, 1662; des G. Petsch, Sandstein, 1617. -- Bmkw. _Kelch_
+ca. 1470.
+
+*Gottesacker-K.* neu; von der alten verwendet die bemalte hoelzerne _Decke_
+von Hans Dittmann 1685.
+
+*Rathaus*. Umbau 1571, 1733. -- _Altertumsmuseum_.
+
+*Wohnhaeuser*. Einige Renss. Tore und Fenster.
+
+_DOeBEN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* Im OTurm rom. Formen; Chor 1507. -- _Schnitzaltar_ 1594, wohl vom
+Leipziger _Valentin Silbermann_. -- Rom. _Grabst._, wohl fuer den Burggrafen
+Konrad v. Doeben, andere 1605, 1633.
+
+*Schloss*, 14. und 17. Jh., nach Brand 1857 renoviert.
+
+_DOBERGAST._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Dorf-K.* Neubau 1866. Vorher sprom. Backsteinbau, durch das Material eine
+fuer diese Zeit und Gegend ungewoehnliche Erscheinung.
+
+_DOBICHAU._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Kirche*. Neubau 1801, also aus einer Epoche, die fuer den Kirchenbau wenig
+uebrig hatte. Klassizismus in aermlicher Gestalt.
+
+_DOeHLEN._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Dorf-K.* neu; zahlreiche _ikon. Grabst._ 16. und 17. Jh., darunter einige
+gut charakterisierte martialische Gestalten aus dem 30j. Kriege. Auf dem
+Kirchhof feiner jonischer Rundtempel als _Denkmal_ fuer A. Ch. v. Schoenberg
+1801.
+
+_DOHNA._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Stadt-K.* Spgot. Hallenkirche, 1833 im W um 1 Joch vergroessert. Der
+Formcharakter passt zu der an der OChorwand befindlichen Inschr. 1489.
+Schlanke Rundpfll. ohne Kapitelle. Die Rippen sitzen am Schaft wie
+abgebrochen und greifen, einander ueberschneidend, aus einem Joch ins
+andere ueber. An den Gwbb. einfaches Sternmuster; der an der SOEcke
+eingreifende Turm in den unteren Teilen aus aelterer Bauepoche;
+Achteckchor. -- _Schnitzaltar_ um 1500, mit besonders reicher in Laubwerk
+aufgeloester Kroenung. -- _Taufstein_, 6eckig, ueberzogen mit Mass- und
+Laubwerk in vielfachen Ueberschneidungen. -- *Pfarrhaus* 1493. Tuer mit
+Vorhangbg.
+
+*Schloss* der Burggrafen von Dohna, 1402 zerstoert, Fundamente erkennbar.
+
+_DOMMITSCH._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Stadt-K.* Spgot. Hallenkirche in Backsteinrohbau. Gwb. im 7j. Kriege
+zerstoert. WTurm. Rathaus einfacher, stark veraenderter Renss.Bau.
+
+_DORFPROZELTEN._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+*Pfarr-K.* Gute _Holzfigg._ der Madonna um 1460 und St. Sebastian um 1500.
+-- Messingkronleuchter mit kleiner Doppelmadonna 1. H. 17. Jh. von _Hans
+Klanbacht_.
+
+_DOeRINGSTADT._ OFranken BA Staffelstein.
+
+*Pfarr-K.* Chor 1412, Lhs. 1716.
+
+_DOeRNA._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen.
+
+*Dorf-K.* 1713. Grosser _Taufstein_ mit Masswerk etwa 14. Jh.
+
+_DORNBURG._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Stadt-K.* 1576, spgot., 1717 umgebaut. -- _Weinkanne_ und _Kelch_ schoene
+Augsburger Arbeiten.
+
+*3 Schloesser*, das steile Felsenufer der Saale malerisch kroenend. 1. _Das
+noerdliche_. Rom. 8eck. Hauptturm, Palas und Nebengebaeude rom. und spgot.,
+grosser Kuechenbau. Im sog. Pfalzgrafenzimmer verrestaurierte Wandmalerei
+des 16. Jh. 2. _Das mittlere_. Reizender Rok.Bau um 1740. Von Italienern
+erbaut und dekoriert. Grazioese Stuckdecken. Von jedem der 3 Geschosse
+gelangt man auf eine andere Terrasse des Gartens. 3. _Das suedliche_.
+Spaetrenss. Am Portal bez. 1608. Im Innern Tueren mit Intarsien. Die drei
+Goethezimmer in Empire.
+
+_DORNDORF._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* ern. 1727; Emporen und gemaltes Brettergwb., im O ueber
+mittelalterl. Resten Turm mit gefaelliger Haube.
+
+_DORNHAGEN._ Kr. Cassel-Land.
+
+*Dorf-K.* Unter spaeteren Umbauten der rom. Mauerkern des Lhs. erhalten,
+ebenso der Ansatz zu einem westl. Glockenhaus ursp. in voller Br. des
+Schiffs, mit diesem durch Doppelarkade verbunden. Sprom. Umbau, aus
+welchem die Fenster des Obergeschosses. Im Lhs. got. Gwb. -- Reste der ma.
+_Friedhofsbefestigung_.
+
+_DORNHEIM._ Schwarzb.-Sondersh. LA Arnstadt.
+
+*Dorf-K.* alt. -- _Epit._ des Chr. v. Entzenberg. 1585.
+
+_DORNREICHENBACH._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* erneuert 1653. -- _Grabdenkmaeler_ des 16. und 17. Jh., schlichte
+tuechtige Arbeiten.
+
+_DOeTHEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* rom., umgebaut. -- _Kreuzigungsgruppe_, lebensgross, Holz, 15. Jh.
+
+_DRACKENDORF._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Dorf-K.* spgot. und 1653. -- Bmkw. 3 _Oelgemaelde_, die einst den Kanzelbau
+von 1643 schmueckten.
+
+*Lobdaburg*. Die sog. obere Burg, eine Vorburg am Rande des Bergplateaus,
+ganz zerstoert. In der mittleren steht der Palas in 3 Geschossen, rom., 12.
+Jh.; an der SSeite des Rittersaales kunstreiche Arkadenfenster.
+Kaminanlage. Der NFluegel enthielt eine geraeumige Kapelle, von ihr erhalten
+2 Rundbogenfenster und eine als Erker vorgekragte Altarnische. Am
+Westrande Turmstumpf mit Zisternenanlage. -- Die untere Burg gehoert zu
+Sachsen-Weimar (vgl. Lobeda).
+
+_DREITZSCH._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a.d.O.
+
+*Dorf-K.*, umgebaut 1703; Holzdecken und Emporenbruestungen mit
+historischen und ornamentalen _Malereien_ reich staffiert.
+
+_DRESDEN._ K. Sachsen.
+
+_Kirchen_
+
+*Annen-K*. Nach Brand im 7j. Kriege vollkommen neu gebaut 1765-69 von
+_J. G. Schmidt_. Rechteck (33:23 m) mit 1/2kr. Abschluessen. Emporen
+zwischen leichten Pfll. auf ovalem Gr. Flache Holzdecke. Neuerdings Umbau
+zur Gewinnung besserer Beleuchtung 1907 von _R. Schleinitz_. [Denkmaeler in
+mehrere Sammlungen zerstreut, u.a. bedeutender Renss.Altar von _Hans
+Walther_.]
+
+[*Bartholomaeus-K*. An Stelle eines ma. Baues Neubau 1564, abgebrochen
+1839. Erhalten hat sich einiges von den Mobilien, jetzt im Stadtmuseum.]
+
+*Dreikoenigs-K*. [Die ma. K. stand an anderer Stelle.] Neubau 1732-39. Der
+Plan von _Poeppelmann_, der innere Ausbau von _Baehr_. Einfaches Rck. Im W
+eingebaut ein quadr. Turm. An dessen Innenseite eine hohe Nische fuer den
+Altar. Seitlich Vorhallen und Treppen, eine zweite Vorhalle im O. Fuer das
+Gemeindehaus bleibt ein Raum von 45:28 m. Daraus ein ovaler Mittelraum
+abgegrenzt. In dem schmalen Ssch. 2 Raenge Emporen. Muldenfoermiges Holzgwb.
+(Die oberste Empore 1891 beseitigt.) Ausbildung der Schauseiten ganz
+einfach. Das WPortal aus dem aelteren Bau heruebergenommen. Der Turm 1854
+vollendet.
+
+[_Dreikoenigsaltar_; nur der Schrein erhalten (Altert.-Ver.), vielleicht
+von _Hans Eifflaender_ A. 16. Jh.; die Fluegelreliefs von geringerer Hand.]
+-- Der jetzige _Altar_ 1738 mit schoenem Gitter, die Plastik von _B. Thomae_.
+_Kanzel_ aus der aelteren K., 1688. -- Statue der _Dorothea Stubing_
+({~DAGGER~} 1677), von einem groesseren Denkmal, tuechtige Arbeit (Altert.-Ver.). --
+_Gemaelde_: Kreuzigung und Kreuzabnahme, in der Art _Wolgemuts_, doch
+geringer; _Pastorenbildnisse_ 1698-1818. -- Unter dem _Altargeraet_ manches
+bmkw.
+
+*Frauen-K*. An Stelle einer aelteren spgot. erb. 1726-1738 vom
+Ratszimmermeister _George Baehr_, letzte Arbeiten bis 1743. Nach einer
+langen Epoche kleinmuetiger Bescheidenheit erhebt sich hier der
+protestantische Kirchenbau zum erstenmal wieder seit Paul Frankes
+Wolfenbuetteler Marienkirche (1604) zu einem grossen und freudigen
+monumentalen Entschluss. Das Zweckliche der Predigtkirche ist sorgfaeltig
+durchdacht, aber Baehr bleibt nicht daran kleben. Er kehrt den
+geometrischen Spielereien in den Grundrissloesungen vieler Vorgaenger den
+Ruecken und nimmt die durch die Jahrhunderte geweihte Form der einfachen
+Rotunde fuer den Hauptraum auf. Die auf 23,5 m im Lichten gespannte Kuppel
+wird getragen von 8 durch Rundbogen verbundene Oblongpfeiler, zwischen
+ihnen Emporen in 7 Raengen, seitwaerts gegen die Umfassungsmauern
+Verbindungsgaenge zu den sehr bequemen und ausgiebigen Treppen, so dass die
+3600 Sitzplaetze fassende Kirche sich schnell und sicher entleeren kann.
+Zuzugeben ist, dass die Loesung aesthetisch doch nicht ganz befriedigt. Denn
+die Emporen sind hier ein nur vom sachlichen Zweck, aber nicht vom
+baulichen Organismus geforderter Appendix. Sie bringen eine Unruhe in den
+Raum, die ein Zentralbau am wenigsten vertragen kann. Zur Entschaedigung
+hat Baehr es gewagt, dem Aussenbau eine an einer protestantischen Kirche
+bisher unbekannte Kraft und Bedeutsamkeit zu verleihen. Zwar keine Pracht.
+Die Formen sogar von ziemlich trockener Buergerlichkeit. Aber der
+Hauptumriss ganz ausgezeichnet gut, wuerdevoll und zugleich grazioes
+elastisch. Der Grundriss erscheint hier quadratisch, in den Mitten und an
+den abgestutzten Ecken durch Risalite belebt, welche die Aufwaertsbewegung
+der Masse sehr gluecklich einleiten. Von ganz origineller Wirkung, dabei
+konstruktiv voll Zweckmaessigkeit der konkav geschwungene Kuppelhals.
+
+Der alte Frauenkirchhof mit seinen 112 Erbbegraebnissen 1722 Kunstwert.
+Jetzt z.T. in andern Kirchen, z.T. im Stadtmuseum. In der K. ein
+_Schmerzensmann_ in Marmor vom zerstoerten Epitaph des Kanzlers Pfeifer um
+1634, von _Hegewald_ oder einem andern Schueler _Nossenis_. [Epit. Buenau
+von _Hans Kramer_ im Alt. Museum.]
+
+*Friedrichstaedter-K*. 1728-32. Die Anlage erinnert an die Dreikoenigs-K.
+und soll, gleich dieser, von _Poeppelmann_ herruehren. Das Aeussere zeigt den
+Meister des Zwingers in einer bis zu erstaunlicher Nuechternheit sich
+herbeilassenden Beschraenkung. --
+
+*Kath. Pfarr-K. S. Michaelis,* erb. 1748 als Kap. des K. Krankenstifts.
+
+*Josephinenstift und Kirche*, 1760 von _Ch. F. Exner_.
+
+*Reformierte K*. 1760 von _Samuel Locke_.
+
+*Kathol. Hof-K*. von _Gaetano Chiaveri_ aus Rom 1738-46; nach
+Unterbrechung fortgesetzt von _Knoeffel_ und _Schwarze_, aber ohne
+Planveraenderung. Die Formen roemischer Spaetbarock, die Anlage unroemisch.
+Als basilikaler Langbau mit Chorumgang und hohem Frontturm erinnert sie,
+ganz allgemein gesprochen, an den deutsch-gotischen Kirchentypus; nebenbei
+auch etwas an die Schlosskapelle in Versailles. In allen Einzelheiten ist
+die Grundrissloesung originell. Das hochraeumige, 52 m lange Msch. schliesst
+am oestl. wie am westl. Ende im 1/2Kreis. Die Langseiten haben 6 relativ
+enge Joche. Verdoppelte Sschiffe. Ueber den inneren eine Empore, die auch
+ueber die runden Endigungen sich fortsetzt. Auch der Aufbau scheint in der
+Gliederung der Pfeiler und der Art ihrer Verbindung mit dem Gewoelbe (Tonne
+mit Stichkappen) gotisch inspiriert. Sehr originell die aeussere Silhouette.
+Die Daecher ganz flach geneigt und durch Attiken mit Balustraden und
+dichtem Statuenkranz verdeckt, so dass fuer das Auge rein horizontale
+Abschluesse entstehen. Der in Pfeiler- und Saeulengruppen aufgeloeste Turm
+(83 m H. gegen 93 m Gesamtlaenge) fuehrt einen Gedanken weiter, den zuerst
+_Borromini_ in Sta. Agnese an der Piazza Navona ausgesprochen hat. Zu
+allen roemischen Barockkirchen im Unterschied, wieder mehr im Sinne einer
+gotischen Kathedrale, die am Aussenbau gleichmaessig an allen Seiten
+durchgefuehrte Pracht. Dagegen fehlt dem Innern die spezifische
+Barockpoesie, die an gleichzeitigen sueddeutschen Kirchen so stark ist; es
+wirkt bei aller Wucht der Formen frostig. Auffallend u. a. die geringe
+Rolle der Stuckdekoration. -- _Hochaltar_, mit dem ueber 9 m hohen Gemaelde
+von Christi Himmelfahrt, von _Raf. Mengs_ 1752 ff. Seitlich _Marienaltar_
+und _Josephsaltar_ von demselben 1750 und 1751. Die Gemaelde in den
+Kapellen von Italienern und Franzosen; wenig bedeutend. Unter den
+_Deckenbildern_ moechte das kraeftigste das in der Benno-Kap. von _Anton
+Maulbersch_ sein. In der Nepomuk-Kap. malte _Karl Palko_. -- _Kanzel_ von
+_Permoser_ und _Hackl_, Holz in Weiss und Gold staffiert; die Buehne von
+einem schwebenden Wolkenknaeuel mit Evangelisten und Engeln getragen; im
+Gegensatz dazu Bruestung und Treppengelaender in einfachen Flaechen; am
+Schalldeckel Trophaee der Marterwerkzeuge. -- _Weihwasserbecken_, Muschel
+auf einer Wolke, aus der Engelskoepfe hervorlugen. -- Im Umgang
+_Beichtstuehle_ von _Hackl_. -- Im NWSchiff weichlich virtuose _Statue der
+h. Magdalena_ von _Francesco Baratta_. _Johannes d. T._ in der Tauf-K. des
+SOSchiffes angebl. von _Lorenzo Bernini_ (??). In der Gruft _Statue
+Christi_ an der Martersaeule von _Balthasar Permoser_ 1721. Die 59
+doppeltlebensgrossen Standbilder an den Dachbalustraden von _Lorenzo
+Mattielli_. -- Ausgezeichnet vertreten ist die Goldschmiedekunst der Zeit
+durch Arbeiten von _Drentwett_ und _Bauer_, beide Augsburger.
+
+*Kreuz-K*. Gegr. gleichzeitig mit der Stadt um 1200; zweimal vollstaendig
+erneuert: 1491 und 1760. Vom spgot. Bau sind Grundriss und Ansichten
+erhalten: Hallenbau in der Richtung der Erzgebirgsschule. Der etwas aeltere
+Chor war in seiner reichen Dekoration an Streben und Fenstern der
+Marien-K. zu Bernburg aehnlich und ruehrt von denselben Meistern her,
+_Hanns_ und _Matthias Kumoller_. -- Der jetzige Bau nach der Zerstoerung des
+vorigen im 7j. Kriege erb. 1764-92. Langer Streit um den Plan zwischen dem
+Ratszimmermeister _J. G. Schmidt_ (Schueler _Baehrs_ und dadurch Vertreter
+der deutschen Barocktradition) und dem Hofbaumeister und Akademiker
+_Krubsacius_ (der dem eben aufkommenden Pariser Klassizismus zuneigte).
+Ein Gutachten _Chiaveris_ verhalf _Schmidt_ zum Siege. Die Anlage ein
+Kompromiss zwischen zentraler und longitudinaler Grundform. Von dem
+rechteckigen Umfang kommt der WBau fuer Turm und Emporentreppen in Abzug;
+ferner sind am OEnde die Ecken abgerundet; als Gemeindehaus verbleibt ein
+Quadrat, in dem aber doch wieder durch elliptischen Grundriss der Emporen
+die west-oestl. Achse staerker betont ist. Die Emporen gestuetzt auf wenige
+schlanke, die Uebersicht nicht hemmende Pfeiler. Ihretwegen kein massives
+Gewoelbe, sondern nur ein verputztes Schalwerk gewagt. Der Aussenbau nach
+_Schmidts_ Tode (1774) von _Chr. F. Exner_. Der Turm erst 1788 von _G. A.
+Hoelzer_, im einzelnen ohne Reiz, aber mit seinen wohlproportionierten
+Massen ein sehr glueckliches Element in der Stadtsilhouette. -- Das Innere
+nach Brand 1897 von _Schilling_ und _Graebner_ durchgreifend umgestaltet,
+in der Lichtfuehrung verbessert und in der Dekoration mit frei modernen
+Einzelheiten.
+
+*Sophien-K*. Die einzige K. Dresdens, von der noch wesentliche Teile ihrer
+ma. Gestalt erhalten sind. Erb. 1351 fuer das (1265 gegr.) Barfuesserklst.
+Hallenkirche von 2 Schiffen und 2 Choeren. Um 1400 die Kap. der Familie
+Busmann angebaut, Gwb.Konsolen mit Bildniskoepfen. -- 1421 Erweiterung der
+K. nach W. In Reformation profaniert, 1602 wieder als K. umgebaut. 1737
+der protestantische Hofgottesdienst aus der Schlosskapelle hierher verlegt,
+wobei saemtliche Ausstattungsstuecke mit uebernommen. 1834 und 1864
+Ueberarbeitung im Sinne akademischer Neugotik. Letzte Neueinrichtung 1910.
+-- Von der alten Ausstattung im 19. Jh. vieles entfernt. _Hauptaltar_ 1606
+von dem Hofarchitekten _Giovanni __ Maria Nosseni_ aus Lugano unter
+Mitwirkung von _Sebastian Walther_. Aufbau aus mehrfarbigem Marmor in
+schulmaessiger italienischer Hoch-Renss., nur das seitlich den Umriss
+belebende Schnoerkelwerk aus der deutschen Formenwelt. [Das h. Grab der
+Busmann-Kap. aus A. 15. Jh. im Mus. des Altert.Ver.] _Grabmal Nossenis_
+({~DAGGER~} 1620) beg. 1616; wohl von ihm selbst seine knieende Bildnisstatue, ein
+Meisterwerk vornehmer Charakteristik, geringer seine drei Frauen. Von
+seinen Schuelern _Sebast. Walther_ und _Hegewald_ der Schmerzensmann, eine
+Transposition von Michelangelos Christus in der Minerva zu Rom.
+_Epitaphe_: v. Osterhausen 1615 von _Hans Reis_; Marcus Gerstenberger
+1613, wohl dazu gehoerig das Marmorrelief der Grablegung, manieristisch
+falsches Pathos bei meisterhafter Durchbildung (von _Nosseni_?). Grosses
+Alabasterrelief der _Kreuztragung_ von einem Unbekannten aus A. 17. Jh.
+Epitaphe fuer Paul John 1631, R. v. Buenau 1643 (Stadtmuseum), Herzogin
+Sophie 1653, A. v. Schoenberg 1688. Lange Reihe von Hofpredigerbildnissen;
+Engelschall von _R. Mengs_, Strauss und Hermann von _A. Graff_.
+
+_Profanbauten_
+
+*Koenigl. Schloss*. Grosse unregelmaessige Baugruppe, deren Bestandteile
+infolge vielfacher Veraenderungen sich nicht mehr leicht historisch
+scheiden lassen. Vom ma. Bau (letzte Erweiterung 1471-76) sind einzelne
+Mauerteile (Fluegel an der Schlossstr.), doch keine Kunstformen erhalten.
+Das 16. Jh. wandelte die Burg zum Schloss um. 1701 wuetete ein schwerer
+Brand. Nur das Innere wurde von August dem Starken mit Pracht neu
+eingerichtet, das Aeussere in unscheinbarer Weise eilfertig instand gesetzt.
+Der Koenig trug sich laengere Zeit mit dem Plane eines neuen Schlossbaues an
+anderer Stelle. -- Mit dem _Georgenbau_ 1533 (nach der Ueberlieferung von
+_Hans Schickentanz_) hielt die Renss. ihren Einzug in Dresden. Beim Brande
+1701 nur das Erdgeschoss erhalten. Das eine der beiden _Portale_ beim Umbau
+1899 in den Winkel gegenueber der kath. Hof-K. versetzt; der reiche Dekor
+in ausgepraegt lombardischem Stil; die ursp. Bekroenung war hoeher, ein zu
+ihr gehoeriges Relief in der Durchfahrt zum Jagdtor. Fries mit _Totentanz_
+im Mus. des Gr. Gartens. -- _Moritzbau_. Ein vollstaendiger Um- und
+Vergroesserungsbau begann 1548. Entwurf von _Caspar Vogt_, Oberaufsicht von
+_Hans Dehn_. Unter den folgenden Regierungen weitere Um- und Zubauten. Den
+Zustand E. 17. Jh. zeigt das bmkw. grosse Modell im Gruenen Gewoelbe. Als
+Hauptfassade hat die WSeite des grossen Hofes zu gelten. In der Mitte
+erhebt sich der maechtige, aus dem ma. Bau heruebergenommene Hausmannsturm,
+ueberhoeht und mit Bar.Helm versehen 1674 von _Klengel_. Vor ihn legte sich
+der grosse Altan in 3 Geschossen offener Bogenhallen; er sollte, da der
+Turm keine Tueren hatte, die Verbindung zwischen den beiden Haelften
+vermitteln (1896 wurde er um 2 m vorgerueckt). Das jetzt das Erdgeschoss des
+Hausmannsturms durchbrechende Gruene Tor nach 1691. Aus der Zeit Moritzens
+stammen die in die Winkel des Hofes verlegten grossen Treppentuerme
+("Schnecken") aus dem 8Eck mit rundem Oberbau, und die ihnen zunaechst
+liegenden Zwerchhaeuser. Nur die Schnecken und der Altan haben architekt.
+Gliederung; die sonstige Fassade ist glatter Verputzbau; die sie
+schmueckende sehr reiche Sgraffitomalerei (von den Italienern _Ricchini_
+und _de Thola_) ist verschwunden. Am Altan die erste Bruestung mit Reliefs,
+wohl von _Hans Walther_. -- Das Tor an der Schlossstrasse 1589; kraeftige
+Rustikasaeulen dorischer Ordnung tragen einen Metopenfries; der Aufsatz
+umgestaltet. Der _Kleine Schlosshof_ 1592 von _Paul Buchner_ in derber
+deutscher Renss. Der Durchgang zum Grossen Hof nebst Portal in vornehmeren
+Barockformen 1682. -- Von der _inneren Einrichtung_ der aelteren Teile ist
+infolge von Braenden und Umbauten wenig uebrig: Die Deckenmalerei im sog.
+Wettinzimmer von _Hans Willkomm_ und _Gg. Fleischer_; dagegen von
+Italienern die Decke des sog. Porzellanzimmers im Hausmannsturm; zartes
+Groteskenornament in Stuck auf farbigem Grunde in der Art der
+raffaelischen Loggien, speziell an dessen in Genua taetigen Schueler _Perino
+del Vaga_ erinnernd (vielleicht aus der genuesischen Kuenstlertruppe, die
+1538 nach Prag berufen war). -- Aus der ersten Zeit August des Starken
+stammt die Ausstattung der Chambre de lit und des Thronsaals. -- Von den 7
+Raeumen des Gruenen Gewoelbes besitzen das "Silberzimmer" und der
+"Preziosensaal" Stuckdecken aus 16. Jh.; andere haben 1721-24 ihre
+Dekoration erhalten, als August der Starke in ihnen den unvergleichlichen
+Schatz von Edelmetallarbeiten, der noch heute dort bewahrt wird,
+aufstellen liess. -- Aus letzterer Zeit auch der "Gardesaal" nahe der
+"englischen Treppe"; diese ist aelter, von 1669. -- Verschiedene
+Nebengebaeude, wie das Ballhaus und das Komoedienhaus, sind verschwunden. --
+Die _Schlosskapelle_, im Moritzbau im S des Hausmannsturms, wurde 1602 und
+1662 umgebaut, nach dem Uebertritt des Kurfuersten Friedr. August I. zur
+kathol. Kirche 1737 dem Gottesdienst entzogen und zu den Wohnraeumen
+geschlagen. Der erste Bau unter Moritz folgte dem Typus der Schlosskapelle
+zu Torgau. Davon hat sich das (an den Juedenhof versetzte) herrliche
+_Portal_ erhalten, bez. 1555, Formen und Verhaeltnisse in rein
+italienischem Geist, doch von einem Deutschen (_Hans Walther ?, Christoph
+Walther_?) Der _Altarbau_ von 1602, von einem der _Walther_, ist in die
+Schlosskapella zu Torgau uebergefuehrt. Der _Taufstein_ jetzt in der
+Sophienkirche, um 1555, mit Veraenderungen 1602. Ebendahin gelangten die
+wertvollen _Altargeraete_.
+
+*Palais am Taschenberg*. 1707 ff. unter starkem Anteil von _Poeppelmann_.
+Die 48 m breite Front hat 19 Fensternischen und 4 Geschosse. Das
+Mittelrisalit springt wenig vor, ist aber durch reichen Fensterschmuck
+ausgezeichnet. Im Innern eine grossartige (nur zur Haelfte erhaltene)
+Treppenanlage. 1756 ff. die seitl. Erweiterungsbauten unter Leitung von
+_Schwartze_. Die koestlichen Brunnen und sonstigen plastischen Arbeiten von
+_Gottfr. Knoeffler_. Von der alten Einrichtung erhielt sich nur die
+Kapelle.
+
+*Kanzleihaus* (jetzt Hofapotheke), 1567 von _Hans Irmisch_; die
+Sgraffitomalerei, von _Benedikt de Thola_, zerstoert; einige Mobilien aus
+der Erbauungszeit.
+
+*Stallhof* (heute Johanneum und Gewehrgalerie). 1. Der kurfuerstl. Stall,
+1586 ff. von _Paul Buchner_; nach Ausweis alter Zeichnungen eine nicht nur
+sehr ausgedehnte, sondern auch ueberraschend glaenzende Anlage,
+Sgraffitomalerei an den Waenden, reich dekorierte Zwerchhaeuser am hohen
+Dach; jetzt ganz verunstaltet. 2. Der "lange Gang", seit 1731 als
+Gewehrgalerie benutzt; die 53 Fuerstenbildnisse (meist von _Heinrich
+Goeding_ ca. 1570-80) haben nur dekorativen Wert, die 29 Turnierbilder nur
+kulturgeschichtlichen. Aussen das derbkraeftige "Jagdtor", die Bildwerke von
+_Andreas Walther_. 3. Der "Stallhof" selbst; im 18. Jh. fuer die
+Gemaeldegalerie umgebaut; seither weiter veraendert. Zwei prachtvolle
+bronzene Saeulen (1588) auf dem Hofe dienten beim Ringelrennen.
+
+*Zeughaus* (heute Albertinum) 1559-63 von _Paul Buchner_, gebuertig aus
+Nuernberg, bis dahin in den Niederlanden taetig, von wo er die reiferen
+Renaissanceformen einfuehrte. 4 Fluegel umgeben ein gestrecktes etwas
+verschobenes Rechteck. Das Erdgeschoss (das sich allein in ursp. Gestalt
+erhalten hat), wird durch toskanische Saeulen rundum in zwei Schiffe
+geteilt; erhalten ferner 2 Tore gegen W in Rustikaarchitektur.
+
+*Zwinger*. 1711-22 von _Matthaeus Daniel Poeppelmann_ (1662 bis 1736). Die
+monumentale Gestaltung eines Renn- und Festspielplatzes, dergleichen um
+jene Zeit in Florenz, Wien und Paris oefters, in Dresden selbst im Jahre
+1709, in provisorischer Holzkonstruktion zur Ausfuehrung gekommen waren.
+Etwas von der phantastischen Pracht der Buehnenarchitektur ist auf die
+Anlage uebergegangen, aber gemaessigt durch eine hohe, klare und fuer den
+gegebenen Zweck ueberaus glueckliche Grundrissdisposition. Den Zwinger von
+der SWHauptpforte betretend, hat man vor sich einen Hof von 106 m Tiefe
+und 107 m Breite; aus den Langseiten treten Fluegel mit Segmentbogenschluss
+hervor, wodurch das Ganze kreuzfoermige Gestalt erhaelt, mit Erweiterung der
+Querachse auf 204 m. Die dem Eingang gegenueberliegende Seite (wo jetzt
+_Sempers_ Galeriegebaeude steht) blieb offen und man weiss nicht genau, mit
+welchem Programm _Poeppelmann_ hier zu rechnen hatte. (Vor der Eingangseite
+zog sich der breite Stadtgraben [jetzt Ostraallee] hin und links schlossen
+sich die hohen, schon damals mit Baeumen bepflanzten Waelle an). Den grossen
+Hof umgibt eine Pfeiler- und Bogenhalle auf hohem Sockel. Aus ihr erheben
+sich mehrere Pavillons, 4 an den Langseiten des Mittelhofs und 2 am Schluss
+der Kreuzfluegel. Von ihnen aus schaute die Hofgesellschaft den Spielen zu,
+waehrend die Arkadengaenge eine Orangerie enthielten; mit diesem Zweck
+haengen die vor jeder Arkade angeordneten Konsolen zusammen. -- Ueber der
+genialen Phantastik der Behandlung darf der Wert der Gesamtanlage nicht
+uebersehen werden: der wundervolle Rhythmus des Grundrisses und die hohe
+Angemessenheit der Proportionen des Aufbaues. Der Stil der
+Zwingerarchitektur hat mit dem Rokoko historisch nichts zu schaffen, ist
+ihm auch nicht stimmungsverwandt; er ist aus umfassenden italienischen
+Studien hervorgegangen; selbst _Palladio_ duerfte mit seinen
+Villenentwuerfen nicht ohne Einfluss gewesen sein. Charakteristisch fuer den
+Zwingerstil ist die enge Verbindung von Architekturformen mit _figuerlicher
+Plastik_. Je einer der 4 Saalbauten ist in seiner Dekoration Jupiter,
+Neptun, Vulkan und Apoll gewidmet. Von _Permoser_ der Atlas auf dem
+Wallpavillon, die vier Jahreszeiten am Eingangspavillon, die Entwuerfe zu
+den Faunen unter den Konsolen vor den Arkaden; anderes z.T. spaet; so die
+Statuen am Uhrpavillon von _J. B. Dorsch_ 1785. -- Ausserhalb des Hofes im
+noerdl. Winkel das Nymphenbad; das im suedl. Winkel gelegene grosse Opernhaus
+ist nach Brand 1849, das kleine 1841 abgebrochen.
+
+*Palais im Grossen Garten*. Der Garten beg. 1676 unter Johann Georg II.;
+schnurgerade Alleen, Rennbahn fuer Reiterspiele, Naturtheater, Irrgarten,
+Wasserkuenste, zahlreiche Pavillons (im heutigen Bestande aber nur in
+einzelnen Andeutungen noch zu erkennen). In der Mitte das _Palais_, 1679
+von Oberlandbaumeister _J. G. Starke_. Es sollte "italienisch" gebaut
+werden. Anklaenge speziell an die Gartenpalaeste Genuas (durch das Buch von
+Rubens sehr bekannt) nicht zu verkennen. In der Verbindung des
+Monumentalen mit dem Anmutig-Heiteren eine ausgezeichnete Leistung. Gr.
+gestreckter Mittelbau mit kurzen, nach beiden Seiten vorspringenden
+Querfluegeln. Im Aufriss folgen sich: Erdgeschoss in Rustika; Hauptgeschoss
+mit Pilastern und grossen Fenstern; Attika als Halbgeschoss. Der Mittelbau
+hat auf beiden Seiten eine weitlaeufige Freitreppe in der Hoehe des
+Erdgeschosses und ein Mittelrisalit mit gekuppelten Sll., toskanisch im
+Erdgeschoss, jonisch im Hauptgeschoss. Die Mauerflaechen neben ihr und ueber
+den Fenstern sind mit Festons und Draperien geschmueckt; ferner spielen
+Nischen mit Statuen und (im Attikageschoss) Buesten eine Rolle. Auf dem
+mittl. Dachfirst eine Balustrade mit Vasen. Im ganzen herrschen gerade
+Linien, wie ueberhaupt der Bau mehr renaissancemaessigen als barocken
+Charakter hat. Der den ganzen Mittelbau einnehmende Saal in seinem
+gravitaetischen Prunk sehr eindrucksvoll; Gliederung der Wand durch Nischen
+mit ueberlebensgrossen Standbildern antiker Goettinnen (vom Niederlaender
+_Dierks_), Buntmarmorsaeulen, schwerem verkroepftem Hauptgesims,
+Spiegelgewoelbe -- alles kraftvoll mit Stuck und Farbe dekoriert. -- Die
+Marmorstatuen und Vasen des Gartens (einst 150) in Rom und Venedig
+bestellt, von _Baratta_, _Balestra_, _Corradini_ und angebl. auch
+_Bernini_, von dem aber heute nichts mehr nachzuweisen. Die in
+entfernteren Teilen zerstreuten Sandsteinbildwerke meist von deutschen
+Kuenstlern; bmkw. die Apotheose eines Fuersten (Eugen v. Savoyen?) von
+_Permoser_ (ursp. an anderem Ort). --
+
+*Japanisches Palais* in der Neustadt. Hiess ursp. "hollaendisches". Erster
+Bau 1715 von _Poeppelmann_ fuer Gf. Flemming. Dann vom Koenig angekauft und
+1729-41 umgebaut und vergroessert von _Poeppelmann_ ({~DAGGER~} 1733) und _Longuelune_
+unter Oberleitung des Generalintendanten _Jan de Bodt_. _Poeppelmann_
+gehoert der Elbfluegel und der Arkadenhof. -- 4 Fluegel im Rck., aussen 74 : 56
+m. Jede Langseite durch Eck- und Mittelvorlage, jede Vorlage durch
+Pavillondach herausgehoben. Die kraeftigste wagerechte Teilungslinie ueber
+dem Erdgeschoss; es folgen Hauptgeschoss und Mezzanin, durch senkrechte
+Streifen zusammengehalten; das Mittelrisalit hat einen Giebel, getragen
+von 4 Paaren gekuppelter Saeulen. Die eigenartig geschwungenen Linien des
+Kupferdachs sollen an Japanisches erinnern. Augusts Plan, das ganze Innere
+einheitlich mit Porzellan zu dekorieren, kam nur zum kleinsten Teil zur
+Ausfuehrung. -- Die dekorative Plastik, vornehmlich im Hof, von _J. Ch.
+Kirchner_. Die Gartenanlage von _Poeppelmann_, frueher reichlicher mit Vasen
+und Statuen dekoriert.
+
+*Kurlaender Palais*. Erster Bau fuer Gf. Wackerbarth 1718, Umbau 1728
+wahrscheinlich durch _Joh. Christoph Knoeffel_. Die Anlage gruppiert sich
+unregelmaessig, doch mit trefflicher Raumausnutzung, um mehrere Hoefe. Die
+nicht sehr ausgedehnte Fassade erreicht monumentale Wirkung; Erdgeschoss
+und Hauptgeschoss mit fast verborgenem Mezzanin. Im Innern hat der
+Gobelinsaal seine Einrichtung fast vollstaendig erhalten; die _Oelgemaelde_
+ueber den Tueren von _Silvestre_ und _Casanova_, die _Bildwebereien_ mit
+Darstellungen aus dem Bauern-, Schiffer- und Hirtenleben von dem Bruesseler
+_van dem Borcht_ nach David Teniers d. J. Der Festsaal von _Joseph Deibel_
+in der Zeit als der Chevalier de Saxe Besitzer war (um 1761).
+
+*Landhaus.* An der Stelle des in der Belagerung von 1760 beschaedigten
+Flemmingschen Palais 1770 von _F. A. Krubsacius_. Die 77 m lange
+Schauseite auf die Wirkung in enger Strasse berechnet. Die Hofseite gab
+Gelegenheit zu einem kraeftig vortretenden Mittelbau mit riesigem
+Treppenhaus. Die Einzelformen sehr einfach, auf eigentliches Ornament ganz
+verzichtend.
+
+*Regimentshaus* 1710.
+
+*Hotel de Saxe* und *British Hotel*. Ursp. vornehme Adelshaeuser, um 1720
+von _George Baehr_. Geistvolle und praechtige, lebhaft bewegte Kompositionen
+bei recht derber Detailbildung.
+
+*Hoymsches Palais* (Harmonie). Die Front gegen die Landhausstrasse von
+_Knoeffel_, die gegen die Rampische Str. von _Krubsacius_,
+Lisenengliederung von guten Verhaeltnissen, sparsames Zierwerk. Im Hofe
+reizender _Brunnen_ von _Gottfr. Knoeffler_.
+
+*Coselsches Palais*. Gleich dem vorigen fuer das saechsische Spaetbarock
+besonders bezeichnend. Der hohe Mittelbau 1744 von _Knoeffel_ in der bei
+ihm beliebten Lisenenarchitektur mit schwachen Gruppierungskontrasten. Die
+vorspringenden niedrigen Fluegel 1762 hinzugefuegt.
+
+*Palais des Chevalier de Saxe* (Palais Prinz Johann Georg) 1764-70 von
+_F. A. Krubsacius_. 1855 umgebaut. Es hatte ursp. ein einziges
+Hauptgeschoss, darueber ein Halbgeschoss und die in dem hohen Dach
+angebrachten Mansardenzimmer. Charakter: vornehme Einfachheit. Die
+Trophaeen und Putten von _Gottfr. Knoeffler_. Im Park Zierbauten -- Ruine,
+Tempel, Einsiedelei (1799) und dergl. -- von _Weinlig_ (_?_), Vorahnungen
+der Romantik in klassizistischem Gewande. Gartenplastik.
+
+*Ministerpalais in der Seestrasse.* 1753 als Privatgebaeude, in der Art
+_Knoeffels_. Fassade von 9 Achsen in schlichter Lisenenarchitektur; 4
+Geschosse, von denen nur das erste und das letzte durch Gurtgesimse
+abgesondert, so dass doch wieder ein Dreiklang entsteht.
+
+*Palais des Grafen Bruehl, spaeter Marcolini* (jetzt Stadtkrankenhaus) 1746.
+Langgestreckter Bau (200 m) in einfacher Lisenenarchitektur. In der Achse
+kleiner Ehrenhof. Die Hermen an den Torpfeilern von _Wiskotschill__, die
+wunderlichen Loewen __ (nach chinesischen Mustern?) von J. B. Dorsch_. Von
+der Inneneinrichtung blieb wenig intakt, so der chinesische Saal und ein
+pompejanisches Zimmer. Im Garten der grossartige _Neptunsbrunnen_ nach
+_Longuelunes_ Entwurf von _Lorenzo Mattielli_ 1741-44, eine Fels- und
+Grottenarchitektur mit plastischen Kolossalfiguren in meisterhaftem
+Gruppenbau. [Eine reizende Brunnengruppe mit Amphitrite von _Knoeffler_
+jetzt im neuen Staendehaus; die einst im Garten zerstreuten Vasen und
+_Einzelstatuen_ auf der Buergerwiese.]
+
+*K. Stallgebaeude*. 1794 von _Ch. Weinlig_.
+
+*Justizministerium.* 1733 angeblich von _Poeppelmann_.
+
+*Blockhaus* (jetzt Hauptwache) erb. 1737ff. von _Zacharias Longuelune_,
+als wichtiger Richtungspunkt fuer die Strassenzuege der Neustadt. Ein
+wesentlicher Bestandteil, die Kroenung durch Pyramide und Obelisk mit dem
+Bilde Augusts des Starken, blieb unausgefuehrt. Das jetzige Obergeschoss
+ueber dem Hauptsims nach 1880.
+
+*Palais des Grafen Wackerbarth,* begonnen 1725 als Kadettenhaus, dazu
+Reitbahn.
+
+*Rathaus der Altstadt.* 1741-45 nach _Knoeffels_ Entwurf.
+
+*Rathaus der Neustadt*. 1750-54 von _Berger_ und _Winkler_; sehr schlicht,
+nur durch die sorgfaeltig abgewogenen Verhaeltnisse wirkend.
+
+*Gewandhaus* 1768 von _J. G. Schmidt_.
+
+*Buergerhaeuser*. Dresden war bis ins 16. Jh. eine unbedeutende Stadt. Von
+ca. 1550 begann eine lebhafte, wenn auch nicht glaenzende Bautaetigkeit, die
+durch den 30j. Krieg unterbrochen wurde. Von dessen Ende bis zum 7j.
+Kriege ist Dresdens klassische Zeit. In keiner anderen deutschen Stadt ist
+diese Epoche im buergerlichen Bauwesen so gut vertreten, trotz grosser
+Einbussen durch den Brand der Neustadt 1695, die Belagerung von 1760 und
+die umgestaltende Taetigkeit des letztverflossenen Menschenalters. Im
+Folgenden nur eine Auswahl charakteristischer Beispiele.
+
+a) _Aus der Spaetgotik_. Marien-Apotheke; spitzbg. Tor um 1460-70, im
+schraegen Gewaende Sitznischen mit Baldachin, in Bgg. verschraenktes
+Stabwerk; jetzt im Zoologischen Garten; ein zweites kleineres an der
+Hofseite des Hausflurs. -- Interessanter Gr. Wilsdruffer Str. 2. -- Gewoelbte
+Hausflure Schlossstr. 32 und Seestr. 2 mit angeputztem gewundenem Netzwerk.
+-- [Mehrere bis ins 19. Jh. erhaltene Votivmadonnen jetzt im Altert.-Ver.].
+
+b) _Fruehrenaissance_. Ecke Frauenstr. und Neumarkt Runderker mit reizendem
+Kinderfries um 1530. -- Reich mit Masken belebte Treppentuer in Schlossstr. 1
+und 20. -- Portalaufsatz Altmarkt 20 von 1538.
+
+c) _Hoch- und Spaetrenaissance_ 1550-1650. In sonst umgebauten Haeusern
+Fenster aus dieser Epoche: Webergasse 3, 5, 9, 13; Scheffelstr. 4, 7, 13;
+Wilsdruffer Str. 3, 6, 10, 13, 20, 31, 36, 40; Schlossstr. 6, 12, 15, 18,
+23; Schoessergasse 5, 11, 17, 27. -- Da in dieser Epoche die Firste
+regelmaessig parallel zur Strasse angelegt werden, kommen groessere Giebel nur
+an Eckhaeusern vor; sonst nur Zwerchgiebel; besonders bmkw. Exemplare haben
+sich nicht erhalten. -- Ganze Fassaden: Schreibergasse 12 mit 3geschossigem
+rck. Erker an der Ecke. -- Seestr. 1, Erker aehnlich dem vorigen. --
+Wilsdruffer Str. 15 Hotel de France, 4geschossig zu 6 Fenstern in dichter
+Stellung, Details nach Serlios Musterbuch. -- Schlossstr. 11 Hotel Stadt
+Gotha, kraeftig ausgebildeter Erker auf gequadertem Tragstein, vor A. 1591.
+-- Schlossstr. 6, 2geschossiger Erker mit gequaderten Ecklisenen. --
+Schlossstr. 30, Erker mit den Halbfiguren des Kurf. Christian II. und
+seiner Gemahlin, 1612 von _Hans Steyer_. -- Schlossstr. 11 und 34, wo auch
+ein groesserer Giebel. -- Huebsche, doch nicht hervorragend reiche Portale:
+Zahngasse 13, Pfarrgasse 7, Kleine Kirchgasse 5, Weissegasse 2. -- Reste
+alten Holzbaus selten.
+
+d) _Barockbauten_ 1650-1690. Ecke Wilsdruffer Str. 14 und Grosse
+Bruedergasse 1 um 1650-60, Schlossstr. 14 um 1660 -- mit Kartuschenumrahmung
+der Fenster --, Wilsdruffer Str. 15 vorzueglich erhaltener reicher Erker um
+1680. -- Ebenda 42 um 1690. -- Rampische Str. 9 grosse Fassade in
+niederlaendischer Art um 1690.
+
+e) _Barockbauten_ 1690-1715. Sporergasse 2, grosses Haus, mit einfachen
+Mitteln kraftvoll gegliedert, der Art _Klengels_ nahestehend, um 1695. --
+Portal Neumarkt 12, jetzt als Fenster umgebildet. -- Scheffelstr. 5, dor.,
+jon. und korinth. Pilasterordnungen, an den Fensterbruestungen aufgehaengte
+Tuecher, um 1700. -- Landhausstr. 13 um 1710. -- Grosse Bruedergasse 39 unter
+_Poeppelmanns_ Einfluss um 1710, polyg. Erker. -- Haeuser derselben Richtung
+von zunehmender Stattlichkeit sind: das Eckhaus Wilsdruffer Str. 1 von
+_J. G. Fehre_, einerseits 8, andererseits 9 Achsen, an der Ecke
+durchgehende Erker, im Aufbau die schwierige Vierzahl der Geschossteilung
+geschickt geloest; Galeriestr. 14 von _G. Hase_; Grosse Bruedergasse 31; An
+der Mauer 2 von _George Baehr_, fuer sich selbst, 3achsig, originelle
+Stockwerkteilung; Rampische Str. 7 von _Georg Hase_, 5achsig, flacher
+Mittelerker, eigenartig krause Verdachungen. -- Frauenstr. 9, tiefes
+Grundstueck, Fassade 3achsig, Hof mit gewoelbten Bogengaengen durch 5
+Stockwerke. -- Schlossstr. 5 um 1710. -- Juedenhof 5 (fuer den beruehmten
+Goldschmied Chr. Georg Dinglinger), die Fassade voll rhythmischen Lebens,
+eine der feinsten unter den _Poeppelmann_ nahestehenden, mit Ausnahme des
+Erdgeschosses ganz unveraendert. -- Grosse Klostergasse 2, wohl von
+_Poeppelmann_ selbst bez. 1715. -- Ebenso Hauptstr. 17 und Rampische Str. 5.
+f) _Barockhaeuser_ 1715-40. Wilsdruffer Str. 7, Goldener Engel, die 4
+mittleren der 6 Achsen durch reiche Fensterverdachung ausgezeichnet und
+ueber dem Dachgesims mit einem Stichbogengiebel gekroent. -- Aehnlicher
+Kompositionsgedanken auf ein Dreifensterhaus angewendet Rampische Str. 33.
+-- Zahnsgasse 10, beg. 1722, 8 Fenster Front, durch Wechsel der
+Verdachungen rhythmisiert. -- Heinrichsstr. 2 von _Fehre_ 1720. -- Hauptstr.
+26 um 1730. -- Juedenhof 2 bez. 1736. -- Koenigstr. 1 bez. 1734; aehnlich 5.
+
+g) _Rokokohaeuser vor_ 1760. Frauenstr. 14 um 1750 mit reizendem
+plastischem Schmuck von _Knoeffler_. -- Sophienstr. 1, Gliederung durch
+Lisenen, zwischen den Fenstern trefflich gezeichnete Kartuschen. --
+Altmarkt 1 von _Knoeffel_ 1741.
+
+h) _Rokokohaeuser nach_ 1760. An der Frauenkirche 20 von 1764. -- Breitestr.
+12. -- Moritzstr. 6 ganz ohne architektonische Glieder, nur mit frei ueber
+die Flaeche verteiltem Stuckornament. -- Aehnlich Landhausstr. 4. -- Im ganzen
+jedoch herrscht in dieser Zeit einfache Lisenengliederung der Flaechen,
+z.B. Neumarkt 10 Stadt Rom; An der Frauenkirche 5; Augustusstr. 2.
+
+i) _Der Klassizismus_: Landhausstr. 18 und 27. -- Pillnitzer Str. 26. --
+Johannesstr. 23. -- Pirnaische Str. 50. -- Polierstr. 19. -- Gewandhausstr. 7
+dorisch.
+
+*Museen*: Altertums-M.; M. des K.S. Altertumsvereins; Sammlung fuer
+Baukunst d. Techn. Hochschule; Stadtmuseum im neuen Rathaus; M. d. Ver. f.
+saechs. Volkskunde.
+
+*Denkmaeler.* Reiterstandbild _Augusts des Starken_ auf dem Markt der von
+ihm geschaffenen Neustadt, 1732 von _Ludwig Wiedemann_. Denkmal fuer den
+_Kurfuersten Moritz_ nach 1553 (jetzt an der Bruehlschen Terrasse); in einer
+Aedikula dorischer Ordnung reliefartig wirkende Rundfigg. vor festem
+Hintergrund: Moritz, vom Knochenmann gedraengt, uebergibt seinem Bruder
+August das Kurschwert. Meister unbekannt [_Hans Walther?_].
+
+_DROYSSIG._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Dorf-K.* Der oestl. platt geschlossene Teil mit schmalen spitzbg. Fenstern
+deutet auf 13. Jh. -- Guter spgot. _Schnitzaltar_. Zahlreiche
+_Grabdenkmaeler_ 14. bis 18. Jh., z.T. vortrefflich.
+
+*Schloss*. Sehr interessante ma. Anlage, ovaler Grundriss, 5 (ursp. 6)
+halbrunde Tuerme, Zwinger, die Wohnbauten renss. und bar. Reizvoll
+malerischer Eindruck.
+
+_DRUeGENDORF._ OFranken BA Ebermannstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1775. Altaere und Kanzel von _J. B. Kamm_, Deckenfresken von
+_Wunder_ bez. 1770, Hochaltargemaelde von _Mattenheimer_.
+
+_DUTTENBRUNN._ U Franken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* Chor und OTeil des Lhs. E. 12. Jh., Erweiterung 17. Jh.
+
+
+
+
+_E_
+
+
+_EBELEBEN._ Schwarzburg-Sondersh. LA Sondersh.
+
+*Dorf-K.* Umbau 1702; graefl. Schwarzbg. Grabkap. 1642. Epit. der Herren v.
+E. 1569. --
+
+*Fuerstl. Schloss* 16.-18. Jh.
+
+_EBELSBACH._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Schloss.* Von 1396 bis zur Gegenwart im Besitz der Herren v. Rotenhan.
+Erb. 1564 ff. Wasseranlage. Die Umfassungsmauern regelmaessiges Rok. mit
+Ecktuermen. Nur an 2 Seiten wohnmaessig ausgebaut, Fachwerk ueber
+Quaderunterbau. Kapelle 1580, neu ausgestattet A. 18. Jh.
+
+_EBENHARD._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* Der turmtragende eingezogene quadr. Chor in der Anlage frgot.,
+Lhs. rok.
+
+_EBERN._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K.* 2. H. 15, Jh. Hallenkirche mit niedrigeren Sschiffen. Die
+letzteren schliessen polyg., ebenso der das Msch. fortsetzende (aeltere)
+Chor. Im Msch. Sterngwbb. von strenger Bildung, im Chor und in den Ssch.
+einfache Kreuzgwbb. Die runden Pfll. haben schlichtes Kaempfergesims.
+WEmpore juenger (1492). Aussen Quaderbau, bar. und modern rest. Turm im W.
+Im noerdl. Sschiff praechtiger _Bar.-Altar_, Bamberger Arbeit.
+_Sandsteinkanzel_ ca. 1610. -- Rotenhansche _Epitaphe_, ein bronzenes 1539,
+ein steinernes 1559 vielleicht von _Kilian Sorg_. -- Neben der K. 2stoeckige
+*Michaelis-Kap.* 1464 (Inschr.). Unten Beinhaus, Erkerchor, kleines
+_Relief_ mit Juengstem Gericht.
+
+*Marien-K.* auf dem Friedhof. 2. H. 15. Jh. 2sch. mit zierlichem polyg.
+Chor, darin fein gemusterte Sterngewoelbe (1518), die Strebepfeiler auf
+statuarische Ausstattung berechnet. -- Wirkungsvoller _Hochaltar_ 1750,
+Altarblaetter von _J. A. Glantschnigg_ 1745, 1746. _Pietas_ um 1480.
+
+Ehem. fuerstbischoefl. *Amthaus* (jetzt Gericht), renss.
+
+*Rathaus* 1604. Steinernes Erdgeschoss in 4 Saeulenarkaden geoeffnet,
+Obergeschosse reich gemusterter Fachwerkbau, am Giebel Dachreiter. Mehrere
+wohlerhaltene Tor- und *Mauertuerme,* 2 bar. *Brunnen,* Neptun und Pallas.
+
+_EBERSBACH._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* Der originelle Gr. entstand 1726 durch Anfuegung eines
+zentrischen, aus Kreis und Polygon gemischten OBaus an einen aelteren
+Langbau. Hoelzerne Tonnen- und Kuppel-Gwbb. Ringsum Emporen in 3
+Geschossen. Die _Inneneinrichtung_ ein besonders stattliches Paradigma der
+Lausitzer Predigt-K. In allen Teilen polychromiert. An den Emporen 54
+biblische Gemaelde von 1733. Ansehnlicher Baldachinaltar 1787. Huebsches
+Gestuehl. Der Prospekt der Silbermannschen Orgel von 1738 ist einer der
+prachtvollsten Sachsens.
+
+*Herrenhaus* um 1700.
+
+_EBERSBERG._ RB Cassel Kr. Hersfeld.
+
+*Burgruine.* Ein Teil der Ringmauer und 2 runde Tuerme erhalten. 1274
+zerstoert, 1396 wieder aufgebaut.
+
+_EBERSDORF._ Reuss j.L. LA Schleiz.
+
+*Fuerstl. Schloss* 1690-93.
+
+_EBERSDORF._ K. Sachsen AH Floeha.
+
+Ehem. *Stifts-K.* um 1400, die reiche Ausstattung E. 15. und A. 16. Jh. --
+Das Lhs. 1sch. begonnen, noch waehrend des Baues durch Einziehung von Pfll.
+in ein 2sch., ein weiteres und ein schmaeleres geteilt; dadurch schneidet
+ein Pfl. unsymmetrisch in den etwas eingezogenen Chorbogen, Kreuzgwb.,
+Chor gestreckt mit Schluss aus 8 Ecken, Sterngwb.-Turm an der SWEcke. --
+_Schnitzaltar_ 1513 mit 4 beweglichen und 2 festen Fluegeln. Aus derselben
+Zeit Reste eines schoenen _Chorgestuehls_. _Ikon. Grabst._ des Dietrich v.
+Harras, des kuehnen Springers der Sage, um 1500. [Von hohem Wert die
+_geschnitzten Figg._ eines Engels und eines Diakons als Lesepulthalter,
+jetzt im Altert.-Ver. in Dresden: nach Flechsig vom Meister der "schoenen
+Tuer" in Annaberg.]
+
+_EBERSRODA._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Rom. OTurm mit gepaarten Fenstern.
+
+_EBRACH._ OFranken BA Bamberg II.
+
+Ehem. *Cisterc.-Klst*. gegr. 1127, die aelteste und stets vornehmste
+Niederlassung des Ordens in Franken. Die bestehende Kirche Neubau des 13.
+Jh. Erste Altarweihen, wohl nicht lange nach Beginn des Baues, 1218 und
+1221. Letzte Vollendung 1282. Trotz der langen Bauzeit voellig einheitlich
+im Plan und nahezu einheitlich in den Stilformen. Die spaeteren
+Jahrhunderte brachten keine Veraenderungen, ausser in den
+Ausstattungsstuecken, bis Abt Wilhelm Rosshirt (1773-91) durch _Materno
+Bossi_ den ganzen Innenbau in einer dem franzoesischen Louis XVI.
+verwandten Manier neu dekorieren liess. Der grossartigste frgot. Bau, den
+Deutschland hervorgebracht hat, wurde dadurch, wo nicht materiell, so doch
+aesthetisch vernichtet. Immerhin verdient _Bossi_ insofern Dank, als er
+nicht ganz so ruecksichtslos verfuhr, wie in aehnlichen Faellen vor ihm viele
+Barockmeister. Er liess das neue Gewand sich eng an den alten Gliederbau
+anschmiegen, so dass man den kuehnen und strengen Rhythmus desselben noch
+immer herausfuehlt. Ein Irrtum ist es, den Ebracher Bau dem Uebergangsstil
+zuzurechnen; er ist rein frgot., wenn auch nicht in franzoesischen, sondern
+in jenen burgundischen Schulformen, die wir heute am besten in den suedlich
+von Rom gelegenen Cistercienserkirchen Fossanova und Casamari kennen
+lernen. Wer jene in Erinnerung hat, erstaunt ueber die Aehnlichkeit des
+Eindrucks trotz der veraenderten Zierformen. -- Die Anlage als kreuzf.
+Basilika tritt zumal im Aussenbau klar und einfach in die Erscheinung. Auf
+das Lhs. fallen 7 Joche, auf den Hauptchor 3 Joche in gleichem System, bei
+engeren Intervallen. Der oestl. Schluss geradlinig. Um ihn setzen sich die
+Sschiffe als Umgang fort und an diesen schliesst sich, niedriger und in
+Kapellen (12 an der Zahl) aufgeteilt, ein zweiter. Der noerdl. und suedl.
+Fluegel dieses aeusseren Umgangs war im ersten Plan noch nicht enthalten
+(Scheidewaende duenner als im OFluegel und nicht in den Pfeilerachsen;
+Gegenprobe in der von Ebrach abgeleiteten K. in Riddagshausen bei
+Braunschweig). L. bis zum Schluss des Hauptchors 76 m, mit Zuzaehlung der
+Kap. 87 m. Lichte Br. des Lhs. 23,6, H. 21,9. Querschnitt nach der von den
+Cisterciensern ueberall gern angewendeten Proportion des gleichseitigen
+3Ecks, in franzoesischer Weise vom Sockel gemessen. Die Gwbb. sind im Msch.
+rok., in den Ssch. annaehernd quadr. Das Qsch. etwas schmaeler als das Msch.
+und stark ausladend, so dass jeder Fluegel 3 rok. Gwbb. enthaelt
+(Rekonstruktion des Systems bei Dehio und Bezold Taf. 496). Die Pfll.
+kreuzf. und mit Halbsll. besetzt. Im Msch. gingen die Dienste nicht bis
+zur Erde, sondern setzten dort auf Konsolen ab, auf der Hoehenlinie, wo sie
+jetzt, zu korinthischen Sll. umgebildet, ihre Basen haben. Die
+Gewoelbescheitel, was fuer die franzoesische Filiation bezeichnend ist,
+wagerecht. Die kraeftigen spitzbg. Gurten und Rippen und die mit frgot.
+Laubkraenzen geschmueckten Schlusssteine sind erhalten; ebenso die spitzbg.
+Form der Arkaden und Fenster; hinter den Beichtstuehlen verborgen sind auch
+einige frgot. Eckblattbasen und Halbsaeulenkapitelle verschont geblieben.
+Das Hochschiff hat an der oestl. Chorwand wie an den Fronten des Qsch.
+frgot. Rosenfenster, genau so angeordnet wie in Fossanova; ein solches muss
+sich auch an der WFront befunden haben, wurde aber durch eine groessere
+hochgot. Rose (jetzt Copie, das Original im Muenchener National-Mus.)
+ersetzt; die Komposition des Masswerks ist der Rose am Qsch. der Notre-Dame
+in Paris nahe verwandt, geht aber nicht unmittelbar auf sie zurueck,
+sondern auf eine in den Entwuerfen zum Strassburger Muenster vorkommende
+Variante (ausgefuehrt in Rufach i.E.). Das Aeussere wird klar und kraeftig
+durch Strebepfll. am Hochsch. wie an den Ssch. gegliedert; Strebebgg.
+fehlen (wie immer bei den aelteren Cisterc.-K.). Ein fuer die
+Schulzusammenhaenge bezeichnender Unterschied ist der, dass am Chor und an
+der OWand des Qsch. Konsolengesimse von spezifisch burgundischer Fassung
+angewandt sind, waehrend an der WWand des Qsch. und am Lhs. deutsche
+Rundbg.-Friese auftreten. Der Dachreiter bar. erneuert.
+
+_Ausstattung_. _Bossi_ hat einige Prachtstuecke aus 17. und A. 18. Jh., die
+ihm fuer die Einheitlichkeit der Wirkung ungefaehrlich waren, beibehalten,
+die meisten aber neu hergestellt; verschwunden ist alles Mittelalterliche
+mit Ausnahme einiger Grabst, vom 15. Jh. ab. Die Grabst. der Koenigin
+Gertrud, Gemahlin Konrads III., und ihres Sohnes Friedrich v. Rotenburg
+(hinter dem Hochaltar) sind freie Erfindungen des 17. Jh. Zahlreicher,
+doch nicht hoeheren Ranges, die Denkmaeler der Renss.Epoche. Das sog.
+_Mausoleum_ des ersten Abtes, Adam, ist ein wunderlicher gotisierender
+Versuch italienischer Stuckatoren vom J. 1697. Bmkw. die 2 _Orgeln_.
+
+*Michaels-Kap.* 1sch. kreuzf. Anlage an der NFront des Qsch. Die Art, wie
+das Qsch. der Kap. in die Ecke des Qsch. der K. eingreift, beweist, dass
+sie vor dieser begonnen war, wozu das ueberlieferte Weihungsjahr 1207 passt.
+Indes ist der vorhandene Bau nicht einheitlich; die Achse des Schiffs
+deckt sich nicht mit der des Altarhauses; die Einzelheiten zeigen
+mehrfachen Wechsel der Baufuehrung; die OPartie mit nordfranzoesischer
+Faerbung, die sonst in E. nicht zu bemerken ist, die westl. Teile unter
+Einfluss des Maulbronner Kreuzgangs, jedoch verhaeltnismaessig unfein und in
+einer den Cisterciensern sonst fremden Weise ueberladen, immerhin
+eindrucksvoll.
+
+*Klostergebaeude.* Sie eroeffnen fuer Franken die Reihe jener im Verhaeltnis
+zum Zweck unbegreiflich kolossalen Anlagen, in denen die sueddeutschen
+Kloester im letzten Jahrhundert vor der Saekularisation ihren Ruhm suchten.
+1687 bis 1698 von _Leonhard Dientzenhofer_, Umbau und Erweiterung 1716 ff.
+nach Plaenen _Balthasar Neumanns_, ausgefuehrt von _Joseph Greising_
+({~DAGGER~} 1722). Die Scheidung der verschiedenen Anteile nicht ueberall leicht.
+Die Gebaeude wurden weit nach W vorgeschoben. Ihre Grundflaeche das 6fache
+der ma. Klausur. 2 geschlossene und 3 triklinienfoermig geoeffnete Hoefe. Die
+NFassade, rechtwinklich zur Kirchenfront, zeigt die Formen des deutschen
+Barock, am deutlichsten in den 2 reichen Erkern; den in seiner Laenge
+eintoenigen Bau unterbrach _Neumann_ durch ein machtvolles Mittelmotiv mit
+brillantem Treppenhaus. Eine zweite, noch praechtigere Schauseite oeffnet
+sich nach W zu den grossen, jetzt verwuesteten, Gartenterrassen, in deren
+Mitte ein Kolossalbrunnen in Berninischer Manier von _Jakob __ van der
+Auvera_. Die Dekoration der grossen Aula (Kaisersaal) liegt
+stilgeschichtlich auf der Grenze zwischen Barock und Rokoko; Stuckatur von
+_Hoennicke_ (der von hier nach Pommersfelden ging), die Fresken von
+_Luenenschloss_ (1722), _Antonio Nave_, _Jo. Ad. Remela_ (spaeter in
+Bronnbach taetig).
+
+_EBSDORF._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Dorf-K.* 1sch., rom. Mauerwerk, vermauerte rom. Pforten in S und N.
+Spgot. Chor.
+
+_ECKARDSHAUSEN._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+Ehem. *Wallfahrts-* jetzt Pfarr-K. Flachgedeckter Bau aus mehreren
+Baufuehrungen 1467-1525. Spaetgot. _Sakramentshaeuschen_. Im klassiz.
+Hochaltar _Gemaelde_ bez. Asam 1760. _Renss.Epitaphe_ 1544, 1547.
+
+_ECKARTSBERGA._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Pfarr-K.* stillos verbaut; die suedl. Erweiterung zur Beschaffung eines
+groesseren Predigtraumes 1559; aus diesem Jahr die Kanzel; Altarbau 1607.
+
+*Burgruine,* grosse regelmaessige 4eck. Anlage, 2 Bergfriede.
+
+_ECKERSDORF._ OFranken BA Bayreuth.
+
+*Pfarr-K.* 1525 aus ehem. Schlosskap. erweitert. -- _Grabst_.
+
+_ECKSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* 1744. Im 8Gr. Eck, an dessen oestl. Seite sich ein kleineres 1/2
+8Eck anschliesst. -- _Taufgestell_: Muschel auf Delphinen.
+
+_EFFELDER._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg.
+
+*Pfarr-K.* Wesentlich 15. Jh. mit Benutzung aelterer, vielleicht noch rom.
+Teile. Der gewoelbte polyg. Chor gut ausgebildet, das flachged. Lhs. im 17.
+Jh. ueberarbeitet. -- Grabsteine unerheblich. -- Kirchhofsmauer mit
+Schiessscharten.
+
+*Schloss.* Hauptbau 1470 und 1533.
+
+_EFFELDORF._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Als Loretto-Kap. erb. 1653 von den Wuerzburger Jesuiten. Lhs.
+1753. Huebsche _Ausstattung_ bar., rok. und klass.
+
+_EFFELTRICH._ OFranken BA Forchheim.
+
+*Dorf-K.* um 1450; unter den in diesem Teile Frankens nicht seltenen
+Festungskirchen eine der interessantesten; der Wehrgang und 3 spitzged.
+Ecktuerme erhalten; ueber dem Eingang der Ringmauer 3 _Holzfigg_. aus A. 16.
+Jh., um einiges aelter daneben in spgot. Nische der reitende S. Georg.
+Weitere Holzplastik im Innern.
+
+_EGENHAUSEN._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* mit eingezogenem Chor, gegliederter Fassade und Freitreppe, von
+Oberstleutnant _Joh. Mich. Mueller_ um 1766. Ostturm 1585 nachgot.
+Inneneinrichtung gegen 1770 in beginnendem Klassizismus.
+
+_EGGOLSHEIM._ OFranken BA Forchheim.
+
+*Pfarr-K.* 1826, erhalten der frrom. T.
+
+_EHLEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Kirch-Turm* rom. 12. Jh. Im niedrigen tuerlosen Erdgeschoss kuppeliges
+Kreuzgewoelbe.
+
+_EHRENFRIEDERSDORF._ K. Sachsen AH Annaberg.
+
+*Stadt-K.* S. Nikolai; 2sch. 3jochige Hallenkirche aus 15. Jh., der
+unsymmetrisch anschliessende platt geschlossene Chor aus 14. Jh. --
+_Altarwerk_ mit 4 beweglichen und 2 festen Fluegeln, wichtig; die
+hervorragend schoenen Schnitzfigg. im Stil des Annaberger Meisters _W Z_
+von 1512; auch die Fluegelgemaelde bmkw. (dieselbe Hand in Einsiedel und
+Tannenberg). -- Ausgezeichneter spgot. _Kelch_.
+
+_EHRINGEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Dorf-K.* 1sch. mit 3 got. Kreuzgwbb., eingezogen quadr. Chor, WTurm.
+
+_EHRINGSDORF._ Sachsen-Weimar. VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* rom., Turm fruehgot. mit breitem Zeltdach. 8 gemalte _Apostel_
+von einem spaetgot. Altar.
+
+_EIBAU._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* 1703. Sehr stattlicher Gwb.Bau nach dem Vorbilde von Bertsdorf;
+15,5 m br., 32 m l., Schluss 5/10, zwischen den eingezogenen Strebepfeilern
+3fache Emporen, auch um den Altar herumgefuehrt. Auf dem Kirchhof
+zahlreiche Denkmaeler. Die _Wohnhaeuser_ des 18. Jh. zeugen von grosser
+Wohlhabenheit, viele mit Tueren aus Sandstein oder Granit.
+
+_EIBELSTADT._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* Ein Bau des 13. Jh., von dem der Turm (W) erhalten, wurde
+1500-1530 langsam durch einen Neubau ersetzt. 3 sch. 3jochige Hallenkirche
+mit 1sch. Chor; Netzgwb. auf leichten Rundpfeilern; reiches Masswerk,
+charakteristisch fuer die letzte spaetgot. Phase. Einige Veraenderungen 1624.
+-- Auf den stattlichen _Bar. Altaeren_ von E. 17. Jh. sind spaetgot.
+_Holzfigg._, z.T. von hoher Qualitaet, und Renss-._Reliefs_ von 1625
+wiederverwendet; _Gemaelde_ von _Osw. __ Onghers_. _Taufstein_ um 1600,
+Alabaster, originell komponiert und im Figuerlichen hervorragend gut.
+Vielleicht von derselben Hand _Grabstein_ eines kleinen Maedchens mit
+Blumen und Totenkopf. Im Chorbg. _Kreuzgruppe_ aus der Umgebung
+_Riemenschneiders_. Unter den _Altargeraeten__ _ gute Augsburger Arbeiten
+des 17. und 18. Jh. -- Aussen am Lhs. _Oelbergkap_. mit ueberlebensgrossen
+Figg. um 1620.
+
+*Hl. Kreuz-Kap*. 1657. Flachgedecktes Schiff, stark ausladend. Qsch und
+1/2kr. Apsis. Gute Altaere aus der Erbauungszeit, einer mit _Gemaelde_ bez.
+_Oswald Onghers_ 1660.
+
+*Rathaus* 1706 vom Wuerzburger _Peter Zwenger_ in schwerem sp. Barock,
+Erdgeschoss und Hauptgeschoss wirkungsvoll kontrastiert. -- Huebsche
+_Wohnhaeuser_ des 18. Jh.
+
+*Stadtbefestigung*. 15. und 16. Jh. Im ganzen Umkreis erhalten. 15
+Rundtuerme in Abstaenden von 60-80m. 3 Tore (das vierte abgebrochen). --
+_Mariensaeule_ 1660 und _Sebastianssaeule_ 1773, vortrefflich. In einem
+Privatgarten bmkw. steinerne _Madonnenstatue_ 2. H. 14. Jh. Mehrere
+_Bildstoecke_ mit reichen und guten Skulpturen des 17. Jh.
+
+_EIBSTADT_ (Gross- und Klein-). UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Dorfkirchen.* Got., mit OTuermen ueber dem Altar. Diese Verbindung ist fuer
+das ganze Gebiet, in rom. wie in got. Zeit, typisch.
+
+_EICHELSDORF._ Ufranken BA Hofheim.
+
+*Dorf-K.* Einheitlicher nachgot. Bau von 1608.
+
+*Schloss* 1678. Grosser Saal mit Stuckdecke 1703.
+
+_EICHSTAEDT_ (Ober- und Nieder-). Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+An beiden *Kirchen* querrck. WTuerme, in der Anlage rom. -- In beiden Reste
+von spgot. Altarplastik in bar. Aufbau.
+
+_EILENBURG._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.
+
+*Stadt-K.* Backstein mit Sandsteingliedern. Hallenbau aus 15. und 16. Jh.
+-- _Altaraufbau_ und _Kanzel_ 1684.
+
+*Rathaus*. 1544.
+
+_EINBERG._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* Chor spaetgot., Lhs. 1sch., 17. Jh., Emporen und Mobilien 18. Jh.
+
+_EINHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* 1726. Aelterer stark befestigter Kirchhof mit hohen Tortuermen.
+
+_EINSIEDEL._ K. Sachsen AH Chemnitz.
+
+*Dorf-K.* neu. _Schnitzaltar_ mit ausgezeichneten Fluegelgemaelden von einem
+Chemnitzer Meister um 1510-20 (vgl. Ehrenfriedersdorf). Ausgezeichneter
+_Kelch_ in der Art des Freiberger Meisters _Samuel Klemm_, 2. H. 17. Jh.
+
+_EISENACH._ Sachsen-Weimar BAmtsstadt.
+
+*Benedikt. Nonnen-K. S. Nikolai*. Baugeschichte unbekannt, wohl E. 12. Jh.
+-- Flachged. Basilika von 6 Arkaden im Wechsel von Sll. und Pfll. und zwar
+so, dass die Reihe mit Pfll. beginnt und schliesst. Ornamentierte Kaptt.
+Kein Qsch., aber suedl. am Chor ein Turm. Unten 4seitig, weiterhin durch
+vier Geschosse 8eck., in trefflicher Architektur, die abschliessenden
+Giebelchen und der Helm aus Rest. 1886, Ausmalung des Inneren 1894. An der
+NSeite das ehem. Klst.
+
+*Franziskaner-K*. Der Orden fasste in Thueringen zuerst 1224 in Erfurt Fuss.
+1225 in Eisenach angesiedelt. 1236 definitive Kirche. Sie wurde 1597
+abgebrochen, 1883 in den Fundamenten freigelegt. Anlage rck., enorm
+gestreckt, 55 m l., nur 11 m br., trotzdem in 3 und zwar gleich breite
+Schiffe geteilt; Strebepfll. deuten auf Gwbb.
+
+*Dominikaner-(Prediger-)K*. Beg. 1235 in rom. Formen, 1236 dem neuen Orden
+uebergeben und schlicht got. weitergebaut. Anlage 2sch. Auf derben 8eck.
+Pfll. sehr hohe und weite spitzbg. Arkaden. Kleine Oberfenster mit Masswerk
+des 14. Jh. -- Kreuzgang gegen 1500, Refektorium 1512. -- _Grabrelief_ mit
+Schmerzensmann M. 14. Jh., wohl das aelteste Beispiel der Epitaphform in
+Thueringen. (K. u. Klst. beherbergt jetzt das Thueringische Museum.)
+
+*Markt-K. S. Georg*. 1515, nach Verwuestung 1525 vermauert 1560 und 1598.
+3sch. mit rok. Chor und flacher Holzdecke.
+
+*Annen-K*. 1sch. flachged. spgot. Gut ornamentiertes Portal 1634.
+
+*Gottesacker-K*. 1692-97 von _Joh. Muenzel_ in der Grundform des griech.
+Kreuzes. Geputzte Holzdecke.
+
+*Residenzhaus*. WFluegel 1507, NFluegel mit grossem rundbg. Portal 1559 von
+_Hans Lindemann_.
+
+*Stadtschloss* 1742-45. Die Fassade ehem. weit reicher; schoener Festsaal;
+wertvolles Mobiliar und Porzellan. Im Stall reich rok. geschnitzte
+Pferdestaende.
+
+*Rathaus* 1508, nach Brand rest. 1638. Der schoene Turm von _Hans
+Lindemann_.
+
+*Marktbrunnen* mit S. Georg. 1549, erneuert 1708.
+
+*Lutherhaus*. Die jetzige Fassade mit schoenem Portal 1563 von _Hans
+Lindemann_.
+
+*Nikolaitor* spaetrom. und einige got. Stadttuerme.
+
+Im *Museum* einige thueringische Altaere, einzelne Schnitzfigg. des 15.-16.
+Jh., Grabsteine des 14.-16. Jh.
+
+_EISENBERG._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Stadt-K.* 1494, einfacher 1sch. Bau.
+
+*Cisterc.-Nonnen-Klst*. bis auf geringe Spuren zerstoert.
+
+*Rathaus* 1579.
+
+*Schloss*. Hauptbau v. 1677 von _Wilh. Gundermann_ aus Altenburg. Bmkw. die
+Kap.; ein Umgang von korinth. Saeulen mit geradem Gebaelk traegt 2geschossige
+Emporen. Stuckierung in vollen schweren klassizistischen Barockformen,
+wohl von Italienern ausgefuehrt. -- *Superintendentur*. Ansehnlich
+spaetrenss.
+
+_EISFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Stadt-K.* Beg. 1505 und schnell zu Ende gefuehrt. Ein Hauptwerk der
+suedthueringischen Spgot. Quaderbau. Das Lhs. 25 : 18 m, 3 Sch., 5 Joche,
+die Gwbb. nach Brand 1632 durch Holzdecke ersetzt (das Inv. laesst im
+Zweifel, ob der Querschnitt Basilika oder Hallenkirche). 8eck. Chor mit
+Netzgwb. Der im NOWinkel stehende Turm mit aelterem Unterbau. 3 Portale in
+W, N, O; die beiden letzteren unter einem zwischen die Strebepfll.
+eingespannten Schutzdach; unter den Zierformen macht sich das verschraenkte
+Stabwerk in gehaeufter Anwendung bemerklich.
+
+*Gottesacker-K*. 1542. Ueber dem WPortal Gedenktafel fuer die Pastoren Jonas
+{~DAGGER~} 1553 und Kindt {~DAGGER~} 1549, treffliches _Sandsteinrelief_. Die zahlreichen
+uebrigen Gedenktafeln von geringem Kunstwert.
+
+*Schloss*. Nach Brand 1632 in sparsamster Bauart wiederhergestellt; der
+runde Haupt-Turm im Kern ma.
+
+*Schulhaus*. 16. und 17. Jh.; einfach, in einer Blende raetselhafte
+Steinfigur ("Hirt").
+
+*Superintendentur*. Stattlicher Fachwerkbau des 17. Jh.
+
+_EISINGEN._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* 19. Jh. -- Am Chorbg. _Kruzifix_ von _Riemenschneider_, der
+Koerper von feinster Durchbildung, Fassung neu.
+
+_EISLEBEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Andreas-K*. Einfache spgot. Halle (wohl erst nach Brand 1498) mit rom.
+und frgot. Resten. Im W ueber rck. formlosem Unterbau 2 schlanke 8eck.
+Tuerme. Am 1. und 2. Geschoss mit sprom. Bogenfries, am 3. mit got. Gesims.
+Die Fenster der Sschiffe anscheinend frgot., was ueberraschenderweise auf
+eine schon frgot. Hallenanlage, oder, bei basilikaler Anlage, auf
+ungewoehnliche Hoehe der Sschiffe im Verhaeltnis zum Hochschiff schliessen
+liesse (vgl. den Giebel zwischen den Tuermen). Die Pfll. des Triumphbogens
+rom. Aus dem noerdl. Nebenchor fuehrt eine Tuer mit Eselsruecken und magerem
+Stabwerk, abschreckendste Spgot., in einen grossen Seitenturm; untere
+Geschosse 1486, obere 17. Jh. -- Grosser _Schnitzaltar_, einer von den
+besseren, _Kanzel_ A. 16. Jh., gute Arbeit. Im noerdl. Nebenchor ein auf
+beiden (!) Seiten bearbeiteter _Grabst_.; die eine zeigt in eingeritzter
+trefflicher Umrisszeichnung den Grafen Burkhard v. Mansfeld ({~DAGGER~} 1229), die
+andere in aeusserst rohem und altertuemlichem Relief 2 Figuren mit dem
+Mansfeldschen Wappen, ohne Umschrift; _Grabsteine_ der Aebtissin Oda
+({~DAGGER~} 1351); der Graefin Barbara v. M. ({~DAGGER~} 1511); des Gf. Hans Georg ({~DAGGER~} 1579);
+der Graefin Katharina ({~DAGGER~} 1582). Grosse in Erz gegossene _Tumba_ des Gf.
+Hoyer v. M. ({~DAGGER~} 1541), der Tote, gewappnet, den Helm zu Fuessen, an den Ecken
+ueberragt von 4 freistehenden Saeulen mit Leuchter-Engeln. Eine zweite
+_Tumba_ aus Marmor; fuer welchen der Mansfelder Grafen, ist nicht
+nachweisbar. Von sonstigen _Grabst_. und _Epit_. ist vieles verschwunden.
+
+*Nikolai-K*. 1426 ff. 3sch. Hallenkirche, 3 Joche, Kreuzgwb., kurzer
+Vorchor, 5/8 Schluss, einfacher niedriger WTurm. -- _Schnitzaltar_ und
+_Taufstein_ spgot.
+
+*Petri-Pauli-K*. 1486-1513. Halle, der vorigen aehnlich, etwas
+geschmueckter, Netzgwb. -- _Schnitzaltar_.
+
+*Annen-K*. Unregelmaessige, nie vollendete Anlage. Der gewoelbte Chor 1514,
+das Schiff mit Gewoelben von Holz und Gips um 1600. (Wiederhergestellt
+1908.) Im W Mansfeldische Grabkap. von 1588; seltsam entartetes Masswerk. --
+_Grabmal_ des Gf. Karl v. M. ({~DAGGER~} 1594); der Tote in voller Ruestung auf
+einfachem Sarkophag. Steinerne _Moseskanzel_.
+
+*Geburtshaus Luthers,* 1693 und 1863 rest., zeigt nichts mehr von seinem
+ursp. Aussehen. -- _Gemaelde_ von 1569, Luthers letzte Ordination
+darstellend, mit vielen Portraets, nebst anderen Gemaelden des 16. Jh., aus
+den Hallen des alten Gottesackers stammend.
+
+Besser erhalten *Luthers Sterbehaus,* aus A. 16. Jh.
+
+*Schloss,* ehemals eine Wasserburg, im 11. Jh. zum kgl. Tafelgut gehoerig;
+hoher frma. Bergfried.
+
+*Altstaedtisches Rathaus* 1519-1530. Die grossen Fenster durch 3 Pfosten
+geteilt, der obere Abschluss treppenfoermig. An der NOEcke ein gekroenter
+_Kopf_, nach der Abb. im Inv. zu urteilen spaetes 13. Jh., eingemauert; im
+Volksmunde _Kopf des "Knoblauchkoenigs"_ Herman v. Luxemburg.
+
+*Neustaedtisches Rathaus* mit Portal in sehr reiner Hoch-Renss. 1580.
+
+_ELGERSBURG._ Sachsen-Gotha LA Ohrdruf.
+
+*Schloss*. Im 13. Jh. genannt; seither oft umgebaut, zuletzt A. 20. Jh. von
+Graebner-Dresden; die wenigen vorhandenen Kunstformen weisen auf 17. Jh.
+
+_ELGERSHAUSEN._ Kr. Cassel-Land.
+
+*Dorf-K.* Frgot. WTurm. -- _Kindergrabstein_ 1626.
+
+_ELISABETHBRUNNEN._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Brunnenhaus*. Renss. 1596.
+
+_ELISABETHENBURG_ siehe Meiningen.
+
+_ELLINGSHAUSEN._ Sachs.-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* 1775. Gute _ikon. Grabst_. der Familie v. Bose 16. und 17. Jh.
+Befestigter Friedhof mit Gaden und Kellern.
+
+*Schloss* der v. Boese 1604, reizvoller Treppen-Turm. -- Geschnitzte
+_Fachwerkhaeuser_.
+
+_ELMARSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Schloss*. 1442, fortgebaut 1554, 1563, 1763. Interessante und malerische
+Baugruppe. Grosser _Ofen_ bez. 1596.
+
+_ELSA._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* 1483, OTurm, im Lhs. jetzt Flachdecke, aussen Strebepfll.
+
+_ELSNIG._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Dorf-K.* (als Nachtaufenthalt Friedrichs d. Gr. nach der Schlacht bei T.
+beruehmt geworden). Ursp. rom. Anlage mit eingezogenem Chor und 1/2kr.
+Apsis, rck. Turm im W. -- In der Naehe kreisrunder *Burgwall*.
+
+_ELSTER._ K. Sachsen AH Olsnitz.
+
+*Petri-Pauli-K*. 17. Jh. 1sch. mit Holzdecke; geschmueckte
+Emporenbruestungen. -- _Kanzel_ 1682, _Altar_ 1737.
+
+_ELSTERTREBNITZ._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* 1840. Von der rom. K. erhalten ein rohes, gegenstaendlich
+interessantes _Tympanonrelief_. -- _Altarwerk_ mit 2 beweglichen und 2
+festen Fluegeln, um 1500. Figurierte _Glocke_ 1460, bez. _Nik. Eysenberg_
+von Leipzig.
+
+_ELSTERWERDA._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Stadt-K.* 1718, mit spgot. Chor, 1904 umgearbeitet. -- 12 v. Maltitzsche
+_Bildnisgrabsteine_, 9 aus 16. Jh., die uebrigen 17. Jh.
+
+*Schloss* beg. ca. 1720 von Joh. v. Loewendahl, 1727-38 von Koenig August II.
+weitergefuehrt. Dreifluegelanlage in einfacher Behandlung. -- _Pestsaeule_
+1738.
+
+ELSTRA, K. Sachsen AH Kamenz. *Stadt-K.* 1726. 3sch. kreuzgewoelbte
+Hallenkirche in einfachen Bar Formen, vielleicht auf ma. Grundriss. --
+Ansehnlicher Hochaltar aus Marmor und Sandstein, _Gemaelde_ (Kreuzabnahme)
+von _Chr. W. E. Dietrich_ 1733 in Anlehnung an Rubens. Praechtige _Kanzel_;
+als Fuss (anstatt der im 16. und 17. Jahrh. beliebten Mosesstatue) ein kuehn
+bewegter Engel. Gute _Grabdenkmaeler_ des 18. Jahrh.
+
+*Rathaus* 1717, ganz schlicht. -- Im ehemaligen Schlosspark (das Schloss
+abgebrannt) _Sandsteingruppe_, Apotheose eines Helden (wohl Augusts des
+Starken) von _Balt. Permoser_.
+
+_ELTERLEIN._ K. Sachsen AH Annaberg.
+
+*Stadt-K.* 1662 umgebaut; 1sch. mit 8Eck-Schluss und Holzdecke;
+einheitliche vortrefflich erhaltene bar. Dekoration und Ausstattung. --
+_Taufstein_ von Engeln getragen, bez. _Sebald Teuscher_ 1697.
+
+_ELTINGSHAUSEN._ UFranken BA Kissingen.
+
+*Dorf-K.* Turm rom., Chor und Lhs. 1745. _Decken-_ und _Hochaltargemaelde_
+bez. _J. A. Herrlein_ 1746, auf den architekturlosen Seitenaltaeren je 1
+_Holzstatue_, gut rok.
+
+_ELTMANN._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Stadt-K.* Rest. 1835 von _Klenze_, erhalten blieb der got. Chorturm (E.
+13. Jh., umgebaut im 15. Jh.). -- Zierliche spaetgot. _Sakramentsnische_.
+
+*Heil. Kreuz-Kap*. 1768, fein gegliederter Sandsteinbau auf ellipt. Gr.
+
+*Friedhof* angelegt 1668. Kreuzgruppe ca. 1400, stark ueberarbeitet.
+Grabsteine got. und Renss.
+
+Im S der Stadt *Wallburg* mit gut erhaltenem rundem Bergfried aus 12.-13.
+Jahrh., Zinnenkranz neu.
+
+_EMPFERTSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach,
+
+*Kirche* von 1719.
+
+_EMTMANNSBERG._ OFranken BA Bayreuth.
+
+*Pfarr-K.* OTurm got. Lhs. 1666, zierliche Stuckatur 1749.
+
+*Schloss* einfach bar. 1689, ueber dem Portal grosse Wappentafel.
+
+_ENGELSBERG._ UFranken BA Miltenberg.
+
+*Kapuzinerklst*. 1629.
+
+_ENGELSDORF._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.*, rom. Anlage mit OTurm.
+
+_ENGENTAL._ UFranken BA Hammelburg.
+
+*Dorf-K.* nachgot. aus der "Juliuszeit".
+
+_EPPRECHTSTEIN._ OFranken BA Wunsiedel.
+
+*Burgruine*.
+
+_ERBENHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* 1609 mit Turm aus Ma. Burgaehnlich ummauert. _Grabstein_ des
+Foersters Martin Rod 1716.
+
+_ERBSHAUSEN._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Dorf-K.* Chor-Turm 1598, Lhs. 1794. Auf dem Hochaltar gute _Skulpturen_
+aus der Werkstatt _P. Wagners_.
+
+_ERDMANNSHAIN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* rom. wie Fremdiswalde. -- Auf dem Altar _Kopie_ von _Rubens'_
+Antwerpener Kreuzabnahme.
+
+_ERFURT._ Fr. Sachsen.
+
+Die Stadt besass am Schluss des Ma. ueber 90 Kirchen und Kapellen, darunter
+36 kloesterliche Ansiedlungen. Der Stiftung nach vielleicht am aeltesten die
+kleine Bonifaziuskap. auf dem Domhuegel, neben S. Severi, ein schlichter
+kleiner Steinbau, im sp. Ma. umgebaut.
+
+*Stifts-K. S. Marien ("Dom").* Gegr. angeblich 741. Neubau seit 1154.
+Erster Umbau des Lhs. im A. 13. Jh. Erweiterung des Chors 1349-70. Zweiter
+Umbau des Lhs. 1452 ff. und Hinzufuegung der dritten Turmspitze durch
+Meister _Hans von Strassburg_. Ausbesserung nach Brand 1472 durch _Hans
+Pfau_. Im 19. Jh. mehrfach rest., zuletzt 1912. -- Vom rom. Bau des 12. Jh.
+haben sich erhalten die Mauern des Qsch. im noerdl. und suedl. Fluegel bis
+zum Kranzgesims; die 2 zu Seiten des Chors angeordneten Tuerme im 1. und 2.
+Geschoss; im Innern die Kaempfer der Vierungsbgg., soweit sie an die Tuerme
+anstossen. Die auf den quadr. Unterbau folgenden 8eck. Turmgeschosse sprom.
+13. Jh. (der suedl. soll 1201, der noerdl. 1235 vollendet worden sein). Den
+rom. Bau haben diese Tuerme stattlich ueberragt, durch die spaeterhin
+eingetretene Erhoehung und Massenvermehrung des Chors und Lhs., namentlich
+als dieses sich in eine Hallenkirche mit hohem Dach verwandelte, wurden
+sie ausser Wirkung gesetzt; um so bedauerlicher, als die unvergleichlich
+guenstige Lage am Bergrande zur Schaffung einer kraeftigen Silhouette die
+Aufforderung gab. Dieser folgte _Hans v. Strassburg_ in der Weise, dass er
+die wohl schon vor ihm got. ueberhoehten Tuerme durch einen Zwischenbau
+verband und ueber diesem einen 8eckigen Aufsatz errichtete. Der Helm
+brannte seither zweimal, 1493 und 1717, ab; seine Erneuerung 1850 folgt
+den durch alte Ansichten ueberlieferten Umrisslinien. -- Der zwischen den
+Tuermen liegende rom. _Chor_ war nur 7 m breit gewesen; jetzt bildet er den
+Durchgang zu dem fast als selbstaendiges Gebaeude auftretenden viel
+breiteren Chor des 14. Jh. Dieser ist 1sch., hat 5 Langjoche, das letzte
+im Schlussstein mit dem als 1/2 10Eck konstruierten Haupt zusammengezogen
+(34 m lang, bei 88 m Laenge der ganzen K., 13,5 m br., 25 m H.). Der Aufbau
+des Chors zeigt den voellig systematisch durchgebildeten Stil der spaeteren
+Hochgotik und ist durch schoene Raumverhaeltnisse ausgezeichnet. Mit dem
+Chorbau ging die kuenstliche Verschiebung des Bergrandes durch eine auf
+gewaltigen offenen Bgg. ruhende Terrasse ("Cavaten") und der majestaetische
+Treppenaufgang ("Greten" aus "gradus") zusammen. Und die notwendig
+gewordene Tiefe der Grundmauern fuehrte zur Anlage einer _Krypta_
+(inschriftl. voll. 1353), dergleichen sonst nicht in den got.
+Baugewohnheiten liegt. -- Die im 15. Jh. geforderte Erweiterung des
+_Langhauses_ als Hallenkirche musste wesentlich in der Breitenrichtung
+erfolgen; da jedoch auch die bestehenden Pfll. weiter benutzt werden
+sollten, wurden die Ssch. breiter (9,4 m) als das Msch. (7,2 m) angelegt,
+was keine guenstigen Raumverhaeltnisse ergeben konnte. Einfache Sterngwbb. --
+Am _Aeussern_ ist vor allem die Massenverteilung und Silhouette der
+Ostansicht eigentuemlich und bedeutend. In Verbindung mit der Severi-K.
+eine der schoensten Baugruppen Mitteldeutschlands. Hier wie oefters zeigt
+sich die Phantasie des Ma. noch gluecklicher in der sukzessiven Ausnutzung
+zufaelliger Gelegenheiten durch wechselnde Geschlechter, als in der
+folgerichtigen Entfaltung einer einheitlichen Idee. Die mit dem Chor nicht
+parallele, sondern auf die NSeite konvergierende Richtung des
+Treppenaufgangs gab den Gedanken zu der praechtigen _Torhalle_ auf
+dreieckigem Gr. als Anbau an den noerdl. Kreuzarm. Die beiden freiliegenden
+Seiten werden ganz von maechtigen Portalen mit hohen Wimpergen eingenommen;
+ein zweites, mit je einem Fenster versehenes Geschoss springt etwas zurueck.
+Die Formen sind freier als die des Chors, wahrscheinlich von einem etwas
+aelteren Meister. Die Langseiten erhielten durch die Rest. von 1868 ueber
+jedem Joch Giebel fuer quergestellte Sschiffsdaecher, waehrend der
+Hauptfirst, nicht zum Vorteil der Totalansicht, niedriger gelegt wurde.
+Neu ist auch der obere Abschluss der WSeite. Ueberhaupt hat die Rest. den
+spgot. Bau nach Kraeften hochgotisch korrigiert. Torfluegel mit reichem got.
+Rankenbeschlaege. Loewenkoepfe rom.
+
+_Kreuzgang und Stiftsgebaeude_. OFluegel: spgot. 2sch. Halle, die dem Hof
+zugekehrte Seite in sprom. Formen mit einzelnen gotischen; diese
+ueberwiegen bereits am letzten Fenster; nach aussen gegen die Terrasse
+springt die 1451 gest. Clemenskap. vor. Das Obergeschoss des OFluegels nahm
+das Auditorium coelicum (so genannt von den auf der azurblauen Decke
+dargestellten 12 Himmelszeichen) ein, welches der Universitaet zu
+Promotionen und sonstigen Festlichkeiten diente; jetzt sehr verwahrlost.
+Der W- und SFluegel entsprechen der fortschreitenden got. Stilentwicklung;
+mit Ausnahme des noerdl. Fensters der WSeite, welches mit denen der OSeite
+gleichzeitig. Am SFluegel der ehemalige Kapitelsaal. Alle Gebaeude haben
+durch den Brand 1472, sodann durch spaetere Veraenderungen gelitten.
+
+_Innere Ausstattung_. Durch die Rest, des 19. Jh. von ihren "stilwidrigen"
+Elementen befreit. -- Prachtvolles _Chorgestuehl_ bez. 1469, 1484.
+_Hochaltar_ maechtiger Holzaufbau von 1697. Um 1420 grosser gemalter
+_Fluegelaltar_, in der Mitte die Einhornjagd. -- Mitten im Chor lebensgrosse
+bronzene _Leuchterfigur_, bekleidet, von starrster Bildung bei
+sorgfaeltiger Technik, 12. Jh., aber genauere Bestimmung von Zeit und Ort
+der Entstehung nicht zu geben. Stifterinschr. der Wolfram und Hilteburg.
+_Glasgemaelde_ im Chor, bez. 1403, die beste und groesste Reihe, die
+Thueringen besitzt. -- An der OWand des noerdl. Qsch. 4 Nischen, ihr Inhalt
+aus Altem und Neuem gemischt. Besonders merkwuerdig'> ein bogenfoermiger
+rom. _Altaraufsatz_ aus Stuck, an der Stirnseite Christus und die heil.
+Eoban und Adolar, darunter heilige Frauen mit Palmen, in der engen Nische
+Statue der Muttergottes, thronend, das Kind zwischen den Knien, archaeische
+Zuege verbunden mit wuchtiger Monumentalitaet. Es ist moeglich, dass die
+Madonna nicht ursp. fuer die Nische gearbeitet war; erheblich aelter als die
+Reliefs der Lunette, wie behauptet worden, ist sie nicht; genauere
+Datierung schwierig, etwa zwischen 1130-60. -- An entsprechender Wand des
+suedl. Qsch. _Sakramentshaus_ von _Hans Friedemann_ 1560, trefflich
+aufgebaut, doch schwach, wie immer bei diesem meistbeschaeftigten Meister
+der Erfurter Sprenss., in der Figurenplastik. _Holzrelief_ der Beweinung
+E. 15. Jh. Tumba der heil. Eoban und Adolar um 1400. -- Im suedl. Ssch.
+eiserner _Leuchter_ mit Schmerzensmann um 1450. Links vom WEingang
+Taufstein mit grossem phantastischem Ueberbau von _Hieronymus Preisser_ 1587.
+An den Pfll. des Msch. 8 halbrund gebogene _Tafelgemaelde_ um 1500.
+
+_Grabdenkmaeler_. Bildnisstein eines Grafen von Gleichen mit zwei Frauen
+(wohl Ernst II. {~DAGGER~} 1264, ausgefuehrt etwa zwei Jahrzehnte spaeter). Epitaph
+des Joh. v. Allenblumen {~DAGGER~} 1432, bez. R T, den Erfurter Lokalstil mit
+Eleganz repraesentierend. Bronzeepitaph des Henning Goeden von _P. Vischer_
+1521 (Wiederholung in Wittenberg). Praechtige dekorative Steinepitaphe der
+Familien v. Herstall von _H. Friedemann d. J_. und v. d. Weser von _Enders
+Gutschell_ 1576. -- Wichtig ist der Dom durch eine groessere Reihe von
+_bronzenen Grabplatten_ (die meisten im Kreuzgang). Am Choreingang junger
+Geistlicher, schoene flandrische Gravierung um 1350. Als aelteste
+einheimische Arbeit bmkw. Herm. Schindeleib {~DAGGER~} 1427. Heinrich v. Gerbstaedt
+{~DAGGER~} 1451, ausgefuehrt nach 1472 in der _Vischer_schen Werkstatt in Nuernberg;
+desgl. Hunold v. Plettenberg {~DAGGER~} 1475, Konrad v. Stein {~DAGGER~} 1499, Joh. v.
+Lasphe {~DAGGER~} 1510, Joh. v. Heeringen 1505; die letztere Platte (Halbfigur) von
+strahlender Renaissanceschoenheit, wird als ein Werk _Hermann Vischers
+d. J._ anzusehen sein. -- Gegossene Bronzeplatten Erfurter Ursprunges:
+Eoban Ziegler 1561 (von _Eckhard Kuecher_) und G. Oland 1597 (von _Melchior
+Moehring_). Die schoene bronzene Wappentafel fuer Konrad v. Breitenbach
+{~DAGGER~} 1579 von _Friedemann d. _Ae_._
+
+_Skulpturen am Aeusseren_. Am reichsten ausgestattet die beiden Portale am
+Triangel um 1350-60, 34 Vollfiguren, Apostel, kluge und toerichte
+Jungfrauen, Ecclesia und Synagoge u. a.; Nachwirkung der 60-75 Jahre
+aelteren Naumburger und Magdeburger Plastik; die Qualitaet weit niedriger.
+Am Tympanon des Kreuzgangsportals innen Kunigundens Rechtfertigung, aussen
+Kreuzigung. An den Chorpfeilern 3 Statuen, Maria, Katharina, Barbara, aus
+A. 15. Jh. mit dem Zeichen _i_ eines damals in Erfurt vielbeschaeftigten
+Meisters.
+
+_Im Dommuseum_. Merkwuerdige, reich mit Reliefs verzierte sprom. Ampel fuer
+12 Dochte. Bronzene Reliquienbueste E. 12. Jh. Eine gleiche E. 14. Jh.
+"_Kasel_ der hl. Elisabeth" E. 13. Jh. Wandteppich in Plattstich auf
+Leinwand E. 13. Jh. Tischdecke mit Szenen aus Tristan, 14. Jh. Allerlei
+Reste von Holzplastiken und Malerei.
+
+_In der Domkurie_. 2 Altarfluegel mit Aposteln ca. 1420. 3 Tafeln mit
+maennl. Heiligen ca. 1450. Tafel mit Kreuzigung ca. 1490.
+
+*Collegiat-K. S. Severi*. Erste Nennung 836. Auf Neubau deutende
+Ablassbriefe 1273-95. Zweite Erneuerung um 1450. -- Anlage und Einzelheiten
+enthalten manches Eigentuemliche. Bei Gliederung in 5 Sch. und 6 Joche
+kommt der raeumliche Charakter der Hallenanlage bedeutend zum Ausdruck. Das
+erste und letzte Joch breiter als die uebrigen; man ist hierbei von einem
+ehemaligen Qsch. ausgegangen, das an dem grossen Rosenfenster der NSeite
+noch zu erkennen ist. Die Tuerme wie am Dom und nach dessen Vorbild im O.
+spaeter um einen dritten mittleren vermehrt; schlanke hoelzerne Helme. Bei
+schlichtester Einzelbildung wird durch blosse Linien und Massen ein echt
+kuenstlerischer Eindruck erreicht. -- Im Chor _Sediliennische_ um 1300. --
+_Taufstein_ 1467, ueberstiegen von einem dreiseitigen mit der Spitze bis
+zum Gewoelbe hinanreichenden Baldachin, im Motiv an Brunnenarchitektur
+erinnernd, hoechster Handwerkstriumph in der Bewaeltigung des
+Steinmaterials. -- Hoelzerne _Kanzel_ von _Hans Friedemann d. Ae._ 1576. --
+_Orgelbau_ in grosszuegigem Barock. -- Im suedl. Ssch. gemalter _Fluegelaltar_
+von einem guten Sueddeutschen um 1520 ("Schule des Peter von Mainz"). -- In
+der Blasiuskap. _Schnitzaltar_ um 1500, bedeutend, doch sehr
+verrestauriert. -- Die Kirche ist reich an bmkw. Steinplastik. _Denkmal des
+hl. Severus,_ um 1370-80; ursp. in Form einer Tumba, frueh (vor 1472)
+auseinandergenommen. Drei der Seitenplatten trugen Szenen aus dem Leben
+des Heiligen in hohem Relief; jetzt dem Marienaltar im noerdl. Qsch.
+einverleibt; die vierte mit der Anbetung der Koenige jetzt im suedl. Ssch.
+(fast genaue Wiederholung derselben Komposition am WPortal der Nuernberger
+Lorenzkirche). Die ehemal. Deckplatte mit dem Relief des Severus zwischen
+Frau und Tochter kroent heute den Severialtar; in der Qualitaet den
+Seitenplatten ueberlegen; von neueren Kritikern nicht unbedingt ueberzeugend
+dem sog. _Meister der Barfuesser-K._ zugeschrieben. -- Feine _Madonna_ am
+Chorbogen um 1370-80 von _Joh. Gehart_; von demselben Johannes d. T. und
+Katharina. -- Im Chor Alabasterrelief des _hl. Michael_ bez. 1467,
+kuenstlerisch bedeutend, unter die Schulrichtungen der Zeit schwer
+einzureihen, doch wohl identisch mit dem Meister des Taufsteines. -- Die
+_Madonna am NPortal_ ist aelter als dieses selbst, eine Durchschnittsarbeit
+um 1370. Bedeutend der daneben befindliche grosse _Crucifixus_, um 1500.
+
+*Schotten-Klst.-K. S. Jakob.* Basilika aus A. 12. Jh., mit Veraenderungen.
+Die im Innern erhaltenen rom. Pfll. haben so weiten Abstand, dass
+ausgebrochene Zwischenstuetzen, wohl Sll., vermutet werden muessen. Die
+ursp. Flachdecke durch Holzgewbb. ersetzt. Frgot. Vorhalle. Barockfassade
+(1772). Got. Turm mit welscher Haube. -- _Grabstein_ des Walter v. Glizberg
+und seiner Frau, lebensgrosse Figuren in starkem Relief auf vertieftem
+Grunde, Behandlung sorgfaeltig aber wenig belebt; 2. H. 13. Jh. (oder noch
+spaeter?). Gute _Holzmadonna_ A. 16. Jh.
+
+*Prediger-K*. (Dominikaner). Das Klst. gegr. 1228; eine Baunachricht von
+1238 kann nicht auf das vorhandene Gebaeude bezogen werden; dieses beg.
+1308. -- Sehr lang gestreckte, querschifflose Basilika im Gr. 76 : 18,5 m,
+geteilt in 15 Joche von genau gleicher Abmessung; die Ssch. schliessen
+platt (mit Fenstern), das Msch. mit 5 Seiten des 8Ecks; die Moenchskirche
+von der Laienkirche durch eine Schranke und einen spaeteren Lettner (1410)
+geschieden. Das Msch. scheint in Absicht auf flache Decke begonnen zu
+sein; die Hochwand hat aussen keine Streben, innen sind die Gwbb. auf
+vorgekragte kurze Dienste gestellt. Die Fassade turmlos, ihr grosses Portal
+des figuerlichen Schmucks beraubt. Die schlanken Tuerme am Chor eine juengere
+Hinzufuegung. Der Kreuzgang (S) abgebrochen, das Kapitelhaus erhalten.
+
+_Hochaltar_; Mensa mit Arkatur aus der Erbauungszeit; Retabulum, grosse in
+5 Giebel ausgehende Tafel, jetzt des figuerlichen Schmucks, wohl Gemaelde,
+beraubt und verstellt durch einen grossen Schnitzaltar von ca. 1470-80 (der
+bedeutendste Erfurts; die gemalten Fluegel nicht "Wolgemut aehnlich",
+ueberhaupt nicht fraenkisch). Hinter der Mensa ein steinerner Zierbau in
+Laternenform, 5seitig auf schlankem Fuss, hinten mit einer steinernen Wand
+verwachsen und durch eine Treppe zugaenglich gemacht; wohl
+_Sakramentshaus_; in dieser Anordnung sonst nicht bekannt; entstanden
+gleichzeitig mit dem Lettner (1410), waehrend die steinerne Umrahmung fuer
+einen _Celebrantensitz_ aelter ist; in der Nische gutes _Fresko_, etwa M.
+14. Jh. -- In die innere Schranke eingelassen ein _Tafelbild_,
+figurenreiche Kreuzigung, nach M. 14. Jh. -- Im Chor _Marienstatue_ um
+1350, eine von den manieriertesten, aber fesselnd durch die delikate
+Behandlung. -- _Grabsteine_. Dieser Zweig der Plastik ist in Erfurt, vgl.
+auch die uebrigen Kirchen, reich und gut vertreten und laesst u. a. die
+Entstehung des Epitaphs neben der Grabplatte lehrreich beobachten. Die
+beiden Typen noch nicht deutlich gesondert am _Ehegrabstein_ des Rudolf
+Vitztum {~DAGGER~} 1365, der Schriftrand fuer Erfurt fruehestes Beispiel gotischer
+Minuskeln. Am Lettner Gf. Guenther v. Schwarzburg als Moench, {~DAGGER~} 1345, kniend
+in Profilansicht, die ganze Erscheinung individuell; sehr flaches Relief,
+Bemalung neu. Theodorich v. Lichtenhayn {~DAGGER~} 1366, ebenfalls kniend und mit
+Absicht auf Bildniswahrheit; Farbe verschwunden. Gottschalk Legat {~DAGGER~} 1422,
+Epitaphform, Mann und Frau in starkem Gefuehlsausdruck betend vor dem
+Schmerzensmann. Friedrich Rosenzweig {~DAGGER~} 1450, aehnliche Anordnung. Ueber dem
+SEingang Gethsemanerelief bez. 1484; der Kuenstler _Joh. Wydemann_ zugleich
+Donator; sein Stil von Nuernberg abhaengig. _Wandepitaph_ fuer Paul Mues von
+_Friedemann d. Ae._ 1579. _Bildnisgrabstein_ des Superintendenten Aurifaber
+{~DAGGER~} 1575. Grosses _Steinepitaph_ des Jakob Neffzer {~DAGGER~} 1586, elegante Arbeit
+eines Unbekannten. _Bildnisepitaph_ des Kriegsrats Burchard {~DAGGER~} 1632, Von
+derselben Hand Senior Silberschlag {~DAGGER~} 1635 (vgl. Epit. Mohr in der
+Barfuesser-K.). -- Praechtige _Abendmahlskanne_ 1618 von _Erasmus Wagner_.
+
+*Barfuesser-K*. (Franziskaner). Erste Niederlassung 1221; jetzige K. voll.
+1285; Brand; 1326 der langgestreckte 1sch. Chor hinzugefuegt; Einwoelbung
+des Lhs. A. 15. Jh. -- Querschifflos. Die 6 Arkaden des Lhs. sehr weit
+gestellt, auf je 1 von ihnen fallen im Hochschiff 2 schmale Kreuzgewbb.
+auf abwechselnd kurzen, vorgekragten und vollstaendig bis zur Erde
+reichenden Diensten; die Pfll. im W zierlich gebuendelt, die drei oestl.
+einfacher. Chor 4 Joche und 5/8 Schluss, Lhs. 6 Doppeljoche, ganze L. 78.
+Formencharakter von edler Einfachheit, weniger herb als in der Prediger-K.
+Der in der zweiten Bauperiode hinzugefuegte Turm in verwegener
+Uebereckstellung ueber dem letzten Joch des noerdl. Ssch.
+
+_Hochaltar_ ehemals doppelfluegelig, in neugot. Rahmenarchitektur falsch
+zusammengesetzt, die interessanten, stilgeschichtlich noch nicht genuegend
+gewuerdigten Gemaelde nach 1400, die Holzskulpturen altertuemlicher, aber
+nicht notwendig aelter. Fruehester Schnitzaltar Erfurts. -- Im suedl. Ssch.
+reiche _Schlusssteine_ mit dem Zeichen _i_ (vgl. Epit. Legat in der
+Prediger-K. und Chorstatuen am Dom). -- _Chorstuehle_ um 1325-50 sehr
+einfach. -- _Grabmaeler_: in der sog. Saalfeldschen Kapelle suedl. am Chor
+Cinna v. Vargula 1370, wohl Deckel einer ehemaligen Tumba; vorzuegliche
+Arbeit, die den Stil der Zeit von seiner besten Seite zeigt; Saalfeldsche
+Platte, Schmerzensmann mit 6 Portraetfigg.; Margarete v. Mila 1494, dem
+Gegenstand nach, Madonna auf der Mondsichel, ein Epit., der technischen
+Form nach Grabstein. Am Ende des noerdl. Ssch. Albert v. Beichlingen
+{~DAGGER~} 1371, von derselben Hand ("Meister der Barfuesser-K.") wie der Grabstein
+der Cinna und gleich vortrefflich, die Auffassung durchaus statuarisch.
+Grabstein Berld v. Vitztum 1478. Epit. Balth. Hirschbach 1583 von _H.
+Friedemann d. Ae._ Epit. Nacke 1587. Epit. _Mohr_ 1626. -- _Gemaelde_: in der
+Saalfeld-Kap. Fluegelaltar A. 15. Jh. -- _Abendmahlskannen_ von _Erasmus
+Wagner_ 1621 und _Andr. Joerg_ 1679.
+
+*Regler-K.* (Augustiner-Chorherren) M. 14. Jh. Vom rom. Bau die 2tuermige
+WFassade (alt indes nur der suedl. Turm). Ganz schlichte Anlage.
+Unvollstaendige Flachdeckbasilika; das noerdl. Ssch. zum Kreuzgang
+geschlagen, darueber eine gegen das Hauptschiff sich oeffnende Empore.
+Gestreckter platt geschlossener Chor. -- Grosses doppelfluegeliges
+_Altarwerk_ um 1480, an dem besonders die gemalten Teile bmkw.; frueher
+irrig _Wolgemut_ zugeschrieben; wohl von Erfurter Lokalmeistern (an
+Aussentafeln, Innentafeln und Predella drei verschiedene Haende). An der
+Aussenwand und sehr verwittert: _Epitaph_ des Heinrich Frimar 1417,
+Kreuzigungsgruppe, darunter 2 kleine Adoranten, geleitet von 2 Heiligen.
+
+*Augustiner-K*. (Augustiner-Eremiten; das Kloster M. Luthers). 1289-1325;
+1435 das ursp. 1sch. Gebaeude zu einer Basilika mit sehr hohen Ssch.
+erweitert, dazu langgestreckter Chor; in allen Teilen Holzdecke. Der
+8eckige Turm sitzt ueber einem Pfl., an ihm hoch oben 3 Standbilder, gut,
+von einem Nachfolger des _Meisters i._ -- _Kreuzgang_ aus 15. Jh. Ueber dem
+NFluegel eine nach der K. sich oeffnende Empore. Die _Lutherzelle_ nach
+Brand 1872 erneuert.
+
+Im Innern der K. die Steinumrahmung eines _Levitensitzes_ A. 14. Jh. --
+_Glasmalereien_ im Chor 2 H. 14. Jh. -- _Grabsteine_ der Adelheid v. Amera
+{~DAGGER~} 1298, gravierte und mit schwarzer Paste gefuellte Umrisszeichnung.
+_Grabst_. der Titularbischoefe Joh. v. Lepanto {~DAGGER~} 1316 und Ludwig v.
+Marronia {~DAGGER~} 1323 und des Professors Heinrich v. Frimar {~DAGGER~} 1354, alle drei
+ausgefuehrt ca. 1370-80 von derselben, geschmackvoll und eigentuemlich
+arbeitenden Hand (Meister der Barfuesser-K.), neu bemalt. Heinrich v.
+Meiningen {~DAGGER~} 1382 (Art des _Joh. Gehart_); Theodor Brun {~DAGGER~} 1462 (vom Meister
+des hl. Michael in S. Severi??).
+
+*Ursulinerinnen-K*. E. 13. Jh. Sehr einfacher, 1sch. Bau, dem spaeter ein
+noerdl. Ssch. hinzugefuegt wurde. Im O rck. geschlossen mit 3 hohen
+Fenstern. Im W Nonnenchor. Holzgwb. mit huebschem leichtem Rokokoornament.
+Ueber dem Eingang _Steinrelief_ mit der Anbetung der Koenige. -- Zahlreiche
+Grabsteine: mit eingeritzter Figurenzeichnung 1313-1445, mit reliefierter
+1436-1540. Hochaltar mit gemalten Doppelfluegeln 2. H. 15. Jh. Auf einem
+Nebenaltar _Pietas_ (Holz) um 1420. Eine aeltere desgl., ueberlebensgross, im
+Klst. Ebendort _Wandteppiche_ aus 14. Jh.
+
+*Kaufmanns-K*. Schlichte Basilika des 13. und 14. Jh., Msch. rom.,
+Sschiffe got. Die Tuerme zu Seiten des polyg. Chors erneuert, der noerdl.
+1684, der suedl. 1859. -- Taufstein 15. Jh. mit 7 sitzenden Prophetenfigg. --
+Gut kennen zu lernen die Erfurter Renaissancemeister _Friedemann_ Vater
+und Sohn: Kanzel 1598, Hochaltar 1625, Epitaphe Ziegler 1584, Tettau 1585,
+v. d. Sachsen 1592.
+
+*Allerheiligen-K*. Kleiner einfacher Bau, das Schiff in origineller Weise
+der Strassengabelung angepasst, Turm 2. H. 13. Jh. -- Hochaltar 1757. Pietas
+E. 14. Jh. Grabplatten mit geritzter Zeichnung 1381, 1405, mit Relief
+1418, 1422, 1536; des Dr. Eberbach 1547 bez. AB; des G. Hupolt 1619 von
+_Friedemann d. J._
+
+*Martins-K*. vom ehem. Cisterc.-Nonnen-Klst. Turm 1303 1sch. Langhaus
+1483, 1755 mit flachem Tonnengewoelbe versehen. -- _Ausstattung_ bar.
+_Monstranz_ von _C. X. Stipeldey_ in Augsburg 1780.
+
+*Michaelis-K*. 14. Jh., einfach, erweitert 15. Jh., huebsche spgot.
+Sakristei mit reliefgeschmuecktem Erker. Guter bar. Orgelbau. --
+_Crucifixus_ 1405, erstes sicheres Werk des Monogrammisten _i_, des
+tonangebenden Erfurter Bildhauers im 1. Viertel 15. Jh. Im Innern und auf
+dem kleinen Friedhof _Grabmaeler_ von Renss. bis Klassizismus.
+
+*Dreifaltigkeits-Kap*. 1500. Erkerchor mit Reliefschmuck.
+
+*Andreas-K*. Kleiner Bau des 13. Jh., whgest. 1418. -- Ueber dem
+Haupteingang _Kreuzigungsrelief_ um 1730 (zu vgl. mit dem
+Severisarkophag). Sandsteingruppe der _Beweinung_ ca. 1430-40 von einem
+Nachfolger des Meisters _i_.
+
+*K. des grossen Hospitals*. 1385, whgest. 1488. Rechteck mit 3seit. Schluss.
+-- _Epit_. Ziegler 1462, tuechtig.
+
+*K. des kleinen Hospitals*. _Gedenkstein_ der Stifter, der
+Schneidermeister Konrad von Duderstadt und Siegfried von Leubingen, ca.
+1420-30.
+
+*Thomas-K*. spgot. Thomasrelief 2. V. 15. Jh. Kleiner _Schnitzaltar_ M.
+15. Jh.
+
+*Wigperti-K*. 1475, Rechteck mit 3seit. Schluss. -- An der WFront 3 Statuen
+um 1430, handwerklich. Besser eine _Madonna_ um 1450. Im Kreuzgang
+_Kreuzigungsrelief_ aus der Nachfolge des Meisters _i_. -- Sakristei mit
+guter SpRenss.-Einrichtung.
+
+*Neuwerks-K*. Gegr. 1196. Total umgebaut im 15. und 18. Jh. -- Aussen
+_Madonna_ um 1380, feiner belebt und wahrer gefuehlt, als das meiste dieser
+Zeit (nicht von _Joh. Gerhart_). Eine zweite im Innern um 1400. Ziemlich
+praechtiger _Hochaltar_ um 1730. Der aeltere von ca. 1500 in der Sakristei.
+
+*Lorenz-K*. Gegr. 1140, Neubau 1413, veraendert im 17. Jh. -- Am SPortal
+_Sandsteinstatue_ des hl. Wenzel um 1450. Aussen neben dem Eingang _Epit.
+Buseloyben_ um 1430, an der SWand _Epit. Salfeld_ 1405. Im Innern Epit.
+der _Gebr. Eberbach_ 1581 von _Friedemann d. Ae._ -- Die Holzskulpturen der
+modernen Altaere von Antiquaren in Muenchen und Luebeck.
+
+*Egidien-K*. (Ilgen-K.). Alte, schon im 12. Jh. genannte Gruendung. Jetzt
+zu Wohnungen eingerichtet. Nur die oestl. Giebelwand zeigt kirchliche
+Bauformen. Unter der K. Durchfahrt vom Wenigenmarkt zu der einst
+befestigten Kraemerbruecke. Von einigen inzwischen abgebrochenen Kirchen
+haben sich die Tuerme erhalten:
+
+*Nikolai-Turm, Johannis-Turm, Benedikts-Turm, Bartholomaeus-Turm* (mit
+_Oelbergrelief_ vom E. 15. Jh.), *Pauls-Turm, Georgen-Turm*. Durchweg
+einfache spgot. Bauten.
+
+[*Rathaus**.* Der stattliche Bau von 1544-84 wurde 1869 abgebrochen;
+Einzelheiten im staedtischen Museum.]
+
+*Alte Universitaet* (Collegium majus) 1525 ff. Die Schauseite nach der
+Michaelisstrasse 1548-50; diese unveraendert; im Innern und an Nebengebaeuden
+vieles im 17. und 18. Jh. umgestaltet. -- Die sehr konservativ gesinnte
+Koerperschaft hat die Hauptfront zu einer Zeit allgemeinen Vordringens der
+Renss. in rein got. Formen errichten lassen; nur in der streng
+symmetrischen Komposition darf man den stillen Einfluss des neuen Stils
+erkennen. Die langgestreckte, 2stoeckige Front hat 7 Achsen. Das grosse Tor
+in der Mitte ist ein Prunkstueck geometrischer Kuenstelei. An den
+Doppelfenstern des Erdgeschosses regelmaessiger Wechsel von geraden Schluss-
+und Vorhangbgg.; die Fenster des Obergeschosses gleichmaessig rck.; an der
+Schmalseite veraendertes System; der alte Giebel im 17. Jh. durch einen
+Halbwalm ersetzt. Das Auditorium maximum "moeglichst im Anschluss an die
+fruehere Form" wiederhergestellt.
+
+*Collegium Saxonicum* in der Allerheiligenstr. 1542 in unbeholfener FrRen.
+
+*Wohnhaeuser.* _Haus zum Rebstock_ (Futterstr. 2) 1447. In einer Nische des
+dritten Stockes feine gleichzeitige _Madonna_. Der spgot. Bau noch in
+wesentlichen Zuegen erhalten. -- _Haus zum roten Stern_ (Allerheiligengasse
+11) 1479. Fenster des Erdgeschosses 16. Jh. -- _Haus zur hohen Lilie_
+(Friedrich-Wilhelmsplatz) 1538. Feine fruehe Renss. -- _Haus zum
+Greifenstein_ (Michaelisstr. 48). 1549. -- _Haus zum goldenen Rade_
+(Marktstr. 50) 1554. -- _Haus zum goldenen Hecht_ (Anger 37) 1557.
+Typisches Portal mit Sitznischen am Gewaende; Steinmetzzeichen der beiden
+_Hans Friedemann_. -- _Haus zum roten Ochsen_ (Fischmarkt 7) 1562. Im 1.
+und 2. Geschoss antike Anordnungen; im 3. Geschoss Fenster mit gotisierenden
+Gewaenden; am Zwerchgiebel wieder Ordnungen. -- _Haus zum breiten Heerd_
+(Fischmarkt 13) 1584, vielleicht von _Hans Friedemann d. Ae._ Die Ordnungen
+gleichmaessig durchgefuehrt; reiches, kraeftiges, an Heidelberg erinnerndes
+Detail. Im Erdgeschoss Netzgwb.; im Obergeschoss maechtiger Hausflur;
+Wendeltreppe. Die Wirkung durch moderne Erweiterung gestoert. -- _Haus __
+zum grossen Christoph_ (Regierungsstr. 62). Altes Gasthaus. 1605. -- _Haus
+zum Stockfisch_ (Johannisstr. 169) 1607. Langbau, die Giebel ueber den
+Brandmauern. Im Erdgeschoss schachbrettartiger Wechsel glatter und
+ornamentierter Quadern, nach niederlaendischer Art. -- _Haus __ zum
+Mohrenkopf_ (Johannisstr. 168) 1610,
+
+*K. Regierung,* ehemals kurmainzische Statthalterei. Die langgestreckte
+Fassade aus zwei disparaten Teilen zusammengesetzt, rechts Patrizierhaus
+der Renss. "zum stolzen Knecht" mit schoenem Erker bez. 1540, Mitte und
+linker Fluegel unter Statthalter v. Boyneburg 1710-20 von einem nach den
+Wienern Fischer und Hildebrand orientierten Meister (_M. v. Welsch?_ _M.
+Dreysigmark?_). Schoener Festsaal in massvollem Spaetbarock, die Stuckaturen
+von _August Groeninger_ aus der bekannten Muensterer Kuenstlerfamilie, die
+Plafondmalerei schwach.
+
+*K. Haupt-Steueramt* 1695 fuer Lothar v. Schoenborn, Erzb. von Mainz und B.
+von Bamberg.
+
+Auf dem Fischmarkt *Roland* als roemischer Krieger, 1691 von _Israel v. d.
+Milla_, einem niederlaendischen (?) Italisten, der Kopf nach dem Moses
+Michelangelos. An der Ecke Regierungs- und Eichenstr. *Neptun* von einem
+ehemaligen Brunnen um 1700.
+
+_ERLABRUNN._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* Neubau 1655. Anlage in got. Tradition. Stuckierte Flachdecke,
+Engelskoepfe in Kassetten. Schwere Bar.Portale. -- _Kanzel_ und _Taufstein_
+aus der Erbauungszeit. -- _Bildstock_ 1601, gotisierend.
+
+_ERLACH._ UFranken B A Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* Got., im 18. Jh. veraendert. -- 7 adlige _Grabsteine_ (meist
+Seinsheim) von 1540-82; ein aelterer (1493). _Bronzeplatte_ mit Inschr. und
+Wappen (Hauschild von Hirschau).
+
+*Schloss,* Wasseranlage mit 8eck. Umfassung, im Hof huebsche Renss.Laube
+1545.
+
+_ERLAU._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Dorf-K.* Schiff mit Holzdecke, gewoelbter 3/8 Chor in sorgfaeltiger
+Durchbildung. Das 4fluegelige _Altarwerk_ (aus der Rochlitzer
+Kunigunden-K.) innen geschnitzt, aussen gemalt, A. 16. Jh.
+
+_ERMLITZ._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K.* mit OTurm, in dessen Erdgeschoss das Altarhaus; keine Apsis.
+
+_ERMSLEBEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis.
+
+*Stadt-K.*, gaenzlich deformiert, interessant nur die Spur ehemaliger rom.
+OTuerme. -- _Grabst_. 1561, 1602.
+
+_ERSHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* bar. 1688. Turm gotisierend 1562. Grosser Bar.-Altar.
+
+_ESCHDORF._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Dorf-K.* 1sch. mit Holzdecke. Rom. Portal. _Sakramentsnische_ 1524.
+Gemaltes _Altarwerk_ bez. 1588. C G (_Christoph Grohmann?_).
+
+_ESCHEFELD._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* Chor in spgot., Portal in spaetrom. Formen. -- Spgot. _Altarwerk_
+mit 2 festen und 4 beweglichen Fluegeln. _Glocken_ 14. Jh.
+
+_ESCHENSTRUTH._ Kr Cassel-Land.
+
+*Dorf-K.* Unter juengeren Veraenderungen der rom. Kernbau erhalten, am
+besten im WQuerturm mit doppelbogigem Durchgang ins Schiff. Im Fenster des
+schon ursp. rck. Chores kleines spgot. _Glasgemaelde_.
+
+_ESCHWEGE._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+*Markt-K. S. Dionys.* Chor 1460, Sch. 1466, Turm 1. H. 14. Jh. --
+Hallenkirche von 4 Jochen, 1sch. polyg. Chor. Schafte rund mit 4 Diensten,
+nur die letzteren mit Kaptt. Die Schildbgg. des Msch. Gwb. ca. 2,5 m hoeher
+als die Scheidbgg. WTurm einspringend.
+
+*Neustaedter S. Katharinen-K*. Chor 1446-74, Sch. 1484-1521, Turm 1374 mit
+neugot. Aufbau. -- Hallenkirche von 4 Jochen, Schafte rund mit 4 Diensten
+und Laubkaptt., welche sich auch um die Schafte ziehen. Reiche Netzgwbb. --
+_Kanzel_ 1589 mit 3 Reliefs.
+
+*S. Nicolaus-Turm*. 1455, Zopfdach.
+
+*Schwarzer Turm*. Einziger Rest der vor 1083 gegr. Cyriakus-Abtei.
+Einfacher Bruchsteinbau mit wenigen kleinen rundbg. Fenstern.
+
+*Hospitals-K. S. Elisabeth*. Gegr. 1278, erneuert 1466. Nur die suedl.
+Mauer der K. und ein Teil des Kreuzganges stehen noch.
+
+*Schloss*. Beg. 1386, erneuert 1581, sprom. mit got. Erinnerungen.
+
+*Ballhaus*. 1578.
+
+_ESPENFELD._ Schwarzburg-Sondersh. LA Arnstadt.
+
+*Dorf-K.* OTurm rom. zu got. 1/2kr. Apsis mit rundbg. Fensterschlitzen.
+
+_ESPERSTADT._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.* Turm mit gekuppelten rom. Schalloeffnungen und vermauerter
+Rundbogentuer. Umbau 1612.
+
+_ESSELBACH._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+*Pfarr-K.* erb. 1779; gleichzeitig die Ausstattung. -- _Holzfig_. St.
+Barbara aus _Riemenschneiders Werkstaette_. -- Spgot. _Glocken_.
+
+_ESSFELD._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* 19. Jh. Erhalten der 5geschossige spaetrom. Turm, 13. Jh., bar.
+Haubendach.
+
+_ESTENFELD._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* Posthum got. 1614. Chorturm im Unterbau rom. Bar. Portal 1690.
+Stuckdecke um 1720. -- _Hochaltar_ E. 18. Jh. mit Gemaelde von _Bolsterer_
+1708. Reiche _Kanzel_ von _J. G. Moritz_ 1753. _Marienstatue_, Holz, 1. H.
+14. Jh.
+
+*Hof des Karthaeuserklst*. Engelgarten 1668. -- An den Strassen der naechsten
+Umgebung zahlreiche (9) _Bildstoecke_.
+
+_ETTENHAUSEN._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen.
+
+*Dorf-K.* rom. Anlage, umgebaut 1554 und 1706.
+
+_ETTERSBURG._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+In der modernen *K.* _Doppelgrabstein_ des Ludwig von Blankenhain und
+seiner Gemahlin aus A. 14. Jh. (duerfte aus der Klosterkirche Oberweimar
+hierher verschleppt sein).
+
+*Schloss* ganz einfach.
+
+_ETTLEBEN._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* A. 18. Jh.
+
+*Dorf-Brunnen*. Malerische Anlage auf acht jonischen Saeulen mit Kuppel.
+
+_ETWASHAUSEN._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Kirche*. 1741. Ein geistreich hingeworfener Gedanke _Balthasar Neumanns._
+Kreuzanlage mit wenig verlaengertem WArm; das Mittel in den Winkeln durch
+Kreissegmente erweitert; nach konzentrischem innerem Kreise angeordnet 4
+Paar gekuppelter dorischer Saeulen, durch einen Durchgang von der Wand
+getrennt. 3 Sll. hinter dem Altar. Die kleine Kirche voll perspektivischen
+Reizes. Sie ist undekoriert geblieben. Die Kuppel ganz flach und durch
+Stichkappen von den Kreuzarmen her zerschnitten. Nicht gluecklich, wie
+oefters bei Neumann, die Lichtfuehrung. Am westl. Ende ein eleganter Turm,
+neben dem die Ecken des Schiffs abgerundet zurueckweichen.
+
+_EUERBACH._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Kath. Dorf-K*. von 1742. Inneneinrichtung aus derselben Zeit.
+
+*Prot. Dorf-K*. Chor und Turm spgot. Verschiedene _Renss.-Epitaphe_.
+
+*Schloss* um 1600.
+
+_EUERDORF._ UFranken BA Hammelburg.
+
+*Dorf-K.* Typischer Juliusbau von 1602, nach Brand 1872 stark erneuert.
+Reste von spgot. _Altarplastik_ in der Richtung _Riemenschneiders_; der
+Salvator aehnlich dem in Bibelried.
+
+_EUERHAUSEN._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* 1730. Mit guter, etwas juengerer, schoener rok. Ausstattung. Der
+isolierte Turm ursp. Torturm der ma. Kirchhofsbefestigung, umgebaut E. 16.
+Jh., Juliuswappen. -- _Glocke_ 13.-14. Jh.
+
+_EUSSENHAUSEN._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+*Dorf-K.* Turm frgot. Langhaus 1614. WFassade 1745. Am Turm eingemauert
+interessante frgot. sitzende _Madonna_ (stark beschaedigt). Hinter dem
+Hochaltar Reste von _Wandmalereien_ aus 1. H. 15. Jh.
+
+_EUSSENHEIM._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1620 mit Chor-Turm aus 13. Jh. -- _Pietas_ um 1500. -- Vor der K.
+grosser, reicher steinerner _Prozessionsaltar_ A. 17. Jh. *Kellerei*.
+Charaktervoller Bau von 1638.
+
+_EYBA._ Schwarzburg-Rudolstadt. LA Rudolstadt.
+
+*Dorf-K.*, im O rom. Chor-Turm, andere Teile frgot. und Zopf.
+
+*Edelhof* der Herren v. Koenitz, gutes Beispiel fuer Anlagen dieser Art aus
+dem 16. Jh. (Inschr. 1555, ein2elne Teile 17. Jh.).
+
+_EYERSHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Dorf-K.* Flotter Rok.-Bau um 1750, glueckliche Fassade mit WTurm. Elegante
+gleichzeitige Einrichtung. _Deckenbild_ (Huldigung der hl. 3 Koenige) von
+_Gg. Anton Urlaub_ 1753 (1909 restaur.).
+
+_EYRICHSHOF._ UFranken BA Ebern.
+
+*Schloss* (v. Rotenhan) 1530 und 1584 (renoviert 1847 und 1883), 2fluegelig
+mit Rundtuermen; auf der NSeite schliesst sich ein Rokokofluegel (um 1730)
+an. Inmitten eines praechtigen Parkes. -- Bmkw. _Einrichtung_: besonders
+gute _Renss. Schraenke_ (Schweizer Arbeiten) und reiche europaeische
+_Porzellansammlung_.
+
+*Schlosskap.* Spaetbar. Bau (1686) mit stuckierter Decke. -- Zinnerne
+_Taufschuessel_, schoen sprenss.
+
+
+
+
+_F_
+
+
+_FAHR._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+Auf dem Friedhof bmkw. *Kreuzigungsgruppe*, Sandstein, 3/4 lebensgross,
+ausgefuehrt etwa 1430-40, doch zurueckgeblieben (wie das bei handwerklichen
+Arbeiten oft vorkommt) auf der Stilstufe von 1400.
+
+_FAeHRBRUeCK._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Wallfahrts-K. Mariae Himmelfahrt*. 1686-98. Kraftvoller Bar. Bau in der
+Richtung _Petrinis_, 1sch. mit schmalem Kreuzgwb., gute Aussenarchitektur.
+Turm im NO. _Ausstattung_ aus der Erbauungszeit. _Blatt_ des Hochaltars
+von _O. Onghers_ 1695. Grosse _Madonna_, Holz, von _P. Wagner_ 1798.
+
+_FALKEN._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen.
+
+*Dorf-K.* Schiff und Turm 1500, der gerade schliessende Chor frgot. [Eine
+rom. Kapelle auf dem Gottesacker 1863 abgegetragen.]
+
+Das *"Schloesschen"* von 1556 ist ein ehemaliges v. Keudellsches
+Gerichtshaus.
+
+_FALKENBERG._ RB Cassel Kr. Homburg.
+
+*Burgruine*. War 1250 schon vorhanden.
+
+_FALKENHAIN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* Rom. Anlage. -- 6 _Grabmaeler_ 1579-1725.
+
+*Herrenhaus*. Ursp. Wasserburg des 16. Jh.
+
+_FALKENSTEIN._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis.
+
+*Schloss*. Interessante Anlage mit rom. Bergfried und Wohnraeumen aus 16.
+Jh.
+
+_FAMBACH._ RB Cassel Kr. Schmalkalden.
+
+*Dorf-K.* Turm rom., oben got., mit 4 Schuetzenerkern. Im spgot. Langhaus
+Emporen und bemalte Decke. 1778. -- _Kanzel und Altar_ 1617, 1623, Holz, in
+guter SpRenss.
+
+FARNRODA, Sachsen-Weimar VB Eisenach. *Dorf-K.* 1667. Gute _Schnitzbilder_
+von ehemaligen Altaeren um 1508.
+
+_FASANERIE._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Jagdschloss* des Herzogs von Meiningen, erb. E. 18. Jh. Die im
+klassizistischen Stil ausgefuehrte Einrichtung des Saales und einzelner
+Zimmer mit den alten Tapeten und den auf die Waende geklebten allegorischen
+Bildern, auch einzelnen charakteristischen Moebeln und Oefen derselben Zeit,
+grossenteils unversehrt erhalten.
+
+_FECHENBACH._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+*Pfarr-K.* erb. 1732. Am _Pfarrhof_ Sandsteinfig. der Madonna um 1400.
+
+*Burgruine Kollenburg*. Ziemlich gut erhaltene, typische Renss. Anlage mit
+aelteren Resten, an der SSeite des Palas rom.
+
+_FECHHEIM._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* Der (seiner alten Detailformen beraubte) rom. OTurm steht
+zwischen dem spgot. polyg. Altarhaus und dem Lhs. (Emporensaal) von 1702.
+-- 3teiliges _Altargemaelde_ bez. 1480, sehr rest. -- Befestigter _Kirchhof_
+
+_FEILITSCH._ OFranken BA Hof.
+
+*Schloss* 1747.
+
+_FELDECK_ siehe Dietlas.
+
+_FELSBERG._ RB Cassel Kr. Melsungen.
+
+*Stadt-K.* Spgot. 1sch. flachged. Gewoelbter polyg. Chor.
+
+*Kirchhofs-Kap.* Rom. und spgot.
+
+*Burgruine* mit hohem Rund-Turm.
+
+_FILKE._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+*Mauerschedel.* Ruine einer im 14. Jh. zerstoerten Kirchenbefestigung.
+Kreisrunde Anlage mit an die Mauer angebauten Gaden. Kirchenruine rom.
+
+_FINDELBERG._ UFranken B A Koenigshofen.
+
+*Wallfahrts-K.* 1570, 1672, 1780.
+
+_FISCHBACH._ UFranken BA Ebern.
+
+*Schloss*. Malerische Baugruppe um 1530. Gegenueber Kapelle von 1756 mit
+huebscher Aussengliederung.
+
+_FLADUNGEN._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+*Stadt-K.* Turm frgot. Langhaus 17. Jh. Einheitliche Ausstattung aus M.
+18. Jh.
+
+*Rathaus* 1628. Viergeschossige Anlage mit Volutengiebeln.
+
+Gut erhaltene *Stadtmauer* mit starken Tuermen, interessant die auf den
+Mauern lose aufgebauten Steinhaufen, die Tore abgebrochen.
+
+_FLEMMINGEN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+*Dorf-K.* Der jetzt in der Mitte stehende Turm war ursp. Chor-Turm;
+Chorverlaengerung 1490. Wohlerhaltenes rom. Portal um 1200. Im _Tympanon_ 2
+Quadranten mit stilisierten Blumen, am Gewaende die eine Sl. mit
+senkrechter Kannelierung, die andere mit gewundenem Tau.
+
+_FLEMMINGEN._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+*Dorf-K.* um 1150; die einfache rom. Anlage mit Chor-Turm,
+Halbkuppelapsis, Saeulenportal wesentlich erhalten. _Kanzelaltar_ 1739.
+
+_FLOeHA._ K. Sachsen AHauptstadt.
+
+*Stadt-K.* 1741 (rest. 1880). -- Altar mit bmkw. Gemaelden um 1525, verwandt
+dem in St. Nikolai zu Dippoldiswalde.
+
+_FORCHHEIM._ K. Sachsen AH Marienberg.
+
+*Dorf-K.* 1719 von _George Baehr_ und _Fehre_, zentrale Anlage aehnlich der
+K. in Schmiedeberg; die farbige Dekoration noch aus der Erbauungszeit. --
+_Taufstein_ 1725, reiche, tuechtige Arbeit. Altar mit _Gemaelde_ von
+_Butzaeus_.
+
+*Schloss*. Einfacher Bau von 1558.
+
+_FORCHHEIM._ OFranken BAmtstadt.
+
+*Martins-K*. 823 zuerst erwaehnt, 1335-1803 Collegiatstift. -- 3sch. Halle
+mit erhoehtem Msch. Dieses hat flache Kassettendecke, Sschiffe und Chor
+Rippengwbb., die 1720 durch _J. Vogel_ aus Bamberg stuckiert wurden. Im S
+Reste eines rom. Qsch. Im N neben der Fassade spgot. Turm mit welscher
+Haube von 1669. -- _Hochaltar_ 1696 von _Neuner_, 1837 veraendert;
+_Apostelaltar_ 18. Jh., Gemaelde von _Oswald __ Onghers,_ Skulpturen von
+_Goldwitzer_. -- An den Pfll. des Msch. 8 _Gemaelde_ auf Holz in der
+Richtung _Wolgemuts_, vorn Passion Christi, hinten Legende des hl. Martin;
+3 _Gemaelde_ (Christoph, Nikolaus, Wenzel) um 1500 vom alten Hochaltar. --
+_Skulpturen_. Im _Inneren_: Im Msch. und Chor 12 _Apostel_, Holz, aus E.
+15. Jh., doch nur in einem entfernteren Sinn der Schule des _Veit Stoss_
+zuzurechnen. In der Marien-Kap. _Pietas_, Holz, recht tuechtige Arbeit des
+fruehen 16. Jh. _Derselbe_ Gegenstand in veraenderter, dem Schoenheitsideal
+des Klassizismus besser zusagender Komposition auf dem Maria-Schmerz-Altar
+vom bambergischen Hofbildhauer _Kamm_ 1786. Sehr interessant das 8figurige
+Relief in Lindenholz mit dem _Abschied Christi von seiner Mutter_, nach
+1520 von einem guten, noch nicht naeher festgestellten Nuernberger Kuenstler
+mit Erinnerungen an _Stoss_ und _Duerer_. _Epitaphe_ des Ph. v. Egloffstein
+1558 von _Peter Dell d. J._ in Wuerzburg; des E. G. Pfersfelder 1590 von
+_Hans Werner_ in Bamberg. Am _Aeusseren_: Neben dem WPortal Martin und
+Barbara, 14. Jh., Eustachius 18. Jh., am Chor Kolossalfigur Christi 14.
+Jh., Holzkruzifix A. 16. Jh., recht gut; Oelberg aus Sandstein A. 16. Jh.
+im gewoehnlichen Schema, aber durch Kraft des Ausdrucks und sorgfaeltige
+Gewandung die Durchschnitts-Oelberge ueberragend.
+
+*Marien-Kap*. soll von _Otto v. Bamberg_ A. 12. Jh. erbaut sein; rom.
+Reste nicht erkennbar; einfacher, 1sch. flachgedeckter Raum, jetzt mit
+Rokokostuckierung. Am rok. Hochaltar spgot. _Skulpturen_. _Oelberg_ von Ton
+M. 15. Jh.
+
+*Spital-K*. Einfach spgot., die flache Decke im 18. Jh. stuckiert. 5
+_Tafelgemaelde_ der Nuernberger Schule E. 15. Jh.
+
+*Franziskaner-K*. 1690.
+
+*Schloss*. Gruendung der sp. Merovingerzeit; einziger Rest aus rom. Zeit das
+an der Fassade eingemauerte Relief mit Basilisk. 1353-63 als Bischoefl.
+Bambergische Residenz hergestellt; noch oefters umgestaltet; 4geschossiger
+steinerner Kastenbau mit Rueckgebaeuden in Fachwerk um 1558.
+Stilgeschichtlich wichtige _Wandgemaelde_ 1831 und 1907 freigelegt; nur die
+letzteren befriedigend rest. Rest eines groesseren Zyklus um 1353 die 3
+Propheten der Hauskapelle. Ebenda Anbetung der drei Koenige, Verkuendigung
+Mariae und Juengstes Gericht. Von verschiedenen Haenden, aber zeitlich
+einander nahe (1390-1400). Italienische Anklaenge durch boehmische
+Vermittlung, zugleich Vorbereitung auf den Nuernberger Stil des fruehen 15.
+Jh. Im Erdgeschoss Darstellungen, die von H. Kehrer als Satiren auf Koenig
+Wenzel (?) gedeutet wurden.
+
+*Rathaus*. Spgot. Fachwerkbau, teilweise 1535 in FrRenss.
+
+*Katharinenspital*. Schoener Holzbau 1611.
+
+*Nuernberger Tor*. 1698.
+
+_FOeRDERGERSDORF._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Dorf-K.* Architekturlos; huebscher _Schnitzaltar_ mit Relieffluegeln um
+1510.
+
+_FRANKENBERG._ K. Sachsen AH Floeha.
+
+*Stadt-K.* 1741. -- *Herrenhaus*. 1553.
+
+_FRANKENBERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Burgruine*. Sitz des 1293 ausgestorbenen gleichnamigen Geschlechtes. Der
+Bergfried aus sehr grossen Buckelquadern noch 24 m hoch erhalten. Sonst
+zusammenhanglose Truemmer. Zerst. 1448 und 1525.
+
+_FRANKENBERG._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+*Liebfrauen-K*. 1286 bis 1357, Chor gew. 1353, Turm voll. 1359. Gr. und
+System folgt der Elisabeth-K. in Marburg, und die Aehnlichkeit der Anlage
+wuerde noch groesser sein, waere nicht der Chor nur im ersten Joch nach dem
+ursp. Plan ausgefuehrt, dann aber breiter und hoeher fortgesetzt.
+Einspringender WTurm, daher im Msch. 4 Joche, in den Ssch. 6 Joche. Ganze
+L. ursp. 46, jetzt 59, Br. 17,5 (Msch.: Ssch. = 8,7 : 4,4), H. 12. Die
+runden Pfll. mit 4 Diensten, verhaeltnismaessig sehr stark. Das lockere
+Blattwerk der Kaptt. dem Kern aufgeheftet. Im Querschnitt die Gwbb. von
+genau gleicher Scheitelhoehe, die Scheidbgg. und saemtliche Bgg. der Ssch.
+stark gestelzt. Die Fenster sind bei der hohen Lage des Kaffgesimses nicht
+uebertrieben schlank, 2teilig, im Masswerk ein spitzbg. Vierpass mit 2
+Dreipaessen. Das Dach ist allen 3 Schiffen gemeinschaftlich und deshalb im
+First hoeher als das Dach des Qsch. Das Kranzgesims um die Strebepfll.
+herumgekroepft. Einfach roehrenfoermige Wasserspeier. An der WFront das Dach
+abgewalmt, so dass die Mauer horizontal abschliesst. Der Turm steckt mit
+seinem ersten Obergeschoss halb im Dach, so dass erst das dritte (letzte)
+ganz frei wird. Er schliesst mit Balustraden und leicht zurueckspringenden 4
+Giebeln, der maessig hohe Helm 8seitig. -- Huebsches _Wandtabernakel_ 2. H.
+14. Jh. -- _Kanzel_ von Stein 1554. -- _Balkenkoepfe_ der ehemaligen Empore,
+meisterlich geschnitzt von _Phil. Soldan_ 1529.
+
+*Marien-Kap.* Etwa 1380. Hervorragender Prachtbau. Der suedoestl.
+Diagonalseite des suedl. Kreuzarmes der Hauptkirche angebaut. Da auf
+normale Orientierung Gewicht gelegt wurde, hat der Gr. unregelmaessig
+zentralisierende Gestalt: der groessere Teil umschreibt 5 Seiten des 8Ecks,
+ein 3 eck. Raum vermittelt zum Qsch. der Hauptkirche. Die Mauerhoehe ist
+der des Qsch. gleich. Ein hohes Pyramidendach kroent das schlanke Polygon.
+Die Behandlung ist sehr reich und glaenzend, in jener schulgemaessen
+Reinheit, Schaerfe und Eleganz, die fuer jene Epoche das Hoechste war. Demn
+Aeusseren war ein sehr reicher Statuenschmuck, ca. 30 Stueck, zugedacht und
+scheint auch ausgefuehrt gewesen zu sein. Auch vom Reichtum des Innern
+vieles verstuemmelt. Erhalten der sehr bmkw. _Altar_. Die Mensa getragen
+von 3 Standfigg. (sehr beschaedigt). Hohes, 3teiliges Retabulum von
+feinster Arbeit. Erstes Glied eine niedrige 9teilige Arkatur, der Apparat
+der Strebepfll., Fialen usw. gleichsam Miniatur in Stein; im Hauptgeschoss
+3 Blendbgg. fuer Statuen, wieder aufs reichste architektonisiert; im
+dritten Glied 7teilige Arkatur; unter den Bogenlinien kommt schon
+einigemal der Eselsruecken vor; sonst der Formencharakter einer etwas
+pedantischen Hochgotik streng festgehalten.
+
+*Spital-K*. (reformiert). Kleiner 1sch. spgot. Bau. Bmkw. die
+reichgegliederten und mit Wappenschildern gezierten Kragsteine 1515.
+
+*Cisterc.-Nonnen-Klst*. S. Georgenberg. Jetzt Amtshaus und sehr verbaut.
+Die Kapelle (Stall) rom. 13. Jh., sonst 14. und A. 16. Jh.
+
+*Rathaus*. Fachwerk von 1509, Erdgeschoss verputzter Steinbau, die 2
+Obergeschosse beschieferter Fachwerkbau, mehrere Erker mit Spitzdaechern;
+trotz der duerftigen Herstellung aus neuerer Zeit wirkt der Bau in der
+Gruppierung noch immer huebsch und lebendig.
+
+_FRANKENHAUSEN._ Schwarzb.-Rudolst. Amtsstadt.
+
+*Oberkirche*. Reste einer rom. Anlage, deren ursp. Form schwer zu erraten.
+-- _Grabdenkmaeler v. Biela_ 1773; Oberst _Mayer_ 1667 saubere, tuechtige
+Arbeit; andere wenigstens kostuemgeschichtlich bmkw. _Werner_sches
+_Erbbegraebnis_ mit Eisengitter A. 18. Jh.
+
+*Unterkirche*. Chor spgot., polyg. Schluss mit Pfll. in der Mittelachse.
+Lhs. 1691. Die Ssch, haben Logen in 3 Raengen auf massiven Pfll. mit
+Korbbgg. Im Msch. flaches Holzgewoelbe. -- _Taufstein_ aus Marmor,
+_Altarleuchter_ und _Taufschale_, alles fuer diese Zeit und Gegend bmkw.
+gut gearbeitet. _Tafel_ mit den Portraets von Luther, Melanchthon und
+Johann dem Bestaendigen (Schule _Cranachs_).
+
+*Rathaus* 1448, vereinfacht erneuert. (Ein Gemaelde gibt den alten
+Bestand.)
+
+*Pfaennerschafts-Haus*. Sitzungszimmer 1615.
+
+*Fuerstl. Schloss*. Grosser, einfacher Bau des 17. und 18. Jh.
+
+*Wohnhaus* Burmann, Klosterstrasse. Zierliches Detail im Uebergang von Got.
+zu Renss. Alte Decken.
+
+_FRANKENHAUSEN_ (Altstadt). Schwarzburg-Rudolstadt.
+
+*Kirche*. Rom., rck. mit 1/2kr. Apsis, skulpierte Pfeilerkapitelle -- An
+der Apsidenkuppel erloschenes Gemaelde, _Juengstes Gericht,_ um 1300.
+Darueber zweite Farbenschicht mit spgot. Rankenwerk.
+
+_FRANKENSTEIN_ b. Salzungen Kr. Meiningen.
+
+Von der alten *Burg* nur bescheidene Reste erhalten. Der jetzige
+burgartige Aussichtsturm E. 19. Jh.
+
+_FRANKENTAL._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* 1587 und 1607. -- Schoenes _Altargeraet_ E. 17. Jh., Dresdener
+Beschau. -- _Grabdenkmaeler_ 18. Jh.
+
+_FRAUENBERG._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Burgruine*. 1252.
+
+_FRAUENBREITUNGEN._ Sachs.-Mein. LA Meiningen.
+
+*Pfarr-K.* Turm rom., Kirche 1615. Einfacher Saalbau mit spitzbg. Fenstern
+und Emporen, an deren Bruestungen 49 _Gemaeldefelder_. Wertvoller
+_Fluegelaltar_ bez. 1518, im Schrein 3 gute Schnitzfigg. in fraenkischem
+Schulcharakter, auf den Fluegeln Reliefszenen, aussen Gemaelde nach der
+Duererschen Kupferstichpassion. Grabsteine unerheblich -- _Glocken_ 1616.
+
+*Edelhof* (v. Gleichen) renss., malerische Diele.
+
+Ehem. *Amtshaus* 1606, verputzter Fachwerkbau, Stuckdecken.
+
+*Gerichtslinde*. Kreisrund ummauert, 4 Eingaenge mit Stufen.
+
+_FRAUENHAYN._ K. Sachsen AH Grossenhain.
+
+*Kirche*. Backsteinbau 14. Jh., 1580 NSchiff angebaut. Ueber dem Chor bmkw.
+got. Dachstuhl.
+
+_FRAUENHORST._ Pr. Sachsen Kr. Schweinitz.
+
+*Dorf-K.* Um 1300 aus Feldstein; rck. mit 3 spitzbg. Fenstern in der
+OWand. -- Spgot. _Schnitzaltar_.
+
+_FRAUENPRIESSNITZ._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. 13. Jh., erneuert im 17. Einschiffig mit
+polyg. Chor. An der NSeite nebenschiffartiger, 2geschossiger Anbau mit
+Herrschaftsempore und Gruft der Schenken v. Tautenburg; schoene
+Metallsaerge.
+
+*Domaenengebaeude* mit stattlichem Portal 1605, toskan. Rustika-Sll.,
+Triglyphenfries, Kroenung mit Ritterfiguren von verhaeltnismaessig guter
+Bildung.
+
+_FRAUENROTH._ UFranken BA Kissingen.
+
+Ehem. *Cist.-Nonnen-Klst*. Gegr. 1231. Erhalten der schlichte sprom.
+Stiftungsbau, 1sch., 1/2kr. Apsis und rundbg. Portal. (Empore
+ausgebrochen). -- Ein kostbarer Schatz das _Grabmal_ des Minnesaengers Otto
+v. Botenlauben (aus dem Geschlecht der Grafen v. Henneberg) {~DAGGER~} 1266 und
+seiner Gemahlin Beatrix, ausgefuehrt etwa 1280-1300. In der poesievollen
+Idealisierung hoefischer Vornehmheit unerreicht. Stilistisch mit der
+thueringisch-saechsischen Gruppe in Zusammenhang, den verwandten Stuecken in
+Reinhardtsbrunn und Erfurt kuenstlerisch ueberlegen, dem Wiprecht von
+Groitzsch in Pegau nicht nachstehend. Wahrscheinlich aus Frauenroth
+verschleppt und von demselben Meister die Madonna in Lauter.
+
+_FRAUENSEE._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+Ehemalige *Cisterc.-Klst.-K*. 1860 abgebrochen. Erhalten ein rom.
+Kragstein mit Loewenkopf. -- *Herrenhaus* 1632.
+
+_FRAUENSTEIN._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Stadt-K.* Nach Brand 1869 mit Benutzung der Umfassungsmauern erneuert.
+
+*Burgruine* aus Ma. und Reste eines palastartigen Baues von 1614.
+
+*Schloss.* 1585-87. Zwei Fluegel rechtwinklig zusammentossend, durch
+stattlichen Treppen-Turm verbunden. Portalbau in strenger toskan. Ordnung.
+
+_FRAUREUTH._ Reuss ae. L. LA Greiz.
+
+*Dorf-K.* 1733, gross, nuechtern.
+
+_FREIBERG._ K. Sachsen. A Hauptstadt.
+
+*Marien-K.* ("Dom"). Wesentlich nach Brand 1484, voll. 1501. Bei dieser
+Erneuerung wurden Mauerteile des rom. Baus von E. 12. Jh. fuer den OBau
+vernutzt, woher z. T. dessen unregelmaessige Gestaltung; ferner erhielt sich
+unversehrt die "goldene Pforte" am suedl. Qsch. Die zwei unvollendeten
+WTuerme setzen fuer das Schiff eine groessere Breite voraus; aus welcher Zeit
+stammen die Grundmauern? Der spgot. Neubau ist Hallenkirche. Die 3 Schiffe
+von gleicher Breite, sehr schlanke kaempferlose 8eckige Pfll. mit konkaven
+Flaechen, Netzgwb. ohne Scheidbgg. Die Strebepfll. zum groessten Teil nach
+innen gezogen; zwischen ihnen Emporen mit ausgekragtem Vorsprung um jeden
+Pfl. Diese seither in Sachsen beliebt gewordene Emporenanlage hier zum
+ersten Mal.
+
+_Die goldene Pforte_. So genannt nach der ehemaligen Vergoldung einzelner
+Teile, die zum polychromen System gehoerte. Urkundliche Anhaltspunkte zur
+Datierung fehlen; die stilistischen weisen auf das zweite Viertel des 13.
+Jh. Dank langjaehriger Verbindung mit dem (im 19. Jahrh. beseitigten)
+spgot. Kreuzgang gut erhalten; seit 1902 moderner Schutzbau. -- Der
+Hoehepunkt der so reich entfalteten sprom. Portalkunst. Die erreichte
+Harmonie der Erscheinung ist um so bewunderungswerter, als hier zwei
+grundverschiedene Traditionslinien, die deutschrom. und die
+franzoesisch-got., zusammentreffen. Die erste behaelt im kuenstlerischen
+Wollen die Herrschaft. Das Neue, von Frankreich angeregt, ist die
+umfassende Verbindung von Architektur und figuerlicher Plastik. (Ein
+Wettbewerb um die Prioritaet besteht nur mit dem Fuerstenportal am Bamberger
+Dom; er kann nicht mit Sicherheit entschieden werden; im architektonischen
+Detail manches mit dem Bamberger Georgenportal, anderes mit der
+italisierenden Koenigslutterer Schule verwandt.) Waren auch der Architekt
+und der Plastiker verschiedene Personen, so ist doch die Komposition, die
+nur dem ersteren angehoeren kann, ganz einheitlich. Um den verlangten
+Reichtum voll entwickeln zu koennen, ist das Gewaende sehr tief angelegt: 9
+Rueckspruenge mit 5 Sll. und 4 Pfosten, entsprechend die Zahl der
+Bogenlaeufe(3) und der Kaempfer so angelegt, dass es im Gr. eine regelmaessige
+Zickzacklinie von gleicher Seitenlaenge bildet. (So schon an dem uebrigens
+nuechternen Naumburger Hauptportal.) Der entscheidende Unterschied
+gegenueber dem franz.-got. Schema liegt darin, dass die Statuen (dort in
+dichter Reihung) mit den Sll. wechseln und dass sie, was fuer das
+statuarische Motiv eine freiere Darstellung ergibt, nicht mit Sll.
+verwachsen sind, sondern an den ausgemachten Kanten der Pfosten stehen.
+Ganz franzoesisch (in Bamberg unbekannt) ist die alternierende Besetzung
+der Archivolten mit Statuetten. Auch das gegenstaendliche Programm ist
+franzoesisch; es draengt in ein einziges Portal zusammen, was an
+franzoesischen Kathedralen meist auf drei verteilt wurde. -- Im Mittelpunkt
+der ganzen Komposition steht das Tuerbogenfeld mit der Anbetung der drei
+Koenige -- Mariens hoechster Ehrentag im irdischen Stande. Darueber, in der
+ersten Archivolte, ihre Kroenung im Himmel; von ihr, wie von Christus,
+werden nur Kopf und Schultern sichtbar; in ganzer Figur die Engel. Die
+uebrigen drei Archivolten tragen Bestandteile des Juengsten Gerichts; die
+aeusserste die Auferstehung des Fleisches, in den kleinen Figuren ein
+merkwuerdiger Reichtum an Bewegungsmotiven und eine sehr achtbare
+Wiedergabe des Nackten; die mittleren Apostel, Evangelisten, Abraham, der
+die Seelen in Empfang nimmt, die Taube des H. Geistes. Unter den Gestalten
+am Gewaende erkennt man sicher links Daniel, die Koenigin von Saba, Salomo,
+Johannes d. T., rechts Aaron und David; neben ihm die Ecclesia. -- Aus
+derselben Schule des 13. Jh. haben sich noch einige andere Werke, sehr
+verstuemmelt, aber doch mit Spuren hohen Wertes, erhalten: zwei kleine
+_Bogenfelder_ und eine _Hochrelief-Platte_, aus den Umrissen Moses und die
+eherne Schlange erkennbar, sicher zu einer Kanzel gehoerig (vgl.
+Wechselburg), jetzt im Albert-Museum. [Auf dem zerstoerten rom. _Lettner_,
+der, nach Fragmenten zu urteilen, aehnlich dem Wechselburger aufgebaut war,
+stand die jetzt im Dresdener Altertums-Verein aufbewahrte _Kolossalgruppe_
+der Kreuzigung, aus Eichenholz geschnitzt, die Figuren 2,2 m h.]. --
+_"Tulpenkanzel"_ um oder nach 1500. Bizarrer Naturalismus der Erfindung,
+kuenstlerische Feinheit der Formenanschauung, hoechste Virtuositaet der
+aufgeloesten Steinmetzarbeit. Die Buehne als grosser Blaetterkelch mit den
+Halbfiguren der Kirchenvaeter, getragen von 4 ganz ins Lichte
+ausgearbeiteten Stengeln, zwischen deren Verschlingungen Engelskinder sich
+tummeln. Der Treppenaufgang imitiert roh zusammengeschlagene Baumaeste und
+Bretter. An ihrem Fusse sitzt ein Mann in Handwerkertracht (etwa der
+Meister, der Predigt lauschend), hoeher auf dem mittleren Baumstamm ein
+juengerer Mann (wohl der Geselle), der mit Ruecken und Armen die Treppe zu
+stuetzen sich anstrengt; dazu zwei hockende Pinscherhuendchen, waehrend auf
+der anderen Seite zwei Loewen Wache halten. -- _"Bergmannskanzel"_ 1638, die
+Architekturformen noch in ziemlich reiner Renss., das Passionsrelief am
+Treppengelaender ohne Feinheit, tuechtig charakterisiert die Tragefiguren
+zweier Bergleute. -- Chor und Qsch. dienen als _Fuerstengruft_. In der
+Vierung das kolossale Freigrab des Kurfuersten Moritz, 1558-63. Eine fuer
+diese Stufe der Renss. charakteristische Kollektivarbeit vieler Meister
+aus vieler Herren Laender. Die Brueder _Gabriel_ und _Benedikt Thola_ aus
+Brescia zeichneten den Plan; die Oberaufsicht hatte _Hans v.
+Dehn-Rothfelser_; der Hoftischler _Georg Fleischer_ schnitzte das Modell.
+Die eigentliche bildnerische Arbeit von _Anton von __ Zerroen_ aus
+Antwerpen. Der Guss von _Wolff Hilger_. Nicht klar die Rolle des Luebecker
+Goldschmiedes Wessel. Auf rck. Gr. 2 Geschosse, durch ein verkroepftes von
+gekuppelten toskan. Saeulen getragenes Gebaelk getrennt. Am Sockel sitzen 12
+allegor. Figuren der Kuenste und Wissenschaften, auf dem Gebaelk antike
+Krieger mit den Wappen der saechs. Landesteile, auf den Wandflaechen
+Inschrifttafeln; Material schwarzer und farbiger belgischer Marmor. Als
+Kroenung eine sarkophagartig ausgebildete schwarze Platte und auf dieser,
+in weissem Alabaster, die vor dem Kruzifix kniende Gestalt Moritzens mit
+dem Kurschwert und anderen Waffenstuecken. Die architektonischen Profile
+und das sonstige Ornament sind vortrefflich, die Figg. ungleich, meist
+nicht mehr als handwerklich. Frueher umstanden das Monument die von Moritz
+in der Schlacht von Sievershausen erbeuteten 22 Fahnen; das Gitter von
+1595 (seit 1884 mit veraendertem Platz). -- Der eigentliche Chor erhielt
+seine jetzige Gestalt seit 1585, wesentlich ein Werk des Bildhauers und
+Architekten _Nosseni_ aus Lugano; Guss der Figg. von _Carlo di Cesare_ aus
+Florenz. Die Wandflaechen unter und zwischen den 7 got. Fenstern erhielten
+eine vorgeblendete Kulissenarchitektur in 2 Geschossen, unten gekuppelte
+Sll., oben Pilaster. Sockel und Gebaelk stark vorgekroepft, alle Formen
+hoechst nachdruecklich, eigentlich schon bar., Material mehrfarbiger Marmor,
+oben Sandstein. In den Nischen der unteren Reihe 6 Maenner und Frauen des
+kurfuerstlichen Hauses ueberlebensgross, vergoldete Bronze, tuechtige,
+lebensvolle Auffassung, gediegene Materialbehandlung; in der oberen Reihe
+8 Propheten; an der Decke gemalt das Nahen des Juengsten Gerichts, sehr
+manieriert. Im Chorschluss Altar mit Kruzifix, dahinter Charitas und
+Justitia; oben gegen das Fenster sich abzeichnend die grossartige Fig. des
+Auferstandenen. Der Stil dieser Arbeiten des _Carlo di Cesare_ steht etwa
+zwischen _Jacopo Sansovino_ und _Giovanni da Bologna_, waehrend _Nossenis_
+Bildnisfigg. mit _Leone Leoni_ zu vergleichen sind. Auf dem Fussboden des
+Chors messingne gravierte _Grabplatten_ von 28 Familienmitgliedern, von
+Heinrich dem Frommen {~DAGGER~} 1541 bis auf Sibylla Maria {~DAGGER~} 1643. 1811 wurde das
+_Grabmal der Kurfuerstinnen Anna_ und _Wilhelmine_ aus Schloss Lichtenberg
+hierher versetzt, bez. _Balthasar __ Permoser_ 1703. -- Im Schiff und in
+der Turmhalle viele _Epit_.; anderes in der St. Annakap. [Die ma.
+Ausstattung grossenteils zu Grunde gegangen; wertvolle Reste im Museum und
+im Dresdener Altert.-Ver.]
+
+*Jakobi-K*. Angelegt im 1. Drittel 13. Jh., doch gaenzlich um- und verbaut;
+um 1500 in 3sch. Hallenkirche verwandelt. -- _Altarwerk_ bez. _Bernhard
+Diterich_ 1610. -- _Kanzel_ 1564, schoene Sandsteinarbeit. -- _Taufstein_
+bez. 1555 H. W. (_Hans Walter_), glaenzend reiche Komposition, am Fuss vier
+Kindergestalten. (Dies Motiv war in der Gegend lange beliebt: um 1510 in
+Annaberg, 1610 in Doerntal, 1650 in Pfaffroda). In der Sakristei grosses
+bar. Elfenbeinkruzifix, _Balth. Permoser_ zugeschrieben.
+
+*Nikolai-K*. Von der rom. Anlage des 13. Jh. die unteren und mittleren
+Teile der westl. Doppeltuerme. Letzte Ueberarbeitung 1752. An der NSeite ein
+schoener rom. Kopf eingemauert. -- Chor 1386.
+
+*Petri-K*. Von der rom. Anlage im SO der "Hahnen-Turm" erhalten; sonst
+Neubau 1401 und 1728.
+
+*Thuemerei* (Chorherrenhof), 1484. Im Erdgeschoss schoen gewoelbte Raeume, im
+Obergeschoss kunstvoll behandelte Balkendecken mit Holzpfll. Das Aeussere
+wenig veraendert; in den Fenstern Vorhangbgg.; Stuckfries mit Masswerk- und
+Blumenmuster beschaedigt.
+
+*Schloss Freudenstein*. Gruendung des 12. Jh. Neubau 1566 ff. durch _Hans
+Irmisch_, seit 1572 unter _Gf. Rochus v. Linar_. An der kuenstlerischen
+Ausstattung waren der Hofmaler _H. Goeding_ und der Luetticher _H. Schroeer_
+beteiligt. Im 18. Jh. verfallen, im, 19. Militaermagazin.
+
+*Rathaus*. 1410, nach Brand 1471 veraendert.
+
+*Kaufhaus*. Schoenes Portal 1545, noch wesentlich im Sinne lombardischer
+Ornamentik. Trinkstube 1545.
+
+*Buergerhaeuser*. Spgot.: Petristr. 1, 46; Burgstr. 12, 21; Petriplatz 10;
+Kesselgasse 24 von 1534. -- Renss.: Obermarkt 3; Untermarkt 16, Innenraum
+1510; Obermarkt 1 17. Jh.; Eibische Str. 7, Kirchgasse 11 Bergamtshaus;
+Obermarkt 17 mit wertvollem Portal um 1530-40; Donatsgasse 8 bez. 1553;
+ebenda 23 bez. 1561; Burgstr. 7 von 1616 mit Erker und schoener
+Wendeltreppe; ebenda 9 von 1617.
+
+*Museen*: K. Albert-M., M. d. Altertums-Ver.
+
+Suedl. vor der Stadt die drei *Kreuze*, die Koerper jetzt im Alt.-V.
+Altvaterwasserleitung ueber das Muldetal, M. 17. Jh.
+
+FREIBURG A. UNSTRUT. Pr. Sachsen Kr. Querfurt. *Stadt-K. U. L. F.* etwa
+1210-30, im 14. und 15. Jh. teilweise got. umgebaut. Die K. ist nicht gross
+(ganze L. ursp. 37 m), aber durch die Anlage als kreuzf. Basilika mit
+Vierungs-Turm und westl. Doppel-Tuermen, sowie durch die Energie der (im
+ganzen an die OTeile des Naumburger Doms erinnernden) Formensprache von
+nachdruecklicher Wirkung. Die Hauptapsis in zierlicher Gotik erneuert um
+1400; das Netzgwb. erstreckt sich in den alten rom. Vorderchor; die
+Kreuzarme flachgedeckt. Erhalten hat sich eine der kleinen rom.
+Nebenapsiden, in der Aussenarchitektur besonders wuchtig und gedrungen.
+Niedriger vierseitiger Zentral-Turm mit (rheinischem) Rhombendach zwischen
+den 4 Giebeln. Ein charakteristisches Formelement die rautenfoermigen
+Oeffnungen in den Turm- und Querschiffgiebeln (Naumburger Einfluss), im
+Kleinen wiederkehrend in den Bogenfeldern der gekuppelten Fenster. Das
+Lhs. got. Hallenkirche unter Bewahrung der rom. Jochteilung; an der
+Umfassungsmauer noch der rom. Sockel beibehalten und der rom. Bogenfries
+des Msch. wiederverwendet. Ganz rom. die ueber die Fluchten des Lhs.
+seitlich vortretenden WTuerme, fast genaue Wiederholungen des Naumburger
+OPaares in ihrer ursp. Gestalt; sie duerfen unter die vornehmsten
+Architekturbilder, die Thueringen zu bieten hat, gerechnet werden. Im
+Einzelnen bemerke man, dass vom STurm die Fenster des ersten
+Fenstergeschosses frgot. sind (nach dem Muster des Naumbg. WBaues, also
+nicht vor 1250), um dann wieder zum rom. Schema zurueckzukehren. Zwischen
+den Tuermen springt jetzt ein einfach gehaltenes got. Paradies vor, nach 3
+Seiten offen. -- Im SKreuz jetzt ein vermauert vorgefundenes rom.
+_Tympanon_, Maria zwischen 2 rauchfassschwingenden Engeln, nach den engen,
+parallelen Wulstfalten zu schliessen E. 12. Jh., grosses Kind,
+Muschelnimben. Im Qsch. gut erhaltener spgot. _Schnitzaltar_. Im Altarhaus
+bmkw. _Tafel_ mit h. Sippe. _Taufstein_ mit Puttenfries um 1600 (vgl.
+Markroelitz). Zahlreiche _Bildnisgrabsteine_, bmkw. das des Ritters v.
+Taubenheim 1536 in fruehrenss. Umrahmung.
+
+*Rathaus*, got. Steinbau, oft veraendert.
+
+*Schloss Neuenburg*. Einst die staerkste und naechst der Wartburg wohl
+glaenzendste Feste Thueringens, jetzt im Gesamteindruck nuechtern, fast
+kasernenmaessig; schon Kurfuerst August 1552 und die Herzoege von
+Sachsen-Weissenfels 1666 bis 1746 haben diese Wandlung herbeigefuehrt. Der
+erste Bau beg. 1090 von Ludwig dem Springer. Von ihm der maechtige
+Bergfried neben dem ursp. Haupttor. Das wichtigste, was vom rom. Bau sich
+erhalten hat, ist eine _Doppelkapelle_, die zum Besten und Bezeichnendsten
+gehoert, was uns von der hoefischen Kunst der Hohenstaufenzeit geblieben
+ist. Erb. unter Landgraf Ludwig (1217-27). Die beiden Geschosse -- das
+untere fuer das Gesinde, das obere fuer die Herrschaft -- durch eine (1856 in
+historisch unmoeglicher Form erneuerte) Balkendecke mit kleiner (viel
+kleinerer als heute) vergitterter Oeffnung gesondert. Nur der kleinere
+oestliche Teil der Unterkapelle gewoelbt; seine Bestimmung durch das alte
+Taufbecken gegeben. Die Oberkapelle in leichten freien Verhaeltnissen,
+4busige Kreuzrippengwbb. auf abgesetzten Wandsll. und einer aus 4
+schlanken Schaften zusammengesetzten Mittelstuetze; die Quergurte in
+Zackenbgg. aufgeloest (morgenlaendische Reminiszenz?), das Blatt- und
+Rankenwerk der Kapitelle und Deckplatten, mit tierischen Elementen
+gemischt, von phantasievoller Erfindung und glaenzender, die Form fast frei
+vom Grunde loesender Technik (jetzt in verstaendnislos greller Bemalung und
+Vergoldung). Zu beachten ist, dass trotz der vorgerueckten Zeit dem got.
+Stil nach der formalen Seite keinerlei Zugestaendnisse gemacht sind. -- Von
+einigem Interesse der _Fuerstensaal_ von 1552 und das sog. _Koenigin
+Luisenzimmer_ in gutem Zopfgeschmack.
+
+_FREIENFELS._ OFranken BA Ebermannstadt.
+
+*Kirche*. 1700. -- *Schloss*. 1690.
+
+_FREIENHAGEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* Sandsteinquaderbau 1777.
+
+_FREMDISWALDE._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* Chor rom., eingezogene quadr. und 1/2kr. Apsis.
+
+_FRENSDORF._ OFranken BA Bamberg II.
+
+*Pfarr-K.* 1353. Angaben ueber die vorauszusetzenden Veraenderungen spaeterer
+Zeit fehlen.
+
+*Pfarrhaus*. Von _G. Bonalino_, dem Erbauer der Stephans-K. in Bamberg und
+der Ehrenburg in Coburg.
+
+_FREYBURG_ siehe Freiburg a. Unstrut.
+
+_FRICKENDORF._ UFranken BA Ebern.
+
+Elegante 3jochige *Bruecke* ueber die Baunach um 1750 mit rok. Brueckenfigg.
+
+_FRICKENHAUSEN._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+Ortsbild von feinem, traulichem Stimmungsreiz; was wir in der Regel nur
+aus alten Kupferstichen kennen, zeigt sich hier in unberuehrter
+Wirklichkeit. Der kleine Marktflecken bildet ein schmales Rechteck
+zwischen Mainufer und Weinbergen, einzige Hauptstrasse dem Fluss parallel;
+in der Mitte zu einem Marktplatz erweitert, an jedem Ende ein Tor, ein
+drittes am Main, Mauern und Tuerme (rund) vollstaendig erhalten.
+
+*Pfarr-K.* Neubau 1514-21, Chor und Msch-Gwb. 1605-16 (vorher Flachdecke).
+4jochige Hallenkirche von klaren weiten Verhaeltnissen. Das Msch.-Gwb. als
+Tonne konstruiert mit aufgelegtem Rippennetz auf Konsolen mit Renss.
+Profil und Engelskopf. WEmpore durch alle 3 Schiffe. Portale mit spgot.
+Astwerkumrahmung. Der sprom. OTurm (A. 13. Jh.) tangiert den Chor des 17.
+Jh. -- _Hochaltar_ 1617, Holz, hoher vielgliedriger Etagenbau mit
+zahlreichen Statuen; auf der Mensa elegantes Rok.-Tabernakel.
+_Seitenaltaere_: noerdl. um 1620, suedl. um 1650; zwei andere aus Stuckmarmor
+um 1730 mit Gemaelde von _J. M. Wolcker_. Am Chorbg. grosses _Kruzifix_ 17.
+Jh., interessant ein _Sebastian_ aus M. 16. Jh. -- 13 _Grabsteine_ und
+_Epitaphe_ der Renss. -- Aussen _Oelberg_ A. 16. Jh., einer der besseren;
+nicht ein Engel, sondern Gottvater selbst bietet den Kelch.
+
+*Rathaus*. Spgot. Freitreppe 1480, andere Teile E. 16. Jh. ohne dea spgot.
+Charakter zu veraendern. Auf dem Platz bewegte bar. _Mariensaeule_ bez.
+1710.
+
+*Knabenschule* (ehem. Domkapitelshaus), bar. E. 17. Jh. -- Domkapitelscher
+*Kellerei* 1475 (mit huebscher Kelter von 1753) und mehrere stattliche
+_Wohnhaeuser_ des Barock. -- Zahlreiche herrenmaessige *Haeuser* aus 16. und
+17. Jh. und vollstaendige, wenn auch auf halbe Hoehe erniedrigte
+*Ringmauer*.
+
+_FRIEDERSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld.
+
+*Dorf-K*. Ursp. rom., sehr verbaut. -- Grosser spgot. _Schnitzaltar_ mit
+Doppelfluegeln um 1520, die Gemaelde von einem Leipziger Meister, der sich
+auch im Dom zu Merseburg (Gregoriusaltar) findet.
+
+_FRIEDERSDORF._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Schloss.* Neubau 1887. Lange Reihe von _Bildnissen_ der Familie von
+Oppell, 1563 bis A. 19. Jh.
+
+_FRIEDEWALD._ RB Cassel Kr. Hersfeld.
+
+*Schlossruine*. Nach 1476. Regelmaessiges Viereck mit 4 starken runden
+Ecktuermen.
+
+_FRIEDRICHRODA._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen.
+
+*Dorf-K.* Turm 1538, sonst 1770.
+
+_FRIEDRICHSWALDE._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Dorf-K.* 1sch. spgot., renov. 1566. -- Der _Schnitzaltar_ gehoert zu den
+wertvolleren aus A. 16. Jh.
+
+_FRIEDRICHSWERTH._ Sachs.-Gotha LA Waltershausen.
+
+*Schloss*. 1680-89 von _Jeremias Tuetleb_ fuer Friedrich I.,
+Trikliniengrundriss. Reicher ausgebildet nur im Innern. Bmkw. die Kapelle
+mit ueppiger _Stuckdecke_.
+
+_FRIESAU._ Reuss ae. L. LA Burgk.
+
+*Dorf-K.* Mischbau, der rom. Chorturm jetzt in der Mitte. -- Tuechtiger
+_Schnitzaltar_ bez. 1446. Etwas juenger ein zweiter. -- Schoener _Kelch_ bez.
+1509.
+
+_FRIESENHAUSEN._ UFranken Kr. Hofheim.
+
+*Kath. Pfarr-K*. erb. 1713-15 durch den Wuerzburger Domherrn Fuchs v.
+Dornheim. 1sch. Anlage. Stichkappentonne auf toskan. Pilastern, reiche
+Stuckdekoration. Aussen desgl. Pilaster in Haustein und profilierte
+Fenstereinrahmung. Der Turm springt zur Haelfte aus der WFassade vor. Die
+Stilformen der reich und gediegen ausgefuehrten K. nahe verwandt den
+Wuerzburger Bauten _Jos. Greisings_. -- _Marmoraltaere_ aus der
+Erbauungszeit. _Orgelgehaeuse_ um 1750. Grosses _Oelgemaelde_ bez. _J. M.
+Bolster_ 1707. _Kelch_ 1467; anderes bar. und rok.
+
+*Ev. Pfarr-K.* 1521, einfach spgot. _Epitaphe_ v. Ostheim 1515, 1573.
+
+*Schloss*. Erb. 2. H. 16. Jh. durch die Marschalke v. Ostheim. Quaderbau in
+guten kraeftigen Renss. Formen. Die Bruecke vor dem Eingangstor (bez. 1700)
+flankieren 2 lebensgrosse steinerne Turnierritter. Schoenes aeusseres
+Gittertor um 1730.
+
+_FRIESSNITZ._ Sachsen-Weimar VB Neustadt.
+
+*Dorf-K.* Anlage rom. Eingezogenes Chorquadrat mit 1/2kr. Apsis. -- Ikon.
+_Grabstein_ 1605.
+
+_FRITZLAR._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+*Stifts-K. S. Peter.*. Gegr. 732 vom hl. Bonifazius. Von dem durch Brand
+1078 zerstoerten Bau (sicher nicht dem ersten) haben sich die unteren Teile
+des heutigen Stiftschors erhalten; sie deuten auf eine 1sch. Anlage. Von
+der um 1100 errichteten groesseren Basilika das Wesentliche des bestehenden
+kreuzf. Gr., die schwachen Qsch.-Mauern, die Krypta, die 4 unteren
+Turmgeschosse. Ganze L. (ohne Apsis) 57 m. Umgestaltung als Gwb.Bau im 1.
+Drittel 13. Jh. So nach den Stilformen. Nachrichten fehlen. Welche Rolle
+die bei der Erstuermung der Stadt 1232 auch der K. zugefuegten "Dampna
+gravia" gespielt haben, waere noch zu untersuchen. Seitdem nicht mehr
+wesentlich veraendert.
+
+_Krypta_. Hauptraum unter Vierung und Chorquadrum in 3 Sch. zu 6 Jochen,
+graetige, gurtenlose Kreuzgwbb. auf Sll. mit gerippten Wuerfelkaptt. und
+steilen Basen mit Ecksporen; zu 1. Viertel 12. Jh. passend. Das oestl. Ende
+zugleich mit der Hauptchorapsis A. 13. Jh. erneuert. -- Die noerdl.
+Nebenkrypta zerfaellt in 2 Abschnitte; der im O, quadr. mit breitem
+Apsidenschluss, wird als Chor der 1078 zerstoerten K. gedeutet; der vordere
+Abschnitt (unter dem Martinschor, d. i. NFluegel des Qsch.) ist mit der
+Hauptkrypta gleichzeitig. -- Die Nebenraeume der SSeite bilden die untere
+Sakristei und die alte Schatzkammer ("Falkenberger Kap.").
+
+_Oberkirche_. Umbau des 13. Jh. in wesentlich gleichartigen Formen ohne
+groessere Bauunterbrechung. Die alten Mauern des Qsch. an den Ecken
+verstaerkt. Chor quadr. mit polyg. (5/10) Apsis. Die Aufteilung des Lhs. in
+3 Doppeljoche nicht regelmaessig: erstes Joch, (oestl.) quadr., zweites
+ueberquadr. (8,8 : 10,8 m), drittes noch mehr (8,4 : 11,2). Hauptpfll. und
+Zwischenpfll. stark kontrastiert, jene laengsrck. mit vielfach abgetreppten
+Vorlagen, diese schlank quadr. mit 1/3 Saeull. Arkaden-Oeffnungen
+unterspitz, durch eine Blende mit Kielbogenspitze zusammengefasst,
+Schildbgg. der Hochwand 1/2kr., die GwbRippen ohne genaue Beziehung zur
+Pfl.-Gliederung, derbrck., kein Schlussstein, Scheitel stark steigend (3,7
+m ueber den Scheitelpunkt der Quer- und Schildgurten). Fenster in den
+Achsen der Arkaden. Das Kapt. der Buendelpfll. aus gequetschtem Pfuehl und
+hoher vielgliedriger Deckplatte (woraufhin Abhaengigkeit vom Wormser Dom
+behauptet wird; die betr. Form ist aber am ganzen Oberrhein verbreitet). --
+Das suedl. Ssch. A. 14. Jh. verdoppelt. -- Die schlanken WDoppeltuerme in 6
+Geschossen, davon die 4 ersten, fensterlosen, mit Lisenen und Bgfriesen
+gegliederten vom Bau des 12. Jh., die beiden letzten, jederseits mit 2
+Doppelarkaden geoeffneten, aus 13. Jh., zu gleicher Zeit die Erhoehung des
+Zwischenbaues, Giebel und Helme 1873. Die zwischen den Tuermen liegende
+Erdgeschosshalle mit Empore, gegen das Sch. in 3 Arkaden geoeffnet, 12. Jh.
+Das Paradies um M. 13. Jh. ausgebaut, 2 Joche tief, links von der rundbg.
+Mitteloeffnung 2 spitzbgg., rechts nur 1, im ganzen also 4 Sch.
+Obergeschoss: 18. Jh. -- Die Langseiten klar und zierlich mit fein
+profilierten Lisenen und Bgfriesen. An der Hauptapsis faellt der Mangel
+aller Zwischengesimse auf. Oberer Abschluss durch Zwerggalerie. -- Reiche
+bar. _Altarausstattung_ E. 17. Jh. bis A. 18. Jh. _Pfarraltar_ 1724.
+Daneben das turmartige _Sakramentshaus_ aus 2. H. 15. Jh. Lettner
+abgebrochen. Reste von spgot. _Schnitzaltaeren_ unbedeutend. Verstuemmelter
+_Celebrantenstuhl_ 14. Jh. _Kanzel_ 1696. Etwa gleichzeitig das _Gestuehl_
+im Sch. mit geschnitzten Wangen. -- In der Krypta schlichte got. _Tumba_
+des hl. Wigbert; von 1340 daneben an einer Saeule sein Bild, sitzend,
+Hochrelief.
+
+Die _Stiftsgebaeude_ bilden mit der K. eine malerische Gruppe. Der grosse
+8achsige Kreuzgang beg. nach 1300; geschlossene Waende mit Fenstern. Im
+Obergeschoss des Ost-Fluegels "Musikzimmer" mit spaetgot. ornamentaler
+Wanddekoration. Im Keller des SFluegels sehr bmkw. ueberlebensgrosses
+_Hochrelief des hl. Petrus_, sitzend, wohl spaetestes 12. Jh.
+
+_Grabdenkmaeler_. Ihre Zahl sehr reduziert. Die aeltesten (M. 14. Jh.) in
+der Falkenberger Kap. Was aus spaeteren Zeiten stammt, ist durchweg von
+geringer Qualitaet.
+
+_Schatzkammer_. Sie enthaelt mehrere wichtige Stuecke. Altarkreuz um 1000,
+dicht mit Edelsteinen besetzt und daher ornamentlos, Gravierung der
+Rueckseite und Fuss um 1200. -- Tragaltaerchen mit den Halbfigg. der Apostel,
+braunes Email, um 1200. Pontifikalkelch, Kuppa A. 13. Jh., Fuss und Nodus
+um 1400. Merkwuerdiges frrom. Reliquiar in 1/3kr. Scheibenform, in
+Elfenbein geschnitzt.
+
+*Evang. Pfarr-K.* (ehem. *Minoriten*). Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche
+aus 1. H. 14. Jh. Schiff und Langchor von je 4 Fenstern, polyg. Schluss.
+
+*Ursulinerinnen-K*. Schlichter 1sch. Bau aus 14. Jh.
+
+*Frauenmuenster-K*. vor der Stadt. Got., klein und unbedeutend.
+
+*Rathaus*. Got., dem ehem. Casseler aehnlich, durch Umbau im 19. Jh.
+gaenzlich entwertet.
+
+*Hochzeitshaus*. 1580-90. Fachwerkbau in reicher Renss. Steinernes
+Erdgeschoss.
+
+*Wohnhaeuser*. Haus A. 14. Jh., vormalige Stiftskurie ca. 1420. Mehrere
+Fachwerkbauten. Im "Hessischen Hof" schoener spgot. Kamin.
+
+*Marktbrunnen* mit Rittersaeule 1564.
+
+*Ringmauern* und *Tore,* ferner 6 an der Gemarkungsgrenze verteilte
+*Warttuerme,* schlecht erhalten.
+
+_FROHBURG._ K. Sachsen AH. Borna.
+
+*Stadt-K.* Spaetgot. Hallenbau, Chor um 1425, Schiff juenger. -- Ikon.
+_Grabplatten_ 1555, 1668.
+
+*Schloss*. Starker schlichter Bau von 1544.
+
+_FROeHSTOCKHEIM._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Chor-Turm 15. Jh., Lhs. nachgot. A. 17. Jh. -- Am Chorbg.
+_Reliefbrustbild_ in Renss. Umrahmung um 1525, Wappen der Hassberg.
+Bedeutendes _Grabmal_ des Ernst v. Crailsheim {~DAGGER~} 1569; auf einfachem
+Sockelbau knien vor dem Kruzifix links der Ritter, rechts seine 3 Frauen,
+wuchtige, tuechtige Rundfigg., als Hintergrund eine gut abgewogene
+Wandarchitektur, erst in der Kroenung reicher bewegt. Das Ganze gehoert zu
+den besten Kompositionen der in der Regel zu wuester Ueberladung neigenden
+Zeit.
+
+Crailsheimsches *Schloss,* einfache Wasseranlage mit 4 runden Ecktuermen,
+sp. 16. Jh., Daecher 18. Jh.
+
+_FRONHAUSEN._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Dorf-K.* Im Kern rom., 11. Jh., ebenso der ueber dem Altarhaus stehende
+Turm. Der im 13. Jh. angebaute got. Chor polygon seiner Gwbb. beraubt.
+Spgot. Um- und Zubauten.
+
+*Steinhaus* (Stiftsvogteihaus), stattlich got., 14. Jh.
+
+_FUCHSSTADT._ UFranken. BA Hammelburg.
+
+*Pfarr-K.* Erb. 1766 durch den Neumannschueler Hauptmann _J. M. Fischer_.
+Ausstattung einheitlich und von bedeutender Wirkung. Die
+_Stuckmarmoraltaere_ und Stuckaturen von _Materno Bossi_. Der gediegene Bau
+durch moderne Rest. stark beeintraechtigt. Turm rom. 12. Jh.
+
+_FULDA._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+*Dom*. Ehem. Benediktiner-Klst. Erster Bau 744-751. Zweiter Bau 792-819;
+Basilika mit O. und WChor. Wiederholte Braende und Restaurationen liessen
+angeblich die Grundsubstanz des karolingischen Baues unveraendert, bis 1704
+bis 1712 ein Neubau (der gegenwaertige) durch _Joh. Dientzenhofer_ aus
+Bamberg ausgefuehrt wurde. Auch dieser mit Benutzung alter Mauerteile. --
+Der wertvollste Teil der Leistung ist das Innere, das dem Besten der
+Epoche zuzuzaehlen ist. Es enthaelt mehr als bloss allgemeine Erinnerungen an
+die Peterskirche in Rom: die beherrschende Wirkung des Kuppelraums, im
+Lhs. die rhythmische Travee. Die letztere in der Weise fortentwickelt, dass
+die Pilasterpaare nicht in einem geschlossenen, nur durch Nischen
+gegliederten Pfeiler liegen, sondern dass sich zwischen ihnen ein
+wirklicher Durchgang in die Abseiten oeffnet; darueber eine sehr
+nachdruecklich behandelte Statuennische. Es wechseln solchermassen breitere
+eingeschossige und schmaelere zweigeschossige Joche. Jenen (3 an der Zahl)
+entsprechen in den Seitenschiffen stark beleuchtete Kuppelraeume; diesen (2
+an der Zahl) schmale, schwachbeleuchtete, kreuzgewoelbte Abteilungen. So
+begleitet den kraeftigen Rhythmus der Massen ein ebenso wirksamer Rhythmus
+des Lichts, der seinen Hoehepunkt in dem sehr hellen Raum unter der
+Hauptkuppel findet. Das Motiv der Statuennischen ist im Qsch. und Chor
+fortgesetzt. Beide haben im Innern polygonale Abschluesse. Die grossen
+Altarbauten des Qsch. heben sich gegen maechtige Fenster ab und der
+Baldachin des Hauptaltars steht vor der Oeffnung gegen den Moenchschor,
+woraus sich praechtige malerische Blicke ergeben. Die Formengebung ist
+nicht so extrem barock, wie an anderen Bauten _Dientzenhofers_, die
+Faerbung weiss und hellgrau. Die Dekoration der Gwbb. scheint unfertig. Die
+alte Krypta mit dem Grabe des H. Bonifazius ist durch den Umbau
+stimmungslos geworden. -- Nicht ganz so gut geraten ist das Aeussere, zumal
+in den Seitenansichten. Uebrigens solide Quadertechnik. Das System der
+roemischen Barockfassade mit dem deutschen der Doppeltuerme verbunden. In
+den letzteren der Kern der alten rom. Tuerme mit ihren Wendeltreppen
+erhalten. Der Baumeister hat wohl am meisten auf die Schraegansicht von der
+Schlossterrasse her gerechnet, wo die Kuppel in die Gruppierung eingreift;
+seitlich erweitert sich die Fassade durch niedrige, mit Kuppeln gekroente
+Kapp. -- Anschliessend der Conventsbau (jetzt Priesterseminar) grossenteils
+schon 1668. -- Im Innern der K. einige nicht bedeutende _Skulpturen_ aus
+der alten K., darunter (rechts vom Eingang) ein Karl d. Gr., im 15. Jh. in
+eine karolingische Sl. gemeisselt. -- Annexe der alten Klosterk. waren im O
+eine 973 errichtete Taufkirche, mit jener durch ein zweistoeckiges Paradies
+verbunden, im N die noch vorhandene:
+
+*S. Michaelis-K.* Erb. 820 als Kapelle des Begraebnisplatzes der Moenche.
+Zubauten im 11. und 12. Jh. haben den alten Kern unveraendert gelassen. Die
+Anlage gibt den am meisten gebraeuchlichen Typus altchristlicher
+Grabkirchen: Rotunde mit innerem Umgang (lichter Durchmesser 11,5,
+Mauerstaerke 0,9). Ein Kranz von 8 Sll., die unter sich durch Rundbogen
+verbunden sind, traegt einen den Umgang uebersteigenden Mauerzylinder, ursp.
+mit Steinkuppel. Im O fuer den Altar eine kleine 1/2runde, aussen rck.
+Apsis. Die Mitte nahm eine Nachbildung des h. Grabes ein (bei der
+Neuausstattung 1731 vernichtet). Darunter eine Krypta; Umgang und
+Mittelraum durch einen von 4 Durchgaengen durchbrochenen Mauerring
+getrennt; der Umgang mit ringfoermigem Tonnengwb.; der innere Kreis mit
+einem ebensolchen, das in der Mitte von einer kurzen Sl. mit rohest
+jonischem Kapt. getragen wird. In diese noch unveraendert bestehende
+karolingische Anlage wurden A. 11. Jh. Zwischenmauern in radialer Stellung
+eingebaut, den Umgang in 8 Zellen zerlegend. In der Oberkirche gab man
+1093 nach Beseitigung der Gwbb. dem Umgang ein zweites Geschoss; beide
+Geschosse mit Balkendecke, der mittlere Zylinder erhoeht und mit Holz
+gedeckt; ferner wurde im W ein 1sch. Langhaus mit Empore und niedrigem
+Turm angefuegt (erhoeht 1315). Weitere Veraenderungen des 17. und 18. Jh. bei
+der Rest. 1854 beseitigt. Was jetzt von altem Detail vorhanden ist, gehoert
+zum groessten Teil der rom. Rest. an; aus karol. Zeit die 8 Saeulen des
+Erdgeschosses. 4 mit antiken Kaptt., 4 mit einer Vorform des Wuerfelkapt.
+Bruchsteinmauerwerk mit sehr mangelhafter Fuehrung der Lagerfugen.
+
+*Stadt-K.* 1770-85. Pfl.-Basilika, in der Raumgestaltung aehnlich Neumanns
+Dominikaner-K. in Wuerzburg; die Dekorationsformen ein ermattetes Rok.,
+jedoch noch ohne klassizistische Tendenz. Von den 2 Fassaden-Tuermen der
+noerdl. got. 1447. -- Fresken von Herlein.
+
+*Klst. Frauenberg* (Franziskaner) 18. Jh.
+
+*Nonnen-Klst.-K*. 1626. Unter den Hervorbringungen der Nachgotik eine der
+merkwuerdigsten. Falls nicht die neueste Rest. das got. Element sehr
+verstaerkt hat, so haette sich dasselbe noch fast ungebrochen erhalten.
+Grosser 1sch. Raum mit eingezogenen Streben. Kreuzgwbb. in 7 sehr schmalen
+Jochen, Schildbgg. spitzbg., Querschnittlinie flach rundbg. Im Aussenbau
+Renss. Giebel und Portal mit Knorpelornament.
+
+*Hl. Geist-K. u. Spital*. Fassade 1729, Inneres 1sch., 5 Joche und 2
+Chorjoche, Spiegelgwb. mit Stichkappen, jon. Pilaster.
+
+*Abtsburg (Schloss)*. 1315 an diese Stelle verlegt und stark befestigt.
+Voelliger Neubau A. 18. Jh. Die vorderen niedrigen Fluegel der tiefen
+triklinienfoermigen Anlage von _Andrea Gallasini_. Hauptstueck des Inneren
+der Kaisersaal von _F. J. __ Stengel_, die maechtigen Hermen, welche die
+Decke tragen, von _D.F. Humbach_. Die bedeutende (heute entstellte)
+Gartenanlage nach Plaenen des kurmainzischen Hofbaumeisters _M. v. Welsch_
+ausgefuehrt von _Stengel_ 1722. Das Orangeriegebaeude eines der besten
+seiner Art; die vorzueglichen Stukkaturen von _Andreas Schwartzmann_ (?),
+Deckengemaelde von _E. Wohlhaupter_. -- In der Umgebung des Schlosses noch
+mehrere einfach-vornehme Gebaeude des 18. Jh., den Charakter des
+geistlichen Fuerstensitzes vervollstaendigend: _Priesterseminar_, _H.
+Geistspital_, _Alte Universitaet_, 3fluegelige Anlage des 18. Jh. mit
+stuckiertem Prunksaal von _Gallasini_, _Landesbibliothek_ 1771-78, mit
+schoen und zweckmaessig durchgefuehrtem Hauptsaal.
+
+*Stadtbefestigung* aus Ma., mehrere Rundtuerme erhalten. _Haartor_ 16. Jh.
+Das monumentale _Paulustor_ 1711, 1771 versetzt. Auf den Hoehen der
+Umgebung mehrere Warttuerme.
+
+
+
+
+_G_
+
+
+_GAIBACH._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Dorf-K.* 1740 nach Plaenen von _Balth. Neumann_ von einem Maurermeister
+aus Werneck. 1sch. lateinisches Kreuz. Die Vierung im Grundriss elliptisch,
+ebenso die von ihr ausstrahlenden 3 Konchen, woraus sich fuer die Gewoelbe
+pikante Schnittlinien ergeben. Turm oestl. am Chor in der Hauptachse. Fuer
+Neumann bezeichnend u. a. die schneidige Umrisslinie des Haubenhelmes.
+Fassade einfach. -- Gute Rok. Einrichtung. Altaere aus Stuckmarmor. Bmkw.
+Orgelgehaeuse.
+
+*Kreuz-Kapelle* im Schlosspark. Erb. vor 1698, vielleicht von einem der
+_Dientzenhofer_. Spbar. Zentralbau; aussen kreisrund, innen quadr.
+Hauptraum mit 4 transversalen Nischen; Polygonkuppel ueber toskan.
+Pilastern. -- Altaere spbar., gut in den Raum komponiert.
+
+*Schloss*. Ursp. Anlage A. 17. Jh. durch die Herren Echter v. Mespelbrunn
+als quadr. Wasserschloss mit runden Ecktuermen ueber maechtigen
+Fundamentbauten mit Bastionen (davon 2 erhalten); unter Fuerstbischof
+Lothar Franz von Schoenborn 1694-1708 durch den Bamberger Baumeister
+_Johann Leonhard Dientzenhofer_ umgebaut, vielleicht nur Ausfuehrung von
+Plaenen des Mainzers _M. v. Welsch_. Besonders beachtenswert die
+Treppenanlage, die als Vorstufe zu Pommersfelden gelten kann. Im Innern
+aus dieser Zeit Stuckaturen in der ehem. Kapelle im Nordtrakt, im
+Charakter nicht fraenkisch, eher mainzisch. Die sonstige Einrichtung Empire
+und Biedermeier. Der sog. Konstitutionssaal im 2. Geschoss ein typischer
+Repraesentationsraum um 1825, im Vorsaal Bilder von gleichzeitigen
+Muenchenern. Reichhaltige Sammlung von chinesischem und europaeischem
+Porzellan.
+
+_GAMIG._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Schloss*. Treppen-Turm und Erdgeschoss der Hauptfront 16. Jh., sonst 18.
+und 19.
+
+*Kapelle* aus 1. Drittel 16. Jh. Gr. quadr., 4 sehr schlanke 8eckige
+Pfll., so gestellt, dass ein mittleres Quadrat von 4 Rck. und 4 kleineren
+Quadraten an den Ecken umschlossen wird; WTurm bez. 1506. Scharfgratige
+Sterngwbb. Aeusseres modernisiert. In der Betstube schoener _Grabstein_ des
+Hans v. Carlowitz {~DAGGER~} 1578.
+
+_GANGLOFFSOeMMERN._ Pr. Sachsen Kr. Weissensee.
+
+*Dorf-K.* Laesst nach Groesse und Anlage eine ehem. Klst.-K. vermuten. Aus
+rom. Zeit 2 OTuerme, die sich in derselben Weise wie es an den WTuermen
+Niedersachsens gewoehnlich ist, aus querhausartigem Unterbau erheben und
+eine Galerie mit Satteldach zwischen sich haben. Angebaut ein frgot. platt
+geschlossener Chor. -- Sch. 1785. -- Spgot. _Schnitzaltar_.
+_Sakramentshaus_.
+
+_GAeNHEIM._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1639 und 1901. Einheitliche Ausstattung um 1790. Im Lhs. bmkw.
+Rest eines _Steinaltars_, die Hochreliefgruppe um 1639, Richtung _M.
+Kerns_.
+
+*Schulhaus* 1614.
+
+_GARSTADT._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorfkirche*. Um 1695. Inneneinrichtung teilweise gleichzeitig.
+
+_GAeRTENROTH._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Pfarr-K.* 15. Jh. mit got. Chor und OTurm. Grosses _Wandgrab_ fuer M. A. v.
+Redwitz, {~DAGGER~} 1576; demselben Meister begegnet man in Wernstein.
+
+_GATTERSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Klauskirche* S. Peter. Der kleine einfache rom. Bau im wesentlichen
+intakt. Rck. mit westl. in ganzer Breite vorgelegtem tuerlosem Turm.
+
+_GAUASCHACH._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1786 von _A. S. Fischer_ in Wuerzburg, in der Anlage den
+Landkirchen Neumanns folgend. _Deckenstuckatur_, _Altaere_ und
+reliefgeschmueckte _Kanzel_ gut klassizistisch.
+
+_GAUERSTADT._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Pfarr-K.* Typische Anlage des frueheren Ma. (Rck. mit eingezogenem quadr.
+turmtragendem Chor) in spgot. Ausfuehrung.
+
+_GAUKOeNIGSHOFEN._ UFranken B A Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* 1724-30 (nach Entwurf von _B. Neumann_??). Reiches und
+vornehmes Innenbild. Die Stuckdekoration 1776, schon mit klassizistischen
+Anklaengen, recht gut. _Deckengemaelde_ bez. _J. A. Urlaub_ 1777. Vornehmer
+_Hochaltar_ in Stuckmarmor, fruehestes Rok., um 1730, _Seitenaltaere_ und
+_Kanzel_ um 1750.
+
+*Schloesschen* der Rosenbach rok. -- Am Haus no 33 _Steinrelief_ des
+Marientodes, gute Arbeit um 1450. -- Zahlreiche _Bildstoecke_.
+
+_GAUSSIG._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Schloss.* Anlage A. 17. Jh., stark ueberarbeitet um 1800, in
+palladianischem Klassizismus, vornehme Innenraeume. Groessere
+Gemaeldesammlung.
+
+_GAUTZSCH._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.* von 1718, wird zu den hervorragenden Werken des protestantischen
+Kirchenbaues gerechnet. -- _Bueste_ des _Grafen E. Ch. v. Manteuffel_, dem
+_Andreas Schlueter_ nahestehend.
+
+_GEFELL._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg.
+
+*Dorf-K.* Lhs. rck. spgot., rom. der einspringende quadr. r Chor mit Turm.
+
+_GEFREES._ OFranken BA Berneck.
+
+*Pfarr-K.* got., "reich geschnitzter" Altar.
+
+_GEHREN._ Schwarzburg-Sondershausen Amtsstadt.
+
+*Stadt-K.* neu. _Grabst_. des Herrn v. Bernstedt 1597. --
+
+*Schloss,* schmuckloser Renss.-Bau. Schoene Tuer aus dem abgebrochenen Schloss
+Neudeck zu Arnstadt hierher versetzt.
+
+_GEILSDORF._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Schloss.* 1667 aus einer alten 4tuermigen Wasserburg umgebaut; reiche
+Ausstattung in der Stilrichtung des Palais im Dresdener Grossen Garten; in
+Verfall.
+
+_GEISA._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Stadt-K.* Spgot. 2sch. mit gerader Holzdecke. Polyg. Chor mit
+Kreuzgewoelbe und gutem Masswerk. -- Got. _Taufstein_. _Opferstock_ 1517.
+_Kanzel_ A. 18. Jh. -- W-Turm mit Wasserspeiern und Masswerkgalerie. Schoenes
+got. Portal bez. 1497.
+
+*Gangolfs-Kap*. mit _Aussenkanzel_ in reicher Renss. Zahlreiche
+_Grabsteine_ 16. Jh. 2 _Schnitzfigg_., Reste eines Altars um 1490-1500.
+
+*Ringmauern* aus 15. und 16. Jh. mit runden Halbtuermen; der grosse
+Wappenstein (Fulda) eines derselben jetzt in der Steingasse eingemauert.
+Auf dem Gangolfsberg Reste eines alten *Schoeffenstuhls*.
+
+Einfaches *Schloss* (Fuerstabt von Fulda) 1719.
+
+GElSING. K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Stadt-K.* 1484-1513, umgebaut
+1689. Rck. mit Schluss aus 8 Eck. In den rundbg. Fenstern nasenloses
+Masswerk. _Schnitzaltar_ und _Kruzifix_ E. 15. Jh.
+
+*Kaufhaus* 1668, tuechtiger Fachwerkbau auf steinernem Erdgeschoss.
+
+_GEISLEDEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.) 1780 (?), stattlicher Gwb.Bau, in den Formen noch ganz
+bar. (Vgl. Wuestheuterode.) Aussen Pilastergliederung. Der grosse, gut
+komponierte _Hauptaltar_ im Formcharakter E. 17. Jh. Rom. _Taufstein_.
+
+_GEISMAR._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* (kath.). Grossenteils neu. -- _Hauptaltar_ um 1700. Linker
+Seitenaltar mit den (sehr wunderlich angeordneten, vielleicht einem Altar
+des 17. Jh. entnommenen) Statuen der 14 Nothelfer. Rechter _Seitenaltar_
+Schnitzwerk um 1500, Qualitaet gering. _Kanzel_ 17. Jh.
+
+_GEISMAR._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.) 1805. Der grosse Altar (1. H. 18. Jh.) aus dem ehemaligen
+Klst. Teistenburg.
+
+_GEISSEN._ Reuss j. L. LA Gera.
+
+*Dorf-K.* rom. Anlage, verunstaltet. -- _Kanzelbau_ hinter dem Altar um
+1750. _Schnitzaltar_ um 1500, nach Flechsig vom Meister von Chemnitz.
+(Erfurter Ausstellung 1903.)
+
+_GEITHAIN._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Stadt-K.* Konglomerat aus 3 Bauzeiten. WBau mit wohlausgebildeten sprom.
+Doppeltuermen. Ausgezeichnetes rom. Portal mit 3 Rueckspruengen, in die
+Kanten eingelegt Viertelssaeulen. Chor 14. Jh. unregelmaessig. Gemeindehaus
+spgot. Hallenkirche. Ihr sehr hohes Dach ragt zwischen den Tuermen hoeher
+als diese empor. -- 1593 im Msch. flache Felderdecke mit umfaenglichen
+_Malereien_ nach evangelischem Programm. Aus gleicher Zeit der _Altarbau_
+von _Michael Gruenberger_ in Freiberg und die _Kanzel_ von _Peter Basler_
+ebenfalls in Freiberg. _Glocken_ 14. Jh.
+
+_GELCHSHEIM._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* Spgot. Anlage in bar. Umbau. -- _Grabstein_ mit Familienrelief
+1593.
+
+*Joh. Nepomuk-Kap*. 1754. -- Statue des _gegeisselten Heilands_ unter
+praechtigem Baldachinbau.
+
+*Rathaus*. Tuechtiger Fachwerkbau 1666.
+
+Deutschherrische *Wasserburg,* im Bauernkrieg zerstoert, bescheiden whgest.
+
+_GELDERSHEIM._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* Der Unterbau des Turms (noerdl. am Chor) und die Kreuzrippengwbb.
+der Krypta und der Chor 1. H. 13. Jh., die Formen verwandt der
+Michaelskap, in Ebrach. Lhs. nachgot. 1602. Einrichtung spaetrok. ca.
+1760-70.
+
+_GELENAU._ K. Sachsen AH Annaberg.
+
+*Dorf-K.* 1581. Verhaeltnismaessig reiche Ausstattung. _Altarwerk_ 1724.
+_Taufstein_ vortreffliche Arbeit des _Andreas __ Lorentz_ 1581. Von
+demselben die eigenartig entworfene, reich skulptierte sandsteinerne
+_Kanzel_. Grosses _Epitaph_ (4,3 m br., 3,5 m h.) des Joachim v. Schoenberg,
+lebhaft an die Epitaphe in Sayda erinnernd, wohl ebenfalls von _A.
+Lorentz_.
+
+_GELLERSHAUSEN._ Sachs.-Mein. Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* 1700, 1sch. Saal mit polyg. Schluss, ausgemalt 1714 von _A.
+Brueckner_ aus Schweinfurt. WTurm 1557.
+
+_GELNHAUSEN._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Marien-K.* Kreuzfoermige Basilika, im Lhs. flachgedeckt, im Qsch. und Chor
+gewoelbt; 1 WTurm, 2 OTuerme, Zentral-Turm. Im wesentlichen aus den 3 ersten
+Dezennien des 13. Jh. Doch sind einige Reste einer aelteren Anlage
+eingebaut. Aus ihr der schwere WTurm. Das erste Lhs. war 1sch. (das an der
+OWand des Turms umlaufende Gesims jetzt im Inneren der K. sichtbar). Der
+Turm schliesst mit Rhombendach. -- Gegen 1220 Neubau als flachgedeckte
+Basilika. Gegen 1230 Ausbau der OTeile in glaenzender romanisierender
+Fruehgotik durch Meister _Heinrich Vingerhut_ (wofern man die betr.
+Inschrift an der Giebelarkade des noerdl. Qsch-Portals als
+Architekteninschrift gelten lassen will). Vom ersten Meister: das ganze
+Lhs., die westl. Vierungspfll. bis ueber die Kaempfer, die untere Haelfte der
+Qsch.-Mauern und des Chorquadrums. Das Lhs. flachgedeckt mit spitzbg.,
+weitgeoeffneten Arkaden; die Gwbb. der Nebenchoere graetig. Die
+Bauerscheinung in den Hauptpunkten rom., nur in den Zierformen frgot.
+beruehrt, aber unmittelbare Kenntnis franzoesischer Bauten nicht
+voraussetzend. Der zweite Meister (_Vingerhut_) war am Mittelrhein und in
+Burgund ausgebildet; durch die geistvolle Art, in der er beide Elemente zu
+verschmelzen verstand, erwarb er sich grossen Beifall und wurde fuer die
+Vermittlung der fruehen Gotik im Untermaingebiet tonangebend. Neu in den
+Plan der Marien-K. aufgenommen hat er den 5/8 Schluss des Chors und die den
+Vierungsraum betraechtlich ueberhoehende Kuppel mit Zentral-Turm. Im uebrigen
+gibt er dem Bau eine neue Dekoration mit Steigerung der Wirkungen von W
+nach O. Am Lhs. von ihm nur die zierlichen Saeulchen der Arkadenpfll. Die
+Kreuzarme richtet er fuer Kreuzrippengwbb. ein; zu beachten die reichen
+franzoesischen Profile der Vierungsbgg. und an den Eckdiensten die
+diagonale Stellung der Basen und Kapitelle. Die Stirnwaende des Transepts
+durch eine Gruppe von 3 Rosenfenstern (das Masswerk aus Steinplatten
+ausgeschnitten, wie an den Cistercienserkirchen dieser Zeit -- gemeinsame
+burgundische Vorbilder) belebt. Praechtig in der Vierungskuppel die
+dekorative Verwertung der Rippen; um den grossen ringfoermigen mit
+Blattkranz geschmueckten Schlussstein stehen auf den Kappen die Namen von 8
+Winden; die Fensteroeffnungen auch hier als Rosetten. -- An die Waende des
+Chorquadr. eine Arkatur und darueber eine Scheinempore vorgeblendet; die
+Apsis in 5/8 Schluss kam neu hinzu; sie hat ueber der Arkatur schlanke
+spitzbg. Fenster und ueber diesen kreisrunde mit Vierpass ausgesetzte
+Oeffnungen. Die Blendbgg. kleeblattfoermig. Der Gurt, der den Vorchor von
+der Apsis trennt, hat dasselbe Profil, wie die Vierungsbgg.; er wird von
+einem Buendel von 7 Diensten getragen, die zweimal von Schaftringen
+durchbrochen sind. Sind auch die Mauermassen tatsaechlich erst wenig
+aufgeloest, so herrscht doch eine Bewegtheit in den Baulinien, die einen
+dem Gotischen verwandten Eindruck hervorruft, wie denn auch dieser Bauteil
+auf ein bestimmtes Vorbild, das er geistreich umbildet, zurueckgeht: die
+Notre-Dame in Dijon. Das Ornament an Kapitellen und Konsolen zeigt rom.
+und frgot., konventionell stilisierte und naturnachahmende, Motive
+nebeneinander, immer in lebensvoller und technisch meisterhafter
+Behandlung. Es gehoert zum Schoensten, das diese Epoche in Deutschland
+hervorgerufen hat. Die Bauepoche schloss (um M. 13. Jh.) mit dem polygonal
+(3/6) in den Vierungsraum vorspringenden Lettner.
+
+_Aeusseres_. Die ganze Wirkung ist auf die OAnsicht zugespitzt. Auf engem
+Gr. entwickelt sich eine hoechst belebte Massengliederung. Jede der 5
+Polyg. Seiten des Chors schliesst mit einem kleinen Giebel, darueber ein
+spitziges 8seitiges Zeltdach (vgl. Sinzig und Muenstermaifeld). Ueber den
+Nebenapsiden steigen schlanke 8seitige Tuerme auf; um M. 13. Jh. zu
+gegenwaertiger Hoehe gebracht; die Helme ursp. kaum so schlank wie jetzt. In
+der Mitte beherrschend und zusammenfassend der Vierungs-Turm, auch er
+8seitig und mit 8 Giebeln. Auffallend gross die Zahl der Tueren. An den
+Sschiffen ihrer 3; vom ersten Meister; die groesste derselben wahrscheinlich
+ursp. am Qsch.; Vingerhut ersetzte sie durch eine noch praechtigere
+Komposition; dann noch 2 am Qsch., so dass die keineswegs grosse K.
+schliesslich 5 Portale hat. -- Die Sakristei M. 14. Jh. hinzugebaut, die
+Obergeschosse der Sschiffe 1446. _Innere Ausstattung_. _Hochaltar_; Mensa
+13. Jh., Schrein bez. 1500 _Nikolaus Schit_. Madonna mit 4 Heiligen,
+lebensgross, volle schwere Formen, Fluegel gemalt; ueber dem Schrein reiche
+Kroenung mit dem Schmerzensmann. -- Ebenfalls spgot., doch nicht bedeutend,
+die _Seitenaltaere_. -- Der hl. _Kreuzaltar_ (Laien-A.) am Lettner kann
+ursp. keinen Aufsatz gehabt haben; der jetzige wohl wie die uebrigen zum
+Jubeljahr 1500. -- Am Mittelpfl. der SSeite des Lhs. schoenes frgot.
+_Weihwasserbecken_. -- Ein hohes _Chorgestuehl_ 2. H. 14. Jh. -- Von den
+zahlreichen, jetzt meist entfernten _Grabsteinen_ trugen nur wenige
+Bildnisfiguren; darunter der Stein des aus einer Gelnhaeuser Familie
+stammenden Bischofs Konrad v. Bondiz in Illyrien, ausgezeichnetet Entwurf
+in maessiger Ausfuehrung; eine andere gute Arbeit der Stein des Schultheissen
+Koch 1603; im suedl. Qsch. Wandgrab des Burggrafen von Laudern, E. 16. Jh.
+-- _Glasmalerei_ der Chorfenster 13. Jh., wichtig, wenn auch stark ergaenzt.
+-- Die oberen Blenden des Chorquadr. waren ausgemalt, 15. Jh., darunter
+Schicht des 13. Jh., sehr beschaedigt und jetzt entfernt, wie ueberhaupt die
+letzte, hinsichtlich der Architekturteile verdienstvolle, Restauration den
+Gesamteindruck doch zu "neu" gemacht hat.
+
+_Skulpturen_. Tympanon des NW-Portals: Christus thronend zwischen Maria
+und Johannes d. Ev. und 2 Halbfigg. heiliger Bischoefe. Tympanon am suedl.
+Qsch.: Maria mit dem Kinde zwischen Katharina und Margaretha, die knienden
+Figg. Magdalena und Martha. Tympanon des noerdl. Qsch.: Kreuzigung. Die
+Figuren starr. Ganz prachtvoll das die Portale umrahmende Rankenornament.
+-- Im besten got. Naturalismus das Blattwerk am Lettner; in den Zwickeln
+_figuerliche Reliefs_ (weit geringer) mit Totenerweckung und Hoelle; die
+Statue Christi jetzt in der Sakristei.
+
+*Peters-K*. sprom., jetzt verwuestet und verkommen (Fabrik). Ursp. kreuzf.
+Gewoelbebasilika mit 3 Apsiden, kurzen Kreuzfluegeln, 3 Jochen im Lhs. Die
+OTeile um 1200-1220, in halber Hoehe Bauunterbrechung. Am besten erhalten
+das Qsch., dessen WWand die Elemente zur Rekonstruktion des Lhs.
+darbietet. Die kreuzf. Pfll. mit vorgelegten 1/2 Sll. und Ecksll. lassen
+fuer das Msch. Rippengwbb., fuer die Ssch. Gratgwbb. als beabsichtigt
+vermuten. Gegen M. 13. Jh. als flachgedeckte Basilika mit einfachen
+Rundpfll. ausgebaut, Querschnitt nach dem gleichseitigen Dreieck. Ueber den
+Nebenapsiden erhoben sich schlanke, durch rundbg. Friese und Lisenen
+geteilte Rundtuerme (Zeichnung von 1831). Ein vom Triumphbogen stammendes
+prachtvolles Blattkapt. liegt als Brunnenuntersatz im suedl. Ssch. Das
+noerdl. Seitenportal mit sitzender Fig. des _hl. Petrus_ vom ersten Meister
+(vgl. Aschaffenburg), im suedl. Seitenportal die Eck-Sll, auf Loewen, in der
+Archivolte Zickzack, die ganze Formengebung an den Kaiserpalast erinnernd.
+
+*Hospital zum h. Geist*. Zuerst erwaehnt 1233. Die K. war eine kleine
+flachgedeckte rom. Pfll.-Basilika mit nur einem Ssch., das Chorquadrat
+gewoelbt; 1893 fast ganz zerstoert.
+
+[*S. Michaels-Kap*. Zweistoeckig, im Erdgeschoss Beinhaus, zuerst erwaehnt
+1289, 1822 trotz guter Erhaltung abgebrochen; nach einer Zeichnung zu
+urteilen beste fr. Gotik in der Art der juengsten Teile der Marienk.]
+
+[*Bruecken-Kap*. zum H. Kreuz, hochgot., 1816 der Materialvernutzung wegen
+abgebrochen.]
+
+*Franziskaner-K*., ganz schlichter Bruchsteinbau vor 1248 (erste Erwaehnung
+des Klosters), Gr. Rechteck 25: 7 m, Spuren von graetigem Kreuzgwbb. ueber
+1/2 kr. Schild- und Gurtbgg.; rundbg. Fenster; Apsis zerstoert. -- Kreuzgang
+(jetzt Stall) E. 13. Jh. -- Die an der Sseite des Kreuzgangs im 14. Jh.
+errichtete groessere K. 1826 abgebrochen.
+
+*Pfalz*. Zuerst genannt 1158 im Besitz der Grafen v. G., 1180 mainzisch,
+erst in den letzten Jahren Friedrichs I. Reichsgut. Seit 1363 Beginn der
+Zerstoerung, nach Ruprecht von keinem Kaiser mehr besucht. Seit 1858
+Erhaltungsarbeiten. -- Angelegt als Wasserburg (vgl. Buedingen,
+Waechtersbach, Burgjossa). Die noch im 15. Jh. bewohnte Vorburg jetzt nur
+in den Grundzuegen zu erkennen. Die heutige Ruine gehoert der schon im 14.
+Jh. verlassenen Kernburg; sie ist von allen staufischen Pfalzen die
+relativ besterhaltene und kuenstlerisch edelste, wenn auch weitaus nicht
+die groesste. Nach Ausweis der Steinmetzzeichen und der technischen
+Eigenschaften Bau aus einem Guss. Die Hauptteile ca. 1210-20, nur die
+Eingangshalle vielleicht aelter. -- Der Gr. bildet ein Trapez: an der
+schmalen WSeite die Eingangshalle, an der im stumpfen Winkel davon
+abbiegenden NSeite der Saalbau, an der SSeite und der polyg. gebrochenen
+OSeite Ringmauern, an die sich Wirtschaftsgebaeude anlehnten. -- Die
+Ringmauer 2,10 m stark, Quaderverblendung, Fuellung aus Bruchstein und
+Moertelguss; Ruestloecher sichtbar, doch keine Versetzung mit der Zange. -- Der
+quadr. _Bergfried_, als Wehrbau nicht sehr bedeutend, im Winkel zwischen
+der SMauer und der Eingangshalle; hoelzerne Zwischendecken; kleine Tuer nach
+dem Wehrgang (dessen Hoehe daraus zu bemessen ist), eine groessere auf eine
+von Kragsteinen getragene Plattform, vom Hof aus mit Leitern zu ersteigen;
+der obere Teil des Turms in got. Zeit restauriert. -- Das _Eingangstor_
+zeigt keine Spuren von Zugbruecke und Fallgitter; doch Ansaetze zu einem
+(zerstoerten) Gusserker. Es fuehrt in eine 2sch. 3jochige nach dem Hof offene
+Halle; die rippenlosen Kreuzgewbb. des NSch. ursp., im Ssch. got.
+erneuert. Die Sll. haben Wuerfelknaeufe mit 2teiligem Schild (eine sonst nur
+im Elsass nachgewiesene Form). An der OMauer war der sog. Barbarossakopf
+eingemauert, jetzt im Palas. -- Ueber der Torhalle lag die jetzt ihrer Gwbb.
+beraubte, ebenfalls 2sch. _Kapelle_. -- Der _Palas_ lehnt sich an die
+noerdl. Ringmauer, die Schauseite nach innen. Erhalten das Erdgeschoss mit
+kleinen Fensterschlitzen und das erste Hauptgeschoss. Die Tuer, durch eine
+Doppelfreitreppe zugaenglich, liegt nicht in der Mittelachse (ausserdem eine
+noch erhaltene innere Treppenverbindung zur Torhalle). Sie fuehrte direkt
+in den Saal (13:12 m) mit einer 5teiligen Fensterarkade (ohne Spur eines
+Verschlusses); die Fundamente deuten darauf, dass 4 Sll. die Balkendecke
+trugen; an der NWand der schoene Kamin. Links an der Tuer sind die Ark.
+durch einen Wandpfl. in 2 Gruppen getrennt. Am Saal entlang lief ein Gang
+und hinter diesem lagen 2 getrennte Gemaecher. Ein Obergeschoss war sicher
+vorhanden; auch hier ein Kamin; dessen Sll. und ein skulptiertes Tympanon
+jetzt in der Torhalle aufgestellt. Das Bauornament am Palas gehoert zum
+formenschoensten und delikatesten, was rom. Meisselarbeit hervorgebracht
+hat; jedenfalls kann sich kein anderer Profanbau damit messen. -- Am OEnde
+des Hofes sind Fundamente eines Rundbaues (8,6 m aeusserer Durchmesser) von
+ungewisser Bestimmung gefunden.
+
+*Johanniterhof,* vom Ordenshaus in Ruedigheim dependierend; kleines sehr
+herabgekommenes Gebaeude in der Holzgasse; die paarweise gestellten
+Spitzbg.-Fenster der WSeite sprechen fuer 14. Jh., der SGiebel mit
+Kreuzstoecken im 15. Jh. umgebaut. Daneben kleine Kapelle.
+
+*Deutschordenshaeuser*. a) Der Komturei Marburg; jetzt durch die
+landwirtschaftliche Winterschule ersetzt. b) Der Komturei Sachsenhausen;
+14. Jh., im 16. erneuert und weiterhin modernisiert; im Hof Brunnen aus
+Renss.
+
+*Hof der Abtei Arnsberg*. 1742 erneuert; die einfache got. Kap. aus A. 14.
+Jh. erhalten; Rest von Wandmalerei.
+
+*Hof der Abtei Haina*. Nur die Eingangspforte aus E. 13. Jh. erhalten.
+
+*"Steitz",* Haus eines Altaristen, sehr herabgekommen, im Innern ein
+Lavabo und andere interessante Einzelheiten.
+
+*Romanisches Rathaus,* spgot. umgebaut, im 17. Jh. durch ein Fachwerkhaus
+verdeckt, 1881 freigelegt. Erhalten hat sich von Kunstformen: die im
+Kleeblatt geschlossene Tuer ueber einer vorgebauten Plattform und im dritten
+Geschoss 3 Gruppen dreiteiliger Ark., welche einen ungeteilten, die ganze
+Ausdehnung des Gebaeudes einnehmenden Saal beleuchteten. Dass das Haus
+oeffentlichen Zwecken diente, ist kaum zweifelhaft; unter den in Frage
+kommenden gilt die Bestimmung als Rathaus fuer die wahrscheinlichste.
+
+*Gotisches Rathaus,* wahrscheinlich als Kaufhaus, zugleich fuer
+Verwaltungsstuben, E. 15. Jh. erbaut; stark modernisiert.
+
+*Fuerstenhof,* langgestreckter Komplex, schon im Ma. als Sitz der
+pfandherrlichen Amtleute vorhanden, in der Renss. erweitert; aus dieser
+Zeit einige gute Einzelheiten.
+
+*Wohnhaeuser*. 4 _romanische_ mit mehr oder weniger bedeutenden Resten aus
+der Erbauungszeit: Langgasse 257, ebenda 264 sog. Mehlwage, ebenda 285
+[Obermarkt 101, 1895 abgebrochen, die Werkstuecke der schoenen gekuppelten
+Kleeblattfenster jetzt in der Burg deponiert]. _Gotisch_: Bischofshof,
+jetzt Stadtschreiberei; Alte Schmidtgasse 106; Toepfergasse 69; Untermarkt
+443 Hinterhaus; Obermarkt 341, altes Gasthaus u. a. m. Diese sind alle
+Steinhaeuser. Ein got. Fachwerkhaus Langgasse 264.
+
+_GEMUeNDEN._ UFranken BA Gemuenden.
+
+*Pfarr-K.* 3/8 Chor um 1480, das 1sch. flachgedeckte Langhaus 1488. Turm
+zwischen Chor und Langhaus eingeschoben, erb. 1486 auf aelterer Grundlage.
+Das Aeussere einfach; WPortal erneuert. Der mit 4 kleinen Erkertuermchen
+geschmueckte Turm macht durch seine stattlichen Verhaeltnisse eine gute
+Figur im Stadtbild. -- Ausstattung neu. Huebsche Zunftstangen E. 18. Jh.
+Glocken 14. Jh. und spaeter. -- An der aeusseren OWand des Langhauses _Relief_
+Christus am Kreuz zwischen den Schaechern; zu Fuessen Assistenzfiguren und
+Soldaten, M. 15. Jh. An der Kirchenmauer das ehem. _Sakramentshaeuschen_
+von 1488; ruinoes.
+
+*Rathaus.* 1593. Giebel erneuert.
+
+*Rentamt*. Behaebiger, dreigesch. Barockbau v. 1711 mit kuppelbedeckten
+Ecktuermen. Ueber dem Portal Wappen der Hutten.
+
+*Scherenburg*. Erhalten der runde Bergfried und der Bering, sowie ein
+grosser zweischiffiger Keller, alles aus got. Zeit (14. Jh.). Nur wenige
+Reste der Stadtbefestigung, jedoch noch immer huebsches Ortsbild.
+
+_GENSUNGEN._ RB Kassel Kr. Melsungen.
+
+*Dorf-K.* mit spgot. Wehrturm und Friedhofsbefestigung.
+
+_GEORGENTHAL._ Sachsen-Gotha LA Ohrdruf.
+
+*Cisterc.-Klst.-K*. Truemmer. Grundmauern ausgegraben. Sie erweisen einen
+hoechst ansehnlichen Bau von 73 m Laenge. Nach den juengsten Untersuchungen
+von H. Giesau 2 Bauperioden in folgender Weise zu unterscheiden: 1.
+Zugrunde liegt eine kreuzfoermige Basilika nach dem Hirsauer Schema, am
+Chor 5 Apsiden in staffelfoermiger Anlage (Talbuergel). Im Lhs. 10 Arkaden,
+Wechsel von staerkeren und schwaecheren Pfll. Reste eines WPortals mit
+einfach abgetreppten Gewaenden. Dieses der Gruendungsbau aus der Mitte des
+12. Jh. 2. Umbau fuer Gewoelbe im 2. Drittel 13. Jh. Die 5 Apsiden wurden
+niedergelegt, an Stelle der Hauptapsis gerader Abschluss des Hauptchores.
+Um ihn wurde ein rck. Umgang von 4,2 m Breite herumgefuehrt, aus seiner
+aeusseren Wand rck. Nischen ausgespart. (Holtmeyers Rekonstruktion mit
+Umgang und Kapellenkranz in Art von Riddagshausen nach Giesau nicht
+haltbar.) Die bauliche Ausfuehrung des Umbaues unter Leitung eines
+Architekten aus Walkenried. Walkenriedisch-maulbronnisch auch das gesamte
+Detail. An der Westfront eine Vorhalle von 3 quadr. Feldern (5,6 m
+Seitenlaenge). -- Von der grossartigen Klosteranlage erhalten:
+
+*Klausur* auf der SSeite der Kirche. Umfaengliche Grabungen von Pfarrer
+Baethcke zeigen eine gewaltige Anlage von echt cisterciensischem Gepraege,
+der von Maulbronn sehr verwandt. Bmkw. das Herrenrefektorium, wie in
+Maulbronn mit der Schmalseite an den Kreuzgang stossend, wahrscheinlich
+3schiffig. Auf der WSeite das Laienrefektorium, durch einen Gang vom
+Kreuzgang geschieden (aeltere Art der Anordnung). Rippenstuecke,
+Schlusssteine und Saeulenbasen maulbronnisch, jedoch im Stil
+fortgeschrittener als die Reste des Chorneubaues. Auf der Nordseite des
+Chores, in geringer Entfernung von ihm zwei 3sch. Saeulensaele, durch einen
+von N nach S laufenden schmalen gewoelbten Gang getrennt, Bestimmung
+ungewiss, vielleicht _Abtshaus_. Ornamentierte Saeulenschaefte mit
+Wuerfelkaptt., 2. H. 12. Jh. -- _Kornhaus_, got. mit interessantem
+Masswerkfenster. -- In der Naehe rom. _Palas_ der Grafen v. Kefernburg,
+verbaut.
+
+_GEPUTZIG._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Herrenhaus* (v. Wallwitz) 1735 von _David Schatz_, einfach tuechtig.
+
+_GERA._ Reuss j. L. Hauptstadt des Fuerstentums.
+
+*Salvator-K*. 1717-20, erneuert nach Brand 1780.
+
+*Trinitatis-K*. 1313, vergroessert 1611. 1sch. Anlage. Bmkw. die got.
+Aussenkanzel. -- _Grabmal_ des Kanzlers Joh. v. Freiersleben {~DAGGER~} 1770, um
+einiges spaeter ausgefuehrt, klassizistische Richtung. -- Grosses
+_Kreuzigungsrelief_ mit Stifter, 1630. -- Auch von den _Denkmaelern_ auf dem
+Kirchhof verdienen einige Beachtung.
+
+*Rathaus.* 1576 und spaeter. An der Hauptfront hoher 8eck. Turm, dem zu
+Altenburg nachgebildet.
+
+*Regierung*. 1722.
+
+*Waisenhaus*. 1724, erneuert nach Brand 1780.
+
+*Stadtapotheke* mit renss. Erker.
+
+*Privathaeuser* des 18. Jh.
+
+*Marktbrunnen* mit Simson, 1685.
+
+_GERA._ Sachsen-Gotha. LA Ohrdruf.
+
+*Dorf-K.* Sehr alte Gruendung; jetzt wesentl. 18. Jh. mit rom.
+Einzelheiten. Hoher _Kanzelaltar_.
+
+_GERBERSHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.) 1777. Kreuzgwb.Bau mit 3seit. Schluss.
+
+_GERBRUNN._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* Sprom. OTurm 1219; das flachged. Lhs. 17. und 18. Jh. -- _Kanzel_
+mit Evangelistenbildern 1. H. 17. Jh. -- Huebsche _Holzfigg_. des Rok.
+
+_GERBSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Mansfeld.
+
+[*Nonnen-Klst.-K*. Der 1688 eingestuerzte rom. Bau durch Abb. bekannt, auch
+einige formierte Reste erhalten, hier und im Museum zu Halle.]
+
+*Stadt-K.* Nuechternstes 18. Jh. -- Grosser interessanter _Schnitzaltar_ um
+oder vor M. 15. Jh. -- *Rathaus* in schlichter Renss. Im Keller gekuppelte
+rom. Lichtoeffnung.
+
+_GEREUTH._ UFranken BA Ebern.
+
+*Dorf-K.* um 1700, mit huebscher einheitlicher Einrichtung. In der
+Sakristei ein reichhaltiger Schatz von Goldschmiedearbeiten derselben
+Zeit. *Schloss.* Erb. um 1700 unter den Freih. von Greiffenklau-Vollraths
+3geschossige Anlage in 3 Fluegeln mit fein durchgefuehrter Aussengliederung.
+
+_GERLACHSHAUSEN._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Chor und Turm 1. H. 15. Jh., Lhs. 1751. Gute _Ausstattung_,
+besonders die Seitenaltaere in Stuck, wohl von _Andreas Mayer_, Gemaelde von
+_Dahlwein_. -- An der Strasse nach Sommerach reich skulptierter _Bildstock_
+1511, einer der schoensten in Unterfranken, ruinoes.
+
+_GERMERODE._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*K*. des ehem. *Praemonstratenser-Nonnen-Klst*. Gewoelbte rom.
+Pfl.-Basilika. Kein Qsch. Die 3 Schiffe schliessen in gleicher Flucht mit 3
+Apsiden. Der Chor hat 1, das Sch. 3 Doppeljoche. WBau doppeltuermig (wegen
+Baufaelligkeit niedergelegt, 1905 in der alten Gestalt wieder aufgebaut).
+Dazwischen, zugleich das 1. Joch des Lhs. mitumfassend, die Nonnenempore,
+die von 4 Paar Sll. mit Wuerfelknaeufen getragen wird. Im System des Msch.
+nehmen breite rck. Vorlagen die ungegliederten Gurt- und Schildbgg. auf;
+keine Diagonalbgg. Die Zwischenpfll. quadr. mit eingelegten Eck-Sll. Die
+Sschiffe abgebrochen. -- Unter dem stark ueberhoehten Chor eine Krypta mit
+gurtenlosen Gwbb. -- Hoelzerne Emporen reich geschnitzt in Motiven der
+Fachwerkarchitektur. -- Am Aussenbau ist nur die OAnsicht einigermassen
+intakt; die 3 Apsiden auf gut profilierten Sockeln, sonst ungegliedert.
+*Klostergebaeude*. Einige Reste mit rom. Fenstern in den Domaenenhof
+eingebaut.
+
+_GERODE._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+Ehem. *Benedikt.-Klst*. Jetzige *K*. 1778. *Scheune*. Grossartiger
+Quaderbau in Hufeisenform 1672.
+
+_GEROLZHOFEN._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Stadtpfarr-K*. 1. H. 15. Jh. Pfeilerinschrift 1436, voll, angebl. 1479.
+Lhs. Halle von 3 Sch. und ursp. 4 Jochen (2 weitere 1899 hinzugefuegt).
+Chor 1sch., 1 {~DAGGER~} 5/8, flankiert von zwei Tuermen, deren Erdgeschosse sich
+als Kapellen gegen Chor und Lhs. oeffnen. Im Lhs. gesimslose Rundpfeiler
+und gekehlte Scheidbogen, Sschiffe mit Kreuzrippen, Mschiff mit Netz auf
+Konsolen in Scheitelhoehe der Scheidbogen. Aussen durchweg Strebepfeiler, z.
+T. mit Statuen (erneuert, die alten in der Johanniskap., gute Arbeiten aus
+A. 16. Jh.). -- Einrichtung spbar. und rok., an der Kanzel spgot. Holzfigg.
+_Holzkruzifix_ mit Naturstamm, _Riemenschneider_ nahestehend. Geschnitzte
+_Rosenkranzmadonna_ nachgot. Gruppe der _Taufe Christi_ vermutlich von
+_Peter Wagner_ um 1760. -- Gutes _Ciborium_, wuerzburgisch um 1680.
+
+*Johannis-Kap*. (Karner) beg. 1497. Erdgeschoss 2sch., Obergeschoss 1sch. in
+3 Achsen und 5/8 Schluss, zierliches Netzgewoelbe und reich gegliederte
+Fenster. Aussen (W) einlaeufiger Treppenaufgang. [Schnitzaltar,
+_Riemenschneider_ zugeschrieben, jetzt im Nat.-Mus. Muenchen.]
+
+*Friedhofs-Kap*. 1737. Altarbilder von _Chr. Urlaub_ (1745, 1748) und
+_Wolker_ (1748). Das schoene schmiedeeiserne Gitter am Tor (2. H. 17. Jh.)
+stammt aus Klst. Ebrach.
+
+*Bezirksamtsgebaeude*. Ehem. fuerstbisch.-wuerzb. Oberamtshaus, um 1614.
+
+*Rentamtsgebaeude*. Ehem. fuerstbisch.-wuerzb. Amts- und Zenthaus. Turm und
+Anlage im Kern mittelalterlich (von einer Burg der Herren v. Fuchs),
+Erscheinung wesentlich aus A. 17. Jh.
+
+*Spital*. Renss. Fachwerkbau mit geschnitztem Balken.
+
+*Stadtbefestigung*. Interessant durch den doppelten Mauerguertel, Abstand
+stellenweise ueber 100 m. Er diente als Zuflucht fuer die umliegenden
+Doerfer.
+
+_GERSDORF._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* 18. Jh., mit ma. Resten: _Sakramentshaeuschen_, der Eingang von
+Engeln bewacht; _Altarfigg_.; vorzueglich ein lebensgrosser _Crucifixus_ A.
+16. Jh.; diese jetzt im Kernhaus in Leisnig, anderes im Dresdener
+Altert.-Ver.
+
+_GERSFELD._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+*Kirche*. 1785. Kreuzf. Anlage mit abgestumpften Ecken und WTurm. --
+_Grabsteine_ der v. Ebersberg 16. und 17. Jh.
+
+*Friedhofs-Kap*. 1632, an den Emporen Malereien.
+
+*Schloss* (v. Ebersberg) 1500 ff., im 18. Jh. umgestaltet.
+
+_GERSTUNGEN._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Kirche*. Flachgedecktes rck. Schiff mit bemalten Emporen in 3 Geschossen,
+um 1600. Ein niedriger spitzbg. Chorbogen oeffnet sich gegen das spgot.
+gewoelbte Altarhaus, ueber welchem der 8eck. Turm. -- Steinerne _Kanzel_
+1588. _Grabsteine_ (v. Boyneburg) 16. und 17. Jh.
+
+*Fachwerkhaeuser*. Bedeutend das v. Witzlebensche Herrenhaus aus A. 17. Jh.
+(jetzt Oberfoersterei) und das v. Boyneburgische am Markt (Apotheke).
+
+_GESEES._ OFranken BA Bayreuth.
+
+*Pfarr-K.* (ehem. Wallfahrt) frgot. Basilika mit spgot. Veraenderungen;
+Lhs. 4 Joche, Chor 1 Joch und 5/8 Schluss; Turm in N. -- _Hochaltar_ 1673,
+noch im Aufbau gotischer Fluegelaltaere. Steinerne _Kanzel_ 1562. --
+Befestigter Friedhof.
+
+_GESTUNGSHAUSEN._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Pfarr-K.* A. 18. Jh., im Gr. den ma. Anlagen des Gebietes sich
+anschliessend, 1sch. mit 3facher Empore. Die Dekoration ungewoehnlich reich
+und fein. Die flachen Decken in Chor und Lhs. tragen zwischen
+Stuckornament kleine Gemaeldefelder vom Coburger _J. Schuster_ 1714.
+3geschossige Empore bez. 1712. _Moseskanzel_ 1727. _Taufstein_ 1643. Um
+den Kirchhof Mauer mit hohem Torturm.
+
+_GIEBELSTADT._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* (protest.). Einfacher Bau des 16. Jh. -- _Kanzel_ in strenger
+Hochrenss. E. 16. Jh., Mosestraeger. Grosses _Epitaph_ einer Frau v. Zobel
+1606.
+
+*Schloss der Zobel,* whgest. E. 16. Jh., niedrige ausgedehnte Wasseranlage
+mit runden Ecktuermen.
+
+*Schloss der Geyer,* Ruine.
+
+_GIEBICHENSTEIN._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Turm und rom. _Taufstein_. _Grabsteine_ 1474, 1560.
+
+*Burgruine* ausgedehnt, wenig erhalten, Hauptteile 1363, 1442.
+
+_GIECH._ OFranken BA Bamberg.
+
+*Schlossruine* bedeutend, 3 Tore, starker 4eck. Bergfried.
+
+_GIESEL._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+*Jagdschloesschen*, erb. 1717 vom Fuerstabt v. Butlar an Stelle einer Burg
+des 16. Jh.
+
+_GIESSMANNSDORF._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Schloss* 1694. Rck., in der Laengsrichtung schmaler Gang, in der
+Querrichtung Vestibuel und doppellaeufige Treppe. 2geschossiger Aufbau mit
+durchlaufenden tosk. Pilastern. Ueber dem Dach schmaelerer Oberbau in
+Fachwerk. Dachreiter. Einfluss boehmischer Schloesser.
+
+_GLASHUeTTE._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Stadt-K.* 1520-1533. Als 3sch. Halle geplant, doch 1sch. ausgefuehrt --
+18:14,3 m. Eingezogener Chor 2 Joche und 9Eckschluss. Kunstlos bemalte
+Felderdecke 1669. -- Rest wertvoller _Altarmalerei_ aus derselben Zeit;
+ebenso die _Glasgemaelde_ im Chor. -- _Taufbecken_ aus Messing A. 16. Jh.,
+gestanzte Zeichnung der Verkuendigung. -- _Schoene Grabplatte_ des Pfarrers
+M. Kittel {~DAGGER~} 1639, bemalt, aehnlich der des Sup. Cademann in Pirna.
+
+_GLASTEN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* frgot. mit platt geschlossenem Chor, darueber Turm mit 4
+gekuppelten Fenstern und Satteldach.
+
+_GLAUCHAU._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Stadt-K.* 1726 mit Benutzung aelterer Teile, darunter 2 Reliefs aus 15.
+Jh. -- _Orgel_ 1730 von _Gottfr. Silbermann_.
+
+*Gottesacker-K*. Renss.Pforte mit beschaedigten, ehemals schoenen Reliefs.
+
+*Hinterglauchen*. Schoenburgisches *Schloss*. Die Erscheinung wesentlich
+bestimmt durch den Umbau 1527 ff. Die langgestreckte, ganz einfach
+behandelte Hauptfront durch 4 Zwerchhaeuser gegliedert, deren Giebelabsaetze
+nach dem verbreiteten Schema der saechsischen FrRenss. als Viertelskreise
+gebildet sind.
+
+_GLAUSCHNITZ._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Herrenhaus* einfach stattlich, ausgebaut ca. 1760.
+
+_GLEINA._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz.
+
+*Dorf-K.* Rom. Apsis mit z. T. gut erhaltenen rom. _Fresken_. -- Gute Typen
+von _Bauernhoefen_.
+
+_GLEISBERG._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* Schlicht rom., Gr. wie in Altenhof mit dem Zusatz einer dem Chor
+noerdl. angebauten kleinen Sakristei mit Tonnengwb. -- _Taufstein_ aus
+Porphyr mit primitiv eingeritztem Ornamente. -- _Fluegelaltar_ um 1510-20,
+baeurische Arbeit, doch vorzueglich gut erhalten; die Gemaelde der
+Aussenfluegel stehen hoeher.
+
+_GLEISENAU._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Prot. Dorf-K*. 1711. *Schloss-K*. 1772 mit reicher Sandsteinfassade. --
+*Schloss* (Gross von Torckau) 1773.
+
+_GLEUSDORF._ UFranken BA Ebern.
+
+*Schloss.* Gefaelliger 3geschossiger Rok.-Bau mit Mansarden-Dachung sehr
+malerisch zwischen Baeumen. -- Innendecken mit _Muschelwerkstuck_ und
+eiserner Ofen von 1769.
+
+_GLOSSEN._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Schloss,* erb. 1688 fuer H.F. v. Gersdorf. Stattliche Hufeisenanlage,
+Formen einfach.
+
+_GNANDSTEIN._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* Einheitlicher, unveraenderter Gewoelbebau (Sternmuster) aus A. 16.
+Jh. Rot ornamentierte Friese, z. T. in Stuck wie in Geithain. Gute
+_Steinkanzel_ mit Masswerkschmuck bez. 1518. In den Chorfenstern
+_Glasgemaelde_ aus der Erbauungszeit. _Betstube_ mit reicher Sammlung von
+Wappen des saechsischen Adels. _Epitaph_ H. v. Einsiedel 1557 mit langem
+von Melanchthon verfasstem Gedicht. Epit. Joh. v. Einsiedel 1582,
+Sandstein, Marmor und Serpentin, z. T. vergoldet. 9 Einsiedelsche
+Grabsteine mit lebensgrossen Figg. Todesdaten 1461-1646, Ausfuehrung
+gleichzeitig um 1640. 4 weitere bis 1756.
+
+*Schloss* (seit 15. Jh. Einsiedel, vorher Burggrafen v. Leisnig). Anlage
+langgestrecktes Rechteck, einem Hoehenzuge folgend. Im innersten Hof
+freistehender runder Bergfried. Am selben Hof rom. Palas mit 3teilig
+gekuppelten rundbgg. Fenstern; eine andere Gruppe hat Kleeblattschluss. An
+einem zweiten groesseren Hof der Hauptbau aus 14. Jh. Kapelle mit
+Einrichtung des 16. Jh. 4fluegeliges Altarwerk.
+
+_GNOeTZHEIM._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Einheitliche rom. Anlage aus sp. 12. Jh., anziehendes Beispiel
+einer vornehm schlichten Landarchitektur. -- 1sch. Lhs., quadr. Chor, WTurm
+(ohne Eingang). Das gut gegliederte, ornamentlose Portal an der SSeite. --
+Reizende _Sakramentsnische_ E. 15. Jh. Interessantes, leider verstuemmeltes
+_Wandgrab_ des Konrad v. Rosenberg {~DAGGER~} 1596.
+
+_GOCHSHEIM._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* Grossenteils neu. Turm 1511. Interessante Kirchhofsbefestigung,
+ins 14. Jh, hinaufreichend.
+
+*Rathaus.* Fachwerkbau 1560. Im Dorf stattliches Haus (no 183) von 1612.
+
+_GOeDA._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* Netzgewoelbte Halle von 1505. Von einem Bau aus 1. H. 13. Jh.
+einige fein skulptierte Zierstuecke gefunden. -- Huebsche _Sandsteinkanzel_
+1514. Zahlreiche _Bildnissteine_ des 17. Jh., recht gut der des Heinrich
+v. Buenau 1605.
+
+_GOeDEWITZ._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.*, 2 einfache rom. Tympana.
+
+_GOeHREN._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Dorf-K.*, kleine apsidenlose rom. Anlage. -- _Schnitzaltar_ 1512.
+
+_GOeHRENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Turm rom., Chor frgot., Schiff bar.
+
+_GOLDKRONACH._ OFranken BA Berneck.
+
+*Pfarr-K.* got., Sandsteinemporen mit "durchbrochener Arbeit".
+
+_GOeLLINGEN._ Schwarzb.-Rudolst. LA Frankenhausen.
+
+*Benediktiner-Klst.,* eines der aeltesten in Thueringen. Von der sprom. K.
+wenig erhalten, naemlich: 1. Reste der Apsidenmauer, 2. der viel
+Eigentuemliches bietende WBau. Er ist als breiter Turm ausgebildet. Die an
+die K. anschliessende Seite durch ein modernes Wohnhaus alteriert und
+verdeckt. Von den Sschiffen der K. fuehrten unter weiten Bogenoeffnungen je
+6 Stufen in die hochraeumige Krypta; 3x3 graetige Kreuzgwbb.; die breiten
+Gurten in der Linie des Hufeisenbogens; als Stuetzen kraeftige Sll. (auch an
+den Waenden) mit Eckblattbasen und flach skulptierten Wuerfelkaptt. Die
+Formen, von trefflicher Ausfuehrung deuten auf die Spaetzeit 12. Jh. Ueber
+der Krypta hohe quadr. Turmhalle, deren oestl. Vorraum sich anscheinend als
+Empore gegen die K. geoeffnet hat. Am noerdl. und suedl. Ende desselben
+Vorraums Tueren zu kleinen Treppentuermen, die in die oberen Teile des
+Haupt-Turmes hinauf fuehrten. Dieser 8eckig, zweigeschossig, aussen mit
+Lisenen, Bogenfriesen und Gesimsen ausdrucksvoll gegliedert; im letzten
+Geschoss weite gekuppelte Fensteroeffnungen mit profilierten Gewaenden.
+
+_GOLLMUTHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Dorf-K.* Gutes Beispiel einer protest. Saalkirche der Biedermeierzeit
+(1819).
+
+_GOeLSOORF._ Pr. Sachsen Kr. Schweinitz.
+
+*Dorf-K.* aus Granit einfach frgot.
+
+_GOMPERTSHAUSEN._ Sachs.-Mein. Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* 1461, erneuert 1603 und 1640, Emporen mit dorischen Sll. 1808;
+alt im Unterbau der oestl. Turmchor.
+
+_GONNA._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Dorf-K.* Rom. OTurm. -- _Taufstein_ E. 16. Jh. mit 6 Reliefs.
+
+_GORNOORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Ostbau, Lhs. 1793. -- _Schnitzaltar_ 1490 vom Saalfelder
+"Meister der Baldachine".
+
+_GOeRSBACH._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Dorf-K.* neu. Der spgot. _Schnitzaltar_ naechst dem in S. Jakob in
+Sangerhausen der bedeutendste des Kreises.
+
+_GOeRSCHEN._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+*Dorf-K.* Aus rom. Zeit der quadr. Altarraum mit Halbkuppelapsis, das
+uebrige 16. Jh. und neuer. -- _Crucifixus_ bez. HF, energische Arbeit E. 15.
+Jh.
+
+_GORSLEBEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Dorf-K.* spgot. -- Reicher _Schnitzaltar_ spgot., _Kanzel_ und _Taufstein_
+1564 mit biblisch allegorischem Bilderschmuck.
+
+_GOeSCHWITZ._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* got., 5/8 Chor, Langhaus mit Rok.Flachdecke. Im OFenster
+Wappenscheiben. Kopien von 2 spgot. Altarfluegeln.
+
+_GOSECK._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+Stammsitz der Pfalzgrafen von Sachsen. 1041 von einem Sohne dieses Hauses,
+dem grossen Erzbischof Adalbert von Bremen, in ein *Kloster* umgewandelt.
+Die 1043 und 1056 gew. *Kirche* hat sich in den OTeilen erhalten, welche
+1625 als Schlosskap. eingerichtet wurden. Qsch. und Chor in regelmaessiger
+rom. Anlage; unter ihnen in ganzer Ausdehnung (veranlasst durch
+abschuessiges Gelaende) eine Krypta. In das Schloss (ein wenig interessanter
+Bau des 16. und 17. Jh.) eingebaut ein WTurm im Uebergangsstil des 13. Jh.
+-- _Ecce __ homo_, Marmortafel in reicher renss. Umrahmung, Arbeit eines
+sehr guten, sonst in dem Gebiet nicht wieder angetroffenen Kuenstlers.
+_Altartafel_, Hinrichtung der h. Katharina, von _L. Cranach d. Ae_. Grosses
+reiches _Epitaph_ des Bernh. v. Poelnitz {~DAGGER~} 1628.
+
+_GOSSMANNSDORF._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+Der Ort enthaelt an Kirchenausstattung, Bildstoecken, Fachwerkhaeusern,
+Befestigungsresten allerlei huebsche Kleinigkeiten.
+
+_GOSSMANNSDORF._ UFranken BA Hofheim.
+
+*Dorf-K.* Chor im OTurm, Unterbau frgot. Lhs. 1716 (angeblich von _B.
+Neumann?_). Stattliche Fassade. Hochaltar um 1730. Reiche Seitenaltaere um
+1760. -- Interessante _Kirchhofsbefestigung_, wohl 14. Jh.
+
+*Vogteihaus,* charaktervoller Fachwerkbau von 1595. Schoenes
+schmiedeeisernes Wirtshausschild (zum Schwan) 1791. (Ein aehnliches in
+Manau).
+
+_GOeSSNITZ._ Sachsen-Altenburg. LA Altenburg.
+
+*Stadt-K.*, im 15. Jh. nach relativ grossartigem Plan beg., im 16.
+verkuemmert ausgefuehrt, im 17. umgebaut.
+
+_GOeSSWEINSTEIN._ OFranken BA Pegnitz.
+
+*Kloster-K*. 1730-39 von _Balthasar Neumann_. Doch hatte schon 1728 der
+angesehene Mainzer Architekt _F. A. v. Ritter_ Plaene eingeliefert.
+Inwieweit Neumann diese beruecksichtigt hat, ist eine offene Frage. Anlage
+im lat. Kreuz. Das Qsch. schliesst aus dem 6Eck, sogleich an der Laengswand
+beginnend, Im Lhs. bilden die eingezogenen Streben Kapp., durch einen Gang
+verbunden. Die Flachkuppel nach aussen nicht sichtbar. Das Tonnengwb. mit
+starken Quergurten ist reich stuckiert. Die innere Ausstattung schon in
+den Formen des Rok.; der Hochaltar (1742) erinnert in seiner Verwendung
+von konstruktiv nicht zulaessigen Elementen zu Stuetzen und Streben an
+Vierzehnheiligen. Der Aussenbau, wie immer bei N., einfach, mit 2
+Front-Tuermen. -- Ueber dem Portal eine gewaltige _plastische Gruppe_, die h.
+Dreifaltigkeit. An der Rueckseite eingemauert ein _Grabdenkmal_ von _Hans
+Werner_ 1588.
+
+_GOTHA._ Hauptstadt von Sachsen-Gotha.
+
+*Augustiner-K*. Gegr. 1366, ueberarbeitet 1676. Einfaches, turmloses Rck.
+von 49 : 14,5. -- _Fuerstenstand_ am Chor in derbem Bar.; desgl. die
+_Kanzel_; Rest eines got. _Altarwerks_. Die grosse _Gedenktafel_ fuer Herzog
+Johann, {~DAGGER~} 1605, stammt aus Reinhardsbrunn. -- Das Klst. verbaut; der
+Kreuzgang rest.
+
+*Margarethen-K*. spgot. E. 15. und A. 16. Jh., rest. 1652 und 1725; ursp.
+3sch. Hallenkirche. -- _Denkmal_ fuer Herzog Ernst den Frommen 1728 von
+dessen Enkel errichtet. -- _Taufstein_ bez. 1687. -- Sehr schoene bar.
+Engelsfigg., Holz.
+
+*Schloss Friedenstein*. 1643-1654 fuer Herzog Ernst d. Fr. von _Andreas
+Rudolfi_. Gross in den Abmessungen, in der Ausfuehrung sparsam, nuechtern,
+schwerfaellig, fast noch mehr im Charakter einer Zitadelle als eines
+fuerstlichen Wohnhauses, ein echtes Abbild der freudenarmen Stimmung am
+Ende des grossen Krieges. Ein 4eck. Hof, im Lichten 86 : 65 m, wird von 3
+Fluegeln umgeben, an der 4. Seite Mauer mit Tor, an den Ecken breite Tuerme
+mit welscher Haube. Die in der deutschen Renss. an einem Kunstbau nie
+fehlenden Giebel sind aufgegeben. Rings um den Hof Bogengaenge auf schweren
+gequaderten Pfll. -- Die innere Einteilung ohne groessere Raumentfaltung.
+Tiefe, niedrige Gemaecher. Darunter leidet die 1685 ff. hinzugefuegte
+prunkhaft derbe Barockdekoration. -- Einige Raeume M. 18. Jh. Das
+Porzellankabinett und anderes, was nicht mehr sicher nachzuweisen, 1751
+vom Nassau-Saarbrueckener Hofarchitekten _Stengel_. Die Schloss-K. nahe
+verwandt der zu Weissenfels (vgl. dort). In der Fuerstengruft viele, z. T.
+aufwandreiche, Saerge. Orangerie von _G. H. Krohne_.
+
+*Schloss Friedrichstal*. 1711. Nach franzoesischen Mustern in vereinfachter
+Formgebung.
+
+*Rathaus,* beg. 1567, veraendert im 17. Jh. Das Portal von auserlesener
+Feinheit der Erfindung und Ausfuehrung; bez. 1574, aber noch im Charakter
+der FrRenss. An der SFront eingemauertes _Reliefbild_ eines h. Bischofs
+aus 13. Jh.
+
+Gute *Barockhaeuser* die staedt. Sparkasse und der ehem. Preussische Hof.
+
+Auf dem Friedhof bmkw. Familiengrabmaeler der Barockzeit erhalten.
+
+_GOTTESBUeREN._ RB Cassel Kr. Hofgeismar.
+
+Ehem. *Wallfahrts-K*. bez. 1331, platter Chorschluss, Ssch. im 15. Jh.
+hinzugefuegt. Im Schiff und Chor je 2 Joche. Kreuzgwbb. auf kurzen
+Diensten. Vortreffliches Detail.
+
+_GOTTESGRUeN._ Reuss ae. L. LA Greiz.
+
+*Kirche* aus 17. Jh. Kleiner, aber origineller und zierlicher Altaraufbau;
+das eingefuegte Holzrelief mit dem Abendmahl ist aelter, um 1500,
+anziehendes Stueck.
+
+_GOTTLEUBA._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Stadt-K.* 1sch. spgot. um 1525. Am Chor Portal mit Baumstaemmen und
+Astwerk gegliedert (vgl. Chemnitz), am Schiff renss. Portal bez. 1553.
+
+_GOTTSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Erfurt.
+
+*Dorf-K.* aus neuerer Zeit, rom. Turm 12. Jh., an den gekuppelten Fenstern
+Wuerfelkaptt. mit eingeritzten geometrischen Ornamenten. -- Ueberreste eines
+_Schnitzaltars_ aus 15. Jh.
+
+GRABA bei Saalfeld. Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld. *Pfarr-K.* Vom spgot.
+Bau der Chor 2jochig 3seitig geschlossen mit Sterngwb. und der Turm an der
+NSeite des Schiffes; dieses erweitert 1775. -- Mehrere _Holzbildwerke_ in
+der Art _Lendenstreichs_. Der bar. _Marmor-Altar_ aus der Barfuesser-K. in
+Saalfeld uebergefuehrt. Auf dem Friedhof zahlreiche Schmiedekreuze des 17.
+und 18. Jh.
+
+_GRADITZ._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Schloss* mit Nebengebaeuden E. 18. Jh.
+
+_GRAeFENBERG._ OFranken BA Forchheim.
+
+*Pfarr-K.* 18. Jh. einfach.
+
+_GRAFENGEHAIG._ OFranken BA Stadtsteinach.
+
+*Pfarr-K.* got. Die Anlage als 3sch. Hallenkirche vielleicht vom Umbau
+1448. Grosses _Kruzifix_ 1532.
+
+GRAeFENHAIN (OBER-). K.Sachsen AH Rochlitz. *Dorf-K.* Rom. Anlage, der Turm
+ueber dem Chor.
+
+_GRAeFENRODA._ Sachsen-Gotha LA Ohrdruf.
+
+*Dorf-K.* Stark modernisiert. Grosser _Schnitzaltar_ A. 16. Jh.
+
+_GRAFENRHEINFELD._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* Ansehnlicher Bar.Bau 1755-65 von _Joh. Mich. Fischer_, einem
+Schueler _Neumanns_. Besonders die Fassade reich ausgebildet. Von den 2
+OTuermen nur der suedl. got. _Deckengemaelde_ bez. _Joh. Zick_ 1756.
+Vorzueglicher, triumphbogenartig aufgebauter Hochaltar mit aelterem
+_Gemaelde_, wohl von _Onghers_; von demselben 1671 der hl. Sebastian auf
+einem Nebenaltar. _Seitenaltaere_ und _Kanzel_ von _J.P. Wagner_ 1766.
+_Chorstuehle_, _Taufstein_, _Stationsbilder_ in spaeterem Rok.
+
+*Rathaus.* Giebelhaus in Fachwerk 1602. -- Grosser _Bildstock_ 1628. Ein
+kleinerer 1694.
+
+_GRAeFENTAL._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.* Wesentlich Erneuerung 1724. -- Stattlicher _Kanzelbau_ hinter dem
+Altar. Ikon. _Grabstein_ der Familie v. Pappenheim 1561, 1563, 1590. Reste
+von mittelalterl. _Wandmalerei._
+
+*Schloss Wespenstein*. Ausgedehnte, sehr malerische Anlage mit
+interessanter Torhalle.
+
+_GRAeFENTONNA._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Haupt-K*. Grosse 1sch. spgot. Anlage, barock ueberarbeitet. -- _Altarwerk_,
+wohl das umfangreichste, das Thueringen besitzt. Die 3geschossige Archit.
+1646 (oder eher 1687?). Die Reliefs von einem auseinander genommenen
+Fluegelaltar des Klst. Grimmental, angebl. aus Nuernberg. 10 _Grabsteine_
+der Grafen v. Gleichen 1525-75.
+
+*Kettenburg*. Das alte Schloss der Grafen v. Gleichen. Jetzt Zuchthaus und
+ganz barbarisiert. Der Turm in der NWEcke 14. Jh. Andere Bauteile zeigen
+Formen der Renss. des 16. Jh.
+
+_GRAMSCHATZ._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1731, reiche Fassade und gute einheitliche Rok.-Ausstattung um
+1740.
+
+_GREBEHNA._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.
+
+*Dorf-K.* Sprom. Bruchsteinbau. Am Portal Tympanon mit stilisiertem Baum.
+
+_GREBENSTEIN._ RB Cassel Kr. Hofgeismar.
+
+*Stadt-K.* 2. H. 14. Jh., nach Brand 1637 rest. Hallenkirche von niedrigen
+Verhaeltnissen. Die Sschiffe haben ueber jedem Joch ein besonderes Dach mit
+einfachem Giebel. Reich skulptiertes Portal, die Figg. sehr verwittert.
+WTurm 1905 rest.
+
+*Rathaus* in Fachwerk A. 17. Jh.
+
+2 *Fachwerkhaeuser* um 1480.
+
+*Burgruine*. Der Palas um 1500.
+
+Gut erhaltene *Stadtbefestigung*.
+
+_GREIFENHAIN._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* Sprom. OTurrn, in dessen Erdgeschoss der Chor. Gleichzeitig die
+WMauer. Im uebrigen Umbau 1. H. 15. Jh.
+
+_GREIFENSTEIN_ b. Blankenburg. Schwarzburg-Rudolstadt.
+
+*Burgruine*. Sehr grosse, ziemlich gut erhaltene Anlage: 3 durch Graeben
+getrennte Vorburgen, zierlicher got. Palas. Genannt 1137, zerfallen seit
+1560.
+
+_GREITZ._ Hauptstadt von Reuss ae. L.
+
+*Oberschloss*. Grosse unregelmaessige Anlage, aussen formenarm, im Innern
+huebsche, doch nicht bedeutende Rok.Dekoration, auch Reste von Renss.
+
+_GRETHEN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* Im wesentl. unversehrte Anlage des 13. Jh. -- Tuer mit rom.
+Eisenbeschlag.
+
+_GRETTSTADT._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* Chorturm (O) 1471, darin spgot. Sakramentshaeuschen. Lhs. mit
+stattlicher Fassade von Hauptmann _J. M. Fischer._
+
+*Rathaus.* Inschrift 1590, 1614. Stattlicher 2geschoss. Fachwerkbau mit
+Freitreppe. Davor _Dorflinde_ mit Stuetzenbau.
+
+_GRIESHEIM._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Rudolstadt.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Details. -- Zahlreiche _Grabsteine_, z. T. nicht uebel. --
+Stattliches adl. *Schloss* aus A. 18. Jh.
+
+_GRILLENBERG._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Burgruine* mit 5 Rundtuermen; seit 1217 genannt.
+
+_GRILLENBURG._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Schloss.* 1558 unter Oberleitung von _Hans Dehn-Rotfelser_, jetzt voellig
+veraendert; auf der Bruecke 2 lebensgrosse _Jaeger_ in Sandstein um 1600 in
+der Art des _Chr. Walther._
+
+_GRIMMA._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst. Marienthron*. 1251, erweitert 1277. Reste in
+der jetzigen Superintendentur.
+
+*Frauen-K*. beg. um 1230-40. 3sch. rom. Pfl.Basilika von regelmaessiger
+kreuzf. Anlage. Hauptchor gerade geschlossen, am Qsch. 1/2kr. Nebenchoere.
+Der WBau mit 2 Tuermen, im Gr. etwas schmaeler als das Lhs., noch in rein
+rom. Formen; die Tuerme in 3 Freigeschossen; zwischen ihnen Glockenstube
+mit 3 gekuppelten Oeffnungen, der Giebel darueber von der Rest. 1888. Das
+Lhs. in 4 Pfeilerarkaden von schlichtesten spitzbg. Formen, die ursp.
+flache Decke im 15. Jh. durch Gewoelbe ersetzt. Am Chorschluss Gruppe von 3
+hohen schmalen spitzbg. Fenstern. Die Rippengwbb. der Nebenchoere hochgot.
+-- _Denkmaeler_ 1693-1760.
+
+[*Nicolai-K*. 1sch. Anlage aus 13. und 16. Jh., 1888 abgebrochen. --
+Schnitzaltar, hervorragende Arbeit von 1519, geringeren Wertes die Gemaelde
+von 1530. Jetzt in der Gottesacker-K. Schallgefaesse. Lange Reihe von
+Bildnissen jetzt im Stadthause.]
+
+*Augustiner*-K. (bei der Landesschule) 1290, ueberarbeitet A. 15. Jh. Rck.
+von 57,5 : 15 m; ursp. flach; Emporen 1684. -- Denkmaeler und Bildnisse ohne
+Bedeutung.
+
+*Gottesacker-K*. 1556, einfach rck. -- Grabplatten und Denkmaeler ohne
+Bedeutung. Auf dem Kirchhof manche charakteristische Arbeiten des 18. Jh.
+
+*Schloss.* 1200 genannt. Aus A. 13. Jh. schoenes grosses Fenster, vier
+schmale, durch zierliche Saeulchen getrennte, spitzbg. geschlossene
+Oeffnungen werden von einem rundbg. Blendbogen zusammengefasst, in dessen
+Feld ein Vierpass. Weiter ausgebaut E. 14. und A. 16. Jh.; aus beiden
+Epochen Bauformen erhalten. -- *Rathaus* 1442, Freitreppe 1585, Giebel um
+1600, -- *Knabenschule* an der Frauen-K. 1614. -- An *Wohnhaeusern* meist nur
+einzelne Teile aus aelteren Epochen. -- *Altertums-Museum*.
+
+_GRIMMENTAL._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+Ehem. *Wallfahrts-K*. 1809 abgebrochen. Bauinschrift 1499 neben dem Portal
+des 1547 erb. Spitals eingemauert. [Der beruehmte _Altar_ jetzt in
+Graefentonna.]
+
+*Linde* mit Treppen und gezimmertem Boden, gilt fuer einen der aeltesten
+Baeume Deutschlands.
+
+_GROeDITZ._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* Neubau 1902. Erhalten ein rom. Sl. Portal um 1200, Granit. --
+_Grabdenkmaeler_ des 17. und 18. Jh., v. Ziegler und v. Metzrodt.
+
+*Schloss.* Einfach bar. 1738 mit Benutzung von got. Teilen.
+
+_GROITZSCH._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Frauen-K*. Ursp. rom. Pfl.Basilika; davon der Unterbau des Schiffes;
+sonst veraendert.
+
+*Aegidien-K*. Von der rom. Anlage der Turm erhalten.
+
+*Burg*. Zerstoert bis auf eine rom. Rundkap, mit 3/4kr. vorspringender
+Altarnische; das Mauerwerk bis auf 2,5 m erhalten; lichter Durchmesser
+3,3.
+
+_GROSSBARTLOFF._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.). Anstaendiger Bar.Bau 1740, 4 Kreuzgwbb., aussen
+Pilastergliederung in Sandstein. WTurm 1551. -- 2 _Nebenaltaere_ in
+Stuckmarmor. Schoene *Kanzel.* _Taufstein_ aus der aelteren K. bez. 1606.
+
+_GROSSBODUNGEN._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+*Dorf-K.* Bar. -- *Schloss*. Quaderbau von 1331, Tueren und Fenster 1584. --
+*Amtsgericht*. Schoener Fachwerkbau mit Erker 1660.
+
+_GROSSBREITENBACH._ Schwarzb.-Sondersh. LA Gehren.
+
+*Stadt-K.* 1680, einfach geraeumig.
+
+_GROSSCORBETHA._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Dorf-K.* Chor aus guter got. Zeit (die Inschrift 1293 nicht ursp.),
+Schiff A. 16. Jh., das stuckierte Holzgwb. 1700 von _Antonio Perri_. --
+Steinerne Kanzel 1627, Altar 1696.
+
+_GROSSDITTMANNSDORF._ K. Sachsen AH Grossenhain.
+
+*Dorf-K.* mit spgot. und renss. Portalen.
+
+_GROSSECKMANNSDORF._ K.Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Dorf-K.* 1701 auf Gr. aus 16. Jh. Anlage und Ausstattung bezeichnendes
+Beispiel des Zeitstils. Gut aufgebauter _Altar_ 1706; Emporen mit
+biblischen _Malereien_, handwerklich, aber nicht ungeschickt; flache Decke
+mit Kehle; bewegte Dachlinie.
+
+_GROSSENBEHRINGEN._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen.
+
+*Schloss* der Herren v. Wangenheim 1547.
+
+_GROSSENHAIN._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Stadt-K.* Mit Benutzung der abgebrannten ma. K. 1748 erneuert und
+erweitert von _J. G. Schmidt_ in Dresden (Schueler _Baehrs_). Die Idee der
+protestantischen Predigtkirche klar und nachdruecklich ausgesprochen. Ueber
+dem alten (5/8) Chor der Turm (ausgebaut erst 1801), das Schiff nach O
+durch eine gerade Quermauer abgeschlossen, der Altar (darueber Kanzel und
+Orgel) in der Mitte der noerdl. Langseite, ihr gegenueber an der SSeite
+vorspringender breiter Querfluegel; also Erweiterung der "Querkirche" zu
+T-foermigem Gr. Die Muldendecke wird von rundbg. Arkaden mit korinth. Sll.,
+die der Linie der Umfassungsmauern folgen, getragen. Die K. fasst 2000
+Personen. -- _Schnitzaltar_ 1499, die Fluegelgemaelde bez. E.W. Schoene got.
+_Kelche._
+
+Ruine des *Nonnen-Klst*. 2. H. 15. Jh. Das Refektorium mit Zellengwb.
+jetzt Bierkeller.
+
+_GROSSENLUeDER._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+*Kirche.* Erhalten der Chor im Uebergangsstil des 13. Jh. Quadr. Vorchor
+mit Kreuzgwb., darueber Turm, mehrmals erhoeht, der beschieferte Helm mit
+Erkertuermchen 16. Jh. Die Apsis polyg., die Fenster ungeteilt spitzbg. mit
+rom. Gewaendform. An den aeusseren Ecken der Apsis 2 aufeinander gestellte
+Sll. mit Blattkaptt. und att. Basen, rundbg. Fries. Reiches Portal mit
+Kleeblattbogen. Fassade 1734 mit grossen skulptierten Stiftswappen. Die
+Sakristei mit Tonnengwb. und 1/2 kr. Apsis offenbar der Chor der aeltesten
+Kirche (gegr. 822). -- _Grabmal_ der Jutta v. Boyneburg 2. H. 16. Jh.
+
+_GROSSENSEE._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Dorf-K.* Turm ueber dem Chor 1480, Sch. 1650.
+
+_GROSSFAHNER._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Kirche.* Herstellungsbau von 1653 und 1678. Im Sch. noch 5 rom.
+Scheidboegen des ehemaligen noerdl. Ssch. aus 12. Jh. zu erkennen. -- 2
+*Schloesser* der Frhr. v. Seebach um 1680 und 1722. _Wappentafel_ bez.
+1502. Im Innern einige Raeume in reicher Barockausstattung.
+
+_GROSSFURRA._ Schwarzb.-Sondersh. LA Sondershausen.
+
+*Dorf-K.* S. Bonifazius. Im Kern rom., 1326 den Cisterc.-Nonnen
+ueberwiesen. Interessante Anlage. 1sch. mit 2 rechteck. Tueren am Ostende
+des flachgedeckten Lhs. und kreuzgewoelbtem Chor.
+
+_GROSSHARTHAU._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* 1794. Feines _Buchsbaumkruzifix_ um 1700. Schoener
+_Wappengrabstein_ um 1500.
+
+*Schloss* 18. Jh., neuerdings sehr veraendert. Erhalten die stattliche
+franzoesische _Parkanlage_ mit Sandsteindekoration.
+
+_GROSSHEIRATH._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Kirche* 1463 und 1513. Chor mit Kreuzgwb. 3geschossige Empore 17. Jh. Der
+sehr hohe obere Teil des Turms 17. Jh. mit Schweifkuppel und Arkaden 1720.
+
+_GROSSHENNERSDORF._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Schloss.* Grosse unregelmaessig 4fluegelige Anlage, mit Benutzung aelterer
+Teile nach 1676 fuer M. v. Gersdorf zurechtgemacht und erweitert.
+Verwahrlost.
+
+*Katharinenhof*. Erb. 1726 von Sophie v. Gersdorf als Armen- und
+Waisenhaus.
+
+_GROSSHEUBACH._ UFranken BA Miltenberg.
+
+*Rathaus,* schoener Fachwerkbau auf massivem Erdgeschoss 16. Jh.
+
+_GROSSKMEHLEN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Dorf-K.* Umbau des 18. Jh. -- Im Altarbau von ca. 1620 sind 2
+niederlaendische _Schnitzaltaere_ (von _Jan Bormann_?) kombiniert,
+wahrscheinlich Geschenke der daenischen Gemahlin des Kurf. Christian II.
+(vgl. Prettin). Die Fluegelgemaelde sehr verdorben und schwer zu beurteilen.
+_Moseskanzel_ aus Stein. In der Turmhalle grosses _Triumphkreuz_.
+_Grabsteine_ des sp. 17. Jh.
+
+*Schloss.* Wasseranlage des 16. Jh., 3geschossig mit runden Ecktuermen.
+
+_GROSSKOCHBERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.*, rom., Turm ueber dem quadr. Chor, uebrigens 15. und 18. Jh. --
+_Schnitzaltar_ vom Saalfelder "Meister der Baldachine", E. 15. Jh. --
+*Schloss,* einfache Sprenss. 16. und 17. Jh.
+
+_GROSSKROeBLITZ._ Sachsen-Altenburg LA Roda
+
+Vom ehemaligen *Edelhof* das schoene sprenss. Hoftor.
+
+_GROSSLANGHEIM._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Umbau von 1596, Turm um 1400. -- Lobenswerter _Hochaltar_ um
+1700, gleichzeitig der _Taufstein,_ spaeter das _Chorgestuehl_. Auf den
+Seitenaltaeren gute (leider neu bemalte) _Holzskulpturen_ des fr. 16. Jh.,
+ausgezeichnet besonders eine _Pietas_ von einem mit Riemenschneider nur
+entfernt verwandten Kuenstler um 1520. Aussen _Oelberg_, lebensgrosse
+Sandsteinfigg., handwerklich.
+
+*Antonius-Kap.* 1399. Ueber dem Portal Figurennische mit dem Wappen der
+Teck, Castell, Hohenlohe und Montfort, um 1400. Auf dem (neuen) Hochaltar
+_Grablegungsgruppe_ um 1500, als Antependium interessantes Relief,
+Bestattung des Eremiten Paulus durch Antonius, um 1500. Die grossen
+Holzfigg. an der Chorwand, Jakobus und Antonius, in etwas manierierter
+Gefuehlsseligkeit. Reich bewegte _Kreuzigungsgruppe_ um 1750 (vom
+ehemaligen Hochaltar).
+
+Stattliche *Haeuser,* mehrfach mit Marienbildern des 18. Jh. geschmueckt. --
+_Bildstoecke_ 1501, 1513, 1713, 1795.
+
+_GROSSLOeBICHAU._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* im Chor _Sakramentshaus_ 16. Jh. Frgot. _Kruzifix_.
+_Schnitzaltar_ aus Altenburger Werkstatt, vgl. Maua.
+
+_GROSSMOeLSEN._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* gilt fuer eine der aeltesten Stiftungen in Thueringen; das jetzige
+Gebaeude Gemengsel aus den letzten 4 Jahrhunderten. -- Taufgestell, Kanzel
+und Gestuehl 1723; dem Kanzelbau eingefuegt 2 gemalte _Fluegel_ 1520 von
+_Peter v. Mainz_ mit den 7 Freuden und 7 Leiden Marias; ikon. _Grabstein_
+1612.
+
+_GROSSNEUHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+Stattliche *Dorf-K*. 1729 mit opulenter Ausstattung. -- *Schloss* der Grafen
+v. Werthern-Beichlingen 1710.
+
+_GROSSOLBERSDORF._ K. Sachsen AH Marienberg.
+
+*Dorf-K.* Gemengbau 16.-18. Jh., _Altarwerk_ um 1645 mit den knienden
+Alabasterfigg. des Stifters Hildebrand v. Einsiedel, wohl von _Joh. Boehm_
+in Schneeberg. Eigenartig praechtiger _Kelch_ des Freibergers _Samuel
+Klemm_.
+
+_GROSSOSTERHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Die stattlichste got. des Kreises. Die Form der Streben und
+Fischblasenfenster des 3seitigen oestl. Schlusses weisen auf ca. 1500; wohl
+aelter in der Anlage der breite, nur vom Schiff aus durch ein Pfoertchen
+zugaengliche WTurm, dem ein hohes Zeltdach zwischen polyg. Ecktuermchen
+einen charaktervollen Umriss gibt. -- Bmkw. spgot. _Schnitzaltar_ mit den 14
+Nothelfern. Eleganter renss. _Taufstein_ 1594. _Pastorengrabsteine_ 17.
+Jh.
+
+_GROSSOSTHEIM._ UFranken BA Aschaffenburg.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Chor, sonst got. und bar. 7figurige Gruppe der
+_Beweinung Christi_, Holz, um 1501. -- Vor dem Ort _Kapelle_ mit dem Wappen
+des Mainzer Kurfuersten Uriel von Gemmingen 1513. Darin eine gleichzeitige
+Kreuzigungsgruppe aus Sandstein. Nach den aeusseren Umstaenden koennte eine
+Arbeit aus der Werkstatt _Backofens_ vermutet werden, was naeher untersucht
+werden muesste.
+
+Fast vollstaendig erhaltene ma. *Stadtbefestigung*.
+
+_GROSSPOeTEWITZ._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Dorf-K.* OTurm rom. mit got. Chor, 3sch. got. Hallenkirche. Die aussen
+eingemauerten Reliefs scheinen aelter. -- Grosser und vortrefflich erhaltener
+_Schnitzaltar_; _Sakramentsnische._
+
+_GROSSROeHRSDORF._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Dorf-K.* Grosser Saalbau von 1731, ansehnlich ausgestattet. Einige Reste
+von spgot. _Altarplastik_.
+
+_GROSSSCHOeNAU._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* 1705. Stattlicher Emporensaal (14 m br.) mit 3seit. Schluss. --
+_Altarbau_ 1802 mit Gemaelde von _J. E. Zeissig_ in Dresden, genannt
+Schenau, 1786. -- _Bildnisgrabsteine_ des H. v. Nostitz {~DAGGER~} 1607, des Malers
+Schenau {~DAGGER~} 1806. -- Ansehnliche _Bauernhaeuser_.
+
+_GROSSSCHWABHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* Gilt als typisches Beispiel einer fruehrom. Missionskapelle; got.
+und bar. veraendert.
+
+_GROSSSEDLITZ_ s. Sedlitz.
+
+_GROSSSTECHAU._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+Huebsche spgot. *Dorf-K*.
+
+_GROSSTHIEMING._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Dorf-K.* 1sch. mit 3seit. got. Chor und 8Eckturm von 1629. -- Guter
+_Renss.Altar_ mit Gemaelde um 1620.
+
+_GROSSWALBUR._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* Der rom. Chorturm mit spgot. Achteckaufsatz und bar. Helm steht
+seit der Erweiterung von 1477 in der Mitte; das Lhs. noch einmal 1748
+erneuert. -- Huebsche spgot. _Sakramentsnische_. _Kanzel_ 1538. Mehrere gute
+_Kelche_ aus 17. Jh.
+
+_GROSSWEITZSCHEN._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* Der WTurm rom., alles uebrige stillos verbaut. -- [_Schnitzaltar_
+aus 16. Jh. im Dresdener Altert.-Ver.]
+
+_GROSSWENKHEIM._ UFranken BA Kissingen.
+
+*Dorf-K.* Turm fruehes 15. Jh. Kirche 1769-72. _Deckenbild_ von _J. P.
+Herrlein_. Pietas aus Gussstein 1. H. 15. Jh. _Monstranz_ E. 16. Jh. Auf
+dem Kirchhof: _Denkmal_ des letzten Abtes von Bildhausen {~DAGGER~} 1812.
+
+_GROSSZSCHOCHER._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.* von rom. Gruendung; OTurm und Chor spgot. Altar und
+Herrschaftsstuebchen charakteristische Arbeiten E. 17. Jh.
+
+GRUB AM FORST. Sachsen-Coburg LA Coburg. *Pfarr-K.* Rom. Anlage mit spgot.
+und noch spaeteren Veraenderungen. Holzdecke 16. Jh. -- Geschnitzte
+*Fachwerkhaeuser* 17. Jh. -- *Dorf-K*. Chorturm mit rom. Kern, Lhs. 16. und
+17. Jh. -- _Sandsteinkanzel_ 16. Jh. -- *Brunnen* mit Tritonen und Nereiden
+1720.
+
+_GRUBNITZ._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.*, Kernbau wesentlich rom.
+
+_GRUMBACH._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Dorf-K.* A. 17. Jh. Die flache Felderdecke 1673 von _Gottfr. Unger_ mit
+lebendig erzaehlten biblischen Szenen ausgemalt. Prunkvoller Altarbau 1688,
+das exaltierte _Statuenwerk_ von _J. F. Richter_ aus Meissen.
+
+_GRUNAU._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Kathol. K*. 1739
+
+_GRUeNAU._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+Ehem. *Karthause,* gestiftet 1328. Von dem ehemals ziemlich ausgedehnten
+Baukomplex stehen nur mehr unbedeutende Reste des 17. und 18. Jh.
+
+_GRUeNHAIN._ K. Sachsen AH Schwarzenberg.
+
+Vor der Stadt die Truemmer des reichen *Cistercienser-Klst.* gleichen
+Namens.
+
+_GRUeNLICHTENBERG._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* 18. Jh. Der eigenartige Turm auf rom. Grundmauern. --
+Lebensgrosser _Crucifixus_ A. 16. Jh. -- _Schnitzaltar_ 1431; ein zweiter E.
+15. Jh.
+
+_GUDENSBERG._ RB Cassel Kr. Fritzlar.
+
+*Stadt-K.* 1sch. got. Das Sch. seiner Gwbb. und Strebepfeiler beraubt. Der
+etwas schmaelere Chor hat 1 Joch und Schluss aus dem 6Eck. Rippenprofil
+geschaerfter Rundstab. Im Masswerk 2 Spitzbgg. ohne Nasen, darueber grosser
+3Pass.
+
+*Spital-Kap,* spgot., auch die alten Spitalgebaeude vollstaendig erhalten. --
+*Schlossruine*, seit 1388 in Truemmern.
+
+_GUeGEL._ OFranken BA Bamberg.
+
+Wallfahrts-K. 1398,1439, 1499 mehrfach veraendert, besonders 1612. --
+_Hochaltarblatt_ 1620 von _Fuger_, _Statuen_ der 12 Apostel von _M. Kern_.
+Schoene _Wappensteine_ mehrerer Bischoefe.
+
+_GUMPERDA._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Dorf-K.* rom. Die spaeteren Veraenderungen greifen weniger tief ein, als
+gewoehnlich; 2 Tueren mit plumpen _Tympanonskulpturen_, ungewoehnlich der
+Gegenstand: Suendenfall, Adam grabend und Eva spinnend. -- _Schnitzaltar_
+bald nach 1400 (also einer der aeltesten des Gebietes), 13 Heilige unter
+Baldachinen, Abschluss nach oben gerade.
+
+_GUNDORF._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.* rom. Anlage. Emporen und Gestuehl in guter Behandlung A. 18. Jh.
+[_Fluegelaltar_ gegen 1400 im Dresdener Altert.-Ver.].
+
+_GUeNTERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* 1713. Wertvoller got. _Schnitzaltar_ (aus Erfurt?).
+
+_GUeNTERSLEBEN._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Pfarr-K.* Turm unten rom., Chor um 1400, Spgot. Tympanon mit blindem
+Masswerk, in welches Figuerchen eingestreut sind. -- _Rok.Altar_ mit guter
+Kreuzigungsgruppe. Schoene _Monstranz_ um 1710, augsburgisch. -- An einem
+Hause gute got. _Madonna_, Stein.
+
+_GUeNTHERSLEBEN._ Sachsen-Gotha Kr. Gotha.
+
+*Dorf-K.* rom. WTurm, sonst 17. Jh.
+
+_GUTMANNSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* 18. Jh., gut rest. _Gutsgebaeude_, wirkungsvoller Bau um 1700.
+
+_GUTTAU._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* nach Brand 1813. -- Aus derselben Zeit das strenganmutige
+*Herrenhaus,* 1stoeckig, in der Mitte offene Halle mit dor. Sll.
+
+_GUTTENBERG._ OFranken BA Stadtsteinach.
+
+*Pfarr-K.* um 1800, Grabmaeler 16.-18. Jh.
+
+*Schloss,* malerischer Komplex, grossenteils 18. Jh., Zwinger und Tor aus
+sp. Ma. Schoene Wappentafel 1482.
+
+_GUeTZINGEN._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Dorf-K.* mit guter Bar.Ausstattung (aus dem Wuerzburger Hofspital);
+_Gemaelde_ von _Onghers_.
+
+
+
+
+_H_
+
+
+_HAARHAUSEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Dorf-K.* rom. OTurm, sonst got. und bar.
+
+_HABESBURG_ (Habichtsburg). Sachsen-Meiningen.
+
+*Burgruine* sehr zerstoert.
+
+_HAFENLOHE._ UFranken. BA Marktheidenfeld.
+
+*Pfarr-K.* _Holzfig_. St. Blasius, handwerkliche Arbeit des spaeten 13.
+Jh., lebensgross, gut ueberarbeitet. _Sandsteinfig_. St. Eucharius um 1350.
+
+_HAIMBACH._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+*Kirche* modern. Turm in zierlichen sprom. Formen.
+
+_HAIN B. HERINGEN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Dorf-K.* rom. Turm ueber dem Altarhaus, kleine 1/2kr. Apsis.
+
+_HAIN B. STOLBERG._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Dorf-K.* rom. Anlage wie in Hain b. Heringen.
+
+_HAINA._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Pfarr-K.* 1497, polyg. Chor mit Sterngwb., Sch. flach. -- Kanzel 1622;
+Altarbau 1733; ziemlich guter _ikon. Grabstein_ 1424.
+
+_HAINA._ RB Cassel Kr. Frankenberg.
+
+Ehem. *Cistercienser-Klst.* Hierher verlegt 1221. Ein Weiheakt 1224 kann
+sich nur auf die ersten Anfaenge des Kirchenbaues beziehen. Weiterhin
+fehlen alle sicheren Nachrichten. Der Grundriss einheitlich im normalen
+Schema des Ordens: Chor rck. mit plattem Schluss, an der OWand des Qsch. je
+3 Kapp., Lhs. von 9 Jochen. In der Ausfuehrung 3 Abschnitte. 1. Unterbau
+der OTeile rein rom., auch die aus dem Kreuzgang (OFluegel) in das erste
+Joch des Lhs. fuehrende Tuer rundbg., wenn auch mit gotisierendem Blattwerk.
+2. Uebergang zum Hallensystem und zur fruehgot. Stilform unter einer
+wesentlich franzoesich gefaerbten Bauleitung, ohne Anklaenge an den deutschen
+Uebergangsstil. Der juengste Bearbeiter der Baugeschichte von H. (O. Liemke)
+setzt den Eintritt des got. Meisters 1224 bis 1228 und erklaert H. fuer den
+zweitaeltesten rein got. Bau in Deutschland, unmittelbar nach Wetzlar und
+vor Marburg. Diese Behauptung enthaelt nichts geradezu Unmoegliches, aber es
+fehlt ihr doch auch jede festere Begruendung. Die Schulrichtung ist
+dieselbe wie in S. Elisabeth (Mutterschule Soissons), und ich halte es
+noch immer fuer das Wahrscheinlichste, dass sie in Hessen zuerst hier
+eingesetzt hat. Danach waeren die aeltesten got. Teile in H. in die 40er
+Jahre zu setzen. Es ist der Oberbau von Chor und Qsch. Die Fenster sind
+hier 2teilig, der grosse Kreis der Kroenung mit Sechspass ausgesetzt (in
+Marburg noch glatt), besonders schoen das 2x2 geteilte grosse Fenster des
+Chorschlusses. Die Fenster der 5 oestl. Langhausjoche bleiben 2teilig,
+nehmen aber Kleeblattbogen an und in der Kroenung eine Gruppe von
+Dreipaessen. -- Das angenommene Verhaeltnis zu Marburg bezieht sich nur auf
+die OTeile. Mit der Annahme des Hallensystems koennte H. im Vorsprung
+gewesen sein. Der Querschnitt aehnelt in der Schmalheit der Sschiffe und
+der starken Stelzung ihrer Gwbb. dem Marburger, in der weniger steilen
+Hoehenproportion den westfaelischen Hallenkirchen. Enorm stark im Verhaeltnis
+zur Arkadenoeffnung sind die Pfeiler. Ihre Zusammensetzung wie in Marburg,
+nur dass der dem Quergurt entsprechende Dienst in 4 m H. auf einen
+Kragstein gesetzt ist. Das Wandsystem ist 2geschossig und im Erdgeschoss
+sehr stark (2 m), auf der NSeite durch Nischen mit kleinen Fenstern
+gegliedert, auf der SSeite (wegen des Kreuzganges) ohne Durchbrechung; im
+2. Geschoss duenne Wandung, Strebepfll., Fensterdurchbrechung. 3. Die 4
+WJoche und die WFront 1. H. 14. Jh. Das System bleibt dasselbe, veraendert
+ist das Detail, am auffaelligsten in den Masswerkformen. -- Am 6. Pfeilerpaar
+_Lettner_ E. 13. Jh. in schlichten, sproeden got. Formen. Im Chor
+_Wandtabernakel_ 1. H. 14. Jh. von schaerfster Feinheit der Meisselarbeit. --
+_Chorstuehle_ 14. Jh. -- _Grabsteine_ der Grafen v. Ziegenhain (der letzte
+{~DAGGER~} 1450). _Steinrelief_, auf Landgraf Philipps Klosterreformation
+bezueglich, 1542. -- _Glasmalereien_ des 14. Jh., grau in graue
+Teppichmuster (mehrere neu). -- _Glocke_ im Dachreiter aelter als dieser,
+1225 vom Erzbischof von Mainz geweiht und mit dessen Siegel versehen.
+
+*Klostergebaeude* (jetzt Irrenanstalt). OFluegel des Kreuzgangs E. 13. Jh.,
+S- und WFluegel 1. H. 14. Jh., NFluegel 1858. Im O 2 Saele, jeder mit 2x3
+Kreuzgwbb. Im S Refektorium, 2x5 Gwbb. (Obergeschoss neu), westl.
+anschliessend die Kueche, oestl. die sog. Wermutskammer. Die Gebaeude am
+westl. Fluegel mit dem Sommerrefektorium 15. Jh.
+
+_HAINDORF._ RB Cassel Kr. Schmalkalden.
+
+*Marien-K.* 1449. Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche. Der Chor entspricht
+dem Msch. WTurm. -- _Sakramentshaeuschen_ spgot. -- _Steinskulptur_ (Krippe)
+unter einem von 4 Pfosten getragenen Baldachin, der Figg. beraubt. -- In
+der Sakristei _Gewoelbemalerei_.
+
+_HAINEWALDE._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* 1705, Anlage nach dem Muster von Bertsdorf. _Innenausstattung_
+im ursp. Zustande. Recht huebsch die Orgel. Charakteristische Denkmaeler. --
+Auf dem Friedhof Kanitz-Kyausche _Gruftkapelle_ in reicher bar.
+Nischenarchitektur mit allegorischen Figuren.
+
+Altes und neues *Schloss,* 1564 und 1749; grossartiger Terrassengarten.
+
+_HAINICHEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Kirche* mit rom. Portal, etwa 1. H. 12. Jh., sonst 15. und 17. Jh.
+
+_HALLBURG._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+Von der *Burg* (als castellisch zuerst erwaehnt 1230) stehen noch der ma.
+Bergfried und ein langgestreckter rck. Bau.
+
+_HALLE A. S._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Dom* (zum ehem. Moritzstift). 1520-23 durch Kardinal Albrecht von
+Brandenburg, Erzbischof von Mainz und Magdeburg, aus einer Dominikaner-K.
+der Zeit um 1300 ohne tiefgreifende Veraenderungen umgebaut. Eingehende
+Untersuchung steht noch aus. Nicht unwahrscheinlich jedoch geht die
+bestehende Hallenanlage auf den ersten Bau zurueck, sicher der ganze Chor
+(totale L. 68 m). Das Aeussere ist in Tradition der Bettelordenskirche
+turmlos. Das Dach nach den 3 Schiffen zerlegt, ueber den Abseiten in
+dichter Reihung Renss.-Zwerchhaeuser (Backstein) mit 1/2 kr. Giebeln. -- Von
+erheblichem kunstgeschichtlichem Interesse die _plastische Ausstattung_.
+Mit ihr hielt die Renaissance ihren Einzug in Obersachsen. Die erstaunlich
+kurze Zeit der Ausfuehrung (1523 bis 1526) setzt eine stark besetzte
+Werkstatt voraus. An ihrer Spitze stand als Figurenbildhauer, doch auch
+als Dirigent des Ornaments, ein Schueler _Hans Backofens_ aus Mainz (wohl
+von demselben die Kreuzigungsgruppe in Hessental von 1519). Auch das
+Material (Tuff) ist rheinisch. An den Portalen trat ein Architekt hinzu,
+der eingehende und verstaendnisvolle Studien in der Lombardei (Certosa,
+Como) gemacht hatte. 1. Die zwei _Weihetafeln_ an der NWand des Innern,
+bez. 1523, das prachtvolle Wappen des Kardinals in Aedikula, dazu die hll.
+Erasmus, Moritz und Magdalena. 2. _Sakristeituer_ und suedl. _Aussenportal_
+bez. 1525. 3. _Kanzel_ bez. 1526, nicht gross, aber von hoechstem
+plastischem Reichtum. 4. An den Pfeilern des Inneren grossartiger
+_Statuenzyklus_ (Christus, elf Apostel, Paulus und Mathias und die drei
+Titelheiligen der K.); die reiche Abwechslung der Koerper- und
+Gewandmotive, die eindringende Charakteristik der Koepfe, das ganze Pathos
+der Empfindung und das malerische Formgefuehl, dies alles ist im Wesen
+schon barock. [Die vom Kardinal gestifteten mobilen Kunstwerke kamen, als
+Halle die Reformation annahm, nach Aschaffenburg; _Gruenewalds_ Tafel mit
+den hll. Erasmus und Mauritius jetzt in der Pinakothek zu Muenchen.]
+_Chorgestuehl_ von spgot. Charakter mit einigem Renss.Einschlag. _Emporen_
+und Altar M. 17. Jh.
+
+*Markt-K. U. L. Fr*. Ursp. standen hier dicht hintereinander 2 Kirchen, S.
+Marien und S. Gertruden. Kardinal Albrecht von Brandenburg liess sie 1529
+abbrechen bis auf die Tuerme und verband diese durch einen Neubau, das
+jetzige Lhs. Charakteristisches Werk der spaetesten Gotik im Anschluss an
+die Schule des saechsischen Erzgebirges. 3sch. schlanke Hallenkirche von 10
+schmalen Jochen; die Sschiffe noch einmal geteilt durch eingebaute
+steinerne Emporen. 8eckige Pfll. mit glatten, im Gr. konkav gekruemmten
+Flaechen. Das wirre Rippenwerk der Netzgewoelbe hat keine struktive
+Bedeutung mehr und verschmaeht auch formal jeden Zusammenhang mit den
+Stuetzen. Ein gesonderter Chor fehlt. Das oestl. Turmpaar (vor der
+Marien-K.) sprom., Obergeschosse got., durch eine Bruecke verbunden. Die
+Hauben von 1551 aus Spgotik und Renss. gemischt, interessant als Vorstufe
+zu dem norddeutschen Bar.Typus. Im W die "blauen Tuerme", spgot. mit rom.
+Resten, ihre Helme entwickelten sich ehemals aus einer Kroenung von 8
+kleinen Giebeln, die 1913 auf Grund eines alten Modells der Kirche (ca.
+1695-1704) wieder hergestellt sind. Das Hauptportal ein Muster jener
+komplizierten Stabwerkverflechtungen und Ueberschneidungen, in denen sich
+besonders die saechsische Schule gefiel. In den Profilen der Rippen und der
+Fenstergewaende herrschen matte Hohlkehlen. Die steinernen, ehemals reich
+bemalten und vergoldeten _Emporen_ (von _Nickel Hofman_ 1550-1554) geben
+eine interessante Verbindung von got. Strukturformen mit renss. Ornament.
+Eine zierliche, doch hoechst verzwickte, lediglich mit geometrischem
+Ornament rechnende Komposition ist die _Kanzel_ aus Sandstein; der Meister
+sucht nach neuen Formen, aber kommt von den alten nicht los. Ausgepraegte
+Renss. in dem Tafel- und Stuhlwerk ueber den Emporen, 1562-1575 von _Ant.
+Pauwart_ aus Ypern in Flandern. Die weiteren Wandlungen des Ornaments
+veranschaulichen die _Braeutigamsstuehle_, eine ausgezeichnete Arbeit von
+1595. Aus derselben Zeit der originelle _Schalldeckel_ der Kanzel (1596).
+Taufkessel 1430 gegossen in Magdeburg von _Ludolf v. Braunschweig_ u. s.
+Sohne Heinrich. Grosser _Wandelaltar_ mit je 3 Fluegeln, in allen Teilen
+gemalt, 1529 von einem Cranachschueler. An der OWand des noerdl. Ssch.
+_Tafelbild_, Christus die Wechsler vertreibend, bez. 1498, in der
+Sakristei gotischer Schrank mit reichem Beschlagwerk.
+
+*Moritz-K*. Hallenkirche von 8 schmalen Jochen bei breitem Msch.; Schluss
+mit 3 Polygonalchoeren in gleicher Flucht. Die 4 OJoche und der Chor 1388
+ff.; die westl. Haelfte (an Stelle des bis dahin bestandenen rom. Sch.) M.
+15. Jh. Die beabsichtigten westl. Doppeltuerme nicht ausgebaut. Die Gwbb.
+1557 rest. Im Aeusseren sind die Strebepfeiler der oestl. Haelfte mit Staeben,
+Giebeln und blinden Fialen ueberreich dekoriert; die westl. einfach; die
+Fenster mit Eselsruecken und Scheitelblumen. -- Im Innern mehrere
+_Steinskulpturen_ von _Konrad v. Einbeck_ (welcher auch die aeussere
+Dekoration der oestl. Teile geleitet hat, von ihm hier vor allem figurierte
+Konsolen ueber den Chorfenstern z. B. auf 6 Konsolen verteilt, Anbetung des
+Kindes, nur das Kind in ganzer Figur, alles andere in Kopfdarstellungen):
+an einem Pfl. _S. Moritz_ v. 1411, derbe Figur in genauer Zeittracht; in
+der SOVorhalle _Eccehomo_ von 1416, im Nackten aufmerksame
+Naturbeobachtung, klagende Maria und _Christus_ an der Martersaeule und ein
+_Relief_ mit der Anbetung der drei Koenige -- alles mit Kuenstlerinschrift.
+Eine _Bueste_ im noerdl. Nebenchor, von hoechst bmkw. Energie der
+Individualisierung, gilt fuer Konrads Selbstbildnis, ist aber erheblich
+juenger. -- _Altar_: Mensa mit rom. Ornament, grosses und wertvolles Retabel
+mit 3fachen Fluegeln, im Mittelschrein Schnitzfiguren, die Gemaelde 1511 von
+_Georg Jhener_ von Orlamuende. -- Steinerne _Kanzel_ mit ausgedehnten
+Reliefs in konventionell italisierendem Stil, 1592 von _Zacharias
+Bogenkrantz_; Schalldeckel 1604.
+
+*Ulrichs-K*. Zum ehemaligen Kloster der Marienknechte (Serviten). Spgot.
+unsymmetrische Halle; es fehlt das suedl. Ssch.; beg. 1339, Gwb. in
+Netzform 1510. Tympanon (Marientod) 14. Jh. -- Einfaches modern ergaenztes
+_Chorgestuehl_ E. 14. Jh. _Taufkessel_ v. 1430, aehnlich dem der Markt-K.
+und von denselben Meistern. -- Altar: Mensa mit blindem got. Masswerk bald
+nach 1339, der Schrein mit Doppelfluegeln 1488. -- _Sakramentshaeuschen_ um
+1525, fuer die barocke Stroemung dieser Zeit sehr bezeichnend; eine Aedikula
+in den FrRenss.formen des Doms wird getragen von dem Stamm und umspielt
+von den Aesten eines Baumes in spgot. Stilisierung. -- _Kanzel_,
+Holzschnitzerei von 1588, Schalldeckel von 1645. -- In der Sakristei
+wertvolle _Gefaesse_, darunter Weinkanne und Hostienbuechse 1580,
+emaillierter Kelch 1654.
+
+*Neumarkt-K*., 15. und 17. Jh. mit wenigen rom. Resten.
+Sandstein-Taufstein von 1478.
+
+*Glauchaische K.,* 1740, Gr. griech. Kreuz, Emporen.
+
+Der *"rote Turm",* freistehender selbstaendig gebauter Glockenturm
+1418-1506. Erstes Geschoss Rechteck, die 2 folgenden verzogenes 8Eck.
+Schlanker Helm, die Ecktuermchen vielleicht erst aus M. 16. Jh. Der
+Sockelumbau aus Backstein neugot. 1825.
+
+*Betsaeule* 1455 auf dem Riebeck-Platz, rohes Relief der Kreuzigung.
+
+*Moritzburg,* 1484-1503 erb. von Erzbischof _Ernst v. Magdeburg_, beendet
+durch einen Ostturm v. 1517 durch Erzb. Abrecht v. Brandenburg; durch
+einen Brand im 30j. Kriege schwer entstellt; von Kunstformen wenig
+uebriggeblieben, zum Teil Ruine. Die Fenster im NFluegel bezeichnende
+Beispiele der sich aufloesenden Spaetgotik.
+
+*Rathaus,* unregelmaessige Anlage aus 15. und 16. Jh. Die "neue Laube" von
+1558 wuerde als Renss.Versuch des Spaetgotikers _Nickel Hofmann_
+interessieren, ist aber, wie alle aelteren Teile, deformiert. Die
+Backsteingiebel zeigen die Masswerkbekleidung in oedester Entartung. -- Der
+*"kuehle Brunnen",* Haus des erzbischoeflichen Guenstlings H. Schoenitz,
+vollstaendig verbauter Fruehrenss.Bau nach 1522 mit ehemals reicher
+Innenausstattung. Im selben Charakter die *Residenz* seit 1530, ursp. als
+Kollegiengebaeude fuer die vom Kardinal geplante Universitaet bestimmt. --
+*Wage* vor 1575, mit gutem Portal. -- 2 Taefelungen 1594 und aus 17. Jh. aus
+dem *Talhaus* jetzt im staedt. Museum in der Moritzburg eingebaut.
+
+*Stadtgottesacker* auf dem Martinsberg, oestlich vor der alten Stadtmauer.
+Nach innen offene Arkaden mit Grabkammern, einen verschoben vierseitigen
+Begraebnisplatz umgebend. 1558 von _Nickel Hofmann_ begonnen, mit dem 94.
+Bogen erst 1594 vollendet, Pilaster u. Bogenzwickel dekorativ skulptiert
+mit Benutzung von Aldegrever Stichen.
+
+*Leipziger Turm,* letzter Rest der alten Stadtbefestigung vor dem
+Leipziger Tor im Osten der Stadt. Hoher Rundbau, 15. Jh., Haube 16. Jh.
+
+_HALLENBERG._ RB Cassel Kr. Schmalkalden
+
+*Burgruine*. Bis 1518 vom Grafen v. Henneberg bewohnt.
+
+_HALLSTADT._ OFranken BA Bamberg.
+
+*Pfarr-K.* 1013 vorhanden, jetziger Bau angeblich 1442. -- Ansprechendes
+Beispiel einer nicht reich aber sorgfaeltig ausgefuehrten Kleinstadtkirche.
+Hallenbau. Die 3 Schiffe gleich hoch und gleich breit, Rundpfll.,
+Kreuzgwbb., die Rippen auf Kragsteinen, im W Empore, sehr hohes Dach,
+ausgebauter Chor. Altaere und Gestuehl bar., ansehnlich und von gutem
+Geschmack. Aussen tuechtiger Quaderbau, leicht verzierte Strebepfll., Turm
+im NO, vor der Fassade 2 offene Barockkapp. mit _Oelberg_.
+
+_HAMMELBURG._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K.* Chor beg. 1389. Lhs. voll. 1461. Basilikale Anlage mit
+flachgedecktem Mschiff und netzgewoelbten Sschiffen. Der Unterschied
+zwischen der elastischen Hochgotik des Chores und der spielerischen,
+derben Spaetgotik im Lhs. sehr bedeutend; immerhin gehoert der ganze Bau
+noch zu den besseren in dieser Gegend. -- An der Aussenseite got. und renss.
+_Grabsteine_, der inschriftlose mit Dreifaltigkeitsrelief wohl von _Peter
+Dell d. Ae._ 3 figurenreiche _Kreuzwegreliefs_ um 1520.
+
+Ehem. *Schloss* der Fuerstaebte von Fulda, jetzt Bezirksamt. Einheitlicher
+Umbau unter FA. Adolf von Dalberg 1727. Vier Fluegel um einen rechteckigen
+Innenhof, trockenes Spaetbarock.
+
+*Marktbrunnen*. 1541 von _Joh. Schoner_. Frische und exakt durchgebildete
+Fruehrenss.Arbeit.
+
+*Klst. Altstadt*. 1schiffiger Bau von 1700. Die vollen Formen der
+einheitlichen Ausstattung aus der Erbauungszeit machen die harte
+Innenarchitektur noch ertraeglich. Nach aussen fast ganz schmucklos.
+
+*Schloss Saaleck*. Erstmals erwaehnt 1282. Aus 13. Jh. der massige, runde
+Bergfried aus grossen Buckelquadern. Die Wohnbauten im 19. Jh. gaenzlich
+erneuert. Das ganze Schloss steht praechtig in der Landschaft.
+
+_HANAU._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+*Marien-K.* Die Erhebung zur Stifts-K. veranlasste die Erbauung eines neuen
+groesseren und mit Aufwand durchgefuehrten Chors 1487. 4 Joche im Laengsteil,
+3/8 Schluss; Netzgwbb. mit Wappenschmuck in den Schlusssteinen und reicher
+Meisselarbeit an Dienstsockeln und Konsolen; 3teilige Fenster mit reichem
+Fischblasenmasswerk; hohl geschwungene Abdeckung der Strebepfll. Das Lhs.
+erneuert 1558-61; hoelzerne Emporen in 2 Raengen; die Mauern niedriger als
+die des Chors, der Dachfirst in gleicher Hoehe, Turm im suedoestl. Winkel. --
+Der Chor diente 1451-1612 als _Begraebnisstaette_ fuer das graefliche Haus
+Hanau-Muenzenberg. Die Grabsteine sind durchweg heraldisch, und es ist der
+Brauch festgehalten, Wappen und Inschriftrand in Bronze auf den Steinrand
+zu setzen. Einigen Grabsteinen sind Wandepitaphe beigegeben. Adriane v.
+Nassau {~DAGGER~} 1477, ueberlebensgrosse, kniende Steinfigur; Philipp III. {~DAGGER~} 1561,
+Standbild in flacher, von Konsolen getragener Nischen- und
+Pilasterarchit., gefaellige, doch nicht bedeutende Renss. Arbeit, im
+Ornament hauptsaechlich Groteskenwerk und Anfaenge von Rollwerk; Helene von
+der Pfalz {~DAGGER~} 1579, Seitenstueck zum vorigen, die Archit. pompoeser, das
+Rollwerk hat breitere Ausdehnung gefunden, Hermen mit jon. Kaptt. (alles
+auf niederlaendischen Einfluss deutend), Philipp Ludwig I. {~DAGGER~} 1580,
+kuenstlerisch das beste Stueck der Reihe, im Stilcharakter der
+internationalen Hoch-Renss., der triumphbogenartige Aufbau klar disponiert
+und fein gestimmt in den Verhaeltnissen, treffliches Ornament, das Rollwerk
+mit grosser Zurueckhaltung. -- Vom got. _Chorgestuehl_ 2 Wangenteile erhalten,
+ungewoehnlicherweise mit Portraetfiguren aus dem Grafenhause geschmueckt. --
+_Orgel_ 1696, gegen die sonstige Kahlheit des Innern durch ihr
+Prachtgehaeuse (von _Franz Nagel_ aus Miltenberg) auffallend abstechend. --
+An den Chorgwbb. Reste von Malerei 1909 aufgedeckt und rest.
+
+*Wallonisch-Niederlaendische K*. (reformiert). Gegr. 1599. Doppelkirche,
+veranlasst durch den zweisprachigen Charakter der Gemeinde, die doch ihre
+Zusammengehoerigkeit auch aeusserlich betonen wollte. Ein groesserer und ein
+kleinerer Zentralbau, jener 12Eck von 34,5 m Durchmesser, dieser 8Eck von
+23 m Durchmesser, sind ineinander verschraenkt. Umgaenge von 12 resp. 8
+Sandsteinsaeulen tragen die flachen Decken und die nur 1geschossige Empore.
+Zugang zu den letzteren durch Treppentuermchen in den einspringenden
+Winkeln zwischen den beiden Kirchen. Die Scheidemauer durchschneidet auch
+den in der Mitte stehenden 8seitigen Turm. Beide K. sind gleichfoermig
+ausgestattet, in calvinistischer Schlichtheit. Fenster rundbg. mit
+Masswerk. An den Ecken Strebepfll. Besonders durch die ungeheuren, unter
+sich nicht gleichhohen, aber die Mauern an Hoehe weit uebertreffenden
+Walmdaecher empfaengt das Aeussere einen ganz eigenartigen Umriss.
+
+*Johannes-K*. (luth.) 1658-60. Einfaches Rck. mit Schluss in 3
+Polygonseiten. Fenster spitzbg. mit ausgeartetem Masswerk, schwere
+Barockportale. 1727 Erweiterung an einer Langseite. Gleichzeitig neue
+Ausstattung mit Marmorkanzel und reichem Orgelprospekt. Begraebnisstaette
+der letzten Grafen von Hanau-Lichtenberg.
+
+*Stadtschloss*. Unregelmaessige Gruppe, meist Spaetrenss., im heutigen Zustand
+kunstarm und interesselos.
+
+*Altstaedter Rathaus*. 1537-52. Oft veraendert, jetzt whgest. Erdgeschoss
+ursp. offene Steinhalle, Obergeschosse Fachwerk mit Erkern. Eingebauter
+Justitiabrunnen. -- Ein gegenueberliegender spgot. Erker vom aelteren
+Rathaus.
+
+*Neustaedter Rathaus*. 1725-33 von Baudirektor _Hermann_. Gute
+Massenverteilung, derbstrenge Formen. Im Erdgeschoss Arkaden, teils offen,
+teils verblendet; 2 Obergeschosse mit leichtem Mittelrisalit, dessen
+Giebelfeld mit Hochreliefs gefuellt ist; hohes gebrochenes Dach, auf dem
+First kleines Uhrtuermchen
+
+*Gymnasium*. 1664. Stattliches Portal, noch im Charakter der Spaetrenss.
+
+*Fachwerkhaeuser* 16.-17. Jh., Stadtmauerreste.
+
+_HANNBERG._ OFranken BA Hoechstadt.
+
+*Dorf-K.* befestigt.
+
+_HANSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+Bedeutende *Burgruine*. Zuerst genannt 1070 bei der Zerstoerung durch Koenig
+Heinrich IV. (damals im Besitz Ottos von Northeim). Spaeter welfisch und
+seit 1209 mainzisch. Neubau 1308 ff. durch den Erzbischof und die Herren
+v. H., Erweiterungen 1414 und 1519, E. 17. Jh. aufgegeben. -- Die Hochburg
+umschliesst einen engen 5eck. Hof. Die Bestimmung der einzelnen Raeume nicht
+sicher (teilweiser Ausbau 1838). Mauerwerk und Details mit einer im 14.
+Jh. nicht mehr gewoehnlichen Sorgfalt. Tiefer liegt in weitgespanntem
+Kreise die Zingelmauer. A. 16. Jh. Verstaerkung durch Zwinger mit
+Rondellen. Die beiden groessten Durchmesser sind 125 und 150 m.
+
+_HAPPERTSHAUSEN._ UFranken BA Hofheim.
+
+*Dorf-K.* modernisiert. Ausstattung und _Holzfigg_. 18. Jh. Bmkw.
+_Madonna_ A. 15. Jh.
+
+_HARDISLEBEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* 1496-1505, E. 17. Jh. durchgreifend erneuert, die Ausstattung in
+Stuck und Farben einheitlich. -- _Altaraufsatz_ "recht bedeutend".
+
+_HARLE._ RB Cassel Kr. Melsungen.
+
+*Dorf-K.* 1492. 1sch. mit 3 Jochen und polyg. Schluss. Grosser WTurm, oeffnet
+sich gegen das Schiff mit einer hoelzernen Empore von 1589.
+
+_HARRA._ Reuss j. L. LA Schleiz.
+
+*Dorf-K.* Mischbau spgot. und barock. -- _Altarwerk_ A. 16. Jh. "sehr
+interessant" (so im Inv.).
+
+_HARRBACH._ UFranken BA Gemuenden.
+
+*Pfarr-K.* Gute, klassizistische _Ausstattung_, gefertigt vom Schreiner
+_Schmidt_ in Nordheim 1788. -- An der Suedseite Holzfig. der _Madonna_;
+teilweise ergaenzt, wuerzburgisch, E. 15. Jh.
+
+_HARSDORF._ OFranken BA Kulmbach.
+
+*Pfarr-K.* OTurm got., Lhs. 18. Jh., hoelzerne Doppelempore.
+
+_HAeRTENSDORF._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Dorf-K.* (fast neu) in burgaehnlicher Lage umgeben von fester Ringmauer. --
+Schoener _Kelch_ A. 16. Jh. _Taufstein_ und _Sakramentsnische_ um 1500, in
+reicher aber unfeiner Steinarbeit. _Bildnisgrabsteine_ v. Wildenfels 1558,
+1602. _Glocke_ mit Reliefs M. 15. Jh.
+
+_HARTENSTEIN._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Schloss* (Fuerst Schoenburg). Von der Burg des Ma. Teile der Vorburg
+erhalten. Erneuerung 1570 ff. Familienbildnisse von _Meyner_, _Graff_
+u. a. -- Im Dorf herrschaftlicher Witwensitz, ansehnlicher Fachwerkbau des
+17. Jh.
+
+_HASLOCH._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+*Pfarr-K.* Am neuen Altar spgot. _Fluegelbilder_ von nicht uebler Qualitaet;
+Verkuendigung, St. Barbara, St. Margaretha; E. 15. J., schwaebisch?
+
+_HASSEL._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Dorf-K.* (z. Z. ausser Gebrauch). Rom. Anlage. Apsis. Portal mit
+_Tympanonskulptur_ aehnlich dem in Aue. -- Auf dem Altar ein guter
+geschnitzter Rok.Aufsatz.
+
+_HASSENBERG._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* 1690. Einfaches Rck. Die meisterhaften Stuckdecken von einem der
+in dieser Zeit in Thueringen viel beschaeftigten Italiener (Castelli?).
+
+*Schloss* (jetzt Zuchthaus) 1694; an der Front durchgehende Pilaster nach
+palladianischem Muster.
+
+_HASSENHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+*Dorf-K.* Frgot. Bruchsteinbau mit Werksteingliedern, rck. Sch., ueber dem
+quadr. Chore der Turm, wie haeufig gebraeuchlich an der mittleren Saale;
+erhalten noch das Hauptgesims und der WGiebel mit Steinkreuz; bar.
+veraendert.
+
+_HASSFURT._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Stadt-K.* Gegr. 1390 (Inschr.) durch Gerhard von Schwarzburg, in manchen
+Beziehungen verwandt der von demselben Wuerzburger Bischof erb. K. in
+Koenigsberg i. Fr. -- Breitraeumige Hallenkirche, das Msch.Gwb. stark
+ueberhoeht. Steinerne WEmpore. Reich behandelter 5/8 Chor (Statuen nicht
+ausgefuehrt), flankiert von 2 Tuermen (der in SO aus aelterer Anlage). -- Die
+bar. Ausstattung bei der Rest. 1888 entfernt. -- Am Chorbg. unbemalte
+_Holzstatue Joh. d. Taeufers_, sehr vorzueglich, die Zuschreibung an
+_Riemenschneider_ fuer mich nicht einwandfrei. Aus dessen Werkstatt
+_Madonna_ (durch moderne Bemalung beeintraechtigt) und auf dem (neuen)
+Hochaltar die 3 _irischen Heiligen_, S. Kilian durch das Schwert als
+Wuerzburger Bischof charakterisiert. Gute Augsburger _Altargeraete_ 17. und
+18. Jh.
+
+*Ritterkapelle*. Die Bedeutung der Adelsfraternitaet, durch und fuer die sie
+gebaut wurde, ist noch nicht aufgeklaert. Chor beg. 1390, Lhs. 1431,
+Abschluss (Inschr.) 1455. Eingreifend rest. unter Fuerstb. Julius von
+Wuerzburg 1603-05 und (sehr willkuerlich) M. 19. Jh. durch_ Heideloff_. --
+1sch. Lhs. 14 : 26,5 m; Chor 9 : 20 m mit 3seit. Schluss. Sehr eigentuemlich
+und schwerlich dem ersten Plan entsprechend ist die Verbindung zwischen
+Chor und Lhs.: ersterer naemlich geht mit schraegen Mauerstuecken in die
+Lhs.Waende ueber und der Chorbg. wird 3teilig. Das Lhs. wird urspruenglich
+3sch. geplant gewesen sein, es wurde dann 1sch. mit Flachdecke ausgefuehrt;
+erst 1603 erhielt es die vorhandenen 3 grossen Kreuzgwbb. und die
+zugehoerigen Strebepfll.; das z. T. renss. Detail durch Heideloff neugot.
+umgearbeitet. Unverfaelschter in der Bauweise des fr. 15. Jh. zeigt sich
+der Chor, trefflich im Aufbau, reich und originell dekoriert. Mit dem
+unter dem Dach hinlaufenden Bogenfries (Balustrade und Fialen von
+Heideloff hinzugefuegt) sind 3 Reihen Wappenschilder verbunden, andere im
+Innern an den Schlusssteinen der Netzgwbb., zusammen 226. Frueher noch mehr,
+da der Wappenfries auch ueber die WWand des Chors sich hinzog (jetzt unter
+dem erhoehten Dach von 1603 versteckt). Ferner war aussen an den Fenstern
+und Strebepfll. ein ganzes Heer von _Statuen_ in Aussicht genommen; zaehlt
+man die durch Konsolen und Baldachine bezeichneten, schliesslich leer
+gebliebenen Plaetze fuer sie zusammen, so haetten sie sich auf 52 belaufen
+muessen. Zur Ausfuehrung kamen die _Bogenfelder_ am S- und WPortal, bewegte,
+gemaeldemaessige Kompositionen, in der plastischen Ausfuehrung stuemperhaft
+(Zug der hll. drei Koenige vor 1438, Kreuzigung bez. 1455). Von den einst
+noch zahlreicheren _Grabdenkmaelern_ sind 15 innen und 11 aussen erhalten;
+mehrere urspr. von guter Qualitaet, aber durch. Oelfarbkrusten entstellt.
+Ausstattung neugot.
+
+*Spital-Kap. z. Hl. Geist*. 2. H. 15. Jh. _Schnitzaltar_ mit interessanten
+bemalten Fluegeln, E. 15. Jh. (Kirchenvaeter, Aposteltrennung in reicher
+Landschaft). -- Das Spitalgebaeude einfacher Bau des B. Julius 1614.
+
+*Bischoefl. Amtshaus* (jetzt Bez.A.). Guter Bar.Bau der Wuerzburger Schule
+um 1725. -- Stattliche _Zehntscheuer_ 15. Jh., rest. 1617.
+
+Von der _Stadtbefestigung_ 3 Tore, einfach, 16. Jh., erhalten.
+
+_HASTRUNGSFELD._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen.
+
+*Dorf-K.* Rom. Anlage, Turm im O.
+
+_HATTENBACH._ RB Cassel Kr. Hersfeld.
+
+*Dorf-K.* Unscheinbarer kleiner rom. Bau.
+
+_HAUEDA._ RB Cassel Kr. Hofgeismar.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Turm und rom. _Taufstein_.
+
+_HAUNECK._ RB Cassel Kr. Huenfeld.
+
+*Burgruine*. 12. Jh., nach Brand 1409 hergestellt.
+
+_HAUROeDEN._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+*Dorf-K.* Reicher Fachwerkbau um 1670. Besonders bmkw. die
+reichgeschnitzten Traeger des Dachreiters. -- Rom. _Taufstein_.
+
+_HAUSEN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+*Dorf-K.* Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ der Familie v. Doernberg.
+
+*Schloss.* Erb. im 14. Jh., 1674 fast ganz neu aufgebaut.
+
+_HAYNA._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.
+
+Sprom. *Dorf-K*. mit verhaeltnismaessig reich ausgebildetem Portal.
+
+_HAYNSBURG._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz.
+
+*Ruine* der ehem. bischoeflichen Burg; erhalten ein hoher, runder rom.
+Bergfried, Mauerstaerke 4,6 m. Wehrgang in 50 m Laenge erhalten. Wohnbau
+renss.
+
+*Dorf-K.* 18. Jh. mit got. Chor von 1493. Auf dem Friedhof huebsche
+klassizist. Grabdenkmaeler.
+
+_HEICHELHEIM._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* Chorturm aus rom. Anlage, 1580 der Chor gegen O erweitert, Lhs.
+mit Holztonne 1686.
+
+_HEIDAU._ RB Cassel Kr. Melsungen.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. (jetzt Domaene). Kirche E. 13. Jh. 1sch. in 5
+Jochen und 5/8 Schluss. Kreuzgwbb. mit Birnstabrippen auf Kragsteinen, die
+Strebepfll. entsprechen nicht den Gurtbgg. In den 2 westl. Jochen
+Nonnenempore ueber 2sch. Halle; spaeter fuerstlicher Kirchenstand mit grossem
+Ofen von 1669. Sehr einfacher ungewoelbter *Kreuzgang*, etwas reicher das
+Refektorium. A. 17. Jh. ein _Schloss_ eingebaut; Saal mit Brettertonne;
+Alabasterkamin 1619.
+
+_HEIDENFELD._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+Ehem. *August.-Chorherrenstift* (jetzt Nonnen). Die K. (got.) A. 19. Jh.
+abgebrochen. Die Konventsbauten in gutem Barock 1726-34. Gleichzeitige
+Stuckdekoration. Die Gastzimmer ebensolche ca. 1760-70. Der alte Prunksaal
+(jetzt Kapelle) 1728. Die Zimmer des Propstes mit pompejanischen Malereien
+und Tapeten um 1780. Torbau 1687. (Ein Entwurf _B. Neumanns_ fuer Neubau
+der K. um 1750 nicht ausgefuehrt.)
+
+*Dorf-K.* mit vollstaendiger Ausstattung von _J. P. Wagner_ 1791.
+
+_HEIDINGSFELD._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Pfarr-K.* Rom. Pfl.-Basilika des 12. Jh. (wegen wiederholter Rest. die
+genauere baugeschichtliche Beurteilung schwierig). Im Lhs. 6 Arkaden auf
+schweren Pfll. mit einfachstem Kopf- und Fussgesims. Das Qsch. in seinen
+Fronten gleichfluchtig mit den Sschiffen. Chor 1408 verlaengert. Aus
+gleicher Zeit die Sterngwbb. des Qsch. Das Lhs. noch flachgedeckt mit
+Malerei des 18. Jh. Die Raumproportion geht in die Breite (Lhs. 23,5 m l.,
+20 m br., 11,8 m h.). Hoher sprom. Turm in der SOEcke. 2 rom. Portale, an
+der WFront und am noerdl. Kreuzarm. -- Grosser _Hochaltar_ 1712. Feines
+_Sakramentstuermchen_ M. 15. Jh. Spaetestgot. _Kanzel_, Stein, das Masswerk
+in Astverschlingungen umgedeutet, an der Bruestung Statuetten (nur 3 alt);
+das Meisterzeichen h b auf den Wuerzburger _Hans Bock_ zu beziehen.
+_Taufstein_ renss. 1581. _Chorstuehle_ um 1710, ziemlich einfach. Im Chor
+_Steinrelief_ mit Beweinung Christi bez. 1508, allgemein als Werk
+_Riemenschneiders_ anerkannt, auch in seinen Schwaechen fuer ihn
+charakteristisch. Aus seiner Werkstatt die _Kreuzgruppe_ am Chorbg.
+Buergerliche _Epitaphe_ des 16. Jh. Das beste der Bildnisstein fuer das
+Ehepaar Eltlin (Stifter des Beweinungsreliefs) um 1527, Werkstatt
+_Riemenschneiders_. -- An der SSeite des Lhs. Oelberg-Kap. 1510.
+_Totenleuchter_. _Michaeliskap_. Kirchhofsmauer mit 2 Tortuermen.
+
+*Spital-K*. Ein Juliusbau. Ausstattung klassizistisch.
+
+*Stadtbefestigung* mit mehreren Tuermen und 3 Toren, 14. Jh.
+
+*Rathaus* spgot. und bar. -- Haus no 380 frgot. Giebelbau. -- *Zehnthof* von
+S. Burkard in Wuerzburg 1574. -- An mehreren Haeusern steinerne _Marien-_ und
+_Heiligenstatuen_ 16.-18. Jh. Got. _Bildstoecke_.
+
+_HEILGERSDORF._ UFranken BA Ebern.
+
+*Pfarr-K.* Sandstein-_Epitaphe_ der Stein-Lichtenstein, M. bis E. 16. Jh.
+
+*Schloss* nach 1700, 3fluegelig mit 2 Geschossen.
+
+_HEILIGENKREUZ_ b. Meissen. K. Sachsen.
+
+Ehem. *Benedikt.-Nonnen-Klst*. Profanierte Bruchstuecke. Wesentlich rom.
+Bau 1217-21. Am besten erhalten Chorquadrat mit Apsis, und Nebenapsis vom
+suedl. Qsch. Auch die Reste des WBaues sollen interessant sein. Teil der
+Klostergebaeude, rom. Anlage mit got. Zusaetzen.
+
+_HEILIGENSTADT._ OFranken BA Ebermannstadt.
+
+*Pfarr-K.* wesentlich 1656, got. Chor, rom. Turm, "sehr alter" Taufstein,
+Emporenbruestungen mit biblischen Bildern, Grabmaeler 1670, 1672.
+
+_HEILIGENSTADT._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*S. Marien-K.* (Stifts-K.). Stammkirche des Eichsfeldes, schon in 1. H. 9.
+Jh. vorhanden. Fuer die bestehende K. Geldsammlungen 1276, beg. angeblich
+erst 1304, womit die Formen nicht im Widerspruch; nur die Krypta ist
+aelter, M. 13. Jh. (?) -- 3sch. Basilika ohne Qsch. mit langgestrecktem
+Chor. Die Scheitelhoehe der Gwbb. in ganzer Laenge gleich, dagegen die
+Jochweiten auffallend verschieden. Der Chor hat ausser dem regelmaessigen 5/8
+Schluss 2 gerade Joche, die von schlanken OTuermen (nur einer ausgefuehrt)
+flankiert werden. Das Lhs. beginnt in O mit 2 breiten Jochen; es folgen 3
+sehr schmale und endlich in W wieder 2 sehr breite. In der Fensterstellung
+der Sschiffe sind diese Unregelmaessigkeiten fuer die Aussenansicht
+ausgeglichen, wodurch im Innern des noerdl. Ssch. die Gwb.Grundrisse sich
+stark verschieben. Am Ende des noerdl. Ssch. die 2sch. Krypta (?) einer
+aelteren Anlage (M. 13. Jh.) und ueber ihr eine Empore; auf der SSeite
+symmetrisch eine Bruestungswand, aber keine Emporenteilung. Lhs. und Chor
+in durchlaufender Scheitellinie. Querschnitt nach dem gleichs. 3Eck. Die
+sehr maechtigen Pfll. sind rom. gegliedert (vielleicht, gleich der sog.
+Krypta, aus aelterem Bau), aber die Scheidbgg. haben in ausgesprochener
+Weise Profile des 14. Jh. Die Gwbb. am WEnde des Lhs. und die turmlose
+WFassade (Rose erneuert) laut Inschr. 1487 von _Joh. Wirauch_. -- Die
+_Ausstattung_ hat unter der puristischen Rest. 1863 schwer gelitten. [Die
+schoene Kanzel von 1584 in die Dorf-K. zu Roehrig gebracht.) Schlichter got.
+_Taufkessel_. _Tumba_ des Erzbischofs Adolf v. Mainz {~DAGGER~} 1390. -- Bmkw.
+_Statue_ eines Chorknaben mit Lesepult, im Motiv dem bekannten Naumburger
+nahe verwandt, doch juenger (A. 14. Jh.). Am NPortal _Tympanonrelief_ S.
+Martin und der Bettler, stark verwittert.
+
+*S. Marien-K.* (Altstadt). Got. Hallenkirche mit Doppeltuermen.
+Baunachrichten fehlen. Stilistisch ergeben sich drei Abschnitte: 1. die
+WTuerme und das erste Joch des Lhs. Sie sind als Abschluss eines aelteren
+(vielleicht im Stadtbrande 1333 zugrunde gegangenen) Gebaeudes anzusehen.
+Formcharakter um 1300. Die Fassade ist die got. Transposition des in
+Sachsen und Thueringen heimischen rom. Schemas. Der untere Teil ein
+glattes, nur durch das Portal und wenige Horizontalbaender gegliedertes
+Rck.; es folgen 2 oktogonale Geschosse, mit Giebelchen gekroent, und
+zwischen diesen in maessiger Hoehe aufsteigend eine steinerne Dachpyramide.
+Sowohl am Mauerteil als am Dach Hervorhebung der Kanten durch kraeftig
+profilierte Staebe, bzw. Krabben. Diese Fassade, obschon weder gross noch
+reich, ist durch ihre wohlgestimmte Proportionsschoenheit den besten der
+Zeit zuzuzaehlen. -- 2. Lhs. um und nach M. 14. Jh. Hallenkirche von 5
+Jochen, das Msch. nur wenig breiter als die Sschiffe. Kraeftige Rundpfll.
+mit 8 Diensten, alle Gwb.Scheitel in gleicher Hoehe. -- 3. Chor A. 15. Jh.,
+1sch., hoeher als das Lhs. Die angebaute grosse Kap. richtet ihren
+polygonalen Schluss nach Norden und ergibt in der Aussenansicht eine gut
+wirkende Gruppe. -- Die bei der Rest. des 19. Jh. gefundenen Spuren
+umfangreicher spgot. _Wandmalerei_ wurden bei der Neubemalung nicht
+beruecksichtigt. Auch die praechtige bar. _Altarausstattung_ (1675) ist
+beseitigt. Ebenso die meisten _Grabsteine_. Erhalten ein Taufkessel von
+1492. [Interessanter Klappaltar A. 15. Jh. und Reste von Altarplastik im
+Museum.]
+
+*S. Aegidien-K*. Der aelteste und bestausgefuehrte Teil ist der rck. Chor,
+beg. wohl nach dem Stadtbrande 1333. Das Lhs. in nuechterner Hochgotik.
+Hallenkirche von 5 Jochen, im Querschnitt mit der in Mitteldeutschland
+nicht haeufigen Modifikation, dass die Sschiffe tief herabgezogen sind (ihre
+Scheitel in der Hoehenlage des Msch.Kaempfers). Dadurch wird die
+Raumwirkung, bei starker Laengenausdehnung, gedrueckt. Die WFassade (beg.
+1370) schliesst sich der von S. Marien an. Doch ist von den Tuermen nur
+einer (s) ausgefuehrt. Das Oktogon hat ein einziges Hauptgeschoss mit
+Ecktuermchen an den Diagonalen (vereinfachter Freiburger Typus). NTurm
+1853, Sakristei 1904. -- _Vierzehnnothelfer-Altar_ 1638, reicher und
+origineller Aufbau in Sprenss. _Kanzel_ spbar. 18. Jh. _Chorstuehle_ E. 17.
+Jh., aus dem ehemal. Klst. Reifenstein. Bronzener _Taufkessel_ 1507.
+_Denkmal_ der hll. Aureus und Justinus, ausgezeichnete Arbeit aus 3.
+Drittel 14. Jh. _Grabstein_ des Kantors Koch {~DAGGER~} 1605, Ausfuehrung spaeter, in
+krausem, schwulstigem Fr.-Bar.
+
+*S. Annen-Kap.* 1. H. 13. Jh. Ein kleiner Bau mit grossem Wurf. Der
+Nachdruck liegt auf dem Aussenbau. Fuer die Gotik ungewoehnlich das Thema der
+zentralen Anlage: Regelmaessiges 8Eck, im Aufbau vergleichbar den Tuermen von
+S. Marien. Die steinerne Dachpyramide entwickelt sich, wie dort, aus einem
+Kranz von 8 Giebelchen und endet in einer Laterne, die verkleinert die
+Komposition des Ganzen wiederholt. Fuer die Formbehandlung bezeichnend die
+kraftvolle Ausbildung der Kanten. Die Proportionen: Durchmesser 6,5; H.
+bis Hauptgesims 5,8; von dort bis Laternenfuss 6,3; von dort bis
+Laternenspitze 6,3.
+
+*Rathaus.* 1738. Davor Neptunsbrunnen.
+
+*Schloss* des kurfuerstl. Vizedoms. 1736 von _Chr. Heinemann_. Solider
+Quaderbau, in der Behandlung recht nuechtern. Drei Geschosse zu 13 Achsen.
+Einziger Kontrast der Segmentgiebel ueber dem flachen Mittelrisalit.
+Mansarddach. Im Innern Stuckdekorationen an Waenden und Decken.
+
+*Gymnasium* (1719). Gegr. 1575. Neubau 1739 von _Heinemann_.
+
+*Gefaengnis*. Erb. 1740 als Waisenhaus.
+
+*Wohnhaeuser*. Ueber den Stadtbrand 1739 geht weniges zurueck. Stattliche
+Herren- oder Beamtenhaeuser aus 18. Jh. sind der "Preussische Hof", das
+"Deutsche Haus", der "Eichsfelder Hof" und das Ilbergsche Haus.
+
+_HEILIGENTAL._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+Ehem. *Cist.-Nonnen-Klst*. Gegr. 1234, erloschen 1564. Die K. (z. T.
+Oekonomiegebaeude) in typisch 1sch. langgestreckter Anlage mit 7/12 Schluss.
+Die Formen einfache frische Fruehgotik, etwa 3. V. 13. Jh. Im Chor
+Rippengwbb. mit Wulstprofil und vorgelegten Plaettchen; auf Wandsaeulchen
+mit Laubknaeufen; Fenster 2teilig mit strengem Masswerk. Langhaus
+flachgedeckt. Die flachgedeckte "Gruft" unter der WEmpore zeigt zwischen
+den beiden Eingaengen Ansaetze eines ehemaligen Baldachinaltars. -- 2 gute
+_Rittergrabsteine_ (v. Wolfskeel) M. 14. und A. 15. Jh.
+
+_HEILIGENTAL._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.* spgot. mit rom. Portal, Schachbrettumrahmung; Figuren von
+groesster Unbehilflichkeit; auch die Kapitelle scheinen von hohem Alter.
+
+_HEILSBERG._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* (ehemals Wallfahrt). 1sch. spgot. um 1500 mit rom. WTurm. --
+Kanzelbau aus 18. Jh., hinter dem Altar, mit 17 _Figuren_ aus Altarwerken
+um 1500, aus einer "trefflichen, von Franken beeinflussten, aber
+selbstaendigen Werkstatt".
+
+_HEIMBACH._ RB Cassel Kr. Rotenberg.
+
+*Dorf-K.* in Architektur und Ausstattung einheitlich 1730 von _A.
+Rossini_.
+
+_HEINITZ._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Schloss.* Im 14. Jh. Wohnturm inmitten eines kuenstlichen Sees; im 1. V.
+16. Jh. ausgebaut, die Gwbb. in der eigentuemlichen Gratformation der
+Albrechtsburg; 1585 weitere Veraenderungen im Sinne eines heiterpraechtigen
+Landsitzes.
+
+_HEINRICHS._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.
+
+*Dorf-K.* Inschr. 1453 und 1503. Die _Wandmalereien_ im Chor und Lhs.
+bilden einen Zyklus von der Heilsverkuendigung bis zum Juengsten Gericht;
+letzteres zerstoert. -- Gute _Fachwerkbauten_ im Ort.
+
+_HELBA._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Gutshaus* 1619, schlichter Steinbau mit Staffelgiebeln.
+
+_HELDBURG._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Stadt-K.* Chor 1502, 2 Joche und 5/8 Schluss; die Sterngwbb. wohl noch
+mittelalterlich; Lhs. 3sch.; seit Rest. 1819 Halle; Fischblasenfenster;
+reich ueberstabtes Portal 1536; Turm noerdl. am Chor. -- _Kanzel_ 1536 in
+Fruehrenss., die Reliefs Uebertragungen Cranachscher Gemaelde; von derselben
+Hand der _Taufstein_.
+
+*Gottesacker-K*. E. 15. Jh. -- Mehrere ikon. _Grabsteine_, gut der an der
+WFront von 1541.
+
+*Amtsgericht*. Fachwerkbau 17. Jh. -- Sonstige *Fachwerkhaeuser*;
+hervorragend Obertorstr. 1 von 1605 mit schoener steinerner Wappentafel.
+
+Bmkw. Reste der *Stadtbefestigung*.
+
+*Veste*. Die Gebaeude gruppieren sich um ein verschobenes Viereck. Der
+kuenstlerisch bedeutendste Teil der "Neue Bau" (spaeter und jetzt
+"franzoesischer Bau") 1560-64 von _Nic. Gromann_; gestrecktes Rck. von
+geringer Tiefe; nach dem Hof 3, auf der Talseite 5 Geschosse. Wenn
+Erinnerungen an das Heidelberger Schloss vorliegen, wie behauptet wird, so
+koennen sie hoechstens in der Gestaltung der Fenster gesucht werden: 2teilig
+mit Giebelverdachung, die Gewaende durch Zahnschnitt gegliedert;
+Gurtgesimse fehlen. Die Glanzstuecke sind die 2 Erker; sie springen von der
+Erde auf als rck. Risalite vor und sind mit antikisierend flachem Giebel
+geschlossen; an den Ecken kannelierte jon. und dor. Pilaster; reiche
+Flaechenfuellung mit Trophaeen, Rollwerk und figuerlichen Reliefs. Zugang
+durch vorspringende runde Treppentuerme. Vorgemach mit Kamin in reicher
+Meisselarbeit; ein anderer im Fuerstengemach.
+
+*Schloss-K*. 1663-65 jetzt in Verfall.
+
+_HELDRUNGEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Stadt-K.* im 30jaehr. Kriege zerstoert, Neubau 1682.
+
+*Schloss* von sehr alter Anlage. 1660 als starke Festung umgebaut.
+
+_HELFTA._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Cistercienser-Nonnen-Klst.,* jetzt Scheune. Gestrecktes Rck. ohne
+gesondertes Altarhaus. Erhalten die Nonnenempore und einiges auf die 2. H.
+13. Jh. weisende Detail.
+
+_HELLINGEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Pfarr-K.* neuklassisch, 1791-94, mit altem Chorturm.
+
+*Wasserburg* (Ruine) 1515. Quadrat mit kleinem Hof und 4 Ecktuermen,
+erneuert im 18. Jh.
+
+_HELMARSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Hofgeismar.
+
+*Klosterhof*. Nach 1604 und 1799 aus einem alten Benedikt.Klst. umgebaut,
+von dem noch Portale, Fensterarkaden usw. erhalten sind. Auch die Kirche
+im Kernbau rom.
+
+*Stadtmauern* mit Turm teilweise erhalten.
+
+*Buergerhaeuser*, niedersaechsischer Fachwerkbau in guten Exemplaren.
+
+_HELMBRECHTS._ OFranken BA Muenchberg.
+
+*Pfarr-K.* got. mit Flachdecke.
+
+_HELMERS._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche* 1672. Schule 1670. Burg Frankenberg mit rom. Turm.
+
+_HELMERSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* Weitraeumiger Bar.Bau 1736-52 mit spgot. Resten. Laendlich reiche
+Einrichtung. Bemalte Brettertonne. Zahlreiche, meist heraldische
+_Grabsteine_ des 17. Jh., Familien v. Heldritt, v. Zweiffel, v.
+Wangenheim.
+
+Hennebergischer *Freihof,* Amtswohnung des Amtsrichters, Fachwerkbau um
+1600.
+
+_HELMSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen.
+
+*Dorf-K.* 18. Jh. _Taufstein_ 14.-15. Jh., reich mit Masswerk geschmueckt.
+
+_HELSA._ Kr. Cassel-Land.
+
+*Dorf-K.* Aus einem spgot. Bau (Hallenkirche?) 1594 so umgebaut, dass die
+Flachdecke des quadr. Schiffs von 4, ein kleineres Quadr. umschreibenden
+Steinsll. getragen wird. Fein behandelte hoelzerne Emporen aus derselben
+Zeit. Der Turm steht abseits, ursp. mit der Kirchhofsbefestigung
+verbunden, die hohen Fachwerkobergeschosse nach dem 30jaehr. Kriege.
+
+_HENFSTEDT._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* Die Anlage fuer die ma. Bauten des Werratals die typische: 1sch.
+mit eingezogenem, turmtragenden quadr. Chor. Im 17. Jh. erneuert. -- Ikon.
+Grabstein 1521; mehrere heraldische aus 18. Jh. -- *Herrenhaus* 1595. --
+*Ruine Osterburg*.
+
+_HENNEBERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* um 1500. Das Obergeschoss des Turmes wohl das aelteste Beispiel
+vom Fachwerkbau im Werratal.
+
+*Burg* der Grafen v. H. Mit die umfangreichste Ruine in den thueringischen
+Landen. Am besten erhalten der Bergfried, rund, 14 m h., die Ringmauern
+noch in 10-15 m H.
+
+_HENNERSDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Dorf-K.* architekturlos. -- _Altarwerk_ ursp. doppelfluegelig, von
+demselben bmkw. Maler, dem man in Seifersdorf und in der Nikolai-K. in
+Dippoldiswalde begegnet.
+
+_HERBSLEBEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Dorf-K.* spgot. Anlage. -- Mehrere _Grabsteine_. _Doppel-Wandgrab_ des
+Junkers Christoph Knobloch und seiner Frau {~DAGGER~} 1612.
+
+*Schloss.* Gr. unregelmaessiges Halbpolygon. Wesentlich 1554 und 1594. Im
+"Rittersaal" schoene Stuckdecke.
+
+_HERCHSHEIM._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Dorf-K.* 1613. Einheitlicher Bau in posthumer Gotik; Zobelsche
+Patronatswappen. -- _Altar_ und _Kanzel_ interessante Arbeiten aus der
+Erbauungszeit.
+
+_HERDA._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Dorf-K.* Got. Chorturm mit Fachwerkgeschoss und bar. Haube.
+Tonnengewoelbtes Sch. 17. Jh. -- _Schnitzaltar_ um 1500. -- Schlichtes
+*Herrenhaus*, reicher Ofen.
+
+_HERINGEN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Stadt-K.* 1731. -- *Schloss* (der Grafen v. Schwarzburg) nach 1590,
+Rechteck mit 4 runden Ecktuermen, einfache Renss.
+
+_HERLESHAUSEN._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Kirche* einschiffig, der quadr. Chor frgot. mit Rippen-Kreuzgwb., das
+Sch. spgot. 1457 (Inschr.); noerdlicher Anbau 1606, Westtuer 1777. --
+_Wandgrab_ des Georg v. Reckrath {~DAGGER~} 1558, der Verstorbene in einer Nische
+stehend, Sandstein. (Er war Erbauer des neuerdings gaenzlich umgestalteten
+Schlosses.) Schoene _Glocke_ 1370. Kirchhofsbefestigung (Inschr. 1516).
+
+_HERMANNSFELD._ Sachsen-Meiningen Bez. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* mit spgot. netzgwb. Turmchor, Sch. 1758.
+
+_HERMSDORF._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Schloss.* Erste Anlage 16. Jh. Neugestaltung nach M. 17. Jh. Rest, nach
+Brand 1739 durch _George Baehr_. -- Umfassungsmauer mit runden Ecktuermen
+(vgl. Moritzburg). Hauptbau: Gr. langgestreckt, nicht ganz regelmaessig;
+Aufbau 2geschossig, in der Mitte schlanker 8eck. Treppenturm, analoge an
+den Enden; die beiden Portale in dorischem System und einige
+Fenstergewaende sind Ueberreste aus 16. Jh. Im Erdgeschoss auf der
+Vorderseite flachgewoelbter breiter Korridor, auf der Rueckseite die meist
+quadr. Zimmer; Obergeschoss 1758 umgestaltet. -- _Wandteppiche_ mit
+Darstellungen aus dem chinesischen Hofleben, wohl franzoesisch M. 18. Jh. --
+
+Grosser _Park_ Mischung franzoesischer und englischer Gartenkunst.
+
+_HERPF._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche* 1611. Umbau aus mittelalterl. Burg. Ganz mit Emporen durchsetzt,
+deren Schnitzereien zu den besten der Gegend gehoeren. _Kanzel_ 1620.
+_Deckenmalereien_ 1772. _Portraets_ von 3 Hennebergischen Fuersten des 16.
+Jh. -- Geschnitzte *Fachwerkbauten* 17.-18. Jh.
+
+_HERRENBREITUNGEN._ RB Cassel Kr. Schmalkalden.
+
+Ehem. *Benedikt.-Klst.-K*. An Stelle einer im 10. Jh. genannten
+koeniglichen Burg. Einheitliche Anlage aus 1. V. 12. Jh. Nach Aufhebung des
+Klst. 1553 als Schloss-K. eingerichtet. Im 30jaehr. Kriege schwer
+beschaedigt, 1738 partiell whgest. Ausstattung und Bemalung aus dieser Zeit
+gut erhalten. 1911 der Chor ausgegraben. -- Saechsisch-thueringischer
+Schulcharakter, Anlage Basilika im Hirsauer Schema. An der Fassade Spuren
+einer Vorhalle. Auffallender Weise nur ein Turm (W) und zwar ganz in das
+Msch. einspringend. Dieses wird dadurch auf 4 Arkaden zusammengedraengt.
+Stuetzen auf der NSeite als Pfll. mit reich gegliederten Kaempfern, auf der
+SSeite Wechsel von Pfll. und Wuerfelknaufsaeulen. Hauptchor und Nebenchoere
+kommunizierten durch Doppelarkaden. -- _Bildnisgrabstein_ des letzten Abtes
+{~DAGGER~} 1541 gefunden. Der Grabstein des Stifters Pfalzgrafen Siegfried von
+Orlamuende {~DAGGER~} 1124 war noch 1875 vorhanden und ist seitdem verschwunden,
+[hoelzerne Nachbildung der Renss. in der Loewenburg bei Wilhelmshoehe]. Ein
+im Lhs. liegendes _Weihwasserbecken_ zeigt hochaltertuemliches Ornament,
+vielleicht aus der Burgkapelle der ottonischen Zeit.
+
+*Dorf-K.* 1730, mit rom. Turm, entstanden aus der ehemaligen Michaels-Kap.
+
+Im Dorf einige gute *Fachwerkbauten*.
+
+_HERRMANNSGRUeN._ Reuss ae. L. LA Greiz.
+
+*Dorf-K.* Chorquadrat und Apsis rom., sonst 1616.
+
+_HERRNHUT._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Gemeinhaus der Societaet*. Erb. als Erziehungshaus 1724 von Gf. Zinzendorf
+durch den Zimmermann _Chr. David_. Schlichter Bruchsteinbau mit
+Obergeschoss in verputztem Fachwerk.
+
+*Gemeinsaal* (Kirche). Niedriger rck. Saal (16 : 34 m) mit Flachdecke und
+Mansardendach. Einrichtung einfachst. An einer Langseite Podium mit den
+Baenken der Aeltesten und dem den Altar vertretenden Tisch. -- Der rck.
+Platz, in dessen Mitte der Gemeinsaal steht, ist umsaeumt von den
+Chorhaeusern der ledigen Brueder, Schwestern, der Witwen usw.
+
+*Herrschaftshaus*. Der 1725 von Zinzendorf errichtete Fachwerkbau machte
+1781 einem Neubau Platz (Hauptkasse der Unitaet).
+
+*Vogtshof*. Erb. 1730 von Baron v. Maltzahn, E. 18. Jh. vergroessert.
+Grosser, einfacher, schlossartiger Bau.
+
+Die *Wohnhaeuser* des 18. Jh. oefters mit einem Anflug von schlichter
+Vornehmheit und manchen kleinen Besonderheiten.
+
+_HERRNSHEIM._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Chor frgot., um 1300, der nur vom Lhs. (Umbau 18. Jh.)
+zugaengliche WTurm E. 12. Jh. -- Bezeichnete _Glocke_ 1308.
+
+_HERSFELD._ RB Cassel Kr. Hersfeld.
+
+*K*. des ehem. *Benedikt.-Klst*. Gegr. 769, erster Neubau 831, zweiter
+Neubau nach Brand 1037, Krypta gew. 1040, Lhs. gew. 1144, 1761 von den
+Franzosen niedergebrannt, jetzt Ruine. -- Grossartige Raumschoepfung in
+schlichten strengen rom. Formen. Bruchstein mit (urspruenglichem?) Verputz
+und sorgfaeltig behandelten Hausteingliedern, rote und weisse Schichten
+wechselnd. Flachgedeckte Basilika auf kreuzfoermigem Gr. Ganze lichte Laenge
+(nach Ausschaltung der Vorhalle) 94,5, Lhs. (innen) 47:30, Qsch. 57,5:13,
+Langchor 20:13. Abweichend von der normalen Anlage des ausgebildeten rom.
+Stils ist die starke Ausladung der Kreuzfluegel, das Fehlen einer
+Absonderung der Vierung vom uebrigen Qsch., der ueber das Quadrat
+verlaengerte Gr. des Chors. (Aus diesen und anderen Gruenden kann vermutet
+werden, dass der bestehende Bau des 11. Jh. sich der Anlage des 9.
+angeschlossen habe). Die Krypta hat 3 Sch. von gleicher Breite, quadr.
+Kreuzgwbb. ohne Gurten, als Stuetzen 4 Paar Sll. mit steilen attischen
+Basen ohne Eckzier, Wandpfll. und Wandblenden, in jeder Blende 2 kleine
+Fenster; der unter der Apsis liegende Raumteil durch staerkere Pfll.
+abgesondert und mit 3 Altarnischen. Der Langchor durch schlanke Blenden
+gegliedert (Zusammenhang mit Limburg a. H.); er hat je 4 Fenster, die
+Apsis ihrer 3. Das Qsch. hat in jedem Fluegel eine Apsis und 3 Tueren, die
+Apsiden von ungewoehnlich schlanker, hoher Figur, so dass sie in die
+Fensterregion hineinragen und hier nur fuer einen Okulus (mit Vierpass!)
+Platz lassen. Im Lhs. je 9 (jetzt ganz zerstoerte) Arkaden, die Sll. mit
+monolithen verjuengten Schaften, schlichten, maechtigen (Seitenlaenge mehr
+als 1 m) Wuerfelkaptt., attischen Basen mit Ecksporen, einfachst
+profiliertes Gurtgesims, ungewoehnlich grosse Fenster mit wenig
+abgeschraegten Gewaenden. Hoehe 23m (uebereinstimmend mit der unter gleicher
+Bauleitung begonnenen Klst.-K. Limburg a. H.). Sehr eigentuemlich der WBau,
+ein Kompromiss von Chor und Eingangshalle. Die letztere ein 13 m tiefes
+Rck., zur Haelfte ueber die Flucht der Tuerme vor-, zur anderen Haelfte in das
+Msch. einspringend, tonnengewoelbt, nach W mit offenem Bogen, nach O
+Portal. Die maechtigen Mauermassen dieser Vorhalle dienen als Substruktion
+eines 1/2kreisfoermig zwischen den Tuermen vorspringenden Chors. Breite
+Treppen innerhalb der Tuerme fuehren zu ihm hinauf. Gegen das Msch. ein
+vorspringender, von 3 Arkaden getragener Altan (Basen in situ erhalten).
+Von den Tuermen, die sehr stattlich waren, nur der suedl. erhalten; die 2
+obersten Geschosse haben jederseits zwei Doppelfenster und Blenden. Im
+letzten Geschoss ein rundbg. gewoelbtes Gemach mit primitiven Kreuzrippen,
+die nahe dem Boden auf streng rom. geformten Kragsteinen ruhen. -- Das
+Aeussere hoechst einfach; etwas lebhafter gegliedert nur die OApsis: 4
+Pilaster mit herumgekroepftem Schmiegengesims, darueber das interessante
+Motiv eines Kranzes kleiner flacher Nischen, Vorlaeufer des
+Zwerggaleriemotivs, Bg.Friese fehlen ueberall. Durch einen Sockel mit
+attischer Basis nur der WBau ausgezeichnet. Werkstoff: verputzter
+Bruchstein, an den Gliederungen Sandsteinquadern im Wechsel von weiss und
+rot. -- _Vorbau_ am noerdl. Kreuzarm, Tuer und Fenster in reichen sprom.
+Formen, an den Kapitellen der Ziersaeulchen mannigfache figuerliche
+Darstellungen. -- In einiger Entfernung (SO) von der K. ein _Einzelturm_ in
+reichen Formen des 12. Jh. -- _Stiftsgebaeude_ am suedl. Kreuzarm mit sprom.
+Resten. Reicher Taufstein 2. H. 14. Jh., in Spitzbg.-Blenden die 12
+Apostel, in den Zwickeln Voegel, Tiere, Engel. -- _Lullusglocke_ angebl. M.
+11. Jahrhunderts.
+
+*Stadt-K.* Beg. vor 1323, nach Brand 1439 Umbau als Hallenkirche von 4
+Jochen mit 1sch. Chor von 3 Jochen und polyg. Schluss, im W vortretender
+Turm von 6 Geschossen. Reste von Glasmalerei in Teppichmustern.
+
+*Spital-K*. 14. Jh. Rck. ohne Chor, nur OS. mit 3 pyramidal gruppierten
+Fenstern unveraendert.
+
+*Rathaus.* Kraeftiger Sprenss.-Bau mit barocker Tendenz. Aller Schmuck auf
+die Giebel geworfen, die das hohe Dach vollstaendig einschliessen, je 2 an
+den Langseiten, je einer an den Schmalseiten, bez. 1597, 1612.
+
+*Kantorwohnung* bei der Stadt-K. Fachwerkbau 1460. (Das Datum gueltig wohl
+nur fuer den Unterbau.)
+
+Vor der Stadt *Schloss Eichhof,* got., spgot. u. renss. Ueber dem Tor
+Inschrifttafel zwischen den Statuen zweier Aebte.
+
+_HERWIGSDORF._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* 1545; A. 18. Jh. ueberarbeitet und das Innere als Emporensaal mit
+einigem Aufwand neu eingerichtet. Huebscher Dachreiter 1727. -- Auf dem
+Kirchhof v. Gersdorfsche _Grabmaeler_.
+
+_HERWIGSDORF._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* Umbau 1692. Der Unterbau des zwischen Sch. und Altarhaus
+stehenden Turms wohl 13. Jh. Malerische Aussenansicht.
+
+_HERZBERG._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+*Schloss.* Ausgedehnte Ruine. Inschr. am alten Haus 1483, am nordwestl.
+Eckturm 1486, Neubauten 1531, 1560. Neubefestigt 1643.
+
+_HERZBERG._ Pr. Sachsen Kr. Schweinitz.
+
+*Haupt-K*. Backstein. Got. Halle aus 14. und 15. Jh. Netz-Gwbb.
+Eigentuemlich die 3 verdrueckten Halbpolygone im Chorschluss. -- Die
+_Bemalung_ der Gwbb., Evangelisten, Propheten, Verkuendigung, Juengstes
+Gericht, hat sich gut erhalten.
+
+_HERZOGENAURACH._ OFranken BA Hoechstadt.
+
+*Pfarr-K.* Ursp. rom. Basilika wie Muenchaurach; die rom. Saeulenbasen
+stecken in der Erde. Durch den got. Umbau 1sch. mit hoelzerner Tonnendecke.
+-- _Steinskulptur_ 15. Jh. "betender Tempelritter". -- Got.
+_Sakramentshaeuschen_.
+
+2 ansehnliche *Tortuerme*.
+
+_HESSBERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* Der quadr. turmtragende Chor 1425, 1sch. Lhs. 16. Jh. --
+_Taufstein_ gemischt got. und renss. -- _Grabsteine_ der Familie v.
+Hessberg.
+
+_HESSENSTEIN._ RB Cassel Kr. Frankenberg.
+
+*Schloss.* Gegr. 1342. Ziemlich gut erhalten.
+
+_HESSENTAL._ UFranken BA Aschaffenburg.
+
+*Kapelle.* Grosse 6figurige Kreuzigungsgruppe aus rheinischem Tuff,
+angefertigt 1519 in Mainz von einem ausgezeichneten Schueler _Backofens_
+(demselben, der im Dom von Halle gearbeitet hat).
+
+_HETTSTEDT._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis.
+
+*Stadt-K.* Spgot. Hallenbau mit bar. Ausstattung. _Kanzel_ 1587. Gute
+_Beweinung_, Stein, ca. 1500. -- Ruinen eines bedeutenden got. *Schlosses*.
+
+_HETZLAS._ OFranken BA Forchheim.
+
+*Dorf-K.* mit befestigtem Kirchhof.
+
+_HEUSTREU._ UFranken BA Neustadt a. S.
+
+*Dorf-K.* got., mit doppelter Befestigungsmauer, 2 hohe Ecktuerme.
+
+*Berg-K*. rom. und got. Steinerne Bauerngrabkreuze 16. und 17. Jh.
+
+_HEUTHEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* 1749. Verputzbau im Typus Geisleden. Vollstaendige
+Rok.Ausstattung. Die Stuckatur angeblich von einem Italiener.
+
+_HILDBURGHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kreisstadt.
+
+*Stadt-K.* 1785 von _A. F. v. Kesslau_. Kuppelraum umgeben von Emporen in 2
+Geschossen, oestl. anschliessend rck. Altarraum. Die Kuppel aus Holz, im
+Aussenbau nicht zum Ausdruck kommend; ueberhaupt die ganze Behandlung sehr
+sparsam.
+
+*Neustaedter* oder *Waisen-K*. 1755. Gr. rck., im O mit abgestutzten Ecken;
+die Emporen haben auch im W analogen Gr., so dass im Innern ein gestrecktes
+8Eck. Das Aeussere Putzbau mit Teilung durch dorische Pilaster, darueber
+Triglyphengebaelk.
+
+*Reformierte K*. (jetzt kathol.) 1722.
+
+*Rathaus.* Spgot. 1572 hergestellt. Arm an Schmuckformen, doch von
+charakteristischer Massengruppierung; grosser schlichter Renss.Giebel,
+seitlich runder Treppenturm mit welscher Haube.
+
+*Regierungsgebaeude* 1760; im Innern vortreffliche Stuckaturen.
+
+*Schloss* (jetzt Kaserne) 1685-1707 von _E. Gedeler_. Ein mittlerer
+Hauptfluegel und 2 anstossende Nebenfluegel umgeben einen Ehrenhof. Im Innern
+stuckierte Decken, an die Schloesser in Gotha und Friedrichswerth
+erinnernd.
+
+Im Schlosspark *Denkmal* fuer die Koenigin Luise von Preussen 1815 von
+_Schulze_.
+
+*Wohnhaeuser* des 18. Jh., nur fuer den Spezialisten von Interesse.
+
+_HILFENSBERG._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Wallfahrts-K.* 1360. 3sch. Hallenkirche von 4 Jochen. Am Chor rom.
+Spuren, Tueren rundbg. mit Perlstab. Das Sch. oeffnet sich mit grossem
+Rundbogen gegen W ins Freie -- _Crucifixus_ aus fr. Ma. _Statue_ des h.
+Bonifatius 1661. _Grabplatte_ des Fuersten Ernst v. Hessen-Rheinfels 1681.
+
+_HIMMELKRON._ OFranken BA Berneck.
+
+*Cistercienser-Nonnen-Klst.* Gegr. 1280. Die Kirche beg. wohl nicht viel
+spaeter. Abmessungen mittelgross. Anlage 1sch., in der westl. Haelfte
+Nonnenempore, polyg. Chorschluss ohne Einziehung. Die Baufuehrung zeigt zwei
+Abschnitte. Vom ersten der WBau und die an die Klostergebaeude stossende
+SWand im ganzen Verlauf; Kennzeichen die z. T. erhaltenen schmalen
+Fensterschlitze. Im zweiten Abschnitt Woelbung beabsichtigt, wie die mit
+der Mauer buendigen Strebepfll. an der oestl. Haelfte der NWand anzeigen;
+ausgefuehrt nur im Chorgewoelbe (1 Joch 5/8 Schluss). Ferner wurden in dieser
+Bauperiode (E. 14. Jh.) die Fenster vergroessert und die 3sch. 6jochige
+Erdgeschosshalle unter der Nonnenempore angelegt; diese selbst blieb
+flachgedeckt; der Abschnitt zwischen ihr und dem Chor traegt jetzt
+stuckierte Stichkappengewoelbe von 1699. Westfassade verbaut. Kleiner
+Dachreiter. -- _Kreuzgang_ 1473 (Inschr.), nur ein Fluegel vorhanden; er
+zeigt die spgot. Dekorationskunst phantasievoll und glaenzend, wie weit und
+breit nichts Aehnliches zu finden. Die trefflich gegliederten Netzgwbb.
+ruhen auf spiralfoermig kannelierten Wanddiensten mit ueppigen Laubkaptt.;
+ueber diesen Statuen (grossenteils zerstoert) Baldachine; in den mittleren
+Maschen des Netzes auf dem Kappengrunde Engel aus Stuck, an den Waenden
+Passionsreliefs. Die auf einer Konsole kniende _Statue der Stifterin_
+Elisabeth v. Kuensberg mit Christus oder Maria zusammenkomponiert zu
+denken. -- Grosse Zahl von _Grabsteinen_: am Boden Burggraefin Anna v.
+Nuernberg {~DAGGER~} 1383; an der Wand zunaechst dem Eingang Agnes v. Orlamuende
+{~DAGGER~} 1300, dem Stil nach 50 Jahre spaeter. Tumba eines Grafen v. Orlamuende mit
+dem meranischen Wappen 1. H. 14. Jh. Die uebrigen von geringerem Interesse.
+-- _Holzkruzifix_ nicht von _Veit Stoss_.
+
+*Markgraefl. Schloss* (jetzt Erziehungsanstalt) 1748 von _St. Pierre_.
+
+_HIMMELPFORTEN._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.* Erb. angeblich 1264. Rck. mit leicht
+eingezogenem, gerade geschlossenem Chor. Dieser in 2 Joche gewoelbt; derbe
+Birnstabrippen auf Laubkragsteinen. Die Strebepfll. am Schiff lassen auch
+fuer dieses auf ehemalige Woelbung schliessen; bei der Rest. unter der
+Aebtissin Katharina _IV._ (1592-1630) wurden die Mauern ueberhoeht und mit
+
+flacher Kassettendecke versehen. Die schmalen spitzbg. Fenster masswerklos.
+Die westl. Haelfte des Sch. von der Nonnenempore eingenommen; die 3sch.
+gewoelbte Halle, auf der sie ruht, spaeter als Sepultur eingerichtet.
+Huebsche _Wendeltreppe_, in der sich got. Masswerkmotive mit spaeten
+Renss.formen vermischen (bez. 1612). Aussen im O und W Renss.Giebel und ein
+zierlicher Renss.Dachreiter. Das SPortal in frgot. Formen jetzt neu, doch
+wohl nach dem alten kopiert, bezeichnend fuer die cisterciensische
+Auffassung der got. Formen. _Grabsteine_: Elisabeth v. Hutten {~DAGGER~} 1383,
+Margarethe v. Hutten {~DAGGER~} 1400, Ludwig v. Hutten {~DAGGER~} 1414, Katharina v. Hutten
+{~DAGGER~} 1415. -- Die _Klostergebaeude_ renss., der Kreuzgang noch got. Auch die
+aeltere Ummauerung des Klosterbezirks erhalten.
+
+_HIMMELSTADT._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1613 mit Wappen des B. Julius Echter. Grosser Hochaltar aus der
+Werkstatt _P. Wagners._
+
+_HIMMELTAL._ UFranken BA Obernburg.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.* gegr. 1232, barock umgebaut. -- _Grabstein_
+des Konrad v. Bickenbach 1354.
+
+_HINTERNAH._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.
+
+*Dorf-K.* 1614. Gute spgot. Formen ohne Renss.beimischung. Nach alter
+Ueberlieferung am rck. Sch. eingezogenes quadr. Altarhaus mit Turm. In
+dieser Zeit und noch spaeter sind in genauer Wiederholung dieses Schemas,
+nur in den Massen wechselnd, mehrere K. in der Umgegend von Schleusingen
+errichtet.
+
+_HIRSCHBERG._ Reuss j. L. LA Schleiz.
+
+*Fuerstl. Schloss,* erb. 1678, veroedet.
+
+_HIRSCHFELD._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Dorf-K.* Rom. Anlage mit eingezogenem rck. Chor, das ursp. 1sch. Lhs.
+1582 mit rohen Netzgwbb. auf 1 Mittelpfl.
+
+_HIRSCHFELD._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Resten, die auf einen ansehnlichen Bau deuten, 1508
+nach O erweitert. -- _Schnitzaltar_ 1518. Gute _Sandsteinepitaphe_ 1623,
+1732. Rom. _Tuerbeschlag_.
+
+_HIRSCHFELD._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* Chor im spgot. OTurm. Lhs. 18. Jh. Ausstattung um 1780, die
+_Statuen_ und _Reliefs_ in der Art _J. P. __ Wagners_.
+
+_HIRSCHFELDE._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Pfarr-K.* spgot. symmetr. 2sch. Hallenkirche, Netzgwbb. auf 2 schlanken
+8eck. Pfll. Aelter (E. 14. Jh.) der eingezogene gestreckte Chor. -- Emporen
+und Stuckdekoration 1718. Ausstattung grossenteils aus derselben Zeit. --
+Schoene _Glocke_ 1573. Huebsche _Sandsteindenkmaeler_ rok. und
+klassizistisch.
+
+Im Dorf ausgezeichnete Beispiele von _Haeusern_ in Lausitzer Bauart, z. T.
+mit laubenartig vorgebautem Obergeschoss.
+
+_HOCHBERG._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Pfarr-K.* Grossenteils neu. -- Bmkw. Ausstattung 1772-88. Sehr gut die
+_Kanzel_ von _Peter Wagner_, klassizistisch. _Madonna_, Holz, um 1480. --
+_Stationsbilder_ (Steinreliefs) und Kreuzigungsgruppe 1626.
+
+_HOCHKIRCH._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* Grosser Saalbau von 1717. -- _Denkmal_ fuer den in der Schlacht bei
+H. 1758 gefallenen Feldmarschall Keith, den Formen nach um 1780.
+
+_HOeCHST_ b. Gelnhausen RB Cassel.
+
+*Wendelin-Kap*. 1415 (?), rest. im 18. Jh.
+
+_HOCHSTADT._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Pfarr-K.* 1616. Altar im Aufbau got. Fluegelaltaere 1612, die Gemaelde bez.
+S im Ring mit 3 Herzen.
+
+*Kapelle* in Gestalt eines 4eck. Turmes, wohl Ueberrest einer Burg.
+Votivrelief mit dem Bilde des Abtes Johann III. von Langheim {~DAGGER~} 1473.
+
+_HOCHSTADT._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+*Pfarr-K.* Spgot. Hallenkirche, Msch. etwas hoeher als die Ssch., Chor 1
+Joch und 5/8 Schluss. Der isoliert stehende Glockenturm wahrscheinlich
+ehemaliger Torturm.
+
+*Rathaus* renss., unten offene Steinhalle, oben Fachwerk.
+
+HOeCHSTADT a. Aisch. OFranken BAmtsstadt. *Stadt-K.* um 1400, aus welcher
+Zeit der gewoelbte polyg. Chor; die Schiffe 1551, 1571, 1728 umgebaut und
+mit Emporen versehen; Fassade italisierend bar. -- _Wandtabernakel_ 14. Jh.
+_Altaere_ und _Kanzel_ rok. Im Chor auf schoener got. Konsole S. _Georg_ E.
+15. Jh. Hoelzerne _Pietas_ A. 15. Jh.
+
+*Spital-K*. 1517, unbedeutend.
+
+*Schloss.* Westl. Teile 15.-16. Jh., sonst 18. Jh., ohne Kunstwert.
+
+*Torturm* aus sp. Ma.
+
+_HOeCKENDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Dorf-K.* ursp. rom. Basilika, sehr verunstaltet. -- _Altarwerk_ mit 2
+beweglichen und 2 festen Fluegeln, um 1515. -- _Grabsteine_ und
+_Wappentafeln_.
+
+_HOeCKENDORF._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Dorf-K.* 19. Jh. Ausstattung und _Denkmaeler_ 16. und 17. Jh., nicht ohne
+Interesse.
+
+_HOF._ OFranken BAmtsstadt.
+
+*Stadt-K. S. Michael 1230.* Nach Brand 1826 fast ganz erneuert, erhalten
+nur der Unterbau der WTuerme und die Vorhalle. Der alte Gr. scheint dem der
+gleichzeitig gegruendeten Stadt-K. in Bayreuth aehnlich gewesen zu sein.
+
+*Lorenz-K.* Nach Brand 1292 neugebaut; dann der Unterbau des WTurms; sonst
+Umbau des 16. und 19. Jh. -- _Fluegelaltar_ 1470. -- _Grabsteine_ A. 17.Jh.
+_Bronzeepitaph_ 1730.
+
+*Spital-K*. Got., ungegliedertes Rck., fast quadr. Flachdecke mit 90
+Gemaelden von _M.H. Lohe_; weitere 53 auf den Bruestungen der Doppelempore.
+Originelle Ausstattung. Schnitzaltar 1511. Gemaltes Epitaph eines
+Cranachschuelers 1573; ein anderer bez. H H B 1556 (wohl _Joh. Hagenberger
+d. Ae._).
+
+*Rathaus* 1563-66 von _Nickel Hofmann_ von Halle; 1823 eingreifend
+veraendert.
+
+_HOF._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Ziemlich stattlicher Bau von 1692, das Innere 1844 wesentlich
+umgestaltet. Maechtiges _Altarwerk_ aus Sandstein, Alabaster und Holz mit
+Malereien auf Zinkblech, zum Andenken an Dietrich v. Schleinitz {~DAGGER~} 1612.
+_Taufstein_ um 1600. _Denkmaeler_: fuer H.A. v. Haugwitz {~DAGGER~} 1544, die in
+Bewegung und Charakteristik vortrefflich gegebene kniende Ritterfigur waere
+des _Hans Schickentanz_ wuerdig; S.J. v. Schleinitz {~DAGGER~} 1559, von einem
+geringeren Dresdener Meister; andere aus derselben Familie 1595, 1612,
+1660.
+
+*Schloss.* Die beiden aelteren Fluegel um 1570, die juengeren nach M. 18. Jh.
+Praechtiger Kamin aus Meissener Porzellan, aus dem Boxbergschen Palais in
+Dresden stammend. _Gemaelde_ von _A. F. Oeser_. Zahlreiche
+_Sandsteinfiguren_ aus 18. Jh.
+
+_HOFGEISMAR._ RB Cassel Kr. Hofgeismar.
+
+*Liebfrauen-K*. in der Altstadt. -- Uebergangsstil, z. T. got. umgebaut
+(Inschr. 1330). -- Hallenkirche von 4 Jochen. Der aus dem 12Eck
+geschlossene Chor im 19. Jh. abgebrochen. Am suedl. Ssch. zierliches got.
+Portal von eigentuemlicher Anlage. Am WTurm rundbg. Portal mit
+Wuerfelknauf-Saeulen. -- _Chorgestuehl_ 14. Jh., an den Wangen grosse Blaetter.
+-- Ueber dem Pfarrstand spgot. _Altarfluegel_.
+
+*K. in der Neustadt*. Got. Hallenkirche. Dicke Rundpfll. mit einfachen
+Kaptt., an den Schiffmauern gegliederte Kragsteine, Der 1sch. Chor mit
+polyg. Schluss hoeher und schlanker. Der WTurm hat diagonal gestellte
+Strebepfll., unterer Teil bez. 1341, oberer 1460.
+
+*Gilde- und Hochzeitshaus*. FrRenss. Modern umgebaut. *Schloesschen
+Montcheri*. 1789 von _S. L. Du Ry_, eine fast genaue Wiederholung des
+Schloesschens in Bad Nenndorf.
+
+_HOFHEIM._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Stadt-K.* spgot., ausgebaut 1593 (der stattliche Turm wohl von Wolf
+Behringer) und besonders eingreifend 1740. -- Mehrere Reste von
+_Holzplastik_, u. a. ein hl. Diakon, Richtung _Riemenschneiders_.
+
+Wohlerhaltene *Stadtbefestigung* 16.-18. Jh.
+
+_HOFSTETTEN._ UFranken BA Gemuenden.
+
+*Pfarr-K.* Turm 16. Jh. Lhs. 1614. Im Hochaltar beachtenswerte _Pietas_,
+Holz, 1. H. 16. Jh. -- Am Chorbogen _Selbdritt_ um 1700.
+
+_HOHENBERG._ OFranken BA Rehau.
+
+*Burg,* gut erhalten und sehenswert.
+
+_HOHENEICHE._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Dorf-K.* Rom. Anlage. Rom. Tympanon.
+
+_HOHENGANDERN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.) neu. Der ueppige Rok.Altar aus S. Martin in Heiligenstadt
+von _E. Rickmann_ um 1760; auf ihm spgot. _Pietas_.
+
+_HOHENKIRCHEN._ Sachsen-Gotha LA Ohrdruf.
+
+*Dorf-K.* 1511 mit vermauerten rom. Bogenfriesen. -- _Kanzelaltar_ 1776.
+
+_HOHENKIRCHEN._ RB Cassel Kr. Hofgeismar.
+
+*Dorf-K.* Rom. Anlage. Rom. Tympanon mit Gotteslamm.
+
+_HOHENLEUBEN._ Reuss j. L. LA Gera.
+
+*Fuerstl. Schloss,* spgot., 1. H. 16. Jh.; mit der Zeit unansehnlich
+geworden.
+
+_HOHENLOHE._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+Ehem. *Nonnen-Klst.-K.,* erb. ca. 1240. Ungewoehnl. Anlage, fast
+gleicharmiges Kreuz, flachgedeckt, 2 huebsche rom. Portale an den
+Kreuzfluegeln, am Chor Drillingsfenster.
+
+_HOHENSTEIN._ K. Sachsen AH Glauchau.
+
+*Stadt-K.* 1756. Saalbau mit 1/2 rd. Schluss, Emporen ringsumgefuehrt
+(Veraenderungen 1889). Schoener _Taufstein_ 1764.
+
+_HOHENSTEIN._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Kirche* 16.-18. Jh. _Holzrelief_ mit Abendmahl, Sockel eines Altarwerkes
+aus 16. Jh. Grosses reiches _Grabmal_ des Generals v. Imhof {~DAGGER~} 1768.
+
+*Schloss* 15.-18. Jh. Mobiliar 17. und 18. Jh. Gut erhaltener Empire-Saal.
+Reste von rok. Gartendekoration.
+
+_HOHENTURM._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Dorf-K.* Rom. flachged. Sch. und eingezogenes quadr. Altarhaus mit 1/2
+kr. Apsis, feine rom. Tuer.
+
+_HOHLSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* Ursp. rom. Missionskapelle. Spgot. _Pietas_.
+
+_HOHNSTEIN._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Stadt-K.* 1725 von _George Baehr_. Die Umfassungsmauern einer aelteren K.
+mussten benutzt werden. Gr. naeherungsweise quadr. mit abgestutzten Ecken,
+eingezogener quadr. Chor 1/2kr. geschlossen; Emporen und Baenke zentrisch
+aus Kreissegmenten; Kanzel und Orgel ueber dem Altar. -- Aeusseres schlichte
+Lisenenarchitektur, durch die malerische Gruppierung der Daecher und des
+suedoestl. angeschobenen Turmes nicht ohne Reiz.
+
+*Schloss.* Der ursp. sehr starke Bau halb zerstoert, der bestehende seines
+Charakters entkleidet. Reduzierte Kap. aus 15. Jh. [_Kanzel_ im Dresdener
+Altert.-Ver.]
+
+_HOLLFELD._ OFranken BA Ebermannstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1774-77 von _Neumann d. J._ und _Vogel_. -- _Statuen_ der
+Fassade und des Hochaltars von _J.L. Kamm_, _Gemaelde_ der Seitenaltaere von
+_Anwander_.
+
+_HOeLLRICH._ UFranken BA Gemuenden.
+
+*Schloss.* Malerische Wasserburg aus E. 16. Jh., 3 Fluegel mit 4
+Ecktuermchen.
+
+*Ruine Reussenberg*. Erb. durch die Thuengen 1333. Aufrecht stehen der
+Wohnbau, Reste des Wirtschaftsgebaeudes und des Beringes.
+
+_HOLLSTADT._ UFranken BA Neustadt a. S.
+
+*Dorf-K.* stark befestigt mit doppeltem Mauerring; Torturm, Eckturm.
+
+Ehem. *Hof* des Klst. Bildhausen, schoener Komplex von Renss.Bauten.
+_Stuckdecken_ 18. Jh.
+
+_HOLZHAUSEN._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* Turm von 1608, Lhs. 1736. Hochaltar klassizistisch um 1780.
+Nebenaltaere Fruehbarock um 1660; auf ihnen _Holzfigg_. St. Kilian und St.
+Rochus nach 1500.
+
+_HOLZKIRCHEN._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+Ehem. *Kloster-K.* erb. von _Balthasar Neumann_ 1730. Signierter Gr. in
+der Wuerzb. Univ.-Bibl. erhalten, woselbst auch die interessanten
+Konkurrenzplaene _L. Dientzenhofers_. Reiner Zentralbau, in der Komposition
+fuer Neumann auffallend einfach. Fast regulaeres Achteck, im Innern
+abgerundet. An den Ecken korinth. Saeulen auf hohem Sockel, die ein
+architraviertes Hauptgesims tragen. Darueber die im Querschnitt nicht ganz
+halbkreisfoermige Kuppel mit geschlossenem Tambour. Aussen die Glieder aus
+rotem Sandstein, Mauer weiss. An den Ecken korinth. Pilaster, dann Gebaelk
+und Attika. Auf dem Pyramidendach zierliche Laterne in Form eines
+Tempietto. Trotz der nicht bedeutenden Masse (innerer Durchmesser 15m, Hoehe
+20 m) ist der Raumeindruck des Innern maechtig. Die Proportionen nach einem
+genau durchgefuehrten Triangulationssystem. Die stark klassizistische
+Architektur ist fuer _Neumann_ in dieser Fruehzeit ungewoehnlich; nur die
+(nicht erstklassigen) Rok.Stuckaturen in der Kuppel und am Gesimse zeigen,
+dass wir uns am Anfange des 18. Jh. befinden. -- An der Aussenseite
+eingemauertes _Rotsandsteinrelief_ des 12. Jh., aus zwei nicht
+zusammengehoerigen Stuecken bestehend: Kopf eines Heiligen; Christus auf der
+Eselin; Gottvater mit dem Einhorn. Die ikonographische Idee nicht recht
+verstaendlich. -- _Neumanns_ Risse fuer das _Klostergebaeude_ kamen nicht zur
+Ausfuehrung. Das Vorhandene unbedeutend. Eingemauerte Reste des sprom.
+Kreuzgangs.
+
+_HOLZZELLE._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Benedikt.-Nonnen-Klst*. Duerftige Reste. Eine aeltere Zeichnung der Ruine
+zeigt ausgebildete rom. Formen; 2 Tuerme im Winkel zwischen Lhs. und Qsch.
+(ein Merkmal der Hirsauer Schule, auf welche jedoch der Chor nicht
+hinweist). [Ein figurenreiches, nach der fluechtigen Abb. zu urteilen,
+bedeutendes _Tympanon_ jetzt in Eisleben in Luthers Sterbehaus.]
+
+_HOMBERG._ RB Cassel Kr. Homberg. *Pfarr-K.* S. Maria. Beg. 1340, Turm
+1374 von _Heinrich v. Hesserode_ (Inschr.). Hallenkirche von 4 Jochen,
+Chor 1sch. 3 Joche und 5/8 Schluss. Schlanke Rundpfll. mit 4 Diensten.
+Gwbb. der Ssch. stark gestelzt. Fenster 3teilig, in Masswerk und Gewaende
+reich gegliedert. Der maechtige WTurm in sehr reinen Formen. Stattliches
+WPortal.
+
+*Marktbrunnen*. Die 7 Sandsteinreliefs mit Szenen aus der Passion wohl von
+einem Stationsweg.
+
+*Got. Haeuser* hinter der Kirche und Gasthaus Krone.
+
+*Stadtmauer* mit Tuermen.
+
+_HOMBURG A. MAIN._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+Ehem. *Schloss*. Anlage des 16. Jh. mit rundem rom. Bergfried. -- In der
+_Burkhardusgrotte_ (im Schlossberg) guter _Altar_ von 1613 mit Figuren und
+Reliefs aus Alabaster, in der Art des _M. Kern_.
+
+_HOMBURG_ a. d. Wern. UFranken BA Gemuenden.
+
+*Burgruine*. Eine der bedeutendsten in Deutschland und prachtvoll gelegen.
+Der riesige Komplex gliedert sich deutlich in zwei Teile, die Hauptburg,
+die im Bering und in einigen Bauteilen auf das 12. Jh. zurueckgeht. Durch
+Halsgraben geschieden von der Vorburg. Diese aus dem 14. Jh. ff. mit
+Kapelle, Wirtschaftsbauten und starker, von grossen Mauertuermen bewehrter
+Ringmauer.
+
+_HOPFERSTADT._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Dorf-K.* spgot. -- Guter _Oelberg_ um 1500. -- An der Auber Strasse bmkw.
+_Bildstock_ A. 15. Jh.
+
+_HOeRNITZ (ALT-)._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Schloss* 1651 vom Zittauer Meister _Valentin_. Die Giebel der rck. Anlage
+mit dem massigen alten Turm wirkungsvoll zusammenkomponiert.
+
+_HOeRNITZ (NEU-)._
+
+*Schloss* 1751, gutes Beispiel dafuer, wie bei aeusserster Beschraenkung der
+dekorativen Mittel doch eine vornehme und reizvolle Wirkung erreicht
+werden konnte (jetzt Brauerei).
+
+_HOeRSELGAU._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen.
+
+*Dorf-K.* 18. Jh. _Altarwerk_ A. 16. Jh. mit ungewoehnlich grossen, nicht
+ueblen Figg.
+
+_HOeRSTEIN._ UFranken BA Alzenau.
+
+*Pfarr-K.* Schiff rom., Chor got.
+
+_HOSTERWITZ._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Dorf-K.* schlicht spgot. Anlage, 1774 umgebaut. -- _Altar_ um 1580 in der
+Art des _Hans Walther_, spaeter umgearbeitet; _Denkmaeler_ 1641, 1788.
+
+_HUBERTUSBURG._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Jagdschloss*. Seit 1721 fuer den Kurprinzen Friedrich August von _J. Ch.
+Naumann_, fast ganz neu gebaut 1743-51 von _Joh. Chr. Knoefel_, eine
+Hauptleistung der Dresdener Schule. Sehr grossraeumige Anlage inmitten
+weiter Forsten. Zuerst in Triklinienform 55 : 80 m. Der Hauptfluegel durch
+einen kraeftigen polygonalen Mittelbau mit turmartigem Aufsatz, die
+Seitenfluegel durch, flache Endrisalite belebt. Aus dieser ersten Zeit
+stammen auch einige Nebengebaeude. Der Umbau verlaengerte die Seitenfluegel
+und schloss das Ganze zu einem grossen Viereck von 97,5 : 80,5 m ab. Das
+Aeussere blieb einfach in der Behandlung; die innere Ausstattung, an der
+_Matielli_, _Knoeffler_, _Dieterici_ und _Oeser_ teilnahmen, ist
+grossenteils zerstoert; eine Ausnahme macht der westl. Ecksaal und die
+Kapelle; letztere in einfachen Architekturformen, aber durch die
+durchgehende Verwendung von Stuckmarmor von feiner, vornehmer Wirkung; die
+Plastik des Hochaltars von _Matielli_ duerfte dessen Kunst in ihrem
+Hoehepunkt darstellen; die Gemaelde der Seitenaltaere von _Silvestre_; die
+reizende plastische Dekoration der Eingangsnische mit dem Weihwasserbecken
+wohl von _Knoeffler_.
+
+_HUeLFENSBERG._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Wallfahrts-K*. Spgot. Hallenkirche, roh und duerftig, neuerdings
+ausgebaut. Der _Crucifixus_ ("Huelfenskreuz") gilt fuer Arbeit des 12. Jh.;
+vielleicht eher archaistische Nachahmung.
+
+_HUMMELSHAIN._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Dorf-K.* _Schnitzaltar_ aus der Saalfelder Schule.
+
+_HUeMPFERSHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche* got. 1603, rest. 1725 und 1826. _Schule_ 1623.
+
+_HUeNFELD._ RB Cassel Kr. Huenfeld.
+
+*Protest. K*. (ehem. Chorherrenstift). Der Umbau 1857 hat wenig vom ma.
+Bau uebrig gelassen.
+
+*Kathol. K*. Spaetestgot. Hallenkirche ohne Strebepfll. -- _Taufstein_ 1495.
+
+*Ringmauern* gut erhalten.
+
+_HUTSBERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Burgruine*. Palas mit rck. und rundbg. Fenstern, darin Steinsitze. An der
+Ringmauer Reste des Wehrganges.
+
+_HUeTTENGESAeSS._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Turm und reichem Renss.Portal von 1597.
+
+
+
+
+_I_
+
+
+_ICHSTEDT._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Frankenhausen.
+
+*Dorf-K.* 1719, rom. Chorturm, tuechtiges Renss.Epitaph.
+
+_ICHTERSHAUSEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Nonnen-Klst.-K*. (erst Benedikt., dann Cisterc.). Sueddeutsches Schema.
+3sch. Basilika mit 3 gleichfluchtigen Apsiden (Inschr. 1154). Das Qschiff
+ueber die Sschiffe nicht hinausragend. Im 17. Jh. auf 1 Sch. reduziert, die
+Doppeltuerme im W verderbt erhalten. -- Herabgekommenes Schloss 16. und 17.
+Jh.
+
+_IHLEWITZ._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.* Gutes Beispiel einer rom. Anlage einfachster Art. Rechteck mit
+eingezogener 1/2 kr. Apsis.
+
+_ILMENAU._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Stadt-K.* 1609 erneuert mit Schonung der got. oestl. und westl. Teile.
+Hinter dem Altar hoher _Kanzelbau_ etwa 1760-70.
+
+*Schloss* 1616, im 18. Jh. etwas ueberarbeitet. -- *Marktbrunnen* 1702.
+
+_IMMENHAUSEN._ RB Cassel Kr. Hofgeismar.
+
+*Stadt-K.* Sch. bez. 1409, Chor 1443. Hallenkirche mit polyg. Chor und
+WTurm. Msch. mit quadr., Ssch. mit schmaeleren Gwbb. Schafte 8eck. mit
+einfachem Kaempferglied. Scheidebgg. aus derselben Grundform profiliert. --
+_Sakramentshaus_, _Weihwasserstein_, _Chorstuehle_ spgot.
+
+*Rathaus.* Fachwerkbau des 17. Jh.
+
+*Ringmauern und Tuerme* z. T. erhalten.
+
+_IMMICHENHAIN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+*Kirche* des ehem. Augustiner-Doppel-Klst. Frgot. mit rom. Erinnerungen,
+nach 1250. Einfaches Rck. mit westl. Nonnenempore.
+
+_INGERSLEBEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Dorf-K.* Mischbau, aelteste Teile 1398. -- Am *Herrenhof* Hoftor mit
+Nebenpfoertchen in guter Renss.
+
+_INGOLSTADT._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Dorf-K.* 1751 von _Balthasar Neumann_. 1sch. flachgedeckte Anlage mit
+WTurm und belebter Fassade. Ausstattung teils gleichzeitig (Hochaltar),
+teils aelter. _Epitaphe_ der Herren v. Geyer 1570, 1601.
+
+_IPTHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Wallfahrts-K*. M. 18. Jh. Architektonisch unerheblich, doch wegen der
+inneren Ausstattung besuchenswert. Vermutlich sind es Wuerzburger Kuenstler,
+die sich in diesem volkstuemlich abgestimmten Rokoko munter und dreist,
+dabei mit entschiedener Begabung, haben gehen lassen. _Deckengemaelde_ bez.
+_G.A. Urlaub_ 1762.
+
+_IRMELSHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Pfarr-K.* Zahlreiche v. Bibrasche _Epitaphe_ 16.-18. Jh.
+
+*Wasserburg* der Herren v. Bibra. Malerisch reizender Bau aus Ma. und
+Renss. -- Kamin 1561.
+
+_ISLING._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Pfarr-K.* Chor und Turm A. 15. Jh., Lhs. 1729, aus derselben Zeit die
+Ausstattung.
+
+
+
+
+_J_
+
+
+_JAeGERSBURG_ b. Forchheim. OFranken.
+
+*Schloss.* 1718-21 von _Joh. Dientzenhofer_ fuer Bischof Lothar Franz v.
+Schoenborn. Einfaches 3stoeckiges Herrenhaus mit Ecklisenen, giebelgekroentem
+Mittelrisalit, hohem Dach.
+
+_JAHNA._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Ansehnlicher spgot. Bau A. 16. Jh. Flachgedecktes Sch.,
+eingezogener polyg. Chor mit _Glasgemaelden_.
+
+_JAKOBSTAL._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Einheitlicher und bezeichnender Bau von 1779.
+
+_JECHABURG._ Schwarzburg-Sondershausen LA Sondersh.
+
+*Dorf-K.* 1726 an Stelle einer rom. Stifts-K. -- Auf dem Frauenberg
+Grundmauern einer rom. K. von normaler Kreuzgestalt mit Chorquadrat, Apsis
+und Nebenapsiden.
+
+_JENA._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Stadt-K. S. Michael*. Ehem. Cisterc.-Nonnen-Klst., gegr. M. 13. Jh.,
+Neubau von 1438-1528, Turm erst 1557 voll. Mehrfach erneuert, sehr
+verstaendnislos 1873. Noch immer praechtige Raumwirkung. Hallenkirche mit 7
+Jochen und Langchor; frueher direkt mit dem noerdl. anstossenden Klst.
+verbunden: unter ihm offene Durchgangshalle (wie in Kahla und in der
+Deutschordenskirche in Wuerzburg). 2 Sakristeiraeume mit Piscine und got.
+Steinaltar; der eine im 17. Jh. als Fuerstengruft eingerichtet und mit
+Metallarbeiten von schoener Arbeit. In den Westjochen kunstvolle
+Bienenzellengewoelbe. Im Nordschiff steinerne Nonnenempore (15. Jh.); 1873
+nach O verlaengert). Im noerdl. Ssch. steinerne Emporen, alte und neue
+Bestandteile gemischt. Aussen an der SSeite ein reiches spgot. Portal, von
+gekuenstelter Komposition, aber malerisch wirksam; Kielbogen mit
+Teilungspfosten, das Ganze in einer tiefen Nische mit Steinbalkendecke, an
+deren Vorderkante ein schwebender Bogenfries, darueber eine Fenstergruppe.
+Der WTurm unter Veraenderung des Bauprogramms nachtraeglich (E. 15. Jh.)
+hinzugefuegt. Feine, interessante Bauformen. Ueber der Eckvermittlung vom
+4Eck zum 8Eck befanden sich (jetzt zerstoert) Fialen, von welchen duenne,
+mit Kantenblumen gezierte Strebeboegen ausgingen. -- Spgot. _Taufstein_;
+spgot. _Kanzel_ ganz rest.; bronzene _Grabplatte Martin Luthers_ nach dem
+Gemaelde von _Cranach_, fuer Wittenberg bestimmt, 1551 hier aufgestellt;
+_Grabstein_ der Familie _Cospoth_ 1632-1676; zahlreiche _Gedenktafeln_. --
+[Von den einst 16 Altaeren nur das Mittelstueck eines einzigen erhalten,
+jetzt im Museum, wo auch ein bmkw. steinernes Vesperbild von ca. 1350].
+Nahe der K. Holzfig. eines Bischofs um 1520. Aussen ein verwittertes
+_Selbdritt_ und (am Turm) ein stilgeschichtlich interessantes
+Kreuzigungsrelief, wohl vom Jenaer Bildhauer _Hans Gronig_.
+
+*Collegienkirche* (Dominikaner). Ursp. 1sch.; spaeter ein niedriges Ssch.
+im N hinzugefuegt. Das spgot. Gewoelbe laesst eine ursp. flache Balkendecke
+vermuten. Der im S anstossende Kreuzgang z. T. erhalten. _Orgel_ 1701, mit
+reichem Prospekt, grosse Menge von _Gedenktafeln_ und _Wandgraeber_ fuer
+Professoren und Studenten des 16.-18. Jh.; aussen am Turm grosses
+dekoratives saechsisches _Wappen_ 1557 mit Inschr. betreffend die Gruendung
+der Universitaet. -- Vom anstossenden ehemaligen Dominikaner-Klst., 1558-1858
+Universitaet, sind einige Zellen und das got. Torhaus erhalten.
+
+*Garnisons-K*. 1686. Viele Gedenktafeln.
+
+*Katholische K. Joh. Bapt.,* rom., 11. Jh. Die Kaempferkaptt. am ehemaligen
+Apsidenbogen koennten noch spaetottonisch sein. Sonst der Chor spgot.
+umgebaut. Dagegen im Langhaus 3 fruehrom. Fensterchen. Das Ganze dem Typus
+der thueringischen Missionskapellen zugerechnet, leider 1905 durch Querhaus
+und andere Vergroesserungen entstellt. -- Neben dem SPortal _Grabplatte_ der
+Jutta Sellerz 1382. Auf dem Friedhof doppelseitige _Passionsstatue_ auf
+Saeule bez. _Hans Gronig_ 1484, feine Steinskulptur. Manches Originelle
+unter den _Grabmaelern_ des 17. und 18. Jh.
+
+*Rathaus,* ehemals mit offener Erdgeschosshalle, um 1340, rest. 1700. Bmkw.
+der grosse Vorsaal. Sitzungszimmer mit Ausstattung des 17. Jh. --
+*Burgkeller,* derbe Renss. um 1546. -- *"Goehre"* (Weinhaus) am Markt, mit
+spgot. Portal.
+
+*Haus Weimar*. 1618, 1666; im Innern ziemlich praechtige Stuckdecken --
+Mehrere Professorenhaeuser des 17. und 18. Jh. -- Reste der
+*Stadtbefestigung,* dazu der malerische runde Pulverturm (13. Jh.?) ueber
+Bastei von 1430.
+
+_JESBERG._ RB Cassel Kr. Fritzlar.
+
+*Schlossruine*. Seit 15. Jh. in Truemmern.
+
+_JESTAeDT._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Kirche.* Rom. Turmchor, spaeter nach O verlaengert. Im flachgedeckten
+Schiff Rundbg.Fenster. Got. Ueberarbeitungen 1588, 1599 (Inschr.). Hoelzerne
+Emporen. -- _Grabmal_ des Wallrab von Boyneburg {~DAGGER~} 1572, der Ritter in
+voller Ruestung kniet vor dem Gekreuzigten, umgeben von Weib und Kind.
+
+*Edelhof* 1561, 1612, schlichtes Bauwerk, z. T. aus Fachwerk.
+
+_JOACHIMSTEIN._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Fraeuleinstift*. Erb. 1722-28 auf Kosten J. S. v. Zieglers. Grosse
+praechtige Anlage. Gestrecktes Rck. mit Querfluegeln in der Mitte und an den
+Enden; 3 Geschosse mit 17 Fensterachsen, Erdgeschoss als Sockelbau, die
+Obergeschosse in den Risaliten mit durchlaufenden Pilastern. Mittelgiebel
+und geschweiftes Mansardendach. Bedeutend behandeltes Vestibuel und
+Treppenhaus, grosser Saal durch beide Obergeschosse, im kreuzgewoelbten
+Erdgeschoss Logier- und Wirtschaftsraeume, im 1. Obergeschoss
+Gesellschaftszimmer, im 2. die Wohnzimmer der 12 Stiftsfraeulein.
+_Bildnisse_ der saechsischen Kurfuersten und aus der Familie v. Ziegler. --
+Der franzoesische Garten wenig veraendert. Reichliche Dekorationsplastik. 2
+gesonderte Pavillons mit grossem Gartensaal.
+
+_JOHANNESBERG._ RB Cassel Kr. Hersfeld.
+
+Ehem. *Benedikt.-Propstei,* gestiftet 1013. Von den Gebaeuden nur das
+Bruderhaus erhalten, jetzt Schafstall, ausser kleinen rom. Fenstern keine
+formierte Architektur. Fuer die K. erwiesen zufaellige Grabungen kreuzf.
+Gr., auch wurden rom. Kapitelle gefunden (verschleudert).
+
+_JOHANNISBERG._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+*Kirche* der 812 gegr. *Benedikt.-Propstei*. Am WTurm, dessen bar.
+Dachwerk einen 8seit. rom. Steinhelm umschliesst, schoenes sprom. Portal mit
+Zickzackornament, das Sch. im 15. Jh. erneuert. Inneres barock. --
+*Schlossbau,* jetzt Domaene, 1769 umgebaut von _Herwarthel_ aus Mainz (nach
+Entwurf von _Welsch_?). Fresko im Festsaal bez. 1732. Die grossartigen
+Gartenanlagen z. T. erhalten.
+
+_JOeHSTADT._ K. Sachsen AH Annaberg.
+
+*Stadt-K.* 1675. -- _Altarwerk_ von _Andreas Petzold_ 1676, Holz, 6,3 m Br.
+: 9 m H., in der Mitte in lebensgrossen freien Figuren die Anbetung der
+Koenige.
+
+_JUeCHSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* 1628. Huebsche, stimmungsvolle Inneneinrichtung.
+
+_JUNKERSDORF._ UFranken BA Hofheim.
+
+*Dorf-K.* Frgot. Turmchor mit umfaenglichen _Wandgemaelden_ aus M. 15. Jh.
+(rest. 1906), an der OWand Juengstes Gericht; ferner S. Michael und Szenen
+aus der Geschichte von S. Georg, S. Bernhard, S. Veit. An der Untersicht
+des Chorbg. die klugen und toerichten Jungfrauen. An der WWand des Lhs. S.
+Christoph u. a. m. Saemtliche Szenen auf weissem Grund mit roten Sternen.
+
+_JUNKERSDORF._ UFranken BA Ebern.
+
+*Dorf-K.* sprom. Anlage, Chor im OTurm mit Tonnengwb. -- Schoenes
+*Fachwerkhaus* von 1617.
+
+
+
+
+_K UND C_
+
+
+_CABARZ._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen.
+
+*Dorf-K.* 1670. Mit huebscher _Kanzel_.
+
+_KADITZ._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Dorf-K.* um 1500. -- _Altar_ 1756 von _F. G. Knoefel_.
+
+_KAHLA._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Stadt-K.* Gemengbau, wesentlich 15. Jh., eindrucksvoller Chor. Die
+Durchfahrt unter demselben jetzt zugemauert (vgl. Jena). In der Sakristei
+Reste von Schnitzaltaeren. -- Steinfigg. von einer _Oelberggruppe_ um 1500. --
+Reste von *Stadtbefestigung*. -- *Leuchtenburg,* 3/4 Stunden oestl. auf
+hohem Bergkegel. Umfangreiche Anlage mit rundem Bergfried des 12. Jh.,
+Geschuetztuerme 16. Jh. Alles andere rettungslos verrestauriert (Burghotel).
+
+_KAeLBERAU._ UFranken BA Alzenau.
+
+Wallfahrts-K. got.
+
+_CALBITZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Der breite WTurm 13. Jh., Sch. 1724 von _David Schatz_,
+eigentuemlich der geschweifte Gr. des Altarhauses. Reiche
+Barockausstattung.
+
+_KALBSRIETH._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* 18. Jh. -- Guter spgot. _Schnitzaltar_.
+
+_CALDERN._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Pfarr-K.* 1250 dem Cisterc.-Nonnen-Konvent geschenkt. Der Bau um weniges
+aelter. Schlichter spaetestrom. Gwb.Bau. Hauptsch. mit 3 rippenlosen
+spitzbg. Kreuzgwbb. Nur an der NSeite ein durch spitzbg. Ark. vermitteltes
+Ssch.
+
+_CALLENBERG._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Unterschloss*. 8eck. Turm, dessen untere Haelfte im 15. und 16. Jh., dessen
+obere Haelfte im 17. Jh. erbaut. Der Hauptbau 1857 im engl.-gotischen Stil
+vollstaendig umgestaltet.
+
+*Oberschloss*. Erb. auf Mauern des Ma. A. 17. Jh., 1639 voll. Von dem
+damals geplanten, sehr umfangreichen Schlossbau des Herzogs Johann Casimir
+ist nur die _Schloss-K_. erhalten, bzw. fertig geworden. 3sch. Hallenkirche
+in got. renss. Mischstil. 3 Paar toskan. Sll. tragen das aus Korbbgg. und
+Spitzbgg. zusammengesetzte Rippengewoelbe. Emporen auf Kreuzgewoelben. Reich
+geschnitzte Holztuer von 1639 auf der Empore. Rest. 1845 und 1882. -- Die
+farbigen _Glasfenster_ aus alten und neuen Teilen gemischt. --
+_Steinkanzel_ und _Taufstein_ mit kopioesem Schmuck in originellem
+Fruehbarock. -- Der anstossende Wohnbau 1831, 1882.
+
+_KALTENBORN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Augustiner-Chorherrenstift*. Wenige Ornamentreste der rom. K.
+
+_KALTENLENGSFELD._ Sachs.-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche.* Altarhaus im got. OTurm, Hauptraum Emporensaal von 1721.
+
+_KALTENNORDHEIM._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Martinsburg*. Das "alte Schloss" Ruine, das "neue Schloss" 1752-54
+schlichter Bau fuer die Behoerden.
+
+_KALTENSUNDHEIM._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Kirche* auf dem stark befestigten Huegel der untergegangenen Wolframsburg.
+Schlichter spgot. Bau mit Flachdecke, rest. 1604. Turm ueber dem Chor. --
+*Fachwerkhaeuser* 17. und 18. Jh.
+
+_KALTENWESTHEIM._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* auf befestigtem Huegel. Die jetzige K. 1799. Auf der flachen
+Bretterdecke grosses _Gemaelde_ der Himmelfahrt.
+
+*Burgruine*. Nur die Ringmauer streckenweise erhalten.
+
+_CAMBURG._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Stadt-K.* Der vortretende WTurm Ueberrest der rom. Anlage, sonst spgot.
+Hallenkirche mit Veraenderungen 1703.
+
+*S. Cyriacus* (1-1/2 km westl. im Walde). Ruine einer einfachen rom.
+Pfl.Basilika.
+
+*Burgruine*. Runder rom. Bergfried, vielleicht 11. Jh.
+
+_KAMENZ._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Haupt-K*. Die Zeit des ersten Baues ungewiss, Wiederherstellung nach Brand
+im Hussitenkriege 1429. Urspr. 3sch. Hallenbau, nach N um ein 4. Schiff
+erweitert, gestreckter 1sch. Chor. Der letztere aus Granitquadern, das
+Langhaus aus Bruchstein mit Backsteingiebeln, welche so angeordnet sind,
+dass je 2 Schiffe unter 1 Satteldach zusammengefasst werden. Der Turm
+springt in die NWEcke ein. Steinerne spgot. Empore im W. --
+Mittelalterliche Einrichtung. Bmkw. _Kreuzigungsgruppe_ (ehemals auf dem
+Triumphbogen), Zeit nicht leicht zu bestimmen, etwa A. 15. Jh., aber mit
+altertuemelnden Zuegen. _Michaelisaltar_ 1498, im Schreine die Figur des
+Seelenwaegers, Fluegel bemalt. _Hauptaltar_ um 1520, 3 Vollfigg. im Schrein,
+je eine an den Fluegeln, sehr unruhiger malerischer Gewandstil, in der
+Predella Abendmahl, kleinere Figg. im Obergespraenge. Protestantische
+Einrichtung: _Kanzel_ 1566. _Holzemporen_ an den Langseiten 1675-1709. --
+_Votivgemaelde_ von einem Nachfolger Cranachs (wohl _Wolf Krodel_).
+_Epitaph_ mit Juengstem Gericht von _Andr. Dressler_ 1554. Sonstige
+Epitaphgemaelde E. 16. und A. 17. Jh. _Bildnisgrabsteine_ (v. Luettichau, v.
+Nischwitz) aus derselben Zeit. Wandepitaph v. Ponickau 1617 u. a. m.
+
+*Kloster-K*. (Franziskaner) nach 1493. 3sch. Hallenbau im Grundriss der
+Haupt-K. Mit Blenden gezierte Backsteingiebel. Reste spaetgot. Gestuehls.
+Mehrere _Schnitzaltaere_ von bmkw. guter Qualitaet aus dem 2. und 3.
+Jahrzehnt des 16. Jh.
+
+Unbedeutende kapellenartige Bauten des spaeten Ma. sind die Katechismus-K.
+und die Just-K.
+
+Von den aelteren Profanbauten ist durch den Stadtbrand 1842 vieles
+zerstoert. Einige Renss.Tore. Adelshaeuser der Bar.Zeit wie z. B. die
+jetzige Amtshauptmannschaft von 1695. Andreasbrunnen auf dem Markt 1570,
+in der Art _Chr. Walthers._
+
+_KAeMMERZELL._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+*Dorf-K.* Geraeumiger Bau von 1804 mit stattlicher Fassade. -- _Bilder_ aus
+der ehemal. Universitaet in Fulda.
+
+_CANITZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* wesentlich 1697; auf rom. Grundlage.
+
+*Schloss.* 1758, Trikliniengrundriss, die Fluegel nach rueckwaerts. Der
+Hauptsaal hat schlichte Holztaefelung und gemalte Tapeten. Park in
+franzoesischer Anlage.
+
+_KANNAWURF._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Schloss.* Wasserburg. Im jetzigen Bestande 1564.
+
+_CANNEWITZ._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* got. Praechtige _Sandsteinkanzel_ A. 17. Jh., darunter kniender
+Ritter, wohl Wolf v. Starschedel.
+
+_KAPELLENDORF._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+Ehem. *Cistercienser-Nonnen-Kloster-K.,* gegr. 1235 mit Resten einer
+aelteren rom. Pfarr-K. 1503 der Chor zugebaut, und das Lhs. erhoeht, neue
+Nonnenempore in Laenge des alten Schiffs. Mehrere _Grabsteine_ und
+_Epitaphe_, interessant das fuer den Markgrafen von Kirchberg und seine
+Frau von 1410; beide kniend; oben auf einer Konsole der Schmerzensmann.
+
+*Burg* (Wasseranlage) von hervorragend guter Erhaltung, got. Palas 14. Jh.
+mit gesondertem Kuechenbau, doppelter Mauerring, Tuerme 12.-16. Jh.,
+Haupttor Renss.
+
+_KARBACH._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+*Pfarr-K.* Erb. 1611. Turm 15. Jh. Auf dem linken (neuen) Seitenaltar gute
+Holzfigur St. Wolfgang, E. 15. Jh., Richtung _Riemenschneiders_.
+
+_KARLBURG._ UFranken BA Karlstadt.
+
+Von einem 889 genannten Klst., angeblich Stiftung der fraenkischen
+Prinzessin Gertrudis, nichts erhalten.
+
+*Pfarr-K.* spgot. und 17. Jh.
+
+_KARLSDORF._ RB Cassel. Kr. Cassel-Land.
+
+*Dorf-K.* (franzoes. Kolonie). 1704 von _Paul Du Ry_.
+
+_CARLSFELD._ K. Sachsen AH Schwarzenberg.
+
+*Dreifaltigkeits-K*. 1684-88, von _Hans Georg Roth_, angeblich nach, dem
+Plan eines Italieners (?). Fuer Sachsen aelteste Vorform des spaeter von
+_George Baehr_ gepflegten Typus von Zentralbauten; Gr. quadr. mit
+abgestutzten Ecken, durch Anbauten im O (Altarhaus) und W (Vorhalle mit
+Treppen fuer die Emporen) in 8 Eck verwandelt. Kanzel ueber dem Altar. -- Die
+virtuos geschnitzten _Altarfiguren_ italienischen Stils vielleicht von
+_Andreas Petzold_.
+
+_KARLSFRIED._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Burg*. Erb. von Kaiser Karl IV. 1357, von den Hussiten ausgebrannt. Die
+Ruine laesst wenig mehr als den Gr. erkennen.
+
+_KARLSTADT._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K.* Der einzige bedeutendere got. Bau im Bezirk. Radikaler Umbau
+einer sprom. Basilika, von welcher erhalten: der WTurm ganz, die unteren
+Teile der Umfassungsmauern des Lhs., die Vierungspfll. und die alte
+Sakristei. Im letzten Viertel des 14. Jh. der gestreckte Chor mit 5/8
+Schluss (wohl von demselben Meister, wie der Chor der K. in Dettelbach),
+das Qsch. und das als Hallenkirche mit schlanken kaempferlosen Pfll. und
+Netzgwbb. behandelte Lhs. Im WJoch steinerne Querempore. Das hohe Dach
+verdeckt die OSeite des schoenen rom. Turms. -- 1614 _dekorative Bemalung_
+von _W. Ritterlein_ (vgl. Buchold). Spgot. _Wandgemaelde_ im Chor und Qsch.
+(sehr rest.). Zierliche _Steinkanzel_ mit feinen Reliefs, 1523, Werkstatt
+_Riemenschneiders_. In der Rienecker-Kap. grosser steinerner _Salvator_ 2.
+H. 14. Jh. Vortreffliche _Holzfig_. des hl. Nikolaus von
+_Riemenschneider_. Am Turm interessante Steinstatue, _S. Georg_ zu Pferde,
+um 1520. -- Zahlreiche _Grabdenkmaeler_: hervorzuheben die Bildnissteine der
+Voegte von Rieneck, aus 1. H. 16. Jh.; der des Philipp {~DAGGER~} 1550 von _Peter
+Dell d. J._ Im suedl. Qsch. Denkmal fuer Friedrich v. Hutten 1727. -- In der
+_Sakristei_: S. Georg zu Pferde, Silber, hervorragende Arbeit von _Ph. H.
+Drentwett_ in Augsburg 1710, Maria immaculata, Silber, von _J. M. Maurer_
+in Augsburg 1730. Mehrere gute Kelche rok. und klassizistisch, 1739. -- 2
+_Glocken_ 14. Jh., eine 1502.
+
+*Spital-K*. 15. Jh., flachgedeckt. -- Altaere einheitlich 1689.
+
+*Rathaus* 15. Jh., einfach stattlich, Freitreppe, Staffelgiebel. Bmkw.
+Einrichtung aus fr. 17. Jh.
+
+Zahlreiche gute *Fachwerkhaeuser*: aeltestes no 82 von 1449; no 341
+Amtskellerei mit dem Wappen des FB. Julius; 345 guter Bar.-Bau von 1721.
+
+*Bezirksamt*. 1717, Wappen des FB. Joh. Phil. v. Greiffenklau.
+
+*Stadtmauern und Tuerme,* 14. Jh., grossenteils erhalten.
+
+Ueber der Stadt die *Karlsburg* (Ruine). Die erste Gruendung wird auf den
+Frankenkoenig Karl Martell zurueckgefuehrt. Seit ca. 1080 Besitz der Bischoefe
+von Wuerzburg. Aus karoling. Zeit nichts erhalten; rom. einige Teile des
+Berings und der Stumpf des Bergfrieds; got. der Palas. In einer Nische
+sehr schoene _Madonna_, Holz, um 1490.
+
+_CARTHAUSE._ RB Cassel Kr. Melsungen.
+
+Ehem. *Kloster-K*. (Scheune). Nur der 3/8 Chor erhalten. A. 13. Jh. An den
+Fenstergewaenden Saeulchen mit Blattwerk.
+
+_KASENDORF._ OFranken BA Kulmbach.
+
+*Pfarr-K.* 1492, Veraenderungen 17. Jh. -- Lhs. flachgedecktes Rck.,
+netzgewoelbter Chor 2 Joche und 3/8 Schluss. _Glasgemaelde_ 1486. _Ikon.
+Grabstein_ 1560 bez. _FH_, ein anderer 1688. _Gemaelde_ des 17. Jh. mit
+interessanter Darstellung der Kommunion der Evangelischen auf dem
+Augsburger Reichstag 1530. _Altar_ 1662.
+
+_CASSEL._ Pr. Hessen-Nassau Hauptstadt.
+
+*Brueder-K*. (ehem. Carmeliter). Beg. nach 1294, Chor voll. 1331, Sch.
+voll. 1376. -- Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche, gewoelbt, im Hauptschiff 8
+Joche, im Nebenschiff (N) 4 Joche, gestreckter Chor mit Schluss aus 8Eck.
+Ueber dem Choranfang schlanker 6eck. Dachreiter. -- _Relief_ vom Tympanon
+des NPortals, Beweinung, jetzt in der Sakristei. -- _Epitaphe_ mit
+Relieffigg. aus 16. Jh.
+
+*Stifts-K. S. Martin.* Chor voll. 1367, Langhaus 1453. Nach Einsturz neue
+Weihe 1462. -- Grosse Hallenkirche mit gestrecktem 5/8 Chor und 2 WTuermen.
+Im Sch. 6, im Chor 2 Joche. Die reich profilierten Schafte setzen sich mit
+einem Teil ihrer Glieder in den Scheidbgg. fort. Die ungleiche
+Schiffsbreite hat nicht, wie in der frgot. hessischen Schule, zur Stelzung
+der Sschiffsgwbb., sondern zur Tieferlegung ihrer Scheitel gefuehrt. An den
+Schlusssteinen des Chors Apostelbilder. Gegen die festlich reiche Wirkung
+des Innern faellt das Aeussere ab. Von den Tuermen nur der suedl. vollendet,
+zum Schluss in Renss.Formen uebergehend, seit 1892 mit got. Helm versehen,
+der NTurm ebenso ausgebaut. -- Im Chor _Marmorgrab_ Philipps des
+Grossmuetigen {~DAGGER~} 1567 und seiner Gemahlin von _Elias Godefroy_ (_Gottfro_)
+aus Cambray (Kaemerich) {~DAGGER~} 1569, vollendet 1570 von seinem Schueler _Adam
+Beaumont_; davor im Fussboden die betreffenden Grabsteine mit Wappen und
+Allegorien. _Epitaphe_ der Landgraefin Christine mit Bronzerelief von
+_Phil. Soldan_ 1550, des Prinzen Philipp 1619. In der Gruft _Saerge_ der
+landgraeflichen Familie. -- _Orgel_ 1600 von _Hans Scherer_.
+
+*Luther-K*. am Graben 1734 von _G. Ghezzi_. Einfacher, turmloser Saalbau
+in Strassenflucht. _Oelgemaelde_ von _J. G. __ Tischbein_.
+
+*Oberneustaedter (franzoesische) K.* 1698-1706 vom Hugenotten _Paul Du Ry_.
+Gestrecktes 8Eck mit Walmkuppel, gekroent von einer schweren Laterne, die
+Formen innen und aussen die denkbar einfachsten, wenn man auch an der fein
+profilierten toskan. Ordnung der WFront die gute Pariser Schule nicht
+verkennen wird. Erhoehung durch die oberen Emporen 1874.
+_Graumarmordenkmal_ des Grafen v. Broglie, gefallen 1758.
+
+*Kathol. K*. 1770-1776 von _Simon Louis Du Ry_. Da den Katholiken damals
+nicht das Recht freier Religionsuebung zustand, erhielt die in
+fortlaufender Strassenflucht stehende Fassade das Aussehen eines, zwar
+stattlichen, Privathauses. Reicher, wenn auch in klassizistischer
+Simplizitaet, das Innere; Emporen auf jon. Sll.; im 1/2kr. Chor ein oberer
+Umgang. Die Flaechen in rotem Stuckmarmor; Basreliefs weiss, von _Gerin_.
+Spgot. _Altarfluegel_ angeblich aus Hersfeld. _Oelbilder_ von _L. Cranach_
+und _J.H. Tischbein_. Bronzene _Standleuchter_ 1626.
+
+*Hof- und Garnison-K*. 1757-1770. Saalbau.
+
+*Unterneustaedter K.* 1801-08. Saalbau mit kleiner Kuppel und Laterne in
+der Mitte der flachen Decke.
+
+*Bettenhaeuser K*. 1792. Saalbau. Turm mit Schweifhaube.
+
+*Hospital S. Elisabeth mit K*. Gegr. 1383, erneuert 1587.
+_Sandsteinstatue_ der h. Elisabeth 15. Jh. in Renss. Nische.
+
+*Renthof*. Einfacher grosser Renss.Bau 1581-1618. Mehrere reich
+durchgebildete Portale und ein _Brunnen_ mit sitzender Statue in roemischer
+Feldherrntracht. Im Innern spaerliche Reste alter Bemalung.
+
+*Marstall,* voll. 1585. Vierfluegelanlage mit Volutengiebel. Treppentuerme
+in den Ecken des Binnenhofes.
+
+*Zeughaus* 1573-1583, ansehnlicher Massenbau, an einigen Stellen reiche
+Wappensteine. Portale an der Hauptfront 1766.
+
+*Druselturm* und *Zwehrenturm*, Reste der von Ldgrf. Ludwig I. 1415
+angelegten Stadtbefestigung.
+
+Sog. *Kunsthaus,* ursp. als Schauspielhaus erb. 1594 fuer Ldgrf. Moritz den
+Gelehrten, umgebaut 1696 von _Paul Du Ry_.
+
+*Orangerieschloss* 1701-1711 von Ldgrf. Carl nach italienischen
+Reiseerinnerungen; jedoch ist die spezielle Stilerscheinung des malerisch
+empfundenen, im einzelnen viel Reizendes enthaltenden Gebaeudes
+franzoesisch. Architekt _Paul Du Ry_ (nicht sicher). Der innere Ausbau erst
+1730 voll. In der Mitte Apollosaal mit stuckierten Waenden. Vom einstigen
+Statuenschmuck vieles zerstoert. In einem anschliessenden Pavillon das
+*Marmorbad* 1720-28 mit den ihrer Zeit beruehmten Skulpturen von _Pierre
+Monot_. Als Gegenstueck das *Kuechenschloss* 1765. Unterhalb der Orangerie
+breitet sich der grossartige *Augarten* aus, entworfen von _Le Notre_, E.
+18. Jh. anglisiert.
+
+*Alte Gemaeldegalerie*. 1751 von _Charles Du Ry_.
+
+*Garde du Corps-Kaserne*. 1768 von _S. L. Du Ry_.
+
+*Museum Fridericianum* (Bibliothek). 1769-79 von _S. L. Du Ry_,
+klassizistisch in besonders strenger und trockener, an englische Bauten
+dieser Richtung erinnernder Auffassung; lang gestreckt in 19 Achsen;
+einzige Pilasterordnung, jonisch, mit untergeordneter Behandlung der in 2
+Geschossen angeordneten Fenster, oberer Abschluss durch Balustrade mit
+Vasen und Statuen, in der Mitte vorspringende Tempelfront.
+
+*Au-Tor*. 1782 von _S. L. Du Ry_, die 2 Wachthaeuser abgebrochen. Der
+Triumphbogen (1824 von _Bromeis_) auf den Platz vor dem Regierungsgebaeude
+versetzt.
+
+*Privathaeuser.* Fachwerkbauten des 16. und 17. Jh. in ziemlicher Menge,
+einige durch neuerliche Rest. wieder zu Ansehen gebracht. Eines der
+aeltesten Altmarkt 21; Druselgasse 27 ao. 1557; Bruederstr. 2 ao. 1597;
+Oberste Gasse 17 ao. 1651. Am steinernen Erdgeschoss des Hauses Brink 8
+huebsches Vesperbild E. 15. Jh. Wildemannsgasse 19 Steinbau des 17. Jh. mit
+Diamantquadereinfassung der Fenster. Von _Charles Du Ry_ das Haus Theodor
+Landre Ecke Karls- und Wilhelmsstr. Das Rokoko sehr gut vertreten durch
+das Haus am Friedrichsplatz gegenueber dem Theater und eine fast mit dem
+Asamhaus in Muenchen wetteifernde Stuckfassade Koenigsplatz 55. Das Haus des
+Ministers v. Jungken Ecke Friedrichsplatz und Koenigsstr. (jetzt k. Schloss)
+bmkw. als erstes rein klassizistisches Werk _S. L. Du Rys_ beg. 1767
+(durch Anbau 1821 erweitert und als kurfuerstliches Palais eingerichtet).
+Von _demselben_ 1773 das v. Waitzsche Haus, 1775 das franzoesische Rathaus.
+Zahlreiche Bauten in graezisierendem Klassizismus aus der Zeit Jeromes.
+
+_CASTELL._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+Oberes und unteres *Schloss*; jenes die Stammburg der jetzigen Fuersten
+Castell. Von dem oberen nur der 5fache Graben und Reste eines Renss.Baus
+auf dem Burgberg erhalten. Jetziges Schloss spaetbarock.
+
+*Pfarr- und Schloss-K.* 1780 in kuehl elegantem Fruehklassizismus. Grosse
+umlaufende Emporen und charakteristisch protestantischer Kanzelaltar in
+Alabaster (sog. Castellscher Marmor). In der Anordnung des WTurmes
+Nachklang des Neumannschen Kirchentypus.
+
+_KATHARINENBERG_ b. Wunsiedel, OFranken.
+
+Ehem. *Wallfahrts-K*. (gestiftet 1462), nur W-Turm erhalten.
+
+_KAUERN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+*Herrenhaus*; STeil E. 16. Jh., interessante Stuckdecke; Hauptbau 1701
+ff.; in der Kapelle ein _Reisealtaerchen_ aus Elfenbein, gute franzoesische
+Arbeit des 14. Jh.
+
+_KAUFUNGEN._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Dorf-K.* Rom. eingezogener quadr. Chor mit Turm und 1/2kr. Apsis.
+
+_KAUFUNGEN._ Kr. Cassel-Land.
+
+Ehem. *Nonnen-Klst.-K.* Gegr. 1017 von Kunigunde, der Gemahlin Heinrichs
+II. auf einem Koenigshof. Gew. 1025. Unter den sprom. und spgot.
+Veraenderungen hat sich vom Stiftungsbau so viel erhalten, dass die
+Rekonstruktion, wo nicht in allen, so doch in mehreren Hauptpunkten
+gesichert ist. Die fruehe Entstehungszeit macht den Bau besonders
+interessant. Die Abmessungen bedeutend: ganze innere L. 56 (eventuell 60
+m). Gr. lateinisches Kreuz. Wenn die Kreuzarme nicht das volle Mass der
+Vierung haben, so ist das wohl nur Ungenauigkeit. Beabsichtigt dagegen ist
+die unterquadr. Gestalt des Chorhauses (innen 8,8 m br., 7 m tief). Genau
+dieselben Masse kehren wieder im Gr. des WTurmes. Ob der Hauptchor eine
+Apsis hatte, ist ungewiss; hoeher die Nebenapsis am noerdl. Kreuzarme. Die
+sehr hohe Oeffnung bezeichnend fuer Anlagen aus 1.H. 11. Jh. (Limburg,
+Hersfeld u. a. m.). Eine Krypta hat sicher gefehlt. Die Zahl der Arkaden
+des Lhs. laesst sich durch die z. T. erhaltenen Fenster auf 7 bestimmen. Die
+Stuetzen waren Pfll. Durch die juengste Untersuchung (Holtmeyer) ist
+wahrscheinlich gemacht, dass die Sschiffe, obgleich sie nicht breit sind
+(genau 1/2 des Msch.) an jedem Ende mit einer Doppelarkade schlossen (vgl.
+S. Michael in Hildesheim). Sehr interessant waere es, wenn es sich
+bestaetigte, dass auch das Msch. vom Qsch. durch niedrige Arkaden (4), der
+Lettnereinrichtung juengerer Zeiten vergleichbar, abgesondert war. In der
+Einrichtung des WBaus ist durch z. T. schon in rom. Zeit eingetretene
+Veraenderungen mehreres unklar geworden. Das Erdgeschoss stand durch 3
+Arkaden mit dem Msch. in Verbindung. Nach ihrer Zusetzung wurde die
+Eingangstuer der Wwand ueberfluessig und ebenfalls geschlossen. 2 weitere
+Tueren in der N- und SWand scheinen auf Nebenraeume in der westl.
+Verlaengerung der Sschiffe gefuehrt zu haben, mit denen sie durch die oben
+erwaehnten Doppelarkaden kommunizierten. Besser gesichert ist Gestalt und
+Bestimmung des 2. Turmgeschosses: es enthielt die Nonnenempore und oeffnete
+sich gegen die K. in 3 hohen Arkaden. Dann noch 2 weitere Turmgeschosse,
+das letzte mit offenen Klangarkaden. Im Ganzen erinnert der WBau sehr an
+westfaelische und niederrheinische Anlagen dieser Zeit, von denen es sich
+immerhin durch die westl. Eingangstuer unterscheidet. Raetselhaft ist der
+verhaeltnismaessig grosse 6seitige Nebenturm der NSeite; er steht mit dem
+uebrigen Bau in keinem zeitlichen und ursaechlichen Zusammenhang. Holtmeyer
+erklaert ihn fuer aelter als die K. und vermutet in ihm einen Ueberrest
+(Bergfried?) der Koenigspfalz. -- Technische Ausfuehrung von groesster
+Einfachheit: Bruchstein mit Verputz und Quaderecken, die Portale
+rechtwinklige Einschnitte, sogar ohne Maueranschlag fuer die Tuerfluegel. --
+Die Umwandlung des Lhs. in Hallenkirche im 13. Jh. kam nicht zur
+Vollendung; mit der Marburger Schule kein Zusammenhang, eher mit
+Westfalen. Am Chor wiederholte Aenderungen: im 12., im 13., im 15. Jh. --
+Reste der _Ausstattung_ unerheblich. 2 spgot. _Holzreliefs_ mit Heinrich
+und Kunigunde koennten zum Chorgestuehl gehoert haben. _Grabsteine_ meist
+sehr beschaedigt, gut der der Aebtissin Anna v. d. Borch 1521. --
+_Stiftsgebaeude_. Zu modernen Zwecken verbaut. Von Interesse nur die Frage,
+ob in ihnen Reste von der Pfalz Heinrichs II. stecken. Das Inventar bejaht
+sie. 1. An der SOEcke der ehemaligen Klausur stoesst eine Kap. mit 1/2
+Apsis, sicher rom., vielleicht noch etwas aelter als die Klst.-K. (in den
+Quellen von einer S. Georgs-Kap. die Rede). 2. In der jetzigen "Renterei"
+am WFluegel des Kreuzgangs stecken die rom. Mauern eines quadr. Raumes mit
+quadr. Unterteilung; etwa eine Doppelkapelle. Auf Grund dieser Reste von
+Holtmeyer im Inventar eine interessante Idealrestauration der ganzen
+Pfalzanlage.
+
+_KAUSCHWITZ._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Dorf-K.* 1763 aus einem alten starken Wartturm inmitten eines Weihers;
+hohes Kegeldach mit Gaupen und kroenender Durchsicht; Treppenanbau in
+Fachwerk; das Ganze voll Seltsamkeit und malerischen Reizes.
+
+_CAVERTITZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Rom. Anlage, letzte Umbauten 1797 und 1825. -- Reicher Altarbau
+3teilig mit dominierenden grossen _Sandsteinreliefs_; um 1580; angeblich
+von _Aegidius de Bruigt_ (de Brugk). Reizvolle geschnitzte _Kanzel_ um
+1600. --
+
+Mehrere bmkw. _Denkmaeler_ 16. und 18. Jh., besonders das der Esther v.
+Schleinitz 1584.
+
+_KEFFERHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.). Kleiner Bar.Bau 1686, reich ausgestattet, Hauptaltar
+aehnlich dem zu Ershausen.
+
+_KEILA._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. Orla.
+
+*Dorf-K.* 1696, unbedeutend. -- im Chor _Gemaelde_ (Kreuzigung) von _Paul
+Keil_ aus Neustadt 1604 (vgl. Nimritz und Arnshaugk).
+
+_KELBRA._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Kirche* des 1251 gegr. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. Von einem aelteren Bau der
+rom. Turmunterbau. Die got. Klost.-K. 1sch. flachgedeckt, in der Spaetgotik
+durch 1 Nebenschiff erweitert. Nach Brand 1607 stark restauriert.
+
+_KEMBERG._ Pr. Sachsen Kr. Wittenberg.
+
+*Stadt-K.* Spgot. Ziegelrohbau. -- _Altartriptychon_ mit Gemaelden von _L.
+Cranach d. J._ -- _Sakramentshaus_, zierlicher hoher Aufbau aus Sandstein,
+in der Art der gewoehnlich _Adam Krafft_ zugerechneten fraenkischen
+Arbeiten.
+
+_KENTZGAU._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Dorf-K.* 1760 mit starkem ma. Chorturm. Gute Rok.Ausstattung. -- Reste des
+ehemaligen *Wasserschlosses*. -- Ueberlebensgrosse _Kreuzigungsgruppe_ um
+1620.
+
+_KERSBACH._ OFranken BA Forchheim.
+
+*Pfarr-K.* 1744 von _Kuechel_, einem Schueler Neumanns.
+
+_KERPSLEBEN._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+Grosse *Dorf-K*. 1720 mit WTurm von 1456. -- Daran aussen _Relief_,
+Kreuzigungsgruppe. -- Pomphafter _Kanzelbau_ 3geschossig, bis zur Decke
+aufsteigend.
+
+_KESSELSTADT._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+*Schloss Philippsruhe* 1701-13 von Gf. Phil. Reinhard v. Hanau. Bedeutende
+Anlage mit Fluegelgebaeuden und Eckpavillons. Grosser Park und Orangerie.
+Umbauten 1873.
+
+_KEUDELSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+Ansehnliches *Herrenhaus* (v. Keudell) aus 16. und 17. Jh., Anlage im
+Winkelhaken, steinernes Erdgeschoss, 2 Obergeschosse in Fachwerk. Schoener
+Renss.Turm, Kamin 1671, gemalte Zimmerdecken.
+
+_KEULA._ Schwarzburg-Sondershausen LA Ebeleben.
+
+*Dorf-K.* 1662. -- Ueber dem Altar grosses anscheinend nicht wertloses
+_Relief_ mit Grablegung 1. H. 16. Jh., Umrahmung 17. Jh.
+
+_KIESELBACH._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* Spgot. Chor mit Sakramentsnische, Sch. im 17. Jh. veraendert.
+
+_KIRCHAICH._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Dorf-K.* Sprom. E. 13. Jh., ueberarbeitet und neu ausgestattet A. 18. Jh.
+-- _Holzmadonna_, gute laendliche Arbeit E. 15. Jh.
+
+_KIRCHBRACHT._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Dorf-K.* inmitten eines befestigten Totenhofs; flachgedecktes Sch. und
+eingezogener Turmchor. Die spaerlichen Details weisen auf E. 14. Jh.
+
+_KIRCHENEHRENBACH._ OFranken BA Forchheim.
+
+*Pfarr-K.* 1796. -- Altarstatuen von _B. Mutschelle_ aus Bamberg. --
+Grabmaeler der Familie v. Wiesenthau 1587, 1594, 1595, eines bez. H. W.
+(_Hans Werner_).
+
+_KIRCHENLAMITZ._ OFranken BA Wunsiedel.
+
+*Pfarr-K.* erweitert 1596 durch _Georg Zapf_. Altar 1687.
+
+*Gottesacker-K*. 1660. -- *Rathaus* 1705.
+
+_KIRCHGANDERN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath). Einheitlich 1686. Sehr praechtiger _Hochaltar_ 1691.
+
+_KIRCHHAIN._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+*Stadt-K.* (ehem. Karmeliter-Klst.). Ursp. 3sch. Hallenkirche aus 2. H.
+14. Jh. Durch Umbauten (16. Jh. und spaeter) sehr entstellt. -- Zierlicher
+spgot. _Taufstein_.
+
+_KIRCHHASEL._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Rudolstadt.
+
+*Dorf-K.* Mit der Langseite an einen befestigten got. Rundturm gelehnt.
+
+_KIRCHHEIM._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Pfarr-K.* Turm 1. H. 13. Jh., Chor und Lhs. 1701. Stuckatur und
+Gipsaltaere einheitlich E. 18. Jh. von _M. Bossi_ im Charakter Louis XVI.
+
+*Synagoge* 17. Jh., interessant (aehnliche in Bechhofen, M.-Franken).
+
+_KIRCHLAUTER._ UFranken BA Ebern.
+
+*Schloss.* Bar.Anlage aus der Zeit des wuerzburgischen Fuerstbischofs Joh.
+Gottfr. v. Guttenberg (1684-1698). Stark artikulierte
+Horizontalgliederung, Volutengiebel. Innen _Stuckdecken_ um 1720.
+
+_KIRCHOHMFELD._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+*Dorf-K.* got., oberes Turmgeschoss und Dach mit Schnitzereien um 1670. --
+_Epitaph_ Wintzingerode 1634, Sandstein mit aufgelegten Wappen und
+Inschriften in Bronze.
+
+_KIRCHSCHOeNBACH._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+Schloss der Grafen v. Schoenborn. 2geschossiger Bar.Bau um 1700. Innen gute
+Stuckaturen. Inmitten eines praechtigen Parks.
+
+_KIRCHWORBIS._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+*Kap. S. Valentin.* 1735. 8seitige Holzkuppel mit Laterne.
+
+*Fachwerkhaeuser* mit Schnitzereien 17. Jh., das spgot. Motiv des
+Eselsrueckens an den Tuerstuerzen, wie oefters auf dem Eichsfeld in dieser
+Zeit, konserviert.
+
+_KIRSCHKAU._ Reuss j. L. LA Schleiz.
+
+*Dorf-K.* 1753. Anlage in Durchdringung von Kreis und gleicharmigem Kreuz.
+Im Innern keine Teilungen. Aussen maechtiger dorischer Fries auf desgl.
+Pilastern. Ueber dem noerdl. Kreuzarm Turm mit schlanker welscher Haube.
+
+_KISSINGEN._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Alte Pfarr-K.* Turm 17. Jh. Kirche quadr. Anlage mit umlaufender Empore
+von 1772-75 Einrichtung gleichzeitig, in der Art des _Materno Bossi_.
+
+*Friedhofs-Kap.* Chor von 1446. Lhs. 18. Jh.
+
+*Salinengebaeude.* Zweigeschossige Anlagen aus E. 18. Jh.
+
+_KITTLITZ._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* Grosser Saalbau 1751. Doppelemporen auf ovalem Gr. Sie, sowie das
+gegipste Holztonnengwb. in Formen akademischer Steinarchitektur. -- [Guter
+spgot. _Schnitzaltar_ im Museum zu Bautzen].
+
+_KITZINGEN._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K. Joh. Bapt.* Der unregelmaessig an der NSeite stehende Turm mit dem
+anschliessenden Portaljoch E. 14. Jh. Er setzt 1sch. Anlage voraus. Um 1416
+Planaenderung. 3sch. Hallenkirche. Auf der SSeite in 7 Jochen, auf der
+NSeite nur in 5 Jochen (wegen des Turms). Eine fuer Franken seltene Anlage
+die Teilung des Ssch. durch eine ueberwoelbte Empore, die sich auch an der
+WSeite fortsetzt; eingefuegt 1487. Chor 2 Joche und 5/8 Schluss. In allen
+Teilen Netzgwbb. in einheitlicher Behandlung (2. H. 15. Jh.). Ganze Laenge
+55 m. -- Die Formen zeigen den Fortgang von der spaeten schulgerechten
+Hochgotik zur eigentlichen Spaetgotik. Klare, elegante Raumverhaeltnisse. --
+Zugang zur Empore durch eine ueberdeckte Freitreppe, die in die
+Aussenansicht einen asymmetrisch malerischen Zug bringt. Der turmlose WBau
+auf reiche ornamentale und figuerliche Schmueckung angelegt, wohl nie ganz
+vollendet und jetzt in starker Zersetzung. -- Rest. 1885 und 1909. --
+_Inneneinrichtung_ grossenteils neugot. 1885. Ansehnlicher _Sakramentsturm_
+um 1470. Ziemlich reiches Chorgestuehl nach 1450. Vornehme klassizistische
+_Marmorkanzel_ von _Materno Bossi_ 1793. An der Chorwand 4
+_Passionsreliefs_, Holz, vom ehemaligen Hochaltar, aus der Zeit, aber
+nicht aus der Werkstatt _Riemenschneiders_. Flotte _Alabasterreliefs_ um
+1700. An der Sakristeituer schoene _got. Beschlaege_. _Familien-Epitaph_ des
+Wolf v. Crailsheim, 1556 von _P. Dell d. J._ -- Hauptportal mit Altan an
+der NSeite, um 1400, am _Tympanon_ Juengstes Gericht. Am WPortal
+_Marienkroenung_ gegen 1450. -- _Altargeraete_ 17. und 18. Jh., die besten
+Stuecke von augsburgischen, einige von oertlichen Meistern.
+
+*Protestant. K.,* (ehem. Ursulinerinnen-Klst., vorher Benedikt.-Nonnen,
+angeblich gegr. vom hl. Bonifazius) 1686 von _Ant. Petrini_. 1sch.
+flachgedecktes Lhs. von 6 Achsen, eingezogener gewoelbter 3/8 Chor mit
+seitl. Turm. Die Fensterarchitektur der SSeite und besonders die Fassade
+in schweren ernsten Barockformen. -- Gute _Altargeraete_ 17. Jh.
+
+*Kapuziner-K.* 1652. Die Altaere gehoeren zu den besten dieser im
+allgemeinen wenig taetigen Zeit; eines mit _Gemaelde_ von _Osw. Onghers_
+1679. Virtuoses lebensgrosses _Kruzifix_ um 1650; ein zweites desgl. am
+Chorbg. und ein reich dekoriertes _hl. Grab_ fuer Prozessionen, beide um
+1700.
+
+*Hl. Kreuz-K*. in der Vorstadt Etwashausen. Entworfen von _Balthasar
+Neumann_ 1733, ausgef. 1741-45. Griechisches Kreuz mit leichten
+asymmetrischen Abweichungen am O- und WTurm. Der Vierungsraum dominiert;
+vor die konkav abgerundeten 4 Ecken sind gekuppelte Saeulenpaare gestellt,
+von der Wand durch einen Durchgang getrennt. Die unmittelbar ueber ihren
+Kaempfern sitzende Kuppel wird von den Kappen der Kreuzarme angeschnitten.
+Die letzteren schliessen im N und S gerade, im O und W werden sie durch
+Kreissegmente verlaengert. Die geistreiche Raumdisposition, in der die
+Strenge der zentrischen Ordnung nur leicht aufgelockert, nicht aufgehoben
+ist, wuerde noch bedeutender zur Wirkung kommen, waere nicht die
+Lichtfuehrung wenig gluecklich (ein bei Neumann oefters vorkommender Mangel).
+Die Wand- und Freistuetzen in toskan. Ordnung. Die zweifellos beabsichtigt
+gewesene Dekoration in Stuck und Farbe unterblieb. Die Ausstattung ist
+etwas aermlich. Schoener Kronleuchter um 1750. -- Schoen und echt neumannisch
+das Herauswachsen des WTurmes aus der im Gr. abgerundeten Fassade.
+Beachtung verdient die *Friedhofsanlage* (in SW der Stadt) von 1542.
+
+*Rathaus* 1561-63 von _Hans Eckhart_ von Schaffhausen. Eckbau. 3 Geschosse
+mit rck., 2- und 3teiligen Fenstern, die Abtreppung der Giebel mit
+Segmentstuecken ueberbaut. Im Innern: Erdgeschoss grosse gewoelbte 2schiffige
+Halle, Obergeschoss mit ehemals durchlaufender Diele, im dritten Geschoss
+getaefelte Ratsstube.
+
+*Haeuser*. Grabkirchstr. 4 spgot. mit Schwalbenschwanzzinnen und
+Vorhangfenstern, um 1550. Gasthaus zum Baeren, Stuckdecken in fr. Rok.
+Stattliches protest. Pfarrhaus 1. H. 18. Jh.
+
+*Marktbrunnen* mit S. Kilian 1. H. 18. Jh.
+
+*Mainbruecke* aus Mittelalter, 1661 (Wappen des Fuerstbischofs Joh. Phil. v.
+Schoenborn) erneuert.
+
+*Befestigung*. Die der inneren Stadt zur Zeit der Hussitenkriege angelegt.
+In Resten erhalten, besonders der maechtige Marktturm. Vom aeusseren Bering
+die Mainstrecke mit 8 Halbtuermen (in Wohnungen umgewandelt) und der hohe
+runde Falterturm 1469.
+
+_KLEINBARDORF._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Dorf-K.* Chor im OTurm mittelalterlich, Lhs. 1712 mit huebscher Fassade. --
+_Deckenbild_ von _Joh. Peter Herrlein_ 1781.
+
+*Schloss.* Renss.Bau 1589-90, ueberarbeitet im 17. Jh.
+
+_KLEINBAUTZEN._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* Einfacher Saalbau 1678. Die vom Patronatsherrn C. H. v. Nostitz
+gestiftete Einrichtung bietet im grossen Kanzelaltar und dem Betstuebchen
+hoechst praechtige _Holzschnitzwerke_, noch im Charakter des FrBarock.
+Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ der v. Metzrodt, v. Loben, v. Gersdorf, v.
+Rechenberg, v. Nostitz.
+
+_KLEINEBERSDORF._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Dorf-K.* Sprom. Turmchor. -- Spgot. _Altarwerk_.
+
+_KLEINFURRA._ RB Erfurt Kr. Hohenstein.
+
+*Dorf-K.* OTurm ueber dem Altar; aus rom. Anlage.
+
+_KLEINGESTEWITZ._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.* Gut erhaltenes typisches Beispiel einer rom. Anlage mit Chorturm
+und Apsis.
+
+_KLEINHEILIGKREUZ._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+*Wallfahrts-K.* erb. 1696 vom spaeteren Fuerstabt v. Schleifras.
+
+_KLEINHERINGEN._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+*Dorf-K.* Neubau 1724. Recht tuechtiger Kanzelaltar aus gleicher Zeit.
+Interessantes _Triumphkreuz_ bez. _HF_ (vgl. Goerschen).
+
+_KLEINHEUBACH._ UFranken BA Miltenberg.
+
+*Schloss* der Fuersten v. Loewenstein. Grosser, nicht sehr geschmueckter Bau in
+Trikliniengrundriss. Der gewoehnlich als Baumeister in Anspruch genommene
+Bamberger _Joh. Dientzenhofer_ war hier wahrscheinlich nur Ausfuehrer eines
+fremden Planes, und zwar des Darmstaedter Hofbaumeisters _de la Fosse_.
+
+_KLEINLANGHEIM._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* 15. Jh., Turm (O) um 1300. -- _Grabsteine_ der Zolner 1574,
+1577, 1584. -- _Friedhofsbefestigung_ 13.-14. Jh.
+
+_KLEINLAUCHSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K.* enthaelt interessante Reste einer 2geschossigen rom. Anlage von
+ursp. wohl nicht kirchlicher Bestimmung.
+
+_KLEINOCHSENFURT._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Dorf-K.* im Kern rom., veraendert A. 17. Jh. -- Ansehnliche _Altaere_ mit
+Wappen des Fuerstbischofs v. Guttenberg (1684 bis 1698). -- _Wartturm_ am
+Main.
+
+_KLEINRINDERFELD._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Pfarr-K.* 1740 _B. Neumann_ wegen des uebernommenen Risses moniert. Der
+Bau ausgefuehrt erst 1768. Doch koennte er auf Neumanns Riss zurueckgehen. Die
+Anordnung des WTurms in seiner Art. Das Lhs. hat nur flache Decke. --
+_Altaere_, A. 18. Jh., aus der aelteren K. heruebergenommen. _Kanzel_ gute
+Rok.Arbeit.
+
+_KLEINSCHIRMA._ K. Sachsen AH Freiberg.
+
+*Dorf-K.* Chor 14. Jh. Im Schiff bmkw. die Behandlung des Zimmerwerks an
+Decke und Emporen, 16. Jh. -- _Sandsteinkanzel_ und _Taufstein_ 1557.
+_Altarwerk_, geschnitzt von _B. Diterich_ 1614.
+
+_KLEINSCHWABHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* rom. mit rck. Chor; Erweiterungen got. und spaeter.
+
+_KLEINWERTHERN._ RB Erfurt Kr. Hohenstein.
+
+Einfache *Dorf-K*. Altar und Kanzel mit Sandsteinreliefs. Grosses
+_Sandsteinepitaph_ des Ph. v. Werthern 1588, die einzige bedeutendere
+derartige Arbeit in diesem Gebiet.
+
+_KLEINWOLMSDORF._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Dorf-K.* Ursp. spgot. (netzgewoelbter Chor), umgebaut 1689 und 1712. --
+*Herrenhaus* um 1720.
+
+_CLETZEN._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.
+
+Verbaute rom. *Dorf-K*. Spgot. _Schnitzaltar_.
+
+_KLINGA._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* In allen wesentlichen Teilen erhaltene, einheitliche Schoepfung
+des 13. Jh.; quer-rck. WTurm, quadr. Lhs., quer-rck. Altarhaus mit 1/2kr.
+Apsis; einiges rom. Detail.
+
+_KLINGENBERG._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Dorf-K.* einheitlich 1724, schlichter Saalbau, bezeichnend der grosse
+Kanzelaltar. -- *Herrschaftshaus* einheitlich 1682.
+
+_KLINGENBERG._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Schloss* (der Frhr. v. Zandt). Auf einer Anhoehe gelegen. Zwei Fluegel, die
+durch einen schmalen Zwischenbau verbunden werden. Teilweise noch
+mittelalterlich. 1543 nach dem Bauernkrieg neugebaut. Mit Mauern, Tor und
+Graben hoch umgeben.
+
+_KLINGENTAL._ K. Sachsen AH Auerbach.
+
+*Pfarr-K.* 1736. Zentrale Anlage in regelmaessigem 8Eck (vgl. Carlsfeld,
+Schmiedeberg und Loschwitz).
+
+_KLIX._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* neu. Auf dem _Altar_ Sandsteintafel, 3 Streifen mit Kreuzigung,
+Auferstehung und Juengstem Gericht, Gedraenge kleiner Figuren, um 1580 in
+der Art des _Chr. Walther_. _Kanzel_ 1702. Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ der
+Familien v. Nostitz und Faber, am anspruchsvollsten das grosse _Wandgrab_
+des Ch. F. v. Gersdorf 1725.
+
+_CLOeDEN._ Pr. Sachsen Kr. Schweinitz.
+
+*Dorf-K.* Sprom. Backsteinbau.
+
+_KLOSTERLAUSNITZ._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Kirche* beg. 1152, gew. 1180, nach Brand 1212 neue Weihe; im 16. Jh. Lhs.
+und Tuerme abgetragen und der OBau stark veraendert. 1863 ff. nach den
+Plaenen von _v. Quast_ rekonstruiert, die formierten Teile unter Benutzung
+der in den Truemmern gefundenen Stuecke und besonders nach Vorbild von
+Paulinzelle und Talbuergel. Ist die Anlage im Hirsauer Schema sicher
+festgestellt?
+
+_KLOeSTERLEIN-ZELLE._ K. Sachsen AH Schwarzenberg.
+
+*Cisterc.-Klst*. Kleine 1sch. K. mit schmalen rom. Fenstern. Am OGiebel
+unter juengerem Putz eine alte Schicht, in welcher in Umrisszeichnung die h.
+Jungfrau und 2 andere Heilige eingeritzt sind. Inschr. _Martinus me
+fecit_; der Stil weist auf 13. Jh.
+
+_KLOSTERRODE._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+Ehem. *Praemonstratenser-Klst.,* gegr. M. 12. Jh. Erhalten nur ein
+gestreckter 2sch. Raum mit rundbg. graetigen Kreuzgwbb.; kleine Nebenraeume
+mit Tonnengwbb.; Fragmente von gekuppelten Wuerfelkapitellen.
+
+_KLOSTERVEILSDORF._ Sachs.-Mein. Kr. Hildburghausen.
+
+Ehem. *Klst. Michaelisberg* (Michelstein) gegr. 1189; rege Bautaetigkeit A.
+16. Jh. -- Fuer landwirtschaftliche und industrielle Zwecke aufgebraucht, so
+dass nur noch verstreute und verbaute Gebaeudeteile erhalten sind.
+
+_KNAUTHAIN._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.* modern mit eingefuegtem bmkw. rom. Portal. [Fluegelaltar aus A.
+16. Jh. im Dresdener Altert.-Ver.] Reste eines grossartigen _Denkmals_ der
+Familie Pflugk, 2. H. 16. Jh., im Stil des Moritzdenkmals in Dresden. --
+Stattliches Schloss um 1700.
+
+_KNAUTNAUNDORF._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.* Spgot. Erweiterung einer rom. Rundkapelle aus A. 12. Jh.,
+aehnlich der zu Groitzsch.
+
+_KNOBELSDORF._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* Im Kern kleiner rom. Bau aus 12. Jh.; daher ein Portal von
+einfachem Aufbau, aber sorgfaeltiger, schoener Behandlung; merkwuerdig der
+1/4kreisfoermige (anstatt rechtwinklige) Ruecksprung fuer die Sll. Im uebrigen
+stillos verbaut.
+
+_COBURG._ Hauptstadt von Sachsen-Coburg.
+
+*Moritz-K*. Spgot. Hallenkirche, wesentlich aus 2. H. 15. Jh., mit
+erheblichen Veraenderungen. Die reichen Schmuckformen der Strebepfll. und
+Fenster 1520 ff. von _Konrad Krebs_ (vgl. Torgau). Das Innere 1701
+barockisiert, geputzte Flachdecke auf 2 Reihen jon. Sll. in der alten
+Einteilung (3 Sch. : 5 Jochen), die 2geschossigen Emporen der Ssch.
+durchschneiden die Fenster. Chor gestreckt, 3 schmale Kreuzgwbb. und 5/8
+Schluss. Got. Formen ferner erhalten im WBau; der zwischen die Tuerme
+einspringende Teil des Msch. chorartig polygonal geschlossen (jetzt durch
+die Orgelbuehne verdeckt), Gwbb. mit gewundenen Reihungen und reichem
+skulptiertem Detail. Die Doppeltuerme bauen sich in 5 niedrigen, durch
+Wasserschlaege geteilten Geschossen schwerfaellig auf; nur der linke
+(noerdl.) traegt, durch 3kantige Pyramidenteile vermittelt, ein schlankes,
+reich geschmuecktes Oktogon; das oberste zurueckspringende Mauergeschoss und
+der Bar.Helm A. 17. Jh. -- Das Hauptportal ist mit gluecklicher malerischer
+Wirkung dem WChor angegliedert; _Statuen_, einerseits Adam und Eva,
+andererseits Maria und Magdalena, M. 15. Jh. Die Figg. an den noerdl.
+Strebepfll. nach 1520. -- _Mobilien_ 18. Jh. -- _Grabdenkmaeler_: am Schluss
+des Chors Alabasterepitaph Joh. Friedrichs II. {~DAGGER~} 1595, ausgefuehrt bis 1605
+von _Nik. Bergner_, einem thueringischen Meister (aus Rudolstadt?); der
+Sockel und das Hauptgeschoss nach der Breite 3teilig, im Gr. polygonal
+(entsprechend den Chorwaenden), darauf 2 fortschreitend in der Hoehe
+abnehmende Geschosse und Kroenung (ganze H. 12 m). Zwischen der ueberaus
+reich geschmueckten Rahmenarchitektur grosse Reliefbilder; auf dem Sockel
+die reichlich lebensgrossen knienden Freifigg. des Herzogs und seiner
+Familie. In Groesse und Schmuckfuelle auch von den Weimarer Grabmaelern, die
+ihm am naechsten kommen, nicht erreicht. Die zugehoerigen Bodenplatten jetzt
+an der Wand. -- Heraldische _Grabplatte_, Bronze, fuer Joh. Ernst {~DAGGER~} 1553,
+gegossen in Nuernberg vom Buechsenmeister _Bernh. Eberlein_. -- Ikon.
+Grabplatte, Bronze, fuer Joh. Casimir {~DAGGER~} 1633, handwerklich. -- Bronzeteile
+von anderen Grabplatten. -- Im Lhs. (Ssch.) ikon. _Hochreliefplatte_,
+Stein, des Ritters Albrecht v. Bach {~DAGGER~} 1441. -- Viele Grabsteine an der
+Aussenwand, verwittert. -- _Kelche_ und sonstige Altargeraete in groesserer
+Zahl. Von eigenartiger Anlage und vorzueglicher Arbeit ein _Hostienschrank_
+von 1607.
+
+*Ehrenburg.* Herzog Joh. Ernst beschloss 1540 die Uebersiedlung von der
+Veste in die Stadt (vgl. den aehnlichen Vorgang in Landshut i. Baiern),
+Erbauung der neuen Residenz 1543-49 und Benutzung des ehem. Barfuesserklst.
+Erweiterungsbau unter Joh. Kasimir beg. 1626, Baumeister _Bonallino_. Nach
+schwerem Brandschaden 1690 Wiederherstellung. 1816-40 Ausbau in
+neugot.-englischem Stil durch _Renier_. -- Die alte Anlage umschloss 3 grosse
+Hoefe. Der Haupteingang war von der Steingasse. 1816 wurde ein Frontwechsel
+vorgenommen unter Niederlegung des Hinterhofs und seiner
+Wirtschaftsgebaeude und Staelle. Der jetzige vordere offene Hof (N) ist der
+alte mittlere. Die neugot. Formen seiner Fassaden umkleiden die alten
+Mauern des 16. und 17. Jh. Durchschreitet man die doppelte Durchfahrt
+seines Mitteltrakts, so kommt man in den alten Vorderhof, der den
+Charakter der Renss. und des Bar. im wesentlichen bewahrt hat. Die
+Aussenfronten an der Stein- und Rueckertstr. einheitlich aus der Bauzeit
+1543-49; 2geschossig; Zwillingsfenster mit Volutenverdachung; am Dach
+Zwerchhaeuser. Im Hof gehoeren dieser Bauzeit die Fronten im W und S mit
+maechtigem Treppenturm im Winkel. Die Front des OFluegels ("Altane") 1626 in
+kraeftigem italienischem Bar., jedoch mit gotisierenden Masswerkbruestungen;
+die obere Loggia spaeter geschlossen. Der schoene Brunnen stark renss. Die
+Bauten 1679-93 stecken im Ausbau des 19. Jh. -- _Inneres_: Die Raeume des
+16. Jh. haben die alte Einteilung und die alten Gwbb. bewahrt, nicht mehr
+die Dekoration. Zu beachten vornehmlich die zu den praechtigsten ihrer Zeit
+gehoerenden Bar.Raeume nach 1690; die Kuenstler nicht bekannt; der Charakter
+der Stuckdekoration verwandt den gleichzeitigen Arbeiten in Gotha,
+Altenburg, Eisenberg und Grossfahner. Der "Riesensaal"; 28 "Riesen", von
+der Huefte ab aus hermenartigen Pfll. herauswachsend, tragen die (nicht
+hohe) Decke, die sie mit dem einen Arm stuetzen, waehrend der andere
+jedesmal einen Bronzekandelaber haelt. "Weisser Saal" ebenfalls reich
+stuckiert. Aus derselben Zeit die besonders prunkvolle Decke des
+"Gobelinzimmers" und des "Roten Zimmers". Der Bibliothekssaal um 1730. Die
+Schlosskirche (gew. 1738) ist die glaenzendste dieser Epoche in Thueringen;
+stilistisch noch unberuehrt vom Rokoko. In den naechsten 70 Jahren ruhte die
+Ausstattung. 1808 ff. der Marmorsaal und eine Reihe kleiner Zimmer in
+vorzueglicher klassizistischer Behandlung. -- Deutsche _Gemaelde_ des 16. und
+17. Jh., darunter 4 von _L. Cranach d. Ae._
+
+*Justizgebaeude* am Markt. Erb. 1597 ff. als Sitz der Landeskollegien. Der
+Maler _Peter Sengelaub_, von dem die umfangreichen (verschwundenen)
+Fassadenmalereien herruehrten, soll auch die Architektur entworfen haben.
+Gestrecktes, nach 3 Seiten freies Rck. in ausgepraegter
+Horizontalkomposition, darueber hohes Dach mit sehr reich behandelten
+Giebeln und Zwerchhaeusern. Leider ist eine fuer die Abrundung der
+Komposition noetige zweite Kontrastwirkung heute nicht mehr vorhanden: der
+vor den Verkaufslaeden des Erdgeschosses sich hinziehende offene
+Saeulengang, dessen Schieferdach bis dicht unter die Luken des Mezzanins
+reichte. Die glueckliche Massenverteilung in Verbindung mit dem reichen
+plastischen Schmuck der Tuerme, Erker und Giebel (von _Nik. Bergner_) und
+der Bemalung der Wandflaechen stellte den Bau in die Reihe der praechtigsten
+Bauten der Sprenss. in Thueringen. Das Innere 1896 gaenzlich veraendert.
+
+*Gymnasium Casimirianum.* 1601 ff. von _P. Sengelaub_ und _Nik. Bergner_.
+Die Anlage dem Regierungsgebaeude aehnlich, jedoch nur 2geschossig, dadurch
+ohne Kontrastwirkung des Erdgeschosses, aber mit gesteigerter Betonung der
+Dachregion, deren Zwerchhaeuser die Zahl 6 und volle Geschosshoehe erreichen.
+Die Fassadenmalerei auch hier verschwunden. In den Details kommen noch
+Fr.Renss.-Formen (der venezianische Pilaster) und sogar einzelne got. vor
+(wie auch an Joh. Casimirs Altane in der Ehrenburg). An der Ecke Standbild
+des Gruenders von _Veit Duempel_ 1628. Das Innere enthielt 3 grosse
+Auditorien (also aehnliche Grundsaetze der Einteilung wie in der
+gleichzeitigen Universitaet in Helmstaedt).
+
+*Zeughaus* 1616-21 von _P. Sengelaub_. Der Formencharakter den beiden
+vorigen aehnlich, mit etwas vordringendem Bar.Charakter (am Portal
+Rustikasaeulen).
+
+*Rathaus* 1577, im 18. und 19. Jh. stark veraendert, die Fassade (1750)
+unbedeutend, frueheste Rok.formen in Coburg. An der Ecke schoener
+Renss.Erker- und im Hof stattlicher Renss.Treppenturm. Grosser Saal mit
+geschnitzter Holzdecke. Fuerstenportraets (Joh. Friedrich II. von
+_Sengelaub_).
+
+*Hofapotheke,* Eckhaus am Markt. 1543 in got.renss. Mischstil aus einem
+Bau des 16. Jh. adaptiert.
+
+*Wohnhaeuser* des 16.-18. Jh. in groesserer Zahl und oft gut erhalten;
+namentlich ist Coburg eine Stadt schoener Erker. -- Besterhaltenes
+Renss.Haus Herrengasse no 17 ao. 1591; ebenda no 4 sog. Kemnate
+(Trinkstube der fuerstl. Beamten); Spitalgasse no 25 mit steinernen
+Hofarkaden. Zahlreiche Renss.Portale in Rosengasse und Ketschengasse.
+Erker in der Judengasse, Spitalgasse und am Markt. -- SpBarock:
+Gymnasiumsgasse no 5 um 1700, Spitalgasse no 5 ao. 1739, ebenda no 12 mit
+reicher Stuckdekoration. Das Rokoko ist schwach vertreten (ganz huebsch
+Spitalgasse no 14 ao. 1785), reichlicher der Klassizismus. -- Die einst
+zahlreichen Fachwerkhaeuser zusammengeschmolzen oder durch Putz verdorben;
+von ihm kuerzlich befreit Steingasse no 14 ao. 1627.
+
+*Brunnen* Rueckertstr. 1679, zwei auf dem Markt 1687.
+
+*Veste* (166 m ueber der Stadt). Unter Otto III. als koenigliches Gut
+erwaehnt, als castrum zuerst 1265. Damals im Besitz der Grafen von
+Henneberg (bis 1248 des Herzogs von Meran). 1353 durch Erbgang an das Haus
+Wettin, dem es verblieben ist. -- 3 rom. Pfll. im Erdgeschoss des jetzigen
+"Fuerstenbaues" sind Reste des Palas aus 12. oder 13. Jh. Heideloff wollte
+1840 Spuren einer rom. Doppelkapelle entdeckt haben; nicht mehr zu
+kontrollieren. Auch die im sp. Ma. mehrmals genannte Doppelkap. ist
+verschwunden. Im heutigen Bestande der Veste ist nur weniges (das Zeughaus
+in den Aussenmauern) aelter als der Brand von 1500. Auf diesen folgte eine
+umfassende Erneuerung, bei welcher der Kriegszweck schon der bestimmende
+war. 1540 Verlegung der Residenz in das Stadtschloss. Der Plan von 1553
+zeigt in Uebereinstimmung mit dem heutigen Bestande eine doppelte Ringmauer
+mit Zwinger. Verstaerkung der Aussenwerke unter Johann Kasimir durch _Gideon
+Bacher_ 1614 ff. Belagerung 1635. Ausbesserung und letzte Vollendung
+1669-71. Die 1838 begonnene Restauration beeinflusste die bauliche
+Erscheinung stark, weshalb dem Beschauer Vorsicht zu empfehlen ist. -- Die
+Ringmauern umschreiben, dem natuerlichen Fels sich anschliessend, ein
+ungefaehres Oval von ungefaehr 230 : 110 m. Haupteingang von S durch ein
+imposantes Bar.Tor von 1671 (der Strassenzug, sowie der hinter dem Tor ueber
+der inneren Mauer sich erhebende Turm ist modern). Die beiden keilfoermigen
+SBasteien mit ihren malerischen kleinen Auslugtuermen schon auf Abbildungen
+von 1625 und 1626. Die SFront hat uebereinander 3 Verteidigungsgaenge. Der
+Wehrgang des obersten, oestl. vom "hohen Haus", ist moderne Imitation. Der
+vom NWEingang ausgehende Tunnel um 1553. Der ihn schuetzende Rote Turm
+verschwunden. Die Baerenbastei (W) aus 17. Jh. Die am meisten gefaehrdete
+OSpitze durch den grossen runden Eselsturm (Ruine) gedeckt. Hier wird der
+Bergfried der ma. Burg vermutet. Die ueber ihr liegende "hohe Bastei" eine
+kuenstliche Aufschuettung nach dem 30jaehrigen Kriege. -- Das Innere des
+Berings wird durch eine Quadermauer in 2 weitraeumige Hoefe ohne
+geschlossene Gebaeudefolge zerlegt. a) _der oestl. Burghof_. Das
+Hauptgebaeude besteht aus 2 im rechten Winkel zusammenstehenden Fluegeln:
+"Hohe Kemenate" und "Fuerstenbau", der letztere auf den Grundmauern des
+rom. Palas, die spgot. Teile nach 1501, die in Fr.Renss.-Formen
+ausgefuehrten von _Nik. Grohmann_ 1553-58; im wesentlichen jedoch die
+Fassade M. 19. Jh. Hinter der offenen Galerie 2 Raeume mit wohlerhaltenen,
+z. T. reich geschnitzten hoelzernen Decken. Der schoene Kachelofen aus A.
+17. Jh. (im Kupferstichkabinett) neuerlich in Muenchen erworben. Im O.
+schliesst sich die Kapelle an; durch oefteren Umbau, namentlich auch im 19.
+Jh., historisch entwertet; "Wiederherstellung" beabsichtigt. Der WFluegel
+("Hohe Kemnate") hat spgot. Mauerwerk und z. T. spgot. Fenster. Der alte
+Bankettsaal jetzt Waffensaal; die Tuerumrahmung neu, alt der eiserne Ofen
+mit Reliefplatten um 1480. Im selben Geschoss das sog. Lutherzimmer; die
+Erscheinung wesentlich neu, alt der eiserne Ofen, bez. 1548. (Das Zimmer,
+in dem Luther 1530 in Wirklichkeit gewohnt hat, ist ein anderes und
+vollstaendig veraendert.) In den Zimmern des Obergeschosses ist Altes und
+Neues sehr gemischt; bmkw. das Rosettenzimmer mit spgot. Tuergestell und
+renss. Kachelofen (wohl fremd). Im Jagdzimmer (sog. Hornzimmer) die
+Wandbekleidung mit Intarsia und Schnitzerei von 1632 aus der Ehrenburg
+uebergefuehrt; sie gehoert zum Schoensten, was in dieser Art in Deutschland zu
+finden; die Vorlagen zu den Jagdszenen von _Wolfgang Birkner_; die Moebel
+verschiedenen Ursprunges, aus den Vorraeten der Veste zusammengestellt. --
+b) _der westl. Burghof_. An der SMauer, deren Wehrgang neu, das Zeughaus
+("hohes Haus") von 1489, rest. nach Brand 1500, mehrstoeckiger Giebelbau,
+von huebscher Wirkung die Dacherker (Fialen aus Zink 1850); der Turm hat
+den ma. Charakter eingebuesst. Die Zisterne mit gutem Renss.-Baldachin um
+1540. Im uebrigen enthaelt der Hof schlichte Wirtschaftsgebaeude. -- Die
+Verlegung der Residenz in die Stadt 1540 ist Ursache, dass die
+baukuenstlerische Entwicklung der Veste ueber diese Zeitgrenze nicht
+fortschritt. Die Restaurationen des 19. Jh. sind im einzelnen aergerlich
+und irrefuehrend genug, fuer den summarischen Eindruck aber sind sie
+ziemlich unschaedlich, und zumal die Aussenansichten von unvergaenglichem
+Reiz. Ein wertvoller Zuwachs die im 19. Jh. angelegten _Kunstsammlungen_,
+aus denen hervorzuheben: 2 Altarfluegel, fraenkisch, 1. H. 15. Jh., 12
+Tafelbilder von _Cranach_ und seiner Werkstatt; 7 Fuerstenbilder von _Jost
+Stettner_ M. 16. Jh.; zahlreiche Portraets aus 2. H. 16. und 17. Jh.;
+karolingischer Elfenbeindeckel aus Gandersheim; Sandsteinmadonna aus
+Koenigsberg A. 15. Jh.; Holzmadonna A. 16. Jh. aus der H. Kreuz-K. in
+Coburg; von einem ausgezeichneten Werkstattgenossen Riemenschneiders; von
+demselben Altarwerk, 2 Engel und 3 Relieftafeln; Kruzifix von _Veit Stoss_
+(?) und zahlreiche andere Holzskulpturen des 15. und 16. Jh.
+Ausgezeichnete Moebel, Glaeser, Waffen. Bedeutende Kupferstichsammlung, auch
+mit Miniaturen und Handzeichnungen.
+
+_KOHREN._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Stadt-K.* Ursp. rom. Pfl.Basilika, von M. 15. Jh. ab wiederholt
+ueberarbeitet; 1878 rest. -- _Altarwerk_ 1616, Holzaufbau mit bmkw.
+Gemaelden.
+
+*Burg*. 2 starke Rundtuerme erhalten.
+
+_COLDITZ._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Gottesackerk. St. Nikolai*. Rom. 12. Jh., einfache rom. Tuer. Denkmaeler
+des 16.-18. Jh.
+
+*Stadt-K.* 15. und 16. Jh., verbaut. Gute Abendmahlsgeraete.
+
+*Rathaus* 1540, Giebel 1650. -- *Wohnhaeuser* des 16. und 17. Jh. --
+
+*Schloss.* Genannt schon im 11. Jh.; der jetzige Bau erneuert 1578-91 von
+_Hans Irmisch_ unter Beibehaltung got. Teile. Spaeter verwahrlost. Am
+besten erhalten die eingebaute Allerheiligen-Kap. mit _Portal_ in
+prunkvoll derben Formen von 1584.
+
+_COeLLEDA._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Peter-Pauls-K*. 1266 den Cisterc.-Nonnen ueberwiesen. Ursp. 3sch.
+Basilika, jetzt sehr entstellt. Im Hochschiff kleine rundbg. Fenster,
+dagegen die Arkaden spitzbg.
+
+*Wiperti-K*. Bmkw. grosses _Alabasterepitaph_ der Familie v. Werthern 1586.
+
+_KOLMDORF_ bei Bayreuth OFranken.
+
+*Schloesschen* Karolinenruhe 1760.
+
+_KOeNIGSBERG I. FR._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Stadt-K.* beg. 1397, gew. 1432, Gwbb. voll. 1460. Mittelgrosser, mit
+Aufwand durchgefuehrter Bau; durch Brand im 30j. Kriege sehr beschaedigt.
+(Rest. A. 20. Jh.) -- Hallenkirche von 3 Sch. und 5 Jochen. Langchor von 2
+Jochen und 5/8 Schluss. Im nordoestl. Winkel Turm, im suedoestl. Sakristei.
+Der Chor war durch reichen plastischen Schmuck ausgezeichnet; in Hoehe der
+Fensterbank figurierte Kragsteine; die Statuen fehlen. Aussen die
+Strebepfll. durch Blenden gegliedert; von den in diese eingeordneten
+_Statuen_ nur die eine der Maria verschont; von den uebrigen wenigstens die
+Konsolen mit Tragefiguren. Unter dem Mittelfenster Blende mit 3
+Baldachinen, denen ehemals 3 Statuen entsprochen haben. Unter dem
+Kaffgesims Spuren von Wandmalerei. Naechst der Sakristei _Oelberg-Relief_. --
+Mit dem Chor gruppiert sich der Turm, voll. 1446; davon erhalten, doch mit
+Beschaedigung und Umarbeitung im einzelnen, die 4 ersten Geschosse; Friese,
+rundbg. mit Nasen besetzt, trennen sie; an den Ecken breite Lisenen und
+uebereck gestellte Streben, aehnlich denen des Chors mit Statuenblenden und
+Baldachinen geschmueckt. Das letzte Geschoss E. 17. Jh. -- Viel staerker hat
+das Lhs. gelitten; das Innere E. 17. Jh. ganz erneuert; duerftig. -- Die
+*Ausstattung* des Chors mit niedrigen Schranken, Lesepult und Kanzel
+sprenss. -- _Grabsteine_ 1593, 1675, 1676, 1682, 1703.
+
+*Gottesacker-K*. 1428, rest. 1607 noch in got. Formen. -- Unter den
+zahlreichen Grabsteinen einige von gediegener Arbeit, andere
+gegenstaendlich interessant.
+
+*Wohnhaeuser*. Das bemerkenswerteste Marienstr. 111 von 1733; reiche
+Holzbildhauerei, doch nicht im Sinne des volkstuemlichen Fachwerkbaues,
+sondern vom Steinbau beeinflusst.
+
+_KOeNIGSBRUeCK._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Stadt-K.* 1682 von _Chr. Gottschick_ und _G. J. Spiess_. Praechtiger
+_Altar_ 1692 mit leidlichen Gemaelden. Interessantes _Epitaph_ M. v.
+Schellendorf 1763, Holz, vergoldet. -- Auf dem *Friedhof* charakteristische
+Gruftkapellen und Denkmaeler des 18. Jh.
+
+Die *Wohnhausarchitektur* bietet zahlreiche schlicht reizvolle Stuecke aus
+18. Jh.
+
+_KOeNIGSFELD._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Dorf-K.* erneuert 1754. -- Kostbarer Altarbau aus Marmor, Serpentin und
+Alabaster 1613.
+
+*Schloss,* ursp. 13. Jh., wesentlich spgot. und frrenss.
+
+_KOeNIGSHAIN._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Kath. Pfarr-K*. 1766 von _J. J. Kuntz_ in Reichenberg, 1sch. Rck.,
+gedeckt mit 2 boehmischen Kappen. Entlang der Laengswaende unter den Fenstern
+Emporen auf gewoelbten Arkaden. -- _Hochaltar_; ueber dem Tabernakel grosses
+Rahmengemaelde, von fliegenden Engeln getragen; bez. _Phil. Leubner_ 1780.
+-- Schoener _Kelch_ E. 15. Jh.
+
+_KOeNIGSHOFEN_ im Grabfeld UFranken.
+
+*Pfarr-K.* 1442-1496. Die Architektur von bmkw. hoher Qualitaet. Quaderbau.
+Hallenkirche von 5 Jochen mit maessig gestrecktem 1sch. Achteckchor. Die
+Raumverhaeltnisse ungewoehnlich in die Breite gehend, zum Ausgleich das
+Msch. stark ueberhoeht. Engmaschige Netzgwbb. Bmkw. zierliche Portale,
+leider stark rest. Die WEmpore mit gesuchter Einzelbildung ist das
+Bravourstueck eines got. Nachzueglers aus der Juliuszeit; aus eben derselben
+das noch got. Oktogon des im SO stehenden Turmes, das mit einer welschen
+Haube uebrigens recht gut ins Verhaeltnis gesetzt ist; kunstvolle 2laeufige
+Schneckenstiege. -- Das Relief des _Juengsten Gerichts_ im Bogenfeld des
+WPortals sehr aehnlich dem in der Michaels-Kap. in Ochsenfurt. Mehrere
+_Messingkronleuchter_ 17.-18. Jh. Ueberlebensgrosse _Madonna_, Holz, um
+1500. Andere spgot. _Skulpturen_ in der Kapelle ueber der Sakristei. In
+letzterer frgot. _Aquamanile_ (Pferdchen) und elegante _Elfenbeingruppe_
+der Kreuzigung, 18. Jh.
+
+*Rathaus* ansehnlich, spgot. und renss. (Kleine Sammlung staedtischer
+Altertuemer.)
+
+*Wohnhaeuser* am Markt, bar. und rok., im Uebergang zum thueringischen Typus.
+
+*Marktbrunnen,* Schmiedeeisen, 16. Jh.
+
+*Befestigung* (Fuerstbisch. wuerzburgisch) nach Specklinschem System, einige
+Bastionen erhalten.
+
+_KOeNIGSTEIN._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Stadt-K.* 1810. -- *Festung*. Die Anfaenge gehen bis ins 12. Jh.
+Regelrechte Fortifikation seit M. 16. Jh. Der Haupteingang nach den Plaenen
+des Nuernbergers _P. Buchner_ 1591. Die Christiansburg 1589-91 von
+_Buchner_ und _Irmisch_. Johannissaal ("Neues Zeughaus") 1631. Die
+Friedrichsburg 1721 erweitert; ihr reicher innerer Schmuck durch Brand
+1744 zerstoert. Das alte Zeughaus 1594, die alte Kaserne ("Gardehaus")
+1598, beide von _Buchner_. Aus A. 17. Jh. die Johann-Georgenburg, die
+Magdalenenburg und die Kommandantur, veraendert nach Brand 1806. Bildnisse
+in grosser Menge, u. a. J. R. v. Patkul und Chevalier de Saxe 1768 von _A.
+Graff_. Der 180 m tiefe Brunnen 1581, das Brunnenhaus 1735 von _Joh. v.
+Bodt_. Die Garnisons-K. hat im Chor noch Konstruktionen aus 13. Jh., vgl.
+Kaempfer; umgebaut 1515 und 1631. -- Schoenes _Elfenbein-Kruzifix_ von
+_Melchior Barthel_ um 1670.
+
+_KOeNIGSWALDE._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Dorf-K.* Normale rom. Anlage, Kunstformen nicht erhalten. -- Spgot.
+_Schnitzaltar_.
+
+_KOeNIGSWARTHA._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* 17. Jh. mit got. Resten. -- Adlige _Grabdenkmaeler_ in grosser
+Menge.
+
+Schloss erb. fuer den Reichsgrafen v. Dallwitz {~DAGGER~} 1796. Nuechterne
+Lisenenarchitektur. -- _Bildnisse_ des wenig bekannten aber vortrefflichen
+Malers _Hagelganss_ 1755.
+
+_COeNNERN._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Stadt-K.* 1498. 2sch. Halle mit fehlendem suedl. Ssch. WTurm im Kern rom.
+-- Spgot. _Taufkessel_.
+
+_CONRADSBURG._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis.
+
+Kloster-K. (Benediktiner). Erste Gruendung vor 1133, jetziger Bau
+undatiert, nach seinen reichen Schmuckformen um 1200. Qsch. und Lhs.
+fehlen (waren sie etwa ueberhaupt nicht zur Ausfuehrung gekommen?). Der Chor
+nach dem Hirsauer Schema; die Nebenchoere kommunizieren mit dem Hauptchor
+durch je eine Doppelarkade, von einem Blendbogen ueberstiegen. Die
+abgefasten 8eck. Pfll. von origineller Ausbildung: an den Fasen Rundstaebe,
+die oben in ein ueberfallendes Blatt zusammenlaufen. Die graetigen
+Kreuzgwbb. ruhen an der Wandseite auf Konsolen. Das Gwb. des Hauptchors
+eingestuerzt; als Ruine abgebildet bei Puttrich; jetzt notduerftig
+eingedeckt. In der wohlerhaltenen Krypta sind die Pfeiler und Saeulen
+Prachtstuecke bluehendster rom. Dekorationskunst; glatte Schafte wechseln
+regellos mit spiralisch kannelierten.
+
+_CONSTAPPEL._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Dorf-K.* (ehem. Wallfahrt). Rom. Backsteinbau, einer der aeltesten des
+Meissener Landes. Lhs. 1sch., stark vorspringendes Qsch., Chorquadrat (bei
+der Erweiterung 1884 die Schlusswand durchbrochen und im W ein Turm
+hinzugefuegt). -- _Taufstein_ mit Reliefs 16. Jh. _Altartafel_, Beweinung,
+von einem nicht unbedeutenden Kuenstler aus der Naehe _Cranachs_.
+Lebensgrosse Bildnisse Luthers und Melanchthons aus _Cranachs_ Werkstatt.
+
+_CORBETHA._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K.* mit rck. WTurm im Uebergangsstil.
+
+_KORBUSSEN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+*Dorf-K.* Rom. 12. Jh. quadr. Chor und Apsis, sonst veraendert um 1500.
+
+_KORNBERG._ RB Cassel Kr. Rotenburg.
+
+*Kirche* des ehem. *Benedikt.-Nonnen-Klst*. Ganz schmuckloser 1sch. got.
+Bau mit 8 (meist zerstoerten) Kreuzgwbb., Chorschluss aus 8Eck, WEmpore ueber
+2sch. Halle. -- Zweistoeckige Klostergebaeude um einen Hof ohne Kreuzgang.
+
+_KOSELITZ._ K. Sachsen AH Grossenhain.
+
+*Dorf-K.* Bmkw. Altargemaelde von _C. Roesler_ 1800.
+
+_KOeSSERN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+Herrenhaus, erb. 1695 fuer Oberhofjaegermeister Dietrich v. Erdmannsdorf. In
+reicheren Formen das Kavalierhaus, nach Entwurf von _Poeppelmann_;
+besonders stattlich der grosse Saal.
+
+_KOeSTRITZ._ Reuss j. L. LA Gera.
+
+*Fuerstl. Schloss* 1689-1704. Der Park eine interessante Anlage der
+klassizistischen Zeit; Tempelchen usw.
+
+_COSWIG._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Pfarr-K.* 1sch. Saal mit 3/8 Schluss 1497, erhoeht und mit Volutengiebeln
+versehen 1611. Aus dem letzteren Jahr der Gemaeldezyklus an der Empore und
+der flachen Decke. -- _Schnitzaltar_ E. 15. Jh., neu montiert A. 17. Jh.
+
+_KOeTIZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Herrenhaus.* M. 18. Jh. Einfacher stattlicher Bau von _Samuel __ Locke_;
+in der Ausstattung manches Huebsche.
+
+_KOeTZSCHENBRODA._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Pfarr-K.* Netzgewoelbter polyg. Chor 1477, Sch. 1884. -- _Altar_ 1638 von
+_Zach. Hegewald_, auseinandergenommen, von Interesse die Alabasterreliefs
+und Sandsteinstatuetten; _Denkmaeler_ 1675, 1738. -- Im Dorf reizende renss.
+_Brunneneinfassung_ mit Puttenrelief von _Hans Walther_ (?).
+
+_KOTTMARSDORF._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* 1735, die huebsche einheitliche Ausstattung (Herrschafts- und
+Loebauer Ratslogen) gleichzeitig.
+
+_KRAKAU._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Dorf-K.* Mehrere Oelgemaelde 16. Jh. und gute _Bildnisgrabsteine_ 17. Jh.
+
+_KRANICHFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Stadt-K.* 1496, 1sch. flachgedeckt, gewoelbter polyg. Chor. Aenderungen
+1702. -- Huebsches _Gestuehl_ 1520; _Grabstein_ einer Graefin Gleichen 1570.
+
+*Schloss* ("Oberschloss"). Die auf einer Abb. von 1682 noch sehr stattliche
+Gruppe hat seither viel verloren. Der aelteste Teil der sog. dicke Turm,
+aus 12. Jh. Die sprom. Kap. einfaches Quadrat, Kreuzrippengewoelbe,
+Ecksaeulen mit Wuerfelknaeufen; die Aussenwand mit fein profilierten Lisenen.
+-- Sonst das Aeussere des Schlosses in der Haupterscheinung von 1530; eine
+Menge groesserer und kleiner Giebel in einfacher FrRenss. (allein an der
+SSeite ihrer 8). -- *Unterschloss* mit umfaenglichen ma. Resten, jetzt
+modernisiert.
+
+_KRANLUCKEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* (kath.), Architektur und Ausstattung einheitlich 1750.
+
+_KRAUTHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Dorf-K.* spgot. mit Kielbogenfenstern. Sch. 1709 verlaengert. -- *Schloss*
+1710 einfach.
+
+_CRAWINKEL._ Sachsen-Gotha LA Ohrdruf.
+
+*Dorf-K.* im Kern und manchen Einzelheiten 1421 (I.).
+
+_KRAYENBURG._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Burg*. Ausgedehnte, sehr zerstoerte Anlage. Der Palas aus der Zeit der
+Grafen v. Frankenstein, 2. H. 12. Jh. [Sll. zur Rest. der Wartburg
+verwendet.]
+
+_KREINITZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Schloss* seit 1776.
+
+_KREIPITZSCH._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+*Schloss.* 1865 abgebrannt. Vom alten Bau erhalten Treppenturm 1611 und die
+in reicher Rustika gehaltene Hofeinfahrt mit Seitenpfoertchen 1628.
+
+_KREUSSEN._ OFranken BA Pegnitz.
+
+*Pfarr-K.* Got. 5/8 Chor, Lhs. 17. Jh. Huebsches spgot.
+_Sakramentshaeuschen_. Grosser _Altar_ 1688. -- An der SSeite 2stoeckige got.
+Kapelle, jetzt Sakristei.
+
+_KREUZBERG._ UFranken BA Neustadt a. S.
+
+*Franziskaner-Klst*. 1681-95.
+
+_KREUZBURG._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Nikolai-K*. Rom. Apsis 1215 in sehr grossen Abmessungen; in 7 Nischen je 1
+Fenster zwischen einfachen Sll. Lhs. wiederholt abgebrannt, erneuert 1785.
+Hoher WTurm 1428.
+
+*Liborius-Kap*. 1499; Quaderbau; Netzgwb. auf gewundenen Diensten; Fenster
+und Strebepfll. in ziemlich reichen Formen.
+
+*Friedhofs-Kap*. (ehem. Pfarr-K.) 1252; die Rest. 1624 und 1710 haben von
+den rom. Formen wenig uebriggelassen. Friedhofstor reich renss. 1624.
+
+Got. *Klst.-K*. vor der Stadt, jetzt Scheune.
+
+*Wohnhaeuser* mit Renss.Portalen.
+
+*Stadtmauer* aus Ma., z. T. bis hinauf in rom. Zeit.
+
+*Schloss.* Palas 1170, stark veraendert. Ringmauer gut erhalten, Zinnenkranz
+und Spuren des Wehrgangs.
+
+*Werrabruecke* 16. Jh., vielleicht mit Resten von 1223.
+
+_KREUZEBER._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.) 1738, 4 Kreuzgwbb. und 3/8 Schluss, Pilaster und
+Fenstereinfassungen in Sandstein.
+
+_KREUZWERTHEIM._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+*Pfarr-K.* Chor und Lhs. erb. 1443, unbedeutend, Turm 1753. _Schnitzaltar_
+ca. 1510-20.
+
+*Schloss* der Fuersten Loewenstein-Wertheim-Freudenberg, erb. 1736,
+unbedeutend und verrenoviert.
+
+_KRIEBSTEIN._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Schloss.* Die gut ueberlieferte Baugeschichte laesst 4 Abschnitte
+unterscheiden: vor 1382, nach 1382, 1451, nach 1465; 1566 ausgebaut. An
+den alten Teilen bmkw. Einzelheiten. In der Ruestkammer gut erhaltenes
+_Wandgemaelde_ um 1400.
+
+_CRIMMITSCHAU._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Stadt-K.* 1513. Einfach behandelter wohlraeumiger Hallenbau von 15 : 22 m,
+geteilt in 5 Netzgewoelbe; der unsymmetrisch anschliessende rck. Chor mit
+NTurm aus 14. Jh. -- _Epitaph_ v. Schoenberg 1597, reicher Saeulenbau mit
+vielen Reliefs, von einem Dresdener Bildhauer (Walther?) aus der Schule
+_Nossenis_. Halbzerstoerter _Taufstein_ mit Reliefs, treffliche Arbeit aus
+1. H. 17. Jh. -- Mehrere schoene _Kelche_ aus M. 15. und A. 16. Jh.
+
+_CROeBERN._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.* 1750-55, stattlich. -- _Denkmaeler_ der Familien v. Breitenbach
+und v. Seydewitz aus 16. Jh.
+
+_CROCK._ Sachsen-Meiningen Kr. Hilburghausen.
+
+*Pfarr-K.* (ehem. Wallfahrt) spgot. 1489, die damalige Gestalt nicht sehr
+veraendert. -- Lhs. 1sch. mit Flachdecke, eingezog. polyg. Chor.
+Vorspringender WTurm. Charakteristischer spaetestgot. _Taufstein_ 16. Jh.
+
+_CROeLLWITZ._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K.* spgot., durch zierliches Masswerk in den Fenstern, einen in
+dieser Gegend ziemlich seltenen Schmuck, sich auszeichnend.
+
+_KRONACH._ OFranken BAmtsstadt.
+
+*Stadt-K.* Stattlicher got. Hausteinbau aus 3 Bauperioden, interessant
+durch deren klare Abgrenzung bei guter Erhaltung. Chor 2 Joche und 5/8
+Schluss, Kreuzgwbb. mit grossen dekorierten Schlusssteinen, 1. H. 14. Jh. --
+Lhs. 5jochige Halle nach 1404, Kreuzgwbb. auf Rundpfll. -- M. 16. Jh.
+Verlaengerung nach W., Empore, Decke gerippte Flachtonne. Portal mit
+reicher Stabueberschneidung, darueber Statue des Joh. Bapt. 1540. --
+Ausstattung grossenteils neu. In einer Seitenkap. _Pietas_ M. 15. Jh.
+_Grabdenkmal_ von 1580 von einem Nachfolger des Eichstaedters _Loy Hering_.
+-- In der Naehe (NO) zierliche 2stoeckige Kap. 1512.
+
+*Rathaus.* Origineller hochgiebeliger Bau von 1583, Schule der
+Plassenburg.
+
+*Wohnhaeuser* in Stein und Fachwerk, 16.-18. Jh.
+
+*Brunnen* mit S. Michael um 1650.
+
+*Stadtbefestigung* des 16. Jh. grossenteils erhalten. Entwuerfe zu ihrer
+Modernisierung von _Balth. Neumann_ 1741.
+
+*Veste Rosenberg,* ehem. der Bischoefe von Bamberg. Gut erhaltene, fuer die
+Geschichte des Wehrbaues lehrreiche Anlage. In der Kernburg hoher 4eck.
+Buckelquader-Bergfried aus 13. Jh. Gut erhaltener got. Bering, an einer
+Stelle bez. 1487. Einfache Renss.Bauten 1572, 1590, 1595. Der 3.
+Befestigungsguertel 17. Jh. Kraeftiges Rustikator 1662 aehnlich wie in
+Forchheim. (Kleines Museum zur Stadtgeschichte.)
+
+_KROSIGK._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Dorf-K.*, Ruine einer typischen rom. Anlage.
+
+_KRUKENBURG._ RB Cassel Kr. Hofgeismar.
+
+*Burgruine*. Bmkw. die 1126 gewoelbte sehr hohe rom. Kap. In der Mitte
+kreisf. Raum, von 12 m lichtem Durchmesser, ehem. mit Kuppelgwb., 4 rck.
+Anbauten mit Tonnengwbb, schliessen sich kreuzfoermig an. Der got. Palas aus
+der Zeit des Bischofs Wilhelm von Paderborn (1401-15) in grossen Teilen
+erhalten.
+
+_CRUMBACH._ Kr. Cassel-Land.
+
+*Dorf-K.* got., rest. 1770, 1sch. mit polyg. Schluss. Interessant der runde
+WTurm, der als Bergfried diente; Einsteigeloch vom Kirchenschiff aus; an
+der Kirchhofsmauer Spuren eines Wehrganges.
+
+_KUeHNDORF._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.
+
+*Dorf-K.* Lhs. rck., schmaelerer 5/8 Chor mit gutem Masswerk 1323. --
+_Kanzel_ 1630 mit schoenen Intarsien. -- Als Gattung bmkw. die baeuerlichen
+_Epitaphien_.
+
+*Schloss,* frueher Johanniterkomturei, 1398 abgebrannt, Hauptbau noch
+mittelalterl., Nebenturm renss.
+
+_KULM._ Reuss j. L. LA Gera.
+
+*Dorf-K.* gew. 1223, die ursp. Anlage vollst, erhalten, 1sch. Lhs. mit
+quadr. Chor und 1/2kr. Apsis.
+
+_KULMBACH._ OFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K.* Stattlicher spgot. Hausteinbau. Am Chor Inschr. 1439.
+Wohlraeumige Hallenkirche von 5 Jochen, stark eingezogener Chor 2 Joche und
+5/8 Schluss. Emporen und Gwbb. des Lhs. modern (1535 hoelzerne Tonne), WTurm
+mit Masswerkfriesen und Spitzhelm. -- Imposanter _Barockaltar_ mit flotten
+Skulpturen, am Sockel Portraetrelief des Markgrafen Christian (1603-55).
+_Taufstein_ mit 4 guten Marmorreliefs A. 17. Jh., vielleicht von _Hans
+Werner_ von Bamberg. _Grabsteine_ 17. Jh., recht gut der des Georg Wolf v.
+Lainack. Glasgemaelde ca. 1550. -- Pfarrhaus 1730.
+
+*Spital-K*. Kleiner, gut gegliederter Barockbau 1738, wohl vom
+Hofbaudirektor _Fr. Grael_.
+
+*Friedhofs-Kap*. gotisierend 17. Jh., gute Epitaphe 17. und 18. Jh.,
+zahlreiche kapellenartige kleine Gruftbauten.
+
+*Rentamt* (ehem. Langheimer Klosterhof). Reich gegliederter und
+geschmueckter Barockbau 1694. Zwei schoene Toranlagen.
+
+*Bezirksamt* (ehem. Regierung) einfache Renss. mit geschweiften Giebeln
+wie auf der Plassenburg, Erker bez. 1562 _Caspar Vischer_.
+
+*Rathaus* 16. Jh., Fassade 1752. -- Einige _Wohnhaeuser_ der Renss.
+
+*Stadtbefestigung* teilweise erhalten; Gerichtsturm, wie ueblich rot
+angestrichen, und Pranger.
+
+_CUNEWALDE._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* 1780. Grosser Saalbau mit Doppelemporen. -- Kanzel 1656. Bmkw.
+Reste von spgot. _Altarplastik_. Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ des 17. und
+18. Jh.
+
+_KUNITZ._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* 1774 und 1860. Gutes dreifluegeliges _Altargemaelde_.
+
+*Burgruine* (jetzt Kunitzburg genannt, der alte Name Gleissberg). Vom rom.
+Bau der Bergfried und die Suedwand des Palas erhalten.
+
+_KUeNITZSCH._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* Einheitlich von 1706. -- Zwoelf _Denkmaeler_ 1608-1782.
+
+_KUeNSBERGK._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+Bedeutende *Burgruine*, z. T. rom.
+
+_KUPFERBERG._ OFranken BA Stadtsteinach.
+
+*Stadt-K.* 1280-1300. Frgot. Basilika mit grossem Chorturm. -- Ansehnliches
+Spitalgebaeude mit Kirche, 1738-42, angeblich unter Einfluss von _Balthasar
+Neumann_ (?).
+
+_KUeRBITZ._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Dorf-K.* 1624-26 auf Kosten des Frhr. v. Feilitzsch. Fuer diese dem
+Kirchenbau unguenstigste Zeit ein ausserordentlich stattlicher Bau, dem
+protestantischen Kultus angepasst. Der Hauptraum Quadrat von 16,5 m, die
+Ssch. 2geschossig, Erdgeschoss 5 m h., Empore 7,7 m h. Im O polyg.
+Altarhaus, im W starker vierseitiger, oben 8seitiger Turm; in die Winkel
+dieser Bauteile gegen das Gemeindehaus je eine Wendeltreppe (im ganzen 4)
+eingeschoben, aeusserlich mit 3 Achteckseiten hervortretend. Auf der WEmpore
+die herrschaftliche Winterbetstube, ehemals reich und behaglich
+eingerichtet (erhalten ein _Kamin_ von einfach vornehmen Formen, die als
+Hermen fungierenden Gestalten der Fides und Spes vortreffliche Arbeiten).
+Die Formen aussen und innen ernst und schlicht, mit manchen got.
+Nachklaengen; z. B. die Fenster der unteren Reihe spitzbg., der oberen
+rundbg., aber mit Masswerk. Aufwendiger nur das Hauptportal, Rustika mit
+toskan. Ordnung, uebrigens von strengster Behandlung. -- _Altarwerk_ aus der
+Erbauungszeit mit Teilen eines Schnitzaltars von ca. 1500. -- _Kanzel_ bez.
+1626; die tragende Mosesstatue sowie die Evangelisten der Bruestung,
+ueberraschend durch Formenreinheit im Sinne der Hochrenss., von derselben
+ausgezeichneten Kuenstlerhand, die den Kamin schuf; das Tektonische in
+aeusserstem Gegensatz zu der Durchschnittsneigung der Zeit von puritanischer
+Einfachheit und Trockenheit. -- _Familiengruft_ der Herren v. Feilitzsch
+mit Bildnisgrabsteinen von 1511 ab. In der Kirche Oelportraets derselben
+Familie aus 17. und 18. Jh. Vierfluegeliger _Altar_ um 1500 (schlecht
+rest.).
+
+_KUeRNACH._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Pfarr-K.* 1723, vielleicht nach Angaben _B. Neumanns_. Eingezogener Chor
+mit 3seit. Kappenschluss, im N und S Sakristeien, Lhs. flachgedeckt,
+Kuppeldachreiter, Pilasterfassade, Fenster mit reicher Hausteinumrahmung.
+-- Im Dorf 4 _Bildstoecke_, einer mit Kreuzigungsrelief bez. 1598. Sehr
+stattlich die grosse Freigruppe der _Kreuzigung_ bei der Griessmuehle,
+Zielpunkt der Flurprozession, bez. 1766.
+
+_CORSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Chorturm, Apsis, schmalen rundbg. Fenstern.
+
+_KYFFHAeUSER._ Schwarzb-Rudolst. LA Frankenhausen.
+
+*Burgruine*. Angeblich 1116 zum Schutz der kaiserl. Pfalz Tilleda gegr.
+Die Konstruktion des Bergfrieds weist auf hoeheres Alter (?). Von der sehr
+ausgedehnten Anlage fast nur noch die Grundmauern zu erkennen. -- Die
+_Kapelle_ von derselben einfachen Anlage wie die rom. Landkirchen dieser
+Gegend.
+
+
+
+
+_L_
+
+
+_LAAS._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Normale rom. Anlage: flachgedecktes kurzes Schiff, eingezogener
+quadr. Chor und ueberwoelbte Apsis; von rom. Kunstformen nichts erhalten,
+
+_LAMPERTSWALDE._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* 1722. Flachgedeckter, nach O aus 8 Eck geschlossener Saal. --
+Denkmaeler.
+
+*Schloss* um 1690-1700.
+
+_LANDESWEHR_ bei Meiningen.
+
+*Burgruine.* Von der 1525 zerstoerten ma. Burg stammt der schraeg am Boden
+liegende Hauptturm. Derselbe wurde 1685 durch Pulver gesprengt. Die Steine
+der Burg wurden 1682 zum Bau der Elisabethenburg, des Residenzschlosses in
+Meiningen, verwendet.
+
+_LANDSBERG_ bei Meiningen.
+
+*Schloss* des Herzogs von Sachsen-Meiningen, neugot. 1836-40 von _Doebner_.
+Innen grosse Kunst- und Waffensammlung. 2 Oefen des 16. Jh, aus Saalfeld.
+Wertvoll 4 geschnitzte und gemalte thueringische _Altaere_ E. 15. bis A. 16.
+Jh. Vertreten sind: _Valentin Lendenstreich_, der _Meister der
+architektonischen Baldachine_ und der _Meister des Neusitzer Altars_.
+
+_LANDSBERG._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.
+
+*Stadt-K.* sprom. Schiff von 7 : 20 m, im O 1/2k. Apsis, WTurm in gleicher
+Breite mit dem Sch. und gegen dieses in 2 Bogen geoeffnet. Rom. Tympanon,
+S. Nikolaus zwischen Gotteslamm und Loewe.
+
+*Doppelkapelle* der seit 1180 genannten Burg. Das weitaus interessanteste
+Denkmal des Kreises. E. 12., A. 13. Jh. -- Rck. von 11,5 : 9 m, Aufbau in 2
+gesonderten Geschossen, die durch eine Oeffnung im Boden des oberen in
+Verbindung stehen. Jedes hat 3 graetig gewoelbte Schiffe von gleicher Hoehe.
+2 Doppeljoche, in denen schwere kreuzf. Pfeiler und schlanke elegant
+dekorierte Saeulen kontrastieren (Kapitelle interessante Weiterbildung des
+Koenigslutterer Typus); im W ein quer durchlaufender Gang, im O 3 durch
+beide Geschosse durchgehende Apsiden. Die enge Treppe liegt ausserhalb der
+SWand und ist geraden Laufs. Das zweite Obergeschoss, als Wohnraum dienend,
+ist spaetere Zutat. -- Die 2 merkwuerdigen _Portale_ in Sachsen analogielos.
+Das groessere in der Architekturform einfach, nur Ruecksprung, aber die
+Leibungsflaeche reich ornamentiert, an den Pfosten figuerliche Reliefs, im
+Tympanon Christus in der Mandelglorie zwischen Engeln, alles sehr
+verwittert. Am kleineren giebelfoermiger Sturz ohne Entlastungsbg.
+Schnitzaltar, um 1500.
+
+_LANGBURKERSDORF._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Schloss.* Fester 8eckiger Bau mit westl. im Mittel vorgelegtem 8eckigen
+Turm, 1611 erneuert; im Innern Stuck- und Schnitzarbeiten 1749.
+
+_LANGENAUE._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz.
+
+*Dorf-K.* rom., sehr verbaut; die ursp. Formen an Apsis und Portal;
+_skulptiertes Tympanon_, Christus im langen Rock am Kreuze stehend, zu
+Fuessen die Weltkugel, oben Sonne und Mond in ornamentaler Stilisierung,
+neben ihm 2 Palmenbaeume; hoechst baeuerisch, wohl 12. Jh.
+
+_LANGENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. M. 13. Jh. Nach Brand 1505 whgest., 1873
+rest. Quaderbau, Saalanlage mit Flachdecke. Nonnenempore auf 3sch.
+Kreuzgewoelbehalle.
+
+_LANGENHESSEN._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Dorf-K.* Triumphbg. und Chor sprom. -- Grosses spgot. _Altarwerk_ von 1502
+mit 4 beweglichen und 2 festen Fluegeln, in den Gemaelden Einfluss der
+fraenkischen Schule.
+
+_LANGENLEUBA._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Dorf-K.* rom., sehr verbaut; ein schoenes Portal mit 2 Saeulenpaaren 1841
+zwecklos zerstoert.
+
+_LANGENLEUBA._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+*Dorf-K.* Rom. OTurm ueber dem Chor; Lhs. E. 16. Jh.; reiche Ausstattung im
+18. Jh. -- Vornehmes _Grabmal_ fuer Joh. v. Kuntsch {~DAGGER~} 1714.
+
+*Schloss* 1707, gross und ehemals praechtig, jetzt in Verfall.
+
+_LANGENNAUNDORF._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Dorf-K.* 1715, hoher WTurm in Fachwerk. Bemalte Holztonne. Ausstattung
+fast lueckenlos erhalten, behagliche Stimmung.
+
+_LANGENREINSDORF._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Dorf-K.* Der gerade geschl. Chor mit Giebelkreuz und die westl. Vorhalle
+mit massivem Turm enthalten rom. Formen. -- _Schnitzaltar_ 1500.
+
+_LANGENSALZA._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Bonifazius-K*. Beg. A. 14. Jh., nach langer Unterbrechung im 15. Jh.
+weitergefuehrt. Breit hingelagerte Hallenkirche mit hohem Dach und
+eingezogenem Chor. Letzterer weicht aus der Hauptachse und hat im Innern
+nur eine hoelzerne Flachdecke. Die spgot. Netzgwbb. des Schiffes stehen auf
+kunstreichen Rundpfll. aus 14. Jh. Es waren 2 Fassadentuerme projektiert,
+von denen nur der noerdl. ausgefuehrt; Unterbau 1470, Renss.Oberbau erreicht
+die fuer dieses Gebiet ungewoehnliche Hoehe von 81 m. Das grosse WPortal hat
+seinen _plastischen Schmuck_ im Bauernkriege verloren; es waren am Gewaende
+12 Statuen in zwei Raengen und 2x3x4 Statuetten an den Bogenlaeufen; das von
+einem Mittelpfosten getragene Tympanon enthaelt (ziemlich unversehrt) in 3
+Reliefstreifen das _Juengste Gericht_, Kompositionsschema von S. Lorenz in
+Nuernberg; von einem fraenkischen Kuenstler (?) am Pfosten ein _Opferstock_.
+Um einiges einfacher das noerdl. Seitenportal, im Tympanon _Kreuzigung_. --
+Das Obergeschoss ueber der Sakristei hat eine bmkw. _bemalte Bretterdecke_
+aus A. 16. Jh.
+
+*Stephans-K*. 1394 ff. Ursp. Hallenkirche. Die Gwbb. vielleicht im
+Stadtbrande von 1506 zerstoert. Die duerftige Herstellung gab nur
+Bretterdecken und erhoehte das Msch., welches schlichte Stichbogenfenster
+erhielt. Reichere Bauformen enthaelt nur die gerettete Aussenansicht der
+Sschiffe. Sie sind mit einer Masswerkbalustrade und kleinen Staffelgiebeln,
+zwischen denen die Fialen der Strebepfll. aufragen, gekroent. Die Fenster
+des Masswerks beraubt. An der SSeite grosses, lebhaft gegliedertes Portal.
+Der unorganisch in die SWEcke eingeschobene Turm scheint im Unterbau aus
+einer aelteren Anlage zu stammen; der Oberbau neugot. 1860. -- Unter den
+_Grabsteinen_ sind die aeltesten die des Dietrich v. Salza {~DAGGER~} 1308 und
+Guenther v. Salza {~DAGGER~} 1322; roh in der Zeichnung und sehr beschaedigt.
+
+*Augustiner-K*. gegr. 1280, war ein sehr gestrecktes einfaches Rechteck;
+abgebrochen. Vom Kreuzgang sind Bruchstuecke erhalten.
+
+*Rathaus* 1742. -- *Marktbrunnen* 1582. -- Zahlreiche Reste der
+*Stadtbefestigung*.
+
+_LANGENSELBOLD._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+*Dorf-K.* des 18. Jh., Rundbau mit 4 Vorbauten.
+
+*Schloss* des 18. Jh. auf den Grundmauern des ehem. Klosters. Im Garten
+_Grabstein_ eines Abtes aus 15. Jh.
+
+_LANGENSTEIN._ RB Cassel Kr. Kirchhain.
+
+*Dorf-K.* Spgot. flachged. Sch. ohne Streben. Der polyg. Chor hat Netzgwb.
+mit doppeltem Rippensystem, das untere frei schwebend.
+
+_LANGEWIESEN._ Schwarzburg-Sondersh. LA Gehren.
+
+*Stadt-K.* 1675.
+
+_LANGHEIM._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Cistercienser-Klst.,* gegr. 1132, verwuestet 1525, Neubau des
+Konventshauses 1657-80, Abtshaus 1700 ff., Erweiterung des Konventshauses
+1730 ff., Brand 1802, Saekularisierung 1803, darauf Abtragung der Ruinen.
+Erhalten hat sich: eine Kap. vor dem Klostertor und ein Fluegel des
+Konventsbaues (jetzt Brauerei). Die erstere frgot. 13. Jh., 1sch. mit 6
+Kreuzgwbb., deren Kaempfer bis zur Fensterbank hinabreichen (ungefaehr wie
+im Refektorium zu Heilsbronn), der Schluss 5rippig ueber 1/2kreisfoermigem
+Gr. Die K. zeigt sich auf Abb. als sehr langgestreckte, platt geschlossene
+Anlage; Stilformen nicht erkennbar. Die Klosterbauten wetteiferten in
+Groesse und Opulenz mit denen von Ebrach. Der erhaltene Fluegel traegt am
+Giebel die Zahl 1792, die Formen zweifellos um oder vor M. 18. Jh.;
+wahrscheinlich von _Balth. Neumann_; Plaene desselben fuer Langheim in der
+Sammlung Eckart in Wuerzburg.
+
+_LANGHENNERSDORF._ K. Sachsen AH Freiberg.
+
+*Dorf-K.* 1530 got. mit einigen Resten aus 13. Jh. in der angebauten
+Wendelin-Kap. Turm im W querrck., Satteldach. Glasgemaelde.
+
+_LANGULA._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen.
+
+*Dorf-K.* modern, reich geschmueckter spgot. _Taufstein_.
+
+_LAUB._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Dorf-K.* Bedeutende ueberlebensgrosse _Sandsteinmadonna_, stilistisch der
+Madonna im Wuerzburger Dom nahe verwandt; durch das Stifterwappen auf der
+Konsole datierbar auf ca. 1320.
+
+_LAUCHA._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Stadt-K.* 1479-96. Grosser einheitlicher Bau, flachgedeckter Saal, aber
+vielleicht ursp. auf Gwbb. angelegt; gute Quadermauern und ringsum
+Strebepfll. WTurm ueber nach S und W offener Halle.
+
+*Rathaus.* Renss., wohl juenger als die Wappentafel 1563. --
+*Stadtbefestigung* teilweise erhalten, am besten das Obertor.
+
+_LAUCHROeDEN._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Dorf-K.* A. 17. Jh. Der Turm steht abweichend von der Sitte der Gegend im
+W. Emporen und hoelzernes Tonnengwb. -- [Schnitzaltar jetzt in der
+Nikolai-K. in Eisenach.] Gedenktafeln 18.Jh. -- _Kemenate_ der v. Rotenhan
+mit Inschr. 1562, 1575. Huebsches Hoftor. Kamin.
+
+_LAUCHSTAeDT._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+Allerlei bescheidene kleine Architekturen erinnern an die Zeit, als L. zu
+E. 18. Jh. ein besuchter Badeort war. Das unter Mitwirkung Goethes 1802
+errichtete Sommertheater jetzt geschickt wiederhergestellt.
+
+_LAUDENBACH._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Dorf,* Kirche und Burgruine bildeten eine malerische Gruppe am hohen
+Mainufer.
+
+*Pfarr-K.* Charakteristischer Juliusbau von 1613.
+
+*Burg*. Bis 1291 hohenlohisch, dann hennebergisch und wertheimisch, im
+Bauernkrieg zerstoert. 2 rom. Bergfriede, in z. T. kolossalen Quadern (1,50
+m l., 0,50 m h.). -- Nettes Schloss im Dorf einfach renss.
+
+_LAUENSTEIN._ OFranken BA Teuschnitz.
+
+*Burg.* Aus der 1. Bauperiode, vor der Zerstoerung 1290, der Stumpf des
+Bergfrieds in aehrenfoermigem Verband und Teile der Ringmauer und die
+Torhalle. Aus E. 14. Jh. der sog. Orlamuender Bau (O). Der Hauptbau (N)
+1551 bis 1554, von dem Meister von Rottweindorf; Innenraum mit
+Rippengwbb., Tafeldecken, stattlichem Kamin, geschnitztem Jagdfries, in
+der Kap. Fresken.
+
+_LAUENSTEIN._ K.Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Stadt-K.* Kleine Hallenkirche E. 15. Jh., Schiff nach Brand 1594
+erneuert, System aehnlich Stadt-K. zu Pirna, Pfll. mit renss. Elementen.
+_Altarbau_ aus Sandstein, zugleich als Epit. des Rudolf v. Buenau {~DAGGER~} 1609
+und seiner Gemahlin Anna v. Schleinitz {~DAGGER~} 1591; grossartiges, in 3
+Stockwerken staffelfoermig sich verengendes Geruest von starken Sll.,
+zwischen denen Reliefbilder; auf den Absaetzen Freifiguren, zuunterst der
+kniende Stifter; das ebenso gediegen als prachtvoll durchgefuehrte Werk
+stilistisch aus niederlaendischen und italienischen Elementen gemischt,
+gehoert zu den bedeutendsten seiner Art und Zeit in Deutschland. -- Von
+demselben Kuenstler die grosse _Moseskanzel_ und der _Taufstein_; Maessigung
+der Architekturformen, Uebergewicht der figuerlichen Plastik. --
+_Buenaukapelle_ (Erbbegraebnis) beg. 1609 von _Lorentz Hornung_, einem aus
+der Schule Nossenis hervorgegangenen Bildhauer in Pirna. Hauptstuecke das
+Portal und das Epit. von 9 m H. und 5 m Br. Sandstein mit Heranziehung von
+Alabaster, Achat und Jaspis; sonst Verzicht auf Faerbung und Vergoldung;
+virtuosenhafte Feinarbeit, zumal im Kostuemlichen, ein Fortwirken jener
+niederlaendischen Tradition, deren bedeutendstes Beispiel das Grabmal des
+Kaisers Maximilian I. in Innsbruck ist.
+
+*Burg.* Oft umgebaut, ihre Anlage wesentlich 15. Jh. Die glanzvollere
+Erneuerung und Ausschmueckung durch Guenther v. Buenau aus Bruchstuecken zu
+ahnen.
+
+_LAUSA._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Dorf-K.* einheitlich um 1650; gotisierende Erinnerungen noch nicht ganz
+vergessen. -- _Altar-Kanzel_ 1789. -- _Sandstein-Denkmaeler_ 1632, 1688,
+1738, 1759, 1762, 1768, 1787, 1805, 1808, 1810, 1817 -- eine
+stilgeschichtlich bezeichnende Reihe. -- *Pfarrhaus* um 1650.
+
+_LAUSIGK._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Stadt-K.* (Benedikt.-Priorat) gegr. 1105; in den Umfassungen voellig
+erhaltene 4achsige Pfeilerbasilika mit normalem kreuzf. Gr., keine Tuerme,
+sparsamste Formen; nur die Tuer (W) hat flachgeritztes Blattornament im
+Charakter des 12. Jh,. und rck. Umrahmung mit Schachbrettfries, oben
+Bogenfries, am Gewaende 1/4 Rundstaebe anstatt Sll.
+
+_LAUSKE._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Schloss.* Umgebaut 1770 von Graf v. Bressler in einem an die ital. Renss.
+sich anlehnenden Klassizismus; bmkw. der runde Speisesaal mit
+kassettierter Kuppel. -- Familienbildnisse und Moebel.
+
+_LAUSNITZ,_ s. Klosterlausnitz.
+
+_LAUSNITZ._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O.
+
+*Dorf-K.* 1725; Kanzelbau und andere Ausstattungsstuecke aus derselben
+Zeit.
+
+_LAUTER._ UFranken BA Kissingen.
+
+*Dorf-K.* 3/4 lebensgrosse _Steinmadonna_ E. 13. Jh., eine der
+allerschoensten der Epoche, wohl sicher vom Meister des Botenlaubengrabmals
+in Frauenroth und sehr wahrscheinlich von dort verschleppt (eine Zeitlang
+als Bildstock benutzt).
+
+_LAUTERBACH._ K. Sachsen AH Marienberg.
+
+*Dorf-K.* 2. H. 15. Jh. Aus dieser Zeit der bmkw. Dachstuhl (ein gleicher
+in Grossrueckerswalde). Guter _Schnitzaltar_ A. 16. Jh. und Reste der
+Altarbekleidung. _Kindergrabsteine_ 1585, 1586.
+
+_LAUTERBACH._ K. Sachsen AH Grossenhain.
+
+*Schloss.* 18. Jh. Schoener Saal mit dekorativen Gemaelden. Huebsches
+Gartenhaus um 1770.
+
+_LAWALDE._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* 1777 mit reizvoller Raumwirkung. Bmkw. _Kirchhof_, Torturm 17.
+Jh.
+
+_LEBIEN._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Dorf-K.* rom., Raseneisenstein, rck. WTurm in Backstein, spgot. Netzgwb.
+-- Kanzel, Altaraufsatz, Emporen renss. E. 16. Jh.
+
+_LEHESTEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* 1683. -- Schloss, ehemals Besitz des Deutschordens; Wasseranlage;
+Rundturm mit Eingang von 1551.
+
+_LEIDENHOFEN._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Dorf-K.* 1. H. 13. Jh. Flachgedecktes Sch. (etwa 12,5 : 9 m), schmucklose
+rundbg. Tuer und vermauerte rundbg. Fenster, der Chor im Erdgeschoss des
+OTurms, kuppeliges Kreuzgwb. mit spitzen Bogenlinien.
+
+_LEIHA._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* wesentlich in rom. Gestalt erhalten. Kleiner Saal mit
+eingezogenem Turmchor, rundbg. Portal an noerdl. Langseite. Die bar.
+Ausstattung charaktervoll und gut.
+
+_LEIMBACH._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Schloss.* A. 17. Jh. mit dem Wappen der v. Butlar; gut erhalten.
+
+_LEIPZIG._ K. Sachsen. Kr. Meiningen.
+
+*Nikolai-K*. Aelteste Pfarr-K. der Stadt; 1017 dem Bischof von Merseburg
+geschenkt; 1213 den Augustiner-Chorherren von St. Thomas untergeordnet.
+Etwa aus dieser Zeit der rom. WBau; Ziegelmauern mit Hausteingliederung; 4
+breite Lisenen, an den Ecken mit Rundstaeben und oben in Saegefries und
+Hohlkehle schliessend; 2 vermauerte frgot. Fenster der alten Glockenstube,
+etwa M. 13. Jh., sonst alle Fenster aus spaeteren Umbauten; im 14. Jh.
+Aufloesung des rck. Mauerkoerpers in drei 8eckige Tuerme; 1555 durch
+_Hieronymus Lotter_ der Mittelturm erhoeht und mit einem Helm versehen, die
+Seitentuerme mit Hauben gedeckt. Der 5/8 Chorschluss mit gestrecktem Vorchor
+vor 1400; aus gleicher Zeit die im NO anschliessende Michaels-Kap.; die
+SOKap. 1467. Die Schiffe Umbau 1513 ff.; Halle von 3 Sch. und 5 Jochen.
+Die Ssch. durch Emporen erweitert, aehnlich wie in Schneeberg; 1555 Umbau
+des Turmes; nach dem 30j. Kriege umfassende Reparaturen; von der alten
+Ausstattung ist vieles beseitigt. [Die _Gemaelde_ im Museum, anderes in der
+Sammlung des Ver. f. Geschichte Leipzigs.] _Kanzel_ spgot., sehr reich
+ornamentiert; jetzt in der Turmhalle. -- 1784-97 eingreifende Umgestaltung
+des Innern durch Dauthe. Die spgot. Pfll. (8eckig mit konkaven Flaechen)
+als antik kannelierte Sll. verkleidet; kein Kapitell, dafuer ueber dem
+Astragal ein kuehn geschwungener Kranz von Palmenwedeln -- offenbar ein
+durch das got. Netzgwb. eingegebener Gedanke. -- _Altartisch_, _Leuchter_
+und _Taufstein_ aus Stuckmarmor zeigen den Zeitstil von seiner besten
+Seite. Die _malerische_ Ausschmueckung von _Oeser_. Schmerzensmann Stein
+ca. 1400.
+
+*Thomas-K*. gegr. vor 1213 als K. des Augustiner-Chorherrenstiftes. Oft
+umgebaut. Der aelteste Teil wohl die suedl. Turmhalle, 14. Jh. Der
+gestreckte polyg. geschlossene Chor und die Sakristeien 15. Jh. Das Lhs.
+1482-96 voellig neu aufgebaut von _Claus Roder_; 3 Sch. von gleicher
+Breite, 8 schmale Joche, schlanke 8eck. Pfll. Emporeneinbau 1570. --
+[_Altar_ 1721 jetzt in der neuen Johannis-K.], bmkw. _Taufstein_ 1614 von
+_Georg Kriebel_. [Der reiche und interessante hoelzerne Deckel im Ver. f.
+Gesch. Leipzigs; ebenda der Fuerstenstuhl von 1683, dessen Trophaeenkroenung
+an die Befreiung Wiens aus der Tuerkengefahr erinnern soll.] _Grabstein_
+des Ritters _Hermann v. Harras_ {~DAGGER~} 1451 (ausgefuehrt wohl einige Jahrzehnte
+spaeter). Stein fuer Georg und Apollonia _v. Wiedebach_ 1517, kniend von
+vorn, lebensvolle Figuren, vorzuegliches spgot. Rankenwerk. -- Grosses
+Alabasterdenkmal der Familie _Bachofen_ nach 1550 mit Weltgericht und
+Auferstehung. -- Epitaph fuer _Seb. Hillger_ {~DAGGER~} 1570, Messing mit Email. --
+Bronzeplatte fuer _Nic. Selneccer_ {~DAGGER~} 1592, saubere Arbeit. -- Denkmal des
+_Joh. Jenitz_ 1593 in mehrfarbigem Marmor aus der Schule _Nossenis_. --
+Grosses Haengeepitaph fuer _Daniel Leicher_ {~DAGGER~} 1617; wohl von _Georg Kriebel_
+aus Magdeburg; die malerisch virtuos behandelten Alabasterreliefs in
+dreiteilig aufgebauter archit. Umrahmung; das Ornament in extravaganter
+Knorpelmanier. -- Vortreffliche Sandsteinplatte fuer _Georg Weinrich_ 1687.
+-- Zahlreiche Superintendentenbilder, die 5 aeltesten 1573-1617 von _Johann
+de Perre_.
+
+*Pauliner-K*. (Universitaets-K.). Vom aeltesten Bau (1221? 1231?) nichts
+erhalten ausser ein paar Fundstuecken. Die jetzige Gestalt durch drei
+Umbauten i. J. 1480 ff., 1519-21 und 1709-12. Als ursp. Kern erkennt man
+die normale Anlage einer Bettelordens-K.: Lhs. 3 Sch. und 7 Joche (45 m
+L.) und schmaler gestreckter Chor mit polyg. Schluss (29 m L.); im 16. Jh.
+hinzugefuegt die Nebenchoere und im S des Lhs. ein zweites Nebenschiff. Von
+dem die ganze Breite der 3 Choere einnehmenden Lettner nur geringe Reste
+erhalten. Das Lhs. Hallenkirche mit Netzgwbb. -- _Fluegelaltar_ A. 16. Jh.,
+die Teile zerstreut; im Mittelschrein die jetzt im Chor auf einer Konsole
+aufgestellte lebensgrosse Figur des h. Paulus. -- Von einem Nebenaltar
+stammen zwei wertvolle _gemalte Tafeln_ des 14. Jh. -- Holzstatue des _h.
+Dominicus_, sitzend, in Meditation (1,13 m hoch), eine kuenstlerisch
+hochbedeutende Arbeit um 1400, vielleicht von derselben Hand wie der
+Grabstein des Kanonikus Bruchterte im Dom zu Naumburg. -- Holzstatue des
+_Markgrafen Diezmann_ {~DAGGER~} 1307, im Stil Nachklang von Naumburg, weicher,
+manierierter, doch immer noch eine hochstehende Kunst. -- Grabstein des
+_Nickel Pflugk_ {~DAGGER~} 1482, hohes Relief in Sandstein. -- Grabplatte der
+Herzogin _Elisabeth von Sachsen_ {~DAGGER~} 1484, flaches Relief, interessant durch
+die Technik der getriebenen Bronze. -- Schoener Grabstein mit der
+Reliefgestalt eines _Unbekannten_ 1515. -- Wandgrab des _Lorenz v.
+Reutlingen_ 1528. -- Desgl. des _Caspar Boerner_ 1547. -- Drei Bronzeepitaphe
+von gleichartiger Behandlung: des _Christopher __ v. Kruschwitz_ {~DAGGER~} vor
+1549, keine Figg., nur Inschr., Wappen und knappes ornamentales Beiwerk in
+fruehen, noblen Renss.Formen (Meister _NT_, Giesser _J. Behem_); des _Adam
+Moller_ 1549; des Dr. _Joachim v. Kneitlingen_ 1553; drei Grabplatten der
+_Familie Maw_ 1616-20, Sandstein, ganze Figg. in hohem Relief mit wenig
+Ornament, ehrlich und gruendlich, zumal im Stofflichen musterhaft. --
+Haengeepitaph des _B. Golnitz_ {~DAGGER~} 1635, Holzarchitektur mit Uebergewicht des
+Figuerlichen, wilde Sp.Renss. -- Charakteristische Beispiele aufwandreicher
+und schwulstiger Barockkunst die Steindenkmaeler des _J. J. Pantzer_ von
+1673 und des _G. T. Schwendendoerffer_ von 1685. -- Mehrere _Gedenktafeln_
+in der Form von Oelgemaelden, darunter bmkw. das der Familie Lawe 1548 von
+einem Cranachschueler. -- "Lasset die Kindlein zu mir kommen" von _L.
+Cranach d. Ae._ -- Die sehr stattlichen spgot. Klst.-Gebaeude 1830 und 1893
+abgebrochen; erhalten ein Teil der umfangreichen _Wandmalereien_
+(abgehoben, jetzt in der Univers.-Bibliothek, in der auch andere bmkw.
+Kunstwerke).
+
+*Barfuesser-K*. (Franziskaner). Von dem 1239 beg. Klosterbau nichts
+erhalten. Die jetzige K. ist Umbau 1494-1504. 2sch. Halle. Die trennenden
+4 Pfll. vielleicht Reste der alten NMauer; im S Erweiterung durch eine
+ueber dem Kreuzgang angeordnete Empore (wie in der Pauliner-K.).
+Nochmaliger Umbau 1698. Liturgisch bmkw. die Verlegung der Kanzel auf die
+Mitte der SSeite; gegenueber tiefe Emporen. Die Rest. 1879 und 1894
+gotisierend.
+
+[*Johannes-K.,* ursp. Kap. des Siechenhauses, 1582 in einfachen Formen
+erneuert, 1894 abgebr. mit Ausnahme des Turmes. Mobilien und Denkmaeler
+erhalten. Bmkw. das Epitaph der Familien _Meyer_ und _Perger_ 1616, eine
+3,8 m breite und bis zur Kirchendecke reichende Holzarchit. mit
+Knorpelornament, die Gemaelde von _Johann de Perre_; Marmorepitaph des
+_Andr. Winckler_ 1675, in der Mitte die lebensgrosse Statue des
+Schmerzensmannes, hervorragende Barockarbeit. -- Marmorepitaph des _J. G.
+Sieber_ von 1680, Relief der Kreuzigung, wohl von _Melchior Barthel_. --
+Marmordenkmal fuer Ch. F. _Gellert_ {~DAGGER~} 1769, einfacher Wandsarkophag mit den
+trauernden Genien der Tugend und Religion, das Reliefportraet des Dichters
+haltend. -- Schoener Altar von 1721 (mit Christusstatue nach Thorwaldsen)
+aus der Thomas-K.]
+
+*Johanneskirchhof*. Abteilung III 1680 eingerichtet. [Die schmiedeeisernen
+Gitter der Erbbegraebnisse z. T. im Kunstgewerbemuseum.] Charakteristische
+Grabmaeler des 18. Jh.
+
+*K. zu Eutritzsch,* stattl. 1sch. Dorf-K. mit polyg. Schluss und spgot.
+Netzgwb. -- [Marienaltar, baeuerische Holzskulptur um 1400; wertvoller der
+Annenaltar und Erasmusaltar aus A. 16. Jh.; Museum des Altert.-Ver. in
+Dresden.]
+
+*Paulinum* (Pauliner-, d. i. Dominikaner-Klst., spaeter im Gebrauch der
+Universitaet). Nahm ursp. das ganze Dreieck zwischen Pauliner-K., der alten
+Stadtmauer und der heutigen Universitaetsstrasse ein. Die letzten Reste 1893
+abgetragen. -- Die _Wandgemaelde_ im Durchgang zur Paulinumsbibliothek
+(jetzt abgesaegt) um 1511 ff. Von den Kollegiengebaeuden der Universitaet hat
+sich nur erhalten: das _Fuerstenhaus_, erb. 1558, wahrscheinlich von _Paul
+Wiedemann_, als Privathaus, seit 1648 der Universitaet gehoerig. Die Fassade
+mit got. profilierten rck. Fenstern, Prunkstuecke die runden zweistoeckigen
+Erker.
+
+*Rathaus,* 1556 ff. unter Leitung des Buergermeisters Hieronymus Lotter von
+_Sittich Pfretschner_ und _Paul Wiedemann_, 1907 vollstaendig, aber getreu
+im Sinne des alten Baues, umgebaut. In dem Neubau der Turm der im uebrigen
+abgebrochenen Pleissenburg aufgenommen. -- Der alte Bau gestreckt und
+niedrig, 92m lang, 19m tief. Nur 2 durch rck. Zwillingsfenster gegliederte
+Geschosse, hohes Dach mit je 7 dreigeschossigen, etwas reicher
+gegliederten Zwerchhaeusern. Auf der Marktseite an Stelle des dritten
+Zwerchhauses ein 8eckiger Turm; in dessen Erdgeschoss ein Tor in feiner,
+wohlverstandener, jon. Ordnung (_Paul Wiedemann_). In verwandter
+Auffassung und von derselben Hand, doch in dor. Ordnung, die Tuer im
+Hauptsaal; darueber Trompeterempore. Derberer Art der Erker am Salzgaesschen
+und das Tor am Naschmarkt. Drei Kamine in schwulstiger SpRenss. 1610. In
+der Ratsstube Bildnisse saechsischer Fuersten. [Die Bildnisse L. Cranachs an
+das Mus. der Bild. Kuenste, andere an die Stadtbibliothek, das Ratssilber
+an das Kunstgew.-Mus. abgegeben.]
+
+*Boerse,* 1678 von _Christian Richter_ (?). Ein nicht grosser, aber
+praechtiger Bau: Einziges Hauptgeschoss ueber niederem Unterbau. Die schmalen
+Mauerpfeiler zwischen den Fenstern mit jon. Pilastern besetzt, darauf
+hollaendisch-naturalistisches Laubwerk. Abschluss durch Balustrade. An der
+Schmalseite geraeumige Freitreppe (im 19. Jh. erweitert). Das ueppig schwere
+Stuckornament der Decke vom kurbrandenburgischen Hofmaurermeister _Giov.
+Simonetti_. Deckengemaelde von _Hans am Ende_ 1687.
+
+*Wage,* 1555 und 1570.
+
+*Fleischbaenke,* um 1560, mit eigenartig dekoriertem Giebel.
+
+Die *Nikolaischule,* 1568, umgebaut 1746, jetzt Hauptwache.
+
+Die *Innungshaeuser,* soweit erhalten, nur durch Bildnis- und sonstige
+Sammlungen von Interesse.
+
+Verhaeltnismaessig arm an bedeutenden Monumentalbauten, besitzt Leipzig eine
+lehrreiche Folge von *Wohnhaeusern* des 16.-18. Jh. Spgot. Reste: Burgstr.
+19; Grimmaische Str. 5; Reichsstr. 4; Katharinenstr. 2, 4, 20 u. a. m.
+_Renaissance_: 1523 Markt 5 (die Fassade jetzt in den Hof versetzt);
+Auerbachs Hof, Durchgang von Grimmaische Str. 2 zu Neumarkt 14, mit
+Gemaelden aus der Faustsage um 1615; Bruehl 15 um 1540, Katharinenstr. 9 um
+1550; Reichsstr. 21; Hainstr. 3 Webers Hof, um 1550, bmkw.; Katharinenstr.
+26 um 1560; Reichsstr. 10 bez. 1605; Reichsstr. 6 Specks Hof um 1615,
+Gerbergasse 12 bez. 1690. -- Gute Beispiele von _Hoefen mit Holzgalerien_
+Katharinenstr. 4, Neuermarkt 26 bez. 1698, Reichsstr. 27. -- _Erker_ in
+reicher _Holzschnitzerei_: Katharinenstrasse 21 um 1660; Katharinenstr. 20
+um 1680; Grimmaische Str. 31 um 1670; Hainstr. 8 um 1680; Petersstr. 12 um
+1680; Petersstr. 39 um 1690, einer der schoensten. -- Fassaden unter
+_hollaendischem_ Einfluss: Reichsstr. 8 Deutrichs Hof, Giebel um 1670,
+zweite sehr stattliche Fassade nach Nikolaistrasse 15; Hainstr. 17 sehr
+charakteristisch; Bruehl 21 unverletztes altes Geschaeftshaus. -- In
+_deutschem Barock_: Markt 17 von 1705, Markt 2 von 1707; Hainstr. 23,
+Baermanns Hof mit sprenss. Portal; sehr stattlich, palastartig
+Katharinenstrasse 31 vom Maurermeister _Fuchs_ 1701-4; vom selben ebenda
+23, wahrscheinlich auch ebenda 11 Fregesches Haus, und Markt 17
+Hohmannsches Haus, der Hoehepunkt des Leipziger Barocks; Katharinenstr. 16
+von 1715 mit wohldurchdachtem Grundriss, das Detail der Fassade sehr
+manieriert. In Poeppelmanns Art von _G. Werner_ Hohmanns Hof 1728
+Petersstrasse 15; vom selben Kochs Hof 1732 Markt 3; der Dresdner Richtung
+gehoeren ferner Ritterstr. 10; Neumarkt 12; Katharinenstr. 22; Reichsstr.
+37 bez. 1720; Bruehl 24 bez. 1735; Stiglitzens Hof Markt 13 und
+Klostergasse 6 um 1740; etwa gleichzeitig Neumarkt 18 mit ausgebildetem
+Mansardendache. -- _Rokokobauten_: Katharinenstr. 27, das Portal im
+Grundgedanken noch barock; Markt 5 im Stil der Dresdener Bauten
+Longuelunes; Klostergasse 5 von 1740 mit barocken Nachklaengen;
+Katharinenstr. 29 vornehmes Kaufmannshaus; Thomasgaesschen 5 und Petersstr.
+22 mit Erkern. -- Kleine Fleischergasse 4 das erste Kaffeehaus Sachsens
+(1694) hat darauf bezueglich ueber der Tuer eine treffliche Hochreliefgruppe
+von etwa 1720.
+
+Ehemalige *Landhaeuser,* schlossartig: [Gerberstr. 2-4, 1742 fuer Kammerrat
+Richter, die Fassade in _Knoeffels_ Art; 1845 abgebr., Abb. im Inventar];
+Schloss Gohlis, um 1750, ausgemalt von _A. F. Oeser_ um 1780; Johannesgasse
+6, um 1750, mit zwei bmkw. Statuen von _Pierre Coudroy_ um 1780.
+
+*Denkmal* des Kurfuersten Friedrich August III, auf dem Koenigsplatz, 1780
+nach _A. F. Oeser_, Sockel von _Dauthe_.
+
+*Stadtgeschichtliches Museum* im alten Rathaus.
+
+_LEISLAU._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.* Einfache rom. Anlage, OTurm gut erhalten, Lhs. verbaut.
+
+_LEISNIG._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Stadt-K.* 2. H. 15. Jh., rest. nach Brand 1637 und 1882 in stilistisch
+aelteren Formen. -- Hallenkirche von 3 fast gleich breiten Schiffen und 4
+Jochen, Chor 3 Joche in der Br. des Msch. und 5/10 Schluss. Pfll. 8seitig
+mit leicht konkaven Flaechen, Gwbb. stern- und netzfoermig, Fenster und Turm
+in charakteristischen Formen der Spaetzeit des 15. Jh. -- _Hochaltar_ 1663
+von _J. Richter_ und _V. Otte_; der Aufbau setzt das spgot. Schema in
+Barockformen um (ca. 9 m h.). -- _Taufstein_ 1638 unbedeutend.
+
+*Gottesacker-K*. S. Nikolai 1540 und 1674. -- _Schnitzaltar_ 1509. -- Auf
+dem Fussboden zahlreiche Grabsteine. _Wanddenkmaeler_ 1592, 1671, 1708,
+1725, 1727, letzteres an der aeusseren WWand, durch Feinheit ausgezeichnet.
+
+*Schloss Mildenstein*. Der aelteste Teil die schlicht rom. Kapelle; Portal
+und darueber kreisf. Fenster gut erhalten, etwa 1. H. 12. Jh. Grosser runder
+Turm unten in vorzueglichem Quaderwerk, oben Backstein. Die Wohngebaeude 14.
+und 15. Jh. mit starken Veraenderungen im 17. Jh.
+
+_Sammlung des Altertumsvereins_.
+
+_LENGEFELD._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+Rom. *Dorf-K*. Anlage wie in Hain.
+
+_LENGENFELD UNTERM STEIN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Kath. K*. neu. Auf dem Altar flotte Bar.Plastik.
+
+*Fachwerkhaus* 1619 aus Buchenholz.
+
+_LENGFURT._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+*Pfarr-K.* 1612-13. Hochaltar gefaelliger Baldachinaufbau aus der Zeit um
+1780, die lebensgrossen Figg. in der Richtung _P. Wagners_. Auf dem linken
+Seitenaltar Elfenbeinkruzifix um 1730, Wiener Arbeit, in der Durchbildung
+des hageren Koerpers von aeusserster Feinheit und Delikatesse.
+
+*Dreifaltigkeitssaeule* am Markt, 1. H. 18. Jh., Aufbau aus Wolkenballen
+und Engelskoepfchen. Die Uebertragung einer oesterreichischen Sitte nach
+Franken erklaert sich aus der Person des Stifters, des von hier gebuertigen
+Wiener Hofkammerrats v. Neuff.
+
+_LENGSFELD._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Kirche* mit Benutzung eines Chors aus dem sp. Ma. erb. 1790, einheitlich
+klassizistische Ausstattung.
+
+*Zwei Schloesser*. Am aelteren maechtige Ruinenreste aus Ma.
+
+_LEUBA._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* neu. Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ des 17. und 18. Jh.
+
+*Schloss.* Stattlich schlichter Bau um 1700, fuer H. Chr. v. Schweinitz.
+_LEUBACH._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+*Dorf-K.* Einheitlicher Bau von 1795 mit huebscher Fassade und Mittelturm.
+_Ausstattung_ feine Rok.Altaere (aus Kloster Bildhausen stammend).
+
+_LEUBEN._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Dorf-K.* neu; aus der alten _Glasgemaelde_ von 1512 und das schoene
+_Denkmal_ des Hans Dehn v. Rotfelser (aus der Frauen-K. zu Dresden).
+
+_LEUBEN._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Schloss* um 1770, kleiner Bau von vornehmer Haltung; rok. Moebel,
+Porzellan, Bildnisse.
+
+_LEUBINGEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Dorf-K.*, quadr. Chor und Apsis rom.
+
+_LEUBNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Dorf-K.* Der WTurm und der vordere Teil des Lhs. A. 15. Jh., der OTeil
+1511, weitere Veraenderungen 1705. Malerische Innenansicht. Die Felderdecke
+ausgemalt 1671 von _Gottfr. Lucas_; von demselben die Bruestungen der
+3geschossigen Empore. _Sandsteinaltar_ mit grossfiguriger Plastik 1730 von
+_J. B. Reinboth_ und _J. Ch. Ebhardt_. _Sandsteinepitaphe_ 1573, 1609,
+1726, hervorzuheben das undatierte des Hans Allnpeck d. J. in der Art der
+_Walther_.
+
+_LEUTENBERG._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Rudolstadt.
+
+*Stadt-K.* neuklassisch 1812. -- *Friedhofs-Kap.,* geschnitzter sitzender
+_Schmerzensmann_ aus 16. Jh. -- Schloss *Friedensburg*, grosse unregelmaessige
+Anlage aus 15. und 17. Jh. in schlichtesten Bauformen mit umfangreicher
+Verwendung von Fachwerk. Einige Decken von italienischen Stuckatoren; die
+Dekoration des sog. Apfelzimmers unter hollaendischem Einfluss.
+
+_LEUTERSDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche,* rok. Ausstattung von 1758. 3 Geschosse Emporen auf geschnitzten
+Holzsaeulen. Der WTurm hat auf ma. Unterbau 3 abgestufte Fachwerkgeschosse.
+-- Der Friedhof mit starker Mauer, hohem Torturm und ungefaehr 15 Gaden.
+
+*Wirtshaus* Zur schwarzen Henne mit steinernem Unterbau des 16. Jh.
+
+_LEUTRA._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* mit geradem Chorschluss, rom. und frgot. Einzelformen, stark
+verbaut.
+
+_LEUZENDORF._ UFranken BA Ebern.
+
+*Pfarr-K.* 1732 im Charakter des fruehen Rok. Einheitliche Einrichtung,
+geschnitzte Holzepitaphien 1749 und 1781 in flotter Ausfuehrung. -- In der
+Sakristei gute Rok.Ornate um 1730. Malerisch gelegenes *Renss.Schloesschen*
+mit Wassergraben; innen Stuckdecken um 1750.
+
+_LICHTENAU._ RB Cassel Kr. Witzenhausen.
+
+*Stadt-K.* 1415. Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche. -- *Stadtmauer* z. T.
+erhalten, u. a. bedachter Rundturm.
+
+_LICHTENBERG._ OFranken BA Naila.
+
+*Rathaus* 1560. -- *Schloss* 1562, 1628 (Ruine).
+
+_LICHTENBURG._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Schloss* renss. 3fluegelig, im Hof stark vortretendes Risalit auf 3 Pfll.
+Schoene Portale. 3seitiger Neptunsbrunnen.
+
+*Schloss-K*. 1600. 2sch. mit WEmpore.
+
+_LICHTENBURG._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Burgruine.* Sitz fuldischer, dann hennebergischer Voegte; erst A. 19. Jh.
+verlassen und grossenteils abgebrochen. Umfaengliche Anlage mit doppeltem
+Mauerring. Gut erhalten nur der Bergfried. Die Kemenate bez. 1604, an der
+NSeite kleiner rom. Mauerrest.
+
+_LICHTENFELS._ OFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1483 (Inschr.) ursp. 3sch. gewoelbte Halle, jetzt durchgehende
+Flachdecke; eingezogener netzgewoelbter Chor; Turm seitlich. -- Aussen am
+Turm spgot. _Oelberg_.
+
+*Klosterlangheimer Hof,* jetzt Rathaus, 17. Jh. -- Auf dem Markt S.
+*Florianssaeule*. -- Zwei stattliche ma. *Tortuerme*.
+
+_LICHTENHAIN._ Vorort von Jena Sachsen-Weimar.
+
+*Kirche.* In der Anlage rom., Veraenderungen got. und spaeter. An der NWand
+aussen _Wandgemaelde_ 14. Jh., Szenen aus dem Alten Testament.
+
+_LICHTENSTEIN._ K. Sachsen AH Glauchau.
+
+*Stadt-K.* 1781. Einfaches, bezeichnendes Beispiel der klassizistischen
+Richtung, dabei der traditionelle Charakter der protestantischen
+Predigtkirche gewahrt. Rck. mit abgerundeten Ecken, ringsum Emporen. --
+_Altargemaelde_ von _Christ. Leberecht Vogel_ 1790.
+
+*Schloss.* Infolge haeufiger Veraenderungen ohne archit. Bedeutung.
+
+_LICHTENSTEIN._ UFranken BA Ebern.
+
+*Burg.* Eine der stattlichsten Burgen im nordoestl. UFranken. Stammburg der
+Stein-Lichtenstein. Auf dem weithin sichtbaren Burgberg liegen 3
+Hoehenburgen nebeneinander; die oestliche fast intakt erhalten mit starkem
+Torbau. Rom. Reste (12.-13. Jh.) enthaelt besonders die westl. Burg; die
+uebrigen Bauten got. und spaeter.
+
+_LICHTENTANNE._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.*, wesentlich 18. Jh.; der 8eckige Turm ueber dem spgot. polyg.
+Chor. -- Rest eines _Schnitzaltars_ um 1500 aus einer "sehr guten
+oberfraenkischen Schule".
+
+_LICHTENWALDE._ K. Sachsen AH Floeha.
+
+*Schloss.* Aus dem rom. Bau ein _Tympanon_, Kampf eines Loewen mit einem
+Drachen, grossartig stilisiert. -- Grosser Neubau fuer Graf v. Watzdorf,
+1722-26; hoechst stattliche Anlage bei einfacher Formbehandlung; beruehmter,
+gut erhaltener Garten.
+
+_LIEBENGRUeN._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck.
+
+*Dorf-K.* 1718, das quadr. Altarhaus mit Turm auf ma. Grundlage. Die
+Malereien an Decke und Emporen Proben einer tiefstehenden doerflichen
+Kunst. -- _Bauernhaeuser_ in Blockverband.
+
+_LIEBENSTEIN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Burgruine.* Got. Palas in 3 Geschossen grossenteils erhalten.
+
+*Kirche* 1822 nach Idee eines antiken Theaters.
+
+_LIEBENWERDA._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Nikolai-K*. Weitraeumige Saal-K. (ursp. got. 3sch. Hallenkirche). Turm neu
+(1903). _Taufstein_ 1671.
+
+*Rathaus* 1800. -- *Schloss*. Vom got. Bau der maechtige Torturm (Lubwort)
+erhalten, quadr. mit rundem Aufsatz. -- _Amtsgericht_ 1579 und 1766.
+
+_LIEBSTADT._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Stadt-K.* bez. 1499. 1sch. mit 8Eck-Chor; Holzdecke 1577. Die Portale
+aehnlich denen der Stadt-K. zu Pirna. -- _Altargemaelde_ aus 15. Jh. (nicht
+_Dirk Bouts_) mit Umrahmung von 1673. -- _Ikon. Grabstein_ des Rudolf v.
+Buenau {~DAGGER~} 1615; des Pfarrers Jos. Simon {~DAGGER~} 1618 (vielleicht vom Meister des
+Kademannschen Epitaphs in Pirna).
+
+*Schloss Kukukstein*. Malerisch ueber der Stadt gelegen. Im Ma. Besitz der
+Burggrafen von Dohna. Der untere Teil auf alten Substruktionen nach 1402,
+der obere 16. Jh. Das Innere 1726 ausgebaut. Gute Glasgemaelde. Portraets u.
+a. von _A. Graff_.
+
+_LIEBSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Schloss* (ehemals Komturei des Deutschordens). Was sich an Kunstformen
+erhalten hat, gehoert der spaetesten Gotik mit Hinneigung zur Renss.
+
+_LIMBACH._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Wallfahrts-K*. Grosser Bar.Bau 1751-55. 1sch. mit Stichkappengwb. und
+ringsumlaufenden flachen Emporen. Nach Entwurf von _Balth. Neumann_.
+Bedeutende Raumdisposition, Behandlung trocken, Stuckdekoration sparsam.
+Grossartiger Hochaltar von _P. Wagner_, um die freistehende Mensa eine
+1/2kreisfoermige Saeulenstellung mit Baldachin. Gnadenbild. _Madonna_ E. 15.
+Jh. _Pietas_ A. 15. Jh. -- Huebsche, charakteristische Dorfstrasse.
+
+_LINDENHART._ OFranken BA Pepnitz.
+
+*Pfarr-K.* Chor got., uebrigens 1684.
+
+_LINDENTAL._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+Stattliche Dorf-K. 1710. [Reste eines hervorragenden _Schnitzaltars_ um
+1510, jetzt im Altert.-Ver. in Dresden.]
+
+_LINDEWERRA._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.) 1738. Spgot. _Schnitzaltar_ mit Fluegelgemaelden.
+
+_LINDFLUR._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+Evang. K. 1596, rest. 1782. -- _Epit. Wolfskeel_ 1562, das Ehepaar
+symmetrisch kniend vor dem Kruzifix, gut angeordnet und kraftvoll im
+Ausdruck; wohl vom Meister des Zobeldenkmals von 1558 im Wuerzburger Dom.
+
+_LIPPERSDORF._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Dorf-K.* 1630. Decke im Chor und Lhs. 1718 von _Michael Zanck_ ausgemalt,
+55 Szenen aus dem Alten und Neuen Testament in kleinen quadr. Feldern.
+
+_LIPPOLDSBERG._ RB Cassel Kr. Hofgeismar.
+
+*Kirche* des ehem. *Benedikt.-Nonnen-Klst*. Rom. 2. H. 12. Jh.
+Gwb.Basilika auf kreuzf. Gr. Chor 3sch. mit 3 Apsiden. Gebundenes System,
+im Chor 1, im Sch. 3 Doppeljoche. Den Raum zwischen dem WTurm und dem
+ersten Doppeljoch des Msch. nimmt die Nonnenempore ein. Die WJoche der
+Ssch. haben ein Obergeschoss, das durch eine kleine Tuer mit der
+Nonnenempore in Verbindung steht. Die Arkaden des Schiffes werden von
+Pfll., die Empore von Sll. getragen. Alle Gwbb. graetig, verstaerkt durch
+rck. Quer- und Schildgurten. Nur die Hauptpfll. und nur deren
+Mschiffsseite mit Vorlagen, kraeftig rck., versehen, welche die 1/2kr.
+Schildbgg. aufnehmen. Die Quergurten ruhen auf Auskragungen. Die
+Zwischenpfll. an den Ecken ausgekehlt und mit duennen eingelegten Saeulchen;
+der sonst ungegliederte Arkadenbogen leicht abgefast. Das ganze System
+zeigt den Gewoelbebau in einer noch sehr befangenen Auffassung. Sehr
+schlicht das Aeussere, ohne Bg.Friese und Lisenen. Das groesste Portal im
+suedl. Ssch. Sein gerader Sturz, an dessen beiden Seiten die Wuelste der
+Sockelgliederung mit kleinen Wuerfelknaeufen endigen, ist sehr eigentuemlich
+mit vertieften Kreisen und uebereck gestellten Quadraten verziert. --
+_Taufstein_ rom., sehr reich, besetzt mit 6 halbrunden Tuermchen, in denen
+Figg. stehen, dazwischen figuerliche Reliefs; stark verwittert.
+
+_LIPTITZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* 1560. Flachgedecktes, nach O aus 8Eck geschlossenes Schiff. --
+Denkmaeler des Hans und Dietrich v. Gruenrode A. 17. Jh., Portraetfiguren von
+tuechtiger Charakteristik.
+
+_LISBERG._ OFranken BA Bamberg II.
+
+*Burg.* Gilt fuer eine der aeltesten in Franken.
+
+_LISSEN._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Pfarr-K.*, im Ma. mit einem kleinen Moenchskonvent verbunden, verstuemmelte
+kleine got. Basilika.
+
+_LITZENDORF._ OFranken BA Bamberg.
+
+*Pfarr-K.* 1715-1718 von _L. Dientzenhofer_. Saalbau. Die SSeite als
+Hauptschauseite; Pilaster und Gebaelk dorisch; in der Mitte das in dieser
+Verwendung originelle Motiv einer grossen durchgehenden Nische, in welcher
+das Portal.
+
+_LOeBAU._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Nikolai-K*. 1513 ff. Unregelmaessige Hallenkirche, im 18. Jh. stark
+veraendert, rest. 1884. -- Die reizvolle Inneneinrichtung fiel der Rest. zum
+Opfer. [Schnitzaltar ins Mus. zu Bautzen, die Denkmaeler in das Rathaus
+uebergefuehrt.]
+
+*Johannis-K*. (Franziskaner). Spgot. Backsteinbau, oft rest. 1sch. Lhs.,
+gestreckter Chor, seitlich von diesem schlanker Turm mit zierlicher 8eck.
+Kroenung.
+
+*H. Geist-K*. Einfacher Saalbau, spgot. mit bar. Veraenderungen. Die
+Sakristei hat die von der Meissener Albrechtsburg bekannten
+tiefausgehoehlten Kappen.
+
+*Kirchhof* der abgebrochenen Frauen-K. Gruefte und Denkmaeler des 18. Jh.
+
+*Rathaus.* Anstaendiger Bar.Bau nach 1711, Benutzung aelterer Mauerteile. --
+*Wohnhaeuser* des 18. Jh.
+
+_LOBEDA._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Stadt-K.* spgot. Chor mit Netzgwb., Lhs. mit Holztonne 1622. -- Got.
+_Kirchenstuehle_; _Lesepult_ 1622; _Kanzel_ 1556; sitzende _Madonnenstatue_
+spgot. In der Turmhalle spgot. _Wandgemaelde_. _Grabstein_ renss.
+
+*Schloss* (sog. untere Lobdaburg, 15.-17. Jh.), unbedeutend.
+
+_LOBENSTEIN._ Reuss j. L. LA Schleiz.
+
+*Fuerstl. Schloss,* A. 18. Jh., ganz einfach.
+
+_LOeBICHAU._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+*Schloss* fuer Herzogin Dorothea von Kurland 1798, gutes Beispiel des
+neuklassischen Stils; die Einrichtung aus der Zeit der Befreiungskriege in
+seltener Einheitlichkeit erhalten.
+
+_LOeBSTEDT._ Sachsen-Weimar. VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* Chor got., Sonstiges 1616 und 1712. Kanzelbau ueber dem Altar. --
+_Schnitzaltar_ A. 16. Jh., gehoert zu den besseren. -- Bmkw. rom.
+_Altarleuchter_.
+
+_LOCKWITZ._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Dorf-K.* Massgebender Umbau 1670. In 3/8 geschlossener Saal mit
+2geschossiger Empore, Kanzel und Altar aus derselben Zeit. Das Ganze ein
+bezeichnendes Stilbild. Schoener _Kelch_ 1. H. 16. Jh.
+
+_LODERSLEBEN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* 1518. Herrschaftsstuehle (im Chor) und Altarbau Musterstuecke
+ueppigen Barocks.
+
+_LOeFFELSTEIG._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* 1732 im _Greising_'schen Typus.
+
+_LOHMEN._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Stadt-K.* 1786. Aus der Schule _G. Baehrs_. Gr. 8eckig mit verlaengerter
+westoestl. Achse; chorlos; Kanzel an der suedl. Langseite, an der noerdl. der
+ausgebaute Turm. -- 3 Gemaelde des alten Fluegelaltars 1575. -- *Schloss* 1524.
+
+_LOHR._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K.* Von der aelteren rom. K. erhalten nur die Sakristei und ein
+merkwuerdiges dekoratives Bruchstueck, Arkatur mit Kleebogen, eingemauert an
+der noerdl. Seitenwand. -- Im uebrigen got. Umbau, im Msch. die Arkaden
+rundbg. auf got. ueberarbeiteten Pfeilern, 6 Achsen, Decke flach. Sschiffe
+1488 (Inschr.). Der Turm (W) von 1496, stattlich, auch im Stadtbilde von
+Wirkung. Der Chor war Grabgelege der 1559 ausgestorbenen Grafen v.
+Rieneck; 11 meist ansehnliche _Bildnissteine_ sind noch vorhanden;
+hervorzuheben der des Thomas v. R. {~DAGGER~} 1431. Gut sind auch Reinhard {~DAGGER~} 1518
+und Agnes {~DAGGER~} 1519. Die Tafel fuer Philipp v. R. {~DAGGER~} 1559 von P. Dell d. J. Die
+Lehnsleute und Beamten haben ihre Epitaphe im Schiff; die besten die der
+Elisabeth v. Lauter 1543, Friedrich v. Kerpen 1629 in der Richtung des M.
+Kern. -- _Taufstein_ 1488.
+
+*Rathaus.* 1601. Got. und renss. Formen noch sehr naiv gemischt. Im
+Erdgeschoss ringsum grosse (ursp. offene) Blendarkaden, die Pfll. in ganz
+ma. Weise aus lebhaftem Wechsel von Hohlkehlen und Rundstaeben. Die beiden
+Obergeschosse modern umgestaltet; regelmaessig verteilte breite 2teilige
+Fenster mit got. Profilierung. Die Treppe in einem vorgebauten polyg.
+Turm. Im Innern Vorplaetze und Saele mit renss. Decken.
+
+*Kurmainzisches Schloss,* jetzt kgl. Bezirksamt, mehrere schlanke Rundtuerme
+zu einer originellen Gruppe verbunden, Nordfluegel 1561, Suedbau 17. Jh.
+
+Maechtiger *Stadtturm* mit grossem Gusserker (14. Jh.).
+
+_LOHRA._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Pfarr-K.* Uebergangsstil 1. H. 13. Jh. Gewoelbte Pfl.Basilika ohne Qsch.
+und Turm. Chor rck. Im Chor und Msch. spitzbg. Rippengwbb. Die Gwbb. der
+Ssch., wie Arkaden und Fenster rundbg. Bmkw. Orgel 1695.
+
+_LOHRA._ RB Erfurt Kr. Hohenstein.
+
+Bedeutende Burgruine. Ziemlich gut erhalten die rom. *Doppelkapelle*. Im
+Erdgeschoss tragen 4 Sll., davon 2 mit gewundener Kannelierung, 3x3
+graetige, zwischen Gurten eingespannte Kreuzgwbb. Obergeschoss flachgedeckt;
+Altarhaus quadr.
+
+_LOHRHAUPTEN._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Dorf-K.*, einfacher Saal von 1765, an die NSeite lehnt sich der ma. Turm
+(vgl. Woelfersheim), in dessen Erdgeschoss ehemals der Chor; die Fenster der
+Glockenstube mit frgot. (?) Teilung.
+
+_LOMMATZSCH._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Pfarr-K.* Lhs. 1504-14 von _Peter Ubrich_ von Pirna; als 3sch.
+Hallenkirche geplant, doch nur mit Holzdecke ausgefuehrt, neuerdings
+gewoelbt. Ein sonderbares, kuenstlerisch nicht reizloses Bild gewaehrt der
+WBau; ein frgot. rck. Turm 14,3 m br., nur halb so tief, ohne Eingang (das
+jetzige Portal modern), wurde von Ubrich erhoeht, um das steile Dach der
+Hallenkirche zu maskieren; abgewalmtes Satteldach, mit einer Gruppe von 3
+Spitzhelmen bekroent.
+
+_LOMNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Dorf-K.* neu, spgot. _Schnitzaltar_.
+
+_LONNEWITZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Kleine rom. Anlage wie Laas. -- Baeurischer _Fluegelaltar_ um 1510.
+
+_LORENZKIRCH._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Rom. Anlage wie in Laas und Lonnewitz, doch etwas groesser als
+diese. An der Apsis Spuren eines Bogenfrieses: alle sonstigen Formen sind
+juengere Umgestaltungen. -- _Denkmaeler_ des 17. Jh.
+
+_LOSCHWITZ._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Kirche* 1705 von _George Baehr_, veraendert 1848. -- Flachgedeckter Saal in
+laenglichem 8Eck, umlaufende Emporen, Kanzel-Altar, Mansarddach mit
+Dachreiter, Formen sehr einfach. -- Mehrere _Gedaechtnistafeln_ in Bronze. --
+Charakteristische *Wohnhaeuser* E. 18. und A. 19. Jh.
+
+_LOeSSEN._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K.* mit angebl. wertvollem, doch schlecht erhaltenem Gemaelde, bez.
+1522 _J. L._
+
+_LOeSSNITZ._ K. Sachsen AH Schwarzenberg.
+
+*Rathaus* 1606.
+
+_LUeCKENDORF._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Pfarr-K.* 1690.
+
+_LUDWIGSCHORGAST._ OFranken BA Stadtsteinach.
+
+*Pfarr-K.* Der eingezogene quadr. Chor frgot., Lhs. spgot. Hallenkirche,
+aehnlich denen zu Marktschorgast und Kupferberg. -- Schoener messingner
+_Kronleuchter_ 1697.
+
+_LUDWIGSTADT._ OFranken BA Teuschnitz.
+
+*Pfarr-K.* 18. Jh., aeltere Grabsteine.
+
+*Marien-Kap.* (profaniert) frrom. Bruchsteinbau, rund mit 8 halbrunden
+Exedren. Die Anlage aehnelt der Kap. auf dem Marienberg in Wuerzburg und der
+karoling. Pfalzkap. in Altoetting. Zur genaueren Altersbestimmung fehlen
+die Grundlagen.
+
+_LUDWIGSTEIN._ RB Cassel Kr. Witzenhausen.
+
+*Burg.* Nicht bedeutend, doch gut erhalten.
+
+_LUGAU._ K. Sachsen AH Chemnitz.
+
+*Kirche* neu. Bmkw. Reste von _Plastik_ des fr. 16. Jh. Darunter ein
+grosses Altarwerk bez. 1516, schon mit Fruchtschnueren der Renss.
+
+_LUNGWITZ._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+Wohlerhaltener *Landsitz* aus M. 16. Jh. 2 Fluegel im rechten Winkel,
+Treppenturm, zahlreiche Giebel ergeben hoechst malerische Gruppe bei
+einfacher Behandlung des Einzelnen.
+
+_LUPPA._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Rom. flachgedeckte Anlage der gewoehnlichen Art, doch von
+stattlichen Abmessungen; WTurm schmal rck. in gleicher Breite mit dem Sch.
+
+_LUSAN._ Reuss j. L. LA Gera.
+
+*Dorf-K.* Quadr. Chor mit 1/2-kr. Apsis romanisierend frgot., 1sch. Lhs.
+M. 16. Jh.
+
+_LUeTZEN._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Stadt-K.* bez. 1488; 3sch., jetzt ohne Gwb.
+
+
+
+
+_M_
+
+
+_MACHERN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* spgot. 1615. -- Zahlreiche _Denkmaeler_, meist der Familie v.
+Lindenau.
+
+*Schloss* 16.-18. Jh. Im Park (seit 1760) ein dorischer "Tempel der
+Hygieia" und eine "Ritterburg", in welche manche alte Bruchstuecke
+eingebaut sind.
+
+_MAGDALA._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* des 14. Jh., grosse 1sch. Anlage, oft veraendert. -- Mehrere
+_Gedenktafeln_ aus 17. Jh. _Kanzelbau_ 1739.
+
+*Rathaus* mit schoenem renss. Portal 1571.
+
+_MAIBACH._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* nachgot. 1613-1617. Hochaltar klassiz. um 1780. Nebenaltaere
+schweres Rok. um 1750.
+
+_MAIDBRONN._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. Gegr. 1232, im Bauernkrieg beschaedigt und
+noch im 16. Jh. aufgeloest. Der vorhandene, ziemlich kleine Bau frgot. E.
+13. Jh. Am besten erhalten der platt geschl. rck. Chor. Ueber dem WBau mit
+flacher Nonnenempore ein kleiner Turm, eine fraenkische Eigentuemlichkeit
+der Cisterc.-Nonnen-K. (vgl. Himmelpforten bei Wuerzburg). -- Auf dem bar.
+steinernen Hochaltar _Steinrelief_ der Beweinung von _Riemenschneider_,
+nach 1520. Die Grabsteine liegen noch groesstenteils im Pflaster des Lhs.
+
+_MAIENLUFT._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+Von der 1444 zerstoerten *Burg* ist der sehr hohe Bergfried aus
+Quadersteinen gut erhalten.
+
+_MAINBERG._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* um 1486. 5/8 Chor mit Holzgwb., Lhs. teils gleichzeitig, teils
+1686. Einrichtung spgot. und bar.
+
+*Schloss* (ehem. Hennebergisch). Grosse giebelreiche Anlage um rechteck.
+Binnenhof. Nordtrakt um 1485-89, die uebrigen Teile 16. Jh. mit
+Veraenderungen im 18. und 19. Jh. In der netzgewoelbten spgot. Kapelle drei
+_weibl. Heilige_, Stein, E. 15. Jh. Auf der Terrasse _Steinfig_. der
+Katharina v. Henneberg E. 15. Jh. und _Grabstein_ des Wilh. v. H. {~DAGGER~} 1534.
+_Kacheloefen_ 17. Jh. -- Stattlicher _Pflegamtshof_ um 1700 in der Art
+_Greisings_.
+
+_MAINBERNHEIM._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* 1732, Turm (N) in den unteren Geschossen 13. Jh. -- Gutes
+_Kreuzigungsrelief_ 1498.
+
+Altertuemliches Stadtbild, auch im einzelnen bmkw. *Wohnhaeuser* (Herrenstr.
+no 87 praechtiger Hof mit Holzgalerien) und vollstaendig erhaltene
+*Befestigung* (21 Tuerme, teils halb-, teils vollrund). Am Obertor die
+Barockkroenung um ihres trefflich gefuehrten Umrisses willen zu beachten.
+Vor der Stadt Friedhof mit Renss. Portal von 1546 und steinerner
+Freikanzel von 1816.
+
+_MAINROT._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Kirche* 1680 in gutem deutschem Barock unter Einfluss der gleichzeitigen
+Bamberger Architektur.
+
+*Rathaus* 1733. Mehrere *Haeuser* in gut erhaltener Holzarchit. 17. und 18.
+Jh.
+
+_MAINSONDHEIM._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* nachgot. 1583. -- _Altaere_ um 1700, gute Kanzel mit
+Evangelistenreliefs, Stein, um 1583; ebenso der _Taufstein_. -- 4
+Bechtolsheimsche _Grabmaeler_ 18. Jh.
+
+*Schloss* (seit 18. Jh. Frhr. v. Mauchenheim gen. Bechtolsheim, vorher
+Fuchs v. Dornheim). Sehr stattliche spgot. Anlage um 3eck. Innenhof,
+ausgebaut um 1727. Mehrere Zimmer mit schwerer Stuckdekoration bez. _H_
+1628.
+
+_MAINSTOCKHEIM._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* 1717 mit got. Turm.
+
+*Ebracher Klosterhof*. Schlossartige Anlage von 1624. Rck. mit Ecktuermen,
+reichgegliederte Renss.Giebel. Grossartige Podesttreppe, vierarmig um 4
+freistehende Pfll., gotisierende Masswerkbruestungen, zu oberst Rundbgg.
+Halle mit jon. Sll. -- In mehreren architektonisch reich durchgefuehrten
+Terrassen geht der Hof in den Garten ueber, Anlage 1727, jetzt wuest.
+
+_MALITZSCHKENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Schweinitz.
+
+*Dorf-K.* got. um 1300, Granitquaderbau.
+
+_MALSCHWITZ._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* 1716. Feiner, zierlicher Kanzelaltar. -- Buergerliche
+_Grabdenkmaeler_ des 17. und besonders 18. Jh. in betraechtlicher Menge.
+
+_MANGERSREUTH._ OFranken BA Kulmbach.
+
+Wallfahrtskap. 1491 (Inschr.).
+
+_MANNSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* wesentlich 1744; hoelzernes Tonnengwb., Emporen in 3 Raengen.
+Kanzelaltar.
+
+_MANSFELD._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+M. ist Name fuer drei getrennte Orte: 1. Schloss-M., 2. Tal-M. (Stadt), 3.
+Kloster-M. (Dorf).
+
+*S. Georg*. Der oblonge WTurm in der Anlage und einigen formierten Details
+rom.; das 1sch. Lhs. und der polyg. Chor spgot. -- 2 _Schnitzaltaere_;
+eherne _Grabplatte_ des Grafen Reinhard v. Mansfeld {~DAGGER~} 1569; _Wandgrab_
+1572; ein _zweites_, prunkvolleres 1712; _Tafel_ mit dem Bildnis M.
+Luthers 1540.
+
+*Schloss.* Schon im 11. Jh. vorhanden; die Abb. bei Merian zeigt einen
+grossen Gebaeudekomplex mit starken Mauern und Bastionen; jetzt Gemisch von
+Ruinen und modernen Wohngeb. -- Gr. im Inv. Pr. Sachsen. -- Eine stattliche
+Anlage, etwa um 1400, die Schlosskap. _Sakramentsnische_ mit umfaenglicher,
+einem Altarbau aehnlicher Umrahmung, Holzschnitzerei der Renss. _Taufstein_
+1522. Schoenes _Epitaph_ 1525, dem _Backofenschueler_ des Hallenser Doms
+nahestehend. -- Zwei Tueren zum Felsenkeller mit derb launigen Reliefs in
+den Bogenfeldern, Gott Bacchus und eine Zechgesellschaft; um 1530.
+
+*Kloster-K*. Anlage des 11. Jh., jetzt Halbruine. Regelmaessige
+Kreuzbasilika; im Lhs., das als Summe von 2 Quadraten erscheint,
+Stuetzenwechsel. Wuerfelkapitelle, Bogenfriese, alles aehnlich den Kirchen
+des Nordharzes.
+
+_MARBACH._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* 1770. Breiter WTurm M. 13. Jh., glatte, torlose Mauermasse, oben
+frgot. Schalloeffnungen in 1 : 2 Achsen. [_Schnitzaltar_ im Altert.-Ver.
+Dresden.]
+
+_MARBURG._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+Elisabeth-K. Gegruendet 14. Aug. 1235 als K. der Deutschordensniederlassung
+und zugleich als Wallfahrts-K. zu Ehren der h. Elisabeth {~DAGGER~} 1231. Die
+Franziskaner-Kap., in welcher deren Grab stand, musste dem Neubau weichen;
+sie lag im Bereich des jetzigen noerdl. Querarms. -- Neben der Liebfrauen-K.
+in Trier ist die Elisabeth-K. der frueheste Bau Deutschlands in
+einheitlicher und abgeklaert gotischer Gedankenentwicklung. Die in juengster
+Zeit fuer Wetzlar und Haina erhobenen Prioritaetsansprueche haben keinen
+genuegend festen Grund. Jedenfalls hat der Meister seine Kunstanschauungen
+nicht dort, sondern in Frankreich selbst sich erworben, (in Soissons,
+Reims u. Cambray) wodurch er zugleich in nahe Schulverwandtschaft mit dem
+Meister der Trierer Liebfrauen-K. tritt. Die Art, wie er den neuen Stil
+anwendet, ist sehr selbstaendig. Der Sondercharakter des Planes besteht in
+der Verbindung eines im Hallensystem aufgebauten Langhauses mit einem
+streng zentralisierenden Ostbau. Das Problem des Zusammenschlusses dieser
+beiden Bestandteile ist jedoch nicht vollkommen harmonisch geloest. Von der
+Vierung ausgehend, entwickeln sich der Chor und die Kreuzarme genau
+symmetrisch; jeder dieser Teile hat 1 schmales Rechteckjoch, dann ein
+Halbjoch, an das sich, mit gemeinschaftlichem Schlussstein, ein halbes
+10Eck anschliesst. Das Lhs. hat 6 Joche, den durch die Ostpartie
+vorgezeichneten Abmessungen entsprechend. Dadurch entstehen, abweichend
+von den westfaelischen Hallenanlagen, fuer die Sschiffe sehr schmale Joche
+und enger Querschnitt. Eine weitere Folge ist, dass die Sschiffgewoelbe wie
+auch die Scheidboegen gegen das Msch. bedeutend gestelzt werden mussten, um
+die gewollte Gleiche der Scheitelhoehe zu erreichen (formal eine
+empfindliche Haerte, die von nun ab auf laengere Zeit in der hessischen
+Schule die Regel blieb). Die Waende des Chors und Qsch. sind in 2
+Fenstergeschosse geteilt (nach dem Vorbild von St. Leger in Soissons und
+St. Yved in Braisne) und diese Anordnung dann auch auf das Lhs.
+uebertragen, wo sie mit dem Hallensystem in Widerspruch tritt. Die Fenster
+sind in beiden Reihen von gleicher Groesse und Form und dank der Abwesenheit
+von Sschiffsdaechern von geringem Abstand, so dass die Aufloesung der Wand
+schon weit gediehen ist. Das Masswerk ganz einfach, grosser von 2 Spitzbgg.
+getragener Kreis, bei kraeftigem Profil von trefflicher Wirkung. Die Pfll.
+kreisrund mit 4 Diensten besetzt, im Durchmesser gut zur Hoehe gestimmt,
+weniger gut zu den sehr eng genommenen Arkadenoeffnungen, wie denn
+ueberhaupt das Lhs. im Verhaeltnis zu der hohen Raumschoenheit der
+Zentralpartie einen unfreien Eindruck macht. -- Das Aeussere ergibt sich in
+seiner Gliederung unmittelbar aus dem Innenbau, doch stoert hier nichts
+mehr die Harmonie; die Komposition ist in hohem Grade klar, die
+Formensprache voll schlichter Kraft; sie beschraenkt sich, wie im Gegensatz
+zum rom. Stil zu beachten ist, streng auf tektonische Formelemente; freies
+Ornament, wesentlich Laubwerk, kommt nur an den Portalen vor. Die
+Strebepfll. steigen senkrecht auf, um erst in der Hoehe der oberen
+Fensterboegen einen starken Ruecksprung zu machen; Wasserschlaege,
+entsprechend den Hauptteilungen des Fenstersystems, gliedern sie; ihr
+oberer Abschluss ist wagerecht, mit dem Kranzgesimse verkroepft, so dass sich
+Raum zur Anlage von Wasserkesseln ergab, die ihren Inhalt durch einfache
+Speier entladen. Besonders wuchtig sind die Gesimse geraten, nicht nur das
+Kranzgesims, sondern auch die beiden Kaffgesimse; letztere vermoegen
+dadurch zugleich als Umgaenge (80 cm br.) zu dienen und es haben demgemaess
+die Strebepfll. Durchlaesse erhalten. -- Trotz der nur mittelgrossen
+Abmessungen (innere L. ohne Turmhalle 56 m, Br. des Langhauses 21,55,
+Querschiff 39, H. der Gewoelbe 20,2) die Baufuehrung langsam. Der noerdl.
+Kreuzarm beg. 1249, die zwei ersten Joche (von O gerechnet) beg. 1255, das
+Langhaus und der Unterbau der Tuerme bis zum ersten Gesims beendigt 1270,
+Woelbung der OTeile und feierliche Hauptweihe 1283. Fortfuehrung und
+Vollendung der Tuerme 1314-60. In den Stilformen bis E. 13. Jh. wenig
+Wandel. Dagegen koennen wegen der Einheitlichkeit des Planes Zweifel nicht
+unterdrueckt werden. Mehreres spraeche dafuer, dass ursp. ein Zentralbau
+geplant war: die Herrschaft der aelteren Ritterorden, die Bestimmung als
+Grabkirche, der Schulzusammenhang mit Trier, die sehr erkennbaren
+Unsicherheiten im Anschluss der OTeile an die WTeile, besonders zwischen
+dem ersten und zweiten Joch. Wenn auch der OBau dem Bau in Haina m. E.
+vorangeht, so duerfte doch die Idee der Hallen-K. von dort entlehnt sein. --
+Die Fassade ist sehr einfach gehalten, wesentlich auf die ausdrucksvolle
+und harmonische Fuehrung der grossen Linien vertrauend. Wenig stimmt nur das
+von der Coelner Schule beeinflusste grosse mittlere Prachtfenster, noch
+weniger der ueberreich geschmueckte westl. Staffelgiebel. Das WPortal gehoert
+wohl der Bauzeit kurz nach 1270. Es ist besonders zu beachten, als eine
+von franzoesischen Vorbildern unabhaengige, die rom. Portalidee in got.
+Formen uebersetzende Loesung. Die Portale der Langseiten (um 1255) noch
+rundbg. -- Die Rest. M. 19. Jh. ist ohne feineres Stilgefuehl durchgefuehrt
+und hat manche baugeschichtlich wichtige Einzelzuege verwischt. Ihr gehoert
+u. a. der Dachreiter aus Zinkguss ueber der Vierung, an Stelle eines
+einfachen aelteren, und die Umgestaltung der Daecher.
+
+_Ausstattung_. Sie ist von seltener Vollstaendigkeit und Stileinheit. --
+_Mausoleum der h. Elisabeth_ im noerdl. Kreuzfluegel. Der das Grab
+uebersteigende steinerne Baldachin ist wohl erst um 1290 hierher versetzt
+und stand vermutlich frueher ueber dem Hochaltar. Das _Gemaelde_ der Rueckwand
+(Tod der Elisabeth) durch Uebermalung des 19. Jh. entwertet. Der
+_Sarkophag_ jetzt in der Sakristei, an der Vorderseite des Untersatzes
+_Relief_. -- _Hochaltar_ um 1290, in der Entwicklungsgeschichte des Altars
+ein wichtiges Dokument. Hinter der aus Steinplatten zusammengefuegten Mensa
+erhebt sich eine Retabelwand; sie enthaelt 3 gleich hohe Nischen, darueber
+Wimperge und Fialen, letztere schon uebereck gestellt; das Ornament von
+vollendetster Meisselarbeit; in den Nischen je 3 Statuetten; es scheint,
+dass die Nischen ursp. durch auf- und niederschiebbare Holztafeln, welche
+bemalt zu denken sind, verschlossen werden konnten; an der Rueckwand
+Ansaetze zu einem nicht ausgefuehrten Kreuzgwb., welches vermutlich den
+metallenen Reliquienschrein tragen sollte. -- 4 _Seitenaltaere_ an den oestl.
+Querschiffswaenden; Katharinen- und Elisabeth-Altar im NFluegel, Johannes-
+und Martins-Altar im SFluegel. Im 13. Jh. gestiftet, scheint ihr
+Retabelschmuck nicht zur Ausfuehrung gekommen zu sein. Jetzt tragen sie mit
+Schnitzwerk gefuellte Schreine, auf den bemalten Fluegeln bez. 1511, 1512,
+1514. -- _Lettner_ unter dem westl. Vierungsbg. um 1330-40. An ihm ist
+vieles erneuert und veraendert, namentlich die Mittelpartie ueber dem
+Laien-(Kreuz-)Altar, welche ursp. auf das Weltgericht bezuegliche Figg.
+enthielt Der jetzt aus der Mitte aufsteigende hoelzerne Bogen aus E. 13.
+Jh. gehoerte zum alten _Kreuzaltar_; neben ihm ursp. die jetzt in die
+Sschiffe verwiesenen _Kredenztische_. Von Interesse die kleine Emporbuehne
+an der Rueckseite (welche 1860 den Restaurator Lange verleitet hat, nach
+dem Schiff zu eine Predigtkanzel auszubilden). -- An der SSeite des Chors
+_Celebrantenstuhl_ 2. H. 14. Jh., in Holz den Formen des Steinstils
+nachgehend. Die reizende _Statue der h. Elisabeth_ aus sp. 15. Jh., die
+Nebenfigg. neu. -- Hinter dem Hochaltar _Piscina_. -- An der NSeite
+_Wandtabernakel_ aus 15. Jh. -- Unter der Vierung die _Chorstuehle __ __ der
+Ritter_, einfach, E. 13. Jh. -- _Grabdenkmaeler_. Die Mehrzahl im suedl.
+Kreuzfluegel ("Landgrafenchor") vereinigt, Aufstellung nicht ursp., die
+Tumben ganz oder ueberwiegend neu. I. oestl. Reihe: 1. Konrad von Thueringen,
+Deutschordensmeister {~DAGGER~} 1241, Ausfuehrung juenger; 2. Aleydis {~DAGGER~} nach 1333 und
+ihr kleiner Sohn; 3. Heinrich {~DAGGER~} 1308 (frueher irrig fuer eine Frau
+gehalten!) und sein Sohn Heinrich {~DAGGER~} nach 1297; 4. Johannes {~DAGGER~} 1311; 5.
+Ludwig I. {~DAGGER~} 1458, ausgefuehrt 1471. II. Westl. Reihe: 6. Ludwig II. {~DAGGER~} 1471,
+ausgefuehrt 1478, und Mechthild 1495; 7. Heinrich III. {~DAGGER~} 1484; 8. Wilhelm
+II. {~DAGGER~} 1509, unter der von Arkaden getragenen Platte der von Schlangen
+benagte Leichnam; 9. Heinrich und Elisabeth, Kinder Hermanns des
+Gelehrten. Am Chorschluss Margarethe von Nuernberg. Die kuenstlerisch
+bedeutendsten sind Nr. 3 und 4, ausgefuehrt ca. 1315-30 von demselben
+ausgezeichneten, in Frankreich gebildeten Meister, dem das Stifterdenkmal
+in Cappenberg (Westfalen) und das Ravensbergdenkmal in Bielefeld gehoert.
+Zu beachten ist, dass Landgraf Otto, in dessen Zeit die Ausfuehrung faellt,
+die Tochter des in Bielefeld bestatteten Grafen von Ravensberg zur
+Gemahlin hatte. -- Die an der Wand aufgestellten Grabsteine ohne Bedeutung.
+-- Von den in diesem Bauteil aufgehaengten Trauerschilden, Wappen, Fahnen
+ist nur ein kleiner Teil erhalten; bmkw. die _Schilde_ Konrads und
+Heinrichs aus 13. Jh. -- Im noerdl. Kreuzfluegel 3 gravierte und niellierte
+_Platten_ des Hans von Doernberg und seiner zwei Frauen, E. 15. Jh. --
+Ornamentale _Gewoelbemalerei_ im Chor spgot. -- _Glasmalerei_. Jetzt nur in
+den Chorfenstern zusammengestellt aus den Teilen einer urspruenglich
+groesseren Folge. Das nordoestl. und suedoestl. Fenster der oberen Reihe 2. V.
+14. Jh. Alles uebrige noch 13. Jh. Genauere Zeitbestimmung nicht leicht.
+Haseloff entschied sich fuer Beginn bald nach 1249. Der Stil wuerde dieser
+Datierung nicht widersprechen, allein es ist sehr fraglich, ob die
+Baufuehrung damals schon weit genug vorbereitet war. Sicher ist aber der
+Stilcharakter unfranzoesisch, aus der byzantinisierenden Epoche der
+deutschen Monumentalmalerei zu erklaeren. Kunstwert vom Besten.
+Ikonographisch besonders interessant die Szenen aus dem Leben der h.
+Elisabeth. -- _Schrein der h. Elisabeth_ in der Sakristei, rck. Kasten mit
+steilem Dach, Material vergoldetes Kupfer, Statuetten Christi, Maria, der
+hl. Elisabeth u. der zwoelf Apostel, am Dach Reliefs aus dem Leben der hl.
+Elisabeth, der Schmuck der Perlen und Edelsteine von den Franzosen 1810
+gestohlen; zu den allervorzueglichsten Exemplaren der Gattung gehoerend.
+_Kruzifix_ auf dem Kirchhof suedl. vom Chor 16. Jh.
+
+*Dominikaner-K*. (Universitaets-K.) A. 14. Jh. Unsymmetrische Hallenkirche,
+Rundpfll. mit runden Gesimsen, flache Decke. Die Strebepfll. an der SSeite
+wegen des anstossenden Kreuzgangs nach innen gezogen. Der gestreckte aus 8
+Eck geschlossene Chor hoeher als das Sch.
+
+*Barfuesser-Klst*. zur Bibliothek umgebaut.
+
+*Karner* bei der Pfarr-K. Gr. Rck. Im Erdgeschoss 2 frgot. Kreuzgwbb. Das
+hoehere Obergeschoss, eine ursp. flachgedeckte Kap., 1684 als Pfarrwohnung
+umgestaltet.
+
+*S. Kilians-Kap*. 1sch. rom. Gwb.-Bau, 1584 als Speicher eingerichtet,
+jezt Schule.
+
+*Kugel-K.* Gest. 1477 fuer die Brueder vom gemeinsamen Leben, gew. 1482.
+1sch. mit 7 Joch und Schluss aus 8 Eck. Reiches Netzgwb. mit ursp.
+Bemalung. Grosses Sakramentstabernakel um 1482 (von gleicher Hand wie das
+Fritzlarer). -- Das Fraterhaus rck. mit 3 Stockwerken, einfach spgot.
+
+*Gottesacker-Kap. S. Michael*. Einfach frgot.
+
+*Luth. Marien-Pfarr-K*. Chor gew. 1297, Sch. gew. 1356, Turm 1447-1473.
+Hallenkirche mit gestrecktem aus 8 Eck geschlossenem Chor. Letzterer hat
+nach innen gezogene, keilfoermige, an der Stirn mit starken Diensten
+besetzte Strebepfll. Die Fenster in juengerer Zeit ueberarbeitet. Das Aeussere
+des Lhs. verhaeltnismaessig reich. Im S ein Doppelportal, das mit dem darueber
+befindlichen 6teiligen Fenster ein Ganzes bildet. Die Streben mit Blenden
+und Kragsteinen fuer (jetzt fehlende) Statuen. Das Dachsims reich
+gegliedert. Der Turm hat maechtige ins Kreuz gestellte Streben, Abschluss
+mit Gruppen groesserer und kleinerer Fialen, Zinnenkraenzen, schlankem von 4
+Holzgiebeln umgebenem Holzhelm. _Altaraufsatz_ 1625 mit vielen
+Alabasterskulpturen, letztere mit Zusaetzen nach 1667. _Messingtaufkessel_
+um 1590. _Wandtabernakel_ um 1350 mit Stifterwappen, 2
+Prophetenhalbfiguren, Weinrebenumrahmung, Zinnenkroenung 2-1/2 m hoch. Das
+schmiedeeiserne Gitter 1503. _Wandgrab_ des Landgrafen Ludwig III. {~DAGGER~} 1604
+und seiner Gemahlin Hedwig von Wuerttemberg {~DAGGER~} 1590, lebensgrosse
+Bildnisfigg. in Alabaster, reiche architektonische Umrahmung. --
+_Desgleichen_ fuer Ludwig _IV._ {~DAGGER~} 1626 und Magdalena v. Brandenburg {~DAGGER~} 1616,
+errichtet
+
+1628, dem vorigen in der Anlage aehnlich. Schoene Abschlussgitter 1592 und
+1831.
+
+*Siechenhaus-Kap*. Einfach got. E. 13. bis A. 14. Jh.
+
+*Rathaus.* 1512-24. Bruchstein auf rck. Grundriss, hoher 3stoeckiger Aufbau
+mit Staffelgiebeln. Die Langseitfassade erhaelt einen kraeftigen Akzent
+durch den Treppenturm mit originellem Renss.-Aufsatz 1586. Sehr fein die
+Nebenakzente der Erkertuermchen an den Ecken. Ein huebsches Detail die
+spgot. Tuer mit Relief der h. Elisabeth von _Ludwig Jupe_ 1524. Getaefelter
+Saal.
+
+*Fuerstl. Kanzlei* (Regierungsgebaeude). Einfacher Renss.Bau von 1575.
+
+*Deutsches Haus*. Der nur teilweise erhaltene und wechselnden Zwecken
+adaptierte Gebaeudekomplex (jetzt zum Teil fuer Universitaetsinstitute)
+bildet die Umgebung der Elisabeth-K., frueher mit einer hohen Mauer
+kloesterlich abgeschlossen. Seit der Aufhebung des Ordens 1809 wieder
+gefallen. Erhalten ist, jedoch nicht unveraendert, das aelteste Bruderhaus
+mit dem vorgekragten Chorerker der Hauskapelle im Uebergangsstil. Als
+Komturwohnung der spgot. Bau mit Treppengiebel und Erker. Ausgedehnt waren
+die landwirtschaftlichen Gebaeude, davon erhalten der Fruchtspeicher von
+1515 und die Muehle von 1513.
+
+*Wohnhaeuser*. Ecke Marktplatz und Steingasse, got. um 1580. Nikolaistr.
+133 spgot., am steilen Walmdach 5 polygone hoelzerne Tuermchen mit
+Spitzhelmen. Ecke Markt und Wettergasse 296 stattliches Haus des
+Vizekanzlers Vultejus um 1600, Erdgeschoss spgot. Mehrere gute
+Fachwerkhaeuser und Portale der Sp.Gotik und Renss.
+
+*Schloss.* Grossenteils 13.-15. Jh. Drei Fluegel sind so geordnet, dass sie
+einen schmalen trapezoiden Hof zwischen sich lassen. Der
+Verteidigungszweck wog nicht ausschliesslich vor, so dass einem grossartigen
+Saalbau (voll. 1311) und einer ansehnlichen Kapelle (gew. 1288) Raum
+gegeben wurde. Diese beiden Bauten sind das Bedeutsamste, was die deutsche
+Schlossarchitektur der frueheren Gotik im Sinne des Kunstbaues geleistet
+hat. Der _Saalbau_ hat ueber dem hohen Keller zwei Hauptgeschosse. An der
+gegen den Abhang liegenden W- und NSeite ist er durch starke Wandpfll.
+verstrebt, die sich an den Ecken turmartig verstaerken und ueber dem
+Dachgesims in freistehende 8eckige Tuermchen mit Wendeltreppen auslaufen.
+(Die Spitzdaecher neu, vorher welsche Haeubchen.) In der Mitte der NSeite
+ein Risalit mit Staffelgiebel. Kuenstlerisch der wichtigste Bestandteil ist
+der das ganze Obergeschoss einnehmende sogenannte Rittersaal (33,5 l., 14
+br., 7,8 h.). Seine Anlage nahe verwandt derjenigen der
+Klosterrefektorien. Eine mittlere Reihe von 4 Pfll. teilt den Raum in 2
+Sch., die von 2 x 5 quadr. Gwbb. ueberspannt werden. Die kraeftigen, unter
+sich gleichen Rippen (im Profil geschaerfter Rundstab, begleitet von 2 sehr
+kleinen Kehlen; aehnlich im Schloss Rauschenberg) wachsen ohne Vermittelung
+durch Kaptt., nur durch ganz kleine Kragsteine im Ansatz markiert, aus den
+Kanten der 8eckigen Pfll. heraus, welche demgemaess uebereck gestellt sind.
+An den Waenden einfache Kragsteine. Die mit Laub geschmueckten Schlusssteine
+sind das einzige Ornament. Der raeumliche Rhythmus erhaelt seinen Charakter
+durch die tiefe Lage der Kaempferpunkte (2,6 m ueber Boden bei 7,8
+Scheitelhoehe). An jeder Schildwand je 2 enge zusammengerueckte 2teilige
+Fenster, mit einer oberen kreisfoermigen Oeffnung Gruppe bildend, alle 3 von
+spitzbg. Blende eingerahmt (also verglichen mit der Elisabeth-K. eine
+Rueckbildung des Masswerks). -- Die 3 in den Saal fuehrenden Tueren wurden 1572
+mit ueppigem Renss. Taefelwerk umkleidet (neuerdings durch C. Schaefer
+willkuerlich veraendert, der auch den grossen Renss.Kamin durch einen neugot.
+ersetzte). -- _Kapelle_. Zweistoeckig, mit groesster Raumausnutzung den engen
+Ortsverhaeltnissen angepasst. Die eigentliche Kap. im Obergeschoss. Der Gr.
+verschmilzt in eigenartiger Weise longitudinale und zentrale Anlage. An
+ein mittleres querrechteckiges Kreuzgwb. schliessen sich im O und W
+symmetrisch Gwbb. aus 5 Seiten des 8Ecks, im N und S flache, trapezfoermig
+sich verengende Nischen, fuer die der Raum durch erkerartigen Ausbau ueber
+der staerkeren Mauermasse des Unterbaues gewonnen ist. Aus dem oestl.
+Polygon fuehrt ein Durchgang in die ueber dem Burgtor liegende Sakristei.
+Die Durchbildung des Innern gibt den stilgeschichtlichen Moment des
+Ueberganges von der Fruegotik zur Hochgotik in klassischer Formenreinheit.
+Der Meister steht zu der Schule der Elisabeth-K. in keiner naeheren
+Beziehung. Von Einzelheiten sind hervorzuheben die schlanken, mit
+abgebrochenen Laubbuescheln besteckten Dienstkaptt. und die eigenartige
+Zeichnung des Masswerks, in dem Kleeblattbgg. mit mehrfach gebrochenem
+Vierpass verschmolzen werden. Fussbodenmosaik aus farbig glasierten
+Tonplaettchen. Die Polychromie des 15. (16.?) Jh. wurde durch C. Schaefer
+entfernt und durch schematische Quadermuster ersetzt, nur ein kolossaler
+S. Christoph whgest. Am Aeussern Strebepfll. von 3eck. Gr., auf dem
+Ruecksprung des Unterbaues ruhend. Der letztere hat im Innern zwei
+rippenlose Kreuzgwbb.; der Gebrauchszweck des Raumes ist nicht
+ueberliefert. 1572 ihm vorgelegt eine Renss.Laube, die zur malerischen
+Belebung des Schlossbildes guenstig beitraegt. -- Der suedl. und westl. Fluegel
+wurde in den 60er und 70er Jahren des 16. Jh. renss. veraendert. --
+Abgesondert steht der _neue Bau_, 1489 ff. -- Von der _Schlossbefestigung_,
+die noch im 18. Jh. das ganze Plateau umfasste, sind einige Tuerme erhalten;
+dazu die bis zur Kugelkirche reichende Verbindungsmauer mit der
+Stadtbefestigung.
+
+_MARGETSHOeCHHEIM._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* OTurm und OTeil des Lhs. um 1300, Erweiterung nach W 1614,
+Juliuswappen.
+
+_MARGRETENHAUN._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+*Dorf-K.* Chor und Turm (N) 1487, Sch. 1781.
+
+_MARIABUCHEN._ UFranken BA Lohr.
+
+*Wallfahrts-K*. E. des 17. Jh. Im Innern rest. Trockene, harte Architektur
+unter Einfluss Petrinis.
+
+_MARIABURGHAUSEN._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Cisterc.-Nonnen-Klst.-K*. (Vallis s. Crucis), 1243 aus Kreuztal hierher
+verlegt. Langsame Bauausfuehrung E. 13. bis M. 14. Jh. Typische, schmale
+langgestreckte 1sch. Anlage, 10 m br., 50 m l., turmlos. Die WHaelfte
+flachgedeckt, mit Nonnenempore auf gewoelbter Halle (sog. Gruft) (3 Sch., 7
+Joche), die OHaelfte mit Kreuzgwb. auf Konsolen und 5/8-Schluss. Die die
+beiden Abteilungen trennende Scheidemauer reichte ursp. bis zu den
+Gwb.Kaempfern, 2 Tueren fuehren schiffwaerts auf eine flache Empore. --
+_Hochaltar_ streng bar. A. 18. Jh. Auf einem Seitenaltar (um 1750)
+reizende _Madonna_, Holz, E. 15. Jh. Von den _Grabsteinen_ interessant der
+des Heinrich v. Seinsheim {~DAGGER~} 1345. [Reste von Altarplastik des 15. Jh. in
+der Universitaetssammlung Wuerzburg.] -- _Klostergebaeude_. Erhalten zwei
+Fluegel aus 17. Jh.
+
+_MARIA-EHRENBERG._ UFranken BA Brueckenau.
+
+*Wallfahrts-K*. 1666, erweitert 1732.
+
+_MARIASONDHEIM_ s. Arnstein.
+
+_MARIENBERG._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Stadt-K. S. Marien.* 1558-64, rest. nach Brand 1616; 3sch. Hallenkirche
+25,6 : 43,3 m; der oestl. Abschluss unregelmaessig 5seitig; an den Gwbb.
+spgot. Rippendurchsteckungen. -- Am _Altaraufbau_ von 1617 grosses Gemaelde
+des Hofmalers _Kilian Fabritius_, manieristisch gewandt.
+
+*Hospital-K*. _Fluegelaltar_ aus der Schule _Wolgemuts_.
+
+*Rathaus* 1533-39; der Plan aus Halle, von _Joh. Hofmann_, wohl einem
+Verwandten des Nickel Hofmann; das Portal in tuechtiger, etwas derber
+Renss. ohne got. Reminiszenzen; sonst hat das Gebaeude durch Braende
+gelitten.
+
+*Haus* Markt Nr. 338, fr. Renss. Portal 1530; ein anderes Zschopauer
+Strasse Nr. 447 und Markt Nr. 104.
+
+_MARIENSTERN._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Cisterc.-Nonnen-Klst*. Gegr. 1248. Die K. zeigt keine Formen, die ueber E.
+13. Jh. zurueckgehen. Rck. Hallenbau von 7 Jochen, das suedl. Ssch. unten
+zum Kreuzgang gezogen, oben als Empore, welche das Klst. mit dem 2 WJoche
+einnehmenden Nonnenchor verbindet. Ausnehmend schlanke 8eck. Pfll., ohne
+Kaptt., mit dem Gewoelbefuss durch Konsoelchen verbunden. Aehnlich schlicht
+der uebrige Formencharakter, wenn auch vereinzelt etwas Schmuck auftritt,
+z. B. Laubkraenze an den Schlusssteinen. Die Fenster 2pfostig und mit
+kleinlichem, duerrem Masswerk. Die WFassade bar. uebergangen.
+
+_Hochaltar_ 1751 von _Franz Lauermann_ aus Prag; seine 4 Kolossalstatuen
+1889 in den Kreuzgang verbannt und durch neue ersetzt. Ebenso wurde mit
+der Kanzel und den Nebenaltaeren verfahren. 2 spgot. _Nebenaltaere_, nicht
+uebel, aber auch nicht hervorragend. An der OWand _Glasgemaelde_ ca.
+1370-80. -- Kreuzgang in der Ausfuehrung der K. vorausgegangen, bald nach
+1250. Sehr einfach. Grosse fensterartige Oeffnungen. Die Gwbb. auf Konsolen.
+-- Aus E. 17. Jh. das Haus der Aebtissin, 1731 der neue Konvent; geraeumig,
+in der Behandlung anspruchslos. -- _Bar.Plastik_: 12 Statuen auf der
+Bruestung des Kirchgangs, Mariensaeule 1720, Dreifaltigkeitssaeule 1723,
+Kruzifix und schmerzhafte Mutter 1725; vermutlich von _Jaekel_ aus Prag. --
+Im Schatz ein interessanter ueberaus reicher rom. _Speisekelch_ nach 1250
+und 2 gotische. _Kaselkreuz_ in Reliefstickerei um 1530. -- _Denkmaeler_:
+Bronzene Grabplatten fuer Bernhard v. Kamenz 1380 und Heinrich v. Kamenz,
+Bischof von Meissen {~DAGGER~} 1629, beide um 1629. Sandsteinerne Bildnisplatten fuer
+Aebtissinnen 1664, 1697, 1710.
+
+_MARIENTAL._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Cisterc.-Nonnen-Klst*. gegr. um 1230. Neubau 1685 mit Benutzung
+wesentlicher alter Teile. -- In der K. grosser _Crucifixus_ und anmutiges
+_Selbdritt_, um 1515. -- _Brunnen_ um 1700. -- _Stationsberg_ mit kolossaler
+Kreuzigungsgruppe 1728. -- Auf dem Kirchhof bmkw. _Bildnissteine_ der
+Aebtissinnen.
+
+_MARIENWEIHER._ OFranken BA Stadtsteinach.
+
+*Pfarr-K.* Einfacher Barockbau (fuer Franziskaner) 1717, der Turm 1742
+(_Balth. Neumann zu Rate gezogen_). Rck. mit eingezogenem Chor und 1/2kr.
+Schluss. Decke und Wand _reich stuckiert_, im Scheitel 6 groessere Gemaelde.
+Klassizist. Hochaltar mit _Gnadenbild_ von ca. 1480. _Nebenaltaere_ 1770.
+_Regina coeli_ 1695. _Grabstein_ einer Graefin von Hohenzollern 1416. Aussen
+_Kreuzigungsgruppe_ um 1520-30 -- Auf einer Anhoehe gelegen, bietet die K.
+nach allen Seiten ein wirkungsvolles Bild. Die Flachtonne um 1720 reich
+stuckiert. WTurm um 1745.
+
+_MARISFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Pfarr-K.* Anlage die typische des Ma.: 1sch. mit eingezogenem Turmchor;
+der letztere 1497, das Lhs. 1711 erneuert. -- *Pfarrhaus*. Fachwerkbau M.
+17. Jh. -- Schloss. 1663 erneuert, Rck. mit 4 Ecktuermen, geschweifte
+Kuppeldaecher. _Hofportal_ reich geschmueckt, doch von roher Arbeit.
+_Stuckdecke_ 1670.
+
+_MARKERSDORF._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Dorf-K.* sprom., wenig veraendert. Glocke 13.-14. Jh. [Altarwerk von _Jak.
+Mueller_ im Museum des Saechsischen Altert. Ver. in Dresden.]
+
+_MARKROeLITZ._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Grossenteils Neubau 1694. Bmkw. _Epitaph_ fuer Friedrich und
+Margaretha von Burkersroda ({~DAGGER~} 1570, 1582) bez. _HK_; von derselben Hand
+(der man auch in Freyburg und Zorbau begegnet) der reiche und
+geschmackvolle _Taufstein_ von 1599.
+
+_MARKSUHL._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Kirche* 1667, 1sch., mit hoelzernem Tonnengwb. 2 Geschosse Emporen auf
+geschnitzten Rundsaeulen. Gerader Chor mit Kreuzgwb. Geschnitzte _Kanzel_,
+ehemals auf einer Figur des Moses stehend; diese jetzt im Thueringer Museum
+zu Eisenach. Turmspitze mit 4 Eck-Tuermen.
+
+*Schloss* (zeitweise Residenz einer saechs. Herzogslinie) 1583, mit guten
+Sandsteinskulpturen. 1. Ueber den Fenstern 9 Koepfe, 2. Unter den beiden
+Eckerkern je eine maennliche Halbfigur als Konsol. 3. Reiches Portal des
+Treppenturms. 4. Portal des Hofes mit schoener Bekroenung. Der Treppenturm
+hat oben 3 Geschosse aus Holzfachwerk, sehr gut. Die Hoffassade z. T.
+ebenfalls aus schoenem Holzfachwerk. Im 1. Stock die ehemaligen Jagdzimmer
+mit rok. Stuckdecken.
+
+*Wohnhaeuser* mit Holzschnitzerei 17.-18. Jh. Nr. 39, 121, 132.
+
+_MARKTBREIT._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Prot. Pfarr-K*. Stattlicher frgot. Chorturm. An Stelle des angebauten
+spgot. 5/8 Chors ursp. eine Apsis. Lhs. wiederholt erweitert.
+Inneneinrichtung mit Felderdecke und Emporen, behaglich malerisch. A. 18.
+Jh. -- Eine Reihe tuechtiger _Bildnisgrabsteine_. Hervorzuheben Fr. v.
+Seinsheim {~DAGGER~} 1500 mit den Insignien des Schwanenordens und das energisch
+aufgefasste Doppelepitaph fuer Wilh. v. Hohenrechberg. Aussen Wolf Eckhardt
+1555 bez. _W.E._ -- Unter den _Glocken_ die aelteste mit Alphabet in got.
+Minuskeln 13. bis 14. Jh.
+
+*Friedhof* vor der Stadt. Angelegt 1566 (vgl. den gleichzeitigen in
+Mainbernheim). Unter den hoelzernen Arkaden lange Reihe von
+Bildnisepitaphen der Renss.
+
+*Rathaus* beg. 1579 (rest. 1908). Gelegen hart an der Stadtmauer. Die
+kraftvolle Giebelfassade gruppiert sich mit dem Maintor (ao. 1600), die
+Rueckfassade mit dem "schwarzen Turm" zu praechtigen Architekturbildern. Im
+2. Geschoss grosse Diele mit stimmungsvoller Holzarchitektur. Getaefelte
+Ratsstube; desgleichen das Rundgemach des obersten Geschosses.
+
+Seinsheimsches *Schloss* (Amtsgericht) 1580. -- Unter den Wohnhaeusern einige
+von vornehmer Haltung, besonders die symmetrisch zueinander angelegten
+Erkerfassaden am Eingang der Schusterstrasse, E. 17. und A. 18.Jh., auch
+bmkw. Inneneinrichtung. Gegenueber dem Amtsgericht schoener *Fachwerkbau*
+1607 und *Mainkran* 1773. Auch von aussen gesehen ist das Stadtbild von
+grossem Reiz. Der Mauerring (1529-50) grossenteils erhalten. Die hohen
+schlanken Rundtuerme teils mit spgot., teils mit bar. Daechern.
+
+_MARKTHEIDENFELD._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1613. -- Huebsches *Buergerhaus* (Kaufhaus Flasch) 1745, die
+Fenster mit reichen spbar. Sandsteinumrahmungen, die innere Dekoration im
+Stiegenhaus und Saal gut erhalten.
+
+_MARKTLEUGAST._ OFranken BA Stadtsteinach.
+
+*Pfarr-K.* Got. Polygonalchor, Lhs. und WTurm 1768, Flachdecke mit
+eleganter aber sparsamer Stuckierung.
+
+_MARKTSCHORGAST._ OFranken BA Berneck.
+
+*Dorf-K.* spgot., 2 sch. Hallenbau (symmetrisch?).
+
+_MARKTSTETT._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* einheitlich nachgot. 1623. Ausstattung des fr. 18.Jh.; --
+Kirchhofsmauer mit Zehntscheuern. -- _Wohnhaus_ Herrenstr. Nr. 144, sehr
+huebsche Anlage 1750.
+
+_MARKTZEULN._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Pfarr-K.* Chor got., Lhs. 1701, Dekoration 1760.
+
+*Rathaus* mit Stiegenturm 1588. _Holzhaeuser_, 16. und 17. Jh. in guter
+Erhaltung. [An Haus 53 Ueberreste aus Klst. Langheim]
+
+_MARKWERBEN._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Dorf-K.* ursp. rom. mit Chorturm.
+
+_MARTINFELD._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.) 1723, mit huebscher geschieferter Turmkroenung. Der schoene
+_Stuckmarmoraltar_ aus dem ehemaligen Klst. Beuren. _Schnitzrelief_ von
+einem aelteren Altar A. 16. Jh. -- Stattliche *Edelsitze* (v. Bodungen) 1580
+und 1611.
+
+_MARTINSKIRCHEN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Dorf-K.* Den Kern bildet eine rom. Anlage, 1sch. mit westl. Querturm und
+eingezogenem Altarbau. Die Waende des letzteren 1699 durchbrochen und
+Fluegel angelegt. Chor spgot. Rest. 1904. -- Mehrere bar. _Grabsteine_.
+
+*Schloss* 1754 fuer Graf Fr. W. v. Bruehl (Bruder des bekannten Ministers).
+Hufeisenanlage. Formen in feinem, maessig reichem Rok. Die innere Einteilung
+ist ungestoert geblieben, auch die Ausstattung gut erhalten und anziehend.
+
+_MASSENBUCH._ UFranken BA Gemuenden.
+
+*Pfarr-K.* 1702. Gutes _Hochaltarblatt_ von _Nikolaus Treu_ 1776. Ueber dem
+WEingang rom. Tympanon (11. Jh.?) eingemauert; angeblich aus Schoenrain.
+
+_MAUA._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* 18. Jh. mit got. Chor. _Schnitzaltar_ aus derselben
+ausgezeichneten Altenburger Werkstatt, aus welcher der Altar von 1498 in
+Arnstadt und der in Grossloebichau.
+
+_MAUERSCHEDL_ bei Mellrichstadt UFranken.
+
+Kleine 1sch. *Kirche* mit oestl. Chorturm, 11.-12. Jh. An die etwa
+gleichzeitige starke Kirchhofsmauer lehnen sich 23 *Zellen* aus etwa 14.
+Jh., wahrscheinlich eine Schutzanlage fuer das schon 1424 nicht mehr
+bestehende Dorf Bischofs. Die Grundmauern 1903 ausgegraben.
+
+_MAXEN._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Dorf-K.* gegr. 13. Jh., jetzt formlos. -- Wertvolles _Altarwerk_ aus
+Sandstein mit figuerlichen Reliefs, 1558. Auf dem Kirchboden gute
+_Holzplastik_.
+
+*Schloss* mit reizvollem Architekturstueck aus der Fr.Renss. Anbau 1727.
+
+_MECKENRIED._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Dorf-K.* 17. und 18. Jh., der OTurm in der Anlage aus Ma. -- _Mobilien_ E.
+17. und A. 18. Jh.
+
+*Friedhofs-Kap*. 18. Jh., mit sprom. Chor und Torturm des ehemals
+befestigten Friedhofes. -- _Bildstoecke_ bar.
+
+_MECKFELD._ Sachsen-Altenburg Kr. Roda.
+
+*Dorf-K.* _Schnitzaltar_ bez. 1500, vom _"Meister der Baldachine"_.
+
+_MEEDER._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* Der turmtragende rom. Chor ist, wie oefter vorkommt, durch eine
+geraeumige spgot. Erweiterung in die Mitte gerueckt (vgl. aus der
+Nachbarschaft Gross-Wallbur); ungewoehnlich die reiche und gut erhaltene
+Ausbildung mit Lisenen, Gesimsen und Bogenfriesen; die grosse Staerke der
+noerdl. und suedl. Mauer laesst den Turm aussen oblong erscheinen; auf das
+dritte rom. Geschoss folgt eines aus beschiefertem Fachwerk mit 2 Helmen
+von 1652. Das stattliche Lhs. 1723. -- Reiches Sternberg-Rosenbergsches
+_Wandgrab_ 1576. -- *Herrenhaus* (jetzt Gasthaus) 17. Jh., Reste der alten,
+reichen Stuckdekoration.
+
+_MEERANE._ K. Sachsen AH Glauchau.
+
+*Stadt-K.* Wesentlich 1503 mit spaeteren Umbauten; rom. der zwischen Schiff
+und Chor stehende Turm. Reste eines grossen Altarwerks von _Jak. Mueller_ in
+Altenburg 1506.
+
+_MEERHOLZ._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+Isenburgisches *Schloss,* 1564 aus einem Praemonstr.-Nonnenklst. umgebaut;
+hat grossenteils seinen alten Charakter verloren. Der SFluegel enthaelt die
+*Pfarr-K.,* an den Fenstern entartetes Fischblasenmasswerk. -- Neben dem
+Gemeindehaus ein alter *Wartturm.*
+
+_MEINEWEH._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+Verbaute spgot. Dorf-K. Prachtvolles vorzueglich gearbeitetes
+_Alabasterepitaph_ des Guenther v. Buenau {~DAGGER~} 1706.
+
+_MEININGEN._ Hauptstadt von Sachsen-Meiningen.
+
+*Stadt-K.* Sie wirkt nach der eingreifenden und willkuerlichen Rest.
+1884-89 fast wie ein Neubau. 1. Unter der jetzigen K. die Fundamente einer
+rom. Basilika. Von ihr ist ueber der Erde erhalten der noerdl. Fassadenturm
+bis zur Firsthoehe des Kirchendaches; die rom. stilisierten Fenster erst
+von 1884 (vorher got. veraenderte); die 8eckigen Obergeschosse und der
+runde Treppenturm von 1594. Der STurm 1884 ganz erneuert, das got. WPortal
+durch ein pseudorom. ersetzt. Rom. Zierstuecke in der Bibliothek der K.
+Rom. Fussbodenfliesen im Museum. Rom. Tuerklopfer an der inneren WTuer. 2.
+Aus got. Zeit (1443-55) erhalten der 5/8 Chor. Das Lhs. (vorher got.) ganz
+neu. -- Von den _Grabdenkmaelern_ nur ein kleiner Teil wieder aufgestellt.
+Interessanter Wappenstein des Hans Volker 1425. Bildnissteine des
+Stadtschultheissen Lorenz Reps {~DAGGER~} 1563, des Hans Phil. Schenk zu
+Schweinsberg 1567, des Matth. v. Hoenningen 1576, der Ottilie v. Hoenningen
+1574. Die spaeteren in Epitaphform. -- Aelteste _Glocke_ M. 14. Jh.
+
+*Residenzschloss* (der Name Elisabethenburg neu). Aeltester Teil der 1511
+durch Lorenz von Bibra, Bischof von Wuerzburg, erbaute NFluegel; stark
+neugot. veraendert. Das neue Schloss 1682. Auch dieses modern umgebaut, mit
+Erhaltung einiger Innenraeume in Bar., Rok. und Neoantik. Hervorragend die
+bar. Stuckdecke des Riesensaals von _J. N. Bestheimer_ unter Leitung des
+Roemers _Alessandro Rossini_. -- Im SFluegel die _Schloss-K_. 1682-92, mit
+Stuckdecke, schoener Kanzel und Herzogsloge. Kanzel in Stuckmarmor rok.
+Fluegelgemaelde eines ehemaligen Altars, fraenkisch um 1510. -- Reiche
+_Kunstsammlung_. Die Gobelins ehemals im Schloss Ichtershausen. Porzellan
+aus Klst. Veilsdorf.
+
+Im _Hennebergischen Haus_ die Kunst- und Altertumssammlungen des
+Hennebergischen Geschichtsvereins. An der Fassade Relieftafel von 1603 aus
+der Schlosskapelle zu Ellingshausen. Auf dem _Friedhof_ treffliches
+Grabrelief des Reinhard von Wechmar 1488. Im _Englischen Garten_
+kuenstliche Ruinen 1793.
+
+Teil der ma. *Ringmauer* hinter der Burggasse.
+
+_MEISSEN._ K. Sachsen. Amtshauptstadt.
+
+*Dom und Schloss*. Beide bilden zusammen einen geschlossenen 3eck.
+Baukomplex in prachtvoller Lage auf einem ringsum freien Felsen ueber der
+Elbe. Der Dom ist in seinen OTeilen mit der Umgebung verwachsen, das Lhs.
+springt frei in den Hof vor, so dass die Fassade dem Ankoemmling als erster
+Haupteindruck entgegentritt. Durch den A. 20. Jh. ausgefuehrten Zubau
+zweier Tuerme (von _Carl Schaefer_) das historische Bild wesentlich
+veraendert.
+
+*Dom*. Frgot. Anlage aus M. 13. Jh., langsam fortgebaut unter mehrfachem
+Wechsel der Bauidee, zuletzt spaeteste Gotik. 1. Dem ersten Plan gehoert der
+Gr. mit Ausnahme der beiden Choere; in ihm leben noch rom. Reminiszenzen;
+das Qsch. aus 3 Quadraten; die WTuerme ueber die Fluchtlinie der Ssch.
+vorspringend; beides erinnert an Magdeburg. Am Ende des 13. Jh. waren
+fertig: das _Qsch_. das erste Joch des Chors mit Sechskappengwb., das
+erste (oestl.) Joch des Lhs., die Tuerme bis zu 12,3 m H. und wohl noch
+weitere Teile des Lhs., deren (z. T. schon geformtes) Material im Umbau
+des 14. Jh. Verwendung fand. Sicher als Basilika begonnen (vgl. ausser der
+Gestaltung des ersten Joches die Spuren der ursp. Dachlinie an der
+anstossenden Querschiffswand). Aussen am suedl. Kreuzfluegel schoene frgot.
+Giebeldekoration. 2. Die 8eckige Johanneskap, (urkundl. 1291, die
+Inschrift unecht), gelegen im SWWinkel des Qsch.; 2geschossig; das
+Obergeschoss ursp. freiliegend; in der formalen Durchbildung das beste am
+ganzen Dom (neben dem Lettner), Fenster aus 15. resp. 19. Jh. -- 3.
+Hallenmaessiger Umbau des Lhs. ca. 1300-1380; der Aufbau des 1. Jochs
+geschont in der Weise, dass nach Ausbrechung des Oberfensters hinter diesem
+eine Empore angelegt wurde; Verlaengerung des Chors; zum Schluss der SOTurm,
+sein durchbrochener Helm wohl noch juenger. -- 4. Von den um 1400
+weitergefuehrten WTuermen nur das zierliche Reliefmasswerk unter dem 2.
+Gurtgesims erhalten; aus derselben Zeit das grosse (jetzt innere) WPortal
+in akademisch nuechternem Prunk. -- 5. Um 1420-30 wurde vor dieses Portal
+die Fuerstenkapelle gesetzt, in der Gestalt eines Chors von 3 Jochen und
+3/8 Schluss; letzte Phase der Hochgotik, die trocken zierliche Behandlung
+aehnlich der Schlosskap, zu Altenburg. -- 6. Seit 1479 das hohe
+Fenstergeschoss des WBaus, wohl von _Arnold v. Westfalen_, dem Erbauer der
+Albrechtsburg; es sollte den (durch den Uebergang zum Hallensystem massig
+vergroesserten) Giebel des Lhs. maskieren; wie der obere Abschluss
+beabsichtigt war, ist nicht mehr ersichtlich; in der 1. H. des 16. Jh.
+trug er 3 (wohl hoelzerne) Helme, die 1547 abbrannten. Durch den 1904
+begonnenen Ausbau steinerner Doppeltuerme wird der ueberlieferte Charakter
+der Fassade wie das ganze Baubild des Domberges voellig veraendert. -- 7.
+Sakristei ca. 1500-1506. -- 8. Begraebniskap. Georg des Baertigen 1534.
+
+_Inneres_. -- _Lettner_ frgot. 2. H. 13. Jh. Das Laubornament, an die
+Naumburger Schule anschliessend, ersten Ranges; aus derselben Zeit die
+steinerne Rueckwand der Chorherrensitze; die Balustrade und die seitliche
+Erweiterung des Lettners nach 1350; die einst ca. 50 Altaere des Doms
+grossenteils verschwunden; einer in der Dorf-K. zu Boritz. -- _Hochaltar_.
+Gemaltes Triptychon mit Anbetung der Koenige, ca. 1520. Der Meister des
+singulaeren, sehr hervorragenden Werkes steht der niederlaendischen Kunst
+nahe (jedenfalls nicht _A. Duerer_!). -- _Lettneraltar_, unter Einfluss
+_Cranachs_; eher von diesem selbst das _Triptychon mit dem Schmerzensmann_
+in der S. Georgskap, bez. 1534. -- Im Stirnfenster des Chorhaupts
+_Glasgemaelde_ aus 13. Jh. -- _Sakramentshaeuschen_ mit Tabernakel ca. 1506.
+-- _Chorstuehle_ unter steinernen Baldachinen E. 13. Jh. -- An der OWand des
+Qsch. Spuren von _Wandgemaelden_ des 14. Jh., Juengstes Gericht. -- _Kanzel_
+2. H. 16. Jh. -- _Statuen_ aus 2. H. 13. Jh.: a) an der Wand des Chors ein
+Fuerstenpaar, traditionell Kaiser Otto I. und Kaiserin Adelheid, wohl als
+Anfang einer Stifterreihe gedacht, nach dem Muster Naumburgs, wohin auch
+der Stil weist; gegenueber Johannes und Donatus; b) aus derselben Werkstatt
+die 3 Statuen der Johanneskap., tuechtige und anziehende Arbeiten. -- Aus A.
+15. Jh. der massenhafte _Schmuck des WPortals_ in einer fleissigen
+kleinlichen Manier; besser das suedl. Seitenportal. -- _Die Graeber der
+Fuerstenkap_. In der Mitte Tumba des Stifters, Friedrichs des Streitbaren
+{~DAGGER~} 1428, ausgefuehrt ca. 1430-40; der Tote vollplastisch auf einem
+Brokatteppich, das Kurschwert in der Hand, an den Langseiten 24 kleine
+gravierte Figuren, Klagemaenner und Wappenhalter; Werkstatt nicht
+nachzuweisen. Ringsum die ehernen Grabplatten von 9 weiteren Mitgliedern
+des saechsischen Hauses. Diese saemtlich aus der _Vischer_schen Werkstatt in
+Nuernberg. Sigismund von Sachsen, Bischof von Wuerzburg {~DAGGER~} 1472, Flachrelief;
+1472 lebte noch _Hermann V._ und war _Peter V._ noch nicht zwanzig Jahre
+alt; bei der grossen Aehnlichkeit mit der 1496 verfertigten Platte des B.
+Job. Rot in Breslau wird die Entstehung spaeter anzusetzen sein. Dagegen
+koennte das Denkmal Kurfuerst Friedrich des Guten {~DAGGER~} 1464, gravierte Platte
+(gleich allen folgenden), und die in der Kirche befindliche Platte des B.
+Kaspar v. Schoenberg {~DAGGER~} 1463 von _Hermann V._ herruehren. Von _Peter_
+Kurfuerst Ernst {~DAGGER~} 1486 und die in der Kirche befindliche Gedenktafel fuer
+den Domherrn Heinrich Strecker {~DAGGER~} 1486. Seinem Sohne _Hermann d. J._ werden
+von Buchner zugeschrieben: Albrecht der Beherzte {~DAGGER~} 1500, Amalie von Bayern
+{~DAGGER~} 1502, Sidonie {~DAGGER~} 1510, Friedrich {~DAGGER~} 1510; sie gehoeren zum Besten, was auf
+diesem Gebiete in Deutschland je geleistet worden. Erheblich geringer
+Friedrich II. und Johann, ausgefuehrt um 1540 (von derselben Hand Barbara
+in in der Georgenkap.). -- _Grabplatten im Langhause_: Bischof Dietrich
+III. von Schoenberg {~DAGGER~} 1472, im Charakter der _Vischer_schen Werkstatt;
+Sandsteinplatte des Bischofs Johann V. von Weissenbach {~DAGGER~} 1487;
+Hochreliefplatte (Epitaph) fuer denselben, Bronzeguss aus einer
+saechsisch-thueringischen Werkstatt, aus der im Naumburger Dom die Platten
+fuer Dietrich von Schoenberg und Andreas von Koenritz. -- _Georgenkapelle_:
+Triptychon von _L. Cranach_. Marmorrelief der Grablegung, ausgezeichnete
+Arbeit um 1530. Bronzereliefplatte Herzog Georgs {~DAGGER~} 1539, gravierte Platte
+der Herzogin Barbara {~DAGGER~} 1534.
+
+_Kreuzgang_. Sehr klein, im Winkel zwischen dem Chor und suedl. Quersch.
+Der aelteste Teil der noerdl. Fluegel und _Maria-Magdalena-Kap_. vor 1274;
+die uebrigen Fluegel 1491.
+
+*Schloss.* Der Hauptbau (seit 1676 "Albrechtsburg" genannt) erbaut 1471 bis
+ca. 1485 von _Arnold von Westfalen_ (_Westveling_). Epochemachend in der
+Geschichte der deutschen Burgarchitektur, die hier im Begriff ist, in den
+Palast ueberzugehen. Innere Raumeinteilung nach einheitlichem Plan, in
+jedem Stockwerk (Keller und 3 Wohngeschosse) alle Raeume in gleicher
+Hoehenlage. Bezeichnend fuer den Meister ist die Enthaltsamkeit im Ornament.
+Die kunstvoll figurierten Gwbb. haben nur im 1. Geschoss Rippen, in den
+folgenden scharfgratige tiefbuchtige Zellen. Die sehr grossen Fenster
+verzichten auf Masswerk, als oberer Abschluss ist der seither in der
+saechsischen Schule sehr verbreitete Vorhangbogen eingefuehrt. Andere fuer
+die Folgezeit wichtige Motive: die Dacherker des letzten Geschosses und
+die grosse in einem Turmgehaeuse aus der Fassade vorspringende Wendeltreppe.
+Hoechst originell die Konstruktion: die Widerlager nach innen gezogen, so
+dass sich tiefe, wie Erker erscheinende Nischen bilden; die Mauerstaerken
+von unten nach oben zunehmend, offenbar um den Schub der Gewoelbe durch
+senkrechte Belastung aufzuheben (ein Gedanke, der im Obergeschoss der
+Domfassade wiederkehrt). Die Fassade entbehrt der senkrechten
+Teilungslinien, dafuer betonen Gurtgesimse die Bedeutung der
+Stockwerkgliederung. Also in vielen und wichtigen Punkten Abkehr von der
+eigentlich got. Weise. Der Ornamentlosigkeit haelt die Wage eine mit
+Bewusstsein geuebte (im aelteren Schlossbau bloss zufaellig zustande kommende)
+malerische Kontrastierung der Massen. -- Die an einigen Bauteilen,
+Wappensaal des NAusbaues und Ausschmueckung des grossen Wendelsteins, sich
+zeigende Einmischung von Renaissanceformen geht auf _Jakob von
+Schweinfurt_ ca. 1525-30.
+
+*S. Afra,* gegr. um 1030 als Pfarr-K., seit 1205 Chorherrenstift,
+durchgreifender Umbau seit 1295. Flachgedeckte Basilika in schlichtesten
+got. Formen, der 1sch. gerade schliessende Chor in gleicher L. mit dem
+Msch. des Lhs. Die Sakristei Ueberrest eines rom. Baus (etwa E. 12. Jh.).
+Um 1390-1400 das suedl. Ssch. und der Chor erhoeht. Konventsgebaeude nach
+1600. -- Hoelzerne _Kanzel_ 1657. _Grabsteine_ des 16. und 17. Jh. in der v.
+Schleinitzschen Grabkapelle.
+
+*Franziskaner-K*. (jetzt Stadtmuseum). Erster Bau 1266-72, zweiter
+(jetziger) 1447-57. Erhalten das Lhs., eine hohe kreuzgewoelbte 3sch.
+Hallenkirche, Msch. doppelt so breit wie die Ssch., abgekantet
+quadratische Pfll. Der Kreuzgang greift in das suedl. Ssch. ein.
+
+*Frauen-K*. Umbau nach Brand 1447, von O nach W fortschreitend.
+Hallenkirche mit 1sch. Chor aus 1 Quadrat und 5/8 Schluss; Netzgwb.; in die
+Ecke zum suedl. Ssch. eine Kap. eingebaut, deren Obergeschoss eine
+Saengertribuene traegt. Das Lhs. mit breiterem Msch. durch Emporen verstellt.
+Maechtiger WTurm, letztes Geschoss Oktogon mit rundbg. Blendarkaden, ehemals
+hohes Spitzdach. Msch. und Chor unter gemeinschaftlichem Dach, an den
+Ssch. quergestellte Daecher ueber jedem Joch. -- Kirchhofstor gut renss. -- In
+der Sakristei _Tafelbild_ 1496.
+
+*Johannes-K*. und *Jakobs-Kap*. unbedeutend und jetzt profaniert.
+
+*Martins-K.,* kleiner rom. Bau im Typus der Dorf-K. Das 1sch.
+flachgedeckte Gemeindehaus, der desgl. Chor und die 1/2kr. Apsis folgen
+sich in staffelfoermiger Einziehung. Einfache Tuer an der SSeite in Formen
+aus A. 13. Jh. Aufgedeckte _Wandgemaelde_ aus 13. Jh. (Totentanz?!) 1900
+wieder ueberstrichen.
+
+*Nikolai-K.* War eine rom. Anlage aehnlich der Martins-K., in got. Zeit
+umgebaut. Sehr beschaedigte _Wandgemaelde_ 13. Jh. Interessantes gemaltes
+_Triptychon_.
+
+*S. Wolfgang,* Begraebniskap. im Meisetal, in der Art _Arnolds __ __ von
+Westfalen_, origineller Gr. mit 2 aus dem 8 Eck gebildeten Apsiden am rck.
+Schiff.
+
+*Rathaus* stattlich spgot. seit 1479.
+
+*Kornhaus* 1520-24 von Meister _Jakob von Schweinfurt_. -- Haus gegenueber
+dem SEingang des Doms 1526; wohl von _demselben_; letztes Kaempfen der Got.
+gegen die Renss. -- Auch in der Stadt einige alte Haeuser zu beachten, z. B.
+das Hirschhaus mit gutem Renss.Portal.
+
+_MELKENDORF._ OFranken BA Kulmbach.
+
+*Pfarr-K.* Got. Hausteinbau E. 16. Jh. Chor im OTurm. Stukkierte
+Flachdecke um 1730. Aussen am Eingang zur Sakristei 2 sprom. Saeulenkaptt.
+eingemauert.
+
+_MELKERS._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* 1687. In allen Teilen Fachwerk. Ueber der Front niedriger Aufbau
+als Ersatz des Turmes. Ausstattung aus der Erbauungszeit.
+
+_MELLINGEN._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+Grosse *Dorf-K*. 1669. Stattlicher Kanzelbau 1. H. 18. Jh. -- Hoelzernes
+_Brunnenhaus_ 1667. -- _Dorflinde_ mit Steintisch.
+
+_MELLNAU._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Burgruine,* erbaut um 1250; aus dieser Zeit der hohe Rundturm.
+
+_MELLRICHSTADT._ UFranken BAmtsstadt
+
+*Pfarr-K.* Der allein interessante Teil ist der oestl.; frgot. mit rom.
+Nachklaengen. Nach 1250. Ein rck. geschlossener Chor wird flankiert von 2
+maechtigen Tuermen (nur der noerdl. ausgebaut). Ihr Erdgeschoss bildet
+Nebenchoere, die sich sowohl gegen den Hauptchor als gegen die Ssch. in
+einer spitzbogigen Arkade oeffnen. Leibung ungegliedert. Kaempfer mit rom.
+Profil. Rippenkreuzgwb. mit Laubwerkkonsolen in den Ostecken. Die zwei
+Kreuzgwbb., das erste zwischen den beiden Tuermen rck., das andere
+quadratisch, hatten frueher wohl auch Rippengwbb., wofuer die in der SWEcke
+des Chores erhaltene Konsole spricht. Der rom. Kaempfer deutet auf einen
+ehemaligen breiten Trennungsgurt hin. Das Aeussere zeigt sich als massiger
+Quaderbau mit spaerlichen Zierformen. Jede der drei freiliegenden
+Chorseiten hat 2 hohe Fenster (mit spaeterem Masswerk), in der Mitte und an
+den Ecken Strebepfll. Giebelabschluss und Rundseiten mit Spitzbogenfries.
+Turm zu 6 Geschossen mit Ecklisenen und Trennung durch einfache Gesimse.
+In den obersten 2 Geschossen gekuppelte, rundbogige Schalloeffnungen.
+Deckung mit welscher Haube. Das Lhs. ist ein nuechterner Bau der Juliuszeit
+in 3 flachgedeckten, gleichhohen Schiffen, nach einem Brande 1712 bar.
+veraendert. -- _Sakramentshaeuschen_ feine, originelle Arbeit aus A. 15. Jh.
+-- _Grabplatte_ eines Herrn von der Ker {~DAGGER~} 1387.
+
+*Spital-Kap.* mit mehreren guten spgot. Holzfiguren.
+
+*Grossenberg-Kap.,* kleine, einfache rom. Anlage. Spgot. _Holzfiguren_ und
+3 _Altaere_ aus A. 17. Jh., Sandstein.
+
+Reste der *Stadtbefestigung*.
+
+_MELSUNGEN._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+*S. Nikolaus-K*. 1415-25, erneuert 1570. Schlichte Hallenkirche mit 1sch.
+polygon geschlossenem Chor. Rom. WTurm. Ueber den Sschiffen Walmdaecher.
+
+*Schloss* 1550-55, noch von wesentlich spgot. Erscheinung. -- *Rathaus,*
+freistehender Fachwerkbau mit 4 Ecktuermchen. In der Naehe ansehnliche
+Holzhaeuser des 17. Jh. -- *Fuldabruecke* 1569. -- *Ringmauern* aus Ma.
+grossenteils erhalten; der Eulenturm, mit hohem Kegeldach.
+
+_MEMLEBEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Benediktiner-Klst.-K*. gegr. 975; im 18. Jh., in Verfall geraten, jetzt
+duerftige Ruine. Flachgedeckte kreuzfoermige Basilika. Die Stilformen weisen
+auf Erneuerungsbau A. 13. Jh., voraussichtlich mit Beibehaltung des
+aelteren Grundrisses. Chor und Qsch. genau nach dem Netze des Wuerfels, Lhs.
+6 Arkaden, 2 WTuerme mit zwischenliegender Vorhalle; lichte Laenge 59 m. --
+Wohlerhalten nur die Krypta, bis zur halben Vierung vorspringend. Graetige
+Kreuzgwbb. Die 3 Apsiden aussen und innen polygonal. Dieselbe Gestaltung
+des Bogenfrieses kommt an den aeltesten Teilen des Magdeburger Doms vor.
+Das Lhs. hat spitzbg. Arkaden von geringer Hoehe; die Pfll. quadratisch mit
+2 kraeftigen 3/4 Saeulen unter den Bgg.; die Kaptt. kelchfoermig,
+undekoriert; die maechtige Deckplatte mit dem umgekehrten Profil der
+attischen Basis. Alle Fenster rundbg. -- Aeltere Ansichten zeigen einen
+niedrigen Vierungsturm; dagegen fehlen die im Gr. indizierten WTuerme;
+vielleicht waren sie schon zerstoert, vielleicht auch unausgefuehrt
+geblieben. -- Die _Klausur_ lag ungewoehnlicherweise auf der NSeite. --
+Aeltere Besucher sahen an den Pfll. gemalte maennliche und weibliche
+Gestalten mit Kronen; bei Anfeuchtung noch heute schattenhaft sichtbar,
+das begleitende Ornament weist auf 13. Jh.
+
+*Dorf-K.* Reste von spgot, Altarplastik und grosses Holzrelief mit
+Beweinung Christi 1500.
+
+Von der ehemaligen *Kaiserpfalz* ein Torweg und Mauerreste von 5 m Staerke.
+
+_MENGERSDORF._ OFranken BA Bayreuth.
+
+*Pfarr-K.* 1521, Veraenderungen 1668, 1736.
+
+_MENGERSREUTH._ OFranken BA Bayreuth.
+
+*Pfarr-K.* Got. OTurm, Lhs. gotisierend E. 16. Jh. Hoelzerne Tonne mit
+_Gemaelde_ um 1700.
+
+_MERGELSHOeCHHEIM._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* 1614 in der posthumen Gotik der Juliuszeit.
+
+_MERKERSHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Dorf-K.* 1737. Deckenfresko von _J. P. Herrlein_ 1777 (vgl. Oberassfeld).
+
+*Pfarrhaus* renss. und rok. An der Strassenseite bmkw. got. _Steinmadonna_
+von ca. 1350.
+
+_MERKWITZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Umbau von 1713; die mit Halbkuppel ueberwoelbte Koncha der alten
+rom. K. jetzt Sakristei.
+
+_MERSEBURG._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Dom S. Laurentius und S. Johannes-Bapt*. Die rom. Epoche, die des
+Uebergangsstils und die spgot. sondern sich scharf gegeneinander. 1. Der
+erste Bau, gegr. 1015, gew. schon 1021, war vielleicht nur als Provisorium
+beabsichtigt. Nach teilweisem Einsturz 1042 voellige Erneuerung des Chors
+und nicht unwahrscheinlich der ganzen K. (1090 Errichtung eines
+Vierungsturmes.) Auf das 11. Jh. (wahrscheinlicher also 2. H. als 1. H.)
+geht der ganze gegenwaertige Grundriss einer regelmaessigen Kreuzbasilika
+zurueck; dann noch einzelne Mauerteile: am Chorquadrat, an den dasselbe
+flankierenden OTuermen (die als Treppentuerme zu einem Zentralturm zu denken
+sind), am Unterbau des Westturms. Rom. Detail nur noch in der Krypta. Sie
+hat 3 Schiffe und 4 Joche, Kreuzgwbb. mit scharfen Graeten ohne Quergurte,
+die Pfll. mit Kerben auf den Flaechen und feinen Saeulchen an den Ecken. --
+2. Formen der Uebergangszeit (dedicatio 1240, reaedificatio 1274). Die
+Konstruktionen des Uebergangstils zeigen die der Kreuzrippen noch
+entbehrenden, jedoch in den Leitlinien spitzbg. Gwbb. im Chor und Qsch.,
+die unterspitzbg. Fenster der Apsis, die 3sch. Vorhalle; das Ergebnis
+dieser Bauepoche war eine Gewoelbebasilika von schwerer und nuechterner
+Behandlung. Ferner wurde in dieser Zeit der Priesterchor unter die Vierung
+vorgerueckt und mit Schranken umgrenzt; die durch Profilreste an den
+Vierungspfll. bezeugte WSchranke war niedriger; der an ihrer Stelle
+errichtete renss. Lettner jetzt in die Turmhalle versetzt. -- 3. Die spgot.
+Epoche baute 1504-17 unter Bischof Thilo v. Trotha das Lhs. zur
+Hallenkirche um, wobei die Stellung der Fensterachsen zu der
+Jocheinteilung unregelmaessig blieb; Netzgwbb.; aussen an den Ssch. eine
+Folge von Staffelgiebeln mit Flaechenmasswerk aus Backstein; ferner
+erhielten das Qsch. und die Vorhalle schmuckreiche Portale, die als
+Specimina der obersaechsischen Schulrichtung bmkw. sind. -- Rest, von _Fr.
+Adler_ E. 19.Jh. -- Der wenig ansehnliche _Kreuzgang_ spgot. mit aelteren
+Resten. -- _Kanzel_ 1514 mit Zusaetzen von 1526, die letzteren schon mit
+RenssElementen. -- _Chorgestuehl_ von 1446; die Reliefbilder an der Rueckwand
+von einem sehr unbegabten handwerklichen Kuenstler, der sich _Caspar
+Schockholz_ zeichnet. Viel besser der _Fuenfsitz_ von ca. 1480-90. -- Reste
+von _Schnitzaltaeren_ zerstreut. -- In der Vorhalle steinernes _Taufbecken_
+12. Jh.; die vier Paradiesesfluesse, als nackte hockende Maenner
+dargestellt, tragen das runde tonnenartige Gefaess, daran unter
+Bogenstellungen die Reliefs der Propheten, welche auf ihren Schultern die
+Apostel tragen (aus der Neumarkt-K. hierher versetzt, zum Motiv vgl.
+Byzantinische Elfenbeine und spaeter das Fuerstenportal am Bamberger Dom). --
+In der Kap. am WFluegel des Kreuzgangs grosses und gutes Sandsteinrelief
+eines _h. Georg_, E. 14. Jh. -- Zahlreiche _Grabdenkmaeler,_ unter denen nur
+einiges zu nennen. In der Vierung Gegenkoenig _Rudolf v. Schwaben_ {~DAGGER~} 1080,
+Bronzeplatte auf modernem Stein, wohl aus einer Magdeburger Giesshuette;
+flachstes Relief, nur der Kopf staerker hervortretend; etwas unter
+Lebensgroesse; alle Formen, auch die Gewandung, sehr starr, doch die
+Ornamente zierlich und sorgfaeltig; die Augen hatten Einlagen von Glasfluss,
+ebenso das Stirnkleinod der Krone. Nach den historischen Umstaenden muss
+Ausfuehrung sehr bald nach dem Tode angenommen werden. Also der aelteste
+datierbare Bildnisgrabstein in Deutschland. Im noerdl. Qsch. Bischof _Thilo
+v. Trotha_ {~DAGGER~} 1514, wahrscheinlich von _P. Vischer_, eherne Tumba in
+Kistenform, mit der Rueckseite an die Wand gelehnt, ganz ohne
+architektonische Glieder, flachstes Relief. An der OWand das zugehoerige
+Epitaph in vergoldeter Bronze, der Bischof in Anbetung der Trinitaet. An
+der NWand Epitaph des Bischofs _Adolf v. Anhalt_, im suedl. Qsch. grosse
+hoelzerne Barockepitaphe ohne sonderlichen Wert. Im noerdl. Ssch. Grabstein
+des Bischofs _Friedrich v. Hoym_ {~DAGGER~} 1382, interessant durch den erstrebten
+Portraeteindruck, Spuren von Bemalung. -- In der Vorhalle Grabstein des
+Bischofs _Sigismund v. Lindenau_ {~DAGGER~} 1544, an einem Pfl. das zugehoerige
+Epitaph, bezeichneter Bronzeguss von _Hans Vischer_ aus Nuernberg. -- Im
+oestl. Kreuzgang (soll naechstens in die Vorhalle versetzt werden)
+_Rittergrabstein_ um 1260-80, ausgezeichnete, leider sehr beschaedigte
+Arbeit in der Richtung des Naumburger Meisters (nach H. Giesau von diesem
+selbst). -- _Gregoriusaltar_ und _Marienaltar_ um 1515-20, von einem
+Leipziger Meister (vgl. Friedersdorf). Im noerdl. Qsch. grosses
+allegorisches Gemaelde auf die _unbefleckte Empfaengnis_ 1518. Mehrere
+ansehnliche Denkmaeler aus Renss. und Bar.: v. Bibra {~DAGGER~} 1584, Kostitz 1610,
+v. Wolfersdorf 1628 (in der Vorhalle), Christian v. Zoch 1728. Von den
+_Glocken_ wird eine (die "Schnurre") dem 12. Jh, zugeschrieben. Die Quarta
+und Nona 1498.
+
+*K. und Klst. St. Petri,* gegr. 1091, saekularisiert 1562. Aus der rom.
+Bauepoche ein Turm und (1911 durch Grabung festgestellt) die Apsis des
+noerdl. Qsch. Sie deuten auf einen ansehnlichen Bau. -- Teile des Klst.,
+darunter das grosse Herrenrefektorium, 1sch., 3 rippenlose, stark steigende
+Gewoelbe im Stil der Uebergangsteile des Doms.
+
+*Neumarkts-K. S. Thomas,* ursp. eine Kreuzbasilika mit 3 Apsiden, flacher
+Decke und Stuetzen Wechsel; davon nur der Chor unveraendert; zwei reiche
+Portale, daran eine Sl. mit Knotenverschlingung, A. 13. Jh.
+
+*K. des Collegiatstiftes St. Sixti,* erster Bau 1045; E. 15. Jh. als got.
+Hallenkirche umgebaut; 1692 noch einmal veraendert.
+
+*Stadt-K. St. Maximin,* spgot. und modern; die letzten rom. Reste im 19.
+Jh. beseitigt.
+
+*Gottesacker-K.,* 17. Jh.; an der OWand eingemauert ein spitzbg.
+_Portaltympanon_ mit ausgezeichnet schoenem Rankenornament im
+Uebergangsstil, verwandt den gleichen Bauteilen des Magdeburger Doms.
+
+*Schloss.* Erbaut von Bischof Thilo von Trotha 1480-89, umgebaut 1605 ff.
+unter Herzog Georg von Sachsen durch _Melchior Brunner_; die Wirkung ist
+gleichwohl im ganzen einheitlich. Zumal der geraeumige, annaehernd
+quadratische Hof (die vierte Seite wird vom Dom eingeschlossen) gehoert zu
+den eindruckvollsten, grosszuegigsten Anlagen dieser Art. Treppentuerme,
+Erker, Portale und Zwerchhaeuser in kraeftigen, nicht schwuelstigen
+Sprenss.Formen sind mit gutem Takt auf die langen Fronten so verteilt, dass
+sie die Symmetrie lebendig durchbrechen, aber doch nicht ganz aufheben. --
+Ausgezeichnetes _Brunnenhaus_. -- An den Schlossgarten aus 2. H. 17. Jh.
+erinnern vier Obelisken. -- _Gartensaalbau_ 1727.
+
+*Rathaus* 1475, veraendert in der Renss. (vgl. das Wappen). Marktbrunnen A.
+17. Jh.
+
+Oestl. der Gottesacker-K. die kuerzlich ausgegrabenen Fundamente der *Burg*
+Koenig Heinrichs und seiner Vorfahren, darunter und daneben eine
+vorgeschichtliche Anlage.
+
+_MERXHAUSEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+Ehemalige *Augustiner-Klst.-K.* gestiftet 1213. Flachgedecktes Schiff mit
+got. Polygonalchor. Die Wandgliederung zum Teil zerstoert. Schoenes rom.
+Portal, 4fach abgetreppt, die Kanten ausgekehlt. Die Klostergebaeude
+modernisiert, bmkw. nur ein Erker aus 3 Seiten des 6 Ecks,
+reichgegliederte Fenster mit Vorhangbgg.
+
+_MESCHENBACH._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg.
+
+*Dorf-K.* spgot., dann oefters veraendert. -- Spgot. _Kanzel_.
+
+_MESPELBRUNN._ UFranken BA Aschaffenburg.
+
+*Schloss.* Alter Bau 1419 fuer Peter Echter; Erweiterung 1493. Restauration
+und Vergroesserung 1742 durch die Grafen von Ingelheim. Wasserburg, beruehmt
+durch die malerisch-poetische Lage in einem Waldsee des Spessart.
+
+_METZELS._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+Geschnitztes *Holzfachwerkhaus,* bez. 1511 auf dem got. Tuerbalken. Kleines
+Museum baeuerlicher Altertuemer.
+
+_MEUSELBACH._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Koenigsee.
+
+Kirche, 1743. Die _Kanzel_ und das originelle _Taufbecken_ aus derselben
+Zeit.
+
+_MEUSELWITZ._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+*Dorf-K.* 1604, nach Brand 1640 hergestellt. -- *Schloss,* 1724 fuer
+Feldmarschall Graf Seckendorff; grosses Viereck mit kleinem Mittelhof;
+pompoese Wirkung beabsichtigt, abgeschwaecht durch die geringwertigen
+Surrogatmaterialien.
+
+_MICHAELISBERG_ s. Klosterveilsdorf.
+
+_MICHELAU._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Pfarr-K.* 1804-11. -- Holzbauten aehnlich Marktzeum.
+
+_MICHELBACH._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Kirche.* Uebergangsstil. 1. H. 13. Jh. Roher 1sch. Gewoelbebau mit
+schmaelerem quadratischem Altarhaus, darueber Turm. Im Schiff 3 rck.
+Kreuzgwbb. ohne Rippen.
+
+_MICHELFELD._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* nachgot. A. 17. Jh., OTurm 14. Jh. Emporen 1622. -- Guter
+_Bildnisgrabstein_ 1626.
+
+_MICHELSBERG._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+*Dorf-K.* Rom. Anlage, 1575 ueberarbeitet. 1sch. mit schmaelerem rck. Chor,
+kein Turm.
+
+_MIEKEL._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* 1550, mehrmals erweitert. -- Feiner und vornehmer Kanzelaltar
+1686. _Grabdenkmaeler_ der v. Gersdorf, v. Loeben und v. Ponickau.
+
+*Schloss* erbaut um 1720 von J.A. v. Ponickau; erinnert im kleinen an
+Schloss Moritzburg. Kurfuerstliche _Bildnisse_ des 16. und 17. Jh.
+
+_MIHLA._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Kirche.* Lhs. 1711-15, Turm rom. Grosses _Steinrelief_ des 14. Jh.
+Christus am Kreuz, an einer Sakramentsnische, gestiftet von Friedrich v.
+Wangenheim, durch die Empore zum Teil verdeckt. Geschnitzter _Fluegelaltar_
+E. 15. Jh., eines der groessten Altarwerke Thueringens. Recht gute
+Schnitzereien auf Goldgrund. Im Mittelfeld die Kreuzigung und 4 Reliefs.
+Die 2 Fluegel, jeder mit 4 Reliefs, sind jetzt getrennt aufgestellt.
+_Grabstein_ mit Bildnisfigur des Christoph v. Herstall in reicher Ruestung,
+um 1660. Grosses _Kruzifix_, aus Holz geschnitzt, in der Art des Meisters
+der Erfurter Grablegung. Grosse _Truhe_ mit sehr reichen spgot. Beschlaegen
+aus Schmiedeeisen, Silber und Email, mit dem Wappen der Familie v.
+Herstall.
+
+Das *Graue Schloss* bez. 1536 und 1562. Hohe Giebel, 8eckiger Treppenturm
+an der Hauptfront mit Blockstufen aus Holz. Das recht gut gemeisselte
+Wappen der Familie v. Herstall, aus M. 15. Jh., ist spaeter in der
+Gartenmauer angebracht. Monumentale Stallgebaeude aus Quadern 1735.
+
+Das *Rote Schloss*. Sehr reiches Portal mit der Zahl 1581. Das Erdgeschoss
+aus Stein mit schoenen renss. Fenstern. Darueber 3 Geschosse aus z. T. reich
+geschnitztem Holzfachwerk. Im Innern 3 sehr grosse Dielen uebereinander. In
+der unteren Diele reiche Stuckverzierungen von 1631. In der oberen Diele
+die alte geschnitzte Holzdecke und gute Schraenke des 17. Jh. Einer der
+besten Holzbauten Thueringens.
+
+Geschnitztes *Holzfachwerkhaus* mit guten Schnitzereien no 30.
+
+_MILDENFURT._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O.
+
+Ehemalige *Praemonstratenser-Klst.-K.* gegr. 1193, Hauptbauzeit um 1225-50.
+Naechst dem Dom von Naumburg der bedeutendste sprom. Bau in Ostthueringen.
+Freilich nur als Fragment, eingebaut in ein Schloss des 16. Jh., erhalten.
+Von der Anlage ist folgendes Bild zu gewinnen: Qsch. und Chor zeigen den
+regelmaessigen Gr. des lateinischen Kreuzes; Hauptchor und Nebenchoere
+(kuerzer) schliessen mit 1/2kr. Apsiden; sodann noch Altarnischen in der
+Mauerdicke der Kreuzfluegel. Das Lhs. im gebundenen System gewoelbt; 4
+Doppeljoche; die Hauptpfll. als Gruppen von 8 Halbsll. um einen
+ungleichseitig 8eckigen Kern; die Zwischenpfll. gegen das Msch. glatt. Im
+W. Doppelturm. Ganze L. 73 m. Von den _Klostergebaeuden_ haben sich das
+Refektorium, der Kapitelsaal und der SFluegel des Kreuzganges, entstellt,
+im jetzigen Brauhaus erhalten.
+
+_MILTENBERG._ UFranken BAmtsstadt.
+
+Altertuemliches Stadtbild von grossem Reiz. Hauptschmuck die zahlreichen
+Fachwerkhaeuser, meist 16. Jh., so das *Gasthaus zum Riesen* 1590.
+
+*Pfarr-K.* Eine ma. flachgedeckte Basilika im 18. und 19. Jh. vollstaendig
+umgebaut und erweitert. Aussen ansehnlicher Quaderbau mit 2 OTuermen. --
+*Franziskaner-K.* barock.
+
+*Rathaus.* Got. Steinbau, sehr verunstaltet; er hatte vorgekragte
+Ecktuermchen und wohl auch einen Zinnenkranz. -- Am Wochenmarkt huebsches
+Rok.-Wohnhaus von dem mit _Ritter_ in Mainz in Verbindung stehenden
+Lokalmeister _J. M. Schmidt_.
+
+Schoener Renss. *Laufbrunnen*.
+
+*Burg.* Schon im 10. Jh. genannt. Turm aus Buckelquadern, gut erhaltener
+Wehrgang. Wohnhaus 15.-16. Jh., rest.
+
+_MILTITZ._ K Sachsen AH Meissen.
+
+*Pfarr-K.* 1738, einfacher Saalbau mit Emporen. -- Huebscher _Altaraufsatz_
+mit Sandsteinreliefs und Statuetten der Stifter 1622.
+
+*Schloss.* Die Anlage geht auf 13. Jh. zurueck, die Erscheinung auf Umbau
+1663.
+
+MILZ b. Roemhild. Sachs.-Meining. Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* von Mauer
+und Graben umgeben. Auch sonst als Ganzes bmkw. -- Viel _Fachwerkhaeuser_.
+
+_MISTELBACH._ OFranken BA Bayreuth.
+
+*Pfarr-K.* Chor im OTurm, Lhs. 1689 (?), hoelzerne Tonne mit bmkw. Malerei.
+Grabsteine 16. und 17. Jh.
+
+_MISTELFELD._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Pfarr-K.* 14. Jh. Eine der interessantesten K. im Bezirk. Flachgedecktes
+Lhs. mit eingezogenem quadratischem Chor, darueber Turm. An der 5achsigen
+Langseite in der Mitte Tuer und kleine Fensterrose, zu beiden Seiten zwei
+Masswerkfenster.
+
+_MITTELDORF._ RB Erfurt Kr. Hohenstein.
+
+*Dorf-K.* um M. 13. Jh. Rck. mit 2 unterspitzen graetigen Kreuzgwbb., etwas
+schmaelerer quadratischer Chor und 1/2kr. Apsis. Der WTurm juenger.
+
+_MITTELSTREU._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+*Dorf-K.* Chor und Lhs. 1716. Turm frgot. mit gotisierenden Holzfiguren um
+1600.
+
+*Karner* mit Fragmenten von Steinplastik der Renss.
+
+_MITTWEIDA._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Marien-K.* Erneuert nach Brand 1454 durch Meister _Arnold v. Westfalen_
+bis 1476. Der 5/12 geschlossene Chor sehr weit; er entspricht zweien
+Schiffen des als 3sch. Halle angelegten Lhs. in der Weise, dass seine Achse
+auf die suedl. Pfeilerreihe faellt; das noerdl. Schiff durch Empore geteilt;
+diese Unregelmaessigkeiten von eigentuemlich malerischem Reiz; die noerdl.
+Pfeilerreihe vom Bau des fr. 14. Jh. Das Aeussere trocken elegant, der
+Kunigunden-K. in Rochlitz nahe. Der einfache WTurm 1516. -- _Altarwerk_ mit
+reicher Holzschnitzerei 1661 von _Valentin Otto_ und _Joh. Richter_, beide
+aus Meissen. _Sandsteinkanzel_, von Mosesstatue getragen, an den Bruestungen
+der Treppe und Buehne die 12 kleinen und 4 grossen Propheten; gefertigt 1667
+von _Cl. K. Buchau_ in Dresden.
+
+An einigen Wohnhaeusern huebsche Fr.Renss Tueren.
+
+_MITTWITZ._ OFranken BA Kronach.
+
+*Schloss* nach 1525.
+
+_MOGGENBRUNN._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Schloss* 16. Jh. mit rck. vortretendem Treppenturm. Ursp. Wasserburg. Der
+Graben noch erkennbar. Stattliches Portal mit Pfll., Sll., Tuerklopfer aus
+16. und 17. Jh. Das Innere im 17., 18. und 19. Jh. umgestaltet.
+
+_MOHORN._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Dorf-K.* Stattlicher Chor 1496, Schiff charakterlos. -- _Schnitzwerke_:
+Pietas, Madonna, sehr bmkw. Arbeiten A. 15. Jh. Grosser _Altarbau_ 1604 von
+ernster, monumentaler Haltung, in der Mitte grosses Abendmahlsrelief.
+Treffliche _Bildnisreliefs_ 1686, 1711.
+
+_MOeHRA._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* Saalbau von 1705 mit spgot. Chor. Tonnengwb. aus Holz. Emporen.
+Anziehendes Gesamtbild des Inneren. -- Zahlreiche _Fachwerkhaeuser_ 17. und
+18. Jh., im Schmuck bescheiden, die Gr. z. T. niederdeutsch. Nr. 75 "M.
+Luthers Stammhaus".
+
+_MOeLBIS._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* wesentlich 1688. _Glocke_ 14. Jh. _Bosesche __ Grabmaeler_.
+
+*Herrenhaus* (v. Bose) 1714, einfach vornehm.
+
+_MOLSCHLEBEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Dorf-K.* spgot. -- Doppelfluegeliges _Altarwerk_ 1518; im Schrein
+ungewoehnlicherweise eine einzige Relieftafel mit 6 Szenen aus der Legende
+des h. Jakobus d. Ae. auf gemeinschaftlichem landschaftlichem Hintergrund.
+-- Schoenes Fragment eines zweiten _Schnitzaltars_.
+
+_MOLSDORF._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Schloss* 1734 fuer Graf Gotter. Bar. im Uebergang zum Rok. Luxurioese
+Innenausstattung. Grosser Park.
+
+_MOeMBRIS._ UFranken BA Alzenau.
+
+*Dorf-K.* Grabsteine 1548, 1562.
+
+_MOeNCHROeDEN._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+Ehem. *Benedikt.-Klst*. gegr. 1149. Erhalten haben sich, in
+landwirtschaftlicher Benutzung, einige spgot. Klst.Gebaeude. Das
+Refektorium (Kornhaus) und das Abthaus (Paechterwohnung) zeigen Reste
+schmuckreicher Behandlung in der Weise des fr. 16. Jh. -- An der *Dorf-K*.
+Unterbau einer rom. Apsis; sonst oft veraenderter Gemengbau. An der suedl.
+Aussenwand 3 _Bildnisgrabsteine_ von Aebten 1367, 14.., 1474.
+
+_MORITZBURG._ K. Sachsen AH Dresden N.
+
+*Jagdschloss.* 1542-46 von _Hans Dehn-Rotfelser_ fuer Kurfuerst Moritz;
+kleinere Veraenderungen 1593-1660; Kap. 1672 von _W. C. v. Klengel_;
+1722-30 Umbau und Erweiterung durch _Poeppelmann_. -- Die Anlage des 16. Jh.
+hatte eine hohe Ringmauer im Quadrat (genauer 58 : 56,5 m) und mit starken
+runden Ecktuermen, welche welsche Hauben trugen. In dem dadurch gebildeten
+weiten Hof stand das Schloss, ein einfach behandelter rck. Bau (15 : 30 m);
+erst _Buchner_ schmueckte ihn 1593 mit den auf aelteren Abbildungen
+sichtbaren Volutengiebeln. _Poeppelmann_ legte die Hofmauer nieder,
+vergroesserte das Mittelschloss um ein Bedeutendes in Hoehe und Breite,
+verband es durch Fluegel mit den Ecktuermen, umgab das Ganze mit Terrassen,
+Rampen und Bruecken. Die innere Einteilung steht unter dem Zwang des
+Umbaus. Die Aussenwaende sollten Lisenengliederung erhalten; sie wurde durch
+(laengst erloschene) Ausfuehrung in Malerei ersetzt; jetzt besteht der noch
+immer bedeutende Reiz des Baus allein in der Massengruppierung und der
+Lage inmitten eines (auch erst von _Poeppelmann_ erweiterten) Waldsees. Im
+Innern faellt der ungeheure Reichtum an Ledertapeten ins Auge. Bmkw. die
+Dekoration der Kap.; das Deckengemaelde von _Joh. Fink_, die porzellanene
+Altarplastik von _J. J. Kaendler_. Der Schmuck der Terrassenbalustrade (44
+Vasen, 44 Putten, 4 groessere Statuen von Piqueuren) zeigt mehrere frisch
+empfundene Stuecke. Der Jaeger an der SWEcke aus aelterer Zeit,
+wahrscheinlich 1602 von _Christoph Walther_.
+
+*Fasanerieschloss* 1769-1782. Voller Gegensatz gegen das Hauptschloss. Dort
+schweres, derbes Bar. vor Eintritt des franzoesischen Geschmacks; hier die
+andere Grenze des Rok. schon ueberschritten, gesuchte Einfachheit in
+spielend antikisierenden Formen, daneben chinesische und indianische
+Anklaenge, als Symbole der Natuerlichkeit, die Raeume winzig fuer intimste
+Zurueckgezogenheit eines Liebesidylls.
+
+_MOeRSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Melsungen.
+
+*Dorf-K.* 1sch. rom. Gwb.Bau von 2 Jochen mit rippenlosen, sehr
+hochbusigen Kreuzgwbb.; schmaelerer rck. Chor; turmlos.
+
+_MOTZLAR._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* 16. Jh., umgebaut 1733. -- Ausstattung gleichzeitig. Am
+_Hochaltar_ 2 auffallend gute Holzstatuen. _Kruzifix_, _Pietas_ und
+_Altarreste_ spgot.
+
+_MUeCHELN._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+Kleine frgot. *Templer-(?)K.* Sorgfaeltige Ausfuehrung in Sandstein. 1sch.
+mit 2 quadratischen Jochen, 5/8 Schluss, im W Empore. Die Rippen auf
+geschmueckten Konsolen.
+
+_MUeCHELN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Stadt-K.* Gemengbau aus mehreren got. Perioden. Inneneinrichtung 1. H.
+18. Jh.
+
+*Rathaus* 1571, ansehnlich renss. Treppenturm, Erker, Portale in
+malerischer Gruppierung.
+
+_MUeCKENBERG._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Schloss* 1737 fuer Margarethe v. Loewendahl geb. Rantzau. Hufeisenanlage in
+anspruchloser Behandlung. Von dem einst reich dekorierten Inneren nur das
+Treppenhaus erhalten. Der Hauptsaal klassizistisch. Abgesonderte
+Schlosskap. 1746, auf dem Altar grosse Kreuzigungsgruppe in Meissener
+Porzellan. Vom Park wenig erhalten, grosses Gittertor um 1800 mit Motiven
+vom Brandenburger Tor in Berlin.
+
+_MUeCKERN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+*Dorf-K.* Chorturm mit bmkw. sprom. Einzelheiten.
+
+_MUeDESHEIM._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* Turm aus der Juliuszeit, Chor und Lhs 1748. Grosses
+Deckengemaelde und Altarausstattung aus derselben Zeit.
+
+*Wallfahrts-Kap*. _Holzfiguren_ in der Richtung _Riemenschneiders_.
+
+_MUeGELN._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Stadt-K.* Einheitlicher Bau aus A. 16. Jh. (Gewoelbeschlussstein bez.
+1521). Hallenkirche von 3 Schiffen und 3 Jochen, in das 4. Joch der Turm
+eingebaut (vollendet 1710). Die Ssch. sehr schmal, Sterngwb. auf 8eck.
+Pfll. mit konkaven Flaechen; Fenster 3teilig mit aeusserst nuechternem
+Masswerk; Chor 1 Joch und 5/8 Schluss. -- _Sakramentsnische_ mit Halbfiguren
+von Propheten und Engeln. Ueberlebensgrosses Kruzifix. [_Fluegelaltar_ von
+_M. Krodel_ 1582 im Dresdener Altertumsmuseum.] Vor der suedl. Vorhalle
+grosses prachtvolles Gitter bez. 1648. -- _Grabmal_ des Melchior v.
+Saalhausen {~DAGGER~} 1504, hoechst lebendig behandelte Standfigur in fast voller
+Rundung; recht tuechtig auch die des Joh. von Haugwitz {~DAGGER~} 1591 und des
+Diakonus Stein {~DAGGER~} 1612; Bar.Epitaphe in verschiedenfarbigem Marmor fuer
+Sophie und Georg Dietrich v. Wolframsdorf 1691, 1694.
+
+*Schloss Ruhetal*. Genannt 1218. Von ma. Bauteilen nichts nachweisbar. Was
+vorhanden, ist sprenss. und 18. Jh.
+
+*Rathaus.* Spaeteste Gotik ca. 1550, durch "stilvolle" Rest. entwertet.
+
+_MUeGLENZ._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.*, einheitlicher Bau von 1766, bmkw. durch die verstaendnisvolle
+Durchfuehrung eines got. Netzgwb., fuer jene Zeit etwas Unerhoertes.
+
+_MUeHLBECK._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld.
+
+*Dorf-K.* von einfach rom. Anlage. Rasenstein. _Sakramentshaeuschen_ und
+doppelfluegeliger _Altarschrein_ spgot.
+
+_MUeHLBERG._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+Ehemaliges *Cisterc.-Nonnen-Klst. Gueldenstern*. Ein suedl. Auslaeufer der
+maerkischen Backsteinbaukunst. Gruendung 1227, die massgebenden Baudaten
+nicht bekannt. Etwa zwischen 1250-80 Umbau des Chors und Qsch., zwischen
+1330-50 Umbau des Lhs. (rom. Mauerteile im Qsch. erhalten, besonders der
+kleeblattfoermige Unterbau der noerdl. Apsis). Das Ergebnis 1sch.
+Kreuzanlage mit stark ausladendem Qsch. und gestrecktem Chor. Ganze Laenge
+60 m, Breite des Lhs. 8,5 m, das Qsch. 9 m. Hauptapsis 5/10, von den
+Qsch.Apsiden die im N unten kleeblattfoermig (mit got. vergroesserten
+Fenstern), oben 1/2kr., die juengere im S einheitlich frgot., im Gr. 5/8.
+Die Gwbb. saemtlich nach einem der mehreren Braende des 14. oder 15. Jh.
+erneuert. Der Chor unterhalb der Fenster gepaarte Blendnischen, die Kaptt.
+der Saeulchen erneuert (frgot. Knospen). Das Lhs. hat mehrere Veraenderungen
+durchgemacht, besonders auch in der letzten Rest.; wie weit ursp. die
+Nonnenempore reichte, ist nicht auszumachen. -- Das Aeussere in guten
+Backsteinformen; in den OTeilen die Fenster in Blendnischen eingeschoben;
+gekreuzter Bg.Fries. In mancher Hinsicht raetselhaft das rom. Portal der
+SSeite. Die WFassade 15. Jh.; fensterlos; die Gliederung nur durch
+Blendnischen (in 2 Geschossen) bewirkt; am Giebel wiederum Blenden und auf
+den Abtreppungen Fialen. Im Gesamteindruck verbinden sich Strenge und
+Eleganz in reizvollster Weise. Der Dachreiter auf der Vierung ist neu (der
+alte beim Brande 1539 eingestuerzt). -- Eingreifende Wiederherstellung
+1901-06. -- Die _Ausstattung_ der kloesterlichen Zeit abgegangen. Einfacher
+Altar von 1566, der Nachdruck liegt auf den Gemaelden, bez. H. G. B.
+(_Heinrich Godechen_), Kanzel 1621. Lange Reihe von Grabdenkmaelern
+(1350-1750), im ganzen 40 an der Zahl. Bis E. 15. Jh. nur wenige plastisch
+und dann sehr minderwertig, die meisten in geritztem Umriss. Von denen des
+16. bis 18. Jh. einige leidlich gut. -- _Klausurgebaeude_. Gelegen auf der
+NSeite. Der Kapitelsaal (O) abgebrochen, das Refektorium (N) jetzt
+Kuhstall, das Aebtissinnenhaus (W) 1717 als Herrenhaus adaptiert,
+Zellengwbb. im Erdgeschoss deuten auf einen ziemlich aufwaendigen Umbau um
+1500; demselben gehoert auch der mit einem Masswerkmuster (Netz aus sich
+schneidenden Kreisen) uebersponnene Giebel. Von dem Winkel zwischen dieser
+Giebelwand und der Kirchenfront fuehrt eine Mauer mit Laufgang auf die ca.
+100 m abseits gelegene Propstei; der Hauptfluegel (um 1530) unten schlicht,
+das Giebeldreieck nach demselben Prinzip wie an der Abtei, aber in einem
+anderen Muster, einem Flechtwerk aus Spitzbgg., ueberzogen. Die Anbauten in
+schlichter Fr.Renss. nach 1554.
+
+*Neustaedter-K*. Schlichter 1sch. Bau nach 1487, mehrfach veraendert. --
+Guter spgot. _Schnitzaltar_ um 1525, spaeter in Renss.-Rahmen gebracht.
+Mehrere _Grabsteine_.
+
+*Friedhof* 1566 angelegt, Kap. 1590, bmkw. _Altargemaelde_ 1614.
+
+*Schloss.* Aus einer bedeutenden Wasserburg des Ma. (abgebrannt 1535) nach
+154S als kurfuerstliches Verwaltungsgebaeude einfachst erneuert. In der Kap.
+neugot. Altar mit guten _Figuren_ des 15. Jh. (in Erfurt angekauft).
+
+*Rathaus.* Nach dem Stadtbrande 1535 erneuert. Der mit Masswerk aehnlich der
+Abtei dekorierte OGiebel duerfte sich aus A. 16. Jh. erhalten haben, nur
+der WGiebel dem Jahre 1543 angehoeren. Inneres modernisiert. (Sammlung des
+Geschichtsvereins)
+
+_MUeHLFELD._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+*Dorf-K.* Turm frgot. Lhs. 1593. -- _Grabsteine_ 1481, 1611, 1704.
+
+_MUeHLHAUSEN._ OFranken BA Hoechstadt.
+
+*Pfarr-K.* Turm 1464, Chor 1473, Lhs. 1721. -- Schoene _Bildhauerarbeiten_
+des 16. Jh. vom ehem. Hochaltar, _Bilder_ aus der Schule _Wolgemuts_(?),
+_Grabmal_ von _Hans Werner_ 1613.
+
+_MUeHLHAUSEN._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* 1723. Deckenstuckatur und Ausstattung aus derselben Zeit.
+
+_MUeHLHAUSEN._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+Von den 11 K., die Muehlhausen im Ma. besass, sind jetzt 5 im kirchlichen
+Gebrauch.
+
+*S. Blasien*. Pfarr-K. der Altstadt. 1227 in Besitz des deutschen Ordens
+gelangt. Aeltere Baugeschichte unbekannt. Der vorauszusetzenden rom.
+Basilika koennte der WBau bis zu dem in Hoehe von 14,5 m liegenden
+Rundbogenfries entstammen. Von dieser Linie ab entwickeln sich zwei Tuerme.
+Von reicher und stattlicher Erscheinung, beide 8seitig, unter sich in
+Umriss und Abmessungen gleich, in der Unterteilung und den Einzelheiten
+verschieden. Der nordwestl. aehnelt in Komposition und Einzelheiten
+durchaus dem suedwestl. der Liebfrauen-K. in Arnstadt; offenbar dieselbe
+Werkstatt. Er hat 3 Geschosse von je 4,5 m Hoehe, sein Partner nur 2 von je
+6,7 m Hoehe. Am noerdl. Turm springen die Geschosse um ein weniges zurueck.
+am suedl. Turm stehen sie lotrecht uebereinander. Beiden gemeinsam ist die
+Verstaerkung der Ecken durch Buendel von je 3 Runddiensten, die sich mit den
+kraeftigen Gesimsen verkroepfen und in jedem Geschoss auf halber Hoehe mittels
+Ringsteinen in die Wand eingebunden sind. Waehrend die Aussenarchitektur des
+WTurms sich in sprom., und zwar sehr reichen Formen haelt, die zu einem
+Baubeginn bald nach 1227 passen, ist die aus der Vorhalle zur Turmtreppe
+fuehrende Tuer frgot. im Charakter von Maulbronn und Walkenried. Am STurm
+(vollendet ca. 1260) nimmt auch die Aussenarchitektur frgot. Schmuckformen
+auf (mit speziellen Anklaengen an Laon), wie auch die lotrechten Linien
+gegenueber den wagrechten staerker betont sind, worauf schon die veraenderte
+Stockwerkteilung hinzielte. Im sp. 14. Jh. wurde der Fassadenzwischenbau
+erneuert, unten ein tiefes Portal, der Oberbau duerftig, mit quergestelltem
+Satteldach geschlossen. Ferner erhielten die Ecken starke kreuzfoermige
+Strebepfll. und noch spaeter in der Mitte eine formlose Strebemauer. -- Um
+1260 die Erneuerung der K. mit dem Chor und Qsch. begonnen.
+Uebergangsformen mit Anklaengen an Walkenried. Die ursp. Absicht eines
+basilikalen Aufbaus bald verlassen. -- Das Lhs. ist Hallenkirche von 5
+Jochen, im Msch. doppelt so breit wie die Ssch. Pfll. rund mit 4 alten und
+4 jungen Diensten; die Deckplatten rund, unter ihnen als Kapt. ein
+ringsumlaufender Blaetterkranz; die Scheidbgg, stark gestelzt. Die hohen
+weiten Fenster 3teilig, Masswerk aus Vier-- und Dreipaessen. -- Am Aeussern
+haben besonders die Stirnseiten des Qsch. reiche Ausbildung empfangen; im
+S ein in 4 Rueckspruengen gegliedertes, ornamentarmes Portal, von einem oben
+abgestutzten Giebel ueberstiegen; darueber Rosenfenster, dessen Masswerk aus
+einfachen Kreisen. An den Ecken diagonal gestellte Strebepfll. mit
+Fialenkroenung. Die Mauer sonst ungegliedert, nur der Giebel mit Stabwerk
+besetzt; an den Schenkeln abgeschwungene Kantblumen. An der noerdl. Front
+fortgeschrittenere Formen; der Wimperg des Portals im Lichten
+ausgearbeitet, die Rose bedeutend groesser und aus 14 radianten Blaettern
+gebildet; vor dem Giebeldreieck freistehendes Pfostenwerk. Weiter stehen
+kleinere Giebel ueber jedem Joch des Lhs. (quergestellten Sschiffsdaechern
+entsprechend) und umziehen sogar den Chor, abwechselnd mit den Fialen der
+Strebepfll., woraus eine doch wieder etwas monotone Lebhaftigkeit
+entsteht. Beeintraechtigt werden die Proportionen durch die mehr als 1 m
+hohe Aufschuettung des ehemals als Begraebnisplatz benutzten Gelaendes. --
+Grosser _Schnitzaltar_ E. 15. Jh. -- Steinerner _Levitensitz_ A. 14. Jh. --
+Steinerne _Kanzel_ E. 15. Jh. -- _Taufstein_ 1596. -- _Epitaph_ des Hermann
+von Heylingen {~DAGGER~} 1422, der Gekreuzigte mit Maria und Johannes, am Fuss der
+betende Stifter. -- An Stelle des ehemaligen Lettners eisernes _Gitter_ von
+1707. -- Unter den _Altargeraeten_ der Sakristei mehreres bmkw.
+
+*S. Marien.* Pfarr-K. der Neustadt. Reste einer vor 1200 begonnenen
+Basilika im 2tuermigen WBau. Nur der noerdl. Turm unverstuemmelt, im Typus
+von S. Blasien. Spgot. Zwischenbau mit bar. Oberbau, so dass die Fassade
+(vor Zerstoerung des suedl. Turmes) schliesslich dreituermig war. -- Im uebrigen
+ist die K. voellig Neubau des 14. Jh. Genauere Baudaten fehlen. Der
+einheitliche Charakter des Innern laesst auf eine nicht zu lange Bauzeit
+schliessen. Der Chor 1328 vollendet. -- Hallenkirche mit einer fuer dieses
+System ungewoehnlich reichen Grundrissgliederung. Das Lhs. ist bei 5
+Schiffen und 5 Jochen etwas breiter als lang (26,3 : 28,4; der
+Breitenueberschuss faellt auf das Msch.). Es folgt ein Qsch., das ueber die
+Fluchtlinie der Ssch. nicht vorspringt, also nur durch seine groessere
+Breite von den uebrigen Jochen sich unterscheidet. Im O setzen sich die
+inneren Ssch. als Nebenchoere (1 quadratisches Joch und Schluss aus 8 Eck),
+das Msch. als Hauptchor (3 rck. Joche und 8 Eck-Schluss) fort. Die tief
+ausgekehlten Pfll. von individueller Bildung. Statt der Schlusssteine
+dienen mehrfach tief herabhaengende, mit Blaettern besetzte Stengel. -- Dem
+Aeusseren mangelt, wie allen Hallenkirchen, die klare Bewegung der Massen;
+dafuer ist Ersatz in besonders reichem Schmuck gesucht. Ueber jeder
+Fensterachse ein in Masswerk aufgeloester Giebel; das Motiv trat zuerst an
+der Liebfrauen-K. in Arnstadt auf; dort mit Beschraenkung auf den
+Hauptchor; hier in der regelmaessigen Wiederholung wird es monoton, vollends
+durch die Fortsetzung am Lhs. (im einzelnen einfacher, als Staffelgiebel
+ohne Masswerk). Dieselbe, aus der Profanarchitektur entlehnte Form des
+Staffelgiebels an den Qsch. Fronten. Das Portal des suedl. Qsch. fungiert
+als Hauptportal; darueber, zwischen die Eckstreben eingespannt, ein Altan.
+
+_Ausstattung_. Hauptaltar mit spgot. _Fluegelschrein_, in der Mitte
+Marienkroenung, auf den Fluegeln je 6 Heilige in 2 Ordnungen, gemalte
+Aussenfluegel, Predella juenger. Dahinter _S. Nikolausaltar_ (versetzt). Im
+noerdl. Ssch. 2 gemalte _Triptycha_. Steinerner _Levitensitz_ M. 14. Jh.
+_Ratsstuhl_ 1604. In den Chorfenstern beschaedigte _Glasgemaelde_ aus 14.
+Jh. _Skulpturen_: Der Schmuck des Hauptportals in den Muenzerischen Unruhen
+zerstoert: An der Bruestung des Altans 4 Statuen, sich herabbeugend, nach
+der oertlichen Ueberlieferung der Kaiser und die Kaiserin mit Gefolge, die
+alljaehrlich in effigie die Huldigung des Rats entgegengenommen haetten.
+Zwischen den Fensterbgg. in 4 gesonderten Figuren die Anbetung der h. drei
+Koenige. An der Spitze des Giebels Juengstes Gericht in verkuerzter
+Darstellung. -- Am Teilungspfosten des noerdl. SPortals eine Heilige mit
+Kirchenmodell.
+
+*S. Jacobi*. Ehemals got. Hallenkirche. Nach Brand 1592 ohne Gwbb.
+wiederhergestellt. Die jetzigen Holzdecken 1732. Von Interesse jetzt nur
+das mit ziemlichem Aufwand durchgebildete Aeussere. Die WFassade ueber
+ungegliedertem Unterbau 2 Tuerme, der noerdl. quadratisch, der suedl. 8eckig,
+gleichzeitig die beschieferten Helme, welche von 4 Erkertuermchen begleitet
+sind, die ihren Platz ungewoehnlicherweise an den geraden Seiten des 8Ecks
+haben. Die in der Mitte einer jeden Langseite angeordneten Tueren sind mit
+den Fenstern zusammenkomponiert, letztere mit reichem Masswerk des 14. Jh.
+
+*S. Kiliani*. Unbedeutender Bau des 14. Jh.
+
+*Allerheiligen*. 2. H. 14. Jh. Ursp. einfach rck., sp. noerdl. 1 Schiff
+unter Schleppdach hinzugefuegt. Unverhaeltnismaessig hoher WTurm, unten
+schlank quadratisch, oben 2 8eckige Geschosse und welsche Haube.
+
+*Kloster-K*. der Buesserinnen der h. Magdalena ord. S. Augustini. Jetzt
+Turnhalle.
+
+*Barfuesser-K.* Ankunft der Franziskaner 1225, Baubeginn 1232. 1sch. Rck.
+von 54 m L. und 11,5 m Br., mit kurzem wenig eingezogenem Chor; also Typus
+der reinen Predigtkirche. Flache Decke. Fenster nur an der SSeite, hier
+auch die 3 Tueren. Im suedoestl. Winkel zum Chor schlanker 8eck. Turm. Rck.
+75 : 10,6 m. Der aeltere westl. Teil in schlechtem Bruchsteinmauerwerk und
+ohne Strebepfll., der oestl. Teil besser. Jetzt Packhof.
+
+[*Prediger-K.* beg. 1289, im 18. Jh. abgetragen; war eine 3sch. 10 Joch
+lange Hallenkirche.]
+
+*Hospital-K.* Ganz kunstlos; jetzt Magazin.
+
+*S. Petri.* E. 14. Jh. Ehemals kleine Hallenkirche, mit eingezogenem Chor,
+jetzt der Gwbb. beraubt und auch sonst entstellt.
+
+*S. Georg*. A. 14. Jh. Rck. ohne gesonderten Chor. Sorgfaeltiger Quaderbau
+mit gutem Masswerk an den Fenstern, von denen 3 an der oestl. Schlusswand.
+Die an beiden Langseiten angeordneten Tueren mit den Fenstern
+zusammengezogen, in einfacherer Fassung das Motiv der Jakobi-K. -- Angebaut
+eine 6eckige Kap. in guter Arbeit des sp. 14. Jh.
+
+*S. Martini.* Voll. 1360. Kleiner flachgedeckter Bau mit juengerem aus dem
+6Eck geschlossenem Chor.
+
+*S. Nikolai.* Die groesste der Vorstadtkirchen, das 3sch. Innere verbaut,
+jetzt mit Holzdecken. Das Aeussere ganz schlicht. Der im suedl. Chorwinkel
+stehende Turm im Unterbau romanisierend frgot.
+
+*Rathaus.* Planloses Aggregat verschiedenartiger Raeumlichkeiten. Die
+Renss. Teile 1605 mit malerischem Hof.
+
+*Stadtbefestigung.* Erhebliche Teile erhalten.
+
+_MUeLLERDORF._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Turm. An der Aussenseite eingemauert zwei "heidnische
+Goetterbilder" (??).
+
+_MUeNCHAURACH._ OFranken BA Hoechstadt.
+
+*Pfarr-K.* Kreuzfoermige Basilika des 12. Jh. 7 Arkaden auf unverjuengten
+Sll., Wuerfelkaptt., an den Deckplatten Schachbrettmuster. Schlichtes
+WPortal. Chor spgot. Turm am NEnde des Qsch.
+
+_MUeNCHENBERNSDORF._ Sachs.-Weim. VB Neustadt a.d.O.
+
+*Dorf-K.* 2 _Altarfluegel_ von _Valentin Lendenstreich_ aus Saalfeld 1503.
+-- Typische *Wasserburg* aus 2. H. 16. Jh.
+
+_MUeNCHENGOSSERSTAeDT._ Sachs.-Mein. Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.* Der quadratische Chor und die 1/2kr. Apsis rom., Lhs. 17. Jh.
+
+
+_MUeNCHENLOHRA._ Pr. Sachsen Kr. Hohenstein.
+
+Ehemalige *Nonnen-Klst.-K.* Gewoelbte rom. Pfeilerbasilika auf normal
+kreuzfoermigem Gr., lichte L. 34 m. Im Lhs. drei Doppeljoche. Die
+Hauptpfll. mit rck. Vorlage und Halbsll. Die Pfeilerbasen mit kraeftigem
+attischem Profil; die Kaempfer teils mit demselben, teils mit Blatt- und
+Rankenwerk geschmueckt. Im Msch. graetige Kreuzgwbb., jedoch schon 13. Jh.
+Die Ssch. waren zerstoert, jetzt erneuert. Die westl. Haelfte des Lhs. wird
+von einer Nonnenempore eingenommen; sie ruht auf gewoelbter Halle von 2
+Schiffen und 4 Jochen. Die Apsiden haben hohe, mehrgliedrige Sockel und
+stark ausgebildete Gesimse und Bogenfriese, an den Waenden duenne 3/4 Sll.;
+dieselben am suedl. Hochschiff. Der WBau (2 Tuerme mit Glockenhaus ueber der
+Empore) war zerstoert, jetzt erneuert. (Grundmauern eines aelteren WChors.)
+
+_MUeNNERSTADT._ UFranken BA Kissingen.
+
+*Pfarr-K.* Ansehnlich grosse ma. Anlage. Das Lhs. A. 17. Jh. neu aufgebaut,
+erhalten blieben der rom. WTurm und der spgot. Chor. Das rom. Portal fuehrt
+in eine Vorhalle mit Kreuzrippengwb. Im ersten Geschoss ehemals Kap., die
+sich im Rundbg. gegen das Msch. oeffnete. Darueber setzt der Turm ins 8Eck
+um. Fenster und Rundbogenfriese in schweren sprom. Formen. Geschiefertes
+Obergeschoss und Spitzhelm 17. Jh. -- Im Neubau der Juliuszeit wurde das
+ursp. niedrigere Hochschiff (erkennbar am Anschluss an den WBau) bis zu der
+durch den got. Chor gegebenen Hoehenlage erhoeht, das System der
+flachgedeckten Basilika jedoch beibehalten und der rom. Bogenfries mit den
+alten Werkstuecken wiederholt. Im Inneren 4 weitgespannte rundbg. Arkaden,
+von W nach O in der Oeffnungsweite abnehmend, Stuetzen Rundpfll. mit
+toskanischem Kapt. Das suedl. Ssch,. war schon spgot. (1518) erweitert.
+WEmpore aus der Juliuszeit. -- Der spgot. Chor (1+5/8) am Anschluss an das
+Lhs. flankiert von 4seitigen, einfach geteilten Tuermen (voellig ausgefuehrt
+nur der im SO). -- _Hochaltar_ neugot. Aufbau von 1834; die Plastik aus
+alten und neuen Stuecken kompiliert; unter jenen 4 Statuen vom alten
+Hochaltar, Fruehwerke _Riemenschneiders_; die Fluegelreliefs jetzt auf der
+Rueckseite; andere Teile verschleudert, z. T. im Muenchener Nat.-Mus. Ferner
+enthaelt der Altar ein interessantes Tafelbild um 1400 (von einem Antiquar
+in Nuernberg erstanden) und ein grosses Hochrelief, _Kreuzigung_, wohl mit
+Recht _Veit Stoss_ zugeschrieben, gedraengt, unruhig, in forcierter
+Charakteristik. Als _Fluegel_ des _Stoss_schen Altarwerks, ja sogar als
+eigenhaendig von ihm gemalt, werden neuerdings (von H. Weizsaecker) die 4
+jetzt im Chor haengenden Tafeln in Anspruch genommen. -- _Einzelne
+Schnitzbilder_ von zerstoerten Altaeren in der K. zerstreut; ferner
+_Salvator und 12 Apostel_ aus gebranntem Ton, neuerdings steinfarben
+bemalt. -- An der SSeite des WTurms Kap. von 1428 mit grossem rohem
+_Oelberg_, einem _Heiligen __ Grab_, einer _Messe des h. Gregor_,
+verdorbenen _Epitaphen_.
+
+*Markt-Kap.* Einfacher Bau von 1410.
+
+*Augustiner-K*. 1752. Geraeumiger Saalbau, als Architektur nichtssagend,
+die Dekoration wird allein durch die sehr grossen und vordringlichen
+Mobilien bewirkt. -- _Deckenbilder_ von _Joh. Anwander_. Reicher _Schatz_
+des 18. Jh.
+
+*Aula* im Gymnasium mit effektvoller Stuckdecke des 17. Jh. von _Zeni_.
+
+*Stadtbefestigung* mit interessanten Turmanlagen, an zweien Steinmadonnen
+aus E. 14. Jh.
+
+*Rentamt* (frueheres Deutschordenshaus), stattlicher Renss.Bau, im Hof
+grosser Erker 1671 und Portal 1611 von _Julius Ernes_.
+
+_MUeNSTERSCHWARZACH._ UFranken BA Kitzingen.
+
+Ehem. *Benediktinerabtei*. Die Gruendung wird auf Karl d. Gr.
+zurueckgefuehrt. Grossartiger Neubau durch _Balth. Neumann_ 1727-1743, eine
+seiner bedeutendsten Schoepfungen, auch die Innenausstattung von den ersten
+Kuenstlern der Zeit. Nach Aufhebung des Klst. 1821 ff. abgebrochen, weil
+weder Staat noch Gemeinde die Unterhaltungskosten tragen wollten. Erhalten
+haben sich nur einige Bruchstuecke der Abteigebaeude aus der Zeit vor
+Neumann; Portal bez. 1697, Stuckdecken um 1700 Torhaus. Von _Neumann_ ein
+kleiner 2geschossiger Bau der SSeite. Im Hof 2 hohe Steinvasen mit Putten.
+-- Mainbruecke mit Bildstoecken der Renss. und Standfig. der Immaculata um
+1750.
+
+_MUPPERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg.
+
+*Pfarr-K.* Das Altarhaus geht auf rom. Anlage zurueck. 1720-22 umfangreiche
+Rest. und Erweiterung. -- Prunkvolle _Moseskanzel_. -- _Bildnisgrabstein_
+des Hans von Schaumburg 1559, durch Sauberkeit und Schaerfe der Arbeit
+ausgezeichnet. -- Reste von ma. _Wandmalerei_.
+
+_MUeRSBACH._ UFranken BA Ebern.
+
+*Pfarr-K.* Nachgot. Chor um 1610; bar. Lhs. -- Gute spbar. _Einrichtung_. --
+_Renss. Epitaphien_ um M. 16. Jh.
+
+*Dreifaltigkeits-Kap.* Spgot. um 1516. Gute spgot. _Ho1zfiguren_.
+
+Im Dorf *Fachwerkhaeuser*.
+
+_MUTZSCHEN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Stadt-K.* (ehem. Klst. der Marienknechte). Der westl. Teil aus einer
+stattlichen, flachgedeckten rom. Anlage; langer spgot. Chor; der
+Zwischenbau entspricht dem ehemaligen rom. Chor.
+
+_MYLAU._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Burg* in malerischer Felslage. Gruppiert um einen runden Bergfried mit
+hochgelegenem Einsteigloch. Die Vorbefestigung aus der Zeit Kaiser Karls
+IV. Die Kapelle A. 14. Jh. Die Wohnbauten aus der Zeit der v. Metzsch (15.
+Jh.), umgebaut unter den v. Schoenberg (E. 16. Jh.).
+
+
+
+
+_N_
+
+
+_NAeGELSTADT._ Pr. Sachsen Kr. Langensalza.
+
+*Untere K.* Gehoerte zu der 1222 gegr. Deutschordenskommende. In sehr
+verstuemmeltem Zustande kleine kreuzf. Basilika mit Zentralturm, schlicht
+romanisierend frgot. Detail.
+
+2 ueberdachte *Brunnen* 1660 und 1568.
+
+_NANKENDORF._ OFranken BA Ebermannstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1794, im Gr. an Hollfeld erinnernd. -- Von dem ehem. spgot.
+Hochaltar 2 schoene _Relieffluegel_ erhalten. -- Spuren ehem. Befestigung.
+
+_NASSWANG._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Oekonomiegebaeude* des Klst. Langheim um 1750, eigentuemlich die zentrische
+Anlage.
+
+_NAUENDORF._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Dorf-K.* Turm und Schiff rom., die Kunstformen verhaeltnismaessig
+aufwandreich.
+
+_NAUENDORF._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* spgot. -- Treffliche _Kanzel_ um 1580, in rein archit. Formen,
+ohne figuerl. Beiwerk.
+
+_NAUHAIN._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* Sie bestand ursp. nur aus dem jetzigen Turm, im Erdgeschoss 12.
+Jh. -- Huebscher kleiner _Altar_ aus A. 16. Jh., im Schrein Anna selbdritt,
+die Fluegel beiderseits mit tuechtiger Malerei.
+
+_NAUMBURG._ RB Cassel Kr. Wolfhagen
+
+*Pfarr-K.* Spgot. Hallenkirche mit polyg. Chor und WTurm. Die Gwbb. in
+Holz erneuert. -- Der 1866 verzeichnete Fluegelaltar nicht mehr vorhanden.
+
+_NAUMBURG._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Dom SS. Peter und Paul.* Sprom. und frgot. Hauptmasse 1. H. 13. Jh. Fuer
+Thueringen das Hauptwerk der schoensten Zeit der ma. Baukunst. Kreuzf.
+Gwb.-Basilika mit doppeltem Chor und Doppeltuermen in O und W, aber ohne
+Zentralturm. Ganze L. der rom. Teile 66 m, durch die got. Choere erweitert
+auf 97 m. Vom frrom. Dom (gew. 1044) die Fundamente nachgewiesen, eine
+regelmaessige kreuzf. Basilikenanlage von ca. 46 m L., die Gestaltung des
+WBaus ungewiss. Der Neubau begann um 1200 in O. Von ihm erhalten der unter
+dem OQuadrum liegende mittlere Abschnitt der Krypta; gekehlte Eckkappen am
+Sockel, geriefelte Schafte, Palmettenkaptt. mit facettierten oder
+geperlten Blaettern, Beginn rheinischer Einfluesse. Die Vorkrypta unter der
+Vierung um 1220 oder noch spaeter; Gruppenpfll. aus 4 Freipfll. um einen
+schlanken quadr. Kern, gemeinschaftliche Deckplatte, schwungvolles
+Blattwerk. Der dritte Abschnitt (2 Joche und 1/3 kr. Schluss) entspricht
+der Ausdehnung des OChors vor der got. Erweiterung; die Formen aehnlich
+denen des Vorchors; die Kaptt. gehoeren zu den schoensten des
+Spaetromanismus. Gwbb. graetig, trotzdem mit Schlusssteinen (nur einer,
+Loewenkopf mit haengender Zunge, erhalten).
+
+_Oberkirche, romanische Teile_. Sie umfassen den ganzen Dom mit Ausnahme
+der beiden (got.) Choere. Baunachrichten fehlen fast ganz. Der
+Formcharakter deutet durch seine geringe Abwandlung auf verhaeltnismaessig
+kurze Bauzeit; sie liegt in der Regierung des Bischofs Engelhard
+(1207-42). 1249 wird schon zum WChor Geld gesammelt. Seine Ausfuehrung
+schloss sich der des Langhauses unmittelbar an. In letzterem erkennt man
+nach Vollendung des ersten Doppeljochs (von O gerechnet) eine kurze Pause.
+Erst in den folgenden Jahren treten die Beziehungen zu Magdeburg ein.
+Innerhalb des deutschen Uebergangsstils steht N. auf dem konservativen
+Fluegel; Beziehungen zum Rhein, zu Magdeburg und Bamberg sind vorhanden,
+aber vom got. Element wird nur zurueckhaltend Gebrauch gemacht. Die
+Gesamtanlage erinnert am meisten an Bamberg, ebenso das innere System,
+jedoch in den Verhaeltnissen mehr in die Breite geschoben. Der Spitzbg. in
+gedrueckter Form an Arkaden, Gwb.Bgg. und Tueren. Keine Diagonalrippen
+(diese erst im letzten Joch), trotzdem eingekeilte Schlusssteine,
+Pinienzapfen, Tierkoepfe (vgl. sonst Dom zu Magdeburg, Chorumgang, und
+oefters in Westfalen). Gerader, maessig steigender Gwb. Stich, Kappen in
+Staerke von 50 cm. -- Das System das gebundene. Die Msch. Joche ueberquadr.
+(wie in dieser Zeit am Rhein sehr oft). Hauptpfll. kreuzf. mit vorgelegten
+3/4 Sll. und schwaecheren Vollsll. in den Winkeln; die Vorlagen steigen
+ohne Unterbrechung bis zu den Gwbb. auf, wo sich die Kaempfer mit einem
+durchlaufenden Gesims verkroepfen. Die Zwischenpfll. haben dieselbe Anlage
+abzueglich der vorderen Vorlagen. An den Kaptt. Blatt- und Rankenwerk ohne
+gotisierenden Einschlag, z. T. mit Formen des Magdeburger Chorumgangs
+zusammengehend. Die Fenster des Hochschiffs nicht gruppiert, sondern in
+den Arkadenachsen. Merkwuerdig die Widerlagerung durch Uebermauerung der
+Quergurten der Sschiffe, z. T. in einwaerts schraeg abfallenden Lagerfugen.
+Das Aeussere in guter Quadertechnik, formenarm und streng; an der NWand
+Lisenen, deren Weiterfuehrung aufgegeben wurde. -- _Hauptportal_ am suedl.
+Qsch. in einer dem Kreuzgang sich anschliessenden (spaeteren) Vorhalle; das
+Gewaende sehr tief, 9 Rueckspruenge, aber wenig Schmuck ausser dem
+Tympanonrelief, der Eindruck nuechtern; vor 1228. Im Innern des Altarhauses
+2 _Tueren_ (zu den Turmtreppen) mit auserlesen schoener Blattwerkfuellung der
+Bogenfelder im Stil der Krypta.
+
+_Die Tuerme_. Das oestl. Paar rein rom., quadr. bis zur Hoehe des (um sie
+herumgefuehrten) Dachgesimses von Chor und Qsch., dann 8seitig; schon in
+rom. Zeit, dann noch einmal in got., ueberhoeht. Daecher bar. (Ein Bild der
+ursp. Gestalt gibt die Wiederholung in den OTuermen der Stadt-K. in
+Freiburg a. U.) -- Das westl. Paar, beg. in der rom. Bauperiode,
+weitergefuehrt um 1560-70 als genaue Kopie der Bamberger WTuerme; doch kam
+nur ein Geschoss zur Ausfuehrung; der suedl. blieb ganz liegen (erst 1894
+ausgebaut), der noerdl. im 14. Jh. mit 2 weiteren Geschossen versehen, die
+sich im Motiv an das erste anschliessen. Zwischen den WTuermen und dem WChor
+eine Luecke von fast 2 m, nach aussen durch eine Verbindungsmauer verdeckt.
+
+_Die Choere_. a) _Der westliche_. Obgleich zeitlich dem Hauptbau
+unmittelbar folgend (beg. ca. 1250, voll. nicht nach 1270), macht er
+stilistisch einen grossen Sprung in die gereifte Gotik. Vorderteil Quadr.
+mit 6teiligem Gwb., Schluss aus 5 Seiten des 8Ecks, beide Abteilungen durch
+breiten, gegliederten Gurt geschieden. Fenster 2teilig, Gewaende innen
+einfach abgeschraegt, aussen etwas voller gegliedert, Masswerk aus 2
+Spitzbogen und Kreis, darin eine als Sechspass aufgeloeste Platte. Hoechst
+eigenartig und gegenueber den einfachen Architekturformen von besonders
+glaenzender Wirkung die Wanddekoration ueber dem Chorgestuehl: unten eine
+tiefnischige Arkatur, die Kroenungen ihrer Miniaturgewoelbe ein durch die
+vorgefundenen Fragmente nicht hinlaenglich beglaubigtes Werk der juengsten
+Rest., die Laubkapitelle, soweit echt, von grosser Schoenheit, jedoch die
+Mehrzahl ergaenzt; darueber eine zweite, von der Wand als Laufgang sich
+absetzende Kleinbogenstellung; auf ihrer Hoehenlage, vor die Wanddienste
+gesetzt, Standbilder unter prachtvollen Baldachinen. Im Chorhaupt der
+Abschnitt unterhalb der Fenster glatt, ueber dem Kaffgesims Fortsetzung des
+Laufgangs und der Standbilder. Das Aeussere in knappen Formen; reicher nur
+das in der Kehle mit ueberfallenden Blattreihen ausgesetzte Hauptgesims und
+die originellen Fialen ueber den Pultdaechern der sonst ganz einfach
+gehaltenen Strebepfll. -- b) _Ostchor_. Schmal rck. Vorderjoch und Schluss
+aus 6 Seiten des 10Ecks, mithin ein Pfl. in der Mittelachse (fruehestes
+Beispiel fuer diese erst in der Spaetgotik haeufiger vorkommende Abweichung
+von der Regel). In den Formen sind mehrfach diejenigen des WChors kopiert;
+andere, namentlich das Fenstermasswerk und die abgerissenen Blattbueschel
+einzelner Kaptt., zeigen die juengere Zeit; Konsolen und Baldachine an den
+Wanddiensten deuten auf beabsichtigte, jedoch nicht zur Ausfuehrung
+gekommene Statuen.
+
+_Die Lettner_. Der oestl. ist der aeltere, gleichzeitig mit der Vorkrypta,
+an deren WWand er sich anlehnt. Eine Halle von 3 Jochen, Kreuzgwbb. auf
+Buendelpfll., tragen die Buehne. Die Rueckwand hat in der Mitte den
+Laienaltar, zu dessen Seiten 2 Tueren, zu welchen 5 in 1/2 Kr. angelegte
+Stufen hinauffuehren; aus dem Innern des Chors weitere 7 Stufen zur Buehne;
+gegen Msch. und Qsch. Schranken von 2,70 m H. Eingaenge zur Krypta aus den
+Kreuzfluegeln. Als aeltestes erhaltenes Beispiel eines ausgebildeten
+Lettners von besonderem Interesse. -- WLettner. Mit dem WChor gleichzeitig.
+Die Anlage unterscheidet sich von der des oestl. dadurch, dass der Chor
+keine Krypta hat und sein Fussboden nur um wenige Stufen hoeher liegt, als
+das Schiff. Somit eine von 2 festen Waenden getragene Buehne. Durchgang in
+der Mitte. Auf der Chorseite 2 Wendeltreppen. Die Verbindung von
+Architektur, Ornament und figuerlicher Plastik ist eine dekorative
+Meisterleistung hoechsten Ranges; im einzelnen gehoeren die Laubkaptt. zum
+Vollendetsten, was Deutschland in dieser Art besitzt.
+
+_Monumentale Skulpturen_: a) _Am rom. Bau_. Tympanon am Portal des suedl.
+Qsch. Christus stehend mit segnender Geberde, in der von 2 Engeln
+getragenen Mandelglorie; die Engel haben 4 Fluegel; sehr flaches Relief;
+gut in den Raum komponiert; Formen naturlos. -- In der Erdgeschoss-Kap. des
+NWTurmes Standbild der h. Elisabeth auf frgot. Konsole; von einem maessig
+begabten Mann aus dem Kreise der Kuenstler, die das frgot. Turmgeschoss nach
+Bamberger Muster ausfuehrten. -- b) _Am WChor_. Mit der architektonischen
+Dekoration zusammen gedacht und auch gleichzeitig ausgefuehrt, mit den
+Saeulenbuendeln aus einem Block. Dargestellt sind in 12 Standbildern die
+Stifter und Wohltaeter der K. in ihrer Fruehzeit, 4 Eckardiner und 4
+Wettiner mit ihren Frauen. Auch ist noch in anderem Sinne Ahnenkultus im
+Spiel: Bischof Dietrich, unter dem der WChor ausgefuehrt wurde, gehoerte
+selbst dem Hause Wettin an. Die Reihenfolge ist, an der SWand begonnen: 1.
+Gerburg, 2. Konrad (Gesicht und rechter Arm ergaenzt), 3., 4. Hermann und
+Regelindis, 5. Dietmar (fiel, des Verrates an Kaiser Heinrich III.
+angeklagt, im Gottesgericht, daher auf seinem Schilde "comes occisus"), 6.
+Sizzo, 7. Wilhelm, 8. Timo, 9., 10. Eckard und Uta, 11. Gepa, als Witwe
+geschildert; nach anderer Deutung Adelheid, Aebtissin von Gernrode; 12.
+Dietrich. Werkstoff: grobkoerniger, harter Kalkstein. Bemalung mehrmals
+wiederholt, zuletzt nach 1532; urspruenglich nur einzelne Teile -- Augen,
+Haare, Gewandsaeume, Schmuck und Wappen -- mit duenner Lasurfarbe
+hervorgehoben. Die Tracht ist genau die zeitgenoessische, Loden und Leder
+ihr Material. Der Kuenstler hat alles Konventionelle abgestreift; er steht
+der Natur mit offenem Blick, aber doch auch mit voller kuenstlerischer
+Freiheit gegenueber, und ebenso frei hat er aus der franzoesischen Schulung
+seinen persoenlichen Stil herausgearbeitet, einen mit unbefangener
+statuarischer Wuerde gepaarten Realismus. Diese Gestalten sind nicht
+Portraets, aber sie koennten dafuer gelten. Sehr merkwuerdig an einigen von
+ihnen, besonders am "comes occisus" und der ihm zunaechst stehenden, der
+Ausdruck momentaner Gemuetsbewegung. -- c)_Am WLettner_. Die
+Balustradenreliefs stellen dar: Abendmahl, Judas Verrat, Gefangennahme,
+Petri Verleugnung, Waechter, Pilatus Handwaschung (die beiden letzten
+Felder 1734 von einem Stuemper ergaenzt, doch vielleicht gestuetzt auf echte
+Fragmente). Das Relief sehr hoch, die Vordergrundfigg. ganz frei; jede
+Platte bei 65 cm Hoehe 30 cm tief ausgehoehlt. Wahrscheinlich ein Werk des
+Meisters der Chorstatuen aus vorgerueckter Lebenszeit; jene um 1250-60
+begonnen, diese vielleicht 1270; die Erfindung von unerhoerter
+Selbstaendigkeit gegenueber der Tradition; der Realismus der Form noch
+ungeschminkter; Charaktere und Affekte von leidenschaftlicher Gewalt der
+Schilderung, die sich auch der Gewandbehandlung mitteilt. Wiederholte
+Ueberschmierung mit Farbe hat viel von den feineren Formen zugedeckt. Die
+an ungewoehnlicher Stelle, naemlich an der Lettnertuer, angebrachte
+_Kreuzgruppe_ zeigt die letzte Phase der Werkstatt nach dem Ausscheiden
+des Hauptmeisters. Der Gekreuzigte deckt sich im Umriss vollkommen mit dem
+Wechselburger, aber wie voellig anders ist die geistige Auffassung! Bei
+Maria und Johannes das Pathos bis zu greller Heftigkeit gesteigert, selbst
+die Gewandung gleichsam schmerzzerrissen. -- Von einem andersgestimmten
+Schueler des Hauptmeisters der _Diakon_ mit Lesepult, ursp. wohl im Chor,
+jetzt am Eingang in die Johanneskap. (die von Schmarsow vorgeschlagene
+Datierung auf ca. 1500 nicht ueberzeugend). -- Im OChor Tuerbogenfeld mit
+_Weltenrichter_ zwischen Maria und Johannes dem Taeufer; durch den
+unvollendeten Zustand fuer das Technische von besonderem Interesse;
+Komposition und Formcharakter sehr nahe verwandt der Gruppe am OPortal des
+Mainzer Domes, das daraufhin dem Naumburger Meister zugeschrieben werden
+muss; das Naumburger Exemplar zeigt aber nicht dieselbe Qualitaetshoehe, wird
+also nach dem aus Mainz mitgebrachten Modell von einem Gehilfen in Arbeit
+genommen sein. -- Ebenfalls aus der Schule des Lettnermeisters das
+_Brustbild Johannes des Taeufers_ ueber der Tuer der Johanneskap. im
+Domkirchhof. -- _Altaere_. Vieles vom alten Bestand zerstoert oder versetzt.
+_Hauptaltar_; Mensa aus 14. Jh., Aufsatz von 1567 in wunderlicher
+Stilmischung. -- Auf dem Nebenaltar im letzten Joch des suedl. Ssch.
+_steinernes Retabulum_ mit Crucifixus und vier Frauen, um 1350. -- Spgot.
+_Schnitzaltaere_ in der Krypta ohne Bedeutung. -- Reste von 3 oder 4
+_Tafelaltaeren_ aus der Werkstatt _Cranachs_ im Dom zerstreut. Der
+Barbara-Altar im noerdl. Ssch. vollstaendig, aber in schlechtem
+Erhaltungszustand.
+
+_Gestuehl_: a) _Im OChor_: schoener frgot. Viersitz, spgot. ihm gegenueber
+ein gleicher mit Reliefs an den Wangen und Dreisitz am Lettner. b) _Im
+WChor_: Stuhlwerk bez. 1516. -- _Kanzel_ von 1466 jetzt in der
+Johannis-Kap.
+
+_Grabdenkmaeler_. Der alte Bestand stark reduziert. Hervorzuheben: Im OChor
+Hochreliefplatte eines unbekannten Bischofs, vielleicht zum Gedaechtnis des
+Kirchengruenders Hildeward, ausgefuehrt A. 14. Jh. Dieser aelteste Grabstein
+der beste, nachher sinkt der Durchschnittswert. -- Im suedl. Ssch. Grabstein
+Muench 1563; Grabstein Bruchterte {~DAGGER~} 1391 (von derselben Hand wie der
+Dominikus der Leipziger Paulus-K.); Epitaph Neumarck {~DAGGER~} 1576, bez. _M. S._;
+Epitaph Buenau {~DAGGER~} 1591, von demselben; Wandstein des Domherrn Schleinitz um
+1520, eines der besten im Dom erhaltenen Stuecke. -- Im noerdl. Ssch.
+Bronzemedaillon fuer Rudolf von Buenau 1505; Georg v. Molau 1580, bez. _H.
+K._ -- Im NKreuz Grabstein Dompropst von Eckardsberga 1406 (von derselben
+Hand wie Bruchterte; in beiden Wiederanknuepfung an die
+Stileigentuemlichkeiten des 13. Jh.); Grabstein Bischof v. Goch {~DAGGER~} 1422;
+Bronzerelief des Bischofs Dietrich IV 1492; Bronzebildnis (in Stein
+eingelassen) des A. v. Koenritz 1496; gravierte Platte des Bischofs
+Dietrich III. von Bocksdorf {~DAGGER~} 1466, aus der _Vischer_schen Werkstatt, wohl
+Jugendwerk Peters, dagegen die beiden vorigen aus einer
+saechsisch-thueringischen. -- In der Vorhalle _Marmordenkmaeler_ der Maria v.
+Burgsdorf 1709 und des Reichsgrafen Ernst Dietrich v. Marschall 1771.
+
+_Glasgemaelde_. Im WChor 3 fast volle Fenster aus der Erbauungszeit (?), im
+OChor 4 (1856 aus den Bestandteilen von ursp. 8 zusammengesetzt). -- 2
+_Teppiche_ aus 16. Jh., einer mit Bildnis eines Bischofs und Wappen der
+Schleinitz (wohl Bischof Vinzenz von Merseburg {~DAGGER~} 1535). -- 8 _Messbuecher_
+aus A. 16. Jh., die meisten Bilder ausgeschnitten. -- _Klausur_. Ursp. fuer
+die NSeite des Doms beabsichtigt, wo noch Ansaetze zum Kreuzgang und die
+fuer diesen bestimmte Tuer in der WWand des noerdl. Querhauses vorhanden. Vor
+1228 an die SSeite verlegt. SFluegel rom., WFluegel gotisierend, eingewoelbt
+um 1270, die Zellen darueber erst Holz, nach 1532 massiv. _Domkirchhof_ mit
+manchen der Beachtung nicht unwerten Denkmaelern des 16. Jh.
+
+_Dreikoenigs-Kap._ 1416, Untergeschoss aelter, das Ganze sehr verwahrlost. An
+der Aussenwand bmkw. gleichzeitige Anbetung der 3 Koenige in Einzelstatuen.
+
+_Dompfarr-K. S. Marien_. Nur der Chor erhalten; 1343; bmkw. die
+grossenteils nach innen gezogenen Strebepfll. sowie geringe rom. Mauerreste
+des Schiffs.
+
+_Johannis-Kap._ Ursp. Tauf-Kap. Kleines Rck. von 3 Gwb.Jochen. Das Detail
+zierlich und geistreich im Stil des WChors.
+
+_Domherrenkurien_, a) Aegidienkurie; der vom rom. Bau (ca. 1200-1210)
+erhaltene Teil umschliesst die Kap., kenntlich am Erkerchor; giebelfoermige
+Umbildung des Bg.Frieses; der Kapellenraum mit 8seitiger Kuppel;
+originelle Ueberfuehrung aus dem Quadrat, b) Bischofskurie, einfacher spgot.
+Bau rest. 1581 (die Bischoefe residierten im sp. Ma. meist in Zeitz).
+
+*Moritz-K.* Zu einem A. 11. Jh. gegr., 1532 aufgehobenen Klst. Die jetzige
+K. aus A. 16. Jh. (Inschr. 1509, 1512). Die neue Ausstattung 1705-21 wurde
+durch die Rest. 1875 entfernt. -- Ein im Innern und Aeussern gleich einfacher
+Bau. Dem Hauptschiff ist nur noerdl. ein Nebenschiff angefuegt; der
+langgestreckte, polygon geschlossene Chor unmittelbare, nur durch einen
+Bg. geschiedene Fortsetzung des Hauptschiffs, alles unter einem Dach.
+Holzdecken. Die doppelten Fassadentuerme gehen auf rom. Anlage zurueck.
+
+Grosser _Crucifixus_ aus Eichenholz, 13. Jh., der Wechselburger Typus in
+vergroeberter Fassung, doch sehr bedeutend in seiner heroischen
+Wuchtigkeit. Dazu gehoerig Maria mit eigentuemlich barocker Haeufung der
+Gewandmotive, kaum von derselben Hand. -- Verdorbener _Oelberg_ (? 13. Jh.).
+-- Truemmer sp. ma. _Altarplastik_. -- _Grabdenkmaeler_ ohne hoeheren Wert;
+archaeologisch von Interesse der giebelfoermig abschliessende, jedoch mit
+umlaufender Inschrift versehene, also liegende Stein des Bischofs Richwin
+{~DAGGER~} 1125, ausgefuehrt etwa E. 13. Jh.
+
+*Stadt-K. S. Wenzel.* Nach Braenden 1411, 1473, 1517 und aus nachfolgenden
+Herstellungen in hoechst eigenartiger Gestalt hervorgegangen. 1411-73 die
+oestl. Haelfte; fuer sich betrachtet ergibt sie einen normal angelegten,
+langgestreckten 1sch. Chor mit 5/10 Schluss in ziemlich grossen Abmessungen,
+zu beiden Seiten 2 Tuerme. Das Gemeindehaus war vor 1473 kaum erst begonnen
+(das geradlinige Mauerstueck mit Portal an der NSeite); ob die jetzige
+Grundrissdisposition noch 1473 oder nach 1517 getroffen wurde, ist
+zweifelhaft. Entscheidend fuer sie ist die Ruecksicht auf die an dem
+Choreingang angeordnete Kanzel. Hallenkirche von 2 kurzen geraden Jochen
+und polygonalem, einem flachen Kreissegment sich anschliessendem westl.
+Abschluss (1516). Auf diese Weise wurde die Gesamtanlage zu einem
+Zentralbau, wenn auch einem unsymmetrischen, umgestempelt. Das
+Gemeindehaus 33 m breit, nur 19 m tief. Die Decken flach, in letzter
+Gestalt 1724. Bei bedeutender Hoehe ist der Raumeindruck ein sehr
+eigentuemlicher. Am Aussenbau die OTeile verschwenderisch dekoriert, mit
+viel eigenwilligen Zuegen im Einzelnen und starker malerischer
+Gesamtwirkung; die WTeile fast aermlich vereinfacht, ausgenommen die 3
+Portale im N, S, W. Von den Tuermen nur der noerdl. ausgefuehrt. Um 1600
+baute _K. Steiner_ das Obergeschoss der Sakristei in gut verstandenen got.
+Formen, gleichzeitig die Balkone des Innern in Renss. Von den 16 ma.
+_Altaeren_ nichts erhalten ausser einigen gemalten Tafeln: "Lasset die
+Kindlein zu mir kommen" 1529 von _L. Cranach_, eine der besten Arbeiten
+seiner spaeteren Zeit; Anbetung der drei Koenige 1522, Fruehbild _Cranachs_?
+Heilige Nacht von _Barth. __ Spranger_, A. 17. Jh. -- _Hochaltar_ riesiges
+Schreinerwerk von 1680 mit Gemaelde von _Hermes_ in Dresden. -- _Kanzel_ um
+1740. -- Messingenes _Taufbecken_ 1441, am 6seitigen Kessel Reliefs, Fuss
+neu. -- Von historischem Interesse der _Grabstein_ des Pagen Gustav Adolfs,
+Augustus v. Leubelfing -- Truemmer eines grossen Marmorgrabmals um 1630, u.a.
+Standbild der Caritas. -- Im _Schatz_ gute Arbeiten des Ratsgoldschmiedes
+_Krugelstein_ 1680.
+
+*S. Othmar.* 1691-99. Rck. von 15 : 26,50 m mit leicht vortretender,
+gerade geschlossener Altarnische; der oestl. Teil in 2 Jochen 3sch., der
+westl. mit flacher Holzdecke; der erst quadr., dann 8eck. Turm ueber dem
+Altarhaus. Architekturformen und Ausstattung sehr schlicht. -- Aus aelterer
+Zeit, ca. 1520, ein guter 3fluegeliger _Schnitzaltar_. -- Im SFenster des
+Altarhauses _Glasgemaelde_ 1539.
+
+*S. Marien.* 1712-30. 1sch. Emporensaal; an der Decke, einem Spiegelgwb.
+aus Holz, huebsche Stuckaturen und fluechtige Gemaelde. Das Aeussere
+nuechternster Art.
+
+*Wenzelskirchhof.* Einige Grabmaeler nicht ganz ohne Interesse, z. B. das
+des Hans Weis, 1568, im Erbbegraebnis Patschke links vom Eingang.
+
+*Rathaus.* Nach Brand 1517, Dacherker bez. 1528, 1556 die Fuerstenstube,
+1612 das Hauptportal. Die langgestreckte Marktfront hat 3 Geschosse, am
+hohen Walmdach 6 Zwerchgiebel, dekoriert mit blinden verschraenkten
+Kielbgg. in trockenster Spaetgotik, aus Ziegeln gemauert (eine in Thueringen
+seltene Technik) und wie die ganze Front geputzt. Im Innern Stiegentreppen
+in feiner Fruehrenss. bez. 1556; aus demselben Jahr der Fuerstensaal, dessen
+Stuckdecke jedoch 1655. -- _Trinkhorn_ etwa M. 14. Jh. mit schoenem
+Lederfutteral.
+
+*Wohnhaeuser.* Die Epoche nach den grossen Stadtbraenden 1517 und 1532 durch
+Portale, Erker und Giebel reichlich vertreten, jedoch nichts eigentlich
+Hervorragendes darunter. -- *Marktbrunnen* mit S. Wenzelstatue 1579.
+
+*Stadtbefestigung*. Seit 1820 grossenteils niedergelegt; erhalten das
+Marientor von 1446; klassizistische Wachthaeuser am Jenaer Tor.
+
+_NAUNDORF._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.
+
+*Dorf-K.* sprom. Ueberraschend elegantes Portal; im abgetreppten Gewaende je
+2 Sll. mit gewundenen oder im Zickzack, dessen Spitzen in Dreiblaetter
+ausgehen, kannelierten Schaften; das Tympanon in 2 Quadranten geteilt,
+Rosetten und freies Randornament.
+
+_NAUNDORF._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* 1579, 1sch. Saal mit 3/6 Schluss; die stilistische Erscheinung
+aus Renovation 1737. -- Mehrere _Grabmaeler_ des 16.-18. Jh.
+
+*Schloss* E. 16. Jh. mit einigen Veraenderungen im 18. Jh. Aus der ersten
+Bauzeit die maechtigen Giebel mit 4 Fenstergeschossen. -- Reichhaltige
+_Portraetgalerie_.
+
+_NAUSTADT._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Kirche* um 1540. Saalbau mit eingezogenem, gestrecktem, gewoelbtem Chor
+und 5/8 Schluss. -- _Altaraufsatz_ um 1600, heiter und vornehm;
+Abendmahlsrelief; Stifterstatuetten. -- _Sandstein-Wandgrab_ des A. v.
+Miltitz {~DAGGER~} 1629, praechtige und gute Arbeit. -- Ein _anderes in Marmor_ von
+_J. J. Kaendler_, dem beruehmten Porzellanformer.
+
+_NEBELSCHITZ._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+Vornehme bar. *Dorf-K.,* erb. 1740 f. vom Klst. Mariastern. Der
+interessante Plan angeblich von _Gaetano Chiaveri_, dem Erbauer der kath.
+Hofkirche in Dresden. An diese erinnern die halbrunden Abschluesse im O und
+W. Im Innern gut organisierte Wand- und Gewoelbegliederung. Die Ausstattung
+steht nicht auf der Hoehe der Architektur. _Gemaelde_ des Hochaltars von
+_Palko_.
+
+_NEBRA._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Kirche* beg. 1416 (Inschr.) in vornehmer Bauart; daher der WTurm mit
+reichem Portal, im _Bogenfeld_ S. Georgs Kampf mit dem Drachen. Das Schiff
+nach Brand 1666 duerftig hergestellt. Ansehnliche _Epitaphe_ 1670, 1678
+bez. _C. P._
+
+*Burgruine* sehr verfallen, Kap. E. 13. Jh., uebriges M. 16. Jh.
+
+_NEIDECK._ OFranken BA Forchheim.
+
+*Burgruine* bedeutend, zerstoert 1553.
+
+_NEMMERSDORF._ OFranken BA Berneck.
+
+*Dorf-K.* Der kleine Bau hat 3 Tuerme, einer got. im O, 2 bar. im W.
+*Schloss* A. 16. Jh., schlicht.
+
+_NENKERSDORF._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* Geschickter spgot. Umbau einer kleinen rom. Anlage. --
+_Altarwerk_ 1519 mit 4 beweglichen und 2 festen Fluegeln.
+
+_NENNSDORF._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* von ziemlich gut erhaltener rom. Anlage. Rest eines
+Saeulenschaftes mit wechselnd konkaver und konvexer Kannelierung.
+
+_NENTERSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Rotenburg.
+
+*Dorf-K.* Ein 1sch. Bau des 17. Jh. wurde mit einem ma. Rundturm so
+verbunden, dass dieser an der Mitte der SSeite halb vor- und halb
+einspringt, wodurch die sonst unbedeutende K. ein originelles Ansehen
+gewinnt.
+
+_NESCHWITZ._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* 17. und 18. Jh., Turm mit huebschem Bar.Helm 1693. -- Bmkw.
+_Sandsteinaltar_ nach 1600. Ein zweiter in der Sakristei. Menge von
+_Grabdenkmaelern_.
+
+*Altes Schloss* 1723 fuer den oesterreichischen General Herzog Ludwig v.
+Teck. Franzoesischer _Park_ mit viel und guter _Sandsteinplastik_.
+
+*Neues Schloss* 1766-75 fuer W. v. Riesch von _F. A. Krubsacius_ aus
+Dresden; nur der Mittelbau, mehr tief als breit, ist mehrgeschossig, von
+sehr geschickter Grundrissteilung. Das ovale, zur Haelfte aus der
+Fluchtlinie vortretende Treppenhaus enthaelt 2 Treppenarme mit Podest. In
+derselben Achse nach der andern Seite oben ein laenglich 8eck. Saal mit
+wenigen Nebenzimmern, unten eine Halle, deren Langseiten in jon.
+Saeulenstellungen aufgeloest sind. Dieselben bilden die Durchgaenge zu den
+langgestreckten eingeschossigen Seitenfluegeln, welche die 300 Baeume
+fassende _Orangerie_ enthielten; die reizenden Wandbrunnen in der Art
+_Gottfr. Knoefflers_. Die Formbehandlung des Aeusseren im Uebergang zum
+Klassizismus, ohne Pracht, doch auch weit entfernt von Nuechternheit. -- Der
+neuere _Park_ im englischen Geschmack. Springbrunnen: Delphin mit
+reitendem Knaben. Schoenes Gittertor. Im Tiergarten behagliches
+Jagdhaeuschen.
+
+_NESSELROeDEN._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Schloss,* mit Steingiebeln und Treppenturm in der Mitte der Front, 1592.
+
+_NETRA._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Pfarr-K.* Alt nur der OTurm, dessen Erdgeschoss als Altarhaus diente.
+Epitaph v. Baumburg 1600. -- _Schloss_ aus Renss.
+
+_NETZSCHKAU._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Stadt-K.* modern. Von einem grossen und bedeutenden _Altarwerk_ von 1659
+nur die Predella erhalten, elegante Alabasterarbeit wahrscheinlich von
+_Joh. Heinr. Boehm d. Ae._, die Komposition dem _Cranach_schen Altar in der
+Stadt-K. zu Schneeberg entnommen.
+
+*Schloss.* Baukoerper 1462; mehrere Fenster im Vorhang-Bg. geschlossen,
+aehnlich Sachsenburg und Meissen; die extravagant spgot. Tuer derselben Zeit
+zuzuschreiben, ist kaum moeglich. Der grosse Saal des obersten Geschosses
+mit maechtiger Balkendecke erhielt 1627 Dekoration in Stuck. Gutes
+_Portraet_ Karls v. Bose in lebensgrosser Figur, 1623.
+
+_NEUBRUNN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* 1521; umgebaut 1589. Steinerne Kanzel 1629. -- Mehrere bmkw.
+_Haeuser_ in Fachwerk. (Die Datierung des aeltesten auf 1400 muss Zweifeln
+begegnen.)
+
+_NEUDROSSENFELD._ OFranken BA Berneck.
+
+*Dorf-K.* Huebscher und charakteristischer Bau der Markgrafenzeit (ca.
+1760); Stuckaturen von _G. B. Petrozzi_, Malerei von _J. M. Wolker_.
+
+_NEUENBERG._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+Ehem. *Benedikt.-Klst. Andreasberg*. Die Kirche aus rom. Zeit (Weihedatum
+zu 1023 ueberliefert), quadr. Chor mit 1/2 kr. Apsis, Triumphbg. und Teil
+des Qsch., Krypta mit gurtenlosen Kreuzgwbb., einfache Wuerfelknaufsaeulen
+ohne Eckblaetter. Altar mit Blick in die Krypta. Amboreste. Die uebrigen
+Teile der K. nach Brand 1440 erneuert und spaeter verzopft. Grabsteine von
+Proepsten seit dem 15. Jh. Am WTurm treten wieder rom. Formen auf. --
+_Klostergebaeude_. im Umbau von 1440 rom. Bauteile erhalten.
+
+_NEUENGOeNNA_ bei Jena. Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* _Schnitzaltar_ in der Art des _V. Lendenstreich_.
+
+_NEUENSTEIN._ RB Cassel Kr. Homberg.
+
+*Schloss* aus Ma., 1639 erneuert.
+
+_NEUGERSDORF._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* Stattlicher Saalbau 1738. -- _Kanzelaltar_ 1753, von Gebr.
+_Herzog_, wohl der beste aus dieser Epoche in der Lausitz.
+
+_NEUSHAUS._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg.
+
+*Pfarr-K.* 1591-95 noch stark gotisierend. -- _Bildnisgrabstein_ des Hans
+Gottsmann {~DAGGER~} 1611 und seiner Gattin; Erzguss von sorgsamer Ausfuehrung,
+vielleicht aus derselben (Nuernberger?) Werkstatt, wie die v. Buenausche
+Platte im Museum zu Altenburg. Sie befanden sich ursp. wohl zu Fuessen des
+grossen _Epitaphs_ im Chor; dieses aus Alabaster; der architektonische
+Aufbau vortrefflich, weniger die figuerliche Plastik.
+
+_NEUHOF._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+*Schloss* der Fuerstaebte 1519. Quadr. Wasseranlage, Binnenhof, 4 Ecktuerme.
+
+_NEUHOF._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Schloss.* Ehem. Wasserburg des 16. Jh. Davon erhalten die Gwbb. im
+Erdgeschoss, geschnitzte Balkendecken im 1 Stock, ein Rundturm mit
+Wendeltreppe. Umbau 1866.
+
+_NEUHUeTTEN._ UFranken BA Lohr.
+
+In der unscheinbaren *Pfarr-K.* eine wertvolle rom. _Kreuzpartikel_ des
+11. Jh. mit Gravierung und Grubenschmelz, Fuss sp. 18. Jh.
+
+_NEUKIRCHEN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+*Stadt-K. S. Nikolaus.* 14. Jh., z. T. erneuert 1497. Hallenkirche von 3
+Jochen, unregelmaessig anstossende Kreuzfluegel, netzgewoelbter Polygonalchor.
+Im Chor und Msch. _Wandmalereien_, kolossaler S. Christoph u. a. m.
+
+_NEUKIRCHEN._ RB Cassel Kr. Huenfeld.
+
+Wehrhafte Dorf-K. von 1515, quadr. OTurm, in dessen Erdgeschoss der
+kreuzgewoelbte Chor. -- _Wandtabernakel_ 1560, _Taufstein_ 1588 von Meister
+_Henthoos_. _Fluegelaltar_ A. 16. Jh. -- Auf dem Turm hoelzernes Obergeschoss
+und hoher schlanker Helm mit 4 Ecktuermchen. In der Sakristei Tuer mit rom.
+Beschlaegen wiederverwendet.
+
+_NEUKIRCHEN._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Kirche.* Die schlichte 1sch. Anlage von 1695 gewinnt Bedeutung durch die
+Ausstattung mit Emporen, Kanzel usw.
+
+_NEUMARK._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Gut erhaltenes Beispiel einer kleinen rom. Land-K. mit Chorturm.
+
+_NEUMARK._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Dorf-K.* In Chor und WTurm spgot., Schiff 1739. Auf dem Kirchboden spgot.
+_Triumphkreuz_ und _Glasgemaelde_ von 1489.
+
+*Schloss* (v. Roemer) 1483, mit juengeren Zutaten. Reihe von
+_Familienportraets_.
+
+_NEUNHOFEN._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O.
+
+*Dorf-K.* rom. Anlage, der OTurm jetzt zwischen Lhs. und Chor; der
+letztere spgot. erweitert; das Innere 1699 nach Verhaeltnissen reich
+dekoriert. -- Spgot. _Altarwerke_ 1487, 1519. Das erstere vom Saalfelder
+"Meister der Baldachine". -- Aussen _Gedenktafeln_ von 1367,
+Sandsteinreliefs.
+
+_NEUNKIRCHEN A. BR._ OFranken BA Forchheim.
+
+*Pfarr-K.* (1314-1555 zu einem Augustinerstift). Unsymmetrisch 2sch., d.
+i. Hauptschiff (mit bar. Flachdecke) und niedrigeres noerdl. Ssch. mit
+Rippengwbb. Im W Turm aus 13. Jh. mit romanisierenden Bogenfriesen, die
+8seitigen Obergeschosse spgot. -- Im Innern _Steinfigg._ der hh. 3 Koenige
+und der h. Jungfrau um 1400; _Marientod_, derbes Holzrelief um 1500;
+_Marienstatue_ des Nebenaltars um 1500. _Grabsteine_ 14. und 15. Jh.,
+darunter ein kniender Schwanenritter; Wolfram v. Egloffstein Rotmarmor
+1459. _Epitaph_ mit Schutzmantelbild, Speckstein und farbige Einlagen,
+feine Arbeit aus 1. H. 16. Jh. _Epitaphe_ Buttenberg 1600, Stauffenberg
+1698. Zahlreiche _Gemaelde_ 16. Jh., darunter Uebertragungen des Duererschen
+Marienlebens. Aussen _Oelberg_ roher Art.
+
+*H. Grab-Kap*. mit reichem Wappenportal um 1700, sonst einfach.
+
+*Rathaus* 1718, unbedeutend. -- *Stadttore* E. 15. bis E. 16. Jh., z. T.
+mit schoenen Wappensteinen.
+
+_NEUSALZA._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Kirche* der boehmischen Exulanten 1679, unerheblich.
+
+*Stadtanlage* und Wohnhaeuser kulturhistorisch von einigem Interesse.
+
+_NEU-SCHOeNFELS._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Schloss* 1524; Runderker in fein durchgebildeter Fr.Renss.; darf er in das
+Datum 1524 eingeschlossen werden?
+
+_NEUSES._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* Hochgot. Chor mit Kreuzgwb. Aeltere Teile vielleicht noch aus
+rom. Zeit. Umbau 1785.
+
+_NEUSITZ._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Dorf-K.* 1723. -- _Schnitzaltar_, bez. 1515, in der Bemalung gut erhalten,
+irrig der Saalfelder Schule zugeschrieben, eher Arbeiten eines Schnitzers,
+der fluechtig durch _Riemenschneiders_ Werkstatt gegangen.
+
+_NEUSORGE._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Schloss,* erb. um 1720 von General v. Arnheim. Grossartige Anlage in
+Hufeisenform. Im Garten geruehmte dekorative _Skulpturen_ von _Gottfr.
+Knoeffler_.
+
+_NEUSTADT._ RB Cassel Kr. Kirchhain.
+
+*Pfarr-K.* S. Johannes. 1502. Hallenkirche mit nur 1 Ssch., welches
+bedeutend schmaeler. Infolgedessen wachsen die Rippen aus den schlanken
+runden Schaeften in ungleicher Hoehe hervor, gegen das Msch. erheblich
+tiefer. -- _Sakramentshaeuschen_ spaetestgot., turmartig aufgebaut, Arbeit
+gering. -- Spgot. _Fluegelaltar_. -- Aussen am Chor schoener ikonischer
+_Grabstein_ des Ritters v. Fischbach und seiner Frau {~DAGGER~} 1448, ausgefuehrt
+spaeter.
+
+*Toten-Kap.* 1576, noch got.
+
+*Schloss.* Spgot. und Renss. Ohne Interesse.
+
+Daneben *Junker Hansens Turm*. Rundbau von ca. 50 m Hoehe, huebsche Kroenung
+in Fachwerk.
+
+*Wohnhaus* in der Naehe der Pfarr-K. Erdgeschoss Stein, reiche Fr.Renss.,
+Oberbau aus Fachwerk juenger.
+
+_NEUSTADT A. MAIN._ UFranken BA Lohr.
+
+*Pfarr-K.* (ehem. Klst.-K.) erb. M. 12. Jh. Verlaengerung des Chores
+nachgot. um 1616, Brand 1857 und danach freie Wiederherstellung durch _H.
+Huebsch_; bis dahin eine der bedeutendsten rom. K. Unterfrankens. -- Gr.
+kreuzfoermig, der Chor nach Hirsauer Art ehemals mit Nebenchoeren (jetzt
+Turmuntergeschosse; unzugaenglich). Lhs. flachgedeckte Basilika mit
+Stuetzenwechsel, je eine Arkadengruppe unter einem Blendbg.
+zusammengestellt; die Hoehenverhaeltnisse aus Missverstaendnis der ihm
+mitgeteilten Masse durch _Huebsch_ gesteigert. Alt die ganze NMauer, die
+zwei Turmuntergeschosse und einige der steilen attischen Basen. In der
+Sakristei wertvolles _Epitaph_ von 1381. -- _Grabsteine_ an den
+Langhauswaenden von gutem Mittelschlag. -- Aussen eingemauerte bedeutende
+Reste von frgot. _Skulpturen_ (um 1300), St. Martinus, S. Maria, S.
+Gertraudis und Karl der Grosse, nebst Kentauren, Drachen u. a. unter einer
+Blende zusammengestellt.
+
+*Klst.-Gebaeude* gleichzeitig mit der Chorerneuerung, ganz Ruine. Reiche
+Masswerkfenster des Kreuzgangs erhalten.
+
+_NEUSTADT A. D. SAALE._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Kloster-K.* Die Pfll. der NSeite haben rom. Kaempferplatten. Aus ihnen
+laesst sich eine flachgedeckte Basilika von 8 Arkaden, ohne Qsch.,
+rekonstruieren. Das noerdl. Ssch. spgot. eingewoelbt, wobei je ein Pfl.
+alternierend ausgebrochen wurde. Im 17. Jh. das suedl. Ssch. beseitigt und
+mit dem Msch. zu einem grossen flachgedeckten Hauptschiff zusammengezogen.
+Am Suedportal 2 rom. Loewenkoepfe aus Metall. -- Die zahlreichen
+_Barockaltaere_ Mittelgut; ebenso die (stark uebertuenchten) _Epitaphe_ des
+16. Jh.; besser eines von 1669.
+
+*Pfarr-K.* 1795, 1832. Maechtige korinthische Sll. tragen die Decke und
+sondern schmale Ssch. ab. Originelle Choranlage. Die 1/2kr.
+Saeulenstellung, mit der das Msch. schliesst, tangiert mit einer
+Kreisstellung, die den Altar enthaelt. Das Aeussere denkbarst nuechtern. --
+Pfarrhaus mit feinem Renss.-Portal.
+
+Reste der ma. *Umfestigung*; unerheblich bis auf das _Hohetor_ (1578), das
+zu den maechtigsten Exemplaren seiner Gattung gehoert; der obere Teil im
+Dreissigjaehrigen Kriege zerstoert und danach etwas veraendert wieder
+hergestellt; die Hauptmasse des im Gr. rck. Baus durch Gurtgesimse 6mal
+geteilt; ueber dem vierten ein kleiner Erker; Satteldach mit
+Volutengiebeln.
+
+In der Naehe *Schloss Neuhaus* 1767 von _Heinrich Todesco_ fuer Herrn v.
+Borrie; bmkw. innere Ausstattung.
+
+_NEUSTADT A. D. ORLA._ Sachsen-Weimar Bezirksstadt.
+
+*Stadt-K.* E. 15. und A. 16. Jh. 3 Schiffe von gleicher Hoehe mit flacher
+Balkendecke; Chor gestreckt mit 3/8 Schluss; Netzgwb.; unter dem Chor ein
+ehemals offener Durchgang wie an den Stadt-K. von Jena und Kahla. Fenster
+3teilig mit reichem Masswerk. Im noerdl. Winkel zwischen Lhs. und Chor ein
+hoher Turm in der Art des Jenaischen. -- Formenreicher _Taufstein_ 1494. --
+Grosses _Altarwerk_ mit beiderseits gemalten Fluegeln aus 2. V. 16. Jh.
+(nicht von _Cranach_). Zahlreiche Grabsteine und Gedenktafeln.
+
+Hospital-K. got. und 1706. -- Gemaltes _Triptychon_ von 1495 (?). Got.
+_Schnitzfigg_.
+
+*Schloss.* Entstanden aus einem 1292 gegr. Klst. der Augustiner-Eremiten;
+sehr verbaut. Hintergebaeude 1674.
+
+*Rathaus;* spgot., bedeutend; der linke Fluegel der Marktfront ist der
+aeltere Teil (1465?), der rechte ein juengerer Anbau; dadurch der grosse
+Erker jetzt in die Mitte gerueckt; mit ihm gruppiert sich gluecklich die
+Freitreppe des Anbaus. Die Behandlung des Erkers hoechst charakteristisch
+fuer die spaeteste Gotik. Ebenfalls reich, doch wenig erfreulich, der grosse
+OGiebel. An der NFront wird das Dach von 1, an der SFront von 2 hohen got.
+Zwerchhaeusern durchbrochen. Im Innern mehrere Balkendecken bmkw., durch
+Rest. des 19. Jh. aussen und innen mehrfach veraendert. -- *Ratskeller,* 16.
+und 17. Jh. -- *Haus* der Familie Schweitzer, Marktstr. B 106, von 1574.
+
+_NEUSTADT._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Stadt-K.* aus 14. und 15. Jh., 1sch., entstellt. -- _Grabstein_ 1581 wird
+gelobt.
+
+_NEUSTADT._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+Wertvolle *Fachwerkhaeuser* um 1600.
+
+_NEUSTAeDTEL._ K. Sachsen AH Schwarzenberg.
+
+*Stadt-K.* aus A. 16. Jh., 1sch. mit 3/8 Chor. -- Bedeutender _Altarbau_
+aus Sandstein und Marmor A. 18. Jh., vielleicht von _J. C. Haehnel_.
+_Kanzel_, ausgezeichnetes Schnitzwerk.
+
+_NEUTZ._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Dorf-K.* Typische rom. Anlage etwa wie Talheim, huebsches kleines Portal
+mit eigentuemlichen Zuegen, die Oeffnung mit Perlstab umsaeumt, wie auf dem
+Petersberg, A. 13. Jh.
+
+_NIEBRA._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+Ansehnliche got. *Dorf-K.* -- Grosser _Schnitzaltar_ mit 4 Fluegeln.
+
+_NIEDER-ASPHE._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Dorf-K.* Spgot. symmetrisch 2sch. Hallenkirche. Aelterer OTurm, in dessen
+Erdgeschoss der Chor. Schoen gegliederter Holzhelm. 1902 nach W um 2
+Doppeljoche vergroessert und im Innern rest.
+
+_NIEDERDORFELDEN._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+*Burgruine.*
+
+_NIEDERELSUNGEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Dorf-K.* Rck. got. Schiff und rom. WTurm ohne Tuer; die jetzige
+Verbindungstuer zur K. juenger.
+
+_NIEDERFROHNA._ K. Sachsen AH Chemnitz.
+
+*Dorf-K.*, voll. 1519. Gute Architektur. Altarwerk von _Andr. Petzold_
+1690.
+
+_NIEDERFUeLLBACH._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* 2. H. 17. Jh. Aus dieser Zeit 4 _Grabsteine_ der Familie von
+Reitzenstein.
+
+_NIEDERGRAeFENHAIN._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* Von der ursp. rom. Anlage das Schiff und der turmtragende Chor;
+um 1500 der Chor erweitert und das Ganze eingewoelbt und zu stattlicher
+Wirkung gebracht; wohl von demselben Meister wie Geithain, Nenkersdorf,
+Roda.
+
+_NIEDERGURIG._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Schloss* um 1700 fuer Graf Luetzelburg. Am tiefen Hof zu beiden Seiten
+Wirtschaftsgebaeude, in der Achse das Wohnhaus, im Gr. quadr., in der Mitte
+stattliches Treppenhaus und Lichthof, die Frontbehandlung einfach. Unter
+den _Portraets_ eines von _Angelica Kaufmann_ 1786.
+
+_NIEDERHOLZHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Dorf-K.* Neubau nach Dreissigjaehrigem Krieg. Ausstattung zum Teil aelter
+und nicht ganz ohne Interesse.
+
+_NIEDERLICHTENAU._ K. Sachsen AH Floeha.
+
+*Dorf-K.* 1746 mit geringen rom. Resten. -- _Sandsteinaltar_ und
+_Sandsteinkanzel_ 1615, saubere Arbeiten derselben Hand. -- _Glocke_ 1464.
+
+_NIEDERLOeSSNITZ._ K. Sachsen. AH Dresden-N.
+
+*v. Minckwitzscher Weinberg.* Terrasse mit Wohnhaus, Lusthaus, Winzerhaus,
+Pavillon 1713-29.
+
+*Wackerbarths Ruhe.* Hauptgebaeude 1853 im Aeusseren umgestaltet, Kapelle
+1775 von _Knoeffel_, Jakobsturm 1743.
+
+*Weinberghaus Friedstein* 1771.
+
+_NIEDERMITTLAU._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Dorf-K.* 17. Jh., rom. WTurm, Schalloeffnungen mit Wuerfelknaufsaeulchen.
+
+_NIEDERMOeLLERN._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+*Dorf-K.* Der einfache rom. Bau mit Chorturm und Apsis im wesentlichen
+erhalten, wenn auch ohne Kunstformen. _Taufstein_ mit rom. Kuppa auf
+spgot. Fuss.
+
+_NIEDERMOeLLRICH._ RB Cassel Kr. Melsungen.
+
+*Kirchturm* spgot. Im Erdgeschoss der ursp. Altarraum.
+
+_NIEDERODERWITZ._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Pfarr-K.* 1719, im Typus von Bertsdorf, Hainewalde und Spitzkunersdorf,
+noch groesser und stattlicher (16,7 m breit), 3 Raenge Emporen. Einheitliche
+Ausstattung aus gleicher Zeit. -- _Pfarrhaus_ 1746.
+
+_NIEDEROPPURG._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O.
+
+*Kirche* 1694, durch korinthische Sll. in 3 Schiffe geteilt, die Ssch. mit
+flacher Decke, das Msch. mit hohem Spiegelgwb., derbe Stuckdekoration auf
+farbigem Grunde; wohl von Italienern ausgefuehrt, die damals viel an den
+thueringischen Hoefen beschaeftigt waren. Ausgezeichnet das schmiedeeiserne
+Gitter.
+
+*Schloss* 1708 fuer C. v. Rumohr auf der Stelle einer alten Wasserburg;
+gross, regelmaessig, in sehr nuechternen Formen. Die innere Ausstattung bis M.
+18. Jh.; Schmiedearbeiten, Tapeten, besonders Oefen bmkw.
+
+_NIEDERPLANITZ._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Dorf-K.* 1519, umgebaut 1587 als charakteristischer protestantischer
+Predigtsaal mit Emporen und ohne Chor, die hoelzerne Felderdecke mit
+biblischen Gemaelden. Bauherr der kurfuerstliche Rat und Professor in
+Wittenberg Dr. v. Beust. -- Bmkw. _Altaraufsatz_ aus Sandstein bez. 1592.
+_S. L._ (_Samuel Lorenz_). -- _Bildnisgrabsteine_ v. d. Planitz 16. Jh. --
+_Kelch_ 1656.
+
+_NIEDERPRETZSCHENDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Dorf-K.* 1731-33, zentrale Anlage, aehnlich der zu Lohmen, also in der
+Richtung George Baehrs; erbaut von _J. Ch. Simon_.
+
+_NIEDERRABENSTEIN._ K. Sachsen AH Chemnitz.
+
+*Dorf-K.* _Taufstein_ mit 13 reizenden knienden Kinderfiguren (vgl.
+Weissbach), 1595 von _Michael Hogenwald_. In der Sakristei Sandsteinreliefs
+vom ehemaligen _Altarwerk_, vermutlich vom selben Meister.
+
+_NIEDERROSSLA._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+Gutes Beispiel einer groesseren *Dorf-K*. des 18. Jh.; 3sch. mit Emporen;
+grosser 3 geschossiger Kanzelbau hinter dem Altar.
+
+_NIEDERRUPPERSDORF._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Schloss* (v. Nostitz) 1752 von _Andr. Huenigen_. Inneneinrichtung Rok. und
+Empire.
+
+_NIEDERSTEINBACH._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Dorf-K.* sprom., 1sch. mit eingezogenem Chor und 1/2 kr. Apsis. --
+[_Altarbehang_, Zeugdruck aus 15. Jh., jetzt im Dresdener Altert. Ver.].
+
+_NIEDERTREBRA._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* 1750. Gross und relativ reich; aufwaendiges Altar- und Kanzelwerk.
+
+_NIEDERWALGERN._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Dorf-K.* Roher rom. Bau aus A. 13. Jh. Rck. Sch. mit zwei kuppeligen
+Kreuzgewbb., schmaelerer quadr. Chor; am WTurm rippenlose spitzbg. Gwbb. --
+1898 durch Anbauten und Entfernung der Gwbb. im Sch. veraendert.
+
+_NIEDERZWEHREN._ Kr. Cassel-Land.
+
+*Dorf-K.* Der Chor im OTurm, einem huebschen und charaktervollen Vertreter
+seiner Gattung, erb. 1472, Helm mit Ecktuermchen nach Brand 1552, im
+Erdgeschoss Reste von _Wandmalerei_ aus der Erbauungszeit. Am Kirchhofe
+Wehrmauer mit Schiessscharten.
+
+_NISCHWITZ._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* Wesentlich 1752. Das _Altarbild_ von _Stefano Torelli_, einst
+weit und breit beruehmt.
+
+*Schloss,* erbaut fuer den Minister Gf. v. Bruehl von _J. C. Knoeffel_, im
+7jaehrigen Kriege zerstoert, seit 1778 wiederhergestellt. _Deckenmalerei_
+von _A. F. Oeser_. Vor dem Mittelbau 2 huebsche _Sandsteinfiguren_, Schaefer
+und Schaeferin, von _Gottfr. Knoeffler_.
+
+_NOeDA._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K.*, spgot. um 1500. -- _Grabstein_ einer Frau von Milwitz 1597;
+ausfuehrliche, saubere Darstellung des Kostuems.
+
+_NOHRA._ RB Erfurt Kr. Hohenstein.
+
+*Dorf-K.* wie Wolkramshausen. _Glocke_ 1. H. 13. Jh. (?) mit drei figuerl.
+Reliefs.
+
+_NORDECK._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Burgruine.* Die aelteren Teile rom.
+
+_NORDHAUSEN._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Dom* (Kreuzstifts-K.). Gegr. 961 von der Koenigin Mathilde als
+Nonnen-Klst., 1219 in Kanonikerstift umgewandelt. Der jetzige Bau:
+Ostpartie rom. und frgot., Lhs. spgot. -- Chor gestreckt rck. mit plattem
+Schluss (17,5 : 7,8 m). Der Raum wird durch einen breiten, auf schlichten
+Konsolen ruhenden Gurtbogen halbiert; ueber der oestl. Haelfte ein
+rippenloses Kreuzgwb. auf unterspitzen Schildbgg.; in der westl. Haelfte 2
+rck. Kreuzgwbb. mit fruehestgot. profilierten Rippen; der Triumphbogen
+unterspitz mit gerader Leibung. Schmale spitzbg. Fenster mit
+romanisierendem Gewaende; an der OWand zu Dreien pyramidal geordnet (sog.
+Dreifaltigkeitsfenster), am Gewaende Ruecksprung mit Saeulchen (Schaftringe,
+Knospenkaptt.). Unter dem Quergurt des Chors Kragstein mit Mondsicheln,
+wie in Maulbronn und Walkenried. Aussen an den Ecken Lisenen, die auf zirka
+4 m Hoehe abbrechen; unter dem Dach Bogenfries mit Diamantschnitt. Zu
+Seiten des Choreingangs erheben sich 2 schlanke quadr. Tuerme. Sie sind in
+drei, auch im Werkstoff unterschiedenen Abschnitten erbaut; die unteren
+haben im O kleine Kapp. Die geschilderten Bauteile vermutlich nach Brand
+1234, zuerst von einem noch in rein rom. Formanschauung lebenden Meister,
+dann von einem gotisierenden, der aus Walkenried kam (neben mehreren
+anderen Anklaengen die Halbmondkonsolen der Quergurte). -- Unter dem Chor
+rom. _Krypta_ aus M. oder 2. H. 12. Jh. Sie erstreckt sich nur ueber die
+westl. Haelfte des jetzigen Oberbaues. Die Gwbb. graetig zwischen breiten
+Gurten, staemmige Wuerfelknaufsaeulen; Treppen fuehren in den Unterbau der
+Tuerme. -- Das gegen M. 14. Jh. voellig erneuerte, im 15. vollendete (oder
+ueberarbeitete?) _Langhaus_ geht zu groesserem Massstab ueber. Im Gr. 26,5:32
+m. Hallensystem mit etwas breiterem Msch.; 5 Joche; Pfll. 8eckig mit
+Buendeldiensten, an den Kapitellen krauses Laubwerk; Netzgwbb. etwa A. 16.
+Jh.; an den Fenstern reiches Fischblasenmasswerk; das Hauptportal am oestl.
+Ende des suedl. SSch.; die WFront, der Tueren entbehrend, war nicht
+Schauseite. Der hohe OGiebel verdeckt die rom. Tuerme. -- _Hochaltar_ mit
+Statuen aus Holz, 1726. -- _Sakramentshaeuschen_ 1455. -- _Chorgestuehl_ E.
+14. A. 15. Jh., ueberladen mit ornamentalen und figuerlichen Schnitzereien
+wenig gewaehlten Geschmackes. An den Waenden des Chors 6 _Steinstatuen_, 3
+maennliche und 3 weibliche, in fuerstlicher Tracht, ihrer Bestimmung nach
+den Stifterbildern des Naumburger Doms zu vergleichen, jedoch die Personen
+nicht gesichert; Entstehungszeit E. 13. bis A. 14. Jh.; von einem
+(lokalen?) Meister, der an Herstellung von Grabfiguren gewoehnt gewesen
+sein mag; die Koerperformen ganz ungenuegend, die Gewandmotive gekuenstelt;
+belustigend die Humoresken an den Kragsteinen (in den Gegenstaenden zum
+Teil mit dem sog. Physiologusfries des Strassburger Muensters
+uebereinstimmend). -- An der O-- und WWand des Lhs. Statuen des 17. Jh. ohne
+Wert. -- _Ikon. Grabsteine_: 2 aus 14. Jh., 5 aus 16. Jh. -- _Kreuzgang_,
+nur geringe Reste, rom. 12. Jh. mit spgot. Umbau.
+
+*Frauenbergs-K.* (Klst. S. Mariae novi operis). Einheitlicher, aber im
+Detail zurueckgebliebener Bau des fr. 13. Jh. (rest. von _Zeller_ 1912).
+Rom. Pfeilerbasilika von einfacher Formenbehandlung. Gr. normal
+kreuzfoermig 38 m lang, 6 Arkaden auf einfachen quadr. Pfll., die Kaempfer
+aus Platte und Schmiege. Die Nebenapsiden am Qsch. abgebrochen. Keine
+Krypta. -- _Hochaltar_; Schnitzwerk von 1459 (die ueberlieferte Inschrift
+nicht mehr vorhanden); im Mittelschrein Kreuzigung, an den Seiten je 4
+Gruppen aus der Passion in frei herausgearbeiteten Gruppen; das
+ornamentale Beiwerk zerstoert. -- _Kanzel_ und _Taufgestell_ 1768. -- An der
+suedl. Aussenwand _Grabstein_, 1370 mit eingeritzter Figur _Klostergebaeude_
+verbaut, Kreuzgang abgebrochen.
+
+*Nikolai-K*. Spaetgot. Hallenkirche ohne Bedeutung. Der Unterbau der
+turmlosen WFassade einfachst rom. -- _Hochaltar_ um 1600, wahrscheinlich
+ein Hauptwerk des Nordhaeuser (spaeter vornehmlich in Magdeburg taetigen)
+Bildhauers _Christoph Kapup_, erst 1646 zusammengesetzt von _Joh. Duck_.
+Alabasterbau reich mit Reliefs und Statuetten besetzt. -- _Kanzel_ und
+_Taufgestell_ 1588. -- Umfangreiches _Marmorepitaph_ des Dr. Conrad
+Frommann {~DAGGER~} 1683 mit Relief der Grablegung. -- _Epitaph_ der Elisabeth
+Stromer {~DAGGER~} 1596 in Form eines gemalten Fluegelaltars; die Gemaelde ohne
+Bedeutung. -- Weitere _Grabdenkmaeler_ 1664, 1676, 1774. -- Bronzene
+_Epitaphplatte_ von 1577. -- Im suedl. Ssch. Maria auf der Mondsichel,
+spgot. _Schnitzwerk_. -- 9 _Kelche_, der aelteste 1351, die anderen 15. bis
+17. Jh.
+
+*Blasien-K.* Unregelmaessiger Gemengbau. Das stattliche got. Sch. mit
+gestrecktem, aus Achteck geschlossenem Chor deutet auf bedeutendere
+Bauabsichten (Masswerk teils geometrisch, teils Fischblasen); indessen
+kamen vom Lhs. nur 3 Joche zur Ausfuehrung (Hallensystem), so dass der
+sprom., von 2 wohlgegliederten Achtecktuermen ueberstiegene WBau geschont
+blieb. _Hochaltar_ und _Gestuehl_ 1735. -- _Kanzel_ 1592. An den 6
+Bruestungsfeldern _Reliefs_. -- Reich geschnitztes hoelzernes _Epitaph_ des
+Cyriacus Ernst 1585. -- _Alabastergrabmal_ W. v. Eberstein 1700. --
+_Grabgemaelde_ 1592. -- _Epitaphgemaelde_ fuer Ursula Meienburg von _L.
+Cranach d. Ae._ 1529. -- _Desgl._ fuer Michael Meienburg {~DAGGER~} 1555, grosse
+bedeutende Arbeit von _L. Cranach d. J._ bez. 1558, Auferweckung des
+Lazarus unter Assistenz der Reformatoren und der Familie M.
+
+*Petri-K.* Der gerade geschlossene Chor in romanisierender fr. Gotik. Das
+Lhs. im Hallensystem, 14. Jh., oefters umgebaut und geflickt. -- _Kanzel_
+reiche Renss. E. 16. Jh. -- Bronzener _Taufkessel_ 1429; an der Wandung 16
+Heiligenreliefs, als Traeger 4 Maenner in der Zeittracht; rohe
+Handwerksarbeit bez. _Mester Tile_. -- _Alabasterepitaph_ mit lebensgrosser
+Figur des Stadtschreibers Joh. Pfeiffer {~DAGGER~} 1552.
+
+*Altendorfer K*. Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.,* um 1350. Ungewoehnlicher
+Weise 3sch. Hauptschiff polyg., Nebenschiffe platt geschlossen.
+Nonnenempore Suedschiff. Das Ganze sehr entstellt.
+
+*S. Jakobi-K.* 1744 an Stelle eines rom. Baues.
+
+*Kirchhof S. Cyriaci*. Im 18. und 19. Jh. gruendlich umgebaut. In der
+Kapelle bmkw. _gravierte Grabplatten_, darunter die bedeutendste fuer die
+Brueder Segemund 1412; die anderen Platten beziehen sich auf Personen, die
+zwischen 1394 und 1397 starben; sie scheinen alle aus derselben
+(niederdeutschen? niederlaendischen?) Werkstatt zu stammen. -- [3 andere
+Hospize mit Kapellen, S. Martin, S. Georg, S. Elisabeth, sind
+untergegangen, ebenso die 3 Bettelordenskirchen der Stadt. Dem
+Martinsstift gehoerte eine kunstgeschichtlich wichtige Reihe gravierter
+_Messingplatten_ (Gedenktafeln der Familien v. Urbach und v. Werther) aus
+E. 14. Jh., nicht flandrisch, sondern aus einer thueringischen Werkstatt;
+jetzt im Museum, wo auch andere Kunstwerke aus den Kirchen der Stadt.]
+
+*Rathaus.* 1608-10 auf aelterem Gr. Im Erdgeschoss eine Laube von 6
+Bogenoeffnungen und polyg. Treppenturm. In den zwei Obergeschossen rck.
+gestuerzte Kuppelfenster. Umgebaut 1733 und 1883. Einige Gemaecher des 17.
+Jh. erhalten. -- *Ratskeller* 1710.
+
+_NORDHEIM._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche* 1710-11, 1sch. mit rck. Chor, bmkw. durch die reiche innere
+Ausstattung. Grosser Altarbau bez. 1718. Zahlreiche _ikon. Grabsteine_ aus
+2. H. 16. Jh., die meisten von der Hand des Meisters _I H_ (vgl.
+Meiningen, Bibra, Ellingshausen). _Bronzeplatte_ fuer Caspar v. Stein,
+gegossen 1633 von _Georg Werter_ aus Coburg. Groessere _Epitaphe_ der
+Familie v. Stein 1706, 1745. -- Befestigter Friedhof mit 4 Gaden, bez.
+1583.
+
+*Schloss.* Alte Wasserburg des 16. Jh. Fassade 1707. -- *Haeuser* in
+geschnitztem Fachwerk 1613, 1710, 1754.
+
+*Dorftor* mit Steinschem Wappen.
+
+*Rathaus* A. 18. Jh. Der bescheidene baeuerliche Fachwerkbau wirkungsvoll
+gemacht durch eine zweifluegelige Freitreppe mit Laube.
+
+_NORDHEIM._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Dorf-K.* bar., mit got. Chor. -- Schnitzbild der _Pietas_ um 1500, bei
+starken Missgriffen in den Proportionen doch ein bedeutender Wurf.
+
+Ehem. fuerstbischoefl. *Amtshaus,* schmucker Renss.-Bau um 1600. An einem
+anderen Hause _Steinmadonna_ um 1350.
+
+_NORDHEIM V. D. RHOeN._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+*Dorf-K.* Turm frgot., Sakristei 15. Jh. Chor und Langhaus 1696. Reste der
+alten Friedhofsbefestigung. Anziehendes Architekturbild.
+
+Im Dorfe 2 v. d. Tannsche *Schloesser,* das eine, der sog. Judentempel, im
+Grund 14. Jh., das andere einfacher Bau von 1640.
+
+Ehem. *Zehenthaus.* Mit originellen Schnitzereien. 17. Jh.
+
+Reste der alten *Befestigung*.
+
+*Sebastians-Kapelle.* Erb. 1636. Gute _Holzfigur_ des hl. Sebastian A. 16.
+Jh. Sehr originelle Darstellung des _Abendmahls_ mit 30 cm hohen
+Holzfiguerchen, M. 15. Jh.
+
+_NORDSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Cassel.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.* Die Kirche 1sch. mit 5 Kreuzgwbb. ohne
+charakterisierten Chor. Die 2 westl. Joche fruehest got., noch M. 13. Jh.,
+die 3 oestl. spgot. 15. Jh.; ehemals im W Nonnenemporen. Der WTurm aelter
+als die K., anscheinend Wehrbau.
+
+_NOSCHKOWITZ._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Schloss.* Wesentlich 17. Jh. Stattliche Anlage, in den Kunstformen
+spaerlich.
+
+_NOSSEN._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Kirche* 1719, von Interesse die eingebauten Portale aus Kloster
+Altenzelle, sprom. um 1230, gleichzeitig, doch in verschiedenen
+Schultraditionen, das mit offenem Bogenfeld aus thueringischer, das andere
+aus fraenkischer Tradition.
+
+*Schloss.* 1185 erste Nennung; 1512 der Trakt gegen NO; 1556 das "alte
+Haus" mit sehr gut behandeltem Tor; 1628 Suedseite, wohl von einem Schueler
+_Paul Buchners_; 1667 gruendliche Umgestaltung der ma. Teile.
+
+_NOSTIZ._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* 1679. Die huebsche Inneneinrichtung gleichzeitig, fortgesetzt A.
+18. Jh. -- v. Zieglersche _Denkmaeler_.
+
+_NOeTHNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Schloss.* Einfacher Bau des 17. Jh. Das Innere 1745 neu eingerichtet. Der
+aus der Lebensgeschichte Winckelmanns bekannte Bibliotheksaal nicht mehr
+in seiner Gestalt von damals.
+
+_NOTTLEBEN._ Pr. Sachsen Kr. Erfurt.
+
+*Dorf-K.* 1521. Der spgot. _Schnitzaltar_ wird zu den besten des Gebietes
+gerechnet.
+
+
+
+
+_O_
+
+
+_OBBACH._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Schloss.* Aelterer dreigeschossiger Bau mit Freitreppe E. 17. Jh.
+Westfluegel stattlich in Sandstein, dreigeschossig, 1746 bis 1747, in der
+Richtung _Balth. Neumanns_.
+
+_OBERAILSFELD._ OFranken BA Pegnitz.
+
+*Pfarr-K.* 1760.
+
+_OBERAUFSESS._ OFranken BA Ebermannstadt.
+
+*Schloss.* 1690.
+
+_OBERBIMBACH._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+*Dorf-K.* Neuzeit. Rom. OTurm, im Erdgeschoss rundbg. rippenloses Kreuzgwb.
+-- Spgot. _Schnitzaltar_. -- Kirchhofsmauer mit Schiessscharten und 2
+Rundtuermen.
+
+*Burgruine.*
+
+_OBERBOBRITZSCH._ K. Sachsen AH Freiberg.
+
+*Dorf-K.* 18. Jh., WTurm 14. Jh., Abschluss mit 4 Giebeln und Dachreiter. --
+Das 6fluegelige _Altarwerk_ bez. 1521 gehoert zu den bedeutendsten des
+ganzen Landes, die Gemaelde von demselben liebenswuerdigen Freiberger
+Meister, dem man in Seifersdorf, Hennersdorf und Dippoldiswalde begegnet.
+
+_OBERCRUMPA._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Kirche.* Eine der merkwuerdigsten des Kreises. Der eigentuemliche Gr.
+erklaert sich aus dem 1751 vorgenommenen Umbau einer rom. Kreuzkirche. Die
+gerade OWand mit 3 rom. Fenstern und die Qsch.Fronten mit rom. Portalen
+erhalten. 1751 wurde die Vierung 8eckig umgestaltet und mit Kuppel
+versehen, das Altarhaus abgeeckt u. a. m. Es ergibt sich eine aussen und
+innen mehrfach und mit guter Wirkung abgestufte Gruppe.
+
+_OBERCUNNERSDORF._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* Vergroessert 1691 und 1749. Ausgedehnte, gut angeordnete Emporen.
+-- Die _Denkmaeler_ des Kirchhofs mit Aufwand.
+
+_OBERDUeRRBACH._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* Klassizistisch 1816. Ausstattung A. und M. 18. Jh.
+
+_OBEREICHSTADT._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Anlage rom. Der tuerlose WTurm in gleicher Breite mit dem Schiff
+und gegen dieses mit Doppelarkade geoeffnet; aus Umbau 14. Jh. die
+3fenstrige OWand; weiterhin barockisiert. Im bar. Kanzelaltar gute spgot.
+_Schnitzbilder_.
+
+_OBEREISENHEIM._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+Nicht uninteressant die Reste der ehem. *Marktbefestigung*, ein Rundturm
+bez. 1536.
+
+_OBERELLEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche.* Wesentlich 16. und 17. Jh., Turm im O; rom. WPortal, im
+_Bogenfeld_ Christus in der Glorie und 2 kniende Figg.; rom.
+Kaempfergesimse am got. erneuerten Triumphbg.
+
+*Herrenhaus* got. und renss. Wappentafel 1595 (v. Hanstein). Obergeschoss
+in Holzfachwerk.
+
+_OBERESSFELD._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Pfarr-K.* in spaetem Rok. Gleichzeitiges _Deckenbild_ von _J. P. Herrlein_
+1777 (vgl. Markershausen).
+
+_OBEREUERHEIM._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+Stattliche *Dorf-K.* mit Stuckaturen um 1750. OTurm um 1600. Gleichzeitige
+flotte Inneneinrichtung.
+
+*Schloss Euerburg* (v. Hessberg) 1571-1591. Hufeisenanlage. Eingangstuer mit
+korinthischen Saeulen und Reliefs.
+
+_OBERFLADUNGEN._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+*Dorf-K.* von 1691, im Innern mit feiner Wandgliederung. _Kelch_ 15. Jh.
+
+_OBERGERSDORF._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Dorf-K.* Got. Mauerteile, wesentlich nach 1750. Das Innere sauber, mit
+Felderdecke und Emporen. -- Reste eines wertvollen gemalten _Fluegelaltars_
+um 1550, vielleicht von _Andreas Dressler_ in Kamenz. -- Charakteristisch
+zopfige _Denkmaeler_ von guter Qualitaet.
+
+_OBERGREISLAU._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Spuren, darunter ein Saeulenportal, im Tympanon das Lamm
+und die Evangelistenzeichen.
+
+_OBERGRUeNBERG._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Dorf-K.* Umfassungsmauern rom. Der quadr. Chor mit frgot. Gwb., darueber
+Turm mit rom. Kuppelfenstern.
+
+_OBERHASEL._ Sachsen-Altenburg Kr. Roda.
+
+*Dorf-K.* -- _Schnitzaltar_ vom Saalfelder "Meister der Baldachine",
+trefflich erhalten.
+
+_OBERKAUFUNGEN_ s. Kaufungen.
+
+_OBERKOTZAU._ OFranken BA Hof.
+
+*Pfarr-K.* Got. mit Benutzung rom. Mauern. Im Chor Kreuzrippengwb., im
+Lhs. Netzgwb. WTurm 1688. -- _Altar_ mit gut geschnitzter Kanzel 1691.
+Zahlreiche _ikon. Grabsteine_ meist 2. H. 16. Jh. -- *Schloss,* grosser
+Komplex, ueberwiegend aus 18. Jh.
+
+_OBERLAURINGEN._ UFranken BA Hofheim,
+
+*Dorf-K.* wesentlich 1705 mit frgot. Turmchor. _Kanzel_ 1705, reich mit
+Reliefs besetzt. 4 _Grabsteine_ der Hutten und Wetzenhausen, 17. Jh.
+
+_OBERLEINACH._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* Rom. Lhs., 1608 erhoeht, 1723 erweitert. An der SSeite
+schmuckreiches Portal, E. 12. Jh., zweimal abgestuft, an den Bogenlaeufen
+stilisiertes Rankenwerk. -- Huebsche _Sakramentsnische_ um 1400,
+gleichzeitige _Steinfig_. am Emporenaufgang. Guter klassizistischer
+_Taufstein_.
+
+_OBERLICHTENAU._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Dorf-K.* 2. H. 17. Jh., verschoenert unter Chr. v. Holtzendorff 1742.
+Charakteristische Sandsteindenkmaeler des 18. Jh.
+
+*Schloss* samt dem reich ausgestatteten Park angelegt von Chr. v.
+Holtzendorff, im 7j. Kriege verwuestet. Im Innern noch einige mit Aufwand
+dekorierte Raeume, der Saal im Obergeschoss um 1730, kleinere Zimmer im
+fortgeschrittenen Rok. (rest.). Im modernisierten Park Ueberreste von
+Kaskaden- und Brunnenfigg.
+
+_OBERLIND._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg.
+
+*Pfarr-K.* Der quadr. Chor mit Turm in der Anlage frgot., Lhs. 1455,
+ueberarbeitet 1748. -- Huebscher spgot. _Taufstein_. -- Von Interesse die
+wehrbaumaessige Ummauerung des Kirchhofs.
+
+_OBERLOeSSNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Bennoschloesschen* um 1600; quadr. Gr., 2 Geschosse, 2 Hauptgiebel und 2
+Zwerchgiebel; die innere Einteilung erhalten.
+
+*Hofloessnitz.* Wohnhaus um 1653. Das in seiner alten Einrichtung erhaltene
+Obergeschoss bmkw. Beispiel der Dekorationsweise des 17. Jh.
+
+*Spitzhaus* (Weinbergshaus) um 1650; quadr. Gr., 2 Geschosse, rundbg.
+Fenster, origineller Kontur durch das grosse geschweifte Dach mit
+Zentraltuermchen. Entstellende juengere Anbauten.
+
+*Haus Sorgenfrei* 1786 mit bmkw. Gartenhaus.
+
+*Meinholds Weinberg*.
+
+_OBERMASSFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche* 1634, innere Ausstattung 1785, 2geschossige Emporen auf jon. und
+korinth. Sll., Altar aus Stuckmarmor in Sarkophagform (aus der Schloss-K.
+zu Meiningen). -- Torturm, befestigte Kirchhofsmauer und 3 Gaden erhalten;
+einer bez. 1565.
+
+*Kapelle* an der Werrabruecke mit reichem Hennebergischem Wappenschild
+1534.
+
+*Pfarrhaus* 1638 (1688?).
+
+*Fachwerkhaeuser* von 1573, 1578, 1595.
+
+*Dorflinde*. Die Aeste des gewaltigen Baumes auf alter Pfeilerstellung,
+ringsum gemauerter Sitz und Messtisch mit 5 in die Platte vertieften
+Rundmassen bez. 1525.
+
+*Werrabruecke*, 5jochig, 16. Jh.
+
+_OBERMERZBACH._ UFranken BA Ebern.
+
+*Dorf-K.* Die einzige gut erhaltene K. des Bezirks. Rom. (1615 rest.),
+Quadr. Chor. Die Profile archaisch roh; ebenso das figuerliche Detail am
+Chorbogenkaempfer.
+
+_OBERNBREIT._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Prot. Pfarr-K.* 1731. -- _Moseskanzel_ 1696. Altargeraete augsburgisch 18.
+Jh.
+
+*Rathaus.* Stattlicher hoher Steinbau. Ueber dem rundbg. Tor Brandenburger
+Wappen 1563. Die Volutengiebel A. 17. Jh. -- _Baeckerhaus_ des 18. Jh. mit
+steinernem Verkaufstisch.
+
+_OBERNDORF._ Schwarzb.-Sondersh. LA Arnstadt.
+
+*Dorf-K.* Lhs. ursp. 3sch. flachgedeckte rom. Basilika, die Sschiffe
+abgetragen. OTurm ueber dem Chorquadrat. In reicheren Formen (E. 12. Jh.)
+eine rck. schliessende Chorerweiterung, Ecklisenen und Bogenfries, Teilung
+durch 1/2 Sll. mit attischen Basen und Wuerfel-Kaptt. Ueber das Mass einer
+Landkirche geht dieser Bau weit hinaus; was war seine Bestimmung?
+
+_OBERNEUKIRCH._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Dorf-K.* 1723, 1873 vergroessert. Schlichter grosser Saalbau (1500 Staende),
+Ausstattung um 1750. _Grabdenkmaeler_: v. Polenz 1609, v. Ponickau 1637,
+mehrere v. Haugwitz und v. Huldenberg 18. Jh.
+
+*Schloss* 18. Jh., sehr schlicht. Zahlreiche _Bildnisse_ der Frhr. v.
+Huldenberg.
+
+_OBERNSEES._ OFranken BA Bayreuth.
+
+*Kap. S. Rupert.* Das in der Literatur sich findende Erbauungsdatum 1080
+falsche Lesung von 1480; schlichter Bau mit got. Chor und bar. Lhs.
+
+_OBERODERWITZ._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* 1816 von _K. Ch. Eschke_, grosser Emporensaal in nuechternstem
+Klassizismus.
+
+OBEROPPURG b. Neustadt a. Orla. Sachsen-Weimar. *Dorf-K.* got., maechtiger
+Turm mit 4 Schuetzenerkern.
+
+_OBERPESTERWITZ._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Dorf-K.* Charakteristischer Emporensaal aus der Zeit nach dem 30j.
+Kriege. -- Lebensvoller _Pastorengrabstein_ 1637. Auf dem Kirchhof Gruft
+der Familie Opitz 1770.
+
+_OBERREICHENBACH._ OFranken BA Hoechstadt.
+
+*Dorf-K.* mit quadr. Chorturm; ein Zeichen alter Gruendung.
+
+_OBERREINSBERG._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Schloss.* Zeigt in seinen Teilen alle Wandlungen des Befestigungswesens
+und der Kunstformen 1500-1650.
+
+_OBERROSPHE._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Dorf-K.* Spgot. flachged. Schiff, schmaelerer gewoelbter polyg. Chor.
+
+_OBERROTTENBACH._ Schwarzb.-Rudolst. LA Koenigsee.
+
+*Dorf-K.* _Schnitzaltar_ bez. 1498, Art des _V. Lendenstreich_.
+
+_OBERSCHWAPPACH._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Dorf-K.* Reicherer Bar.Bau 1. H. 18. Jh. -- Bmkw. Altaere aus M. und E. 17.
+Jh.
+
+*Schloss.* Sommersitz der Aebte von Ebrach. Erb. 1. H. 18. Jh. von _Joh.
+Leonhard Dientzenhofer_ (?), der Formcharakter nahe verwandt dem Klst.
+Obertheres. Gr. triklinienfoermig. Die langgestreckte Hauptfront gegen den
+Garten; 16 Fensterachsen; Aufbau in 2 Geschossen von niedrigen
+Proportionen; 3 flache, hauptsaechlich in der Dachanlage zur Geltung
+kommende Risalite. Ausgedehnter _Garten_ in 3 Terrassen, Treppen mit
+Brunnenbecken.
+
+_OBERSCHWARZACH._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+Fuerstbischoefl. *Jagdschloesschen* (Forstamt) um 1600.
+
+_OBERSEIFERSDORF._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* 1714, die 1753 gemalte Holzdecke von bedeutender Wirkung.
+
+_OBERSTREU._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+*Dorf-K.* Tuerme frgot. Langhaus 1614. Um die Kirche die nahezu vollstaendig
+erhaltene Befestigungsanlage mit zahlreichen Gaden des 16. und 17. Jh. --
+Reste der *Dorfbefestigung*.
+
+*Bildstock* vor dem Dorfe von 1448 mit eigentuemlich romanisierendem,
+verknotetem Saeulenbuendel. Der Aufsatz von 1551.
+
+_OBERTHERES._ UFranken BA Hassfurt.
+
+Ehem. *Benedikt-Abtei.* Gegr. 1047 von Suitger von Bamberg. Voelliger Umbau
+1715 ff. Die K. (voll. 1724) wahrscheinlich von _Joh. Greising_, 1809
+abgebrochen. Erhalten blieb (als Schloss) der Klosterbau, 3fluegelig,
+Verputz mit Sandsteingliedern in gediegener Behandlung. Von der
+unbedeutenden Stuckdekoration des Innern nicht viel erhalten. -- Ehem.
+Verwaltungsgebaeude 1696. -- _Rathaus_ 1727 und einige huebsche _Wohnhaeuser_;
+ueber einem Hoftor der Renss. effektvolle _Pietasgruppe_ des 18. Jh. --
+Originell aufgebauter _Bildstock_ 1630.
+
+_OBERWALGERN._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+Kleine, rohe rom. *Dorf-K.*
+
+_OBERWEIMAR._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+Ehem. *Cistercienser-Nonnen-Klst.,* M. 13. Jh.; Umbau 1361; sehr
+entstellt. Rom. Turm von aelterer Pfarr-K. Im W Nonnenempore auf gewoelbter
+2sch. Halle. An der SSeite ein verstuemmeltes hochgot. Portal; im Tympanon
+Relief des _Juengsten __ Gerichts._ -- _Doppelgrabstein_ des Grafen
+Friedrich von Orlamuende {~DAGGER~} 1365 und seiner Gemahlin Elisabeth. _Grabstein_
+des herzogl. Kindes Johann {~DAGGER~} 1519. -- _Altarbild_ von _Cranach d. J._ Reste
+von frgot. _Malerei_ in den Fensterleibungen.
+
+_OBERWIRBACH._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt.
+
+*Dorf-K.* rom., eingezogenes Chorquadrat mit Turm und 1/2 kr. Apsis.
+
+_OBERZELL_ b. Wuerzburg s. Zell.
+
+_OBHAUSEN S. PETRI._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* frgot. 2. H. 13. Jh. Das Schema unveraendert das landesuebliche
+rom. mit quadr. Turmchor, nur die spitzbg. Form der Fenster traegt dem
+neuen Stil Rechnung.
+
+_OBSCHITZ._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Dorf-K.* Rom. OTurm mit 1/2 kr. Apsis.
+
+_OCHSENFURT._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K.* Von einem Bau aus 2. H. 13. Jh. (gew. 1288) hat sich der in der
+NOEcke stehende Turm erhalten, ein schlanker 6geschossiger Aufbau, in den
+mittleren Etagen mit frgot., in den obersten wieder mit rom. Einzelheiten.
+Die ganze uebrige K. 2. H. 14. Jh. Gestreckter Chor mit 3/4 Schluss. Lhs.
+7jochige Hallenkirche, das Msch. betraechtlich ueberhoeht. Die niedrigen
+Strebepfll. koennten auf den Gedanken fuehren, dass ursp. eine Basilika
+beabsichtigt war und erst nachtraeglich Modifikation durch Ueberhoehung der
+Ssch. eintrat. Die 8eckigen Eckpfll. mit unveraendertem Profil in die
+Scheidbgg. uebergehend, Kreuzrippen auf Konsolen. Reiches geometrisches
+Masswerk, vereinzelt mit ersten Ansaetzen zur Fischblase. Steinerne WEmpore
+durch alle 3 Schiffe. -- Ganze L. 47 m. -- Der Hochaltar von 1612, der
+aehnlich dem in Frickenhausen war. 1892 durch neugot. Aufbau ersetzt;
+erhalten das grosse _Kreuzigungsrelief_. Die Seitenaltaere aus derselben
+Zeit, 1892 ebenfalls entfernt. -- Zierliches, nicht sehr grosses
+_Sakramentstuermchen_ 1496. Ausserdem _Sakramentsnische_ E. 14. Jh. --
+Bronzenes _Taufbecken_ mit reicher, nicht eigentlich lebendiger
+Gliederung; in vieler Hinsicht aehnlich dem von _Hermann Vischer d. _Ae. in
+Wittenberg von 1457 (der von _Riemenschneider_ gefertigte Deckel nicht
+mehr vorhanden). -- _Chorgestuehl_ E. 14. Jh. (Bruestungswaende und oberer
+Abschluss neu). -- Auf der Fenstersohlbank des noerdl. Ssch. 3 _Steinstatuen_
+aus 2. H. 14. Jh. -- Bmkw. _Holzstatue_ einer schmerzhaften Muttergottes,
+geistreich in Bewegung und Gewandung, bei sehr verfehlten Proportionen, um
+1520. _Holzstatue_ des h. Nikolaus, _Riemenschneider_ nahestehend.
+
+Neben der Kirche *Michaelis-Kap.* ("Karner") bez. 1440, Messstiftung 1473,
+Gwb. 1492 (Inschr.). Der Erbauer _Hans Pauer_ war erster Polier bei S.
+Lorenz in Nuernberg. Zweigeschossige Anlage, wie sie namentlich in
+Mitteldeutschland fuer derartige Totenkapp. sehr verbreitet ist, ausgefuehrt
+mit mehr als gewoehnlichem Aufwand. Hauptgeschoss hoch, hell und klar mit
+fast ganz aufgeloesten Waenden, Sterngwbb. und WEmpore. An der Front
+doppelfluegelige Freitreppe und reiches Portal, im _Tympanon_ Juengstes
+Gericht in 2 Streifen. Auf dem Altar _Steinmadonna_, seitlich 2
+_Holzstatuen_, S. Michael und S. Sebastian, um 1500, effektvolle Arbeiten,
+von der Wuerzburger Schule unabhaengig.
+
+*Spital-K.* (Herz Jesu). Flachgedeckter spgot. Saal mit gewoelbtem Chor von
+1499. Im _Tympanon_ des WPortals die Liebeswerke der h. Elisabeth, um
+1450. -- _Spitalhof_ mit huebscher Laube in Holzarchitektur 1551.
+
+*Kapuziner-K.* 1664. 1sch. Gwbbau (Tonne). _Altarblaetter_ von _Onghers_.
+
+*Kap. S. Wolfgang.* Bez. 1463. -- _Hochaltar_ mit nicht ueblem Gemaelde 1699.
+Steinerne _Kanzel_ 1551.
+
+Die meist starke *Befestigung* aus 2. H. 14. Jh., zu einem grossen Teil
+erhalten. 2 Tore mit schlichten hohen 4eck. Tuermen (1567) bestehen noch.
+Die Mauertuerme rund.
+
+*Rathaus* 1497-1513. An den Schmalseiten Treppengiebel, an der laengeren
+Marktfront Freitreppe (unsymmetrisch), Uhrtuermchen, _Steinmadonna_ (1498)
+an der Ecke -- einfache Mittel zu huebscher Gesamtwirkung. Im Erdgeschoss
+Wachstube, Wage, Lagerhaus; im Obergeschoss Diele und Ratssaal.
+Tuerbeschlaege. Spgot. Tische und Schraenke. Messingener Eicheimer.
+Ortsmuseum.
+
+Stattliche Beispiele von *Amtsgebaeuden* aus 1. V. 16. Jh., ehemals
+domkapitelsche, sind das jetzige Rentamt und Bezirksamt. -- Am Marktplatz
+*Fachwerkhaeuser* A. 17. Jh. In der Spitalgasse gut durchgefuehrter Bar. Bau
+von 1717. -- Auf dem Markt _Ziehbrunnen_ von 1573. -- An der Landstrasse
+zahlreiche _Bildstoecke_.
+
+_OCHSENSAAL._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Kleiner, roher rom. Bau, bis auf die Fenster wohlerhalten.
+
+_OeDERAU._ K. Sachsen AH Floeha.
+
+*Dorf-K.* Geraeumige und durch klaren Gr. ausgezeichnete spgot. Anlage;
+weites Schiff (auf Gwbb. angelegt) mit massiven Emporen zwischen den
+eingezogenen Strebepfll. Gruendlich ueberarbeitet 1709-25. -- _Ausstattung_
+um 1720. -- -- _Orgel_ von _Gottfr. Silbermann_ 1727. -- _Grabstein_ des
+Pfarrers Paulus Odontius {~DAGGER~} 1605, mit guter Relieffigur. --
+
+*Rathaus* fr. Renss., veraendert 1785.
+
+_OHRDRUF._ Sachsen-Gotha Amtsstadt.
+
+*Michaelis-K.* 1760. Charakteristisch, protestantische Quer-K. Rck. von 27
+: 17,5, an 3 Seiten Exedren im Segmentbg.; in einer derselben, und zwar an
+der Langseite, der Altar- und Kanzelbau; auf der anderen Langseite der
+Turm.
+
+*Trinitatis-K.* 1709. Einfacher Emporensaal. _Grabstein_ 18. Jh.
+
+*Rathaus* 1546. -- *Schloss.* Einfache Fr. Renss. mit guten Einzelheiten.
+
+_OLBERNHAU._ K. Sachsen AH Marienberg.
+
+*Dorf-K.* 1639 und 1790. -- _Altargemaelde_ von _J. Finck_ 1648. Mehrere
+wertvolle _Kelche_, ein Augsburger bez. _A. L._ und ein Freiberger von
+_Samuel Klemm_.
+
+_OLDISLEBEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Benedikt.-Klst.* bis auf geringe rom. Reste (in das Gutshaus eingebaut)
+zerstoert. -- *Dorf-K.* spgot.
+
+_OLLENDORF._ Sachsen-Weimar BV Weimar.
+
+*Dorf-K.* spgot. und bar. -- Grosser _Kanzelbau_, die ganze Breite des Chors
+einnehmend, mit zahlreichen Figuren, 1700 von _Valentin Ditmar_ aus
+Erfurt.
+
+_OELSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Dorf-K.* rom., veraendert 1654. Rom. Tympanon.
+
+_OELSNITZ._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Stadt-K.* Unterbau der OTuerme aus 13. Jh. Aus wiederholten got. Umbauten
+ging die K. als unregelmaessig 2sch. Hallenkirche hervor. 1888 stark rest.
+
+_OEPFERSHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* 1718. Grosses, fuer diese Gegend ungewoehnlich reiches _Epitaph_
+des Bauherrn Reichsfreiherrn v. Auerochs {~DAGGER~} 1731. -- _Bildnisgrabstein_ Hans
+Wilh. v. Hassberg {~DAGGER~} 1555.
+
+_OPPERSHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Langensalza.
+
+*Dorf-K.* spgot. mit rom. OTurm.
+
+_ORB._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Stadt-K.* spgot. Hallenkirche, 3 flachgedeckte Joche, ausgebauter
+polygon. Chor; dieser, der aelteste Teil, um 1400. Das Hauptportal auf der
+NSeite mit massivem Schutzdach auf Kragsteinen; reiche Beschlaege. Aussen an
+der Sakristei unter zierlichen Baldachinen zwei _Statuen_: Schmerzensmann
+(tuechtiges Mittelgut, um 1450), Madonna (gering). Innen _Grabfigur_, 1354.
+-- _Heiliges Grab_ um 1500. -- Aus derselben Zeit stark uebermalte
+_Wandmalerei_. -- Sonstige innere Ausstattung 1683.
+
+_ORLAMUeNDE._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Stadt-K.*, uebel verbaut. -- Grabsteine, Gedenktafeln usw. ohne besonderen
+Wert.
+
+*Rathaus* 1493, Uhrturm 1670
+
+*Burg.* Der aelteste Teil, wohl aus der Ottonenzeit, die "alte Kemnate",
+ein Kastenbau von kolossaler Mauerstaerke, der Eingang (fuer Leiter) 10 m
+ueber dem Erdboden, in den oberen Stockwerken kleine rundbg. Fenster.
+
+_ORTRAND._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Stadt-K.* Erneuerungsbau 1563 in verkommener Sp.Gotik, 3sch.
+Hallenkirche, die Gwbb. nicht ausgefuehrt. Ueber dem rck. Altarhaus huebscher
+Bar. Turm 1730. Tuerbeschlaege 1627.
+
+*Friedhofs-Kap*. mit Epitaph v. Luettichau 1548.
+
+_OSCHATZ._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+Aegidien-K. Neubau nach Zerstoerung durch die Hussiten 1443; weitere Braende
+1616 und 1842; nach dem letzten von _Heideloff_ mit Willkuer rest. --
+Hallenkirche von 3 fast gleich breiten Schiffen in 5 Jochen. Ausladender
+Hauptchor, rueckspringende Nebenchoere, beide aus 8Eck geschlossen. Die
+Nebenchoere in zwei Geschossen. Unter dem Schluss des Hauptchors eine als
+regelmaessiges 8Eck gestaltete Krypta; Stern gwb. auf Mittelpfl.; Zugang
+durch 5 Portale. Am Aeusseren zeigen die Strebepfll. Absicht sehr reichen
+Schmuckes, der aber nicht fertig wurde. Das Lhs. voellig entstellt. 2
+stattliche WTuerme. -- Von der ma. _Ausstattung_ wenig uebrig: 3 Halbfigg.
+von einem h. Grab um 1450, Altarkruzifix um 1400, Grabdenkmaeler der
+Sp.Renss.
+
+*Franziskaner-K.* Erster Bau 1246, wovon die NMauer (ohne die modernen
+Strebepfll.). Zweiter Bau 1381-1428 als 1sch. Saal. In einer dritten
+Bauzeit, E. 15. Jh., nach S. erweitert und eine symmetrisch 2sch.
+Hallenanlage geschaffen. Infolgedessen der Chor nicht mehr in der
+Mittelachse. Unbedeutender 8eck. Turm im SWWinkel am Chor. -- Grosser
+_Taufstein_ aus Porphyr ca. 1381. [Kleiner gemalter Fluegelaltar und
+mehrere Holzstatuen im Dresdener Altert.-Mus.] -- Die Klst. Gebaeude nur aus
+aelteren Abb. bekannt.
+
+*Gottesacker-K.* 1583. Saal mit 3/6 Schluss. Die Fenster noch got., auch
+mit Masswerk. Huebsch behandelte hoelzerne Empore im W. Unter den
+_Denkmaelern_ ist das der Susanna Taucher {~DAGGER~} 1622, junge Frau mit
+Wickelkind, eine tuechtige, lebensvolle Arbeit.
+
+*Rathaus* 1537 von Bastian Kramer, vielfach veraendert. Bmkw. die
+Freitreppe mit offener Laube ueber dem Podest, Fr.Renss, im Stil des
+Dresdener Georgentors. Ratsstube 1545, rest. 1884.
+
+*Brunnen* 1588 von _Gregor Richter_.
+
+*Schlossruine Osterland*.
+
+_OSCHAeTZCHEN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Dorf-K.* 1686, Lehmfachwerkbau, bmkw. nur durch seine, fuer die Epoche
+nach dem 30jaehrigen Kriege bezeichnende Aermlichkeit. -- _Schnitzaltar_ E.
+15. Jh. Ein _zweiter_, besserer, im Stall des Schulhauses.
+
+_OeSLAU._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* 1517. 1sch. mit 3/8 Schluss. Flachgedeckt. Von Interesse die
+Neueinrichtung aus 1. H. 17. Jh. An der N- und WSeite 2geschossige Empore
+mit ungewoehnlich reichem, wenn auch derb gearbeitetem figuerlichem Schmuck,
+Holz und Stuck; die Unterflaechen der Emporen sowie die Decke ebenfalls
+stuckiert in Quadratwerk. -- Aus derselben Zeit die _Kanzel_. _Chorbaenke_
+um 1700.
+
+*Herrenhof* 16. Jh. -- *Herrgottsmuehle,* am Muehlwerk Schnitzerei, bez.
+1617.
+
+_OSSA._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* Von der rom. Anlage des 12. Jh. erhalten: das Chorhaupt, A. 13.
+Jh. mit Turm ueberhoeht; die SWand des Lhs. mit Saeulenportal; die WWand. --
+_Ausstattung_ 1680. Verstuemmeltes _Altarwerk_ um 1490.
+
+_OSSLING._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Dorf-K.* 1803, gross, sehr nuechtern. Zahlreiche _Denkmaeler_ aus 18. Jh.
+
+_OSSMANNSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* relativ bedeutende spgot. Anlage, 1610 umgearbeitet. Taufstein,
+Kanzel usw. aus dieser und der naechsten Zeit.
+
+_OSTERBURG._ UFranken BA Neustadt.
+
+*Burgruine.* Die im Schutt gefundenen rom. skulptierten Zierglieder deuten
+auf einen reich behandelten Bau aus A. 13. Jh.
+
+_OSTHEIM._ UFranken BA Hofheim.
+
+*Pfarr-K.* Stattlicher WTurm 1678, Lhs. 1725. _Kanzel_ 1727. -- _Hochaltar_
+1774 mit entsprechendem Gemaelde von _Herrlein_. -- _Glocke_ 14. Jh.
+
+*Schmerzhafte Kap*. 1675, noch wesentlich got.
+
+_OSTHEIM V. D. RHOeN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Stadt-K.* 1615-19. Anlage 3sch., das Msch. (ohne eigene Beleuchtung) mit
+hoelzernem Tonnengwb., die Ssch. mit Flachdecke, zwischen die Saeulen der
+NSeite Emporen eingespannt, Fenster spitzbg., Turm ueber dem Altar. Das
+Aeussere einfach, Verputzbau, bis auf die 2 in ernsten, guten Renss. Formen
+ausgefuehrten Portale. -- Taufstein und Kanzel aus der Erbauungszeit. An der
+SWand ein eigentuemliches _Holzschnitzwerk_: Szenen aus der Geschichte
+Christi, in 4 Reihen uebereinander; sie sind aelter als die um 1738
+ausgefuehrte umrahmende Sll.Architektur. -- Eine Reihe von
+_Bildnisgrabsteinen_ in meist guter Qualitaet: a) in der Vorhalle: Hans
+Veit v. Obernitz {~DAGGER~} 1577 und Barbara v. Buttlar; Ernst v. Obernitz, {~DAGGER~} 1573
+als Knabe; Chr. v. Stein {~DAGGER~} 1576, mit Meisterzeichen I. H. (vgl.
+Meiningen). b) Im Hauptraum: Moritz v. Stein {~DAGGER~} 1560 und Anna v. Ostheim;
+G. W. v. Stein {~DAGGER~} 1616; Margarethe v. Stein {~DAGGER~} 1575, bez. I. H. 1580;
+weitere Glieder dieser Familie 1638, 1684, 1690. Eigentuemlich durch das
+Material, Gusseisen, die Platte des Konrad v. Thuengen {~DAGGER~} 1626.
+
+_Befestigter Kirchhof_. In der alten Herrschaft Henneberg und weiter suedl.
+in den fraenkischen Gebieten kommt dergleichen in kleinerem Massstabe oft
+vor; hier eine wirkliche Festung mit 4 starken, wohlerhaltenen Tuermen und
+Wehrgang; zahlreiche Gaden; einer bez. 1576; die Anlage im Ganzen aus 1.
+H. 15. Jh.
+
+Von den im 17. Jh. genannten 7 _Adelshoefen_ gut erhalten, der Hansteinsche
+aus E. 16. Jh.
+
+In der Naehe ein runder *Wartturm*.
+
+_OSTRITZ._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* Der rck. Chor aus 2 Kreuzgwbb. im Uebergangsstil des 13. Jh.,
+Einfluss der benachbarten Cistercienser von Mariental; bezeichnend dafuer
+das feingegliederte NPortal. Das Lhs. war Basilika, 1615 1sch. umgebaut. --
+_Hochaltar_ rck., im Aufbau ein Duplikat jenes in Koenigshain, das Gemaelde
+ebenfalls von _Leubner_ in Reichenberg, bez. 1773. -- Auf dem noerdl.
+Nebenaltar _Pietas_ um 1480. -- _Sandsteinkanzel_ 1609. -- Praechtige
+_Monstranz_ um 1500. -- _Kelche_ des 17. und 18. Jh., z. T. aus Augsburg
+und Prag. -- Zahlreiche _Grabdenkmaeler_ des 17. und 18. Jh., hervorzuheben
+der lebensvolle Bildnistein des J. H. Dorn v. Dornfeld {~DAGGER~} 1661.
+
+_OTTENDORF._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Dorf-K.* spgot. mit ungewoehnlich reich detailliertem Chor. -- _Altarwerk_
+1591. -- *Schloss.* Gemengbau 15.-18. Jh.
+
+_OTTENDORF._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Dorf-K.* Charakteristische Einrichtung des 17. Jh., _Emporen_ mit
+Bildern. Gemalte _Glasscheiben_ bez. 1624. -- Im Dorf gute
+_Fachwerkhaeuser_.
+
+_OTTENHAUSEN._ RB Erfurt Kr. Weissensee.
+
+*Dorf-K.* (ehem. Klst.-K.). Rom. Doppeltuerme im O, von gleicher Anlage wie
+die in Gangloffsoemmern; kleiner polyg. got. Chor. -- Ziemlich reicher
+spgot. _Schnitzaltar_.
+
+_OTTERWISCH._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* wesentlich 17. Jh. -- 12 zum Teil ansehnliche _Denkmaeler_ der
+Familie von Hirschfeld 1545-1578.
+
+_OTTOWIND._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* Spgot. turmtragender Chor, das uebrige 1753.
+
+_OTTRAU._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+*Kirche,* zuerst genannt 1782. Der jetzige Bau im 13. Jh. in zwei Absaetzen
+errichtet. Rck. Schiff mit schmaelerem 4/8 Chor. Jetzt in allen Teilen
+Holzdecke. In den oestl. Ecken des Sch. je 3 durch Hohlkehlen verbundene
+Dienste als Traeger ehemaliger Woelbung, ihre Basen romanisierend. Im Chor
+schmale rundbg. Fenster. Im Schiff ein altes spitzbg. Fenster. Die uebrigen
+neu. -- _Wandtabernakel_ E. 14. Jh. -- Spgot. _Wandgrab_ von ungewoehnlicher
+Anlage; grosse, reich umrahmte und gekroente Blende; das Standbild fehlt. --
+_Ikon. Grabstein_ 1604, roh. -- Bmkw. _Kanzel_ von 1544, noch in spgot.
+Formen.
+
+_OTZDORF._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* Umbau 1713, unbedeutend. -- Sitzende rom. _Madonna_ aus Holz.
+Eine _zweite_ desgl. wenig juenger. _Johannes_, ebenfalls Holz, 2. H. 13.
+Jh., Arbeit eines geringen Handwerkers aus grosser Zeit.
+
+_OYBIN._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Burg* und *Kloster*. Grossartige Ruine in bedeutender Naturszenerie. Erb.
+um 1316 von Heinrich v. Leipa; aus seiner Zeit die beiden Tortuerme, die
+Zwingermauer, die westl. Burgmauer und Teile des Hauses vor der K.; man
+erkennt sie an den kleinen unregelmaessig geschichteten Bruchsteinen. 1319
+gelangte die Burg an Heinrich von Jauer, 1346 unmittelbar an die Krone
+Boehmen. Unter Karl IV. der langgestreckte rck. Bau am noerdl. Felsenrand.
+1365 richtete der Kaiser unmittelbar neben der Burg ein Klst. ein, das er
+mit Cisterciensermoenchen aus Avignon besetzte. Die K. voll. und gew. 1384.
+1559 das Klst. aufgegeben, 1577 Brand, 1681 Felssturz. Aufnutzung als
+Steinbruch- -- _Kirche_. Dach und Gwbb. zerstoert, sonst im wesentlichen gut
+erhalten. Lhs. 1sch., 10,7 m br., 15,5 m h.; Chor etwas eingezogen, 1
+gerades Joch und 5/8 Schluss, 7,2 m br., 14 m l. Die SWand ist aus dem
+gewachsenen Felsen herausgearbeitet, der erst auf Fensterhoehe zuruecktritt.
+Die NSeite wird durch weitlaeufige Substruktionen mit 2geschossiger Galerie
+gestuetzt; das obere Geschoss, in gleicher Hoehe mit dem Kirchenflur, enthaelt
+Kapellen. Der Umgang der SSeite erst 1515 aus dem Felsen gehoehlt.
+Querempore im W. Teilung des Lhs. in 3 Kreuzgwbb. auf gestielten Konsolen.
+Die Reste des Masswerkes zeigen reiche, streng geometrische Muster, die
+Bogenprofile in der lebhaften, kontrastreichen Gliederung der Schule von
+Prag. (Unter den Steinmetzzeichen 3 mal ein in der Schule der _Parler_
+gebraeuchliches). Vortrefflich, die Kleinplastik der Konsolen.
+
+*Museum* im Burgsaale.
+
+*Dorf-K.* 1732. Huebsche einheitliche Inneneinrichtung.
+
+
+
+
+_P_
+
+
+_PAHNSTANGEN._ Reuss ae. L. LA Greiz.
+
+*Dorf-K.* Die Anlage ganz rom. erhalten; der Turm, wie in diesem Gebiet
+die Regel, ueber dem Altar.
+
+_PANNEWITZ._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Rittergut* 18. Jh., bmkw. geschickte und reizvolle Gruppierung der Wohn-
+und Wirtschaftsraeume.
+
+_PAULINZELLA._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt.
+
+*Benedikt.-Klst.-K.* Im Bauernkriege 1525 beschaedigt, bald darauf
+verlassen und nach Blitzschlag im 17. Jh. verfallen und zum Teil
+abgebrochen. Dank der Wetterfestigkeit des Materials haben sich in den
+aufrecht gebliebenen Teilen die Formen gut erhalten und lassen eine der
+stilkraeftigsten Schoepfungen der mittelromanischen Epoche erkennen;
+Ruinenschoenheit und Lieblichkeit der Lage in einem heimlichen Waldtal
+vereinigen sich zu einem Eindruck von hohem Reiz. -- Gegr. vor 1109. Der
+bestehende Bau beg. 1112 von den aus Hirsau kommenden Moenchen. Bei der
+Weihe 1132 mindestens die Moenchskirche (Chor, Querschiff und Anfang des
+Lhs.) vollendet. Das Lhs. wahrscheinlich nach laengerer Pause vollendet
+etwa 1160-70. Die Vorkirche etwa E. 12. bis A. 13. Jh. -- Die Anlage nach
+dem "Hirsauer", d. i. aus dem burgundischen Cluny heruebergenommenen
+Bauschema: lateinisches Kreuz, zu Seiten des Chorquadrums parallele
+Nebenchoere in gleicher Breite mit den Sschiffen des Lhs., Schluss in 3
+parallelen halbrunden Apsiden, 2 weitere an der OSeite der Qschiffsfluegel,
+die ihretwegen etwas ueberhoehtes Quadrat haben. Das Lhs. (Br. : L. = 1 : 2)
+in 8 Arkaden. Das erste Stuetzenpaar Pfll., die folgenden Sll. Ueber dem
+Pfeilerjoch, im Winkel des Lhs. zum Querhaus waren Tuerme vorbereitet, sind
+aber nie ausgefuehrt worden. Dies alles Hirsauer Merkmale. Dazu als
+Negatives die Abwesenheit von Krypta und WChor, welche beiden einer
+saechs.-thueringischen Klst.-K. dieser Zeit nicht haetten fehlen duerfen. An
+Stelle des WChors Vorhof mit 2 Fronttuermen. Ein wichtiges Novum der Aufbau
+als reine Saeulenbasilika (bisher nur einmal vorgekommen, in der Moritz-K.
+bei Hildesheim, auch hier unter sueddeutschem Einfluss). Die Ostteile sind
+ganz zerstoert, konnten aber durch, Ausgrabung im Gr. festgestellt werden.
+Die Wuerfelknaufsaeulen des Lhs. gehoeren in der strengen Eleganz ihrer
+Proportionen und der ausdrucksvollen Schaerfe der Linienfuehrung zu den
+schoensten der ganzen Stilperiode. Spezifisch hirsauische Einzelheiten: die
+Eckzaehne der Kapitelle, die von jedem Kapitell senkrecht zum Arkadengesims
+aufsteigenden und mit diesen gleichartig profilierten Leisten, die
+Umrahmung der kleinen Tuer am noerdl. Qsch. durch Herumfuehrung des
+Sockelprofiles. Besonderes Interesse nimmt das grossartige Hauptportal in
+Anspruch. Es ist im saechs.thueringischen Gebiet das erste grosse
+Sll.-Portal; je 4 schlanke Sll. freistehend vor den Rueckspruengen, die
+Bogenlaeufe in straffer, die Gegensaetze von Licht und Schatten vorzueglich
+wahrnehmender Profilierung. Dies Portal ist mit der WWand gleichzeitig
+entstanden, nach rundem Rechnungsergebnis ca. 1160-70. Ueber dem
+Mauermassiv des Portals eine Empore (ausgesparte Wendeltreppe). Die mit
+der Wand buendigen Pfeiler zu Seiten des Portals lassen vermuten, dass im
+ersten Projekt ein offener Vorhof mit seitlichen Bogengaengen beabsichtigt
+war. Die spaetere Ausfuehrung hat daraus eine basilikale Vorkirche gemacht.
+Ihre Pfll. in der spezifisch thueringischen Gliederung (vgl. Talbuergeln und
+Petersberg b. Erfurt). -- Von den Klst.-Gebaeuden erhalten ein kleiner rom.
+Steinbau mit Arkadenfenstern und einige (im Stall des Gasthauses
+eingebaute) Skulpturreste. Grosses Wasserbecken aus der Tonsur. --
+Stattlicher Fachwerkbau, jetzt Oberfoersterei.
+
+_PEGAU._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Laurentius-K.* Von der 1190 gegr. rom. K. hat sich der schmucklose,
+zweituermige WBau erhalten; uebrigens im 15., 16. und 19. Jh. erneuert. --
+_Sakramentshaeuschen_ um 1463, im Stil der Rochlitzer Kunigunden-K. --
+_Grabmal_ des Grafen Wiprecht v. Groitzsch aus der abgetragenen Klst.-K.,
+eines der schoensten aus dem 13. Jh. erhaltenen. Genauere Entstehungszeit
+schwer festzustellen, etwa zwischen 1240-1260. Wiprecht lebte im 11. Jh.,
+also Idealportraet. Die 1,85 lange Gestalt ist stehend gedacht, trotz des
+Kissens unter dem Haupt; in der Rechten die Fahne, deren Tuch sich ueber
+das Kissen legt, in der Linken der wappenlose, nur mit Rankenornament
+gezierte Schild; blauer, mit Edelsteinen (durch Glasfuesse dargestellt)
+besetzter Leibrock, roter pelzgefuetterter Mantel, Vollbart und kurzes
+Lockenhaar. Material: Sandstein mit Bemalungsresten. -- Bibliothek mit
+bmkw. Handschriften und fruehen Drucken.
+
+*Rathaus,* erbaut 1559 nach den Plaenen von _Hieronymus Lotter_, die Anlage
+aehnlich dessen Leipziger Rathaus.
+
+_PEGNITZ._ OFranken BAmtsstadt.
+
+*Stadt-K.* Stillos, jedoch "an Kanzel und Altar bemerkenswerte
+Schnitzereien."
+
+_PEISSEN._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Dorf-K.* mit einzelnen rom. Kunstformen; rom. _Taufstein_.
+
+_PENIG._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Bergkirche.* Beg. vor 1499, gew. 1515. Grosse (15 : 41 m) 1sch. Anlage mit
+7seit. Schluss. Die Gewoelbe nicht ausgefuehrt; beabsichtigt war eine Halle
+mit sehr schmalen Sschiffen und vielleicht auch massiver Empore aehnlich
+Schneeberg. An der NSeite geraeumige Kapelle 1306 und massiger, mit der K.
+nicht in Verband ausgefuehrter Turm. -- Grosser und praechtiger _Steinaltar_
+1564 von _Christoph Walther_ (gest. von Wolf v. Schoenburg), Architektur in
+korrekter ital. HochRenss., grosse Menge von Alabasterreliefs,
+protestantisches Programm, viel Farbe, besonders Blau und Gold. --
+_Holzkruzifix_ mit alabasterner Marienfigur 1660. -- _Taufstein_ 1609 vom
+Meister von Seyda (_Ulrich Eckhardt_) _Kanzel_ 1607 von _Nik. Schwarz_.
+Hinter dem Altar _Sandsteinepitaph_ Pistoris 1582, wohl aus der Werkstatt
+der _Lorenz_ zu Freiberg. _Ikon. Grabstein_ eines Altaristen 1517. Ueber
+der Sakristeituer _Bronzeplatte_ 1530. Bmkw. _Lutherbildnis_ von 1521
+(_Cranach_?). _Reliefbildnis_ Luthers aus Papierteig, vielleicht nach der
+Form _Alberts v. Soest_. -- Die Kapelle der NSeite enthielt frueher
+Begraebnisse der Burggrafen von Leisnig, jetzt der von Schoenburg. Schoenes
+_Leichenschild_ des letzten Leisnigers {~DAGGER~} 1538. _Sandsteinepitaph_ Ph. v.
+Hassenstein {~DAGGER~} 1557. _Sandsteinplatte_ der Graefin Agnes mit deren
+Relieffigur und den Wappen von Leisnig und Mansfeld. Grosses
+_Renss.Epitaph_ fuer Hans Ernst von Schoenburg {~DAGGER~} 1586, bez. _Samuel
+Lorentz_. _Epitaph_ Ch. H. v. Sch. 1607 bez. _Uriel Lorentz_. Beschaedigte
+_Sandsteinfig_. des sitzenden Christkindes, (von einer Madonnenstatue) E.
+12. Jh. _Altarwerk_ 1510. Interessante _Prozessionsfahnen_. Auf dem
+Kirchhof _Erbbegraebnisse_ der Bar.Zeit mit schoenen Eisengittern.
+
+*Rathaus* 1546, das 3teilige Portal im Charakter des Dresdener
+Georgenbaues.
+
+Vorstadtkirche *Altpenig*. Rom. Anlage. Erhalten die Apsis und ein schoenes
+Portal, E. 12. Jh.
+
+_PETERSBERG B. ERFURT._ Prov. Sachsen.
+
+*Benediktiner-Klst.-K*. Braende der aelteren K. 1069, 1080, Neubau der
+bestehenden beg. unter Leitung des Laienbruders _Ditmar_ 1103, als
+aeltester Bau der "Hirsauer Schule" in Thueringen. Weihung der oestl. Teile
+1109, Brandschaden 1142, Weihung zweier Altaere im Chor 1143, Schlussweihe
+1147. Zu erwaegen waere, ob nicht der Brand 1142 sehr umfassende
+Veraenderungen nach sich gezogen habe; alle spaeteren unerheblich, bis auf
+den Brand bei der Beschiessung 1813; worauf 1816-18 die Obermauern des
+Msch. und Qsch., sowie die Tuerme abgetragen und die Kirche als
+Militaermagazin eingerichtet wurde. Durch Groesse und technische
+Vollkommenheit neben der Klst.-K. Paulinzelle der bedeutendste Bau
+Thueringens aus der Zeit des reifen rom. Stils. -- Flachgedeckte
+Pfeilerbasilika mit gewoelbtem Chor auf kreuzf. Gr. im Hirsauer Schema.
+Dahin gehoert auch die starke Streckung der Laengsachse (79 m) d. i. etwas
+mehr als das sechsfache der Msch.-Br. Der Chor quadr., begleitet von
+schmalen Nebenchoeren, mit jenen durch eine Doppelarkade in Verbindung,
+zusammen genau von gleicher Breite (18 m) mit dem Lhs. An das oestl. Ende
+der Nebenchoere schliessen sich Tuerme, deren Erdgeschoss sich gegen jene als
+Kap. oeffnet; der Hauptchor um ebensoviel vertieft, so dass nach O eine
+gerade Abschlusslinie gewahrt bleibt. (Die Annahme, dass eine Apsis
+vorhanden oder beabsichtigt gewesen, ist irrig.) Die Fluegel des Qsch.
+etwas mehr als quadr., ihre ganze OWand von je einer 1/2 kr. Apsis
+eingenommen. Das Lhs. hat 10 Arkaden, in der Grundrissstellung mit
+sorgfaeltig durchgefuehrtem quadr. Schematismus. Die beiden oestl. Arkaden
+des Lhs. waren zum Moenchschor hinzugezogen und die entsprechenden Joche
+der Abseiten, gleich den Nebenchoeren, gewoelbt (Tonne); ausser durch zu
+vermutende Schranken war die Grenze durch staerkere Bildung der Pfll.
+bezeichnet; ueber ihnen im Hochschiff ein Bogen, aehnlich den Vierungsbgg.
+Dieser Teil der Schiffe war, ebenso wie die Nebenchoere, urspr. in der
+Tonne gewoelbt. Ferner kommt die westlichste Arkade in Abzug: sie bildete
+eine Vorhalle zwischen zwei Tuermen; die letzteren im Gr. etwas ueber die
+Fluchtlinie der Sschiffe vorspringend. Sonach bleiben fuer das Laienschiff
+7 Arkaden. Die Pfll. dieses Abschnittes sind quadr. und mit 3 schlanken
+Halbsll. besetzt, je eine unter den Arkaden, die dritte an der Seite des
+Msch. in einer nischenartigen Vertiefung, an den Basen Ecksporen; einfache
+Wuerfelknaeufe; Sockel und Kaempfer nach attischem Profil; gegliederte
+Archivolten; Gurtgesims mit Schachbrettmuster (vgl. fuer alle diese
+Eigentuemlichkeiten die schulverwandten Kirchen in Paulinzelle, Talbuergeln,
+Hamersleben). Die durch einen Kupferstich ueberlieferten rippenlosen
+Kreuzgwbb. anscheinend aus 16. und 17. Jh. -- Das Aeussere erhaelt durch sein
+vollendet schoen behandeltes Grossquaderwerk (eine Errungenschaft der
+Hirsauer Schule aus ihren burgundischen Beziehungen) eine alle oertlich und
+zeitlich nahe liegenden Bauten hoch ueberragende monumentale Wuerde.
+Vollstaendig ausgebildet sind infolge der Gelaendeverhaeltnisse nur die O und
+SSeite, die letztere am besten erhalten. Die Ssch.-Wand im unteren
+Abschnitt (etwa 2/5) gaenzlich ungegliedert; dann schraeger Ruecksprung, aus
+dem sich als Jochteilung Halbsll. mit Ecksporen-Basen und Wuerfelkaptt.
+erheben; besonders energisch empfunden und mit groesster technischer
+Sicherheit ausgefuehrt der obere Abschluss durch Schachbrettfries und stark
+schattendes Gesims, darunter in flacherem Relief ein Bogenfries. Dieselbe
+Gliederung wiederholt sich am Hochschiff, zieht sich unveraendert um das
+Querschiff und den Langchor hin und motiviert auch die Gliederung der
+Apsiden -- ein nach den ma. Baugewohnheiten ungewoehnlich strenges
+Gleichmass. Ungewiss bleibt die Gliederung der OWand des Hauptchors, da sie
+schon in spgot. Zeit groessere Fenster erhalten hatte. Noch fehlt der
+Schmuck reich ausgebildeter Portale; das gut erhaltene am SKreuz ist am
+Gewaende einfach abgestuft, ohne Sll., die Verbindung der Umrahmung mit dem
+Sockel im Sinne der Hirsauer Schule. Die WTuerme wohl nie ausgefuehrt, die
+OstTuerme zeigen auf aelterer Abbildung Ecklisenen und in den zwei
+Obergeschossen gekuppelte Fenster; spgot. Holzhelme. Die jetzt ganz
+beseitigten Klst.-Gebaeude an der NSeite nebst Kreuzgang neugebaut 1463-80;
+Obergeschosse Fachwerk. -- Die _Ausstattung_ war in der letzten Zeit des
+Klst. barock. Von den zahlreichen Skulpturen (allein 151 Grabsteine)
+nichts erhalten als der in den Dom uebergefuehrte beruehmte Grabstein des
+Grafen von Gleichen mit 2 Frauen aus E. 13. Jh. und am Ort ein
+_Kreuzigungsrelief_ aussen neben dem SPortal, dem Meister des
+Severisarkophages nahe stehend, 2. H. 14. Jh.
+
+_PETERSBERG B. FULDA._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+Ehem. *Benedikt.-Klst.-K*. (jetzt Pfarr-K.). Auf gewachsenem Basalt und
+hohen Substruktionen malerisch aufgebaut, zugleich
+architekturgeschichtlich interessant. Aus dem Stiftungsbau von 837 die
+Krypta, Tonnengwbb. mit altertuemlich rohen Kappen. Marmormensen mit
+Weihinschriften des Rhabanus Maurus. Wandmalereien in den 3 parallelen
+Conchen. Im Verbindungsgang Steinsarg des hl. Lioba. Fenster im 13. Jh.
+eingebrochen. Der Hauptbau enthaelt Reste einer kleinen, schlicht, fast roh
+ausgefuehrten rom. Pfeilerbasilika aus nicht naeher zu bestimmender Zeit;
+1479 1sch. umgebaut. Achteckiger Vierungsturm 12. Jh. -- Rom.
+_Steinreliefs_: Christus, Maria, Bonifazius, Pipin; roh, doch lange nicht
+so alt, wie angenommen wird, erst Spaetzeit des 12. Jh.
+
+_PETERSBERG B. HALLE._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Benediktiner-Klst*. gegr. 1124. K. gew. 1146. Der jetzige Chor und Qsch.
+unter Abt Eckehard 1184. -- Kreuzf. Basilika nach dem Hirsauer Schema.
+Hauptchor oblong, Nebenchoere ohne Apsiden; anscheinend vor ihnen
+ausgefuehrt die Apsidiole am noerdl. Kreuzfluegel. Die Chorpartie gewoelbt.
+Die Nebenchoere mit Emporen und unter dem Dach verhehlten Strebemauern sind
+spaeter (nicht vor A. 13. Jh.) hinzugefuegt. Durch diesen Umbau die
+Hochfenster des Hauptchors verdunkelt und alle 3 Chorschiffe nach aussen
+unter einen einzigen kolossalen Giebel gebracht, eine schwerfaellige, dem
+rom. Stil sonst fremde Gestaltung. -- Im Lhs. 5 Arkaden bei auffallend
+schmalem Msch. Die Pfll. quadr. mit starker Abfasung der Ecken. Der WBau
+erhebt sich ohne Turm als breite Masse ueber rechteckigem Gr. und endet in
+ein Satteldach. Nach innen oeffnete er sich mit Empore. -- Aussen die aelteren
+WTeile sehr formenarm, die juengeren etwas geschmueckter. Durchgreifende
+Rest. von _Quast_ 1853-57. Bmkw. das schoen gegliederte Portal des
+NKreuzarms; es liegt in einem Rahmen, der das Sockelprofil fortsetzt
+(hirsauisch), im Tympanon sichere Gemaeldespuren, Maria mit Engeln. Ein
+zweites hat am Gewaende je 3 Sll. in eigentuemlicher Gruppierung, die
+Tueroeffnung von Perlstab umsaeumt. -- Im 13. Jh. erhielt die K. ein
+grossartiges _Denkmal_ der Grafen von Wettin, 10 liegende Gestalten aus
+Bronze; sie sollen beim Brande 1565 zu Schaden gekommen sein (?); die 1567
+hergestellten Nachbildungen in Sandstein, an sich geringwertig, zeigen in
+der Tracht und Haltung wohl ziemlich treuen Anschluss an die Urbilder. -- Am
+_Konventsgebaeude_ schoene Details aus A. 13. Jh.
+
+_PETTSTAeDT._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Der rom. Charakter einigermassen erhalten am Chorturm; Spuren
+einer abgebrochenen Apsis, duerftig spgot. ersetzt. -- _Sakramentsnische_
+und _Schnitzaltar_, auf den Fluegeln die 12 Apostel in 2 Reihen, 2. H. 15.
+Jh.
+
+_PFAFFENDORF._ UFranken BA Ebern.
+
+*Schloss.* Erb. vor M. 18. Jh. unter den Stein-Altenstein. Eleganter
+Fruehrok.Bau, 2geschossig, grosse Estrade.
+
+_PFAFFRODA._ K. Sachsen AH Freiberg.
+
+*Dorf-K.* 1645 erneuert, architekturlos. -- _Taufstein_, am Fusse 4 der im
+Lande typischen Kinderfiguerchen, Kappen auf den Koepfen, 1655.
+
+_PFARRWEISACH._ UFranken BA Ebern.
+
+*Pfarr-K.* 1499-1516. Spgot. Hallenkirche zu 4 Achsen, 1sch. Chor; spitze
+Scheidbogen auf Rundpfeilern. Spgot. und renss. _Epitaphien_ der
+Geschlechter Rauheneck und Lichtenstein (1504, 1506, 1507 und 1530).
+
+_PFERDINGSLEBEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Dorf-K.* spgot. -- Grosser _Schnitzaltar_, die _Gemaelde_ "interessant".
+
+_PFORTA._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+Ehem. *Cisterc.-Klst. S. Mariae de Porta* gegr. 1136, seit 1543 Sitz der
+beruehmten Schule. -- Der kuenstlerische Charakter des Kirchengebaeudes wird
+wesentlich bestimmt durch den 1251 (Inschr.) begonnenen got. Umbau; 1268
+(I.) der Chor vollendet; Fortsetzung bis nach 1300. Der rom. Bau ist, bis
+auf den oestl. und westl. Abschluss, im got. erhalten, und es ist kein Grund
+gegeben, seine Ausfuehrung wesentlich spaeter als die Gruendung anzusetzen;
+also in runder Schaetzung M. 12. Jh. Demgemaess fuer Deutschland das aelteste
+Beispiel einer Cistercienser-K. von schon ausgepraegtem Typus: Kreuzf.
+Basilika mit stark gestrecktem Lhs. und je 2 Doppelkapellen an der OSeite
+des Qsch. Bergner fand an diesen Kapellen Ansaetze zu Apsidiolen; es ergibt
+sich daraus eine staffelfoermige Anordnung aehnlich den gleichzeitigen
+Kirchen in Talbuergeln und Georgental. Das ist die aelteste Fassung des
+Cistercienserchors. Das Lhs. war eine flachgedeckte stuetzenwechselnde
+Basilika von 4 Doppeljochen, das letzte Joch im O zum Chor gezogen und
+voraussetzlich durch eine Lettnerschranke gegen das Laienschiff
+abgeschlossen. Erhalten haben sich die (gedrueckten) Blendboegen, die je
+eine Doppelarkade zusammenfassten; ferner die Oberlichter, ungewoehnlich
+niedrige Raumverhaeltnisse dokumentierend, und die ganz schlichten Profile
+der Pfll. Ursp. L. 55 m, erweitert auf 75 m. -- Der got. Umbau begann nach
+M. 13. Jh. mit der Einwoelbung des Qsch.; Detail verhaeltnismaessig reich,
+romanische Erinnerungen wechseln mit vorgeschrittenen (14. Jh.) Formen;
+nicht leicht zu erklaeren. Vielleicht war das Qsch. im 13. Jh. niedriger
+angelegt und ist gleichzeitig mit dem Chor noch einmal ueberarbeitet. --
+_Chor_. Inschr. am suedoestl. Strebepfl. nennt das Jahr der Grundsteinlegung
+1251. Anlage und Ausfuehrung zeigen aber die reife Kunst der Spaetzeit des
+Jahrhunderts. Sie haben auch nichts Cisterciensisches mehr an sich. Im Gr.
+ein gerades Joch und regelmaessig aufgeteilter 5/8 Schluss. Das Erdgeschoss,
+(4,40 m h.) hat keine Arkatur, sondern eine Folge vom Sitznischen,
+Piscinen und Wandschraenken. Das Hauptgeschoss ist voellig aufgeloest. Auf der
+2 m starken Sockelmauer ein Laufgang, die Fenster in tiefen Nischen, deren
+Waende von den aeussern Widerlagern zu den inneren Dienstbuendeln keilfoermig
+verlaufen. Die Fenster im Polygon 2teilig, im geraden Teil 4teilig
+(Oeffnung 9,7 m h., 1,25 m bzw. 2,50 m breit). Masswerk aus Dreipaessen,
+schon mit Nasen; an Kaptt. und Schlusssteinen reiches naturalistisches
+Laubwerk. Schulcharakter mittelrheinisch-hessisch. Ein abweichendes System
+im ersten Joch: hier oeffnet sich ein weiter Spitzbogen gegen die ueber den
+alten rom. Querschiffskapellen angeordneten Oberkapellen (S. Trinitatis
+und S. Margarethe) und ueber diesen ist die Fensteroeffnung als reich
+gemusterte Rose gestaltet. -- Im Gegensatz zum vornehm formenreichen
+Charakter des Innern, das zu den hervorragenden Leistungen der Epoche
+gehoert, ist das Aeussere des Chors von herber Sparsamkeit; die Strebepfll.
+ohne Fialen oder sonstigen Schmuck, das Hauptgesims ohne Laubfries. --
+Verhaeltnismaessig unerfreulich wirkt das _Langhaus_; Altes und Neues sind im
+Umbau ungeschickt verbunden, die Baufuehrung wurde durch wiederholte
+Unterbrechungen konfus. Der gegebene Stuetzenwechsel ist beibehalten mit
+der bizarren Eigentuemlichkeit, dass die Zwischenstuetze hoehere Kaempfer hat
+als die Hauptstuetze, woraus fuer die Arkadenboegen ungleiche Schenkel
+entstehen. Erst das Hochschiff gewinnt reinere Formen in Anlehnung an
+diejenigen des Chors. Die Gwbb. sind schoen zu nennen; ihre Dienste auf
+Konsolen wenig oberhalb der Arkadenpfll. Widerlagerung durch offene
+Strebebgg. (in der aelteren Cisterc.-Archit. verpoent). Das aeussere System
+hat Strebebgg., die ohne Vermittlung von Wandpfll. direkt gegen die Mauer
+stossen. Die Strebepfll. am Ssch. spiegeln den Stuetzenwechsel des inneren
+gebundenen Systems wieder. Zum Schluss (nach 1300) erfolgte Verlaengerung um
+2 Doppeljoche gegen W und Herumfuehrung des suedl. Ssch. um das Qsch. -- Die,
+wie immer bei den Cisterciensern, turmlose WFassade hat ausserdem das
+Eigentuemliche, dass sie allein auf das Msch. komponiert ist, waehrend die
+Sschiffsfronten zurueckspringen und durch wagerechten Abschluss mit
+abgewalmtem Dach noch unscheinbarer werden. Die eigentliche Fassade ist
+also ein sehr schmales und hohes Gebilde, eingerahmt zwischen 2 weit
+vorspringende Strebepfll., horizontal geteilt in 3 jedesmal
+zurueckspringende Stockwerke: zu unterst grosser Nischenvorbau, in dessen
+Hintergrund das an sich einfache Portal und ueber diesem an der Wand eine
+Statuengruppe; im Mittelgeschoss weites, 5teiliges Masswerkfenster; zu
+oberst vor dem abgetreppten Giebel noch einmal eine spitzbg. Nische mit
+reicher Bruestung und Statuenwand. Sicher eine originelle Idee! Aber um sie
+ueberzeugend auszugestalten, reichte die kuenstlerische Kraft des Meisters
+nicht hin (von den Einzelheiten Mehreres freie Erfindung der Rest. 1854).
+Voellig ungenuegend waren dann die Haende, denen die Ausfuehrung des
+Statuenschmuckes, der in der Gesamtkomposition eine so wichtige Rolle
+spielen sollte, zugewiesen war; man sieht erschreckend deutlich, dass der
+grosse Naumburger Meister keine Schule hinterlassen hatte.
+
+_Innere Ausstattung_. Spaerlich erhalten; bedeutender nur der praechtige
+Dreisitz aus M. 14. Jh. und die schoene frgot. Mensa des Hochaltars. Unter
+den _Grabdenkmaelern_ das wichtigste die Tumba des Markgrafen Georg v.
+Meissen {~DAGGER~} 1402; 1641 von den Franzosen verstuemmelt, 1705 notduerftig
+wiederhergestellt, Kupferstich in S. Reyhers Monumenta Landgraviorum; an
+den Seitenwaenden Arkatur mit Kielbogenabschluss, in den 14 Nischen das
+leidtragende Gefolge (vgl. Arnstadt, Querfurt); das Werk laesst hohe
+Tuechtigkeit der Ausfuehrung ahnen. Von den z. T. stark abgetretenen
+Grabsteinen fallen 11 ins 13. und 14. Jh., die besten der des Ritters
+Heinrich Varch {~DAGGER~} 1294, schoene Umrisszeichnung in der Typik der Naumburger
+Stifterbilder (Nordmauer der Evangelistenkapelle) und der eines
+"buergerlichen Ehepaares", nicht Kinderpaares, aus 1. H. 14. Jh. (3. Pfl.
+der SSeite). Von 1586 ab eine Reihe von Magisterdenkmaelern. -- Sonst zu
+beachten: Christuskopf aus Pappelholz, wahrscheinlich Rest des rom.
+Triumphkreuzes; got. Triumphkreuz, um 1400, der Gekreuzigte aufgemalt;
+Schmerzensmann aus Bronze etwa 1520-30, 80 cm h., Pietas aus Stein
+(Steinguss?), die Beschreibung laesst den Salzburger Typus vermuten.
+Bronzener Schmerzensmann aus der letzten Klosterzeit.
+
+_Klausur_. Sie liegt, ein seltener, wenn auch nicht beispielloser Fall,
+auf der NSeite der K. Die inneren Gebaeude mit der Zeit voellig
+entcharakterisiert. Etwas besser erhalten der Kreuzgang. Die noerdl., suedl.
+und westl. Front vom rom. Bau, wenn auch verstuemmelt; die erhaltenen Pfll.
+und Bgg. umschlossen eine Gruppe von wahrscheinlich je 3 kleinen Arkaden
+auf Saeulchen. Aehnliche Gruppen zeigt noch der am OFluegel gelegene
+Kapitelsaal; er war ursp., wie auch der Kreuzgang, ungewoelbt. Das
+Refektorium am WFluegel ist in der Anlage zu erkennen, aber ohne aeltere
+Kunstformen. -- Die _Abtwohnung_ lag abgesondert im O und ist im Erdgeschoss
+des spaeteren "Fuerstenhauses" erhalten. Zugehoerig die _Abtskapelle_, eine
+der feinsten Leistungen des Uebergangsstils in Deutschland; um 1230-40 von
+einem Meister der Maulbronn-Magdeburger Schule, Ornament mehr thueringisch.
+Kleiner, in 2 kuppelige Kreuzgwbb. geteilter Saal mit polygonaler (5/10)
+Apsis. An Gewoelbstuetzen und Fenstergewaenden ein reicher Apparat
+gewirtelter Sll. Die Gurten durch starke Betonung des Anlaufs und somit
+der Entwicklung der reichen Profile aus rck. Werkform charakterisiert. Die
+Fenster gepaart, bis auf den Sockel herabgezogen; Abschluss der Gruppe
+durch Okulus. -- Aus rom. Zeit noch die _Klostermuehle_, wenn auch stark
+veraendert. -- _Friedhofslaterne_ suedoestl. vom Chor, gestiftet 1268,
+archaeologisch eine grosse Merkwuerdigkeit. -- _Betsaeule_ 1521, das Bildwerk
+stark verwittert. -- In der Schulbibliothek _Bilderhandschr._ (Augustin)
+des sp. 12. Jh.
+
+_PFUeNDHAUSEN._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* mit Westfassade um 1750. Rokokostuckaturen und Inneneinrichtung
+gleichzeitig.
+
+_PFUeTZENTAL._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.* mit schoenem rom. Portal aehnlich Neutz.
+
+_PHILIPPSTAL._ RB Cassel Kr. Hersfeld.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.-K.* gegr. 1190. Der vorhandene Bau aus dieser
+Zeit. Flachged. Saeulen-Basilika. Querschifflos. Die Ssch. schliessen mit
+1/2kr. Apsis, das Msch. mit niedrigem Triumphbg., jenseits dessen der
+quadr. Vorchor und grosse 3fenstrige Apsis, unter ihr (nicht unter dem
+ganzen Chor!) kleiner Keller ohne Spuren liturgischer Benutzung. Im Lhs. 6
+gut proportionierte Arkaden; die Saeulenstaemme stark geschwellt;
+Wuerfelkaptt. in die Breite gehend. Im W Doppeltuerme und zwischen ihnen
+Empore. An der Hauptapsis lebhafte Gliederung durch Lisenen und Halbsll.
+in 3 sich stark verjuengenden Geschossen. -- In got. und neuerer Zeit das
+alte Baubild erheblich entstellt, 1902 rest. -- In der westl. Vorhalle
+landgraefliche Familiengruft 1743. -- Die Klostergebaeude zu landgraefl.
+*Schloss* umgebaut.
+
+_PILGRAMSREUTH._ OFranken BA Rehau.
+
+*Pfarr-K.* 1473. Stattlicher spgot. Bau, im Lhs. netzgewoelbt.
+_Sakramentshaeuschen_ spgot. _Hochaltar_ 1710.
+
+_PILLNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Bergkirche* 1723 von _Poeppelmann_, einfaches Rck. mit Flachdecke und
+Emporen; _Altarbau_ aus Sandstein mit grossem Relief um 1650, das Ornament
+in sog. Knorpelmanier; grosses _Epitaph_ eines Herrn v. Pflugk, E. 16. Jh.,
+Schule des _Hans Walther_; _Grabstein_ v. Loss 1609; _Grabstein_ eines
+Kindes der Familie v. Buenau 1637, huebsch und originell; _Gedenktafel_ fuer
+Sophie v. Buenau 1640.
+
+*Schloss*. Der _alte Bau_ (1610-33) brannte 1818 ab. _Wasserpalais_
+("indianisches Lustschloss") fuer August den Starken 1720 von _Poeppelmann_
+und _Longuelune_; das als grosse Hohlkehle gebildete Gesims und die ueber
+den Mittel- und Eck-Risaliten hohlgeschweiften grossen Daecher mit
+phantastischen Schornsteinen sollen exotisch wirken. -- Eine symmetrische
+Wiederholung das _Bergpalais_ 1723. -- _Fluegelbauten_ 1788-91 von _Exner_
+und _Weinlig_. -- Das _neue Palais_ 1818-26. -- Die _Orangerie_ nach 1731,
+wahrscheinlich von _Longuelune_. -- Der _englische Pavillon_ (im englischen
+Park) 1789, die reizende Innendekoration in der Art _Weinligs_. Daneben
+Statue einer Vestalin 1781 von _Trippel_. -- _Chinesischer Pavillon_ 1804.
+
+_PINZBERG._ OFranken BA Forchheim.
+
+*Kirche.* 18. Jh. 1sch. flachgedeckt. Reiche Rok.Ausstattung. Der Kirchhof
+umgeben von hoher Verteidigungsmauer, der untere got., oben bar.
+Glockenturm dient als Tor.
+
+_PIRNA._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Stadt-K. S. Marien.* Schon die vorangehende K. war bedeutend; die
+Urkunden nennen 15 Altaere von 1338-1462. Von einem 1466 begonnenen Neubau
+der unregelmaessig in die SWEcke eingeschobene Turm. Der Hauptbau 1502-1546.
+-- Hallenkirche mit schwach ausgebildetem Chor; die Ssch. schliessen gerade
+mit abgeschraegten Ecken, das Msch. mit 3 Seiten des 8Ecks. Der 47 m lange
+Hauptbau geteilt in 7 Joche. Gesamtbreite 25 m, die Ssch. wenig schmaeler
+als das Msch., H. 18 m. Also sehr weite und freie Raumverhaeltnisse. Die
+8eckigen Pfll. von aeusserster Schlankheit. Die in der Erzgebirgsschule zum
+Prinzip erhobene Vereinheitlichung der Decke durch Verwischung der
+Jocheinteilung noch konsequenter als dort durchgefuehrt; Grundform des Gwb.
+1/2kr. Tonne mit Stichkappen, darauf einmaschiges Rippennetz im Msch.,
+Sterne in den Ssch. Im Chorpolygon die Rippen von den Kappen ganz abgeloest
+und in kraeuselnde Verschlingungen ("gewundene Reihungen") gebracht, etwa
+an Hobelspaene erinnernd; die tiefsten Auslaeufer ganz naturalistisch als
+Baumstaemme charakterisiert; "wilde Maenner" klettern an ihnen empor; die
+Kappen mit Rankenwerk bemalt. (Auch an den Gewoelbeanfaengern des Lhs.
+befanden sich 12 Freifiguren, 1778 abgeschlagen). Fenster hoch, schmal,
+mit abgeflachtem Spitzbg. geschlossen, Masswerk spaerlich und matt. Als
+Beispiel spaetestgotischer Formengebung bmkw. die Sakristeituer. An der
+NSeite Renss.Emporen von 1570.
+
+_Altarwerk_ aus Sandstein 1611 von _David Schwenke_, Skulpturen von
+_Antonius v. Saalhausen_; 10 m hoch, 5 m br., ursp. reich in Farbe und
+Gold staffiert; an der Staffel Abendmahl zwischen Geburt und Kreuzigung;
+in der Mitte des Hauptgeschosses Sintflut und Auferstehung des Herrn,
+seitlich Jakobsleiter und Elias Himmelfahrt; an der Staffel des
+Obergeschosses die Geschichten des Jonas und Simson, in dem Hauptfeld
+Christi Himmelfahrt. -- _Kanzel_ aus Sandstein 1543 verkuenstelt spgot.,
+Schalldeckel 1576. -- _Taufstein_ 1561, Fuss 1802 (der alte zeigte
+Kindergruppen wie in Annaberg). -- Unter den zahlreichen _Grabsteinen_ und
+_Epitaphen_ mehrere hervorragende Stuecke: D. v. Sebottendorf 1585; M. L.
+Lauterbach 1569; Joh. Rosig 1612; besonders Sup. Kademann 1607, hoechst
+lebendiges Bildnisrelief, Umrahmung nuechtern. Unter den Grabsteinen an der
+Aussenwand hervorzuheben H. W. v. Schoenberg {~DAGGER~} 1645. -- _Epitaphgemaelde_ von
+_H. Goeding d. Ae._ [_Antependium_ aus 14. Jh. in Seidenstickerei, jetzt
+Altert. Ver. Dresden.] -- An den Gwbb. grosser _Gemaeldezyklus_ aus M. 16.
+Jh., "ein protestantisches Kunstwerk von hoher Bedeutung und Seltenheit".
+-- _Orgel_ 16. Jh., veraendert 1678. -- _Glocke_ 2. H. 14. Jh.
+
+*Dominikaner-Klst.* Erhalten die K. und der Kapitelsaal. Die K. Rck. 35 :
+12,5 m. Aufbau 2sch., Chor 1sch., etwas eingezogen (zerstoert). Im Schiff
+8eck. Pfll. von aeusserster Schlankheit, Kreuzrippengwbb. auf reich
+skulptierten Kragsteinen (Farbspuren), der Kaempferpunkt an den Pfll.
+selbst nicht betont. Stilformen der 1. H. 14. Jh. Der kleine an der SOEcke
+angefuegte Turm 15. Jh. Aus letzterer Zeit das 2sch. und 3jochige
+Kapitelhaus.
+
+*Rathaus* spgot. nach Brand 1485 und ren. 1549 und 1581; aus der ersten
+Epoche die reich umrahmten Tueren des Erdgeschosses.
+
+*Privathaeuser.* Pirna hat mehr als die meisten anderen Staedte Sachsens vom
+Gepraege aelterer Jahrhunderte bewahrt. _Spaetgotisches_ z. B. Markt 3 und
+46, Dohnaische Str. 24, Schustergasse 5, Badergasse 6, Kirchplatz 2. -- Aus
+_Renss._ besonders das Portal Niedere Burgstr. 1 von 1540, ganz in den
+Formen des oberitalienischen Terrakottastils, gekroent mit dem
+Reliefbildnis des Architekten W. B. Ferner Markt 13, Schuhgasse 15, Markt
+12 von 1548 im Charakter des Moritzbaues am Dresdener Schloss; Ecke
+Barbiergasse und Dohnaische Str. mit zierlichen Ecken; Markt 18,
+Schustergasse 4; Obere Burgstr. 1 von 1624, Markt 9 von 1673,
+Schustergasse 2 von 1676. _Rokoko_: Langestr. 10, Badergasse 5.
+
+*Schloss Sonnenstein*, jetzt Irrenanstalt; von aelteren Bauzeiten kaum etwas
+erkennbar.
+
+_PLASSENBURG B. KULMBACH._ OFranken.
+
+Erb. von Markgraf Georg Friedrich durch, _Caspar Vischer_ unter Mitwirkung
+der Wuerttemberger _Alberlin Tretsch_ und _Blasius Berwart_. Hauptbauzeit
+1559-1569. Die beruehmten Festungswerke 1808 von den Bayern geschleift. Das
+meiste kuenstlerische Interesse haben folgende Teile: im aeusseren Hof
+Zeughaus, origineller Kuppelbau mit trotzigem Portal von 1607, im
+mittleren Bogenfeld Hochrelief des Markgrafen Christian zu Ross;
+Hauptportal des inneren Baues. Eines der reichsten Dekorationsstuecke der
+ganzen deutschen Renss. die Hoffassaden. Die grossartige Wirkung der
+letzteren beruht auf dem Kontrast des ganz schlicht, ja formlos gehaltenen
+Erdgeschosses und der 2 in breite Pfll.Arkaden aufgeloesten, an den Flaechen
+ueber und ueber mit Flachreliefornament bedeckten Obergeschosse; abweichend
+der NFluegel, der ehemals den grossen Rittersaal enthielt; die 4 Ecktuerme
+mit den zur Kommunikation unentbehrlichen Treppen bilden wieder einfache
+Massen.
+
+_FLAUE._ Schwarzb.-Sondersh. LA Arnstadt.
+
+*Liebfrauen-K.* mit rom. Resten. Ruine *Ehrenburg*.
+
+_PLAUEN._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Dorf-K.* 1700 durchgreifend umgebaut; vom Bau 1467 das einfache WPortal
+und die kleine Sakramentsnische.
+
+_PLAUEN._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Johannis-K.* Von der ursp. rom. Anlage die 2 WTuerme und die OWand des
+Qsch.; nach Brand 1430 Umbau als spgot. Hallenkirche im Stil der K. von
+Annaberg, Schneeberg usw., doch unbedeutender als diese, stark rest. nach
+Brand 1548. -- In die _Superintendentur_ eingebaut die Reste des
+Deutschritterhauses mit interessanter innerer Einteilung.
+
+*Gottesacker-K.* (Luther-K.) 1693-1708. Naechst der zu Carlsfeld der
+aelteste Zentralbau im Lande; verschobenes 8Eck mit polygonem Chor und
+vorspringendem Turm im W, innen Emporen und Holzdecke. -- Kleiner
+4fluegeliger _Altar_ aus der Thomas-K. in Leipzig, umgearbeitet 1587 von
+_Valentin Silbermann_, die feinen figuerlichen Reliefs um 1500.
+
+*Rathaus* letztes Viertel 15. Jh. im Schulcharakter des Arnold v.
+Westfalen (Meissen) und wohl von demselben Meister wie die Schloesser in
+Sachsenburg und Netzschkau (_Hans Reinhart_). Der breite Backsteingiebel
+nach Brand 1548, gegliedert durch 5 nach der Hoehe wachsende
+Pilasterordnungen, Eckfuellungen in Wellenlinien.
+
+_PLOeSSNITZ._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Bescheiden rom. Kap. in guter Erhaltung; rck. OTurm, darunter
+Altarhaus und 1/2 kr. Apsis.
+
+_POeDELISL._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Der ansehnliche rom. Chorturm mit 3teilig gekuppelten
+Schalloeffnungen steht jetzt in der Mitte zwischen der spgot. ziemlich
+reich behandelten Chorerweiterung und dem schlicht bar. Schiff. --
+_Schnitzaltar_ bez. _H F_ und _Pflugschar_ (derselbe Meister in
+Klein-Heringen, Goerschen und S. Moritz in Naumburg).
+
+_PODELWITZ._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.* spgot. ohne Auszeichnung in Architektur und Ausstattung, aber im
+19. Jh. gaenzlich unberuehrt geblieben und dadurch von einem leider nicht
+mehr oft anzutreffenden Stimmungswert des Ensembles.
+
+_POeHL._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Dorf-K.* Nach Zerstoerung im 30jaehrigen Kriege 1654-61.
+
+*Schloss* 1572 fuer Kaspar v. Roeder, einfach renss., grosse tonnengedeckte
+Halle. _Gemaeldesammlung_. Bmkw. ein reicher Rahmen von _J. H. Boehm._
+
+_POLENZ._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Schloss.* E. 17. und A. 18. Jh., eindrucksvolle Anlage von Flur und
+Treppenhaus.
+
+_POLLEBEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.* Im Turm gekuppelte rom. Fenster mit Kaptt. in Wuerfelform. Spgot.
+_Schnitzaltar_.
+
+_POMMERSFELDEN._ OFranken BA Hoechstadt
+
+*Pfarr-K.* 1687 und 1750. Zahlreiche Truchsessische _Grabsteine_
+1543-1685. Einer um 1560 von _Peter Dell d. J._
+
+*Altes Schloss*. Wasserburg des 16. Jh.
+
+*Neues Schloss Weissenstein*. 1711 bis 1718 fuer Lothar Franz v. Schoenborn,
+Erzbischof von Mainz und Bischof von Bamberg. Entwurf von _M. v. Welsch_
+in Mainz, Ausfuehrung von _Joh. Dientzenhofer_ in Bamberg. Nach Groesse und
+Wert einer der vornehmsten Schlossbauten des Jahrhunderts, auch interessant
+fuer die Entwickelung des Anlagetypus (vgl. rueckwaerts Marquardsburg). Gr.
+in Tricliniumform; nach der anderen Seite umgrenzt den grossen Hof der
+Halbkreis der Stallungsgebaeude. Der Mittelfluegel des Hauptbaues wird durch
+einen beiderseits stark vorspringenden, auch etwas hoeheren Querbau
+durchbrochen, die Fluegel enden in je 2 Pavillons. An der Gartenfront 27
+Achsen, an den Fluegelfronten 15. Der Aufbau in 3 differenzierten
+Geschossen. Die tragenden Glieder wechselnd Saeule, Pilaster, Lisene, je
+nach der Bedeutung des zu schmueckenden Bauteils. Uebergrosses Mansarddach.
+Im Innern sind die staerksten Motive das Treppenhaus und der Festsaal,
+beide den mittleren Querbau ausfuellend. Das _Treppenhaus_ war, bevor die
+Neumannschen Schlossbauten es ueberboten, das grossartigste in Deutschland
+und wird von keinem franzoesischen erreicht. Ein dem Quadrat sich naeherndes
+Rck. an allen 4 Seiten von Galerien in 3 Geschossen umgeben; die im freien
+Mittelraum in 2 Laeufen sich entwickelnde Treppe reicht nur bis zum ersten
+Obergeschoss; zum zweiten fuehren verborgene Nebentreppen. Beim Austritt zum
+obersten Treppenpodest erweitert sich der umlaufende Gang zu einem
+kleinen, besonders reich dekorierten Vorsaal, aus dem man in den Festsaal
+gelangt. Dieser geht durch beide Obergeschosse; unter ihm ein niederer,
+als Grotte charakterisierter Gartensaal. Im _Festsaal_ ein schwerer,
+zugleich unruhiger Prunk; an den Waenden wechseln Pilaster und Vollsaeulen;
+das Kranzgesims von willkuerlich gebildeten Bgg. durchbrochen; eine sehr
+grosse, durch Stuck und Malerei in heftige Bewegung versetzte Kehle fuehrt
+zum freskierten Spiegel ueber. Unter den uebrigen Raeumen ist das
+Vorhandensein einer Galerie fuer Gemaelde bemerkenswert. Die kleineren
+Gemaecher haben viel von ihrem einstigen Dekor (Leder- und Damasttapeten)
+verloren; doch bleiben manche anziehende Proben kleinkuenstlerischen
+Schaffens, z. B. die zierlich angelegten Fussboeden. -- Der praechtige im
+Zirkel laufende Marstall 1717 von _Welsch_. Fuer andere Nebengebaeude _B.
+Neumann_ zu Rate gezogen. -- Sehr bedeutend waren die Gartenanlagen; sie
+sind A. 19. Jh. "englisch" umgearbeitet. -- Die grosse, frueher ueber
+Deutschland hinaus beruehmte _Gemaeldegalerie_ hat M. 19. Jh. ihre
+wertvollsten Stuecke durch Verkauf verloren, ist aber noch immer
+beachtenswert.
+
+_POMSSEN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* rom. Anlage. -- Die Ausstattung, renss, und bar., gibt ein
+malerisches Ensemble, auch sind einzelne Stuecke fuer sich bmkw. Grosses
+_Sandsteinepitaph_ der Familie v. Ponickau 1560; 18 weitere Denkmaeler
+dieser Familie bis 1725.
+
+_PONICKAU._ K. Sachsen AH Grossenhain.
+
+*Dorf-K.* Einfacher flachgedeckter Bau mit grossem Turm von 1726. --
+_Fluegelaltar_, geschnitzt und gemalt, A. 16. Jh.
+
+_PONITZ._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+*Dorf-K.*, aelteste Teile 14. Jh., 1653 durchgreifend umgebaut. --
+Gedenktafeln 1593 und 1613 in tuechtiger Renss.
+
+*Schloss,* 1574, stattliche Aussenerscheinung.
+
+_PORSTENDORF._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Schloss.* Ehemals Wirtschaftshof des Klst. Pforta, umfangreiche Baugruppe
+meist aus 18. Jh.
+
+_POSA._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz.
+
+Ehem. *Benedikt.-Klst.-K.* Die Nachgrabungen von 1875 und 1899 ergaben fuer
+den Chor (gew. 1122) eine mit Paulinzelle genau uebereinstimmende
+Fuenfapsidenanlage (got. umgebaut). Pfeilerreste aus dem Schiff verwandt
+mit Talbuergel. WTuerme durch Merians Stich bezeugt.
+
+Am WAbhang des Berges rom. _Palas_, von den Rundbogenfenstern nur eines
+unvermauert, mit schoener Mittelsaeule.
+
+_POSSENDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Dorf-K.* voll. 1596; 2sch. Hallenkirche von 3 Jochen, weitraeumige
+Verhaeltnisse, Formen spaetestgot., bmkw. die mannigfaltig gezierten
+Schlusssteine.
+
+_POeSSNECK._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Stadt-K.* spgot., Chor 1390, Lhs. 1454-88, jetzt der Gewoelbe beraubt.
+
+*Rathaus.* 1443, Erweiterungen 1449, 1531. Stattliche Anlage in
+eigentuemlicher und reizvoller Mischung spaetester Gotik und frueher Renss.
+(A. 20. Jh. uebel umgebaut). Hauptschmuck der Fassade die in gluecklichem
+Wurf unsymmetrisch an die Seite geschobene Freitreppe; ueber den
+Treppenlaeufen offene Lauben, deren Verdachung in kleine Halbkreisgiebel,
+staffelfoermig ansteigend, aufgeloest ist. Reich dekoriert auch die beiden
+grossen Treppengiebel der Schmalseiten; es wechseln 4 Streifen von
+Fischblasen mit ebensoviel Reihen kleiner gardinenfoermig geschlossener
+Blendboegen. Im Innern hat sich eine zweischiffig gewoelbte Halle, sonst
+aber wenig von aelteren Kunstformen erhalten.
+
+*Wohnhaeuser.* Haus Wohlfahrt am Markt mit schoenem Portal von 1565 noch
+ganz im Sinne der oberitalienischen FrRenss.; andere Portale Haus Fischer
+am Kirchplatz; Steinweg Nr. 55; Krautgasse ao. 1564.
+
+*Marktbrunnen* 1522 mit der Statue des hl. Mauritius.
+
+Bmkw. *Friedhof* mit K. und vielen Denkmaelern des 17. und 18. Jh.
+
+_POSTERSTEIN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+*Dorf-K.* spgot. und 17. bis 18. Jh. -- Bmkw. die reich geschnitzte
+_Herrschaftsempore_ 1689 und der _Altaraufbau _ aus derselben Zeit.
+
+*Schloss.* Die hoechst malerische Gebaeudegruppe, wesentlich 16. Jh.,
+umlagert einen grossen ma. Turm.
+
+_POeTEWITZ._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Dorf-K.* Rom. Turm. Das Langhaus got. 3sch. umgebaut. -- Bmkw. spgot.
+_Schreinaltar_.
+
+_POTTENSTEIN._ OFranken BA Pegnitz.
+
+*Pfarr-K.* Got. 2sch. Halle, "waehrend der Chor sprom. (?) Formen erhielt",
+Ausstattung bar. -- *Schloss.*
+
+_PREDEL._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz.
+
+*Dorf-K.* Chor spgot. 1507, Langhaus 1701, der sehr stattliche Turm
+Fr.Renss. -- _Schreinaltar_ um 1500.
+
+_PRESSECK._ OFranken BA Stadtsteinach.
+
+*Pfarr-K.* Chor got., Sch. bar.
+
+_PRETTIN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Stadt-K.* Got. Backsteinrohbau. 3sch. kreuzf. Basilika von 3
+Gewoelbejochen. -- Grosser _Schnitzaltar_ um 1500, nordwestdeutsch, oder
+niederlaendisch, 1614 von der Kurfuerstin Hedwig, einer daenischen
+Prinzessin, geschenkt.
+
+Runder got. *Torturm* in Backstein.
+
+_PRETZFELD._ OFranken BA Ebermannstadt.
+
+*Kirche* 18. Jh. unbedeutend.
+
+*Schloss* 16. Jh. auf ma. Grundlage.
+
+_PRETZSCH._ Pr. Sachsen Kr. Wittenberg.
+
+*Stadt-K.* 1sch. flachgedeckt, spgot. und bar. -- _Altar_ 1652 von _J. G.
+Kretschmer_ aus Dresden. _Gemaelde_, Kreuzigung, von _D. Heuer_ aus
+Leipzig. _Grabmal_ der Koenigin Eberhardine. Arnimsche _Epitaphe_ 18. Jh.
+Aussen am Turm Rittergrabstein 14. Jh.
+
+*Schloss* 1634.
+
+_PRICHSENSTADT._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+Ein altfraenkisches *Stadtbild*, an dem man, wenn sich die Gelegenheit
+bietet, nicht voruebergehen sollte. Inmitten grosser Weiher. Fast der ganze
+Mauerguertel des 15. bis 16. Jh. erhalten. Charaktervolle Torgruppe mit 2
+runden Flankentuermen, in Franken ein seltener Typus. Mitten im Staedtchen
+grosser Turm mit spitzbogiger Durchfahrt und originellem sprenss. Dachwerk.
+
+*Kirche* urspr. got., dann bar. ueberarbeitet und baulich ohne Interesse,
+doch enthaelt sie eine originelle bemalte _Steinkanzel_ des 17. Jh.
+
+_PRIESSNITZ._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* um 1500, 1616 durch Hans v. Einsiedel im Geschmack
+niederlaendischer SpRenss. glaenzend ausgestattet, besonders die
+herrschaftlichen Betstuben. Die _Gemaelde_ von _Johann de Perre_ aus
+Antwerpen, ansaessig in Leipzig.
+
+_PRIETITZ._ K.Sachsen AH Kamenz.
+
+*Dorf-K.* 1881 fast ganz erneuert. -- _Altar_, gute Tischlerarbeit von
+1646. _Denkmaeler_ des 18. Jh., ueber die in der Lausitz recht gute
+Durchschnittsqualitaet noch hinausgehend.
+
+*Herrenhaus* (v. Stammer) um 1770. Groessere Portraetreihe, u. a. von _Anton
+Graff_ und _Chr. Leberecht Vogel_.
+
+_PROBSTZELLA._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.* wesentlich 1755. -- _Altarwerk_ fraenkisch um 1500.
+
+_PROFEN._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz.
+
+*Dorf-K.* Rom. Turm. Schoener spgot. Chor 1495. -- Ausstattung in guter
+Renss., desgl. Decke und Emporen in kraeftiger Polychromie.
+
+_PROeLSDORF._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Pfarr-K.* 1766. Eleganter Rok.Bau. In der Verbindung des WTurmes mit der
+Fassade Nachklang Neumannscher Anlagen. -- Im Pfarrhof bmkw. _Kaselkreuz_
+15. Jh.
+
+_PROSSELSHEIM._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Posthum got. Neubau 1614. -- Derb wirkungsvolle Ausstattung um
+1700. -- _Dorfbrunnen_ unter einem von 6 tosk. Sll. getragenen Haubendach.
+
+_PROZELTEN_ siehe Stadtprozelten.
+
+_PULSNITZ._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Pfarr-K.* Ueber Resten einer got. Anlage ein Emporensaal aus M. 18. Jh. --
+Reicher Kelch 1487. Zahlreiche Denkmaeler der Barockzeit.
+
+*Schloss* (v. Maxen) 1718. Gute Inneneinrichtung aus verschiedenen Epochen
+des 18. Jh. Bildnisse. Glasscheiben.
+
+*Rathaus* schlicht renss. Wohnhaeuser 18. Jh.
+
+_PURSCHENSTEIN._ K. Sachsen AH Freiberg.
+
+*Schloss* aus Ma. und Renss. Abb. von 1755 zeigt eine bedeutende Anlage von
+5 Tuermen von hohen bar. Helmen gekroent; davon jetzt nur einer erhalten;
+sonstige Kunstformen spaerlich.
+
+_PUSCHENDORF._ OFranken BA Hoechstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1489. Chor, im Gr. 1+5/8, netzgewoelbt. Im Langhaus Holztonne.
+Tuechtiger Quaderbau mit energisch profilierten Fenstern. Malerischer
+Innenraum. 3 _Schnitzaltaere_ aus der Erbauungszeit. Gemalte
+_Wappenscheiben_ nuernbergischer Familien.
+
+
+
+
+_Q_
+
+
+_QUEIENFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche* 1719. Saalbau mit 2 Geschossen Emporen, Turm um 1546, die Fenster
+in got. Formen. -- Auf dem nahen Weinberg die Grundmauern der ehemals
+beruehmten _Wallfahrts-K._
+
+_QUERFURT._ Pr. Sachsen RB Merseburg. Kreisstadt.
+
+*Stadt-K.* Urspr. spgot. Hallenkirche, in juengerer Zeit durch
+Emporeneinbauten u. a. m. stark veraendert. Die rom. Sll., welche die
+Orgelempore tragen, wahrscheinlich aus Klst. Marienzelle. Am WTurm
+gefaelliges Portal 1. H. 15. Jh. -- Grosser bar. _Altarbau_.
+
+*Friedhofs-K.* Unbedeutender Barockbau mit ansehnlichen _Epitaphen_.
+
+*Rathaus.* Schlicht sprenss.
+
+*Schloss.* Weitlaeufiger Komplex von Festungswerken, Beamten- und
+Wirtschaftshaeusern. Die Oberburg Anlage des 12. und 13. Jh. Imposanter
+runder Bergfried (der "dicke Heinrich") von 21 m Durchmesser und 4,5
+Mauerstaerke; dann ein quadr. Wohn-Turm. Im Uebergang zur Renss. ein vom
+Kardinal Albrecht von Mainz 1535 errichteter Wohnbau. Die mitten im
+weitlaeufigen Bering freistehende _Kapelle_ etwa E. 12. Jh. Qsch. und Chor
+normale Kreuzanlage mit Apsiden, das 1sch. Lhs. von geringer Ausdehnung,
+im W Vorhalle und Herrschaftsempore. Im aeusseren Aufbau die schlichten rom.
+Formen noch gut zu verfolgen, das Innere 1716 barockisiert. Ueber der
+Vierung 8seitiger Turm mit Lisenen und Bogenfries. -- Grabkapelle E. 14.
+Jh. _Tumba_ des Gebhard v. Querfurt {~DAGGER~} 1383, an den Seitenwaenden das
+Trauergefolge in einer Art feierlichen Tanzschrittes mit merkwuerdiger
+Gestikulation; die Arbeit stimmt zu der an der Tumba Herzog Georgs in
+Pforta.
+
+
+
+
+_R_
+
+
+_RABENECK._ OFranken BA Pegnitz.
+
+*Burg.* Wohnturm und Palas erhalten, Vorburg Ruine.
+
+_RABENSTEIN._ OFranken BA Pegnitz.
+
+*Burg* mit Wappenstein von 1495.
+
+_RABOLDSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Homberg.
+
+*Dorf-K.* Alabasterepitaph des W. v. Wallenstein {~DAGGER~} 1604 und seiner Ehefrau
+Ch. v. Berlepsch.
+
+_RAeCKNITZ._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Denkmal* fuer General Moreau {~DAGGER~} 1813.
+
+_RADEBERG._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Stadt-K.* Kernbau 1486, Umbauten 1714, 1808, 1887. -- _Kanzel_ und
+_Taufstein_ 1730 von _J. C. Feige_.
+
+*Schloss.* 1543-46 unter Leitung von Hans Dehn durch einen Meister aus dem
+Kreise des _Hans Schickentanz_, erneuert 1628 durch _Ezechiel Eckhardt_. --
+Hauptbau auf 3eck. Gr., nur 2 niedrige Geschosse, Portal, Fenster, Kamin
+interessante Beispiele der Dresdener Fruehrenaissance.
+
+_RADEFELD._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.
+
+*Dorf-K.* Turm sprom., Sch. spgot.
+
+_RADIBOR._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Kirche* neu. Aus der alten mehrere huebsche Ausstattungsstuecke 16. bis 18.
+Jh. -- _Holzplastik_ in auffallender Menge. Madonnenstatue A. 15. Jh.,
+ausgezeichnet, sicher Import. Aus derselben Kunstrichtung eine zweite
+desgl. und eine Pietas. Altarschrein mit geschnitzten Mittelfigg. und
+gemalten Fluegeln, um 1450. Geringer 2 Selbdritt und Apostelstatuen um 1480
+u. a. m.
+
+*Schloss* 1709, grosse Behandlung, einfach, Gr. fast quadr., in der Mitte
+Lichthof und Treppenhaus.
+
+_RADMERITZ._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* Turm 1702. Ansehnliches _Grabmal_ des J. v. Ziegler, Stifters v.
+Joachimstein {~DAGGER~} 1734. Ausstattung um 1734. Praechtiges Gruftgebaeude 1744.
+
+_RALBITZ._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Dorf-K.* Niedriger Gewoelberaum von 1752. Ausstattung charakteristisch
+katholisch. -- Im Dorf _Dreifaltigkeitssaeule_.
+
+_RAMMELBURG._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis.
+
+*Schloss.* Auf ma. Grundlage im 16.-18. Jh. erneuert. 1575 die den unteren
+Raum des Bergfrieds einnehmende Kapelle eingerichtet, Decke und Oberteil
+der Seitenwaende bedeckt mit biblischen Darstellungen in "hoch erhabenem
+Bildwerk".
+
+_RAMMENAU._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Schloss* nach 1417. Stattliche Anlage in Hufeisen-Gr., die
+Wirtschaftsgebaeude nach einheitlichem Plan hinzukomponiert. Geraeumiges,
+vornehmes Treppenhaus, gemalte Architekturen in der Art _Oesers_. Die
+sonstige Inneneinrichtung zeigt 3 Stilepochen, das Barock des ersten
+Erbauers mit reichen Stuckdecken, die Zeit des Gr. v. Hoffmannsegg um 1700
+und die Kleistsche Zeit um 1800 mit pompejanischem Zimmer.
+
+_RANDERSACKER._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* Im Kern rom. Pfl.-Basilika, 1605 gotisierend umgebaut. Gut
+erhalten der rom. Turm (SO), Quaderbau in ungewoehnlich reicher Gliederung,
+die unteren Teile E. 12., die oberen gegen M. 13. Jh. -- Ausstattung um
+1700. Auf den Seitenaltaeren _Gemaelde_ von _Oswald Onghers_, 1683 und 1704.
+Seinsheimsche _Grabsteine_ E. 14. Jh. -- _Friedhofsbefestigung_ nach 1609.
+
+Grosser *Zehnthof* des Wuerzburger Domkapitels, angelegt (Inschr.) 1332,
+veraendert 1615. Im Ort zahlreiche schlichte _Haeuser_ 16.-18. Jh. Am
+Gasthof zur Krone feines Rok.Gartenhaeuschen, Schule _Neumanns_. --
+_Bildstoecke_ in grosser Zahl, meist 17. Jh.
+
+_RANIS._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck.
+
+*Stadt-K.* spgot. 1sch. polyg. geschlossen, Turm seitlich im N. Von der
+ehemals reichen Ausstattung wenig uebrig.
+
+*Schloss,* got. und renss., mit hohen Giebeln, hoechst malerisch.
+
+_RASDORF._ RB Cassel Kr. Huenfeld.
+
+*Pfarr-K.* (K. des schon 815 vorhandenen Benedikt.-Klst.). Rom. 11. Jh.,
+im 13. frgot. umgebaut mit einzelnen got. und spgot. Nachbesserungen. --
+Basilika auf kreuzf. Gr. Je 5 niedrige Arkaden, deren ungegliederte steile
+spitzbg. Bgg. auf 3 Paar Sll. und einem Paar rck. Pfll. ruhen. Basen jetzt
+im Fussboden verborgen. Kaptt. den korinth. roh nachgebildet, hohe
+Deckplatte mit Karnies und Schmiege. Am westl. Ende Emporeneinbau
+(verbaut). Die flache Decke bei der got. Erneuerung des Obergadens
+beibehalten. Die Vierungspfll. rund mit 4 Diensten fuer das Kreuzrippengwb.
+Ueber der Vierung ein mehrgeschossiger 8seitiger Turm, zu dem eine
+steinerne Wendeltreppe aus der Chorecke hinauffuehrt; der Chor mit 5/8
+Rippengwb. -- Die ganze L. ca. 40 m, H. des Turms ueber 50 m.
+
+_RATENDORF._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Dorf-K.* 1sch. rom. Anlage mit eingezogenem quadr. Chor und Apsis, Turm
+ueber dem Chor. -- _Schnitzaltar_ 1510.
+
+_RATSFELD._ Schwarzb.-Rudolst. LA Frankenhausen.
+
+Fuerstl. *Jagdschloss* 1698. Aussen sehr einfach. Die Kapelle in strengem
+Barock der klassischen Richtung. 1908 umgebaut.
+
+_RATTELSDORF._ OFranken BA Bamberg I.
+
+*Pfarr-K.* 1465 aehnlich Hallstadt; 1823 zur Haelfte abgebrochen und
+erneuert.
+
+_RAUENSTEIN._ Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg.
+
+*Dorf-K.* 1453. Huebsche Steinkanzel A. 16. Jh.
+
+*Burg* erb. um 1350, zerstoert 1640, Spuren edlerer architektonischer
+Durchbildung.
+
+_RAUHENECK._ UFranken BA Ebern.
+
+*Burgruine.* Polyg. Bering mit Renss. Tuermen; am ehem. Palas noch rom.
+Reste (wohl 13. Jh.); Wehranlage mit Graeben gut erhalten.
+
+_RAUSCHENBERG._ RB Cassel Kr. Kirchhain.
+
+*Pfarr-K.* 4 Bauzeiten. Aus E. 12. Jh. das noerdl. Ssch. nebst den
+nordwestl. Schiffsarkaden; rippenlose, kuppelig steigende Kreuzgwbb. auf
+Kragsteinen, von roher Ausfuehrung. A. 14. Jh. das Msch. erneuert, 3 rck.
+Kreuzgwbb., Fenster nur an der suedl. Seite, suedl. Ssch. unterdrueckt;
+renoviert 1453. Chor 2 Joche und polyg. Schluss, spgot. Netzgwb. in
+gewundenen Reihungen. Schmuckloser WTurm. -- _Ikon. Grabstein_ 1584. --
+_Holzstatuette_ der h. Jungfrau, gute spgot. Handwerksarbeit. -- _Kruzifix_
+aus gleicher Zeit. -- _Altarfluegel_ um 1400.
+
+*Burgruine.* Der in 3 gewoelbten Stockwerken erhaltene Wohnturm M. 13. Jh.
+interessant in Anlage und Einzelheiten.
+
+_REDWITZ._ OFranken BA Wunsiedel.
+
+*Pfarr-K.* E. 14. Jh., veraendert M. 16. Jh. Hallenkirche mit eingezogenem
+Chor in 2 Jochen, 5/8 Schluss, im Lhs. 3 Joche. Rundpfll. mit einfachen
+Kaptt. Kreuzgwbb. -- Huebsches _Sakramentshaus_ 1498, ca. 4 m h. Aussen
+_Oelberg_ 2. H. 15. Jh.
+
+*Kathol. K.,* gest. 1777 von der Kaiserin Maria Theresia.
+
+*Rathaus* umgebaut aus got. Schloss; Erker bez. 1591, andere Bauteile 1509,
+1593, 1642.
+
+_REGENSBERG._ OFranken BA Forchheim.
+
+*Schloss* ziemlich erhalten.
+
+_REIBERSDORF._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* 1736, 1sch., Empore in 3 Geschossen ringsumgefuehrt. Kanzelaltar
+1780. Nicht ueble Rittergrabsteine 1552, 1619. Graefl. Einsiedelsche Gruft
+1746.
+
+*Schloss* 1763 von _Andreas Huenigen_ in Zittau. Ufoermige Anlage, die kurzen
+Schenkel nach dem Hof, die Formen ein schlichtes, schon dem Klassizismus
+zuneigendes Rokoko. Die Innendekoration z. T. erhalten. Praechtige
+Empiremoebel. Zahlreiche Familienbildnisse (Einsiedel und Verwandte), Graf
+Joh. Georg v. E. von _A. Graff_, Graf Heinrich v. E. in der Art _J. F. A.
+Tischbeins_. Meissener Porzellan mit einigen hervorragenden Stuecken. -- Die
+ursp. franzoesische _Parkanlage_ in der englischen Umwandlung noch zu
+erkennen. Reizender _Gartentempel_ von _Eschke_ 1796 (etwas veraendert
+1830).
+
+_REICHELSBERG._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Burg.* Im 13. und 14. Jh. hohenlohisch, im 16. Jh. weinsbergisch. 1525
+zerstoert. Grossartige Ruine. Die Regelmaessigkeit der Anlage deutet auf
+spaeteres Ma. Die Zwingermauer hat 7 Rundtuerme.
+
+_REICHELSBURG b. AUB._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Burgruine.*
+
+_REICHENAU._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* 1690 von _Heinrich Proscher_. Weitraeumiger Saal mit Doppelempore
+und flacher Holzdecke. Reste von spgot. _Altarplastik_ [z. T. im Dresdener
+Altert.-Ver.]. _Altar_ 1819, die _Holzfigg_. von _Gareis_ in Ostritz.
+Praechtige _Orgel_ 1769.
+
+_REICHENBACH._ RB Cassel Kr. Witzenhausen.
+
+Ehem. Nonnen-Klst.-K. Vielfach veraenderte rom. Basilika ohne Qsch., Chor
+quadr., ueberall Holzdecken. Im Schiff 6 Arkaden, je zwei Wuerfelknaufsaeulen
+wechseln mit 1 Pfl.
+
+*Burgruine.*
+
+_REICHENBACH._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Dorf-K.* 1720 mit rom. Mauerresten. -- Schoenes _Altargeraet_ E. 17. und A.
+18. Jh., augsburgisch. -- _Orgel_ von _Gottfr. Silbermann_ 1725.
+
+_REICHENBERG._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Dorf-K.* Chor 1513, das 1sch. Lhs. aelter. -- 2 Taufsteine, der eine rom.
+13. Jh., der andere, reich geschmueckte, 1620. -- _Denkmaeler_: 1621 Kind von
+zwei Engeln getragen, 1625 die Mutter mit Blumenstrauss und Gebetbuch.
+
+_REICHENBERG._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Schloss,* seit 1378 Besitz der Wolfskeel, nach Verwuestung im Bauernkriege
+whgest. im 17. Jh.
+
+_REICHENFELS._ Reuss j. L. LA Schleiz.
+
+*Burgruine* 14. Jh. 1806 Neubau begonnen und wieder schon Ruine geworden.
+Museum des _Voigtl. Altert.-Ver._ mit Resten von spgot. Altarplastik.
+
+_REICHMANNSHAUSEN._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* 1607-15.
+
+*Burgruine.* Rechteckige Anlage. Tuerme, Mauern und Graeben teilweise
+erhalten, besonders betraechtliche Teile des grossen, suedl. Bergfrieds.
+14.-15. Jh. Mit Bauernhaeusern eingebaut.
+
+_REIDEBURG._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Turm.
+
+_REIFENSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+Ehem. *Cisterc.-Klst*. Die bestehende K. 18. Jh. Im Schiff 5 Joche, im
+Chor 2 Joche. Kreuzgwbb. Betraechtliche Reste des got. Kreuzgangs.
+Klostergebaeude bar. mit stattlichem Treppenhaus.
+
+_REINHARDSBRUNN._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen.
+
+*Herzogl. Schloss* an Stelle eines einst hoch beruehmten *Klosters*; gegr.
+im 11. Jh.; im 16. Jh. verfallen; 1601 Amtshaus. Erhalten eine Reihe von
+_Grabsteinen_ thueringischer Landgrafen bis auf Ludwig den Springer {~DAGGER~} 1123
+zurueckgehend, jedoch saemtlich A. 14. Jh. ausgefuehrt, als Ahnenreihe nach
+derselben Idee, wie die wettinischen Grabmaeler auf dem Petersberg bei
+Halle und in anderer Form die Stifterbilder in Naumburg und Meissen.
+Hochreliefs auf vertieftem Grunde. Zwei Haende, beide nicht ersten Ranges,
+zu unterscheiden: von der ersten sind Ludwig der Springer, Ludwig III.,
+Ludwig IV.; von der zweiten Adelheid, Ludwig I., Hermann und Ludwig der
+Eiserne. Ausser dieser Reihe das Grab Friedrichs des Gebissenen {~DAGGER~} 1324,
+einst im Katharinen-Klst. zu Eisenach.
+
+_REINHARDTSDORF._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Dorf-K.* ursp. 15. Jh., erweitert im 17. Jh. WGiebel mit schoenem Portal,
+bez. 1675.
+
+_REINHARDTSGRIMMA._ K.Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Dorf-K.* Umbau 1742, am Aeussern spgot. Formen erhalten; ungewoehnlich
+langes, flachged. Schiff, Chor mit Sterngwb. -- Sandsteinaltar mit
+Abendmahlsrelief 1601. Orgel von _Gottfr. __ __ Silbermann_ 1731 -- _Ikon.
+Doppelgrabstein_ fuer H. v. Schoenberg und Gemahlin 1615, in lebensvoller
+Charakteristik.
+
+*Schloss* 1767 in der Richtung _Knoeffels_. Im Park Marmordenkmal fuer Anna
+v. Buelow von _L. Grossi_ 1790.
+
+_REINHARZ._ Pr. Sachsen Kr. Wittenberg.
+
+*Kirche* 1704 mit ungestoert erhaltener Ausstattung.
+
+*Jagdschloss* fuer August d. Starken 1701. Von Wasser umgeben. Grosser
+Mittelbau mit niedrigen Seitenfluegeln, schlanker achtstoeckiger Turm mit
+Zwiebelhaube. 3 vollstaendig in der Originalausstattung erhaltene Zimmer.
+Altmeissener Porzellan.
+
+_REINHOLTERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.). Gut behandelter Gwb.Bau 1761. Aufwendiges Mobiliar.
+
+_REINSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+Ehem. *Klst.-K.,* gew. 1206. Davon erhalten Chor und Qsch., im 17. Jh. als
+evang. Pfarr-K. umgebaut. -- _Tympanon_, Maria zwischen Engel und Bischof,
+A. 13. Jh., zu vergleichen mit Freyburg. Die Decke im 18. Jh. trefflich
+stuckiert, weniger gut die Gemaelde.
+
+_REINSTADT._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Kirche* spgot. mit interessanten Einzelheiten. Zahlreiche Reste von got.
+_Schnitzaltaeren_. _Grabsteine_ v. d. Pfordten, z. T. feine Renss.Arbeiten.
+
+*Burg* in dem einfachen Typus der "Kemnate", in 4geschossigem spgot.
+Aufbau gut erhalten.
+
+_REITZENGESCHWENDE._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck.
+
+*Dorf-K.* 1711. Das Innere heiter und festlich in naiv laendlichem
+Geschmack. -- _Bauernhaeuser_ im Blockverband.
+
+_REITZENSTEIN._ OFranken BA Naila.
+
+*Schloss* 1557 an Stelle aelterer Burg.
+
+_REMLINGEN._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+Sog. *Wuerzburgerschloss,* erb. E. 14. Jh. von Graf Johann I. von Wertheim.
+Typische Wasserburg, unvollstaendig erhalten.
+
+*Kastellsches Schloss*. Komplex einfacher Bauten um 1560.
+
+_REMSE._ K. Sachsen AH Glauchau.
+
+*Dorf-K.* Kleine 1sch. rom. Anlage mit Holzdecke. Die wahrscheinlich noch
+rom. Steinempore (Reste) koennte durch das nahe ehem. Nonnenklst. veranlasst
+sein. -- *Kloster*. Erhalten ein dreigeschossiger Quaderbau mit rippenlosen
+Kreuzgwbb. Bestimmung ungewiss.
+
+_RENGELRODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.) 1738. Sorgfaeltig ausgebildeter Quaderbau.
+
+_RENGERSBRUNN._ UFranken BA Gemuenden.
+
+*Pfarr-K.* 1777. Auf dem klassizist. Hochaltar _Holzfigur_ der Madonna um
+1460. -- Gute _Kanzel_ in der Art der _Bossiarbeiten_, E. 18. Jh. --
+_Hochzeitsbecher_, Silber vergoldet, bessere Augsburger Arbeit von 1670. --
+Grosses praechtiges _Ciborium_, wuerzburgisch, um 1720.
+
+_RENTWEINSDORF._ UFranken BA Ebern.
+
+*Pfarr-K.* Grosse Anzahl von _Epitaphien_ der Freih. v. Rotenhan, darunter
+gute Renss. Arbeiten in Sandstein.
+
+*Schloss* (Frhr. v. Rotenhan). Stattlicher Rok.Bau von 1751 mit langem
+Mitteltrakt und schraegen Fluegeln; Formcharakter bambergisch. Im Schlosspark
+schoene _Orangerie_ um 1750. Vor dem jetzigen Schloss stehen noch Tuerme und
+Wehrbauten des _alten Schlosses_ um 1520.
+
+_REPPERNDORF._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Umbau der Juliuszeit. Der Turm (O) hat Formen aus 2. H. 13. Jh.
+-- _Altar_ 1608 mit _Gemaelden_ von _Hans Haunisch_.
+
+_RETZBACH._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1736-40 von _B. Neumann_. Typisch fuer die kleineren Landkirchen
+des grossen Meisters. Lhs. mit 3 Kreuzgwbb. auf toskanischen Pilastern,
+eingezogener polyg. Chor, schlanker WTurm, Aeusseres verputzt mit roten
+Sandsteinpilastern. -- _Altarblatt_ von _Zaner_ 1741. -- Praechtiges
+_Rok.Ciborium_ um 1770 bez. _D_ (_Joh. Doerffer_ in Wuerzburg). Schoener
+_Kelch_ 15. Jh.
+
+*Wallfahrts-K.* Chor 14. Jh., Lhs. 1625. -- _Gnadenbild_ der Madonna 14.
+Jh. -- Im Pfarrhof reiches rom. Saeulchen.
+
+*Rathaus.* Huebscher Fachwerkbau um 1574.
+
+_RETZSTADT._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* Wesentlich Neubau von 1726. Der Turm (im NO) hat im 3. Geschoss
+gekuppelte rundbg. Schalloeffnungen mit zierlich behandelten Saeulchen aus
+sp. 12. Jh. Am Aufgang zur K. ein originelles rom. Portal als Rahmen eines
+Kruzifixes wiederverwendet; an der abgeschraegten Kante des Bg.
+phantastische Tierfigg. -- _Deckenbilder_ von _S. Urlaub_ 1728.
+_Hauptaltar_ vom Schreinermeister _Joh. Uhl_ (der Riss von _B. Neumann_
+approbiert). _Monstranz_ von _Stipeldey_ in Augsburg 1793.
+_Prozessionstafel_ ("Blutschild") aus Silber, um 1700.
+
+Gute *Fachwerkhaeuser,* meist 17. Jh., an zweien spgot. Madonnenstatuen. --
+Mehrere _Bildstoecke_ 18. Jh.
+
+_REUCHELHEIM._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Dorf-K.* Bau und Einrichtung einheitlich 1750. Die _Altaere_ in derbem
+Rok., dekorativ von famoser Wirkung. _Deckengemaelde_ bez. _J. P. Herrlein_
+1753.
+
+_REURIETH._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* Der turmtragende quadr. Mittelbau ist der ehem. Chor der rom. K.
+Das uebrige oefters erneuert. Bmkw. die mit zierlichem Renss.Ornament
+bemalte _Bretterdecke_ bez. 1596.
+
+*Burg,* ziemlich gut erhalten, der WFluegel 14. Jh.
+
+_REYERSBACH._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+*Dorf-K.* Sehr feine _Rokokoaltaere_ (aus Kloster Bildhausen stammend).
+
+_RIEDE._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Schloss.* 16. Jh. Noch bewohnt.
+
+_RIENECK._ UFranken BA Gemuenden.
+
+*Kreuzkapelle* um 1700. Hochaltar mit interessantem, figurenreichem
+_Relief_ der Kreuzigung, bez. 1628.
+
+*Burg.* Einst Sitz des gleichnamigen Grafengeschlechts. Die Wohnbauten und
+der Bering erneuert. Erhalten aus der rom. Zeit der NBergfried, der
+WBergfried und die rom. Kapelle an der Ostseite; alle Bauten aus 12.-13.
+Jh. Der NBergfried ein Unikum in seiner Art. Ganz aus riesigen
+Buckelquadern. In der Mauerdicke, die die kolossale Staerke von 7 m
+erreicht, oben im 3. Geschoss eine kleine rom. Kapelle (H. 3,54 m,
+Durchmesser 5 m). Dreikonchenanlage; an den Ecken zwischen schwachen
+Wandpfeilern, welche die Quergurten tragen, eingebundene 3/4 Saeulen, auf
+denen die Diagonalgurten ruhen; diese von einfach rechteckigem Grundriss;
+die Saeulen haben attische Basis mit den zum Ueberfang umgebildeten
+Eckblaettern der Spaetzeit; auch die rom. Mensa erhalten. Der WBergfried,
+ebenfalls aus Buckelquadern, ist ein etwas kleineres und einfacheres
+Seitenstueck zum noerdlichen. Die rom. Kapelle der OSeite einschiffig,
+flachgedeckt mit OApsis. Ueber dem WPortal, spaeter eingefuegt, 2 gute
+_Grabsteine_ des 13. Jh., wahrscheinlich eines Herrn von Rieneck und
+seiner Frau.
+
+_RIESA._ K. Sachsen AH Grossenhain.
+
+Ehem. *Benedikt.-Nonnen-Klst.* Einfache spgot. Kirche, 1848 durchgreifend
+erneuert. Am OFluegel des Klst. (Brauerei) die kleinen renss Fenster der
+Nonnenzellen. Im NFluegel Refektorium mit schoenem Kreuzgwb. Der SFluegel E.
+16. Jh., jetzt *Rathaus.* Von der alten Befestigung ein maechtiger quadr.
+Turm.
+
+_RIETH._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* 1682, rom. OTurm.
+
+_RIMBACH._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* spgot. -- _Schnitzaltar_ von besserer Qualitaet, v. Hansteinsche
+_Grabsteine_ roh.
+
+_RIMPAR._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Pfarr-K.* 19. Jh. _Sandsteinaltar_, reiche Arbeit des fr. Barock, Wappen
+des Fuerstbischofs v. Ehrenberg (1623-31). Zahlreiche (8)
+_Bildnisgrabsteine_ der Grumbach; hervorzuheben Eberhard {~DAGGER~} 1487, mit
+Unrecht _Riemenschneider_ zugeschrieben, Valentin {~DAGGER~} 1520, Konrad {~DAGGER~} 1527,
+Kunigunde {~DAGGER~} 1507.
+
+*Schloss.* Nicht gross, aber als Architekturbild imponierend, wesentlich
+Umbau aus der Zeit des Bischofs Julius, der Rimpar zu seinem Sommersitz
+machte, 1613 ff. 2 Wohnfluegel im Winkelhaken, an der Aussenecke maechtiger
+Rundturm. Das Aeussere hat wenig Schmuckformen. Im Innern bmkw. 3
+Repraesentationsraeume; im Hauptsaal ruht die kassettenartig behandelte
+Gipsdecke auf 6 toskan. Sll., an den Waenden breiter Figurenfries in Stuck
+mit Szenen aus der roemischen Geschichte. Stilrichtung italistisch, im
+Ornament Floriselemente. -- _Lusthaus_ des Schlossgartens, seiner Dekoration
+beraubt (Maedchenschule).
+
+*Rathaus* 1614. -- Menge von _haeuslichen Heiligenbildern_ und
+_Bildstoecken_.
+
+_RITTERSHEIM._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* 1783. Reiche klassizist. Stuckdekoration. _Altarbau_ von
+_Winterstein_, mit den Seitenaltaeren zu einer wirkungsvollen Gruppe
+zusammengeschlossen. -- Hinter dem Chor Turm aus M. 13. Jh.
+
+_ROCHLITZ._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Petri-K.* Erster Bau 12. Jh. Zweiter (jetziger) Bau M. 15. Jh., voll.
+1499. Gemeindehaus, Halle, gleich breit wie lang, 3 Schiffe und 3 Joche,
+das Msch. bedeutend breiter als die Ssch., kein Turm. _Taufstein_ 1548
+noch mit got. Ornament.
+
+*Kunigunden-K.* von _Arnold v. Westfalen_ (dem Meister des Meissener
+Schlosses) voll. 1476. Anlage ganz aehnlich der Petri-K., nur der Schluss
+aus 5 Seiten des 1OEcks. Die westl. Turmhalle rom. Sie wurde vom Dach der
+spaeter angelegten Langhaushalle weit ueberragt und deshalb abgewalmt. Um
+diese unschoene Loesung zu verdecken, errichtete man nach Brand 1688 den
+hohen 8eck. Mittelturm, waehrend die Seitentuerme niedrige Hauben erhielten
+(vgl. Nikolai-K. in Leipzig). Die Hauptwirkung des Lhs. ist auf die
+Suedseite verlegt. Tuer und Fenster mit Kielbogenumrahmung auf Konsolen,
+dazu Kant- und Kreuzblumen. Dasselbe Motiv dreimal uebereinander an den
+Strebepfll. Mehrfach wachsen an Gliedern und Flaechen kleine Figuerchen
+hervor, oder bloss Koepfe oder Haende. Nach alter Zeichnung war auch eine
+Folge von seitlichen Giebeln mit quergestellten Firsten vorhanden. Der
+ganze Reichtum der Erscheinung hat doch etwas Unorganisches und Starres. --
+Grosses _Altarwerk_ um 1500, 4 bewegliche und 2 feste Fluegel, mit der
+Bekroenung 8,57 m hoch. [Ein anderer Fluegelaltar von 1521 jetzt in der
+Hospital-K.] -- Im Chor Reste von _Glasmalerei_ um 1500.
+
+*Schloss* sehr reduziert; einzelne Teile Werk _Arnolds v. Westfalen_,
+_Museum_ mit oertlichen Kunstaltertuemern.
+
+_ROCHSBURG._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Dorf-K.* Einfache normal rom. Anlage. Portal in Art der Wechselburger
+Vorhalle, also ca. 1220-30. -- Grosses _Freigrab_ des Wolf v. Schoenburg
+{~DAGGER~} 1581 und seiner Gemahlin {~DAGGER~} 1567; am Unterbau zwischen korinth. Sll. die
+zwoelf Apostel, oben die lebensgrossen knienden Gestalten der Verstorbenen.
+
+*Schloss.* Ausgedehnte Anlage. Die Hauptburg im geraeumigen 4eck. Hof,
+aeltester Teil der runde Bergfried. Kuenstlerisch interessanter der Ausbau
+1470 f. unter Hugold v. Schleinitz durch _Arnold v. Westfalen_. Rest. nach
+Braenden 1547 und 1582. In der Kap. bedeutendes _Altarwerk_ 1576, die 10
+steinernen Reliefs von _Andreas Lorentz_ aus Freiberg. In einem Nebenraum
+_Schnitzaltar_ von 1522.
+
+_ROeCKEN._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Turm und spaetestgot. Chor.
+
+_RODA._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.*, rom. Mauern, eingewoelbt im 15. Jh. von einem Meister der
+Rochlitzer Huette, vielleicht demselben, der in Kohren taetig war.
+
+_RODA._ Sachsen-Altenburg.
+
+*Kreuz-K.* Alte Gruendung (angeblich 1013), mit rom. Mauerbestandteilen.
+Durch haeufige Umbauten charakterlos und unansehnlich geworden.
+
+*Stadt-K.* E. 16. Jh. in der ungewoehnlichen Form eines grossen (21 m
+Durchmesser) Achtecks. Drei Raenge Emporen eingebaut 1650, Freitreppen von
+aussen; flache Decke; der polyg. Chor spgot.
+
+*Cisterc.-Nonnen-Klst.-K.* Gestrecktes Rechteck von 37,5 : 14,7 m. Die
+OWand hat 3 grosse pyramidal gruppierte spitzbg. Fenster im Stilcharakter
+von A. 1300. Im W 3 quergestellte Arkaden, welche eine Empore trugen. Die
+Langseiten koennten dem Stiftungsbau um 1240 angehoeren; Fenster klein, zu 2
+gruppiert; an der SSeite schlichtes frgot. Portal mit rohem
+_Madonnenrelief_. Auf der NSeite nebenschiffartige Erweiterung mit
+Erbbegraebnis der Herren von Lobedaburg.
+
+_RODACH._ Sachsen-Coburg Amtsstadt.
+
+*Stadt-K.* Lhs. 1695 und 1755; der eingezogene, laengliche, polyg.
+geschlossene Chor E. 14. Jh., doch vielfach veraendert; seitlicher Turm
+1471. -- Reste der *Stadtbefestigung* von 1550.
+
+_ROeDELSEE._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Kath. Pfarr-K.* 1779.
+
+*Prot. Pfarr-K*. 1770.
+
+Stattliche Profanbauten: das _Crailsheimsche Schloss_, der _Ebracher
+Zehnthof_ (beide ca. 1600) und das graefl. _Castellsche Zehnthaus_ (Gasth.
+zum Loewen) von 1648.
+
+_ROeDERAU._ K. Sachsen AH Grossenhain.
+
+*Dorf-K.* 1786-1817.
+
+_ROeDERSDORF._ Reuss j. L. LA Schleiz.
+
+*Dorf-K.* Spgot. Mehrere _Schnitzaltaere_.
+
+_RODERSDORF._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Kirche,* ehem. des Deutschordens. Schlicht spgot. mit zierlicher WEmpore.
+Die kunstvolle _Altarbekleidung_ ursp. fuer die Feldgottesdienste Gustav
+Adolfs von Schweden. -- Gute schmiedeeiserne _Grabkreuze_.
+
+_RODEWISCH._ K. Sachsen AH Auerbach,
+
+*Petri-K*. Geraeumiger 1sch. flachged. Barockbau 1729-36. Loeblicher
+Altarbau; die Reste des ma. Schnitzaltars auf dem Kirchboden.
+
+_RODIGAST._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* Anlage rom.
+
+_ROHR._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.
+
+Ehem. *Nonnen-Klst.-K*. (von Fulda abhaengig). Erb. nach M. 13. Jh., jetzt
+Ruine. Gr. Rck. 36,5 : 7,2 m; durch Quermauer in 2 gleiche Haelften
+geteilt; die westl. enthielt die Nonnenempore ueber hoelzerner
+Zwischendecke. Schmale spitzbg. Fenster. An die SSeite lehnte sich ein
+quadr. Turm.
+
+*Dorf-K.* Vermutlich die 825 als zu Fulda gehoerig genannte S. Michaelis-K.
+(Dieser Name in Verbindung mit der Lage auf einem Huegel haben an eine
+ehemalige heidnische Kultstaette denken lassen.) Aeltester Teil die Krypta;
+Gr. ueberhoehter 1/2 Kr. mit Radius von 4 m, aussen rck. ummantelt (wohl als
+Unterbau eines OTurms), in der Mauermasse 1/2kr. Nischen; das in
+primitiver Weise in Moertelguss mit Bruchsteinen ausgefuehrte Gwb. ruht auf 4
+formlosen Pfll.; die Steine ueber der noerdl. Stollentuer zeigen Riefelung.
+Alles dieses weist auf hohes Alter, wahrscheinlich vor 950. -- Die K. rck.
+28,7 : 8,7 m. Form und Groesse sprechen dafuer, dass dieser Bau die aeltere
+Klst.-K. war. Spaetere Veraenderungen haben 2 kleine rundbg. Fenster uebrig
+gelassen. An der WSeite Rest eines Paradieses. -- Befestigter Kirchhof,
+Wall, Graben, Tor; letzteres rom., spaeter mit neuem Wehrturm ueberbaut;
+davor eine Art Zwinger mit Vortor.
+
+*Baderei,* reich verzierter Fachwerkbau 1686. Gegenueber grosses Hoftor mit
+Sitzkonsolen 1619.
+
+_ROHRBACH._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1778 von _Geigel_. Sehr gute klassizist. Einrichtung, die
+_Altarfigg_. in der Richtung _P. Wagners_. Bmkw. _Monstranz_ und _Kelche_
+von _Stipeldey_ in Augsburg 1797.
+
+*Kreuz-Kap.* 1712. Reste guter _Altarplastik_ um 1500, Richtung
+_Riemenschneiders_, wohl von derselben Hand wie die Figg. in Grosslangheim.
+Gute _Pietas_ um 1490, verwandt der in Eussenheim.
+
+_ROHRBORN._ Pr. Sachsen Kr. Weissensee.
+
+*Dorf-K.* Chorturm aus rom. Anlage.
+
+_ROeHRIG._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* Bar. mit dem in dieser Gegend regelmaessig angewendeten 3/8 Chor.
+-- Ein gutes Stueck die renss. _Kanzel_ mit unten eingebautem Beichtstuhl.
+
+_ROeHRSDORF._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Herrenhaus.* Grosse schlichte Winkelhakenanlage um 1720. Die huebsche
+Innenausstattung um 1760. Zahlreiche Portraets.
+
+_ROeHRSDORF._ K. Sachsen AH Chemnitz.
+
+*Dorf-K.* Architekturlos. -- Die _Kanzel_ aus Porphyrtuff, bez. 1565, im
+Aufbau eine der besten ihrer Zeit, die figuerliche Plastik allerdings
+minderen Wertes. Grosse _Glocke_ A. 15. Jh. Die zwei grossen _Oelgemaelde_ auf
+Holz aus A. 17. Jh. bildeten den Verschluss einer Orgel in Chemnitz.
+
+_ROeHRSDORF._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Schloss* A. 17. Jh. Prachtvolle Kacheloefen aehnlich denen in Wiesenstein.
+Portraets von _A. Graff_. Gartenstatuen bez. _Gottfr. Knoeffler_.
+
+_ROeMHILD._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Stadt-K.* 1450-70. Halle von 3 Jochen, merkwuerdig die Anlage eines
+doppelten Chors im O und W, beide in Breite des Msch. vorspringend und
+polyg. geschlossen, Turm im NO ueber der Sakristei. -- Ueppig geschmueckter
+Fuss eines zerstoerten spgot. _Sakramentshaeuschens_; _Altarbau_ 1686
+tuechtig; _Votivgemaelde_ 1482. Ein wertvoller Besitz die seit 1865 im Chor
+aufgestellten 7 _Grabsteine_: Georg I. von Henneberg 1465; Johannetta
+1481; Hermann VII. 1465; Albrecht v. Waldstein 1470; Elisabeth v.
+Wirtemberg 1501; Friedrich II. 1488; Anna v. Mansfeld 1542. Die
+wichtigsten Stuecke (Suedkap.) das _Erzbild Ottos_ IV. {~DAGGER~} 1502, doch frueher
+ausgefuehrt, aus der _Vischer_schen Werkstatt (Peter?), und das _Hochgrab
+Hermanns_ VIII. und der _Elisabeth von Brandenburg_, nach (wahrscheinlich
+eine laengere Reihe von Jahren) 1507, dem Todesjahr der Elisabeth; nahe
+verwandt dem Hohenzollerndenkmal in Hechingen; die persoenliche
+Urheberschaft _Peter Vischers_ wird fast allgemein angenommen, aber es
+fehlt dafuer nicht nur die aeussere Beglaubigung; die architektonische
+Dekoration der Tumba in matter Spaetgotik verraet in keiner Weise den
+Meister des Sebaldusgrabes; von sehr reiner, wenn schon nicht von sehr
+lebendiger Formenschoenheit die stehend gedachten, einander in
+Profilstellung zugekehrten Portraetfiguren der Deckplatte; nicht
+gleichwertig die Eckstatuetten. -- Zahlreiche Gemaelde, z.T. inhaltlich
+interessant, kuenstlerisch unerheblich; manches bmkw. unter den Geraeten und
+Paramenten.
+
+*Gottesacker-K.* 1708-12 von _Chr. Richter_.
+
+*Schloss Gluecksburg*. Oft umgestaltet. Den aeltesten Kern (Hinterschloss und
+Mittelschloss) bildet der Bau Friedrichs II. 1465 ff. Eine zweite Bauzeit
+1540 ff. Eine dritte unter Leitung von _Chr. Richter_ 1676-78. Eine vierte
+1724.
+
+*Prinzenpalais* ca. 1770.
+
+_ROMMERSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+*Edelhof*. Interessante Anlage aus 16. und 17. Jh. Im Herrenhaus auch das
+Innere gut erhalten. Aussen Bildhauerarbeiten des _Philipp Soldan_ von
+Frankenberg.
+
+_ROMSCHUeTZ._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+*Dorf-K.* 1725-33.
+
+*Schloss* 1712, Innenraum um 1770 mit Aufwand neu dekoriert.
+
+_RONSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Rotenburg.
+
+*Dorf-K.* mit rom. OTurm ueber dem gewoelbten Altarhaus.
+
+_ROPPERHAUSEN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+*Burgruine.* Rom. Wohnturm.
+
+_ROePPISCH._ Reuss ae. L. LA Greiz.
+
+*Dorf-K.* Rom. Anlage wie Pahnstangen.
+
+_ROSENAU_ bei Coburg.
+
+*Schloss.* 1809-1817 mit Benutzung eines Mauerteils des 16. Jh.
+
+_ROSENTAL._ RB Cassel Kr. Frankenberg.
+
+*Stadt-K.* 1sch. Gwb.Bau 1518, der schmaelere polyg. Chor 14. Jh.
+
+_ROSENTAL._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Wallfahrts-K*. 1778. Grossraeumiger gewoelbter Hallenbau, Ausstattung
+gleichzeitig. Eine schoene Bar.Arbeit die silberne _Expositur_ bez. 1691.
+_Kelche_ got. und bar.
+
+_ROSSACH._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* 1756 mit 2 Geschossen. Emporen auf dorischen Sll. Spgot. Chor.
+
+_ROSSDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* Grosser, 1730 verlaengerter Saalbau; in der oestl. Haelfte Emporen
+und Tonnengwb. mit reicher Bemalung von 1697. Der in gutem Umriss
+aufgebaute WTurm 1733. Kirchhofsmauer mit Schiessscharten.
+
+_ROeSSEN._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K.* Frgot. mit OTurm.
+
+_ROSSFELD._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* Der Chor aus A. 16. Jh. hat die in diesem Gebiet seit
+Jahrhunderten gebraeuchliche Form, quadr. mit darueber stehendem Turm,
+beibehalten; das rck. Lhs. 1750 fast neu aufgebaut.
+
+_ROSSLEBEN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Frgot. Rechteckchor mit 3 schlanken spitzbg. Fenstern. Lhs.
+1690, sehr nuechtern.
+
+*Klst.-K.* fast spurlos zerstoert. Aeltere Ansichten ergeben eine sprom.
+Anlage aehnlich Memleben. In der Klosterschule 4 Reliefs, Aebtissinnenbilder
+in Renss. Umrahmung, nach den stilistischen Merkmalen von _Arntz Semler_
+von Freyburg. Das neue Schulgebaeude 1740-42 in bescheidenen Formen.
+
+_ROSSRIETH._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+*Wasserschloss* mit Fachwerkgiebeln und Tuermen mit Fachwerkobergeschoss.
+Sehr malerische Anlage aus 1. H, 16. Jh.
+
+_ROSSWEIN._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Stadt-K.* 1522. Die beabsichtigte 3sch. Hallenkirche unterblieb, Ausbau
+erst 1595-1611 und nur 1sch. mit flacher Holzdecke und Emporen. --
+*Rathaus* 1505, rest. nach Brand 1806.
+
+*Tuchmacherhaus*, erb. A. 16. Jh. als Absteigequartier des Abtes von
+Zelle; schmuckreiches Portal 1537.
+
+_ROTENBUCH._ UFranken BA Lohr.
+
+Ehem. Jagdschloss der Erzbischoefe von Mainz. 4fluegelige Wasseranlage des
+17. Jh. in einfachen Formen. Durch eine Bruecke mit einer Kap. des 15. Jh.
+verbunden.
+
+_ROTENBURG I. TH._ Schwarzburg-Rudolstadt.
+
+*Burgruine.* Der runde Bergfried im Unterbau aus fr., im Hauptteil aus sp.
+Ma. Kuenstlerisch interessant und relativ gut erhalten der frgot. Wohnbau
+mit grossem Saal im Obergeschoss.
+
+_ROTENBURG._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+*Stifts-K. S. Elisabeth,* beg. 1370, weitergefuehrt 1484-1501, verstuemmelt
+1822, z. T. wiederhergestellt 1892. Hallenkirche mit ursp. 5 Jochen im
+Schiff, 3 Jochen im Chor, dazwischen 2 Tuerme (WTuerme nie vorhanden). Eine
+der groessten K. Kurhessens. -- _Denkmal_ des Landgrafen Hermann {~DAGGER~} 1658 und
+seiner Gemahlin {~DAGGER~} 1683.
+
+*Pfarr-K. S. Jakob,* bez. 1392. 2sch. Hallenkirche mit 1sch. Chor, Gwb.
+nur in letzterem, Turm. (N) zwischen Chor und Lhs., spgot., aber mit
+Rundbogenfries und Ecklisenen. Schoener marmorner Tisch aus der Schloss-K.
+
+*Georgs-Kap.* (Hospital) an Stelle der alten Burg.
+
+*Schloss.* Im SFluegel (16. Jh.) 2sch. Kirche (jetzt kath.).
+Reichgeschnitzter Hochaltar.
+
+Gute *Fachwerkhaeuser* 16.-18. Jh., im Detail Renss.Motive haeufig.
+
+_ROTENFELS._ UFranken BA Lohr.
+
+*Pfarr-K.* 1614. Typischer, ziemlich bedeutender Bau der Nachgotik des
+Bischofs Julius. Turm 1750. Polyg. Chor mit dekorativem Sterngwb. Lhs.
+dreiachsig, mit flacher Holzdecke, gotisierende Masswerkfenster. Aus der
+Erbauungszeit die freundliche, dekorative Ausmalung von _W. Ritterlein_
+(vgl. Karlstadt, Buechold). Auf dem linken (neuen) Seitenaltar _Madonna_,
+Holz, E. 14. Jh. -- _Kanzel_ und _Sakramentshaeuschen_ Sandstein, 1613.
+_Monstranz_ 1615, Stiftung des Fuerstbischofs Julius, Augsburger Arbeit, in
+der gleichen Mischung von got. und Renss.Motiven, wie sie die Bauten
+dieser Zeit tragen.
+
+*Schloss.* Stattlich, gut erhalten. Zur Hauptburg der rom. Bergfried,
+Buckelquadern, rom. Kamin und die mit ziemlichem Aufwand ausgefuehrten
+Wohngebaeude des 16. Jh. Vorburg mit ausgedehnten Wirtschaftsgebaeuden
+16.-17. Jh.
+
+*Rathaus* 1595 in reicheren Renss.Formen.
+
+_ROTENHAN._ UFranken BA Ebern.
+
+*Burgruine.* Stammburg des gleichnamigen Geschlechtes. Die 4 m starken
+Mauerreste aus dem gewachsenen Stein gehauen.
+
+_ROTENKIRCHEN._ RB Cassel Kr. Huenfeld.
+
+*Dorf-K.* Rck. mit WTurm. Gilt fuer fruehrom.
+
+_ROTENSTEIN._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* Lhs. und Turm in der Anlage frgot., Chor spgot. 16. Jh.
+
+*Rathaus* mit spgot. Stabwerkportal.
+
+Im Dorf einige stattliche rundbg. Torfahrten.
+
+_ROTH._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* Der turmtragende Chor in der Anlage rom., Lhs. E. 16. und 18.
+Jh. -- _Kanzel_ 1738, huebsch, nicht ganz von der gewoehnlichen Art.
+
+_ROeTHA._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Georgen-K.* urspr. rom., auf 2 WTuerme berechnet, von denen nur der noerdl.
+ausgefuehrt; Schiff flachgedeckt, durch Pfll. geteilt; der eingezogene
+gewoelbte Chor nach 1510. -- _Altarwerk_ um 1620; das Hauptgemaelde
+vielleicht von _Johann de Perre_ (vgl. Priessnitz). v. Friesensche
+_Epitaphe_ und _Bildnisse_.
+
+*Marien-K.* (ehemals Wallfahrt), spgot. in der Richtung der Rochlitzer
+Huette, einheitlich und wohlerhalten. Rck. mit 3/8 Schluss. Durchweg
+Netzgwbb. -- _Altarwerk_ um 1520, bmkw. durch fruehen Anklang an die Renss.
+
+*Schloss* (v. Friesen) 1655 nach Zeichnung von _Chr. Bodenstein_ in
+Weissenfels. Reiche Innenausstattung. Portraetgalerie mit Stuecken von
+_Pierre Gaudreau_ (Marschall v. Sachsen), _Rigaud_ (?), _Silvestre_,
+_Graff_.
+
+_ROTTELSDORF._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Turm.
+
+_ROTTENBAUER._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Ev. Pfarr-K.* von 1490, unbedeutend. -- Zahlreiche _Grabsteine_ der
+Wolfskeel, M. 16. bis A. 17. Jh.
+
+2 Wolfskeelsche *Schloesser,* bar., im jetzigen Zustand unerheblich.
+
+_ROTTENDORF._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* Gotisierender Umbau 1613. _Deckengemaelde_ 2. H. 18. Jh., nicht
+schlecht. Vortreffliche klassizist. _Ausstattung_.
+
+_ROeTTINGEN._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* Geraeumiges flachgedecktes Lhs. sprom. mit Veraenderungen A. 17.
+Jh. Interessant der einheitliche Chorbau in frueher Kompromissgotik (Ablass
+1287). Ueber dem quadr. Vorchor mit Rippengwb. erhebt sich der noch rom.
+gegliederte OTurm. Anschliessend Apsis, Sockel 1/2kr., Mauern in 7 Seiten
+des 12Ecks, Ecklisenen, schmale Spitzbg.-Fenster, Zinnenfries, primitive
+Wasserspeier. -- Ausstattung 17. und 18. Jh. -- Zahlreiche _Grabsteine_.
+Aeltester und interessantester der Petronella Truchsessin von Baldersheim
+{~DAGGER~} 1414. Grosser _Oelberg_ 18. Jh.
+
+*Spital-K*. 1614. Auf einem der klassizist. Altaere liebenswuerdige
+feingefuehlte Holzmadonna um 1470.
+
+*Ringmauern* grossenteils erhalten. -- Im Rentamtsgebaeude Reste der
+Hohenlohischen Burg des 13. Jh. -- *Rathaus* nach 1750. Alte
+_Trinkgefaesse_. -- Der sog. *hohe Bau* im unteren Teil 13. Jh., mit sprom.
+Fenstern, oben spgot. Fachwerk.
+
+_ROTWERNDORF._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Schloss* seit 1556. Eigenartige Grundrissanordnung; aus einem Rck. von 26 :
+10 m springen uebereck 4 Ausbauten mit Volutengiebeln vor;
+Fassadengliederung durch Pilaster.
+
+_RUeCKINGEN._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+*Dorf-K.* 1596, am Schnoerkelgiebel Inschr. 1609. Im Innern zahlreiche
+Grabsteine und Wappen der Herren v. Rueckingen und von Ruedigheim. -- 2
+Schloesser dieser Adelsfamilien.
+
+_RUDELSBURG._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+*Burg.* Zuerst genannt 1171, Ruine seit 1641, mehrere Teile gut erhalten,
+der quadr. Bergfried in der Hauptmasse rom. Die Vorburg, jetzt nur durch
+einen Mauerrest angedeutet, war von ausserordentlicher Ausdehnung als
+Wohnsitz zahlreicher Burgmannen.
+
+_RUeDENHAUSEN._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Schloss* der Fuersten Castell. Um 1285 zuerst erwaehnt. Aeusserst malerische
+Anlage des 14.-16. Jh. mit polyg. Bering und 2 Flankentuermen; innen einige
+charakt. Zimmer des fruehen 16. Jh. Erweiterungen 1910.
+
+Westl. davon das *neue Schloss;* M. 18. Jh., im 19. Jahrh. veraendert.
+
+*Kirche.* _Epitaphe_ der Grafen Castell, die aeltesten (E. 13. Jh.)
+heraldisch.
+
+_RUeDIGHEIM._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+*Kirche.* Frgot. 1sch., 4 kurzgewoelbte Joche mit 5/8 Apsis. Teilweise
+erhaltene Aussenbemalung. Gehoerte zu einer *Johanniter-Commende,* von
+welcher ein jetzt als Fruchtscheuer der Domaene dienender Bau erhalten ist.
+An der SSeite gekuppelte spitzbg. Fenster aus 13. Jh. _Grabstein_ des
+Komturs Phil. v. Reifenberg 1495.
+
+_RUDOLSTADT._ Hauptstadt von Schwarzburg-Rudolstadt.
+
+*Stadt-K.* 1634-36, noch wesentlich got. mit bar. Einzelheiten. 3sch.
+Halle mit vortretendem 5/8 Chor. Hoelzerne Emporen in 2 Raengen. Pfll.
+8eckig. Fischblasenfenster. Das Seitenportal in guter Renss. von aelterem
+Bau beibehalten. -- Hoelzerne _Kanzel_ von einer Mosesfigur getragen 1636;
+derb bar. _Altaraufsatz_ mit wiederverwendeten spgot. Gemaelden.
+
+*Ludwigsburg*. 1734.
+
+*Schloss Heidecksburg,* nach Braenden 1571 und 1735, formenarmer Massenbau.
+Rokoko-Festsaal, Gr. aus verschieden gerichteten Kurven, Dekoration reich
+und nicht schlecht, Deckengemaelde von _Deisinger_.
+
+*Rathaus* 1524 als adliges Stadthaus, 1724 und 1784 umgebaut.
+
+*Wohnhaeuser*. Einige aus 16. Jh.; huebsch die Hofgalerie in der Oberen
+Marktstrasse no 8.
+
+_RUGENDORF._ OFranken BA Stadtsteinach.
+
+*Pfarr-K.* 15. Jh., nachgot. Kanzel 1658, Taufstein 1661, Altar 1663. Gut
+ornamentiertes Chorgestuehl, Emporen mit biblischen Szenen bemalt. 2 gute
+_Epitaphe_ 1564, 1658.
+
+_RUHLA._ Sachsen-Gotha LA. Waltershausen.
+
+*Dorf-K.* 1682. Anlage im Winkelhaken mit hoelzernem Tonnengewoelbe. Derb
+praechtige _Barockkanzel_.
+
+_RUNDSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K.* 18. Jh., auf der herrschaftlichen Prieche
+_Vierzehnnothelferaltar_ um 1500, nicht ohne Interesse.
+
+_RUPPENDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Dorf-K.* Vom Bau des 13. Jh. ein sprom. Portal erhalten. Umbau 1674.
+_Schnitzaltar_ um 1500.
+
+_RUPPERSDORF._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* Kleines 1sch. Lhs., quadr. Chor und 1/2kr. Apsis, letztere
+sicher rom. -- Zahlreiche v. Nostitzsche _Grabdenkmaeler_ 16.-18. Jh.
+
+_RUPPERTSGRUeN._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Dorf-K.* Bez. 1513. Interessanter kleiner Gewoelbebau. Das Emporensystem
+von Annaberg, Schneeberg usw. auf eine 1sch. Anlage uebertragen. Die wenig
+ueber ein Meter tiefen Emporen ziehen sich um den 3seitigen Schluss herum.
+In ihrer Fluchtlinie, also nur wenig von der Wand abgerueckt, ein
+Pfeilerpaar, von dem das kunstvoll figurierte Sterngwb. ausgeht. Fenster
+rundbg. In einigen Details Ansaetze von Renss. fruehestes Beispiel dafuer im
+Kreise der laendlichen Architektur. -- Runde _Kanzel_ mit derben Reliefs.
+
+_RUSSDORF._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+Ansehnliche *Dorf-K.* 1729-33.
+
+_RUSTENBERG._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Schloss* bar. Im Park 1 sprom. und 1 renss. _Taufstein_.
+
+*Burg.* Gruendung des 11. Jh. Bis 1802 bewohnt, jetzt Ruine; die frgot.
+Kap. z. T. erhalten. Grosses Amtshaus 18. Jh. -- Ganz in der Naehe Spuren der
+*Kunzenburg*.
+
+_RUSTENFELDE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* Stattlicher einheitlicher Bau von 1740. -- _Altar_ und _Kanzel_
+gehoeren zu den reichsten im Eichsfeld, im Stil fuer die Entstehungszeit
+altmodisch.
+
+
+
+
+_S_
+
+
+_SAALBORN._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* rom.-got. Uebergang. -- _Altarkruzifix_ "ganz ausgezeichnete
+Arbeit des 12. Jh." aus vergoldetem Kupfer.
+
+_SAALBURG._ Reuss j. L. LA Schleiz.
+
+*Stadt-K.* Mischbau ohne Interesse. -- Im Fuerstenstand ein renss. Ofen.
+Tuechtiger Altarbau 1665.
+
+Bmkw. Reste der _Stadtbefestigung_.
+
+*Klst. Heiligenkreuz* gegr. 1310; Ruine des Wohnhauses der Nonnen; die K.
+zerstoert.
+
+_SAALECK._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+*Burgruine.* Der enge Raum noetigte zu vereinfachter Anlage: zwei durch
+Schildmauern verbundene Rundtuerme, wohl M. 12. Jh.
+
+_SAALECK._ UFranken BA Hammelburg.
+
+*Burgruine.*
+
+_SAALFELD._ Sachsen-Meiningen Kreisstadt.
+
+*Johannis-K*. 1209-1272; hiervon der Unterbau der beiden OTuerme am Anfang
+des Chors. Erneuerung beg. 1389. Lhs. voll. 1456. -- 3sch. Halle von 28 :
+22 m, geteilt in 4 Joche, wovon das erste den Turm traegt. Gestreckter Chor
+mit 8Eck-Schluss. Im Lhs. einfache Kreuzgwbb., im Chor Netzgwb. (1514). In
+den Fenstern reiches Fischblasenmasswerk. Der Hauptschmuck der Kirche die 2
+Portale aus A. 15. Jh. (W und S); die Statuen ihrer Umgebung zerstoert,
+erhalten die _Tympanonreliefs_ (W Juengstes Gericht, S Anbetung der Koenige
+und Kreuzigung). An der letzten Fensterbruestung der Sakristei NSeite
+_Relief_ mit Schweisstuch der hl. Veronika (nach Lehfeldt 1. H. 13. Jh.).
+Der bar. Ausbau 1895 durch neugot. ersetzt. -- Reste von spgot. _Altaeren_,
+einer von dem "Meister der architektonischen Baldachine"; bar. _Kanzel_;
+_Relief_ von 1516 (ehemals an der Brueckenkapelle) mit der hl. Kuemmernis
+(S. Wilgefortis) und dem Spielmann; _Tumbendeckel_ eines Gf. v. Orlamuende,
+14. Jh., und zahlreiche Grabsteine und Gedenktafeln; _Glasmalereien_ in
+den Langhausfenstern, hervorragend, im Entwurf Duererische Anleihen. Im
+noerdl. Sschiff hl. _Grab_, 15. Jh.
+
+*Siechenkapelle,* Kernbau fruehrom. Die Fenster frgot. erweitert, im 17.
+Jh. duerftig rest. -- _Schnitzaltar_ M. 15. Jh.
+
+*Barfuesser-Klst.,* 13. Jh., im 17. als protestant. Predigt-K. umgebaut. Im
+19. Jahrh. profanisiert. Im Erdgeschoss jetzt staedt. Museum. Im obersten
+Geschoss _Deckengemaelde_ des 17. Jh. -- Spgot. Kreuzgang z. T. erhalten.
+
+*Nikolai-K*. (jetzt Armenhaus), von einem einfachen fruehrom. Bau, der die
+Kapelle der Kaiserpfalz gewesen sein koennte, nur die glatten Mauern und
+zugemauerte Rundbogenfenster (1912 alles barbarisch verputzt). Auch die
+spaeteren Veraenderungen (1265 Einrichtung fuer Cisterciensernonnen?) nicht
+mehr erkennbar.
+
+*Amtsgebaeude,* 1610.
+
+*Rathaus* 1526-37. Dachfirst parallel zur Hauptfront; in deren Mitte
+8eckiger Treppenturm, zur Haelfte vorspringend und in kleinen Giebeln
+endigend; mit ihm gruppieren sich rechts und links 2 Zwerchhaeuser (in
+etwas juengeren Formen); 2 Erker modifizieren etwas die sonst festgehaltene
+Symmetrie der Gesamtkomposition. Die Formen spgot. im Uebergang zur Renss.;
+an den Wandflaechen Spuren von ornamentaler Malerei.
+
+*Herzogl. Schloss.* An Stelle des voellig niedergelegten Benedikt.Klst.
+Schlichter grosszuegiger Bar.Bau von 1677. Hufeisenanlage. Grosses
+Treppenhaus und Festsaal mit allegorischen Deckengemaelden. Einige Zimmer
+in reicher Ausstattung des 17. Jh. erhalten. Kapelle 1719. Schlossgarten.
+
+*Hofapotheke* um 1200; erste Bestimmung unbekannt; im 15. Jh. Rathaus;
+nach Brand 1880 stilgemaess hergestellt, mit Beseitigung aller Bestandteile
+eines spgot. Umbaues. Alt: das Erdgeschoss, das erste Zwischengesims, die
+Eckdienste, das Fensterpaar ueber der Tuer der Marktfront, ein Teil der
+Fenster des ersten Obergeschosses und einige sonstige Details.
+
+*Stadtapotheke.* Inschr. 1617 und 1620. Das Portal und die Giebel der 2
+Zwerchhaeuser in reicher, derb effektvoller Sp.Renss.
+
+*Haus Gerdts,* 1609. Dem vorigen aehnlich und wohl von demselben Meister. --
+Sonstige Wohnhaeuser des 15. und 16. Jh. in groesserer Zahl.
+
+*Schloss Kitzerstein;* in einigen Teilen bis 1435 hinaufreichend; sieben
+kleine spgot. Ziergiebel; die ganze Gruppe hoechst malerisch.
+
+*Burgruine Hoher Schwarm,* erb. nach 1200 an der Stelle einer weit aelteren
+Kaiserpfalz. Grosser quadr. Wohnturm mit kleinen Rundtuermen an den Ecken.
+
+Von der *Stadtbefestigung* 4 Tore erhalten.
+
+*Friedhof* mit Resten einer Renss.Halle.
+
+_SAATHAIN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Dorf-K.* Die stattlichste und aelteste (ca. 1600?) unter den vielen
+Fachwerkkirchen des Kreises.
+
+*Herrenhaus,* schlicht bar., 4fluegelig, im Hof einst offene Arkarden.
+
+_SABABURG._ RB Cassel Kr. Hofgeismar.
+
+*Schloss.* Gegr. 1334, erneuert 1490, von Landgraf Wilhelm IV. 1589 zum
+Jagdschloss eingerichtet; teils Ruine, teils bewohnt.
+
+_SACHSENBURG._ K. Sachsen AH Floeha.
+
+*Schloss.* 1488 von _Hans Reynhart_; bedeutende Anlage, seit der Verheerung
+im 30j. Kriege entstellt.
+
+_SACHSENBURG._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Burgruine.*
+
+_SACHSENDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* E. 15. Jh. Lhs. 1sch.; eingezogener, turmtragender quadr. Chor;
+die 3 Raenge Emporen aus 17. Jh. -- Am Triumphbogen ausdrucksvolle
+_Kreuzigungsgruppe_, 16. Jh.
+
+_SACHSENHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* (ehemals Wallfahrt). Chor 1425, Lhs. und WTurm Mitte 16. Jh. --
+Spgot. Altarwerk.
+
+_SALLMANNSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Dorf-K.* 16. Jh., Einrichtung 18. Jh. -- Guter _Schnitzaltar_ um 1500,
+jetzt ueber dem Chorbogen.
+
+_SALZ._ UFranken BA Neustadt.
+
+*Dorf-K.* Unter spaeteren Veraenderungen als Kern eine kleine rom. Basilika
+zu erkennen. Starker OTurm, um den Spitzhelm 4 kleine Schuetzenerker.
+
+_SALZBURG B. NEUSTADT._ UFranken BA Neustadt.
+
+*Burgruine.* Eine der groessten in Deutschland. Die Identitaet mit der
+namensgleichen Pfalz Karls d. Gr. und der Ottonen nicht voellig sicher. Der
+vorhandene Bau gehoert in der Anlage wie auch in seinen meisten
+kuenstlerisch formierten Teilen ins 11. bis 13. Jh., in welcher Zeit die
+Burg wuerzburgisches Lehen war; die 450 m langen Ringmauern umschreiben ein
+unregelmaessiges Trapez; kein ausgesprochener Mittelpunkt; die Gebaeude sind
+regellos zerstreut wie in einer kleinen Stadt (S. war im sp. Ma.
+Ganerbschaft und von 7 bis 9 Familien bewohnt). -- Torturm um 1200, schoene
+Buckelquadern, beide Seiten der Durchfahrt durch Portale in kraeftigen und
+zugleich eleganten Formen (Zickzack) charakterisiert. Weiterhin rechts die
+1848 in pseudoromanischen Formen vollkommen erneuerte Kap. (Wallfahrt);
+westlich davon neben dem Turm "Jungfernkuss", wo sich der Palas an die
+Aussenmauer lehnte, rom. Fenster und Spuren eines Kamins. Ein anderer
+Wohnbau, noch mit 2 Treppengiebeln, links vom Hauptweg (faelschlich "Muenze"
+genannt), die Fensterarchitektur mit das Reizvollste, was wir von profaner
+Fruehgotik besitzen. Rom. Formen an mehreren Wohntuermen. Endlich manche
+Erneuerungen der Spaetgotik und Renaissance.
+
+_SALZUNGEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Stadt-K.* Flachgedeckter Saal von 1789, umgebaut 1908. Durch die
+Stadtbraende 1640 und 1786 fast alle aelteren Gebaeude vernichtet. Von
+Wohnhaeusern zu nennen der stattliche "Huenische Hof" um 1624 und ein
+Fachwerkhaus von 1619 in der Brenngasse. Einfach gefaellige Buergerhaeuser
+der Zopfzeit.
+
+*Husenkirche* vor der Stadt. Sehr alte Gruendung (775?), jetzt ein
+aermlicher Bau um 1500. Dasselbe gilt von der Wendels-K. von 1481.
+
+*Friedhofs-Kap.* spgot., im Innern geschnitzte Holzarchitektur des 16 Jh.
+und viele Epitaphe von besserer Qualitaet.
+
+_SANGERHAUSEN._ Pr. Sachsen. Kreisstadt.
+
+*Jakobi-K.* Spgot. 3sch. Halle (Gwbb. nicht ausgefuehrt) mit hoeherem
+langgestrecktem Chor. -- Der _Fluegelaltar_ der groesste und beste des
+Kreises. Einfacher spgot. _Taufkessel_. Grosses _Grabmal_ von 1618 aus der
+Werkstatt des kurfuerstl. Hofbildhauers _J. M. Nosseni_.
+
+*Ulrichs-K*. Ehem. Benediktiner-Klst., gegr. E. 11. Jh., 1265 den
+Cisterc.-Nonnen ueberwiesen, 1389 Brand. -- Kreuzf. rom. Basilika, mit
+ausgebildetem Hirsauer Chor (vgl. Bosau, Paulinzelle, Wimmelburg), die
+Seitenschiffsgewoelbe noch rom., wenn auch (wegen des stark oblongen Gr.)
+wohl nicht ursp. geplant. Das Msch. war flach. Das Qsch. hat die
+ungewoehnliche Anordnung, dass die Arme aus 2 Jochen zusammengesetzt sind;
+das erste in der Breite der Ssch., das zweite quadr.; das erste mit
+Tonnengwb., das zweite mit rundbg. Kreuzgwb. Einwoelbung des Msch. im 13.
+Jh.; die Gwbb. ruhen auf Kragsteinen, haben rck. Gr., spitzbg. Gurtbgg.,
+aber keine Kreuzrippen. Die Strebepfeiler aus 16. Jh. Die Arkadenpfeiler
+kreuzfoermig, einfach abgeschraegte Deckplatten mit flach skulptiertem,
+steif gezeichnetem Ornament aus demselben lombardisch geschulten Kreise,
+dem man in Quedlinburg, Groeningen und Magdeburg (Liebfr.) begegnet. -- Ob
+der 8eck. got. Vierungsturm einen rom. Vorlaeufer gehabt hat, wird nicht
+klar; WTuerme sind nie vorhanden gewesen. _Tympanon_ mit Ludwig dem
+Springer und dem hl. Ulrich. -- _Kanzel_ 1620. -- Figurierter spgot.
+_Taufkessel_.
+
+*Schloesser*. _Altes_ 1446, im Erdgeschoss Kreuzgwbb. auf Buendelpfl. _Neues_
+1586 und 1612.
+
+2 km vor der Stadt Ruine der *S. Katharinen-K*. im Helmstal, gew. 1220,
+flachged. Basilika mit 1 spitzbg. Arkade.
+
+_SANKT GOTTHARDSBERG_ b. Amorbach. UFranken.
+
+*Frauenkloster* (Ruine). Gegr. 1138? Verwuestet im Bauernkrieg, 1629
+hergestellt, seit Blitzschlag 1714 Ruine. -- Rom. Pfeilerbasilika von 7
+Arkaden, vielgliedrige Deckplatten, Gurtgesims mit Schachbrettmuster. Chor
+got. Portal sprenss.
+
+_SANKT HELENA_ b. Graefenberg. OFranken.
+
+*Dorf-K.* mit Schnitzwerk, Auffindung des hl. Kreuzes, _Veit Stoss_
+(vermutlich mit Unrecht) zugeschrieben.
+
+_SANKT JOHANNIS._ OFranken BA Bayreuth.
+
+*Pfarr-K.* 1771. Schloss einfach renss., Portal 1617.
+
+_SANKT KILIAN._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.
+
+*Dorf-K.* 1689 im Typus Hinternah, noch got.
+
+_SANKT KUNIGUND._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Kapelle.* Der Ausbau unter Bischof Julius 1614 hat den rom. Kern nicht
+erheblich veraendert. Derselbe stammt aus der Zeit bald nach der
+Heiligsprechung der Kaiserin Kunigunde im Jahre 1200 und der davon
+ausgehenden Verbreitung des Kunigundenkultus in Franken. 1sch. Quaderbau
+mit eingezogenem Chor im OTurm, aus dem eine 1/2kr. Erkerapsis vorkragt.
+Die Krypta 1614 ausgebrochen und z. T. zugeschuettet. Schiff flachgedeckt.
+An den Laengsseiten einfache rom. Portale und rom. Fenster. -- Eine Tuer im
+Chor (mit ornamentiertem Tympanon) fuehrte zu einer _Aussenkanzel_, wohl fuer
+Ausstellung von Reliquien. Dem Teilungspfosten einer gekuppelten
+Klangarkade ist karyatidenartig eine weibliche _diademtragende __ Figur_
+vorgelegt (Kunigunde). -- Friedhofsmauer mit Torbau.
+
+_SANKT MICHELN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* sprom. A. 13. Jh. Das Aeussere fast unberuehrt; quadr. Chor, rck.
+WTurm.
+
+_SANKT WOLFGANG._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+Von dem 1468 gegr. *Kloster* wenig erhalten. Grundmauern einer 3sch.
+Kirche. Der noch vorhandene befestigte Torturm trug auch die Glocken.
+
+_SAYDA._ K. Sachsen AH Freiberg.
+
+*Stadt-K.* 1502, 4jochige Halle mit Netzgwb., Portal und reizvoller
+Vorhalle. -- 3 _Wandgraeber_ der Familie v. Schoenberg, besonders bmkw. das
+juengste von 1605, die kunstvoll entworfene Architektur in der Art
+_Nossenis_, ungenuegend die Bildnisfigg. -- _Taufstein_ mit figuerl. Reliefs
+um 1500.
+
+_SCHAALA._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt.
+
+*Dorf-K.* Lhs. 1700. Der jetzt in der Mitte stehende Turm, Mauern 13. Jh.,
+spgot. bekroent mit doppelt abgestuften Zinnen und schlankem Helm von
+origineller Wirkung. Befestigter Friedhof. -- _Schnitzaltar_ aus der
+Saalfelder Schule um 1500 ("Meister der Baldachine"). Die Fluegelgemaelde
+nach Stichen von _M. Schongauer_ (Erfurter Ausstellung 1903).
+
+_SCHACHTEBICH._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* 1719, ganz schlicht. In bar. Rahmenarchitektur ein _spgot.
+Altar_ aus A. 16. Jh., Schnitzrelief der hl. Sippe und 4 Fluegelgemaelde.
+
+SCHALKAU, Sachsen-Meiningen Kr. Sonneberg. *Stadt-K.* Spgot. Das 1sch.
+Lhs. mehrmals veraendert, der verlaengerte polyg. Chor 1520. -- _Grabsteine_
+der Familie v. Schaumberg.
+
+*Burgruine Schaumberg,* wenig erhalten.
+
+_SCHANDAU._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Stadt-K.* umgebaut 1645 und 1704. -- _Moseskanzel_ 1706.
+
+_SCHARFENBERG._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Burg.* Rom. um 1200 (Burgtor), im 14. Jh. erweitert (ueberwoelbte
+Hofstube).
+
+_SCHARFENSTEIN._ K. Sachsen AH Marienberg.
+
+*Burg.* Die aeltesten Teile 2 Rundtuerme, der groessere in Mauerstaerke 3,25 m.
+Bedeutende Veraenderungen 1533; daher ein Backsteingiebel mit derben spgot.
+Verschlingungen zwischen duennen Pfll.
+
+_SCHARFENSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+*Schloss* fruehes Ma. bis bar.
+
+_SCHEIBENBERG._ K. Sachsen AH Annaberg.
+
+*Stadt-K.* 1571. -- Bmkw. Schnitzaltar um 1500.
+
+_SCHELLSITZ._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+*Dorf-K.* Der rom. OTurm (1226) bildet eine Einschnuerung zwischen dem got.
+5/8 Chor und dem Schiff von 1719; letzteres hat gemalte Flachdecke. Bar.
+_Kanzelaltar_. Der alte Hochaltar, ein gutes spgot. _Schnitzwerk_, jetzt
+auf der Empore.
+
+_SCHENKENSCHLOSSHOF._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Burgruine Rossberg*. Erhalten nur der got. Bergfried, doch in voller ursp.
+Hoehe von 28 m.
+
+_SCHERNECK._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Kirche* um 1700, rck. spgot. Chor mit rippenlosem Kreuzgwb. Kanzel um
+1650 mit vielen Schnitzfigg.
+
+_SCHESSLITZ._ OFranken BA Bamberg I.
+
+*Pfarr-K.* got. Hallenkirche, Chor vor 1421, Lhs. 1448 (Inschr.), rest.
+1650. -- _Grabsteine_ des Grafen Friedrich v. Truhendingen und seiner
+Gemahlin ca. 1360, zweier Herren v. Wiesenthau 1569, 1570. --
+_Hochaltargemaelde_ von _Mattenheimer_ um 1780. -- Auf dem Kirchhof schoenes
+_Steinbild_ der hl. Jungfrau um 1450, aus der Martins-K. zu Bamberg
+stammend.
+
+_SCHILDAU._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Stadt-K.* Ursp. rom. Basilika, spgot. eingewoelbt, rest. 1730 und 1829. --
+_Schnitzaltar_ der saechs. Schule 15. Jh.
+
+_SCHILDECK._ UFranken BA Brueckenau.
+
+*Burgruine* aus 13. Jh., wenig erhalten.
+
+_SCHIRGISWALDE._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Kath. Stadt-K.* 1739, stattlicher 1sch. Gwb.Bau in strengem
+Bar.Charakter. Sumptuoese Altarausstattung, sehr huebsch namentlich die
+Kanzel mit Rok.Elementen.
+
+_SCHIRMDING._ OFranken BA Wunsiedel.
+
+*Kirche,* 1sch. mit 2 sprom. Kreuzgwbb. und schmalen rundbg. Fenstern.
+
+_SCHKAUDITZ._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz.
+
+*Dorf-K.* Rom. 12. Jh. in Sandsteinquadern. Bmkw. Detail an Dachgesims und
+Portal.
+
+_SCHKEITBAR._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K.* Rom. WBau mit Empore (fuer Nonnen?).
+
+_SCHKOeLEN._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Burg* aus Ma., maechtige turmreiche Anlage.
+
+_SCHLEBERODE._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* mit interessantem rom. OTurm. -- Kanzelaltar und Taufengel
+geschickte, sehr manierierte Arbeiten des 18. Jh.
+
+_SCHLECHTSART._ Sachs.-Mein. Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* 1606, rom. OTurm.
+
+_SCHLEID._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* (kath.). Erb. 1743 vom Fuerstabt Amandus von Fulda (wohl von
+demselben Meister wie die K. in Bremen). Aussen und innen durch dorische
+Pilaster gegliedert, bmkw. Gr. des Altarhauses, der Turm hinter diesem.
+_Hauptaltar_: 4 Sll. aus Stuckmarmor umgeben in 1/2Kr. das Tabernakel. Aus
+der ev. K. ein huebscher _spgot. Schnitzaltar_ und Taufstein bez. 1529. --
+Am ehem. _Pfarrhaus_ Hoftor 1591.
+
+_SCHLEINITZ._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Schloss.* Wesentlich spgot. 16. Jh. und renss. In der sonst beengten
+Anlage faellt die geraeumige Kapelle auf; Gratgewoelbe im Stichbogen;
+Sakramentsnische bez. 1518.
+
+_SCHLEIZ._ Reuss j. L. Amtsstadt.
+
+*Stadt-K.* spgot. unbedeutend. -- _Altarbau_ 1721, fuer diese Gegend
+ungewoehnlich prunkvoll, in der Mitte das Abendmahl in einer Gruppe von
+Freifiguren in 2/3 Lebensgroesse.
+
+*Berg-K*. frgot. 2. H. 13. Jh., erneuert 15. Jh. Gestreckter Chor mit
+Schluss aus 8Eck, etwas breiteres 1sch. Lhs. mit eingezogenem Strebepfl.
+und Emporen. Der Turm auf der NSeite am Beginn des Chors. -- Das Innere
+durch Barockausstattung in malerische Wirkung gesetzt. _Altaraufsatz_
+1635. _Tumba_ Heinrichs des Mittleren {~DAGGER~} 1500, charakterisiert durch die
+Fuelle des alle Flaechen ueberwuchernden spgot. Laubwerks; die Figur
+unbedeutend. -- _Epitaph_ Heinrichs II. von Reuss, {~DAGGER~} 1639, kolossal,
+kuenstlerisch schwach. -- Weitere Gedenktafeln und Grabsteine in
+ungewoehnlich grosser Menge.
+
+*Schloss.* Im 16. Jh. stattlicher Wehrbau. Nach Brandschaeden im 18. Jh.
+erneuert.
+
+_SCHLETTAU._ K. Sachsen AH Annaberg.
+
+*Ulrichs-K.* 3sch. 4jochige Hallenkirche des 15. Jh., der Chor aelter.
+
+*Schloss.* Am noerdl. Teil reiche spgot. Fensterumrahmungen mit
+Vorhangboegen; das uebrige entstellt.
+
+_SCHLETTAU._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Dorf-K.* rom., ziemlich gut erhalten.
+
+_SCHLEUSINGEN._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Stadt-K.* Chor spgot., das flachgedeckte Schiff 1723. In der Aegidienkap.
+11 _Grabsteine_ der Grafen v. Henneberg 1444-1583.
+
+_SCHLUeCHTERN._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+Ehem. *Benedikt.-Klst.* (mit Einschluss der K. als Lehrerseminar
+eingerichtet). Die K. war Hallenkirche aus 15. Jh. Zwischen dem rom. WTurm
+und den Klostergebaeuden ein Raum mit 2 rippenlosen Kreuzgwbb. auf 1/2 Sll.
+mit Wuerfelknaeufen und eckblattlosen Basen. Ein zweiter Turm an der NSeite
+des Chors, daran ebenfalls rom. Reste. Die Krypta mit 1 rundbg.
+Tonnengwb., westl. quer davor ein schmaelerer, ebenfalls mit Tonne
+gedeckter Gang. Am rck. Chor rom. Sockel. -- _S. Andreas-Kap._ sprom. von 2
+Kreuzrippengewoelben ueberdeckt. -- _Huttensche Kap._ 1354 in guten got.
+Formen. -- _Kreuzgang-Kap._ mit Grabsteinen von 1377, 1383, 1480. -- Got.
+_Kueche_. Sonst die Klostergebaeude gaenzlich veraendert.
+
+*Rathaus* renss. 1567.
+
+_SCHLUeSSELAU._ OFranken BA Bamberg II.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst*. gegr. 1280, niedergebrannt 1525, spaetestgot.
+1599 als Pfarr-K. erneuert. -- Langgestreckte 1sch. Anlage mit polyg. Chor,
+am WGiebel steigender Spitzbogenfries. -- _Grabstein_ des Gottfr. v.
+Schluesselberg 1308.
+
+_SCHLUeSSELFELD._ OFranken BA Hoechstadt.
+
+*Pfarr-K.* "alter und kraftvoller Bau teils in got., teils in renss.
+(bedeutet wohl bar.) Stil". "Schoene _Glasgemaelde_". _Hochaltar_ aus der
+Universitaetskirche in Wuerzburg.
+
+*Rathaus* 1723. -- *Brunnen* mit Petrusstatue 1715.
+
+_SCHMACHTENBERG._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Burgruine.* Erhalten 2 Rundtuerme und Ringmauer.
+
+_SCHMALKALDEN._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+*Stadt-K. S. Georg.* Beg. 1437 von _Joerg Meier_ aus Erfurt Gwb. im Chor
+1500 (Inschr.), im Schiff 1506. -- Hallenkirche von 4 Jochen, 1sch. Chor
+von 3 Jochen und Schluss aus 8Eck. Schafte 8eckig, ohne Kaptt., 4
+vorgekragte Dienste. Die Dienste im Chor fuer (jetzt modern ergaenzte)
+Statuen und Baldachine unterbrochen. Im Chor Netzgwb., die gewundenen
+Reihungen mit Nasen besetzt, die Rippen wachsen aber nicht aus den
+Diensten, sondern aus den Gewoelbeanfaengern heraus. -- Aeusseres:
+Sandsteinquaderbau, am Chor reich dekoriert, Steinmetzportraet. Von 2
+WTuermen ist der suedl. im Unterbau rom., die Turmdaecher bar. Reiches
+2teiliges WPortal, ueber dem Flachbogen ein Eselsrueckenwimperg mit
+Kantblumen. -- In der "Lutherstube" ueber der Sakristei einige _Bildwerke_.
+-- _Kanzel_ reich geschnitzt, _Taufstein_ mit biblischen Szenen auf Metall
+gemalt 1560. An der WEmpore 16 _Tafelbilder_ von 1503. _Grabsteine_ 17.
+Jh. Grosser got. _Sakristeischrank_ und ansehnliche got. _Kelche_.
+_Tafelbild_ mit Kreuzigung um 1450. _Schnitzaltar_ um 1500. Prachtvoller
+messingener _Kronleuchter_.
+
+*Hospital-K*. von 1339, neuerlich verrestauriert.
+
+*Friedhofs-Kap*. 1760 mit recht guten Grabsteinen des 17. Jh. -- Das
+_Gespring_, gefasste Quelle in Renss.Architektur.
+
+*Hessenhof*. Fachwerkbau, 1551, uebertuencht und verdorben; das steinerne
+Erdgeschoss geht auf ca. 1200 zurueck. In einem als Herrentrinkstube
+gedeuteten, mit Flachtonne gedeckten Raum _Wandgemaelde_ aus 1. H. 13. Jh.,
+Szenen aus Iwein; kuenstlerisch nicht hohen Ranges, sehr merkwuerdig wegen
+des fuer diese Zeit seltenen profanen Stoffes.
+
+*Rathaus.* Einfach spgot. 1419. Bei Erweiterung 1907 die alten Teile stark
+veraendert, doch manches noch von Interesse.
+
+*Herrenhaeuser*. _Grosse Kemnate_ in der Weidebrunnergasse, vom Bau von 1410
+noch vieles erhalten. _Heilig-Grab-Haus_ in der Pfaffengasse, spaeter
+_Henneberger Hof_, Westhaelfte got., Osthaelfte renss. _Rosenapotheke_ in
+der Steingasse 1545. _Todtenwarthsche Kemnate_ am Altmarkt 1575.
+
+*Buergerhaeuser*. Vorwiegend Fach werkbauten des 16. und 17. Jh. Bmkw. die
+zahlreichen ueppigen Stuckdecken (Lutherplatz 7, Weidebrunnergasse 2,
+Auergasse 3, Steingasse 8 und 137 u. a. m.).
+
+Vor der Stadt zahlreiche *Gartenhaeuser* des 18. Jh., meist in feiner
+baulicher Gestaltung.
+
+*Stadtbefestigung*. Der doppelte Mauerzug fast ganz erhalten, die Tuerme
+meist, die Tore alle abgetragen.
+
+*Schloss Wilhelmsburg*. Hauptarbeit 1585-1589. An der Planung war sicher
+der Bauherr, Landgraf Wilhelm IV. von Hessen, erheblich beteiligt,
+Ausfuehrung durch _Christoph_ und _Hans Mueller_, "Hofschreiner und
+Baumeister". Auf Benutzung von Mauerteilen der vorangegangenen ma. Burg
+wurde Verzicht getan, daher der Gr. ungewoehnlich regelmaessig, Viereck aussen
+51 : 62 m, innerer Hof (wegen ungleicher Tiefe der Fluegel) naeher dem
+Quadrat. Der Hauptbau ist von mehreren Zwingern umschlossen, er selbst
+aber hat den Charakter des Wehrbaues ganz aufgegeben; doch erinnern die
+niedrigen Stockwerke (3 an der Zahl), die Sorglosigkeit in bezug auf
+symmetrische Gruppierung der Fenster, der Mangel an Wandgliederung u. a.
+m. noch immer an die ma. Bauweise. Wie bei den meisten Schloessern und
+Rathaeusern der Epoche traten lebhaftere Formen erst oberhalb des
+Hauptgesimses ein; die ehemalig reich verzierten Zwerchhaeuser sind jetzt
+allerdings stark reduziert und das Dach erniedrigt. Einigermassen
+auffallend ist der Mangel an Tuermen; es ist nur der wenig hochragende an
+der Schlosskirche vorhanden, im Erdgeschoss aus Ma. Die innere Einteilung
+kennt keine Korridore; geschickte Gruppierung der Zimmer macht sie bequem
+zugaenglich durch die 4 in die Ecken des Hofes gelegten Schnecken, mit 2
+Tueren auf jedem Podest. Der architektonisch gehaltvollste Teil ist die in
+der SWEcke angelegte, nach aussen nicht selbstaendig gekennzeichnete
+_Kapelle_. Die Anlage folgt dem in den Schloessern von Torgau (1544) und
+Stuttgart (1566) begruendeten Typus. Ein Rck. von 13,2 : 16,6 m wird auf 3
+Seiten von geraeumigen Emporen umschlossen; dieselben bauen sich
+3geschossig in 2 resp. 3 Achsen auf; an der schliessenden Schmalseite
+uebereinander -- diese spezifisch protestantische Anordnung tritt hier zum
+erstenmal auf -- Altar, Kanzel und Orgel. Wie in allen Teilen des Schlosses
+haben die Proportionen etwas gequetschtes; die Arkaden oeffnen sich in
+Korbboegen zwischen sehr niedrigen Pfll., die Decke hat abgeflachte
+Kreuzkappen aus Stuck konstruiert. Sehr reich die Dekoration (vom
+Niederlaender _Wilhelm Vernucken_): Pilaster, Archivolten und Zwickel mit
+sog. Beschlaegsornament in flachem Relief, an der Decke zierliches
+Rollwerk, unterhalb ihrer auf dem obersten Scheidbogen liegende
+Apostelgestalten (offenbar Ableitungen aus Michelangelos Sistina). Die
+Ausfuehrung ueberall in Stuck mit diskretem Zusatz von Farbe und Vergoldung.
+Luebke: "in der ganzen deutschen Renaissance kenne ich keinen Innenraum von
+aehnlicher Feinheit der Dekoration". An den jetzt kahlen Emporenbruestungen
+ehemals Tafelgemaelde, auf denen die Antithesis Christi und des Papstes
+durchgefuehrt war (anscheinend im Anschluss an _Cranachs_ Holzschnittwerk
+"Passional Christi und Antichristi"), sie bildeten meist den Mittelpunkt
+der farbigen Dekoration. -- Auch in den uebrigen Teilen des Schlosses hat
+sich viel von dem ursp. Schmuck erhalten. Die niedrigen Fenster und Tueren
+(letztere meist 2 m H.: 1 m Br. mit Holzintarsien) sind mit Wandmalereien
+eingerahmt; nordisches Rollwerk wechselt mit antiken Grotesken; einigemal
+erscheinen breitspurige Landsknechte als Tuerwaechter; Kamine; Oefen mit
+gusseisernen Teilen (einer bez. 1584). Die vollstaendigsten
+Ensemblewirkungen im _"Riesensaal"_, hauptsaechlich Malerei auf Wandverputz
+und gemalte Deckenfelder auf Leinewand, weit gespannte hoelzerne
+Deckentraeger auf reich gestalteten steinernen Wandpfll. Grosser Kamin. Der
+Riesensaal hat bei einer Grundflaeche von 12,5 : 25 m nur 4,5 m H., wie
+denn auch die sueddeutschen Schlosssaele dieser Zeit niedrig proportioniert
+zu sein pflegen. Sehr gut erhalten das _Landgrafenzimmer_ im Erdgeschoss.
+Ueber mehrere Raeume verteilt die bmkw. Sammlungen des Hennebergischen
+Gesch.-Ver. Die _Gartenterrassen_ aus A. 17. Jh. sehr zerstoert.
+
+_SCHMERLENBACH._ UFranken BA Aschaffenburg.
+
+*Benedikt-Nonnen-Klst.* 1769.
+
+_SCHMIEDEBERG._ Pr. Sachsen Kr. Wittenberg.
+
+*Stadt-K.* 1450. Hallenkirche in Backstein mit Resten eines aelteren
+Granitbaus. Jetzt flachgedeckt. Chor 3/8 in voller Breite der K.
+
+*Rathaus* 1648 mit huebschen Giebeln und Portalen.
+
+*Privathaeuser* mit renss. Portalen zahlreich.
+
+_SCHMIEDEBERG._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Dreifaltigkeits-K*. 1713-16 von _George Baehr_. Griechisches Kreuz mit
+sehr kurzen Armen; die in 3 Geschossen aufgebauten Emporen bilden im Gr.
+ein regelmaessiges 8Eck; der Kanzelbau hinter dem Altar. _Taufstein_ vom
+Dresdener Hofbildhauer _Benjamin Thomae_. In der Sakristei Wachsbueste,
+wohl von _Dubut_.
+
+_SCHMIEDEHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.* Der quadr. Turmchor rom.
+
+_SCHMOCHTITZ._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+*Schloss.* Hauptgebaeude 1764 vom juengeren _Poeppelmann_. Im (stark
+veraenderten) Park Sonnentempel, anmutige Kinderfigg., Sphinx
+(hervorragend), Monumente fuer Kurfuerst Friedrich August III. 1769 und P.A.
+v. Schoenberg, den Gruender des Parks.
+
+_SCHMOeLLN._ Sachsen-Altenburg LA Ronneburg.
+
+*Stadt-K.*; erster Bau 1159, Neubau 15. Jh. 3sch. Hallenkirche, seit Brand
+1772 mit Holzgwb.
+
+_SCHMORKAU._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Regelrechte rom. Anlage, aller Kunstformen beraubt.
+
+_SCHNABELWEID._ OFranken BA Pegnitz.
+
+*Pfarr-K.* Got. Chor im O-Turm, Schiff 18. Jh., Grabstein 17. Jh.
+
+*Schloss* mit Rund-Turm einfach renss.
+
+_SCHNEEBERG B. AMORBACH._ UFranken.
+
+*Dorf-K.* Die Architektur (16. Jh.) im jetzigen Zustande ohne Interesse.
+Sehr stattlich in der Fuelle seines Bildhauerwerks der _Hochaltar_, 2. V.
+17. Jh., Stiftung eines Mainzer Domherrn.
+
+_SCHNEEBERG._ K. Sachsen AH Schwarzenberg.
+
+*Stadt-K. S. Maria und S. Wolfgang* 1515-16. Baumeister _Hans v. Torgau_.
+-- Hallenkirche von 3 Sch. und 5 Jochen; Schiffsbreiten und Jochbreiten
+gleich; der oestl. Abschluss gibt eine flache Ausbuchtung, 4 Seiten des
+16Ecks nehmen die ganze Breite der K. ein. Die lichten Masse: 61 m L., 27 m
+Br., 19,12 m H. Die Gwbb. haben ueber alle 3 Sch. weg ein einheitliches
+Rippenmuster, weniger verwickelt als in Annaberg und Chemnitz. Die
+Emporen, wie ueberall in dieser Schule, aus Stein und dem System organisch
+eingefuegt, laufen rings um den ganzen Raum, auch um den Chor; die
+Verbindung zwischen ihren einzelnen Abteilungen wird nicht, wie in
+Annaberg und Chemnitz, durch Verkroepfung um den Strebepfeiler, sondern
+durch Zurueckziehung des letzteren bewirkt. -- Grosser _Altarbau_ in strenger
+Barock-Architektur von 1712. Der alte _Fluegelaltar_ von 1539 teilweise in
+den neuen aufgenommen; gute Arbeit aus der Werkstatt _Cranachs_;
+interessant als umfassende symbolische Darstellung des evangel.
+Glaubensbekenntnisses, zu beachten auch das Weltgericht auf der Rueckseite.
+-- _Kanzel_ 1540, Sandstein mit Farbe und Vergoldung, in den Formen noch
+got. Erinnerungen; ueberarbeitet 1607. -- Im Chor 4 Grabmaeler des 17. Jh. --
+Hinter dem Altar _Gemaelde_ des Schneebergers _Wolfgang Krodel_ 1561.
+
+*Hospital-K.* von 1567, erneuert 1737.
+
+*Rathaus* 1527-79, erneuert nach Brand 1719. Einige Kleinkunstwerke. --
+Kurfuerstenbilder von _Andr. Engelhard_ in kunstreichen Rahmen von _Andr.
+Petzold_. Kleine Holzaedicula mit Kreuzigungsrelief bez. 1551 _W K_ (_Wolf
+Kreuter_).
+
+_SCHNEY._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Pfarr-K.* modern mit Turm von 1507. In der Sakristei bmkw. Grabmal.
+
+*Schloss* aus _Dientzenhoferscher_ Zeit auf ma. Burganlage.
+
+2 malerische *Torbauten* und Mauerreste aus Ma.
+
+_SCHOeLLKRIPPEN._ UFranken BA Alzenau.
+
+*Pfarr-K.* spgot. -- *Schloss,* aus einer alten Wasserburg umgebaut.
+
+_SCHOeNAU._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* Einheitliche rom. Anlage: kurzes Rck. mit eingezogenem
+Chorquadrat und Apsis. Gwbb. spgot. [Spgot. Altar im Museum Bautzen].
+_Pastorengrabstein_ 1653, tuechtig.
+
+_SCHOeNAU._ UFranken BA Gemuenden.
+
+*Kloster-K*. Gegr. 1160 fuer Cisterc.-Nonnen. Vom got. Bau (1. H. 14. Jh.)
+erhalten der gerade geschlossene Chor und die jetzige Sakristei. 1699
+(Umwandlung fuer Franziskaner) das jetzige Langhaus angefuegt und der Chor
+teilweise veraendert, die trockene derbe Architektur der Richtung
+_Petrinis_ nahestehend. Die pompoese _Ausstattung_ aus der Erbauungszeit,
+_Altarblaetter_ (wahrscheinlich) von _Oswald Onghers_ und von _Seb. Urlaub_
+(1755). Im Psaltierchor 3 Holzfigg., Maria und die beiden Johannes, sehr
+gute Arbeiten, moeglicherweise eigenhaendig von _Riemenschneider_.
+
+_SCHOeNBACH._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Dorf-K.* In der Ueberarbeitung des 18. Jh. der sprom. Charakter ziemlich
+gut bewahrt. -- Mobiliar ca. 1650-1700. Madonna auf der Mondsichel A. 15.
+Jh.
+
+_SCHOeNBERG._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+*Dorf-K.* (franzoes. Kolonie) 1706 von _Paul Du _Ry.
+
+_SCHOeNBERG._ K. Sachsen AH Oelsnitz.
+
+*Dorf-K.* Zu nennen wegen einer Anzahl von Grabsteinen 1485-1669.
+
+_SCHOeNBORN._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Altarhaus. -- _Altarbild_ "an _Hans v. Culmbachs_ Art
+erinnernd"(?)
+
+_SCHOeNBRUNN._ OFranken BA Wunsiedel.
+
+*Pfarr-K.* Sprom. Chor-Turm, Lhs. bar. _Ikon. Grabstein_ 17. Jh. Kalkstein
+und Eisenguss.
+
+_SCHOeNBURG._ Pr. Sachsen Kr. Naumburg.
+
+*Burg.* (Ansehnliche Ruine.) Sprom. ohne wesentliche Veraenderungen.
+Maechtiger, freistehender Rund-T. ueber 30 m hoch, darin ein Gemach mit
+Kamin in Formen, die am Naumburger Dom ca. 1220 zur Erscheinung kommen,
+also nicht der "aelteste Kamin Deutschlands". Palas und Kapelle, in der
+Anlage gut zu erkennen. Mehr zerstoert die Vorburg, doch auch hier rom.
+Kennzeichen.
+
+_SCHOeNERSTADT._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* Oft umgebaut. Von Interesse ein einfach aber stattlich und
+sorgfaeltig durchgebildetes rom. Portal. -- _Holzstatuen_, Reste eines
+Altars aus A. 16. Jh., mit der beste aus dieser Gegend.
+
+_SCHOeNFELD._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Dorf-K.* Chor 1676 Netzgwb. mit renss. Profilen. -- Altar mit _Gemaelde_
+von _Jonas Eywick_ zu Pirna 1658; einfache _Sandsteindenkmaeler_ 18. Jh.
+
+*Schloss* einheitliche Schoepfung von 1573 ff. Inmitten eines Teiches.
+Rechteck mit je 3 Zwerchgiebeln an jeder Langseite, der mittlere von einem
+6eck. Treppen-Turm ueberschnitten. Die innere Einteilung sehr regelmaessig.
+Im Erdgeschoss Gewoelbe, in den 2 oberen bemalte Balkendecken.
+
+_SCHOeNFELD._ K. Sachsen AH Grossenhain.
+
+*Schloss.* 1574. Ohne eigentliche kuenstlerische Bauidee von hochmalerischer
+Wirkung. Portal, Kamine, gemalte Holzdecken erhalten.
+
+_SCHOeNFELS,_ s. Alt- und Neuschoenfels.
+
+_SCHOeNHAGEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* 1741, In den bar. Hauptaltar sind 2 _got. Altaere_ verarbeitet.
+
+_SCHOeNRAIN._ UFranken BA Aschaffenburg.
+
+*Burg.* Ringmauern mit rom. Ecktuermen. Wohnbau 1556.
+
+_SCHOTTENSTEIN._ OFranken BA Staffelstein.
+
+*Pfarr-K.* bar. 1703, got. Turm. -- _Grabdenkmaeler_ 16. Jh.
+
+_SCHRAPLAU._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.* rom., wohl 12. Jh.; gleiche Anlage wie in Unter-Roeblingen (s.
+dort), doch groesser und etwas geschmueckter. Apsis mit Lisenen und
+Bogenfries, Saeulenportal, Tympanon. -- Von der "alten" Burg (ao. 979
+"Scrapenlevaburg") und der "neuen" Burg (erb. 1206) duerftige Spuren.
+
+_SCHREBITZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+Grosse spgot. *Dorf-K.* 1sch., Netzgwb., WTurm.
+
+_SCHRECKSBACH._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+*Dorf-K.* 1754. -- *Schloss* 1580.
+
+_SCHULPFORTE_ s. Pforta.
+
+_SCHUePTITZ._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. O.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Turmchor, daran 1/2kr. Apsis; Lhs. um 1500. --
+_Schnitzaltar_ 16. Jh.; _Weihrauchgefaess_ 13. Jh.
+
+_SCHWALLUNGEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen
+
+*Dorf-K.* Gemengbau 16.-18. Jh. Spuren starker Kirchhofsbefestigung. Dazu
+gehoerig 4eck. Wohnturm ("Kemenate") von 1537. -- Von den Fachwerkhaeusern
+des 16. und 17. Jh. sind auch nach dem Brande 1894 noch einige gute
+Beispiele uebrig geblieben; no 35 von 1548, no 91 von 1599, no 39 von 1663.
+
+_SCHWANEBERG._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Schloss* in schoener Lage am Steigerwald. Die Teile in Buckelquadern aus
+Ma.; wesentlich Umbau durch Bischof Julius.
+
+_SCHWAPPACH_ (Ober- u. Unter-). UFranken BA Hassfurt.
+
+Stattliche *Amtshoefe* des Klosters Ebrach von _Joh. Dientzenhofer_.
+
+_SCHWARZACH._ OFranken BA Kulmbach.
+
+*Pfarr-K.* Gotisierender Flachdeckbau 1610, Masswerkfenster, Doppelempore
+auf 3 Seiten, Chor im O-Turm. _Grabstein_ 1542, 1609. -- *Wirtshaus*
+schoener Fachwerkbau 1680.
+
+_SCHWARZBACH._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* wesentlich rom., neuerdings rest. -- _Glocke_ aus 13. Jh.
+
+_SCHWARZBACH._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche,* in den aeltesten Teilen spgot. Gerader Chorabschluss. Flache Decke
+mit 4 grossen Gemaelden. Moseskanzel.
+
+Mehrere geschnitzte *Holzfachwerkhaeuser* des 17.-18. Jh. mit gut
+geschnitzten Eckpfosten.
+
+_SCHWARZBURG._ Schwarzburg-Rudolstadt.
+
+*Schloss.* Der alte Bestand durch Braende 1695 und 1726 fast ganz
+vernichtet. Danach neu aufgebaut. Stattliche Hoffassade. -- 2
+_Schnitzaltaere_ von _Valentin Lendenstreich_, dem Hauptmeister der
+Saalfelder Schule, 1479 und 1503.
+
+_SCHWARZENBERG._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Stadt-K.* 1690-99 von _Joh. Georg Roth_ (vgl. Carlsfeld). 1sch. Saal von
+34,3 : 18,6, bedeutende Raumwirkung, wuerdevolle Barockausstattung.
+
+_SCHWARZENBORN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+*Dorf-K.* Schiff im Uebergangsstil flachgedeckt, eingezogener quadr. Chor
+etwas juenger.
+
+_SCHWARZENFELS._ RB Cassel Kr. Schluechtern.
+
+*Schlossruine* 16. und 17. Jh.; Bergfried; an der SSeite ein bewohnbares
+Gebaeude, jetzt Amtsgericht. Im Hof reiches Barockportal und Brunnen von
+1621.
+
+_SCHWEBDA._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Turm. -- v. _Keudellsche_ Grabsteine. -- Got.
+*Wasserburg* der v. Keudell.
+
+_SCHWEBENRIED._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1752 mit OTurm aus der Juliuszeit. Gute Rok.Mobilien,
+namentlich der Orgelgehaeuse.
+
+_SCHWEBHEIM._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Schloss* (v. Bibra). Rechteck. Bering mit Graben und grossem, von Tuermen
+flankiertem Doppeltor 1576; 2 dreigeschossige Haeuser mit Staffelgiebeln
+1526, die Treppentuerme 1574.
+
+_SCHWEINA._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Pfarr-K.* schlicht spgot. Inneneinrichtung mit Emporen 1696, fuer diese
+Gegend reich.
+
+_SCHWEINFURT._ UFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K.* Baudaten fehlen. Sprom. Bau von hoher kuenstlerischer Qualitaet,
+durch Flickarbeit des sp. Ma. entstellt. Aus aelterer rom. Bauzeit der
+Unterbau der 2 den Eingang in den Chor flankierenden Tuerme (jetzt 1). Im
+2. Viertel 13. Jh. Neubau des Qsch., welches so breit angelegt wurde, dass
+es durch Zwischenpfll. in 2 Schiffe zerlegt werden musste; die Vierung und
+die Fluegel mit je 2 rck. Gwbb. Ihre Kreuzrippen rck. mit Einkerbung in der
+Mitte. Die beiden Pfll. haben Buendelform, jedoch unter sich verschieden.
+An ihren Kapitellen sowie den Wandkonsolen wechselt stilisiertes rom.
+Blattwerk mit frgot. Knospen, alles in vorzueglich schwungvoller
+Behandlung. Der Vorderchor hatte ebenfalls 2 rck. Gwbb., wie die beim
+spgot. Umbau 1335-1400 stehen gebliebenen Konsolen anzeigen. Um dieselbe
+Zeit Erneuerung des Lhs., davon nur das suedl. Portal in guter Arbeit des
+14. Jh. erhalten; sonst flachgedeckter Notbau nach Brand 1554. Am Aeusseren
+interessiert jetzt nur die sprom. suedl. Qsch.-Front. Das Portal nicht
+gross, aber von auserlesener Erfindung und Ausfuehrung. Im Obergeschoss
+entsprechend der Zweiteilung des Innern 2 grosse Kreisfenster mit reich
+profiliertem Gewaende, getrennt durch eine die Mittellinie einnehmende
+Lisene. Am Giebel Arkatur von 5 pyramidal ansteigenden Spitzbgb. auf
+Saeulchen mit Knospenkaptt. -- _Taufstein_ 1367. _Kanzel_ 1694, got.
+_Grabsteine_ unter dicker Tuenche; bmkw. Konrad v. Seinsheim 1369, Marg.
+Fuchs Art des _P. Dell d. J._ um 1550. An der Aussenwand _Epitaph_ des
+Berthold Rucker {~DAGGER~} 1377, vor dem Heiland kniend; interessant fuer die
+Entwicklungsgeschichte der Epitaphform. Schoene _Abendmahlskanne_ E. 16.
+Jh., wie es scheint in Kitzingen gearbeitet.
+
+*Rathaus* 1570 ff. von _Niklas Hoffmann_ aus Sachsen. Es wird den besten
+seiner Gattung zugezaehlt. Bei maessigem Reichtum des Zierwerks wirkt es
+vornehmlich durch die malerische und doch klare und wohlproportionierte
+Gliederung der Massen. Hauptbau von ca. 28 m Br. und 18 m Tiefe; das
+traditionelle Motiv eines aus der Mitte der Fassade vorspringenden
+Treppenturms ist zu einem rck. Vorbau erweitert mit Altan und turmartig
+ueber den Giebel hinaufgefuehrtem Erker und einer Durchfahrt im Erdgeschoss.
+Das Innere besteht aus mehreren Hallen und Saelen, die sich in einem
+Rueckfluegel fortsetzen; die Wendeltreppen sind nach innen gelegt. Das
+Detail entspricht der saechsischen Schule; noch mit gotischen Erinnerungen.
+Von der inneren Dekoration sind nur Teile, diese vorzueglich, erhalten.
+
+*Gymnasium* 1582.
+
+*Muehltor* 1564.
+
+_SCHWEINITZ._ Sachsen-Altenburg LA Roda.
+
+*Dorf-K.* Unerheblicher Gemengbau. Von Interesse ein Altartriptychon,
+wahrscheinlich Stiftung Friedrichs des Weisen, die _Schnitzerei_ gilt fuer
+Saalfelder Arbeit, die _Gemaelde_ nicht aus _Wolgemuts_ Werkstatt (so
+Lehfeldt), die Anklaenge an Schongauer durch Kupferstiche vermittelt; sie
+kommen in der Saalfelder Werkstatt oefters vor, z. B. auf dem Altar in
+Schaala.
+
+_SCHWEINSBERG._ RB Cassel Kr. Kirchhain.
+
+*Stadt-K.* um 1500. Einfache Hallenkirche, 3 Joch Stern- und Netzgwbb.
+ohne Strebepfeiler. -- Ikon. _Grabsteine_ der Familie Schenk zu
+Schweinsberg 1503, 1564, 1568, 1569, 1578.
+
+*Schloss,* ausgedehnte, grossenteils spgot. Anlage, teils Ruine, teils
+bewohnt.
+
+_SCHWEPNITZ._ K. Sachsen AH Kamenz.
+
+*Dorf-K.* Einfacher Saalbau 1747. Sehr reich an bar. und rok.
+_Denkmaelern_.
+
+_SCHWETA._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Schloss.* Renss. Stattlicher Kamin.
+
+_SCHWETA._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* 1751. Zentralbau unter Einfluss _G. Baehrs_. Gr. in Form eines
+Vierpasses. Flachdecke. Einrichtung gleichzeitig.
+
+_SCHWICKERSHAUSEN._ Sachs.-Mein. Kr. Meiningen.
+
+*Schloss* 1540, im Hof Grabsteine 1560, 1570. Grosse Stallgebaeude 1579,
+1595, im Kuhstall Tonnengwb. von 7,35 m Spannung.
+
+_SEBNITZ._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Stadt-K.* 1sch. mit 3/8 Chor, ursp. gewoelbt. -- Reicher _Altarbau_ bez.
+_Martin Roth_ 1586. _Kanzel_ 1621. Gute _Madonnenstatue_ E. 15. Jh.
+
+_SEDLITZ._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Schloss* und Lustgarten 1719-1732 fuer Graf Wackerbarth, Entwurf von
+_Poeppelmann_, verkuerzt ausgefuehrt von _Knoeffel_ und _Longuelune_; rest.
+1846; im Garten dekorative Figuren, Vasen usw.
+
+_SEEBACH._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Dorf-K.* des 18. Jh. mit rom. O-Turm. -- Figurenreiche
+_Alabaster-Epitaphe_ der Familie v. Berlepsch.
+
+_SEEBURG._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+Ausgedehntes, verhaeltnismaessig wohlerhaltenes *Schloss*. Hauptgebaeude 17.
+Jh. Einzelne Teile gehen bis in rom. Zeit zurueck, darunter die *Kapelle,*
+nach dem Typus der Dorfkirchen dieses Gebietes (vgl. Unter-Roeblingen).
+Ausserdem groessere *Schloss-K.,* spgot.
+
+_SEEGA._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Frankenhausen.
+
+*Dorf-K.* quadr. Chor mit romanisierend got. Turm.
+
+_SEEGNITZ._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Rathaus* 1608. -- Auf dem Friedhof kleines _Epit_. bez. TK (_Thomas
+Kistner_).
+
+_SEEHOF._ OFranken BA Bamberg I.
+
+*Schloss Marquardsburg.* Bedeutende Anlage. 1686 von _Petrini_ aus Wuerzburg
+fuer Bischof Marquard v. Stauffenberg. 4 in Quadr. gestellte Fluegel, an den
+Ecken breite niedrige Tuerme; im wesentlichen noch der Schlosstypus von
+Aschaffenburg; hinzugekommen die Korridore an der Hofseite. Die Tuerme 1711
+durch _Joh. Dientzenhofer_ veraendert, die innere Ausstattung durch _B.
+Neumann_ 1729.
+
+_SEELITZ._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Dorf-K.* aus E. 15. Jh. Ungewoehnlich gross und aufwaendig: Gr. aehnlich der
+Kunigunden-K. in Rochlitz, doch sind die Gwbb. nicht zur Ausfuehrung
+gekommen. -- _Schnitzaltar_ jetzt in der Sakristei; an seiner Stelle bar.
+Aufbau 1771. -- Mehrere _Grabsteine_.
+
+_SEIBELSDORF._ OFranken BA Steinach.
+
+*Pfarr-K.* 1735, helle und geraeumige K. im sog. Markgrafenstil. Turm 1753.
+
+_SEIDMANNSDORF._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Dorf-K.* Spgot. Emporen bez. 1538.
+
+_SEIFERSDORF._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Dorf-K.* einheitlich 1604. Langgezogenes, 3/8 geschlossenes Rck., Gewoelbe
+mit aufgeputzten Rippen. -- Das umfangreiche _Altarwerk_ scheint
+Erweiterung (A. 17. Jh.) eines 1595 gefertigten _Grabmals_ aus der Schule
+Hans Walthers; unter den zahlreichen anderen _Grabmaelern_ besonders die
+des Joachim und des Wolf Dietrich v. Gruenrod {~DAGGER~} 1604, 1606 bmkw.
+
+*Schloss.* Wasserschloss 1531, neugotischer Umbau beendet 1822. --
+Hervorragende _Portraetreihe_, u. a. Goethe 1787, Koenigin Luise v. Preussen
+1788, beide von _Darbes_, mehrere Glieder der graefl. Bruehlschen Familie
+von _Graff_.
+
+Das _Seifersdorfer Tal_, einst ein Hauptziel der Dresdner Naturfreunde,
+seit 1781 von Graefin Christiane v. Bruehl in einen romantischen Park
+umgewandelt: Altar der Tugend, Ruine der Vergaenglichkeit, Huette des
+Pythagoras usw. (vgl. Kupferwerk von W. G. Becker 1792, 2 ao. 1800).
+
+_SEIFERSDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde.
+
+*Dorf-K.* architekturlos. Ansehnliches _Altarwerk_ von 1518, die
+tektonischen Formen in lebendiger Verschmelzung von FrRenss. und Got., die
+Malereien in der Art des Meisters von Dippoldiswalde, doch von geringerer
+Qualitaet.
+
+_SEIFHENNERSDORF._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* 1796. Grosser Saalbau mit 3 Raengen Emp., nuechtern klassizistisch,
+von _K. Ch. Eschke_.
+
+_SEINSHEIM._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Dorf-K.* _Holzmadonna_ von einem der besseren Gesellen
+_Riemenschneiders_.
+
+_SEITENDORF._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Pfarr-K.* 1795. Turm 1569, Haube mit lebhaftem Kontur 1760, im Innern
+spitzbg. im Uebergang zur Renss.
+
+_SELIGENTAL._ RB Cassel Kr. Schmalkalden.
+
+*Dorf-K.* 1687, noch gotisierend. Emporen mit bibl. Bildern bemalt. --
+Mehrere gute _Fachwerkhaeuser_.
+
+_SERRFELD._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Dorf-K.* spgot. mit OTurm. -- _Alabasterreliefs_ um 1480. --
+Kirchhofsbefestigung mit Gaden, auch als malerische Gruppe reizvoll.
+
+_SESSLACH._ OFranken BA Staffelstein.
+
+Anziehendes altertuemliches *Stadtbild*. Mauern und Tuerme auf groessere
+Strecken gut erhalten. Haeuser des 16.-18. Jh. in stattlicher Anzahl, Stein
+und Fachwerk.
+
+*Kirche.* Got. Hallenkirche mit schief gestelltem Chor, entstanden 1522
+durch Anbau an aeltere 1sch. K. A. 18. Jh. das Innere barockisiert.
+
+_SEUSSLINGS._ OFranken BA Bamberg II.
+
+*Pfarr-K.* um 1470. Doppeltuermig. Unter dem Chor aeltere (rom.?) Krypta.
+_Glasfenster_. Relieftafeln vom ehemaligen _Hochaltar_ um 1480.
+
+_SEUSSLITZ._ K. Sachsen AH Grossenhain.
+
+*Dorf-K.* Grabstein eines Ritters in geritzten Umrissen 13. Jh. Andere mit
+gut erhaltenen Reliefbildnissen 16. und 17. Jh.
+
+_SIEMERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* 1sch. bar., reich bemaltes hoelzernes Tonnengwb. Ungewoehnlich
+gutes spgot. _Holzrelief_ (hl. Sippe).
+
+_SIERSLEBEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis.
+
+*Dorf-K.* rom. 12. Jh. -- Huebsche _Sakramentsnische_ 1484.
+
+_SINNERSHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+Ehem. Wilhelmitenklst., im Bauernkriege zerstoert, spaeter Gutshof. An der
+Gartenmauer rohe frgot. _Steinfigur_, im Garten mehrere _Rok.-Figuren_.
+
+_SITTENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Dorf-K.* mit rom. O.-Turm.
+
+_SITTICHENBACH._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+Ehem. *Cisterc.-K*. fast spurlos verschwunden. Bis zur Saekularisation
+scheint der Bau aus M. 12. Jh. unveraendert bestanden zu haben; auf ihn
+gehen 2 maechtige Wuerfelkaptt. zurueck mit 1/2kr. Schilden wie in
+Paulinzelle und deren Basen. -- Nahebei 2 fruehgot. _Kapellen_. Am
+Fenstermasswerk auf Saeulchen der Eindruck des Naumburger Doms zu erkennen.
+
+_SITZENRODA._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Dorf-K.* gegr. 1198, spgot, Umbau 1571. -- _Schnitzaltar_ 15. Jh. Mehrere
+_Epitaphe_ 1530-1626.
+
+_SODEN._ RB Cassel Kr. Schluechtern.
+
+*Huttensches Schloesschen*. 1536 und 1591. Gut erhalten.
+
+_SODENBERG._ UFranken BA Hammelburg.
+
+*Ruine*. Schwer zugaengliche Hoehenburg. Erb. im 14. Jh. von den Thuengen.
+Sehr verfallen.
+
+_SOMMERACH._ UFranken B A Gerolzhofen.
+
+Interessantes Beispiel einer zum groessten Teil erhaltenen
+spaetmittelalterlichen *Dorfbefestigung*.
+
+_SOeMMERDA._ RB Erfurt Kr. Weissensee.
+
+*Stadt-K. S. Bonifazius.* 1sch. flachgedeckt mit gewoelbtem Chor 1462; Turm
+noerdl. daneben. -- Guter _Schnitzaltar_. Hinter ihm 2 _Gemaelde_ A. 15. Jh.
+
+*Rathaus* 1529 ff. ziemlich gross, entstellt.
+
+_SOMMERHAUSEN._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+Anmutiges *Mainstaedtchen* mit 4 Rundtuermen, 3 Tortuermen, 2 Figurenbrunnen.
+In der Kirche schoene geschnitzte _Kanzel_ 17. Jh.
+
+*Schloss* der Grafen v. Rechteren. -- _Rathaus_ kraeftiger Renaissancebau. --
+Auf dem Friedhof originelle _Steinkanzel_ mit Ueberdachung.
+
+_SOeMMERSDORF._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* 1795 mit nachgot. Turm. _Marmoraltar_ aus St. Michael in
+Wuerzburg, um 1750. Reste eines _spgot. Altars_ um 1510.
+
+_SOMSDORF._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Dorf-K.* 1711 umgebaut, ein uebrig gebliebenes Fenster der NSeite scheint
+rom. [Reste eines grossen _Altarwerks_ um 1500 im Dresd. Altert.-Ver.]
+
+_SONDERSHAUSEN._ Hauptstadt von Schwarzb.-Sondersh.
+
+*Trinitatis-K.* nach 1621. Im Chor naiv-naturalistische Barockdekoration,
+in den Winkeln des Polygons 4 Palmbaeume; darauf die 4 Evangelisten;
+schwebende Kinderengel halten Gemaelde. Reicher _Kelch_ um 1400.
+
+*Fuerstl. Schloss* 1538ff. Rittersaal mit schwerer Stuckdekoration E. 17.
+Jh., NFluegel 2. H. 18. Jh. Karussell 1709, 8eck. mit Emporen in 2 Raengen.
+
+_SONDHEIM V. D. RHOeN._ Sachs.-Weimar VB Dermbach.
+
+*Pfarr-K.* 16. Jh., schlicht spgot. Malerische Bar.Einrichtung. Die
+Emporen mit biblischen Gemaelden 1606, Taufstein 1606, Kanzelaltar 1775,
+auf der hoelzernen Flachdecke _Kolossalgemaelde_ (Himmelfahrt) von _Peter
+Herrlein_ 1775. -- Hohe befestigte _Kirchhofsmauer_. -- Von den _Adelshoefen_
+ist nach dem Dorfbrande 1840 wenig uebrig geblieben.
+
+_SONNEBORN._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen.
+
+Kirchenruine mit frgot. Chor. _Grabsteine_ des M. v. Wangenheim 1588
+gehoert zu den besseren.
+
+_SONNEFELD._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.* gegr. 1264. Der maechtige Chor, 3 Joche und
+5/8 Schluss, ueberragt das unansehnliche spgot. Lhs. Seine strengen und
+sorgfaeltig ausgefuehrten Formen aus der Bauzeit 1327 (Rest. 1856). --
+_Grabsteine_ aus der Erbauungszeit: Heinrich v. Sonneberg in gesucht
+bewegter Haltung auf Konsole mit Halbfigur eines betenden Moenchs;
+Kunigunde v. Sonneberg; Aebtissin Anna v. Henneberg {~DAGGER~} 1356, vielleicht der
+beste Grabstein Suedthueringens aus der Hochgotik.
+
+_SONTRA._ RB Cassel Kr. Rotenburg.
+
+*K. S. Georg*. 1483-93. Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche. An den spitzbg.
+Tueren gekreuzte Staebe. Fischblasenmasswerk. Turm 17. Jh. Unter den
+Kragsteinen der Sakristei in der SOEcke der sog. Wodanskopf.
+
+*Rathaus,* malerischer Fachwerkbau mit Tuermchen und hoher Freitreppe.
+
+_SORNITZ._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Schloss* 1500. Praezises Beispiel eines "festen Hauses" jener Tage. Kleines
+Rechteck mit diagonal gestellten Rundtuermen, umschlossen von Wassergraeben.
+Nuechterner Umbau 1742.
+
+_SPANGENBERG._ RB Cassel Kr. Melsungen.
+
+*Stadt-K.* Niedrige spgot. Hallenkirche von 3 Jochen, hoeherer 1sch. Chor,
+gestreckt mit Schluss aus 8Eck. Der WTurm aus E. 13. Jh. hat ein reich
+gegliedertes Portal, gekuppelte Fenster, 4 Steingiebel und schlanken
+hoelzernen Helm. -- _Tumba_ der Landgraefin Anna {~DAGGER~} 1462, an den Seiten 8 von
+Engeln gehaltene Wappen, die Liegestatue hat zu Haeupten 2 Engel, zu Fuessen
+Loewe und Hund.
+
+*Hospitals-K.* Schlicht spgot. 1sch. -- _Holzskulptur_, Pietas.
+
+*Schloss.* Spgot. und Renss. Gut erhaltene Anlagen aus dem A. und E. des
+16. Jh. mit aelterem Tor-Turm, umgeben von tiefen, trocknen Graeben und
+kunstvollem Wall. In verschiedenen Saelen figuerliche und ornamentale
+Malerei.
+
+Schoene alte *Fachwerkhaeuser* in neuester Zeit durch Brand und Umbau
+zerstoert.
+
+*Ringmauern* schlecht erhalten, besser 3 *Tuerme* (1 runder und 2
+viereckige).
+
+_SPARNECK._ OFranken BA Muenchberg.
+
+*Kirche* got. mit Grabmaelern aus 15. und 16. Jh.
+
+_SPIELBERG._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Die OTeile, quadr. Chor mit Turm und Apsis, ziemlich intakt rom.
+
+_SPIESSCAPPEL._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+Ehem. *Praemonstratenser-Klst.-K.* Erb. 2. H. 12. Jh. als flachged.
+Basilika auf kreuzf. Gr. von mittelgrossen Abmessungen. Um 1500 Chor, Qsch.
+und oestl. Teile des Lhs. niedergelegt. Jetzt besteht nur der Rest des
+Msch., mit 6 Arkaden, das noerdl. Ssch. und der spgot. West-Turm. Die rom.
+Bauformen verhaeltnismaessig reich. Im System wechseln quadr. Pfll. und
+verjuengte Sll. Die Wuerfelknaeufe mit skulptiertem Ornament bedeckt; an
+mehreren eine von Rankenwerk umgebene menschliche Figur; an einem 8
+Maenner- und Weiberkoepfe, deren Haar und Bart in langen Straehnen
+durcheinandergeschlungen. Die Fenster des Ssch. haben wellenfoermig
+profiliertes Gewaende, die des Msch. sind durch Rundstab, Schraege und Kehle
+gegliedert. Das WPortal hat im Gewaende 5 Rueckspruenge mit 3/4 Sll.
+ausgestellt; am Tympanon in Kleeblattumfassung die Brustbilder des
+Salvators, der Mutter Gottes und des Taeufers. Die Vorhalle spgot. 1504. --
+In der spgot. Turmkapelle (S. Michael) ein _Altarbaldachin_ in spaetesten
+und reichsten rom. Formen. -- In der Vorhalle _Steinreliefs_ von 1500 und
+1504. -- _Springbrunnenbecken_ bez. 1509 aus dem ehem. Kreuzgang.
+
+_SPITZKUNNERSDORF._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* 1712 von _J. Kirschstein_, dem Erbauer der K. von Hainewalde und
+dieser gleich. Altar mit gediegenen _Schnitzfiguren_ von _Fr. Buehner_ aus
+Boehmen. Zahlreiche bar. _Grabdenkmaeler_.
+
+_SPORA._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz.
+
+*Dorf-K.* rom. Apsis und rom. Turmunterbau, sonst modern.
+
+_SPREMBERG._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*K.* 1901 voellig umgebaut, erhalten 2 Renss.Portale. -- Zahlreiche
+_Grabdenkmaeler_ bar. und rok., unbedeutend
+
+_STADELHOFEN._ OFranken BA Bamberg I.
+
+*Dorf-K.* um 1700.
+
+_STADTILM._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Rudolstadt.
+
+*Pfarr-K.* Lhs. und Chor 1780 umgebaut; nur wenige got. Reste beibehalten,
+darunter das wichtigste die 2 Portale an der N- und SSeite mit Vorhallen
+in reicher und guter Hochgotik. Die hier aufgestellten _Statuen_ der
+Madonna und 6 Apostel erinnern an die im Triangel des Doms zu Erfurt. Der
+platte Chorschluss aus der alten K. heruebergenommen. Das schoengegliederte
+Portal (3 m gross) in Paulinzeller Tradition. Im W 2 ansehnliche Tuerme,
+rom. und rom.-got., letztes Geschoss hochgot. mit niedriger Steinpyramide,
+Eckfialen und Wimpergen -- eine treffliche Komposition, aber neuerdings
+voellig verrestauriert.
+
+*Ehem. Kloster* der Cist.-Nonnen. Der spaetgot. Unterbau der Nonnenempore
+eingebaut in das zu A. 17. Jh. errichtete *Schloss*. (Verstaendnisloser
+Anbau A. 20. Jh.).
+
+_STADTLAURINGEN._ UFranken BA Hofheim.
+
+*Pfarr-K.* wesentlich 1731.
+
+*Rathaus,* schoener Fachwerkbau bez. 1563.
+
+*Zehntscheuer* mit gutem Bar.-Portal bez. 1628.
+
+_STADTLENGSFELD._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Pfarr-K.* WTurm mit rom. Schalloeffnungen. Schiff 1790.
+
+*Schloss* (ehem. v. Boineburg) ma. Wasseranlage, im 17. und 18. Jh.
+umgebaut.
+
+_STADTPROZELTEN._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+*Pfarr-K.* Architektonisch wertvoll nur der Chor aus 2. H. 15. Jh.
+Langhaus im 17. Jh. nachgot. veraendert. Turm von 1628. -- Im Innern gute
+_Sandsteinfigur_ einer weibliehen Heiligen, um 1430.
+
+*Rathaus* erb. um 1520, mit spaeteren Veraenderungen. Malerischer,
+zweigeschossiger Bau mit ausspringendem Treppenturm und Erker. Im
+Sitzungssaal des Obergeschosses die alten Durchzuege und ein Glasfenster,
+bez. 1600.
+
+*Burgruine Prozelten* (auch unter anderen Namen bekannt: Klingenburg,
+Lauffenburg, Henneburg). Durch die Geschlossenheit der Gesamtanlage, die
+Harmonie der einzelnen Teile und die Kuehnheit des Aufbaues eine der
+schoensten Sueddeutschlands. Die Anlage gliedert sich in zwei Teile, die
+Hauptburg mit den zwei Bergfrieden und den beiden Palas und die Ringmauer
+mit grossen Bastionstuermen und dem Torbau. An der ganzen WSeite entlang ein
+unterirdischer Wehrgang. 1. Rom. E. 12. Jh. der NBergfried und der noerdl.
+Teil des OPalas. 2. Grossartiger Umbau und Erweiterung der Gesamtburg durch
+den Deutschherrenorden im 15. Jh. Aus dieser Zeit der kleine Bergfried,
+der WPalas und die Ringmauer. Einzelne Aenderungen spgot.
+
+_STADTSCHWARZACH._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Lhs. neu. Chor 1467. -- Pompoeser _Hochaltar_ um 1730, die
+feineren _Seitenaltaere_ um 1710. Spgot. _Chorstuhl_ mit Flachschnitzerei.
+Sitzende _Madonna_ 1. H. 14. Jh., baeuerisch.
+
+_STADTSTEINACH._ OFranken BAmtsstadt.
+
+*Marien-Kap.* 1690, Apsis aus 13. Jh.
+
+*Marter* 1764. Bmkw. reichskulptierter Rok. Aufbau auf jon. Saeulen.
+
+2 *Stadttuerme* und Strecke der Mauer. _Burgruine Nordeck_ (Hennebergisch);
+zerst. 1525.
+
+_STAFFELSTEIN._ OFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K.* Der aelteste Bestandteil der grosse, in Quadern ausgefuehrte Turm,
+jetzt noerdl. neben dem Chor, ursp. wohl Chor-Turm. Sonst Neubau 1481,
+1515. Inneres umgestaltet 1730. Spgot. Hallenbau nach dem besonders in
+Mittelfranken haeufigen Typus mit erniedrigten Sschiffen; die Hochwand im
+bar. Umbau zu Emporen eingerichtet. Die bar. Ausstattung gibt ein huebsches
+malerisches Innenbild. -- Neben der Haupttuer _Rotmarmorrelief_ 1484; am
+Turm ein verwitterter _Rittergrabstein_ 14. Jh.
+
+*S. Annen-Kap.* Schoenes geschnitztes Marienbild, aber nicht "_Veit Stoss_."
+
+*Rathaus* 1687, Erdgeschoss mit Quaderecken, ueber dem Portal ein an Kaiser
+Lothar erinnerndes Relief; Obergeschosse Fachwerk.
+
+4 *Tortuerme* 14 Jh. (?).
+
+_STAUCHITZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Schloss* fuer A. H. v. Luettichau 1700-1708 von _J. R. Petersell_.
+15 achsige 2 geschossige Front mit breitem 3 geschossigem Mittelrisalit;
+am flachen Giebel Nachklaenge von Renss.-Voluten. Sehr stattlicher und
+tiefer Vorsaal mit doppellaeufiger Treppe. Reihe von Bildnissen.
+
+_STAUSEBACH._ RB Cassel Kr. Kirchhain.
+
+*Pfarr-K.* 15. Jh. 3sch. Hallenkirche mit gestrecktem, aus 8Eck
+geschlossenem Chor, beide zu je 3 Jochen. Reiche neubemalte Netzgwbb. --
+Einfache _Kanzel_ etwa E. 15. Jh. _Weihwasserstein_ spaetestgot. 16. Jh. --
+Befestigter Kirchhof.
+
+_STECKELBERG._ RB Cassel Kr. Schluechtern.
+
+*Burgruine.* Im 12. Jh. vorhanden, die erhaltenen Reste anscheinend 16.
+Jh.
+
+_STEDTEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Dorf-K.* 1745; durch Einheitlichkeit der Anlage und der verhaeltnismaessig
+aufwaendigen Ausstattung ein gutes Stilparadigma -- *Schloss* 1737, einfach.
+
+_STEDTEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+Rom. *Dorf-K.,* das Detail geschmueckter als gewoehnlich; got. ueberarbeitet.
+Grosser _Fluegelaltar_.
+
+_STEDTLINGEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche* 1736, sehr reiche _Kanzel_. -- Geschnitztes Fachwerkhaus 17.--18.
+Jh.
+
+_STEIN._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Schloss,* sp. Ma. und Renss., schmucklos, doch als Anlage bmkw. und
+wohlerhalten.
+
+_STEIN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+2 Edelsitze der Herren von Hanstein (das im 14. Jh. genannte Dorf Steina
+abgegangen). _Unterstein_ erb. 1544, stattlicher steinerner Unterbau,
+Fachwerkobergeschoss. Noch ansehnlicher angelegt _Oberstein_ 1582, 1594.
+
+_STEINACH._ UFranken BA Kissingen.
+
+*Pfarr-K.* _Crucifixus_; durch eine in der Seitenwunde verborgene Urkunde
+von 1516 als eigene Arbeit _Riemenschneiders_ beglaubigt; Holz; mit
+ausgepraegtem Streben nach weicher Schoenheit in Haltung und Koerperform.
+
+_STEINAU._ RB Cassel Kr. Schluechtern.
+
+*S. Katharinen-K.* 1481-1511. Unsymmetrisch 2sch. Hallenkirche mit
+gestrecktem platt geschlossenem Chor. Turm im _NO._ -- Geringe
+Steinfiguren, Reste eines _h. Grabes_. --
+
+Spgot. _Kanzel_ von Stein.
+
+*Schloss.* Erster Bau 1290, jetziger spgot. 16. Jh. 5seitige Anlage,
+umgeben von hoher Mauer und trockenem Graben. An der NWSeite ein
+3stoeckiger Saalbau, ueber 30 m lang. Das Erdgeschoss mit Netzgwb. auf 5
+Mittelsaeulen. Das 2. Geschoss enthielt den Bankettsaal (jetzt Heuboden);
+Reste von Malerei mit ausschweifenden Liebesszenen. Durch alle 3 Geschosse
+ein Erkervorbau mit reich profilierten Vorhangboegen und
+Fischblasenblenden. Sehr hoher Schlossturm mit bar. Bedachung.
+
+*Amtshaus* 1562 spgot.
+
+*Rathaus* 1561 spgot. mit ehemals offener Erdgeschosshalle.
+
+*Gasthaus zum Schwan* 1620.
+
+*Ringmauern* z. T. doppelt und *Stadttuerme* ziemlich gut erhalten.
+
+_STEINBACH._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* 1717. Stuckdecke und sonstige tuechtige Bar.Dekoration --
+Stattliches _Herrenhaus_ (v. Pflugk) 1715.
+
+_STEINBACH._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Dorf-K.* 1770 mit gefaelliger Ausstattung der gleichen Zeit.
+
+_STEINBACH._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Dorf-K.* von typischer rom. Anlage: 1sch. Lhs., schmaelerer quadr. Chor
+und 1/2 kr. Apsis, Ausbildung ungewoehnlich fein.
+
+_STEINBACH._ UFranken BA Lohr.
+
+*Pfarr-K.* 1723 von _Balthasar Neumann_. Den Typus der kleineren
+Neumannkirchen (vgl. Retzbach, Wiesentheid, in grossem Massstabe St. Paulin
+in Trier), der dann auch von Neumanns Schule stark kultiviert wurde, hat
+auch dieser anmutige Bau: eingezogenen, 3seitig geschlossenen Chor, 1sch.
+Lhs. mit einspringendem WTurm. -- Ausstattung gut. -- _Hochaltar_ etwas
+frueher als der Bau. Linker _Seitenaltar_ von _Leunenschloss_ 1723.--
+Silbergetriebenes _Kruzifix_, Augsburger Arbeit um Mitte 18. Jh. --
+_Kreuzpartikel_, Silber vergoldet; um 1730, elegante Augsburger Arbeit,
+vermutungsweise nach _Neumanns_ Entwurf.
+
+*Schloss* der Herren von Hutten. Erbaut 1724 ff. (Inschrift) von _Balthasar
+Neumann_. Der ganz originelle Grundriss Laengsbau, von zwei Querfluegeln
+rechtwinklig durchschnitten, so dass der Laengsfluegel noch als Risalit an
+den Schmalseiten vortritt, waehrend die inneren Schnittpunkte abgerundet
+sind, macht die aeussere Erscheinung reich trotz einfacher Behandlung. Im
+Innern in der Mitte der 2geschossige, grosse Saal mit guten Stuckaturen im
+Charakter des fr. Rokoko. Reiche Ahnengalerie.
+
+_STEINBACH-HALLENBERG._ KB Cassel Kr. Schmalkalden.
+
+*Burgruine Hallenburg*. Bis ins 16. Jh. Sitz einer Linie der Henneberger.
+Um 1600 verfallen.
+
+*Dorf-K.* Lhs. 1653, Turm 1698, beide gotisierend. 3geschossige Empore mit
+Bruestungsbildern in Grisaille. Opulente Bar. Kanzel. -- Befestigter
+Kirchhof, am Tor bez. 1605.
+
+_STEINBERG._ OFranken BA Kronach.
+
+*Pfarr-K.* angeblich im 15. Jh. aus einer Burg.
+
+_STELZEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Pfarr-K.* Gediegener spgot. Bau 1467, mit Benutzung aelterer Teile.
+
+_STEPFERSHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* Erweiterungsbau 1702. Eine der stattlicheren Kirchen dieser
+Epoche. Gut behandelte 3geschossige Emporen. -- Die Kirchhofsbefestigung
+mit Tortueren stand mit dem ehem. Schloss in Verbindung. -- _Fachwerkhaeuser_
+17. und 18. Jh.
+
+_STERNBERG._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Pfarr-K.* (1673) mit guter Fassade. Stattlicher _Hochaltar_.
+
+*Schloss* um 1660-70, 4fluegelig mit 4 quadrat. Ecktuermen (Schema wie bei
+dem Aschaffenburger Schloss).
+
+_STERPERSDORF._ OFranken BA Hoechstadt.
+
+*Wallfahrts-Kap.* 1763.
+
+_STETTBACH._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* Zwei maennliche _Holzfigg_. neben dem Hochaltar, schwache
+Arbeiten ohne naeheren Zusammenhang mit _Riemenschneider_.
+
+_STETTEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* Wesentlich Umbau 1652. Am Portal sind 2 rom. (?) Kaptt.
+wiederbenutzt. Am _Taufstein_ von 1651 Oelgemaelde in Kartuschen.
+
+_STETTFELD._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Dorf-K.* Chorturm 15.-16. Jh., Lhs. 1730, Mobilien aus gleicher Zeit. --
+Chorbg. _Kruzifix_ ueberlebensgross, um 1520, bmkw. -- _Glocke_ 1354.
+
+*Muehle* A. 17. Jh., eine der reichsten Fachwerkbauten der Gegend.
+
+_STEUDNITZ._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* rom. und spgot. Interessant die rom. Bohlentueren mit altem
+Beschlag.
+
+_STOeCKACH._ UFranken BA Hofheim.
+
+*Schloss* um 1730. Im Dorf schoenes Fachwerkhaus.
+
+_STOCKHEIM._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+Altes *Zehnthaus*. Maechtiger Fachwerkbau des 17. Jh.
+
+Ansehnliche Reste der *Dorfbefestigung*.
+
+_STOLBERG._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Stadt-K. S. Martin* 1484, Hallenkirche mit Holzdecke. Schoene bronzene
+_Grabplatte_ der Elisabeth von Stolberg, geb. Graefin v. Wirttenberg,
+{~DAGGER~} 1505, nach allen Kennzeichen eine Arbeit der _Vischer_schen Werkstatt,
+desgl. die _Gedenktafel_ fuer den schon 1488 verstorbenen
+Theologieprofessor Rispach mit Schmerzensmann. Grosses Wandgrab fuer den
+gegen die Tuerken 1737 gefallenen Grafen G. F. v. Stolberg. Handwerkliche
+Bildnisse von _Luther_ und _Melanchthon_ 1611, besser die
+_Pastorenportraets_ 1656, 1672.
+
+Die *alte Muenze* (jetzt Konsistorium), stattlicher, reich mit Schnitzerei
+gezierter Fachwerkbau 1535. -- *Rathaus* 1482, rest. 1600. -- *Schloss,*
+grosse Gebaeudegruppe, deren oestl. Teile aus 16. Jh., mit stattlichem renss.
+Portal.
+
+_STOLLBERG._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+Von der ma. *Hoehenburg* ist die Anlage mit Graeben, sowie Teile des
+sechseckigen Bergfrieds (Wohnturm) mit Wehrgangresten erhalten.
+
+_STOLLBERG._ K. Sachsen AH Chemnitz.
+
+*Marien-K.* Ursp. rom. Anlage (von welcher der Triumphbg.) umgebaut 1. H.
+15. Jh. als regelmaessige 2sch. Hallenkirche, eingezogener Chor 1 gerades
+Joch und 5/8 Schluss. Ueber dem Chor Dachreiter. -- Spgot. _Schnitzaltar_ mit
+den 14 Nothelfern.
+
+_STOLPEN._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Stadt-K.* 1490, durch Umbau 1793 entstellt. -- Veste. Ruine, einige Teile
+noch unter Dach. Praechtiges Renss.Eingangstor nach M. 16. Jh., nicht 1521;
+dieses Datum (ein sehr fruehes fuer Renss.Architektur in Deutschland) kommt
+nur der Nebenpforte zu. -- _Kapelle_ 1405 und 1440.
+
+_STOLZENBURG._ RB Cassel Kr. Schluechtern
+
+*Burgruine,* mit Bergfried, ehem. Besitz der Hutten.
+
+_STOLZENHAIN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Dorf-K.* 1592. Anlage unveraendert ma., Fenster rundbg. -- Intakte
+_Ausstattung_ um 1680, recht gut der Altar.
+
+_STOeRMTAL._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.*, langgestreckter Bau mit eigentuemlichem, im Dreipass angelegtem
+OChor und WTurm. Der Chor im Gr. rom., Aufbau gotisierend 16. und 17. Jh.
+
+_STOeSITZ._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Herrenhaus* 1764-66. Architektur und Ausstattung tuechtige Leistung von
+Dresdner Kuenstlern zweiten Ranges.
+
+_STRASSBERG._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Dorf-K.* von 1576, grosser 1sch. Bau, tiefe Emporen, 2 Geschosse spitzbg.
+Fenster, platter Chor.
+
+_STREHLA._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Stadt-K.* Spgot. Von Interesse die Ausstattung. _Hochaltar_ 1605 von
+_Hans Ditterich_ aus Freiberg, grosses Auferstehungsrelief, am Sockel
+Abendmahl; die lebensgrossen Statuen gehoeren zu den besten der Zeit.
+_Kanzel_ von 1565, ein merkwuerdiges Werk der Keramik, die farbige Glasur
+leider ueberstrichen; die tragende lebensgrosse Mosesstatue mit einem
+Rundpfeiler verschmolzen, an Bruestung und Treppengelaender Reliefs.
+_Denkmale_ des Hans v. Beschwitz {~DAGGER~} 1496, tuechtige vollplastische
+Standfigur; des Seb. Pflugk {~DAGGER~} 1557; des Otto Pflugk {~DAGGER~} 1568 (wohl von _Hans
+Walther_); der Margarethe Pflugk {~DAGGER~} 1573 (_Christoph Walther_
+zugeschrieben); des Otto Pflugk {~DAGGER~} 1591, bez. _WK_, das Ornament unter
+niederlaendischem Einfluss; des Hans Pflugk {~DAGGER~} 1618 (Art _Ch. Walthers_). Die
+zahlreichen Denkmaeler des 17. und 18. Jh. haben geringeres Interesse.
+
+*Rathaus* 1751, schlicht.
+
+_STREITBERG._ OFranken BA Ebermannstadt.
+
+*Burgruine,* umfaengliche Anlage, wenig erhalten.
+
+_STREUFDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* Wohl aeltestes Exemplar der in diesem Gebiet vorherrschenden
+Anlage eines eingezogenen turmtragenden Chors; noch einige rom. Formen. Um
+1500 Verlaengerung des Chors. Das 1sch. Lhs. 1706 erneuert. --
+_Moses-Kanzel_ 1650; _Taufstein_ 16. Jh.; im Chor _Holzstatuen_ des
+Auferstandenen und der Kriegsknechte von 1718; _ikon. Grabst._ 1701, 1716.
+
+_STRUPPEN._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Dorf-K.* Kernbau rom. Das rck. Sch. im 16. Jh. veraendert; bmkw. rom.
+Portal erhalten; eingezogener quadr. Chor mit spaetestrom. Rippengwb. aus
+2. H. 13. Jh. -- Im *Pfarrhaus* Reste eines _Schnitzaltars_ aus E. 15 Jh.
+
+_STRUTH._ RB Cassel Kr. Schmalkalden.
+
+*Dorf-K.* 1771. -- _Dorflinde_ mit ummauertem Tanzplatz.
+
+_SUHL._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.
+
+*Stadt-K.* 1645 und juenger. Grosszuegiger Bar.Bau. Ansehnlicher
+Bar.Kanzelbau.
+
+*Kreuz-K.* 1731 f.; Gr. Rck. mit vorgeschobenem Altarhaus; die aeussere
+Pilastergliederung soll an die kathol. Hof-K. in Dresden (?) erinnern.
+Unter Baueinfluss der K. ein Buergerhaus mit fein stuckierter Fassade.
+
+*Schloss,* gruppiert sich um einen unregelmaessig 4eck. Hof; Portale und
+andere Kunstformen mit Inschr. von 1538-1661, die Substruktionen gehen bis
+13. Jh. zurueck.
+
+_SULZA (DORF)._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Kirche* in der Anlage rom.; die sichtbaren Formen wesentlich 15. und 17.
+Jh.
+
+_SULZA (STADT)._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Kirche* aus A. 18. Jh., Kanzelbau 1716 von einem italienischen Stuckator.
+
+_SUeLZENBRUeCKEN._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Dorf-K.* Mischbau rom. bis 18. Jh. -- Bmkw. gesticktes _Antependium_ um
+1400.
+
+_SULZFELD._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* am Chor bez. 1491, Lhs. nachgot. A. 17. Jh., Portal 1710 (der
+got. Eindruck durch moderne Rest. wahrscheinlich verstaerkt). An der
+Aussenwand mehrere _Epitaphe_, das beste 1605. Grosser _Oelberg_ im bekannten
+Schema, 1497 gestiftet vom Schultheissen Lorenz Goetz und zur Erinnerung an
+diesen {~DAGGER~} 1534 eine Bronzetafel.
+
+*Rathaus* 1609, dank der Gunst des B. Julius sehr ueppig fuer das winzige
+Staedtchen; wild bewegter Giebelkontur, zwei derb effektvoll umrahmte
+Portale.
+
+*Heiligenstatuen* an den Haeusern ungemein zahlreich und von
+verhaeltnismaessig hoher Qualitaet.
+
+Allerliebst das am Mainufer zwischen Weinbergen steil aufgebaute
+*Stadtbild* mit manchem stattlichen Treppengiebel und vielen kleinen,
+meist zerbroeckelten Mauertuermen.
+
+_SUeLZFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche* 1630-31, befestigter Friedhof mit Portal von 1594. Mehrere bmkw.
+*Fachwerkhaeuser*, Datierungen 1612, 1619. -- *Dorflinde* mit alter
+Steinbank.
+
+_SULZHEIM._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Schloss* (ehem. Kloster-Ebracher Amtshof). Hoechst stattlicher Bau um 1720
+(der Hinweis auf _Balth. Neumann_ sehr unsicher). Gestreckter Mittelbau,
+an den Enden Querfluegel vor- und rueckwaerts ausspringend. Im Detail
+Kreuzung bambergischer und wuerzburgischer Formen (vgl. einerseits
+Oberschweppach, andererseits Untertheres). Schoene Treppenanlage. In den
+Zimmern Rok.Tapeten.
+
+_SULZTAL._ UFranken BA Hammelburg.
+
+*Pfarr-K.* Erb. 1804. Gute, klassizistische Einrichtung von _Bossi_ u. a.,
+frueher im Kloster Oberzell bei Wuerzburg.
+
+_SYHRA._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* rom. Anlage, im 16. Jh. umgebaut. _Altarwerk_ (Holz) 1598. Aus
+demselben Jahr die _Kanzel_ mit Wiederverwendung der got. Altarfiguren.
+Mehrere v. Einsiedelsche _Grabdenkmaeler_.
+
+*Herrenhaus* 1620, Umbau einer ma. Wasserburg.
+
+_SYLBACH._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Dorfrathaus* 1598. Allerliebster Fachwerkbau.
+
+
+
+
+_T_
+
+
+_TAL._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen.
+
+*Kirche* des ehem. *Wilhelmitenklst.* A. 14. Jh., rest. E. 15. Jh.,
+entstellt. -- Ruine *Scharfenberg,* fast nur der runde Bergfried erhalten.
+
+_TALBUeRGEL._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Benedikt.-Klst.-K.* Unter den rom. Denkmaelern Thueringens an Wert in
+vorderster Reihe. Der Stil eine Weiterfuehrung desjenigen von Paulinzelle.
+OBau 1142-1150, WBau bis A. 13. Jh. (die fruehere Inschr. am Portal 1201
+nicht mehr sichtbar). Lhs. nach 1200 fortgesetzt. -- Der Chor zeigt das
+Hirsauer Schema in einer in Deutschland sonst nicht, aber an Cluniacenser-
+und fruehesten Cistercienserkirchen Burgunds oefters vorkommenden
+Modifikation: neben dem Chorquadrat mit Apsis je _zwei_ Nebenchoere von
+gleicher Anlage, aber sukzessive kleiner werdenden Massen, so dass die ganze
+Gruppe der 5 Choere im Gr. staffelfoermig zurueckspringt. Um dieser Anordnung
+Raum zu geben, sind die Fluegel des Qsch. ueber das gewoehnliche Mass
+verlaengert. Die Choere werden gewoelbt gewesen sein; alles uebrige
+flachgedeckt. Eine Krypta war nicht vorhanden. (Diejenige, die im 15. Jh.
+nebst einem got. Chor angebaut wurde, verschwunden.) Die Sschiffe des Lhs.
+enden mit Tuermen, wie in Paulinzelle beabsichtigt war, doch nicht, wie
+dort, das Erdgeschoss in das Schiff einbezogen, sondern als massive Mauer
+ausgefuehrt, nur gegen das Qsch. mit einer kleineren Doppelarkade geoeffnet.
+Der zwischen diesen OTuermen liegende Abschnitt des Msch. war gegen die
+Gemeinde-K. durch eine Bogenstellung abgeschlossen (Vorform des Lettners).
+-- Das Lhs. hat jederseits 6 Pfll. in auffallend dichter Stellung. Ihr Gr.
+ist oblong mit 6 Dreiviertelsaeulen besetzt, davon 4 an den Ecken und je 1
+unter dem Scheidbogen, wodurch die Gesamtform einen gestreckten Gr.
+erhaelt. Das Profil der Scheidbgg. im Anschluss an die Pfeilergliederung aus
+3 Wulsten und Rueckspruengen zusammengesetzt. Reich gegliederte Sockel, die
+eingebundenen Sll. jede mit eigener Basis und eigenem Wuerfelkapitellchen,
+einzelne jedoch mit vegetabilischem Schmuck, welcher ebenso wie die
+Palmettendekoration des Gurtgesimses der Nordwand erst nach 1200
+ausgefuehrt sein kann. Der baugeschichtliche Vorgang ist hier unklar. -- Im
+W ist dem Msch. eine 4 m starke Mauermasse vorgelegt, in welche die
+Portalnische eingreift; das Gewaende abgetreppt und jederseits mit 4 Sll.
+besetzt. Die 3sch. Vorhalle mit graetigen Kreuzgewoelben. Ungemein
+charaktervolle Gestalt der staemmigen Sll., die Schaefte stark geschwellt;
+maechtige Wuerfelkapitelle und attische Basen in Eckhuelsen. Im W waren Tuerme
+nicht vorhanden. -- Gesamtlaenge 72 m. -- Jetzt ist nur das Lhs. (mit
+zerstoertem Lichtgaden) als Kirche im Gebrauch, 1860 sehr nuechtern whgest.;
+OBau und Vorhalle Ruine, suedl. Ssch. abgetragen, die Klostergebaeude bis
+auf wenige Keller verschwunden. -- _Pietas_, Holz, um 1500. -- _Grabsteine_
+des 16. und 17. Jh.
+
+_TALHEIM._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld.
+
+*Dorf-K.* gut erhaltene typisch rom. Anlage. Bruchstein, die
+Backsteinteile juenger. Kurzes flachged. Schiff, eingezogener quadr. Chor
+und 1/2kr. Apsis, im W rck. Sattelturm. Dies ergibt eine 4fache von O nach
+W steigende Hoehenabstufung.
+
+_TALLEBEN._ Schwarzburg-Rudolstadt LA Frankenhausen.
+
+*Dorf-K.* mit sprom. Chorturm. -- *Wohnhaeuser* 1541, 1548.
+
+_TANN._ RB Cassel Kr. Gersfeld.
+
+*Gottesacker-K*. mit grossem v. Tannschem _Epitaph_.
+
+*Stadttor* 1557 rundbogig mit Flankentuermen, geschweifte Hauben.
+
+*Schloss.* Das Portal mit Tannschem Wappen, bez. 1680. Brunnen mit
+bronzenen Delphinen.
+
+_TANNEBERG._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Dorf-K.* E. 15. Jh., im 18. Jh. umgebaut. -- Schoenes _Wandgrabmal_ von
+_Andreas Walther_ 1575.
+
+_TANNENBERG._ K. Sachsen AH Annaberg.
+
+*Dorf-K.* Bmkw. _Altarwerk_, bez. 1521. Die Gemaelde in der Dekoration
+schon mit Renss.Motiven, von derselben Hand wie die Altaere in Einsiedel
+und Ehrenfriedersdorf.
+
+_TANNENBERG._ RB Cassel Kr. Rotenburg
+
+*Burg,* teils Ruine, teils noch unter Dach, der letztere Teil aus 16. und
+17. Jh. Dabei 7stoeckiger Wohnbau mit ausgekragter Kapellenapside.
+
+_TAUBENHEIM._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Dorf-K.* Chor mit Zellengwb. in der Art _Arnolds v. Westfalen_. Rom.
+Triumphbg. Im Lhs. bemalte Holzdecke ca. 1650. -- _Altaraufsatz_ aus
+Sandstein mit 4 Reliefs 1606. Reliefierter _Taufstein_ wenig aelter.
+
+_TAUBENHEIM._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Dorf-K.* 17. und 18. Jh. -- Reich an _Grabdenkmaelern_.
+
+_TAUCHA._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.* stattlich nuechterner Predigtsaal von 1772. -- Beweinung Christi,
+lebensgrosses ausdrucksvolles _Holzschnitzwerk_ des 16. Jh.
+
+_TAUTENBURG._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* _Schnitzaltar_ mit gemalten Fluegeln.
+
+*Schlossruine*. Erhalten ein trapezfoermiger rom. Turm mit Zinnenkranz.
+
+_TEICHA._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Dorf-K.* einfach rom., breiter Turm mit Satteldach. Got.
+Sakramentsnische. Spgot. _Schnitzaltar_, einer von den besseren. Auf dem
+Friedhof Grabsteine des 18. Jh., bmkw. durch Ornamente und Trachten.
+
+_TEICHWEIDEN._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt.
+
+*Dorf-K.*, rom. Anlage, spgot. umgebaut. -- Guter spgot. _Schnitzaltar_.
+
+_TEILHEIM._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* 18. Jh. mit Chorturm aus M. 13. Jh. Charakteristisches Beispiel
+fuer den Formenkampf der Uebergangszeit. -- _Altaere_ um 1700, auf einem
+(noerdl.) gute lebensgrosse _Holzfig._, Madonna, um 1480, das Kind 18. Jh. --
+_Priestergrabstein_ 1496. -- _Kanzel_ um 1525, frueheste Renss.
+
+_TEISTUNGENBURG._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+Ehem. *Cisterc.-Nonnen-Klst.* Die bestehende Kirche 1724, Tonnengwb. mit
+aufgeputzten Rippen, Nonnenempore, WPortal mit figurengeschmuecktem
+Nischenaufbau. Reste des Kreuzgangs.
+
+_TENNEBERG._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen.
+
+*Schloss.* Im 13. Jh. genannt; wesentl. 16.-18. Jh. Mehrere bar.
+_Deckengemaelde_.
+
+_TENNSTEDT._ Pr. Sachsen Kr. Langensalza.
+
+*Pfarr-K.* Kreuzgewoelbter aus 8Eck geschloss. Chor 1418 (Inschr.). Das
+3sch. Lhs. nach Brand 1659 mit flachen Holzdecken hergestellt.
+
+_TETTENBORN._ RB Erfurt Kr. Hohenstein.
+
+*Dorf-K.* Turm frgot. E. 13. Jh. Sch. und Chor bezeugen die Fortdauer des
+got. Stils noch 1608.
+
+_TEUTLEBEN._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* Verhaeltnismaessig gut erhaltene rom. Anlage; 1sch.; Chorquadrat
+mit Turm und 1/2kr. Apsis mit der alten Halbkuppel; im W eine Empore auf 2
+rippenlosen Kreuzgewoelben, der Fussbodenbelag aus Platten mit Tier- und
+Pflanzen-Ornamenten in vertiefter Zeichnung. Auch sonstiges rom. Detail. --
+_Taufstein_ 1586, vielleicht nach rom. Muster; praechtige _Kanzel_ hinter
+dem Altar A. 18. Jh.
+
+_THALLWITZ._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* Chor um 1440, Schiff 1626. -- Zahlreiche _Denkmaeler_, meist der
+Familie v. Holtzendorff.
+
+*Schloss* des 16. Jh., modern ausgebaut. Bedeutender _Park_ in
+franzoesischer Art 1764.
+
+_THAMSBRUeCK._ Pr. Sachsen Kr. Langensalza.
+
+*Stadt-K.* Sch. 1669. Der got. Turm im O und ueber dem Altarhaus; wohl in
+Nachwirkung einer rom. Anlage. -- Grosses _Renss.Epitaph_ der Familien v.
+Berlepsch und v. Haugwitz.
+
+_THANGELSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* Rom. OTurm, in dessen Erdgeschoss der Chor. -- _Altarwerk_ 1498.
+
+_THARANDT._ K. Sachsen AH Dresden-A.
+
+*Kirche* charakterlos. In der Sakristei _Kreuzigungsgruppe_ um 1500,
+temperamentvolle Arbeit eines sonst nicht bekannten Kuenstlers von
+selbstaendiger Physiognomie. Die darunter angebrachte _Predella_ 17. Jh.
+Ungewisser Herkunft das eingemauerte rom. _Portal_, von nicht gewoehnlicher
+Feinheit, um 1220-30. -- Tuechtige _ikon. Grabsteine_ 1634, 1667.
+
+*Schloss* 1446 unter Oberleitung _Arnolds v. Westfalen_ (vgl. Meissen)
+umgebaut, jetzt Ruine.
+
+_THEKLA._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.* aus Granitfindlingen, rom. 12. Jh., Chor rck. Bemalte
+Bretterdecke 1670, gleichzeitig die Empore mit bemalter Bruestung. -- Glocke
+aus 13. Jh. -- Am _Abendmahlskelch_ der Knauf hervorragende Arbeit des 13.
+Jh., Fuss 15. Jh., Kuppa neu.
+
+_THEMAR._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Stadt-K.* beg. 1488; mehrere spaetere Umbauten laufen ineinander. 1sch.
+mit eingezogenem, laenglichem, gewoelbtem Achteckchor; daneben Turm. Die
+2geschossige Emporenanlage von 1541 mit huebsch durchgebildeten
+Einzelheiten. -- Im Chor 4 spgot. _Schnitzaltaere_ mit gemalten Fluegeln, der
+aelteste der an der SOSeite.
+
+*Amtshaus* bez. 1665, ansehnlicher Fachwerkbau. -- *Wohnhaeuser* bez. 1601
+(Hintere Stadt 170), 1672 (Roemhilder Str. 65). -- *Stadtbefestigung* 1457.
+
+_THEUMA._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Kirche,* ehem. des Deutschordens. 1sch. Gewoelbebau um 1400. --
+Vierfluegeliges _Altarwerk_ A. 16. Jh.
+
+_THIERBACH._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Dorf-K.* in grossem befestigtem Kirchhof. -- _Altar_ und _Deckenstuck_ mit
+biblischen Darstellungen um 1680.
+
+_THIERSTEIN._ OFranken BA Wunsiedel.
+
+*Burg.* Umfangreiche Ruine mit hohem Bergfried; zerst. 1553, rest. 1640,
+verbrannt 1725.
+
+_THOSSEN._ K. Sachsen AH Plauen.
+
+*Dorf-K.* Vierfluegeliges _Altarwerk_ um 1500; ueber der Predella die
+liegende Stifterfigur.
+
+_THRENA._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* rom. Anlage. Stattlicher spgot. _Schnitzaltar_, wohl aus dem
+Klst. Eiche.
+
+_THULBA._ UFranken BA Hammelburg.
+
+Ehem. *Benedikt.-Nonnen-Klst.* Gegr. 1127. Das Klst. im Bauernkrieg
+zerstoert. Die rom. Kirche erhalten, stattliche kreuzf. Pfeiler-Basilika.
+Im Lhs. ein Teil der Stuetzen ausgebrochen, vielleicht urspr.
+Stuetzenwechsel. Rest eines Kreuzganges mit Wuerfelknaufsaeulen. -- Rok.
+_Epitaphe_.
+
+Ehem. *Propsteihaus* (jetzt Pfarrhaus) 1701; rest. 1736.
+
+_THUeNGEN._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Protest. K.* Charakterlos verbaut. Thuengensche Grabsteine 18. Jh. *Kath.
+K.* neu. Auf den neuen Altaeren bmkw. Reste aelterer Plastik, bez. _CB_
+1627.
+
+*Friedhofs-Kap.* neu an Stelle eines sprom. Baues. Zahlreiche v.
+Thuengensche _Grabsteine_ aus dem. 16. Jh.
+
+*Schloss,* Mischbau, wesentlich 2. H. 16. Jh.
+
+_THueNGERSHEIM._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* Gotisierend 1602, sprom. Turmunterbau. -- _Taufstein_ 1590.
+_Kanzel_ 1605. _Orgel_ und _Chorstuehle_ rok. Buergerliche _Epitaphe_ des
+17. Jh. Kirchhofsmauer mit Gaden. -- 3 einfache Tore 1588, 1609, 1751.
+Altertuemliche Strassenbilder. Haus no 260 gefaelliger spgot. Bau mit
+ansehnlicher Zimmerausstattung. An no 188 _Madonna_ um 1520, an no 189
+_Johannes_ um 1780. -- Zahlreiche (9) Bildstoecke 15.-18. Jh.
+
+*Brunnenhaus* mit schoener _Madonna_ von _Riemenschneider_.
+
+_THURM._ K. Sachsen AH Glauchau.
+
+*Dorf-K.* 1729. -- _Schnitzaltar_ um 1500. _Kelch_ 1571. _Grabmal_ des Wolf
+v. Weissenbach, {~DAGGER~} 1584, von _Samuel_ und _Uriel Lorentz_ aus Freiberg;
+reicher Aufbau in bedeutenden Massen, die lebensgrossen Gestalten des
+Verstorbenen und seiner zwei Frauen gut charakterisiert. Farbiger Marmor
+mit Vergoldung.
+
+_THURNAU._ OFranken BA Kulmbach.
+
+*Kirche.* Schlicht rck. Bau um 1700; die ausgezeichnete Deckenstuckatur
+von derselben Hand wie in der Ordenskirche in Bayreuth. -- Grosser
+Kanzelbau, 6 Sll. in perspektivischer Verkuerzung. Kanzel auf 2
+lebensgrossen Stuckfiguren, Moses und Johannes.
+
+*Marktbrunnen* mit Neptun um 1700.
+
+*Schloss* der Grafen Giech. Aeltester Teil, A. 13. Jh., die sog. Kemenate;
+Treppen-Turm 1591; schoener Erker 1570. Weiter westl. einfacher Renss.-Bau
+2. H. 16. Jh. Am Haupthof der Karl-Maximiliansbau und der Hans-Georgenbau
+1729-31. Festungswerke z. T. 2. H. 15. Jh. Die Bildhauerarbeiten an
+Erkern, Wappentafeln usw. stehen nahe den Arbeiten an der Plassenburg.
+
+_TIEFENORT._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* Wesentl. spgot. Das Innere unterscheidet 7 Bauzeiten.
+Eingemauert ein rom. Tuersturz in flacher Giebelform. _Steinkanzel_ 1550,
+gotisierend. _Grabst._ des Grafen Adam v. Bruhlingen, {~DAGGER~} 1538, in guter fr.
+Renss. Andere _Grabst._ 17. Jh.
+
+_TIEFENSEE._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.
+
+*Schloss.* Gut erhaltenes Beispiel eines einfacheren adligen Landsitzes E.
+16. oder A. 17. Jh.
+
+_TIEFURT._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* aus 15. und 18. Jh.
+
+*Schloss* ganz bescheidene Anlage von ca. 1760.
+
+_TINZ._ Reuss j. L. LA Gera.
+
+*Dorf-K.* Mischbau aus 14.-17. Jh. Bmkw. spgot. Schnitzaltar.
+
+*Fuerstl. Lustschloss* 1748 ff.
+
+_TONNDORF._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* WTurm rom., Lhs. 1494.
+
+*Burgruine* mit Resten aus 12. Jh.
+
+_TORGAU._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Stadt-K. S. Marien* 1484. 3sch. Hallenkirche. Im O Schluss mit 3 polyg.
+Apsiden, die mittlere durch einen 2achsigen Langchor hinausgeschoben.
+Kreuzgwbb. auf 8eck. Pfll., im Chor Zellengwb. Doppeltuermige rom. WFront
+(der STurm bar. erneuert); im Zwischenbau gekuppelte Schalloeffnungen,
+deren Sll. sprom. Knospenkaptt. haben. Got. WEingang und Fensterrosen.
+Renss. Sakristei. -- Hoelzerne _Kanzel_ mit Evangelisten 1582. _Taufstein_
+1693. Marmorner _Altaraufsatz_ 18. Jh. -- _Bronzeplatte_ der Sophie v.
+Mecklenburg {~DAGGER~} 1503 aus der _Vischer_schen Huette, bez. 1504. _Grabst._ der
+Katharina v. Bora, Dr. M. Luthers Ehefrau {~DAGGER~} 1552, halbrundes bemaltes
+Relief. Zahlreiche _Epitaphe_ an der Aussenwand, darunter das des
+Baumeisters Konrad Krebs {~DAGGER~} 1540. -- _Triptychon_ bez. 1509. --
+_Lutherportraet_ in Papiermasse 16. Jh. -- Bmkw. _Altargeraete_. [Ein lange
+verschollen gewesenes Hauptbild _L. __ Cranachs_ jetzt im Mus. Frankfurt
+a. M.]
+
+*Alltags-K.* (Militaermagazin.) Spgot. Hallenkirche von 4 Achsen,
+verlaengerter Chor von 3 Achsen, 3/8 Schluss. Die Fenster des Lhs. 3teilig
+mit Vorhangbg. und ueberschnittenem Stabwerk, die Chorfenster 2teilig mit
+rundbg. Masswerk und Fischblasen. Im Lhs. Netz-, im Chor Zellengwb. --
+_Grabst._ 1463.
+
+*Nikolai-K.* (profaniert) frgot. (?) 3sch. Basilika mit interessanten
+Skulpturresten an den Kapitellen. Im W 2 Tuerme mit renss. Giebeln und
+Bischofsmuetzen.
+
+*Rathaus* grosse 3fluegelige Anlage, ehemals rein renss., wovon jetzt noch
+der SOGiebel und ein praechtiger Erker.
+
+*Stadtmauer* Bruchstein mit Backsteinzinnen und halbrunden Wichhaeusern.
+
+*Privathaeuser*: Leipzigerstr. 68 Halle mit Sterngwb.; Breitestr. 354 mit
+Deckenmalerei am oberen Treppenflur 1556; Renss.Portale haeufig,
+hervorzuheben Schlossstr. 453.
+
+*Schloss Hartenfels*. Spgot. und renss. auf Grundlagen des 13. und 14. Jh.
+Fuer die Erscheinung am wichtigsten die Bauzeiten 1533-44 und 1616-23. Mit
+seinen vielen teils runden, teils viereckigen Tuermen und hochragenden
+Mauermassen gibt das Schloss besonders vom jenseitigen Elbufer eine
+grossartige Wirkung. Das Innere, das ehemals u. a. _Cranach_sche
+Wandmalereien aufwies, ist durch die Verwendung als Kaserne verdorben.
+Architektonisch am bedeutendsten, eine Hauptleistung der FrRenss. in
+Deutschland, ist die Hoffront des 1533-35 von _Konrad Krebs_ erbauten
+OFluegels. Langgestreckter 4geschossiger Aufbau mit maessig grossen spgot.
+Vorhangfenstern und einem auf mittlerer Hoehe balkonartig vorgekragten
+Laufgang; von durchschlagender Wirkung als Vertikalkontrast das aus der
+Mitte vorspringende Treppenhaus; schlichter rck. Unterbau in Hoehe des
+Erdgeschosses mit Altan und doppelter Freitreppe; darauf die eigentliche
+Wendelstiege im Gr. eines 3/8 geschlossenen Kirchenchors; der Aufbau in
+Pfll. aufgeloest, zwischen denen die Spirallinien der Stiege auch nach
+aussen sichtbar gemacht sind; Pilaster und Bruestungen mit reichstem
+FrRenss.-Ornament (aus Elbsandstein von Dresdener Steinmetzen
+angefertigt); der kroenende Giebel folgt der Kruemmung des Gr. Das Ganze die
+renaissancemaessige Umsetzung des analogen Motivs am Schloss zu Meissen;
+Kenntnis des Schlosses von Blois moeglich, doch nicht notwendig. Ein an die
+NSeite geschobener Erker von hoechster Pracht und Feinheit der Dekoration
+und ein aus der SOEcke aufsteigender schlanker Turm mit offenen Umgaengen
+vervollstaendigt durch Brechung der Symmetrie den malerischen
+Gesamteindruck. Das Innere enthielt einen das ganze Hauptschloss
+einnehmenden Saal von 14 : 70 m. -- Schlosskirche 1543-44 von _Nickel
+Grohmann_. Von Luther persoenlich eingeweiht und tatsaechlich "die erste
+protestantische Kirche". Die Anlage erklaert sich aber nicht sowohl aus
+neuen Forderungen des protestantischen Gottesdienstes, als aus der
+Eigenschaft als Schlosskirche, deren mehrere in dieser Gegend schon E. 15.
+Jh. aehnlich ausgestattet waren (Ziesar, Wolmirstaedt). Die Kirche ist
+lediglich ein in den NFluegel des Schlosses eingebauter Saal, gleich den
+uebrigen Teilen 3geschossig, was im Innern zur Anlage von Doppelemporen
+fuehrt; dieselben ruhen auf Flachboegen, die zwischen die einwaerts gezogenen
+Strebepfll. gespannt sind; die Decke ist eine abgeflachte Tonne mit
+Rippennetz. Kein abgesonderter Altarraum. Die Kanzel am Mittelpfeiler der
+SSeite. -- Der prachtvolle _Altaraufsatz_ stammt aus der Schloss-K. zu
+Dresden; keine Kuenstlerbezeichnung; Art der _Walther_. Eine dekorativ
+vorzuegliche Arbeit die _Dedikationstafel_ mit dem Portraet Luthers zwischen
+denen der Prinzen Joh. Wilhelm und Joh. Friedrich, gegossen 1545 durch
+_Wolf_ und _Oswald Hilger_.
+
+_TRAGNITZ._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* Spgot. flachged. Schiff mit verhaeltnismaessig grossem Chor. Das
+Innere im 17. Jh. umgestaltet, mit seiner gemalten Felderdecke, seinen
+Emporen, Stuebchen und Stuehlen "wohl das malerischste in Sachsen". Der
+_Altar_ 1659 von dem Bildhauer _V. Otte_ und dem Maler _J. Richter_ (vgl.
+Leisnig).
+
+_TRAPPSTADT._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Schloss* (frueher v. Bibra) um 1700. Ein aelterer Bau von 1616. Guter,
+grossfiguriger Ofen.
+
+*Dorf-K.* Gleichzeitig mit dem Schloss, mit nicht uebler Fassade.
+
+_TRAUN._ Sachsen-Weimar VB Neustadt a. d. O.
+
+*Dorf-K.* Der rom. Turm oestl. ueber quadr. Altarhaus.
+
+_TRAUSTADT._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Dorf-K.* Zwei gute spgot. _Holzfiguren_ um 1500 im Stil
+_Riemenschneiders_. Stattlicher _Hochaltar_ um 1680.
+
+Ehem. *Schloss* (jetzt Brauerei). Um 1680 unter dem Freih. Voit-Rieneck.
+Das Innere verwuestet. Im einstigen Festsaal bmkw. Reste einer
+ernst-pompoesen Dekoration in Stuck und Malerei, besonders interessant
+durch die Zeitstellung, Epoche der ersten Wiederbelebung der Kunst nach
+dem 30 jaehrigen Kriege.
+
+_TRAUTZSCHEN._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* 1475. WTurm mit 8eck. Obergeschoss und originellem Dach (wohl 17.
+Jh.). -- Bmkw. _Sandsteinwandgrab_ des Burgold Puster {~DAGGER~} 1567. -- _Glocke_
+mit Reliefbildern bez. 1462.
+
+_TREBEN._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+*Dorf-K.* um 1450, WTurm A. 13. Jh. -- Grosse _Gedenktafel_ fuer H. v. Buenau
+1600.
+
+_TREBEN._ Pr. Sachsen Kr. Merseburg.
+
+*Dorf-K.*, spgot. und modern, rom. Apsis des 11.-12. Jh.
+
+_TREBGAST._ OFranken BA Kulmbach.
+
+*Pfarr-K.* 1740. Fuer eine ganze Reihe von Dorfkirchen aus der Zeit des
+Markgrafen Friedrich typisch und besonders stattlich. Am breiten,
+flachgedeckten Sch. eingezogener quadr. Altarraum, darueber Turm. Da am
+Chorbg. noch got. Profile vorhanden sind, wird die Disposition ins hohe
+Ma. zurueckgehen. Sonst ist die Kirche in schoenen Quadern voellig erneuert.
+An den Seiten 2 ansehnliche Portale, bmkw. die Profilierung der
+Fenstergewaende; der Turm 3geschossig, sehr huebsch die Ueberfuehrung zuerst
+in ein ungleichseitiges, dann in ein regelmaessiges 8Eck. Das Innere ganz
+einheitlich erhalten (nur die moderne Faerbung etwas stoerend); ringsum
+tiefe Emporen, schoenes Orgelgehaeuse, hervorragend gut stuckierter Plafond,
+Kronleuchter mit venezianischem Glas, die Kanzel am Aufbau ueber dem Altar
+zwischen den Standbildern Petri und Pauli. Das Ganze zwischen Reichtum und
+Armut in anstaendiger Mitte, von gebildetem Geschmack, heiter, reinlich;
+nicht leicht kann fuer den protestantischen Geist im Zeitalter des
+Rationalismus ein angemessenerer Ausdruck gedacht werden. -- Reste einer
+praechtig skulptierten renss. _Steinkanzel_ in der Holzlege des
+Pfarrhauses.
+
+*Pfarrhaus* aus der Zeit der K., gediegener Quaderbau.
+
+*Rochus-Kap.* anscheinend sehr alter Kern, jetzt formlos.
+
+_TREBSEN._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Schloss,* 1522 fuer Hans v. Minckwitz. In bedeutenden Abmessungen. Der
+mittlere Fluegel lehnt sich an einen kolossalen wohl aelteren Rundturm;
+spgot. Giebel; Veraenderungen 1783.
+
+_TREFFURT._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen.
+
+*S. Bonifazius-K.* Sprom. ca. 1230-50, unter Einfluss von S. Blasien in
+Muehlhausen und indirekt von Walkenried. 1sch. kreuzfoermige Anlage in
+schmuckreicher Ausfuehrung; einfacher und etwas juenger, schon stark mit
+got. Elementen durchsetzt das Chorquadrat und die 3 Apsiden. Chor und
+Qsch. mit spitzbg. Rippengwbb., Rippenprofile in geschaerfter Rundstab
+begleitet von 2 kleinen Kehlen, schlanke Wanddienste mit Teilungsringen,
+an den Kapitellen romanisierendes Blatt- und Knospenwerk;
+Kleeblattpiscinen in der Art derer von Walkenried. Das Lhs. jetzt mit
+Bretterdecke, Qsch. und Lhs. mit Rundbogenfries, Chor und Apsiden ohne
+dasselbe. Die Portalnische am noerdl. Kreuzarm zur Gewinnung groesserer Tiefe
+halb vorgebaut, 3 Rueckspruenge mit Saeulen, die eckigen Teile des Gewaendes
+wie der Archivolte mit doppeltem Zickzackstab besetzt; ein
+nordwestfranzoesisches Motiv; soll man an einen von dort kommenden Arbeiter
+denken? Das Tympanon wird ein Gemaelde getragen haben. Der schlichte WBau
+hat 1866 einen frei erfundenen Aufsatz erhalten; vorher ein
+Fachwerkgeschoss.
+
+*Rathaus.* Einfacher Renss.Bau mit vortretendem Turm und Freitreppe.
+
+*Burg Normannstein*. Stattliche Ruine; der Rundturm und das zunaechst
+anstossende, einst durch eine hoelzerne Bruecke verbundene Gebaeude 13. Jh.
+
+_TREISBACH._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Dorf-K.* frgot. 1sch., am 6eck. Chor die Ecken mit 1/2saeulenfoerm.
+Strebepfll. Kleine Schlitzfenster.
+
+_TRENDELBURG._ RB Cassel Kr. Hofgeismar.
+
+*Stadt-K.* 2. H. 15. Jh. Unbedeutende Hallenkirche. _Kanzel_ 1633.
+_Wandmalerei_, h. Christophorus u. a. Vier _Grabsteine_ 1577-1604.
+
+*Burg.* Wohngebaeude und 1 Hauptturm von 1456 umgeben von Graeben und Mauern
+mit 4 Ecktuermen.
+
+_TRENNFELD._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+*Pfarr-K.* um 1614 umgebaut. _Epitaphien_; an der Aussenseite H. von
+Reinstein {~DAGGER~} 1349, R. v. Gebstetter {~DAGGER~} 1540 von _P. Dell d. J._; vom selben
+Enders v. Bibra {~DAGGER~} 1553.
+
+_TREPPENDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.* (ehem. Wallfahrt), rck. Chor mit frgot. Kreuzgwb., Lhs. spgot.
+und 1756. -- _Altarwerk_ um 1480.
+
+_TREYSA._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+Ehem. *Pfarr-K.* ("Totenkirche"). Um 1230-40 sprom. begonnen; beabsichtigt
+als Basilika mit flachem Msch. und gewoelbten Sschiffen. Von diesem bis zu
+halber Hoehe ausgefuehrten Bau die ungegliederten rundbg. Arkaden (5 Paare)
+auf quadrat. Pfll. Etwa 1250 der Stil unter dem Eindruck der Marburger
+Elisabeth-K. geaendert, doch mit Beibehaltung des basilikalen
+Querschnittes. Die rck. Vorlagen der Pfll. als Buendeldienste umgearbeitet,
+den Aussenwaenden Strebepfll. vorgelegt. Die Fenster der Ssch. blieben rom.
+rundbg., die Hochfenster spitzbg. mit ziemlich ungeschicktem Masswerk.
+Einheitlicher der Chor, etwa 1270-80, Quadrat mit 5/8 Schluss. -- Aus der
+SSeite der ganz einfachen WFassade steigt der ebenfalls einfache Turm auf;
+von Interesse nur die Kroenung mit 4 grossen Giebeln, ebensoviel diagonal
+gestellten kleinen und gemauerten 8eck. Helmen. Im Innern das polychrome
+System noch erkennbar. -- Nach dem 1834 begonnenen, dann eingestellten
+Abbruch Ruine ohne Gwb. und Dach.
+
+*Dominikaner-K.* (jetzt Pfarr-K.). Um 1350. Unsymmetrisch 2sch.
+Hallenkirche. Der Chor schliesst sich dem noerdl. Sch. an. Das Sch. mit 8,
+der Chor mit 3 Jochen und Schluss aus 8Eck. Die Formen tunlichst
+vereinfacht, nur die Portale reicher. Die abwechselnd 8eck. und runden
+Schafte ohne Kaptt., die Scheidbgg. im Profil 1/2 8Eck. Ueber dem Ssch.
+standen Giebel und quergestellte Daecher. Im Winkel zwischen Ssch. und Chor
+ein runder Treppen-Turm, der alte Dachreiter zerstoert. -- Ikon. _Grabstein_
+des Hermannus de Wildungen, episcopus [titular.] Scopiensis {~DAGGER~} 1396,
+kleinere Nebenfigg. zweier Geistlichen. -- _Reliefs_ von gebranntem Ton,
+Stationsbilder, an den Strebepfl. (15. Jh.). -- Bmkw. die _Totenleuchte_ am
+Treppen-Turm, 2. H. 14. Jh. -- _Orgelbuehne_ von Holz bez. 1466.
+
+*Spital-K.* zum H. Geist. E. 14. Jh. Rck. mit 3 Kreuzgwbb. und 3/8 Schluss.
+Das Aeussere, ohne Strebepfll., hat in dem an der SWEcke angebrachten
+zierlichen 7seitigen Baldachin und dem ueber dem steilen WGiebel
+aufsteigenden steinernen Glockentuermchen einen eigentuemlichen und
+anziehenden Schmuck. -- Blende mit dem in Stein gehauenen _Leichnam
+Christi_, schlichte Handwerksarbeit um 1400. -- Bei der Rest. 1910 wurden
+an allen Waenden Spuren von figuerlicher _Malerei_ entdeckt.
+
+*Rathaus.* Steinernes Erdgeschoss mit got. spitzbg. Fries. Die folgenden
+Geschosse Fachwerk 1649. Ungeschickt rest. -- *Brunnen* mit kleiner
+Rolandfig.
+
+*Stadtmauer* an verschiedenen Stellen in voller Hoehe erhalten.
+
+_TRIEFENSTEIN._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+Ehem. *Klst.-K.* (Augustiner Chorherren), gegr. 1102. Jetzige Kirche erb.
+1685 ff., wohl nach dem Risse von _Valentin Pezani_, von welchem
+nachweisbar 1696 die Klostergebaeude aufgefuehrt wurden. Was den
+stattlichen, aber architektonisch nicht gehaltvollen Bau wertvoll macht,
+ist die in den Jahren um 1780 (die Deckengemaelde voll. 1786)
+hinzugekommene Ausstattung. Die Stuckaturen von _Augustin Bossi_, ebenso
+von ihm die praechtigen Altaere und die Kanzel aus Stuckmarmor. Die
+Altargemaelde von _Osw. Onghers_ 1694 f. von der frueheren Ausstattung
+heruebergenommen. Die grossen Figg. des Hochaltars, das Tabernakel, ferner
+das Chorgestuehl, die Orgel und die Beichtstuehle in der Richtung _P. A.
+Wagners_, die Deckengemaelde von _Januarius Zick_. Die Tendenzen des fruehen
+Klassizismus haben in dieser vortrefflich erhaltenen Kirche ein
+Hauptbeispiel. Reduktion der Stuckaturen auf ein Minimum, Ornamentik und
+Motive der klassischen Architektur und architektonische Funktionen
+vortaeuschend; voelliger Parallelismus in der Anordnung, so dass sogar bei
+der an das Klst. angebauten Nordseite die nicht vorhandenen Fenster durch
+eingesetzte Spiegelscheiben ersetzt sind; sparsame, aber fein berechnete
+Anwendung der Farbe im zarten, kuehlen Dreiklang von meergruen, weiss und
+mattgold.
+
+*Klostergebaeude,* erbaut 1696 ff., durch _Valentin Pezani_, mit Verwendung
+weniger aelterer Teile; schmucklos. Jetzt Schloss des Fuersten von
+Loewenstein-Wertheim-Freudenberg.
+
+_TRIESTEWITZ._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Dorf-K.* 1582. Einheitliche gut erhaltene Barockausstattung, Gestuehl,
+Empore, Decke reich bemalt. _Epitaph_ 1689, 1704.
+
+_TRIMBERG._ UFranken BA Hammelburg.
+
+*Burg-Ruine.* Erstmals erwaehnt 1018. Stammburg eines altberuehmten
+Geschlechtes. Baugeschichtlich sind zwei Perioden deutlich erkennbar. Die
+Innenburg in der Anlage rom.; jedoch reichen nur mehr der Bergfried und
+die ihn einschliessende Schildmauer in das 12. Jh. zurueck. Die beiden Palas
+17. Jh. Bering mit Bastionstuermen 15.--16. Jh. Aehnlichkeit in der
+Gesamtanlage mit der Prozeltener Burg.
+
+_TROSSENFURT._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Dorf-K.* sprom. 2. H. 13. Jh. Das Schiff im 18. Jh. verunstaltet, gut
+erhalten der Chorturm mit 1/2rund. Apsis, ueber dem Quadrium Rippengwb. auf
+Eckpfll. mit Wuerfelkaptt. schwerer, gediegener Quaderbau. -- Ueppige
+_Ausstattung_ in laendlichem Geschmack, um 1730-50. Anmutige, sorgfaeltig
+durchgebildete _Madonna_, um 1500.
+
+_TROSTADT._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+Ehem. *Praemonstratenser-Nonnen-Klst.* Die Kirche einfaches Rck., in den
+unteren Teilen rom., in den oberen spgot., jetzt zu landwirtschaftlichen
+Beduerfnissen eingerichtet.
+
+_TRUSEN._ RB Cassel Kr. Schmalkalden.
+
+*Dorf-K.* 1744. Emporen mit bibl. Bildern in blau-weiss. --
+_Kindergrabstein_ 1570. Zinnerne _Weinkanne_, feine Renss. um 1550.
+
+_TUeCHERSFELD._ OFranken BA Pegnitz.
+
+2 *Burgen,* geringe Reste.
+
+_TUeCKELHAUSEN._ BFranken BA Ochsenfurt.
+
+Ehem. *Klst.-K.* Gegr. 1138 von Otto v. Bamberg als
+Praemonstratenserdoppelklst. 1350 mit Karthaeusern besetzt. Beschaedigung im
+Bauernkrieg. Eingreifender Umbau beg. 1613. Im jetzigen Zustand
+Kreuzanlage mit 1sch. Lhs. Die rom. Anlage nicht mehr sicher
+festzustellen. Rom. Formen, und zwar schon A. 13. Jh., hauptsaechlich an
+der Aussenwand des platt geschlossenen Chores; das grosse rom. Fenster wird
+an der Rundung von Zacken, gleichsam einem gebogenen Rundbg.-fries,
+umsaeumt. Das Qsch. hatte an seiner OWand grosse Apsiden (durch Ausgrabung
+nachgewiesen); seine Fluegel im 14. Jh. durch eingezogene Zwischenwaende
+abgesondert und zweigeschossig geteilt. Die WFassade aus der Juliuszeit,
+verwandten Charakters mit Dittelbach. Vor der grossen ungegliederten
+verputzten Flaeche hebt sich das reiche und kraftvolle Portal in fr.
+Barockform (bez. 1615) mit grosser Wirkung ab; an den Kanten
+Diamantquadern. Ausserdem geben die schweren bar. Giebeldekorationen der
+Aussenansicht das Gepraege. -- Grosser figurenreicher _Hochaltar_ von
+_Wolfgang Auwera_ nach 1750. _Kanzel_ um 1720 aus S. Barbara in Wuerzburg.
+Bedeutendes _Chorgestuehl_ in reicher Rocailledekoration 1746. Schoene
+_Monstranz_ um 1720.
+
+*Klostergebaeude.* Der typische Charakter der Karthause gut erhalten. Der
+weitlaeufige Kreuzgang mit 14 abgesonderten Zellen ist so angelegt, dass die
+Kirche den WFluegel in der Mitte durchschneidet. Vor der Kirche das
+Verwaltungsgebaeude. Der grosse Hof mit 2 Brunnen von 1715 (polygonale
+Becken mit Mittelstatuen) gibt ein charaktervolles Architekturbild.
+
+*Pfarr-K. S. Lambert* (profaniert) 1sch. rom. Anlage mit eingezogenem
+4eck. Chor. Interessantes rom. Detail.
+
+
+
+
+_U_
+
+
+_UeBIGAU._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Stadt-K.* langgestrecktes Rck., Anlage frgot., Backsteinrohbau, Rest.
+1681.
+
+_UeBIGAU._ K. Sachsen Dresden-N.
+
+*Schloss* 1724 fuer Graf v. Flemming. Terrassenunterbau; Kernbau von 20 :
+13,5 m mit wenigen, aber grossen Gemaechern; allseitig eine (1726 von
+_Eosander v. Goethe_ hinzugefuegte) 2geschossige Pfeiler- und Bogenhalle,
+deren der ital. Hochrenss. nahestehende Haltung sich erheblich von der
+sonst in Dresden ueblichen Bauweise unterscheidet; der Garten in wenigen
+grossen streng architektonischen Motiven; erhalten nur die _Kindergruppen_
+auf der Bruestungsmauer.
+
+_UDER._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.). Auf rom. Grundlage 1608 umgebaut, Portal 1720. Die
+Emporen an kath. Kirchen der Barockzeit ungewoehnlich. Einheitliche
+ungestoerte Barockausstattung. Got. _Klappaltar_.
+
+_UDESTEDT._ Sachsen-Weimar. VB Weimar.
+
+Grosse *Dorf-K.,* wesentlich 16. Jh., der seitlich stehende Turm um 1380. --
+_Schnitzaltar_ 1520 (in veraenderter Anordnung) wohl fraenkische Arbeit, die
+bmkw. gemalten Fluegel juenger. -- _Glasscheiben_ 1594.
+
+_UHYST._ K. Sachsen AH Bautzen.
+
+Grosse *Dorf-K.* von 1801, gestrecktes 8Eck mit 3facher Holzempore, Turm an
+der einen, Sakristei, Kanzelaltar und Orgel an der anderen Laengsseite.
+
+_ULBERSDORF._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Dorf-K.* _Altar_, die Gemaelde bez. _Gottfr. Schaicker_ 1685 (Reste des
+got. Schnitzaltars auf dem Kirchboden). 9 _Grabplatten_ E. 16. bis A. 17.
+Jh., meist derer v. Hermsdorf.
+
+_UMMERSTADT._ Sachsen-Meiningen. Kr. Hildburghausen.
+
+*Stadt-K.* Das ansehnliche Sch. 1748, spgot. quadr. Chor, darueber Turm.
+
+*Gottesacker-K.* rom. Anlage mit OTurm, im 16. und 17. Jh. umgestaltet.
+Befestigter Kirchhof.
+
+*Marktbrunnen* 1743.
+
+_UMPFERSTEDT._ Sachsen-Weimar. VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* aus 12. Jh. Der Chor-Turm mit gekuppelten Fenstern. Der Chor
+frgot. nach O erweitert, platt geschlossen, Staffelgiebel mit Kruzifix.
+Lhs, 16. Jh. mit Holztonne.
+
+_UNSLEBEN._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+*Dorf-K.* 1sch. spgot., aelter das quadr. Altarhaus mit 1812 erneuertem
+Turm. -- 4 adlige _Epitaphe_ 16. Jh.
+
+*Schloss* (Wasseranlage), guter Typus eines fraenkischen Reichsrittersitzes,
+aelteste Bestandteile vielleicht noch rom., wesentlich jedoch renss. und
+bar. Einige getaefelte Zimmer mit ornamentaler Bemalung 16. Jh.
+
+_UNTERDUeRRBACH._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* um 1800. Gleichzeitige Ausstattung. Auf dem Hochaltar bmkw.
+Kreuzgruppe von _Peter Wagner_.
+
+_UNTERERTHAL._ UFranken BA Hammelburg.
+
+*Pfarr-K.* Im Mauerwerk rom,, 12. Jh.; im 16. Jh. veraendert. Drei
+Renss.-Epitaphe der Familie von Erthal, einer bez. _H R_ 1554. Werke des
+gleichen Meisters kommen in der Gegend oefters vor (Thuengen, Windheim,
+Hammelburg).
+
+_UNTERESSFELD._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Dorf-K.* Fuer die Gegend bezeichnender Spaetbarockbau (1699). Reiche
+Fachwerkhaeuser und charakteristische *Hofanlagen* mit skulptierten Toren,
+meist in schwerem Spaetbarock.
+
+_UNTERGREISSLAU._ Pr. Sachsen Kr. Weissenfels.
+
+*Dorf-K.*, vielleicht zu dem im 13. Jh. erwaehnten, dann verschollenen
+Nonnenkonvent gehoerig. Sprom. Apsis, durch schlanke Halbsaeulen gegliedert,
+Sockel und Fenstergewaende fein profiliert; desgl. Portal.
+
+_UNTERHOHENRIED._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Kath. Pfarr-K.* 1816. Zentralbau mit dorisierender Vorhalle und Giebel.
+
+*Prot. Pfarr-K.* 1sch. Bau des 15. Jh., im 18. veraendert. -- Wertvoller
+_Schnitzaltar_ A. 16. Jh. _Glocke_ 14. Jh. Eine _zweite_ 1510.
+
+_UNTERLAUTER._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Kirche* 1740, hohe Kirchhofsmauer mit Schiessscharten 16. Jh.
+
+Ehem. *Herrenhaus* mit Wappenstein 1517.
+
+*Brunnenhaus* 1510 und 18. Jh.
+
+_UNTERLEINACH._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* Gotisierend A. 17. Jh. -- Hochaltar 1743 von _Benedikt Schlecht_.
+
+_UNTERLEITERBACH._ OFranken BA Staffelstein.
+
+*Pfarr-K.* 1439-52, umgebaut im 18. Jh. -- _Kanzel_ 1590. Grosses _Grabmal_
+fuer L. v. Schaumburg von _Hans Werner_ 1588. Grosser _Altar_ mit
+Relieffluegeln aus der Nuernberger Schule um 1500.
+
+_UNTERMASSFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Wasserburg* 1538. Starke Ringmauer mit runden Bastionstuermen, aehnlich
+Bibra, einer bez. 1669.
+
+_UNTERMERZBACH._ UFranken BA Ebern.
+
+*Schloss* (ehem. v. Rotenhan) 1534; Umbauten 1604 und im 18. Jh. Grosse bar.
+Terrasse (frueher anschliessend der Garten) hebt die schon von Natur schoene
+Lage.
+
+_UNTERMHAUS._ Reuss j. L. LA Gera.
+
+*Kirche* einfach got. M. 15. Jh.
+
+*Fuerstl. Residenzschloss Osterstein,* einst Grenzveste gegen die Slawen,
+der kolossale Bergfried mit 4 m Mauerstaerke. Jetzt wesentl. 1686-1735; die
+_Schloss-K._ 1752. Das Aeussere, wie an den uebrigen thueringischen
+Fuerstenschloessern der Zeit (Weimar, Altenburg, Eisenberg, Saalfeld,
+Weissenfels usw.) ganz anspruchslos; etwas aufwaendiger die Innenraeume;
+bmkw. Stuckdecken.
+
+_UNTER-NEUBRUNN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* 1490, erweitert 1723.
+
+_UNTERPLEICHFELD._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+Rest eines ehem. Grumbachschen *Schlosses.*
+
+_UNTERREICHENBACH._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Dorf-K.* Schon 810 erwaehnt; jetziger Bau 1748. -- _Doppelgrabstein_ zweier
+Graefinnen v. Weilnau 1364.
+
+_UNTERRISSDORF._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.* rom. Der Turm, wie in dieser Gegend haeufig, ohne Tuer, d. h. zur
+Verteidigung eingerichtet; durch 2 Rundbgg. mit dem Sch. verbunden, an den
+Kaempfern rom. Ornamente, Seitentuer mit rom. Tympanon.
+
+_UNTERROeBLINGEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+Beispiel einer groesseren rom. *Dorf-K.* Sch. rck. mit 3 Fenstern und 2
+Tueren; im W niedriger Turm, gegen das Sch. in 2 Arkaden geoeffnet; quadr.
+Vorchor und 1/2kr. Apsis. -- Eine aehnliche Kirche in Ober-Roeblingen.
+
+_UNTERSIEMAU._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Kirche* spgot. 16. Jh. Die 3geschossigen Emporen 17. Jh., Gemaelde der
+Flachdecke (apokalypt. Reiter) 18. Jh. -- _Ikon. Grabstein_ 1557.
+
+*Schloss.* Das obere 2. H. 16. Jh., erhoeht 1682; das untere 16. Jh. mit
+neuklassischem Saal.
+
+*Pyramide* zum Gedaechtnis der goldenen Hochzeit des Herzogs Ernst
+Friedrich 1799.
+
+_UNTERSTEINACH._ OFranken BA Stadtsteinach, BA Bamberg II, BA Bayreuth.
+
+*Pfarr-K.* Schiff sprom., netzgewoelbt 1506. Turm 1715. Kanzel und Altar in
+schoener Schnitzarbeit 1631.
+
+_UNTERSUHL._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Dorf-K.* 1615. Merkwuerdigerweise ein Rundbau, Altarhaus in 3/4kreis
+ausgebaut, innen ringsum Emporen, origineller Dachhelm.
+
+_UNTERTHERES._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Pfarr-K.* 1730. Flachdecke mit Stuckdekoration. Altaere gegen 1760.
+
+_UNTERWEID._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Dorf-K.* 1719. OTurm von alter Anlage. -- Ummauerte _Dorflinde_, bez.
+1578.
+
+_UNTERWEISSBACH._ Schwarzbg.-Rudolst. LA Koenigsee.
+
+*Dorf-K.* 1767. Gut erhaltenes _Altarwerk_, Saalfelder Arbeit von 1510.
+
+_UNTERWELLENBORN._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.* rom. E. 12. Jh., nicht allzu stark veraendert, das Innere mit
+bar. Emporen gefuellt. -- _Schnitzaltar_ 1512, die Figuren ungewoehnlich
+gross.
+
+_UNTERWOeLLNITZ._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* 1743. Baeuerlicher Zentralbau.
+
+_UNTERZELL_ b. Wuerzburg s. Zell.
+
+_UTENBACH._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.* von typisch rom. Anlage: Lhs. kurzes Rechteck, eingezogener
+quadr. Chor turmtragend, 1/2kr. Apsis. In den Einzelheiten der ursp.
+Stilcharakter verwischt.
+
+_UTENBACH._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* Lhs. und OTurm (jetzt Mitte) mit gutem rom. Detail, nach dem zu
+urteilen die Kirche die bedeutendste des Bezirkes war; uebel verunstaltet
+und verbaut.
+
+_UTTERSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Fritzlar.
+
+*Dorf-K.* Chor 1520, Sch. 1767. -- 2 _Sandsteinreliefs_, S. Georg und
+Kreuztragung, spaetestgot.; das letztere jetzt als Vorderwand vorn im Altar
+eingemauert.
+
+_UeTTINGEN._ UFranken BA Marktheidenfeld.
+
+*Pfarr-K.* 1730 mit beachtenswertem Oelgemaelde, bez. _J. J. __ Siecht_
+1621.
+
+
+
+
+_V_
+
+
+_VACHA._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Stadt-K.* Vom ma. Bau erhalten der WTurm mit rohem sprom. Portal und
+kleinen frgot. Fenstern. Obergeschoss 16. Jh. -- in der Sakristei 2
+_Bildnisgrabsteine_ 1621; sorgfaeltige Kostuembilder.
+
+*Klst.-K. der Serviten.* Der allein erhaltene Chor um 1400 dient als
+Friedhofs-K. -- _Wandgemaelde_ E. 15. Jh. (rest.). _Rittergrabsteine_ v.
+Mansbach 1483, v. d. Tann 1424.
+
+*Haus Widemark,* sehr stattlicher Fachwerkbau auf steinernem Erdgeschoss,
+erb. 1613 von _Hans Weber_ aus Hersfeld in hessischem Charakter. Die
+innere Ausstattung z. T. erhalten. -- Auch sonst mehrere gute
+*Fachwerkhaeuser,* namentlich das ehem. Rathaus. (1878 brannten 64
+Wohnhaeuser ab.)
+
+Der *Brunnen* von 1613 mit S. Veitsstatue wird zu den schoensten in
+Thueringen gerechnet.
+
+*Stadtbefestigung* in betraechtlichen Teilen erhalten. -- In der Naehe die
+vorgeschichtliche *Burg Oechsen*.
+
+_VACHDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* inmitten der Ringmauer einer ehem. Wasserburg. Kirche nach 1626.
+Einfache, ansprechende _Ausstattung_ aus derselben Zeit.
+
+_VARGULA._ Pr. Sachsen Kr. Langensalza.
+
+*Dorf-K.* Einfach got. 1434. Steinerne Moseskanzel 1609.
+
+_VEITHOeCHSHEIM._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Pfarr-K.* von 1690 mit sprom. Turm. _Ausstattung_ aus der gleichen und
+der naechstfolgenden Zeit.
+
+*Friedhofs-Kap.* einfach rom. 12. Jh., Veraenderung 1589. -- Gute _Bar.
+Plastik_.
+
+*Schloss.* Erste noch bescheidene Anlage fuer Fuerstbischof v. Dernbach,
+(1680-82). Der Kavalierbau neben der Kirche 1748. Erweiterung des
+Schlosses durch Pavillonanbauten 1753, nach Plaenen von _Neumann_. Im
+Treppenhaus bmkw. Skulpturen von _P. Wagner_ um 1770. Die huebsche, doch
+nicht bedeutende Ausstattung der Zimmer rok. und klassizistisch. -- Den
+Ruhm Veithoechsheims machen die ausgedehnten Gartenanlagen des
+Fuerstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim 1763-75 (Leiter, doch kaum
+Erfinder, der Bauamtmann _Geigel_). Der kleinere aeltere Teil liegt in der
+Achse des Schlosses, der juengere seitlich, Verbindung durch Terrassen. --
+Die raeumliche Ausdehnung nicht sehr gross (der untere Garten 300m lang, 200
+m breit), viel Wasser als Springbrunnen, Becken und See, ganz
+verschwenderisch reich die plastische Dekoration, in der Veithoechsheim
+unerreicht ist. Sie verteilt sich auf 3 Kuenstler (mit Gehilfen): _Auwera_,
+noch in bar. Tradition (Figg. des Schlossparterres, Neptun an der noerdl.
+Gartenmauer), _Dietz_, ein leichtsinniger, ueberbeweglicher Rokokogeist
+(der sog. Helikon im grossen See, die grosse Orpheusgruppe mit den Tieren,
+die koketten Allegorien in halb idealer, halb modischer Tracht), _P.
+Wagner_, ein gediegener Vertreter des eigentlichen Zopfes, d. h. des
+Ueberganges vom Rok. zum Klassizismus (grosse Ruinenkaskade mit Neptun,
+Ceres, Saturn). Wagner arbeitete ueber 1775 hinaus. -- Obschon der Eindruck
+der Vegetation heute ein erheblich anderer, als der gewollte, und auch die
+Einteilung nicht ganz intakt ist, bleibt uns der Garten von Veithoechsheim
+einer der anschaulichsten Vertreter der Gartenkunst des 18. Jh., die wir
+noch haben.
+
+_VEITLAHM._ OFranken BA Kulmbach.
+
+*Pfarr-K.* 1597. In origineller Weise gotisierend. Flachged. Lhs. mit
+eingebautem Treppen-Turm. -- Gute ikon. _Grabsteine_ der Herren v. Kuensberg
+16. und 17. Jh. _Bronzeepitaph _ 1551 gegossen von _Kunz Neilich_. --
+Befestigter Kirchhof.
+
+_VEITSBERG._ Sachsen-Weimar VB Neustadt.
+
+*Kirche.* Aeltester Bestandteil der OSchluss des noerdl. Ssch., vielleicht
+von einem Bau des 11. Jh. (Lehfeldt vermutet Burgkapelle der Grafen v.
+Gleisberg) und in diesem Fall der aelteste erhaltene kirchliche Bau im
+thueringischen Vogtland. Das Kreuzrippengewoelbe unmoeglich von 974 (Lehfeldt
+nach Mothes); immerhin ist die Konstruktion altertuemlich, indem der eine
+Diagonalbg. durchgeht (von NO nach SW), der andere in zwei Armen gegen ihn
+stoesst. -- Die uebrigen Teile der K. zeigen eine verworrene Folge von
+Erweiterungen und wiederum Reduktionen: sprom., hochgot., spgot. --
+gAltarwerk um 1480. Aussen an den Streben _Reliefs_ aus der Passion (nach
+Lehfeldt um 1360, nach Mothes um 1170). -- Got. _Wandmalerei_ am Triumphbg.
+und am Chorgwb. -- _Glasbilder_ in den Chorfenstern nach Lehfeldt um 1210
+(?).
+
+_VESSRA._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.
+
+*Kloster-K.* (Praemonstrat.) Ruine. Gegr.1131, Brand 1201 kaum von
+umfassend zerstoerender Wirkung. Kreuzf. flachged. Basilika mit strenger
+Quadratur in den Abmessungen des Gr. und Triangulatur des Querschnittes.
+Lhs. 32 : 16 m, 9 Arkaden auf schlichten quadr. Pfll., am Sockel attisches
+Profil, am Kaempfer Schmiege mit Schachbrettmuster. Die Fenster des suedl.
+Ssch. rundbg. und einfach abgeschraegt, die des noerdl. Ssch. got.
+erweitert. Der westl. Vierungsbg. auf Kragsteinen. Gegen N und S sind
+keine Vierungsbgg. vorhanden. Der quadr. Vorchor mit 1/2kr. Apsis und die
+1/2kr. Nebenapsiden zerstoert, doch in den Fundamenten zu erkennen. Keine
+Krypta; (die Gewohnheiten der Praemonstratenser in dieser Hinsicht
+dieselben wie die der Hirsauer und spaeter der Cistercienser). Pfll. und
+Bgg. in Sandsteinquadern, Mauern in Bruchstein. -- Der WBau wohl nach dem
+Brand von 1201. Zwei vierseitige Tuerme flankieren die rck. Vorhalle;
+Kreuzrippengwbb.; Rippenprofil rck. mit vorgelegtem Plaettchen und leicht
+geschaerftem Rundstab; auf Ecksaeulchen mit dekorierten Wuerfelkapitellen
+ruhend. Nach aussen oeffnet sich die Vorhalle in einer weiten rundbg.
+Arkade, in das Schiff fuehrt ein reiches, dreifach abgetrepptes sprom.
+Portal. Die Fassade beginnt mit energisch profiliertem Sockel. Die
+wagerechte Teilung durch Gesims und Bogenfries entspricht der
+Hoehenabstufung der Schiffe; schmaelere und breitere Lisenen vollenden die
+wohlproportionierte, von keinen Fenstern unterbrochene Flaechengliederung.
+Hierauf folgt in anderem Material je ein freistehendes Turmgeschoss mit
+spitzbg. Blenden und ein Zwischenhaus mit Satteldach, an der niederen Wand
+eine rundbg. Arkatur. Die Obergeschosse aus spaeterer got. Zeit und in
+schlechterer Technik. Am noerdl. Qsch. die Begraebniskap. der Grafen v.
+Henneberg, gew. 1182; die Bestimmung der analog im S errichteten ist
+ungewiss; vielleicht die 1149 gew. Abtkapelle S. Georg? -- Rom. _Taufstein_,
+breite Schale mit saeulenartigem Fuss. -- In der Klostermauer eine
+_Torfahrt_; das Gewaende dreifach abgetreppt und mit Sll. ausgestellt, die
+Bg.Laeufe mit Zickzackornament in rck. Umrahmung; eine daneben befindliche
+kleinere Tuer vermauert. Die jetzige Schmiede wird als ehemalige Pfoertnerei
+gedeutet.
+
+_VIERZEHNHEILIGEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.*, frueher Wallfahrt, geraeumiger Bau aus M. 15. Jh.
+
+_VIERZEHNHEILIGEN._ OFranken BA Staffelstein.
+
+*Wallfahrts-K.* und *Cistercienserpropstei*. Beg. 1743 von _Balthasar
+Neumann_; nach seinem Tode (1753) genau in seinem Sinne weitergefuehrt;
+voll. 1772. -- Die immer weiter ausgreifende Phantasie des grossen
+Rokokomeisters wagt in diesem Alterswerk ein Aeusserstes. Zwar die
+Aussenansicht verraet noch nichts Ungewoehnliches; sie scheint einer
+kreuzfoermigen Basilika zu entsprechen. Aber das Innere ordnet sich keiner
+einzigen bekannten Raumkategorie ein. Es ist moeglich, dass _Neumann_ die
+erste Anregung von der benachbarten Klosterkirche Banz empfangen hat; nur
+erscheint _Dientzenhofers_ Kuehnheit im Vergleich mit dem, was hier
+unternommen wurde, schuechtern. Der erste Anblick laesst das geometrische
+Prinzip, nach dem die Gewoelbe und ihre Stuetzen geordnet sein koennten
+durchaus im Unklaren. Die Gerade kommt nur vor, wo sie statisch
+unvermeidlich ist, d. h. als Senkrechte an Pfeilern und Saeulen; alle zur
+Grundflaeche parallel laufenden Linien sind Kurven, und zwar Kurven zweiter
+Ordnung, ebenso die Gewoelblinien. Nach und nach entdeckt man dann
+folgendes (vgl. den Gr. bei Dohme und Gurlitt): Auf der M. der Laengsachse
+steht der Gnadenaltar der vierzehn Nothelfer; ueber ihm eine ovale
+Flachkuppel, von Freipfll. mit vorgesetzten kolossalen korinth. Sll.
+getragen; hieran schliesst sich nach der Laengsachse im O und W je ein
+kleineres Oval; wo sie sich mit dem mittleren tangieren, werden Querachsen
+gebildet; eine kuerzere, an die Umfassungsmauer des Lhs. reichende im W;
+eine laengere, auch nach, aussen als Qsch. sich geltend machend, zwischen
+dem Hauptoval und dem Choroval. Diese Figuren werden jedoch nur in den
+Gewoelben selbst erkennbar, die Grundrissstellung der Stuetzen bringt von
+ihnen nur Segmente zur Erscheinung. Sodann gibt es keine zusammenhaengenden
+Kaempferlinien, da ueber allen Intervallen Stichkappen in die Kuppelflaechen
+eingreifen. An den Kreuzungspunkten der beiden Querraeume mit dem
+Laengsraum, wo man sonst eine zusammenhaengende Form oder eine
+Hoehensteigerung zu finden gewohnt war, fliehen sich hier die Gewoelbelinien
+und sinken sie ein. Im Sinne der Hochrenss. waere dies alles barbarische,
+antiarchitektonische Willkuer; was _Neumann_ sucht, ist die Poesie des
+Geheimnisvollen. Leider hat der Meister in seinem abstrakt gewordenen
+Denken durch einige schwere Fehler sein eigenes Werk gestoert. Die ganz
+entsetzliche Gestalt der Nebenraeume, in denen man auf der einen Seite
+gerade Linien, auf der anderen unverstaendliche Kurven hat, mag noch
+hingehen. Unentrinnbar stoerend sind aber die Fenstereinschnitte, die
+voellig ausser Zusammenhang mit dem inneren Rhythmus das Bild an zahllosen
+Stellen durchloechern. Sie sind es auch, die keinen vollen Genuss an dem fuer
+sich sehr harmonischen Kolorit der prachtvollen Verkleidung mit
+Marmorstuck aufkommen lassen. -- Die Frage, ob diese Architektur dem Bar.
+oder dem Rok. zuzuzaehlen sei, ist muessig. Entschiedenen, programmatischen
+Rokokocharakter haben aber die Altaere, soweit sie von _Neumann_ selbst
+herruehren, vor allem der zentrale Gnadenaltar; an ihm ist jeder Anklang an
+die architektonische Form vermieden. Nicht ganz so extrem die Seitenaltaere
+von _J. M. Feichtmayer_. Das Hochaltarblatt und saemtliche Fresken von
+_Giuseppe Appiani_ (mehrere nach dem Brand 1835 erneuert). -- Die Fassade
+bildet in der Mitte eine vorspringende Kurve und wird von zwei von unten
+auf 8eck. Tuermen begleitet; zum Ruhme des Meisters kann sie nicht
+beitragen.
+
+_VIESELBACH._ Sachsen-Weimar VB Weimar.
+
+*Dorf-K.* wesentlich 17. Jh. -- Kanzelbau 2. H. 18. Jh., die _Figuren_ aus
+spgot. Altarwerken.
+
+_VITZENBURG._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Schloss* 2. H. 16. Jh. Portal bez. 1574. Verlorene Inschr. von 1587 gab
+den Baumeisternamen _Nickel Delitzscher_. NFluegel 1694. Treppenpavillon
+1767. Alle Einzelheiten stark rest.
+
+_VOIGTSBERG._ K Sachsen AH Oelsnitz.
+
+Grosse *Burg,* im jetzigen Zustande ohne kunstgeschichtliches Interesse.
+
+_VOLKACH._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Stadtpfarrk.* 1sch. spgot. Kirche mit polyg. geschl. Chor (Baubeginn
+1413) mit spgot. Netzgewoelbe und urspr. 3sch. Lhs. (um 1474), das im 18.
+Jh. durch Herausschlagen der Pfll. und Einziehung einer stuckierten
+Spiegeldecke 1sch. umgestaltet wurde. Das Aeussere besitzt reiche spgot.
+Gliederung. Details in der Art des Meisters _Hans Bock_ (Dommeister um
+1500 in Wuerzburg), der um 1512 erwaehnt wird. Turm noerdl. vom Chor mit
+Bar.Aufbau (an der Galerie Inschr. 1694) und Kuppel. -- Einrichtung Rok.;
+Wuerzburger Charakter um 1750. -- Taufstein um 1600 mit Wappen. -- _Pietas_
+Gussstein, suedbairischer Import um 1420. -- Reiche Paramente des 17. und 18.
+Jh.
+
+*St. Michaels-Kap.* Vor dem Suedtor. _Tympanon_ um 1400-1420; Kroenung
+Mariae.
+
+*Wallfahrts-K.* auf dem Kirchberg. 2. H. 15. Jh., 3sch. geplant, jetzt
+1sch. -- Im Hochaltar _Pietas_ (Gnadenbild); um 1380-1400 mit Resten der
+alten Fassung. -- _Rosenkranzmadonna_ um 1500; hervorragende Arbeit, wohl
+mit Recht _Riemenschneider_ zugeschrieben. _Epitaphe_ 16.-17. Jh.
+Ueberreste einer lebensgrossen _Wachsgruppe_, einen Ritter und dessen Frauen
+darstellend; erhalten nur einige Koepfe und der Holzkern. _Grosses
+Steinkruzifix_ bez. _TK_ (_Thomas Kistner_) 1555. -- Am Weg zur Kirche drei
+spgot. _Reliefs_, Stationsbilder (1521). -- 2 _Glasfenster_ mit
+Stifterbildern (Schwarzenberg) jetzt im Rathaus, um 1450-80.
+
+*Rathaus.* Renss.Bau mit Freitreppe (1544).
+
+*Amtsgericht.* Guter Renss. Bau um 1600; eine schoene Kassettendecke.
+
+Behaebige *Buergerhaeuser,* spbar. und rok. -- Eine hervorragende Leistung des
+Wuerzburger Spaetbar. Greisingscher Richtung das "Schelfenhaus". Stuckierte
+Zimmer. Reicher und ansehnlicher, grossfiguriger, schwarz glasierter
+Kachelofen um 1700.
+
+Von der *Stadtbefestigung* stehen noch 2 Tore; spgot. in der Anlage, mit
+huebschen Renss.Giebeln.
+
+_VOLKENRODE._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Klst.-K.* Beg. 1131, gew. 1150. Teils verfallen, teils duerftig wieder
+hergestellt. Ursp. regelmaessige Kreuzbasilika. Quaderbau. Hauptapsis
+erhalten, Nebenapsiden untergegangen. Am Triumphbogen abgebrochene
+Pfeilervorlagen (fuer Triumphkreuz). Reste des Kreuzgangs rom. und got.
+
+_VOLKERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* Ansehnlicher Bar.Bau, wohl von demselben Meister wie Geisleden.
+
+_VOLKERSBERG._ U Franken BA Brueckenau.
+
+*Einsiedelei* von 1113 zum Klst. erweitert 1661.
+
+_VOeLKERSHAUSEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach.
+
+*Kirche* 1731. Typisch protest. Emporensaal, ueber dem Altar Kanzel und
+Orgel.
+
+*Schloss* der Frh. v. Stein. 1. H. 18. Jh. Teile der ersten Einrichtung
+erhalten.
+
+*Oberfoersterei* 1613. Mehrere Haeuser in geschnitztem Fachwerk.
+
+_VOLKMARITZ._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Dorf-K.* Im W rom. Turm, tuerlos gegen das Sch. in 2Rundbgg. geoeffnet, im
+Obergeschoss gekuppelte rom. Fenster (vgl. Unterroeblingen).
+
+_VOLKMARSEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Pfarr-K. S. Maria.* Frgot. 2. H. 13. Jh. Hallenkirche mit quadr. Chor und
+vortretendem WTurm. Msch. doppelt so breit wie die Sschiffe, 3 Joche,
+starke Rundpfll. mit 4 alten und 4 kurz ausgekragten jungen Diensten,
+reiche Laubkaptt. Die Gurtbgg. rck. mit vorgelegtem Rundstab, Kreuzrippen
+mit Birnstab. An der N- und SSeite je ein Portal; das suedl. sehr reich und
+zierlich, _Marienstatue_ im Tympanon, _Petrus_ und _Paulus_ unter den
+Fialen des Wimpergs. Ein drittes Portal am Turm, im Tympanon _thronender
+Heiland_. Einfache Strebepfll. mit wagerechtem Abschluss zur Aufnahme der
+Wasserausguesse. Der Turm mit spgot. Obergeschoss und welscher Haube. -- Zwei
+_Wandtabernakel_, E. 13. und E. 14. Jh.
+
+*Holzhaeuser* des 16. und 17. Jh.
+
+*Stadtmauer* im SO erhalten.
+
+_VOLSBACH._ OFranken BA Pegnitz.
+
+*Pfarr-K.* um 1470. Die Strebepfll. am Chor in reicher Behandlung.
+Innendekoration 1680.
+
+
+
+
+_W_
+
+
+_WABERN._ RB Cassel Kr. Fritzlar.
+
+*Lustschloss* 1704, im Innern umgebaut ca. 1770 von _S. L. Du Ry_ (jetzt
+Strafanstalt). 3 Gebaeude in Hufeisenstellung, durch Galerien verbunden.
+
+_WACHAU._ K. Sachsen Dresden-N.
+
+*Dorf-K.* ma. Ursprungs, 1689 umgestaltet.
+
+*Schloss* seit 1730 fuer Graf Schoenfeld. Grossartige Vestibuel- und
+Treppenanlage, sonst von der alten Innendekoration nichts erhalten.
+
+_WACHSENBURG._ Sachsen-Gotha LA. Gotha.
+
+*Burg* (eine der "drei Gleichen"). Nach 1710 zur Festung eingerichtet. Die
+ma. Teile (gekuppeltes rom. Fenster) sehr entstellt.
+
+_WAeCHTERSBACH._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Stadt-K.* mit WTurm von 1519.
+
+Isenburgisches *Schloss,* bedeutende ehem. Wasserburg mit 4 Ecktuermen, von
+denen 2 erhalten. Aus der 2. Bauperiode um 1525 die zierlichen Erker am
+WTurm. Dritter Umbau um 1650.
+
+_WAHLHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* Umbau von 1718. Kanzelaltar und umfaengliche Emporen machen den
+evangel. Charakter in dem sonst kathol. Kreise sofort kenntlich. Die Decke
+und alle Holzteile 1775 von dem Schullehrer geschickt ausgemalt.
+_Grabsteine_ der Herren von Hanstein.
+
+_WAHREN._ K. Sachsen AH Leipzig.
+
+*Dorf-K.*, frgot. Kernbau. _Taufstein_ aus 13. Jh. Huebsches geschnitztes
+_Lesepult_ E. 15. Jh. _Beschlaege_ der Tuerfluegel, naive doerfliche Kunst,
+koennte ins 13. Jh. hinaufreichen.
+
+_WAEHRSDORF._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* 1713. Orgel mit reizendem Rokokoschnitzwerk 1766,
+stimmungsvolles Grabmal 1798.
+
+_WAISCHENFELD._ OFranken BA Ebermannstadt.
+
+*Pfarr-K.* um 1450. Der Chor 1550 got. erneuert, 1750 die ganze Kirche
+ueberarbeitet.
+
+_WAITZENBACH._ UFranken BA Hammelburg.
+
+*Schloss.* Malerische Wasseranlage. Hauptbau 1570, die Kuppeltuerme an den
+Ecken um 1680.
+
+_WALBECK._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskreis.
+
+*Kloster* gegr. 992. Die Kirche fast spurlos verschwunden, ihr Material
+wahrscheinlich in das jetzige Schloss verbaut, in dem der alte
+Klosterkreuzgang noch erkennbar. _Rittergrabstein_ mit eingeritzter Fig.
+um 1300.
+
+_WALDAU._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.
+
+*Dorf-K.* 1601 wie Hinternah.
+
+_WALDAU._ RB Cassel Kr. Cassel.
+
+*Kirchturm* spgot. 16. Jh. Der 8eck. hoelzerne Helm von 4 ausgekragten
+Ecktuermchen umgeben.
+
+_WALDBUeTTELBRUNN._ UFranken BA Wuerzburg.
+
+*Dorf-K.* bar. -- Kroenung Mariae, _Holzgruppe_, um 1500, nicht aus der
+Werkstatt _Riemenschneiders_, doch ihr verwandt.
+
+_WALDENBURG._ K. Sachsen AH Glauchau.
+
+*Stadt-K.* spgot. ursp. 1sch., dann ein zweites Schiff im S angebaut. --
+_Wandgrab_ des Hugo v. Schoenburg {~DAGGER~} 1566, vom Dresdner Bildhauer _Chr.
+Walther_, das bedeutendste Werk dieser Gattung in Sachsen vor dem
+Auftreten _Nossenis_ (vgl. auch Penig).
+
+_WALDHEIM._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Schloss-K.* E. 16. Jh. Rck. mit polyg. Schluss. Reiches Netzgwb. Die
+Strebepfll. als Halbzylinder ausgebildet. Fenster rundbg. mit got.
+Masswerk. -- _Altar_ 1594 von _Joh. Maria Nosseni_, 1716 umgestaltet.
+
+_WALDKIRCHEN._ K. Sachsen AH Auerbach.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Portal, alte Beschlaege.
+
+_WALDSTEIN._ OFranken BA Muenchberg.
+
+*Burgruine.*
+
+_WALLDORF._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* Kirchhofsbefestigung mit 5 Tuermen. Der groesste ist Bergfried der
+ehem. Burg. Kirche E. 16. Jh. _Bildnisstein_ der Marschalk v. Ostheim.
+
+*Synagoge,* aus einer Scheune umgebaut, Ausstattung 1789. -- Mehrere sehr
+ansehnliche *Fachwerkhaeuser*: Schmiede 1592, das "rote Haus" um 1600,
+Gasthaus zum freien Ritter (Herrenhaus v. Marschall) 1697.
+
+_WALLENBURG_ s. Auwallenburg.
+
+_WALLENSTEIN._ RB Cassel Kr. Homberg.
+
+*Burgruine* mit hohem Rundturm und erheblichen Resten der Ringmauer.
+
+_WALLRODA._ K. Sachsen AH Dresden-N.
+
+*Dorf-K.* ohne Interesse. -- _Schnitzaltar_ A. 16. Jh. _Taufbecken_ aus
+Sandstein feine renss. Arbeit um 1650. Die _Orgel_ das erste Werk _J. G.
+Silbermanns_.
+
+_WALSDORF._ OFranken BA Bayreuth.
+
+*Kirche.* Schoenes _Denkmal_ des Vizekanzlers Reuss 1599.
+
+_WALTERSHAUSEN._ Sachsen-Gotha Amtsstadt.
+
+*Stadt-K.* 1723, zentral abgeecktes Quadrat, Emporen ueber Pfll. in ellipt.
+Grundstellung. Turm 1458. _Schnitzaltar_ A. 16. Jh.
+
+_WALTERSHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Schloss.* Erb. um 1540, veraendert 1720. Aus 16. Jh. ein Saal mit bemalter
+(allegor. Figg.) Holzdecke.
+
+_WANDERSLEBEN._ Pr. Sachsen Kr. Erfurt.
+
+*Dorf-K.* Erweiterung eines rom. Baus. -- Spgot. _Schnitzaltar_.
+
+*Gasthaus*. Fachwerkbau aus 16. oder 17. Jh. -- *Gehoeft* mit Jahreszahlen
+1541-1605. -- *Burg Gleichen,* ausgedehnte Ruine mit rom. Kapelle.
+
+_WANFRIED._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Rathaus,* frueher Landgraefl. Rotenburgsches Schloesschen aus dem E. d. 17.
+Jh. Oberstock -- reicher Fachwerkbau; Innenraeume noch mit alten Tapeten
+usw.
+
+*Gasthaus* zum Schwan mit reich skulptiertem, jedoch z. T. zerstoertem
+grossem Steinportal aus dem A. des 17. Jh.
+
+_WANGENHEIM._ Sachsen-Gotha LA Waltershausen.
+
+*Dorf-K.* spgot.; 9 _Grabsteine_ der Familie v. W. (vgl. Sonneborn).
+
+_WARTBURG_ b. Eisenach Sachsen Weimar.
+
+Gegr. hoechst wahrscheinlich von Ludwig d. Springer um 1070. Die aeltesten
+erhaltenen Baulichkeiten stammen erst aus dem Ende der rom. Epoche. Im 13.
+und 14. Jh. war die Wartburg Residenz der Landgrafen von Thueringen und
+Markgrafen von Meissen. Im 15. Jh. in Verfall. M. des 16. und A. des 17.
+Jh. zu Wohnzwecken whgest. Seit Beginn des 18. Jh. wieder dem Verfall
+ueberlassen. Im Verlaufe des 18. Jh. wurden alle alten Gebaeude abgetragen
+mit Ausnahme des Landgrafenhauses und des hinteren Bergfrieds in der
+Hauptburg, des Ritterhauses und der Vogtei samt den ueberdeckten
+Mauergaengen in der Vorburg. 1838-1867 umfangreiche Restaurierung der
+erhaltenen und voellige Neuerbauung vieler der frueher abgetragenen
+Baulichkeiten unter Grossherzog Carl Alexander von Weimar durch Prof. _Hugo
+v. Ritgen_ aus Giessen. Als Ziel schwebte bei der Wiederherstellung vor,
+die Wartburg in der Erscheinung wiedererstehen zu lassen, die sie im 12.
+Jh. gehabt hatte.
+
+*Mittelalterliche Bauten*: 1. _Das Landgrafenhaus_, _Palas_, grosses
+dreigeschossiges Wohngebaeude aus Sandstein. Beruehmt als besterhaltener
+rom. Palasbau auf deutschem Boden, aber in wesentlichen Teilen und nicht
+durchweg richtig restauriert. Die Aussenwand steht auf der Ringmauer. Die
+Hofseite als Schauseite reich geziert durch Arkadengalerien, deren Sll.
+und Kapitelle zu etwa einem Drittel die urspruenglichen sind.
+Treppenaufgang modern und falsch rekonstruiert. Ueber der Tuer rom. Relief,
+frueher in der Vorburg. Die Gestaltung des Gurtgesimses zwischen 2. und 3.
+Geschoss laesst vermuten, dass es urspruenglich Dachgesims war, mithin das 3.
+Geschoss etwas spaeter hinzugefuegt ist. Die SSeite des Palas im oberen Teile
+erneuert, mit einem modernen Balkon. Die OSeite, urspruenglich durchaus
+nicht als Schauseite gedacht, bei der Restaurierung wesentlich
+"verschoenert". Der NGiebel, das Dach und zwei der grossen Rauchschlote
+erneuert. -- Das _Innere_: Im Kellergeschoss einfache, im wesentlichen
+unveraenderte Raeume ohne Zierformen. Im Erdgeschoss 3 Wohnraeume, der
+mittlere mit Balkendecke, die durch eine aus Eisenach uebertragene rom.
+Steinsaeule gestuetzt wird, die beiden anderen mit je 4 rom. Kreuzgewoelben
+ueberspannt, die durch reich verzierte Mittelsaeulen getragen werden.
+Fenster-- und Tueroeffnungen in diesen Raeumen meist die urspruenglichen. Einer
+derselben, die sog. Kemnate der hl. Elisabeth, neuerdings mit
+byzantinisierenden Mosaiken ausgekleidet. -- Wohl erhaltene Innentreppe,
+die zum mittleren Geschoss emporfuehrt. Hier das Landgrafenzimmer mit
+erneuerter Holzdecke und erneuerten Arkadenfenstern. Reich verzierte rom.
+Stuetzsaeule. Wandgemaelde von _M. v. Schwind_. Der Saengersaal mit Holzdecke
+und zwei alten Stuetzsaeulen. Wandgemaelde von Schwind, den sagenhaften
+Saengerkrieg darstellend. Anstossend die Saengerlaube, zu der Stufen
+hinanfuehren, erneuert. Kapelle, nicht im urspruenglichen Bauplan
+vorgesehen, wahrscheinlich von Landgr. Ludwig fuer seine Gemahlin Elisabeth
+eingebaut. Eine reich verzierte rom. Mittelsaeule, traegt die Kreuzgewoelbe.
+Fenster der SSeite mit skulptierten Kaptt. alt. -- Holzkanzel von 1628.
+Got. Chorstuhl. Viele kleinere ma. Ausstattungsstuecke. -- Elisabethgalerie
+mit Wandgemaelden von _M. v. Schwind_. Wendeltreppe aus dem 19. Jh. fuehrt
+zum Obergeschoss, das einen einzigen grossen Saal enthaelt, dessen
+Ausstattung durchweg neu ist. Die Arkaden der Zwischenwand sind saemtlich
+alt, die der W- und NWand zum Teil. Decke und Dach nach Ritgens Entwurf
+rekonstruiert.
+
+2. _Der hintere Bergfried_ im Hofe der Hauptburg, got. Sein hohes Dach
+wurde 1803 abgetragen und durch einen Zinnenkranz ersetzt.
+
+3. _Ringmauer der Hauptburg_ gegen S und W im Unterbau alt, in den oberen
+Teilen meist erneuert.
+
+4. _Zisterne im Hofe der Hauptburg_, jetzt ohne Ueberdeckung und mit einem
+ganz irrefuehrenden Zinnenkranze aus dem 19. Jh. umgeben.
+
+5. _Torturm_ in der Vorburg, Unterbau rom., Oberbau im 16. Jh. abgetragen
+bis zur Dachhoehe des aus got. Zeit stammenden
+
+6. _Ritterhauses_, das aber bei der Restaurierung im 19. Jh. durch
+romanisierende Arkadenfenster entstellt wurde. Im Erdgeschoss Wachstube mit
+got. eisenbeschlagener Tuer. Im 1. Obergeschoss reizvolle Eingangshalle mit
+spgot. Deckenbemalung. Gegen S stoesst an das Ritterhaus
+
+7. _die Vogtei_, das massive Erdgeschoss aus 15. und 16. Jh., der Oberstock
+aus Fachwerk, mehrfach erneuert. Hier eingebaut das got. geschnitzte
+"Pirckheimerstuebchen" aus Nuernberg und die Lutherstube mit got. und Renss.
+Moebeln, Bildern von _Cranach_ usw. An der SSeite der Vogtei got. Holzerker
+aus Nuernberg angebaut. 8. _Der Margarethengang_, ein ueberdeckter
+Verbindungsgang auf der westlichen Ringmauer der Vorburg.
+
+9. _Der Elisabethengang_, ueberdeckter Verbindungsgang mit angebautem
+Schuetzenerker auf der oestlichen durchweg wohlerhaltenen Ringmauer der
+Vorburg.
+
+*Bauten aus der Zeit der Restauration* (1838-1867): Das an der SSeite des
+Palas angebaute, massive, in rom. Stile gehaltene _Badehaus_ an der Stelle
+eines frueheren Fachwerkbaues. An der WSeite das Gadem (Gaestehaus) in
+Fachwerkstil. (Der Keller unter diesem Gebaeude ist noch mittelalterlich.)
+Noerdlich an den Palas anstossend die in rom. Stil ganz massiv erbaute _neue
+Kemenate_ mit Wohnraeumen fuer den Hof (Keller mittelalterlich,), auf drei
+Seiten um den _Hauptturm_ herumgebaut, der ungefaehr auf den Fundamenten
+des alten, ebenfalls quadratisch gewesenen, im 18. Jh.. abgetragenen
+Hauptturmes neu errichtet ist. _Torfahrtshaus_, das Haupt- und Vorburg
+scheidet, in rom. Stile gehalten, darueber ein laenglicher Wohnraum, die
+sog. _Dirnitzlaube_; endlich an der WSeite, teils in der Haupt-, teils in
+der Vorburg stehend, die Dirnitz, massiv in got. Stil erbaut. Unterbauten
+z. T. noch mittelalterlich. Im Erdgeschoss der reichhaltige _Ruestsaal_, in
+den oberen Geschossen Wohnraeume fuer Gaeste. Reich geschnitztes
+"Schweizerzimmer", aus dem Schlosse der Herren v. Salis-Soglio bei Chur,
+treffliche SpRenss.-Arbeit. An der N Seite aussen rom. Steinrelief: Simson
+mit dem Loewen.
+
+_WARZA._ Sachsen-Gotha LA Gotha.
+
+*Dorf-K.* 1520 und 1554, in den Zierformen nicht uninteressant.
+
+_WASEWITZ._ K. Sachsen AH Grimma.
+
+*Dorf-K.* kleiner, gut erhaltener rom. Bau wohl noch 12. Jh.
+
+_WASSERLOSEN._ UFranken BA Hammelburg.
+
+*Kirche.* Zwei virtuose _Rokokoaltaere_ mit Altarblaettern von _Nic. Treu_.
+1762.
+
+_WAeSSERNDORF._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Einheitlich spgot. 1496. -- _Madonna_, Holz, um 1480. 5
+_Epitaphe_ der Schwarzenberg und Seinsheim. Das aelteste und beste Stueck
+die betende Profilfigur des Kilian v. Seinsheim {~DAGGER~} 1502, sehr feiner
+Portraetkopf, die untere Haelfte der Platte zerschlagen.
+
+*Schloss* (nach dem Aussterben der Linie Seinsheim-W. im 16. Jh. an die
+Schwarzenberg). Neubau 1555. 4fluegeliger Wohnbau, Ringmauer mit Tuermen.
+Formen einfachst. Im Innern eine Reihe von Zimmern im Zustande des 16. Jh.
+Fachwerkwaende mit farbiger Bemalung.
+
+_WASUNGEN._ Sachsen-Meiningen. Kr. Meiningen.
+
+*Stadt-K.* 1584, im Charakter einer groesseren Dorf-K., 1sch. mit 3/8
+Schluss, spitzbg. masswerklose Fenster. Inneneinrichtung mit Holztonne und
+huebsch geschnitzten Emporen E. 17. Jh.
+
+An und in der ganz einfachen *Friedhofs-Kap.* (mit rom. Mauerresten)
+zahlreiche, durchweg bescheidene Grabsteine.
+
+*Rathaus* 1533, einer der aeltesten und tuechtigsten Fachwerkbauten des
+Gebiets. (Einige Veraenderungen 1904).
+
+*Amtshaus* 1606. Auf hohem steinernem Erdgeschoss ein Fachwerk-Obergeschoss
+mit Giebel. Alte Inneneinrichtung. Stattliches Hoftor in origineller
+Rustika, bez. 1611.
+
+Mehrere *Hoefe* ritterlicher Familien. Zweifelshof 1576. Marschalksches
+Damenstift 1596, im Innern Stuckdecken. Weyenhof 1630, auch hier
+Stuckdecken in Quadraturwerk. -- Buergerhaeuser des 17. Jh. in guter
+Fachwerkarchitektur. -- Reste der *Stadtmauer*.
+
+*Burgruine Maienluft*. Hoher 4eck. Bergfried in Buckelquadern, Abschluss
+rest.
+
+_WATZENDORF._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Kirche* 1729, an der Flachdecke Gemaelde, Chor spgot. rck. mit rippenlosem
+Kreuzgwb.
+
+_WECHSELBURG._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Schloss-K.* (frueher K. des Augustiner-Klst. Zschillen). Gegr. 1168 von den
+Wettinern. Das Weihedatum 1184 nicht massgebend; die einheitliche
+Formengebung weist auf das 2. bis 3. Jahrzehnt des 13. Jh. -- Eine der
+spaetesten Flachdeckbasiliken, in der Erscheinung klar und frei. Normaler
+kreuzf. Gr., 54,3 m l. Mauern Gneisbruchstein, fuer die Gliederungen harter
+Rochlitzer Sandstein. Im Lhs. 6 Achsen. Die Pfll., auch die der Vierung
+mit Ecksaeulchen. Aus spaeteren Zeiten keine Veraenderungen als die spgot.
+Einwoelbung des Lhs. im 15. und die des Qsch. im 14. Jh. Die WTuerme
+schliessen eine nach dem Schiff sich oeffnende Empore ein. Die WWand ohne
+Eingang; derselbe ist an die NSeite verlegt; Doppelportal mit 3seitig
+offener Vorhalle; die reichen und zierlichen Details enthalten
+Erinnerungen an den sog. Koenigslutterer Stil und noch mehr an Kreuzgang
+und Choreingang des Magdeburger Doms. Das Aeussere durchgehend mit fein
+profilierten Lisenen und reichen Bogenfriesen belebt; an den Mauerecken
+feine Rundstaebe; die Fenster des Chors mit Saeulchen im Gewaende; ueber dem
+Apsidendach am OGiebel ein Vierpassfenster. An den Giebeln des Qsch.
+Erneuerung der Daecher noch in sprom. Zeit zu erkennen. Die WTuerme nur bis
+zur Hoehe des Schiffs ausgefuehrt; nach dem Kirchenmodell auf dem Grabe des
+Stifters zu schliessen, waere auch ein Vierungsturm beabsichtigt gewesen. --
+Das Innere birgt _Bildhauerwerke_, die unter den edelsten Kleinoden
+deutscher Kunst zu nennen sind. Einheitlich nach Vollendung der K., also
+um 1230-35, leider nicht mehr in urspruenglicher Anordnung. Bis zu den
+eingreifenden Veraenderungen im J. 1666 lag der Fussboden des Chors,
+veranlasst durch die Krypta, 2,5 m hoeher als jetzt; zu ersehen aus der
+Hoehenlage der Arkatur in der Apsis und der Basen der Ecksaeulchen an den
+Triumphbogentraegern. Gegen das Qsch. war der Chor durch einen Lettner
+abgeschlossen. Jetzt ist derselbe hinter den Altar, an die Grenze der
+Apsis, zurueckgeschoben und bei dieser Operation auch in seiner
+Zusammensetzung veraendert. (In einem Wirtschaftsraum des Schlosses
+befinden sich formierte Truemmer, die ueber die ursp. Gestalt Aufschluss
+geben koennten.) Der jetzige Altartisch vor dem Mittelbogen ist modern. Es
+liegt nahe, zu glauben, dass sich unter ihm die Eingangstreppe zur Krypta
+befand, waehrend die seitlichen Arkaden zu den Chortreppen fuehrten. Seine
+Laubdekoration ist die urspruengliche; die in den Zwickeln befindlichen
+Halbfiguren von Kain und Abel haben diesen Platz erst bei der letzten
+Rest. erhalten; vorher gehoerten sie zur Kanzel (Abb. bei Puttrich). Die
+zweite Hoehenabteilung enthielt unter dem grossen Mittelbogen, jetzt mit
+modernem Relief ausgestattet, wahrscheinlich die Kanzel; zu deren beiden
+Seiten in Wandnischen 4 Gestalten des Alten Testaments (Daniel und David,
+Absalom und ein ungewisser Prophet). Die Gegenstaende der Kanzelreliefs
+sind: an der Front Christus in der Glorie umgeben von den
+Evangelistenzeichen und begleitet von Maria und Johannes d. T. ("Dusis");
+an der linken Schmalseite die eherne Schlange, an der rechten Isaaks
+Opferung; die oben genannten Halbfiguren Abels und Kains sowie zwei
+Halbfiguren von Engeln werden schicklich auf die Zwickel der Boegen
+verteilt, von denen man die Kanzel getragen denken muss. Die Kanzelbruestung
+hatte ursp. polyg. Gr., so dass die Seitenfelder mit Maria und Johannes in
+stumpfem Winkel zuruecksprangen. Mithin Anordnung der 5 Relieftafeln
+[**Illustration:]. Endlich die Kroenung des ganzen Aufbaues, die kolossale
+Kreuzigungsgruppe; die starke Ausbiegung der Huefte (byzantinisch) und die
+Durchbohrung der Fuesse mit einem einzigen Nagel eines der fruehesten
+Beispiele; zu Haeupten Christi im Dreipass der Kreuzesendigung die Halbfigur
+des Vaters mit der Taube; zunaechst den ausgestreckten Armen, wieder in
+Dreipaessen (vgl. Halberstadt), zwei ueber Betrachtung der Wundmale in
+Jammer ausbrechende Engel; zu den Fuessen Marias eine gekroente weibliche
+Gestalt, zu den Fuessen Johannes eine desgl. maennliche, auf die ueberwundenen
+Maechte des Judentums und Heidentums gedeutet; zu den Fuessen Christi Adam,
+der in einem Kelche das erloesende Blut auffaengt. Die Gesamtkomposition
+also eine Darstellung der im alten Bunde verheissenen und antitypisch
+vorgebildeten, im neuen vollzogenen Welterloesung. -- An ihrem ursp. Platz
+zwei als Melchisedek und Abraham (als Heerfuehrer) vermutete Freistatuen. --
+Die Kreuzigungsgruppe aus Eichenholz, in den Figuren etwas mehr als
+lebensgross; alles uebrige Bildwerk aus dem grobkoernigen und harten
+Rochlitzer Stein; Bemalungsspuren bis zur letzten Rest. gut sichtbar. Der
+Stil eine freie Verarbeitung byzantinischer Anregungen, den Freiberger
+Skulpturen in den Voraussetzungen verwandt, aber ohne direkte Beziehung zu
+ihnen. In der Ausfuehrung am vollkommensten ist die Kreuzigungsgruppe;
+feierliche Ruhe der Linien, Reinheit des Formgefuehls, Maessigung und
+Verinnerlichung des Pathos und im Zusammenklang aller dieser Eigenschaften
+eine Monumentalitaet, die fuer die deutsche Kunst damals eine neue
+Offenbarung war. In der Behandlung erinnert noch einiges an die
+Traditionen der Kleinkunst; es weist zurueck auf das, was zu ueberwinden
+noetig gewesen war. Von anderer Hand die in Stein ausgefuehrten Stuecke;
+besonders die Kanzelreliefs mehr realistisch, voll Groesse, schwierigen
+Aufgaben der Verkuerzung gewachsen. -- Ungefaehr derselben Zeit, doch in der
+Qualitaet nicht auf gleicher Hoehe das _Grab der Stifter_, des Grafen Dedo
+von Wettin und seiner Gemahlin Mechthildis; lebensgrosse Gestalten, auf der
+Tumba ruhend.
+
+_WECHTERSWINKEL._ UFranken BA Mellrichstadt.
+
+Ehem. *Cisterc. Nonnen-Klst.*
+
+*Kirche.* Gew. 1179, z. T. abgebrochen 1895. Ursp. 3sch. rom. Basilika,
+nur ein Teil des Lhs. und die Apsis erhalten, auch der Nonnenchor
+abgerissen. Breite 19,7, Laenge 18,3 m. 4 Arkaden auf einfachen rom. Pfll.
+und glatten Rundbgg. Soweit im Stil zu 1179 passend. Juenger das einfache
+WPortal mit Rundbogentuer und kleinem rom. Crucifixus. -- _Barockaltar_ aus
+Kloster Bildhausen. Kleine Predella mit Bild einer Aebtissin 1558.
+
+*Propstei* von 1792. Mit schoenem Treppenhaus.
+
+_WEESENSTEIN._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Schloss* auf hohem Felsen ueber der Mueglitz. Erste Anlage angeblich von
+Koenig Heinrich I. Von A. 15. bis E. 18. Jh. im Besitz der Buenau. Aufbau,
+dem Felsen folgend, in 8 Stockwerken, die unteren die juengsten, so dass die
+Kellereien im 5., die Staelle im 3. Stockwerk liegen. Die Vorburg auf einem
+durch Bruecke verbundenen zweiten Felsplateau. Im sog. Moenchsboden
+_Wandmalereien_ der fruehesten Renss. Einrichtung der Schlosskirche 1738-41.
+Der "steinerne Saal" 16. Jh. Schmuckreiches Hauptportal 1575. Aus A. 18.
+Jh. Stuckdecken, Ledertapeten, bmkw. Moebel. Im Gartenfluegel gute
+klassizist. Ausstattung. _Portraets_ von Rotari, Mengs, Graff, Vogel,
+Leypoldt, Torelli. -- Oben im Walde Jagdschloesschen mit prachtvollen
+_Rok.-Oefen_.
+
+_WEHNDE._ Pr. Sachsen Kr. Worbis.
+
+*Dorf-K.* 1670 gotisierender Barock.
+
+_WEHRDA._ RB Cassel Kr. Huenfeld.
+
+*Dorf-K.* An den got. OTurm 1567 ein rck. Schiff angebaut, der Turm
+wehrbar. Viele Grabsteine 16-18. Jh.
+
+_WEHRDA._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Dorf-K.* mit wehrbarem WTurm (ca. 1490) auf befestigtem Kirchhof. --
+Spgot. _Schnitzaltar_.
+
+_WEHRSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Marien-K.* OHaelfte 1475, WHaelfte juenger. Rck. mit 6 Kreuzgwbb. auf
+Laubkragsteinen, polyg. Schluss. Huebscher Dachreiter.
+
+_WEIDA._ Sachsen-Weimar Kr. Neustadt a. d. O.
+
+*Stadt-K.* (ehem. Franziskaner); 1sch. got. Bau mit 3/8 Schluss; im 16. Jh.
+ein suedl. Ssch. angebaut; turmlos; das WPortal in einfachen frgot. Formen.
+-- _Kanzel_ und andere Ausstattungsstuecke 1646 ff. Tuechtiges lebensgrosses
+_Kruzifix_ 1680.
+
+*Friedhof*. Portal 1580. Kanzel, interessanter kleiner Freibau von 1608.
+
+*Peters-K.* Ruine mit grossem rom. Turm.
+
+*Wieden-K.* Ruine; Lhs. und doppeltuermiger WBau rom. Um M. 14. Jh.
+begonnen mit dem Chor ein Neubau, der nicht beendet wurde; ausgezeichnete
+Leistung der in diesem Teile Deutschlands wenig vertretenen Hochgotik. Der
+Chor schliesst mit 5 Seiten des 8Ecks, Masswerk und Laubwerk von bester
+Zeichnung. -- In der WVorhalle Spuren von Wandmalerei (13. Jh.?).
+
+*Nonnenklst.-K.*, aus E. 12. Jh. und E. 14. Jh., sehr verbaut, spaeter
+staedt. Kornhaus.
+
+*Rathaus* 1580, rest. nach Brand 1687, denen zu Altenburg und Gera
+verwandt.
+
+*Schloss Osterburg*; eine noch immer bedeutende Baugruppe, wenn auch nicht
+mehr so reich wie auf der Ansicht Merians. Grosser runder Bergfried; der
+erste, ca. 30 m hohe Absatz 2. H. 12. Jh.; der zweite Absatz, 22 m hoch,
+von kleinerem Radius, und die beiden Zinnenkraenze aus dem spaeten Ma. Die
+Wohngebaeude im 16. und 17. Jh. um- und ausgebaut, ihrer Zwerchhaeuser und
+sonstigen Schmuckes grossenteils beraubt. In der Kap. rom. Buendelpfll.,
+aehnlich denen im Klst. Mildenfurt.
+
+_WEIDELSBURG._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Burgruine.* Noch ziemlich viel erhalten, 14.-16. Jh. 2 grosse Wohngebaeude,
+umgeben von Mauern mit 9 halbrunden Tuermen und tiefem Graben.
+
+_WEIKERSGRUeBEN._ UFranken BA Gemuenden.
+
+*Pfarr-K.* Guter spgot. _Fluegelaltar_ um 1490. -- _Holzfigur_ St. Nikolaus,
+wuerzburgisch um 1500.
+
+_WEILAR._ Sachsen-Weimar VB Eisenach.
+
+*Dorf-K.* Einheitlich 1740. -- Huebscher Rok.Kanzelaltar, mit der
+Orgelempore verbunden. Im Herrschaftsstand mehrere _Fluegelgemaelde_ E. 15.
+Jh. (in diesem Gebiet selten).
+
+*Schloss* (v. Boineburg) M. 18. Jh. Ausstattung aus dieser und der
+Folgezeit. Gemaelde- und Waffensammlung.
+
+Auf dem Beyer vorgeschichtliche *Wallburg*.
+
+_WEIMAR._ Kr. Cassel-Land.
+
+*Dorf-K.* Mauern im W frrom., nach O sprom. erweitert, Gwbb. spgot. --
+Steinkanzel spgot., Empore renss.
+
+_WEIMAR._ Hauptstadt von Sachsen-Weimar.
+
+*Haupt-* und *Stadt-K.* Spgot. Halle. Beg. 1498, umgebaut 1735. -- Grosser
+Reichtum an _Grabmaelern_ (im Inv. werden ihrer 49 beschrieben). Darunter 6
+grosse Wandgraeber: 1) fuer Herzog Joh. Wilhelm {~DAGGER~} 1573; Triumphbogen in den
+Formen italienischer Hochrenss. mit einzelnen nordisch-barocken Zuegen; --
+2) fuer Herzog Johann III. {~DAGGER~} 1605 und Gemahlin von _L. Tuettich_ und _H.
+Huenefeld_ aus Leipzig; die Triumphbogenform klar durchgefuehrt, die
+Einzelheiten sehr barock; in der Hauptnische die Oelbergsgruppe; -- 3) fuer
+die Kurfuerstin Agnes {~DAGGER~} 1555, reliefierte Wandtafel auf hohem Fuss; -- 4) fuer
+Friedrich Wilhelm I. {~DAGGER~} 1602; der Herzog und die Herzogin Freifiguren,
+kniend vor dem Kruzifix; dieses Hauptfeld flankiert von gekuppelten
+korinth. Sll. mit verkroepftem Gebaelk; an dem hohen Sockel und der Attika
+Relieftafeln; -- 5) fuer Johann Friedrich III. {~DAGGER~} 1565; das Motiv aehnlich dem
+Epitaph der Kurfuerstin Agnes; -- 6) fuer die Herzogin Dorothea Susanna,
+Witwe Joh. Wilhelms, {~DAGGER~} 1592; geteilt durch 4 jonische Pilaster, vor
+welchen 4 jonische Freisaeulen; die Verstorbene dreimal, als Kind, Braut
+und Witwe (oder mit zwei Toechtern?); Alabaster, roter Marmor und Schiefer.
+Unter den Grabplatten am meisten bmkw.: 7) Kurfuerstin Margarethe {~DAGGER~} 1521;
+Bronzeguss aus der Werkstatt _P. Vischers_, flaches Bildnisrelief,
+Umrahmung durch einen Kleeblattbg. mit leichter Andeutung von Masswerk; am
+Rande der Platte die Umschrift in got. Minuskeln mit einer schmalen
+Borduere von renss. Ornament; -- 8) Lucas Cranach "pictor celerrimus et
+consul Witebergensis" {~DAGGER~} 1553; Sandstein; die Portraetfigur kuenstlerisch von
+maessigem Wert; -- 9) Herzog Wilhelm d. Tapfere {~DAGGER~} 1482; Bronze; die Zeichnung
+in kuehnen derben Umrissen vertieft geschnitten; der Herzog im freien Raume
+stehend, halb links gewendet; -- 10) Joh. Friedrich d. Grossmuetige und
+Gemahlin, beide {~DAGGER~} 1554; zwei Tafeln aus Bronze auf steinernem Sockel; nur
+mit Wappen und Inschriften; Umschliessung durch ein schoenes eisernes
+Gitter; Entwurf des Ganzen vom Maler _Peter_ [_Gothland_], die
+Bronzeplatten vom Bildhauer _Hermann_ in Erfurt und dem Buechsengiesser
+_Jacob __ Schlaf_ in Eisleben; -- 11) Kurfuerstin Agnes {~DAGGER~} 1555
+(zusammengehoerig mit dem Epitaph No. 3); Bronzeplatte, bloss ornamental
+behandelt, in der Mitte das grosse Wappen in staerkerem Relief. --
+_Altartriptychon_ von _L. Cranach_; des Meisters letztes Werk, in dem
+seine lange verwahrloste Kunst sich noch einmal hebt; bez. 1552, ein Jahr
+vor seinem Tode, vollendet von seinem Sohn 1555; auf dem Hauptbilde in der
+Mitte Christus am Kreuz; links der Auferstandene als Sieger ueber Tod und
+Teufel; rechts die Portraetgestalten Luthers und Cranachs, von Johannes dem
+Taeufer auf das Kreuz hingewiesen; auf den Fluegeln Portraets der
+kurfuerstlichen Familie; auf den Aussenseiten Christi Taufe und Himmelfahrt.
+-- Drei _Lutherbildnisse_ zu einem Triptychon zusammengestellt, das linke
+bmkw. Original von _Veit Thim_, die beiden anderen Kopien nach _Cranach_.
+
+*Residenzschloss*. Die seit 1651 von _Moritz Richter_ erbaute Wilhelmsburg
+hatte einen aehnlich unbewegt maessigen und duesteren Charakter wie der
+Friedenstein in Gotha. Nach Brand 1774 unter _Goethes_ Leitung Um- und
+Neubau (bis 1803). Architekten: _Steiner_, _Ahrens_, _Thouret_, _Genz_.
+Drei Fluegel umgeben einen rck. Hof, der an der vierten Seite frei bleibt;
+maessig gegliedert; Formen nuechtern neuklassisch. Vor der SWEcke einige von
+dem aelteren Schloss gerettete Baulichkeiten: der Schlossturm, im Unterbau
+von 1439, in den Obergeschossen E. 18. Jh.; die "Bastille" mit grossem
+renss. Tor um 1550, Saeulenhalle an der Parkseite aus 17. Jh.
+
+*Rotes Schloss,* 1574 als Witwensitz der Herzogin Susanna erbaut; der Erker
+beraubt und sonst einfach.
+
+*Gelbes Schloss,* im selben Gebaeudekomplex wie das vorige; 1702.
+
+*Gruenes Schloss* (jetzt Bibliothek), in ursp. reicher, an den Schauseiten
+durchaus bemalter Renss.; 1760 und 1803 das Aeussere vereinfachend umgebaut,
+das Innere rok.
+
+*Wittumspalais*, erb. nach 1750 in bescheidenen Formen.
+
+*Stadthaus* 1526-1547. -- *Haus* der Familie _v. __Luetzelburg_ (jetzt
+Staatsanwaltschaft) 1568. -- *Cranachhaus* am Markt (von C. bewohnt
+1552-53), wesentlich E. 16. Jh. -- *Haus Herderplatz No.* 16, ehemals dem
+Deutschorden gehoerig, 1566, Renss. strengerer Richtung. -- Das *Goethe-*
+und das *Schillerhaus*; neben ihrem Erinnerungswert als Typen des
+vornehmeren und des bescheideneren mitteldeutschen Buergerhauses am E. 18.
+Jh. nicht uninteressant. -- Ein aehnliches Doppelinteresse bietet der _Park_
+mit seinen Ziergebaeuden aus Goethes Zeit.
+
+_WEISCHWITZ._ Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld.
+
+*Dorf-K.* wesentlich 1792. -- Drei Figuren von einem _Altarwerk_ um 1500
+"zu den vorzueglichsten Erzeugnissen der Saalfelder Werkstatt zu rechnen".
+
+_WEISMAIN._ OFranken BA Lichtenfels.
+
+*Pfarr-K.* Spgot. Alt nur der Chor; das Lhs. (Halle) erneuert; genauere
+Anhaltspunkte fuer die ursp. Gestalt waren nicht mehr zu finden.
+
+*Rathaus* 1634. -- Gut erhaltenes Torhaus mit Turm.
+
+_WEISSENBERG._ K. Sachsen AH Loebau.
+
+*Stadt-K.* Stattlicher _Altar_ 1666. -- Lange Reihe v. Gersdorfscher
+_Grabsteine_ 16.-18. Jh.
+
+*Rathaus* nach Brand 1787, aeltere Teile benuetzend.
+
+_WEISSENBORN._ K. Sachsen AH Freiberg.
+
+*Dorf-K.* ohne ausgepraegten Stil. -- Stattliches _Epitaph_ des Adolf v.
+Hartitzsch bez. 1612, in der Art der gleichzeitigen Arbeiten in Sayda und
+Lauenstein. -- 3 ikon. _Grabsteine_ derselben Familie 1557, 1632, 1664. --
+Schlossruine.
+
+_WEISSENBORN._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Dorf-K.* 14. Jh., umgearbeitet 1430 und 1552. -- _Selbdritt_, gutes
+Schnitzwerk um 1500. _Glocke_ 14. Jh., mit 1489 und 1538.
+
+_WEISSENBRUNN AM WALD._ Sachsen-Coburg LA Coburg.
+
+*Kirche* 1508 (Inschr. ueber der NTuer), umgebaut 1753. *Schloss* 1556.
+
+_WEISSENFELS._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Stadt-K. S. Marien.* Sandsteinquaderbau. Am WTurm Inschrift 1303; das
+uebrige nach Brand 1429 erneuert bis 1480, doch wohl mit Benutzung der
+alten Grundmauern. Die Schmalseite des Ssch. spricht fuer ehemalige
+Basilika. Jetzt die drei Schiffe von gleicher Hoehe, das Gwb. des Msch.
+nicht ausgefuehrt (Balkendecke), in den Ssch. Netzgwbb. Die Fensterachsen
+der SSeite entsprechen nicht den Arkaden. Die Ssch. schliessen
+sonderbarerweise mit 2 Polygonalseiten, der in Breite des Msch. vorgebaute
+Chor hat 2 Joche und 5/10 Schluss. Seine Fenster und Strebepfll. sind sehr
+reich dekoriert, ungefaehr in der Art der Schloss-K. zu Altenburg, waehrend
+das Lhs. sparsam gehalten ist. -- _Hochaltar_ 1524, sonstige Ausstattung
+1670-84.
+
+Ehem. *Klst. S. Clara* (profaniert und ruinoes). Im wesentlichen der
+Gruendungsbau von 1285. Sehr langgestreckt (9,9 : 52,9), der Chor nicht
+abgesetzt, aber durch (spaetere) Gwbb. vom flachgedeckten Lhs.
+unterschieden. Er schliesst 3/8. Im W. 2jochige Nonnenempore. Die schlanken
+Fenster 2teilig, als Masswerk einfacher Kreis ueber 2 Spitzbgg. -- Die spgot,
+Kanzel aus der *Stadt-K.* versetzt. -- Die als Magazine vernutzten
+Klst.Gebaeude in der Anlage noch zu erkennen.
+
+*Schloss Neu-Augustusburg.* 1664-90 von _Erhard Lindner_; der Entwurf wohl
+von _Moritz Richter_, aehnlichen Charakters wie die Schloesser von Weimar
+und Gotha. Imposanter Massenbau in schlichtesten Einzelformen. 3 Fluegel in
+Triklinienstellung. Je 21 Fensterachsen in 3 Geschossen. Keine Giebel.
+Einziger Akzent der breite turmartige Aufsatz auf dem Mittelfluegel. Die
+innere Ausstattung durch Umwandlung zur Kaserne zerstoert. Von namhaftem
+Interesse die von Leonhard Sturm, dem Theoretiker des protestantischen
+Kirchenbaus, geruehmte Kap. Saalbau mit Emporen nach dem durch das Schloss
+von Torgau vorbildlich gewordenen Typus. Sehr reiche
+"taeppisch-ueberzierliche" Dekoration in weissem Stuck auf rosa und
+apfelgruenem Grunde.
+
+*Rathaus* 1670, Turm 1690 von Chr. Richter. -- *Buergerhaeuser* renss. und
+bar.
+
+_WEISSENOHE._ OFranken BA Forchheim.
+
+Ehem. *Benedikt. Klst.-K.* gegr. im 11. Jh., neu erbaut und ausgestattet
+17.-18. Jh., ohne kuenstlerische Bedeutung.
+
+_WEISSENSEE._ RB Erfurt Kreisstadt.
+
+*Nikolai-K.* (jetzt Remise). Einfacher 1sch. rom. Bau mit got.
+Veraenderungen.
+
+*Petri-Paul-K.* Der gestreckte got. Chor, 3 Joch und 5/8 Schluss nach 1331,
+das 1sch. flachgedeckte Gemeindehaus juenger. 2 _Schnitzaltaere_ um 1500.
+
+*Landgrafenburg.* Die rom. Anlage vollstaendig erhalten, aehnlich dem
+Landgrafenhause der Wartburg und wahrscheinlich von demselben Meister
+erbaut. Fenster vermauert. Im Erdgeschoss des Turms rom. Sll. Erhalten auch
+das rom. Aussentor.
+
+_WEISTROPP._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Dorf-K.* 1499. Stark veraendert. Im grossen WTurm Vorhangsboegen. -- Schloss
+ohne Interesse. Portraets von _Graff_ und _Tischbein_.
+
+_WEITERSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Dorf-K.* Roher 1sch. Gwbbau im rom.got. Uebergangs-Stil, 1700 rest.
+
+_WELKERS._ RB Cassel Kr. Fulda.
+
+*Dorf-K.* neu. Flandrisches Altarwerk mit geschnitzter Kreuzigung in 23
+Figuren, E. 15. Jh.
+
+_WENDELSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Burg.* Seit M. 14. Jh. Besitz der Witzleben, im 16. Jh. als
+fuerstengleicher Edelsitz eingerichtet, im 30jaehr. Kriege zerstoert; jetzt
+groesseren Teils Ruine, einige Gebaeude notduerftig unter Dach. Das 1596 fuer
+Wolf Dietrich v. Witzleben von _Friedrich Fuss_ errichtete "Neue Schloss"
+zeigt im Hauptportal Hochrenss. in vornehm behandelter jon. Ordnung; an
+der Tuer des Treppenturms Elemente des Florisstils.
+
+_WENIGENJENA,_ Vorstadt von Jena. Sachsen-Weimar.
+
+*Dorf-K.* Urspr. als langgestreckte Klst.-K. geplant. Unvollendet. Chor
+mit 5/8 Schluss hochgot., die Gewoelbe 1902 ergaenzt. Duerftiges kleines 1sch.
+Lhs. aus A. 16. Jh. Aussen an der SSeite reich angelegtes und sorgfaeltig
+ausgefuehrtes, aber unvollendet gebliebenes Portal aus der ersten Bauzeit.
+-- _Sakramentsnische_, auf der Grenze von Hoch- und Spgot. -- _Gedenktafeln_
+aus 17. und 18. Jh. -- Im Chor _Wandmalereien_ des 14. Jh., Juengstes
+Gericht, Passion und Heiligenlegende.
+
+_WENKBACH._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*Dorf-K.* Rom. 12. Jh. Der breite OTurm bildet mit seinem Erdgeschoss den
+Chor. Abgewalmtes Satteldach mit 4 Erkern. Am flachged. Sch. nur die
+SMauer rom.
+
+_WERDAU._ K. Sachsen AH Zwickau.
+
+*Stadt-K.* 1760 vom Dresdener Baudirektor _S. Locke_. Hallenbau mit
+Emporen. Stuckierung von _A. Vogel_. Reicher _Kelch_ M. 15. Jh.
+
+_WERKEL._ RB Cassel Kr. Fritzlar.
+
+*Kirchturm*, spgot. von 1508 mit hohem, schlankem Holzhelm, woran 4
+Ecktuermchen.
+
+_WERLESHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+Ansehnlicher *Edelsitz* der Herren v. Harstein 1565, steinerner Unterbau,
+2 hohe Fachwerkgeschosse, Treppenturm und Erker.
+
+_WERNBURG._ Pr. Sachsen Kr. Ziegenrueck.
+
+*Dorf-K.* Chor rom., Sch. juenger. Ausstattung von einigem Interesse.
+
+*Kap. S. Veit.* Kleiner malerischer spgot. Bau. Am Chorgiebel reiche
+Masswerkblenden.
+
+*Schloss* 1580. Stattlicher Renss.Bau. Im Erdgeschoss grosse gewoelbte Halle.
+
+_WERNECK._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Sommerschloss* des Fuerstbischofs Karl Friedrich von Schoenborn, 1731 bis
+1747 von _B. Neumann_. Mit den sich anschliessenden Stallungen und
+Oekonomiegebaeuden eine grosse, komplizierte Anlage; im Hauptbau 2 Saele und
+100 Zimmer. Die glaenzende innere Einrichtung 1806-14 durch Grossherzog
+Ferdinand voellig veraendert, jedoch in der Kapelle noch die Stuckdekoration
+aus der Erbauungszeit. Weitere Zerstoerungen bei der Einrichtung als
+Irrenanstalt. Prachtvolle Gittertore von _Oegg_ in der Art jener des
+Wuerzburger Schlosses. Der ausgedehnte Park anglisiert.
+
+_WERNSTEIN._ OFranken BA Kulmbach.
+
+*Schloss.* Ueber Buckelquaderfundamenten des 13. Jh. kleiner Renss.-Bau
+1567. Befestigung mit reicher Tordekoration 1576, anscheinend von _Caspar
+Vischer_. Im Vorwerk grosser Festsaal 1580-93, Portraetmedaillons und
+Ornament im Charakter der Plassenburg.
+
+_WESTENFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* 1579, veraendert 1731.
+
+_WESTHAUSEN._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* rom. Anlage mit OTurm, in spgot. Zeit gruendlich umgebaut.
+
+_WETTER._ RB Cassel Kr. Marburg.
+
+*K.* des 1015 gegr. *adligen Jungfrauenstifts*. Baudaten fehlen.
+Moeglicherweise etwas vor der Elisabethkirche in Marburg begonnen, ist sie
+doch wesentlich unter deren Einfluss ausgefuehrt, mit Neigung zu etwas
+altertuemlicherer Praegung der Einzelformen. Gr. und System gleichen, bei
+bedeutend kleineren Abmessungen, ganz dem Marburger, mit dem Unterschied,
+dass die Kreuzarme nicht polygonal, sondern in gewoehnlicher Weise gerade
+schliessen. Das Qsch. enthaelt also ausser der quadr. Vierung je 2 rck.
+Gewoelbefelder. Das Lhs. 5 Joche. Ganze innere L. 40 m. Von Marburg
+abweichende Zuege sind sonst noch: die Schaftringe an den Diensten der
+OTeile; die schlichten runden Sockel; die fast zur Haelfte nach innen
+gezogenen Strebepfll.; die primitive Bildung des Masswerks durch Ausschnitt
+aus Steinplatten; die Walmdaecher auf den Kreuzfluegeln (die jetzigen
+Dachgiebel eine willkuerliche Zutat von _G. G. Ungewitter_). Das Hauptdach
+aus 15. Jh.; vorher ueber dem Msch. ein gesondertes Satteldach und
+quergestellte Daecher ueber jedem Joch der Sschiffe. Ursp. geplant
+wahrscheinlich 2 W-Tuerme. Jetzt ein einzelner grosser von 1506. Die spgot.
+Bemalung des Innern von _C. Schaefer_ beseitigt und nach vorgefundenen
+frgot. Resten erneuert; ob fuer das Ganze zutreffend, ist natuerlich
+zweifelhaft. Auch am Aeusseren des Chors Spuren eines gemalten Frieses. --
+_Stifterdenkmal_ der Almudis und Dinkmudis. Schoener Celebrantenstuhl 1466.
+_Taufstein_ frgot., 6 auf Loewen ruhende Saeulen stuetzen das halbkugelige
+Becken. -- _Altar_ mit Retabelgemaelde, 7 Passionsszenen, 13. (??) Jh. --
+_Wandmalereien_ im Chor spgot.
+
+Von dem alten *Stiftsgebaeude* geringe Reste.
+
+Von der *Stadtbefestigung* Teile mit Wehrgang erhalten.
+
+_WETTESINGEN._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Dorf-K.* sprom. mit 2 rippenlosen Kreuzgwbb. WTurm wehrhaft, ohne Tuer.
+Bemalte Steinkanzel und Taufstein aus 13. Jh.
+
+_WETTIN._ Pr. Sachsen Saalkreis.
+
+*Stadt-K.* spgot. unbedeutend.
+
+*Burg*, malerisches Landschaftsbild, architektonisch ohne Interesse.
+
+_WETTRINGEN._ UFranken BA Hofheim.
+
+*Pfarr-K.* Wesentlich 1775. Sehr ansehnlicher _Hochaltar_, die Figg. in
+der Richtung _P. Wagners_, ebenso die vortrefflichen _Kruzifixe_ auf den
+Seitenaltaeren. _Pietas_ A. 16. Jh. -- Mehrere _Bildstoecke_.
+
+_WETZHAUSEN._ UFranken BA Hofheim.
+
+*Ev. Pfarr-K.* Einheitlich 1707, ebenso die Ausstattung. -- Bmkw. durch
+Vollstaendigkeit und z. T. auch durch Qualitaet die lange mit 1460
+beginnende Reihe von _Grabmaelern_ der Truchsessen v. Wetzhausen, 31 an der
+Zahl. -- Bmkw. _Kelch_ 14. Jh.
+
+*Schloss.* Grosser 4fluegeliger, 4geschossiger Bau des 16. Jh., Einzelheiten
+got. und renss.
+
+_WEYER._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* Got. OTurm mit Chor 1. Haelfte des 15. Jh. Der uebrige Bau nebst
+Stuckaturen um 1730.
+
+*Pfarrhaus.* Unter Abt Baumann von Ebrach (1703-14) erbaut. Gute
+Stuckdecken um 1730.
+
+Malerischer *Gemeindebrunnen* auf zehn steinernen Saeulen. Erneuert 1840.
+
+*Bildstock* der Kreuzigung mit Stifter von 1623.
+
+_WICKERSHAIN._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Marien-K.* (frueher Wallfahrts-K.). Durch wiederholte Um- und Anbauten hat
+die ursp. rom. Anlage (von welcher der turmtragende quadr. Vorchor und die
+WWand) eine sehr unregelmaessige Gestalt erhalten; der Chor von 1424 von
+eigentuemlicher Verschiebung des polyg. Gr.
+
+_WIEDERAU._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Dorf-K.* Von der rom. Anlage erhalten der Chor und das schoene Suedportal.
+
+_WIEDERAU._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Schloss* (Gf. Hennicke) 1705, schmuckloser Putzbau von vornehmen
+Verhaeltnissen. Bmkw. die unveraenderte Ausstattung des durch 2 Geschosse
+gehenden Saales. -- Portraets von _Graff_, Venusstatue bez. _Balth.
+Permoser_ 1724, von demselben die Jahreszeiten.
+
+_WIEDERKUNFT, FROeHLICHE._ Sachs.-Altenb. LA Roda.
+
+*Jagdschloss* Joh. Friedrichs des Grossmuetigen beg. 1547. Inmitten eines von
+Waldbaechen gebildeten Teiches. Nach vielen Beschaedigungen im 19. Jh. sehr
+willkuerlich rest. Urspr. ein grosser, von Graeben, niedrigen Mauern und
+Ecktuermen mit Zwiebeldaechern umgebener Hof; im Innern freistehend der
+Wohnbau aus Fachwerk; mit vielen Erkern und Tuermen. -- Die jetzige
+Ausstattung mit renss. Moebeln verschiedenen, meist fremden Ursprungs. 4
+_Gemaelde_ aus der Schule _Cranachs_ schildern das Leben Joh. Friedrichs.
+_Relief-Brustbild_ desselben aus Papierteig und bemalt, eine damals in
+Thueringen beliebte Technik.
+
+_WIEDERSBACH._ Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.
+
+*Dorf-K.* 1601, wie Hinternah.
+
+_WIESENBRONN._ UFranken BA Kitzingen.
+
+*Pfarr-K.* Turm (W) um 1300, Lhs. 1603. -- Altar A. 17. Jh. mit bmkw.
+_Gemaelde_ von _Hans Heunisch_. -- _Grabmal_ des brandenbg. Geh. Rats Joh.
+Buttner {~DAGGER~} 1605 und seiner Frau, 2 Tafeln in schoenem _Bronzeguss_ von _Joh.
+Weinmann_.
+
+_WIESENFELD._ RB Cassel Kr. Frankenberg.
+
+*K.* einer um 1200 gestifteten *Johanniter-Kommende*. Frgot. 1260. Rck.
+mit Schluss aus 6Eck, im Sch. 4 oblonge Kreuzgwbb. An der NSeite grosser
+5geschossiger Turm ohne Tuer, nur mit Leiter ersteigbar, also zu
+Verteidigungszwecken errichtet (rest. 1903).
+
+*Johanniterhaus*. 1587, unbedeutend und verwahrlost.
+
+_WIESENFELD._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* 1768. Gutes Beispiel des ansehnlichen Eichsfelder Bar.-Typus
+(vgl. Geisleden, Rengelrode, Reinholtsroda, Volkerode, Wuestheuterode).
+
+_WIESENTHAU._ OFranken BA Forchheim.
+
+*Dorf-K.* spgot., stark rest. -- _Altaere_ 17.-18. Jh. _Kanzel_ bar. mit
+spgot. Figg. Reich geschnitzter _Beichtstuhl_ 18. Jh. _Epitaphe_ der
+Familie v. Wiesenthau 1581, 1590, 1605.
+
+*Schloss*, stattlicher Renss.-Bau mit Rundtuermen, Schneckenstiegen,
+Rittersaal. Im Bauernkriege zerstoert, neu gebaut 1566.
+
+_WIESENTHEID._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Pfarr-K.* 1727-32 von _Balth. Neumann_; Baufuehrer der oft von Neumann
+verwendete und spaeter im Kurfuerstentum Trier selbstaendig auftretende
+_J. G. Seiz_. In ihr gibt der grosse Kuenstler seine Idee einer Landkirche,
+freilich mit ungewoehnlich reichlichen Mitteln, die ihm der vornehme
+Bauherr (Schoenborn) zur Verfuegung stellte, ausgefuehrt. Die Raumdisposition
+ganz einfach: hoher klarer Saalbau mit flacher Spiegeldecke, eingezogener
+Chor. Aussen Verputzbau mit Sandsteingliederung. Mansarddach. Im Detail
+neben spezifischen Rokokoformen (Fenster) Elemente des dorischen Stils
+(Pilaster und Fries). Der Turm waechst hinter dem Fassadengiebel aus dem
+Dach; ein interessanter, indes kaum geglueckt zu nennender Versuch. Die
+Innendekoration nachneumannisch; gemalte Scheinarchitektur an Wand und
+Decke, gut verbunden mit den praechtigen Stuckmarmoraltaeren. Auf dem
+Hochaltar bmkw. gut die _Statue_ des h. Mauritius.
+
+*Kreuzigungsgruppe* vor der K. 1766; gross, virtuos, enorm theatralisch.
+
+*Schloss* der Grafen v. Schoenborn; weitlaeufiger Komplex um einen quadr.
+Binnenhof, Ausfuehrung 16.-18. Jh. im ganzen schlicht. Geschmackvoll
+eingerichtete Rok.Zimmer.
+
+*Graefl. Gruftkapelle*, ca. 1730. Im Innern Scheinarchitektur von dem Maler
+der Kirche (eine einstuerzende Kuppel darstellend).
+
+*Rathaus* in behaebigem fraenkischem Fr.Rok.
+
+_WILDBURG._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Burgruine.* Von der ehem. Stammburg des Dynastengeschlechtes
+Wildburg-Henneberg nur unbedeutende Reste erhalten.
+
+_WILDENBERG._ UFranken BA Miltenberg.
+
+*Burgruine* ca. 1170-1250. Eine der schoensten, die sich aus rom. Zeit
+erhalten haben; Gelnhausen und Muenzenberg nicht nachstehend (die
+Inschriften jetzt im graefl. Erbachischen Schloss Eulbach nicht
+einwandfrei). Die Anlage klar und regelmaessig. Ungewoehnlicher Aufwand an
+Kunstformen: rom. die Torhalle, darueber Kap. mit ausgekragtem Altarerker;
+der Palas rom. und frgot., ganz glaenzende Fensterarchitektur.
+
+_WILDENFELS._ OFranken BA Forchheim.
+
+*Burgruine* bedeutend.
+
+_WILDPRECHTSRODA._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Kirche* 1683.
+
+*Schloss* (v. Butlar). Der einzige ansehnliche Renss.Bau der Gegend, 17.
+Jh.
+
+_WILHELMSBAD_ bei Hanau RB Cassel.
+
+*Badanlage* 1779, Brunnentempel, Logierhaus, Theater, Karussell; im Park
+kuenstliche Ruine, Insel mit Pyramide, Eremitage.
+
+_WILHELMSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Hofgeismar.
+
+*K.* des ehem. *Cisterc. Nonnen-Klst. Wahlshausen*. Rom. 12. Jh.
+Flachgedeckte Basilika auf kreuzf. Gr., Apsiden am Chor und Qsch., im Lhs.
+4 Arkaden mit Stuetzenwechsel. An den Sll. attische Basen mit Eckblaettern,
+Wuerfelknaeufe mit Pflanzenornament. Eine Tuer am suedl. Kreuzfluegel umrahmt
+mit dem Profil der attischen Basis, im Tympanon Agnus Dei. (Nebenapsiden
+und Sschiffe jetzt zerstoert.) 1892 rest. und vielfach veraendert.
+
+_WILHELMSHAUSEN._ Kr. Cassel-Land.
+
+Ehem. *Nonnen-Klst.-K.* Im 13. Jh. Cisterc.-Nonnen. Die Bauformen der
+Kirche weisen auf 12. Jh. Im 30jaehrigen Kriege halb zerstoert, 1891 rest. --
+Kleine kreuzf. Basilika (28 m l.). Der Gr. des Qsch. und Chors zeigt genau
+dieselben Abweichungen vom quadr. Schema wie Kaufungen. Hauptapsis alt. Im
+Lhs. 4 Arkaden mit Stuetzenwechsel. Wuchtige Sll. mit kurzem, stark
+verjuengtem Schaft, an den Flaechen der Wuerfelkaptt. eingetiefte Palmette.
+WFassade turmlos. Rom. (?) _Taufstein_.
+
+_WILHELMSHOeHE_ bei Cassel.
+
+Ein im 12. Jh. gegr. *Nonnenklst.* 1527 aufgehoben. Bescheidenes
+landgraefl. *Schloss*. Im 17. Jh. vergroessert. A. 18. Jh. unter Landgraf Karl
+Neubau (Entwurf von _de la Fosse_ 1710) mit grossartiger Parkanlage
+geplant. Nur die letztere wurde unter Karl wirklich begonnen, von seinen
+Nachfolgern fortgesetzt. Den Schlossbau verwirklichte erst Wilhelm IX.
+(Abbruch des alten Schlosses Weissenstein 1786-90). Der erste Entwurf von
+_Wailly_ 1785 wurde abgelehnt; desgl., wegen zu grosser Ausdehnung, der
+unter dem Einfluss Palladios entstandene, kuenstlerisch sehr bedeutende
+Entwurf von _H. Chr. Jussow_ 1786. Den Auftrag erhielt _Salomon Louis Du
+Ry_ (aus der in Cassel, s. dort, in mehreren Generationen taetigen
+Hugenottenfamilie). Die vorgeschlagenen Loesungen sehr verschiedenartig,
+uebereinstimmend jedoch in der Stilfrage. Der in seiner Jugend bei Blondel
+in Paris gebildete Kuenstler hatte sich unumwunden dem Klassizismus
+englischer Faerbung zugekehrt. Der Bau des noerdl. Fluegels begann 1788, der
+Mittelbau 1792, die Innenarbeiten 1803 vollendet. -- Die Anlage modifiziert
+mit interessanter Wirkung, zumal in Anpassung an das bewegte Gelaende und
+die ansteigenden Baummassen des Parkes, den traditionellen
+Hufeisengrundriss in der Weise, dass dessen 3 Fluegel in 3 selbstaendige
+Gebaeude aufgeloest, dann aber durch segmentfoermige Zwischenbauten wieder
+verbunden werden, und zwar so, dass die Achsen der Nebengebaeude zu dem
+Hauptgebaeude in stumpfem Winkel anlaufen.
+
+Nicht befriedigend ist das Hoehenverhaeltnis der Zwischenbauten; sie waren
+auch ursp. auf das Erdgeschoss beschraenkt; die Obergeschosse teils unter
+Jerome, teils erst 1829 hinzugefuegt. Wie sehr die apsidialen Schluesse der
+Hauptbauten und ueberhaupt der ganze Rhythmus durch sie gestoert wird,
+leuchtet ohne weiteres ein. -- Das Schloss von Wilhelmshoehe vertritt
+zusammen mit dem von Koblenz am bedeutendsten die dem Empire vorangehende
+Phase des Klassizismus. Der Nuancenunterschied der beiden Gebaeude ist
+bezeichnend fuer den Unterschied der strengeren, grosszuegigeren englischen
+(von den Zeitgenossen oft "roemisch" genannten) und der weicheren
+franzoesischen Richtung. In der inneren Einrichtung draengt sich der
+franzoesische Geschmack wieder vor, doch schon im Gepraege des eigentlichen
+Empire. Ein Verzeichnis der Gemaelde von 1790 gibt 45 Nummern, zu denen
+spaeter noch manches hinzukam, vieles wieder beseitigt wurde. Unter den
+Gegenstaenden ueberwiegt die roemische Geschichte, auch ein Zyklus aus Tasso
+war vorhanden. Die Kuenstler grossenteils Deutsche. Die bekanntesten Namen
+_F. H. Tischbein_, _Hackert_ und _Nahl_.
+
+Der *Park*. Beg. bald nach 1700 unter Landgraf Karl in Erinnerung an die
+Gaerten in Rom und Frascati durch den roemischen Architekten _Giov. Fr.
+Guernieri_ -- vielleicht das grandioseste, was irgendwo der Barockstil in
+der Verbindung von Architektur und Landschaft gewagt hat. Diese Anlage,
+die, wo nicht ganz, so doch in bedeutenden Teilen, tatsaechlich zur
+Ausfuehrung gekommen war, wich seit 1786 dem noch bestehenden Naturpark im
+englischen Geschmack. Bei _Guernieri_ war das Hauptmotiv die mit reichem
+architektonischem Beiwerk ausgebildete Kaskadenfolge, die sich von der
+Hoehe des Habichtswaldes bis zum Schloss Weissenstein hinzog, 3500 Fuss rhein.
+l., die Mittelbahn 6,5 m br., zweimal durch Absaetze mit Rundmotiven und
+eine breite Querallee mit vielen Becken und Springbrunnen durchbrochen.
+Davon hat sich nur der oberste Abschnitt erhalten, endend in das
+phantastisch-kolossalische _Oktogon_ mit dem Herkules (der "kleine
+Herkules" aus einer aelteren Anlage des 17. Jh.). Auch der englische Park
+wollte auf Mitwirkung der Architektur nicht verzichten. Doch in einem
+grundsaetzlich anderen Sinn, als das Barock. Nicht um architektonische
+Durchbildung des Gelaendes und Pflanzenwuchses handelte es sich, sondern um
+Anlage zerstreuter Einzelarchitekturen, die in der (scheinbar) freien
+Natur malerische Zentren bilden und durch ihre gegenstaendliche Bedeutung
+Stimmung machen sollten. Kuenstliche Ruinen u. a. wurden beliebt. Im ersten
+Projekt _Du Rys_ sollte sogar das Schloss selbst einen Ruinenfluegel
+erhalten. Im Charakter einer imaginaeren Urkunst das "Grab der Voegel".
+Roemisch die "Sibyllengrotte" und die kleine Nachbildung der
+Cestiuspyramide. Inzwischen kam aus England die romantische Schwaermerei
+fuer die Gotik. So entstand (erster Plan 1790) die _Loewenburg_, anfangs als
+Ruine beabsichtigt. Auf Verlangen des Landgrafen ein vollstaendiges,
+wohnbares, allerdings im Massstab der einzelnen Bauteile klein gegriffenes
+Bergschloss -- kulturhistorisch merkwuerdig als eine der fruehesten
+Schoepfungen sentimentaler Neugotik in Deutschland. Entwurf von _Jussow_.
+Fuer die dem Schlosse naeher liegenden Zierbauten kehrte derselbe mit gutem
+Takt wieder zu klassischen Formen zurueck: _Saeulenhalle_ und _Tempel_ am
+Bowlingreen und reizvoller Entwurf (nicht ausgefuehrt) zum Philosophentale.
+-- Eine _chinesische Galerie_, eine _Moschee_ und eine _Eremitage des __
+Plato_ sind seither wieder verschwunden. -- Unter den Nebengebaeuden des
+Schlosses das wichtigste das _Theater_ von 1808 (jetzt mit starker
+Veraenderung Tennishalle) und das _Pflanzenhaus_.
+
+_WILHELMSTAL_ bei Cassel.
+
+*Schloss.* Es gehoert nicht zu den groesseren, aber zu den reizvollsten unter
+den Rok.Schloessern Deutschlands. Erb. von Mitgliedern der aus Frankreich
+stammenden, in mehreren Generationen in Cassel ansaessigen
+Architektenfamilie _Du Ry_. Drei Fluegel in aufgeloester Triklinienstellung.
+Anlage des Ganzen und Ausfuehrung der Kavaliershaeuser von _Karl D._ Sein
+Sohn _Simon Ludwig D._ war schon 1749 in Paris mit der Durcharbeitung des
+Entwurfs fuer den Mittelbau (corps de logis) unter den Augen _Blondels_
+beschaeftigt (ausgefuehrt erst nach dem 7jaehrigen Kriege). Die bei grosser
+Feinheit der Sandsteinarbeit etwas kraftlose Fassade zeigt schon eine
+leise Tendenz zum Klassizismus; das Innere ist reines Rokoko, allerdings
+nicht in jener ekstatischen Prachtlust, der vor allem die geistlichen
+Fuersten des katholischen Deutschlands huldigten, auch in ihren Schloessern,
+sondern leichter in der Haltung, feiner und anheimelnder; wie denn auch
+der Gr. und die Abmessungen in erster Linie auf Wohnlichkeit ausgehen. --
+Zur Seite standen _Du Ry_ der Bildhauer _J. A. Nahl_ und der Maler _J. H.
+Tischbein_. -- Die kleinen Wachthaeuser um 1770 in derjenigen Abwandlung des
+Rok., die man "Zopf" zu nennen pflegt.
+
+_WILHELMSTAL_ bei Eisenach Sachsen-Weimar.
+
+*Grossherzogl. Schloss*. Malerische Gruppe von niedrigen schlicht bar.
+Einzelhaeusern, zwei Reihen in einer Laengsachse geordnet. Am NEnde ellipt.
+Festsaal A, 18. Jh. Umgestaltung der beiden NHaeuser unter Goethes Leitung
+1790. Aus derselben Zeit der Brunnen in der Querachse. Weitere verbindende
+Zutaten 1850.
+
+_WILLERSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Pfarr-K.* Spgot. Hallenkirche mit aelterem quadr. Chor. Im Schiff je 4
+schlanke Rundpfll., mit spiralisch um den Schaft sich windenden Ansaetzen.
+
+*Schloss*, meist Fachwerkbau, ohne Bedeutung.
+
+_WILLMERSREUTH._ OFranken BA Kulmbach.
+
+*Pfarr-K.* Sprom. Chor im OTurm, Kreuzrippengwb. Lhs. 1753 umgebaut. --
+_Holzfigg._ Reste eines _Altars_ von ca. 1520. Bmkw. _Taufstein_ 2. H. 16.
+Jh.
+
+_WILSDORF._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Die rom. Anlage unveraendert. Rck, OTurm in gleicher Br. mit dem
+Schiff. Tuerrahmen der NSeite aus 3 rom. Grabsteinen.
+
+_WILSDRUFF._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Pfarr-K.* S. Nikolai neu; aus der alten das huebsche Portal aus ziemlich
+frueher got. Zeit; _Kanzel_ 17. Jh.; _Epitaph_ 1731.
+
+_WIMMELBURG._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Benediktiner-Klst.* gegr. ca. 1060. Stattliche Kirche im Stil der 2. H.
+12. Jh. Jetzt Ruine; leidlich erhalten nur Teile des Chors und Qschiffs
+(lichte Laenge des Qsch. 22 m). Ausgebildeter Hirsauer Gr. mit 5 Apsiden.
+Nebenchoere (gewoelbt) und Hauptchor (flachgedeckt) kommunizieren durch je
+zwei niedrige Arkaden (also aehnlich Konradsburg, doch ohne den dortigen
+Blendbg.); Pfll. mit Ecksaeulchen in der Art des Meisters von Koenigslutter.
+Der Bogenfries der Apsis bildet eine Wellenlinie (wie in Klst. Mansfeld).
+
+_WINDECKEN._ RB Cassel Kr. Hanau.
+
+*Stadt-K.* 1455-96, 3sch.
+
+*Schloss* (Amtsgericht) 16.-17. Jh.
+
+*Rathaus*, spgot. Massivbau mit Staffelgiebeln. Bmkw. Inneneinrichtung.
+
+*Stadtmauer* mit Wehrgang und Scharten.
+
+_WINDHAUSEN._ Kr. Cassel-Land.
+
+*Herrenhaus*, anspruchslos behaglicher Bau von 1789. Die Anlagen des
+Ministers von Schlieffen (von 1781 ab) ein charakteristisches Beispiel des
+sentimentalen Naturparks und seiner Requisiten: Einsiedelei,
+Freundschaftsdenkmal, Altar, Arminiusgrab, gotische Ruine, Teufelsbruecke.
+
+_WINDEHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen.
+
+*Pfarr-K.* Im platt geschlossenen Chor frgot. Drei-Fenster-Gruppe, am
+Gewaende Ringsaeulen.
+
+_WINDHEIM._ UFranken BA Hammelburg.
+
+*Pfarr-K.* 1766. Guter Bau der Neumannschule, wahrscheinlich von Hauptmann
+_Fischer_ (vgl. Fuchsstadt). Stattlicher _Hochaltar_ von 1696, ehem. in
+Hammelburg.
+
+_WINDISCH-HOLZHAUSEN._ Pr. Sachsen Kr. Erfurt.
+
+*Dorf-K.* mit wohlerhaltenem rom. OTurm und Apsis.
+
+_WINDISCHLEUBA._ Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
+
+Ansehnliche spgot. *Dorf-K*. mit Netzgwb., WTurm rom. 12. Jh.
+
+*Schloss*; bedeutende Anlage; E. 14. Jh. verstaendnisvoll hergestellt.
+Ringmauern und Ecktuerme ma., Hauptwohngebaeude (SFluegel) im 1. und 2.
+Geschoss um 1450, das Obergeschoss und die sehr stattlichen Giebel und
+Zwerchhaeuser 1532. Auch die anderen Gebaeude enthalten bmkw. Einzelheiten.
+Rok.Saal. Wertvolle Sammlung von ma. Kleinkunstwerken.
+
+_WINTERHAUSEN._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+Huebsches Gesamtbild mit manchen der Aufmerksamkeit werten Einzelheiten.
+*Pfarr-K.* 1497 und 1573 umgebaut. Der Chorturm hat 3 sprom. Geschosse.
+Bar. _Hochaltar_ mit bmkw. spgot. _Schnitzbildern_; im Hauptfeld
+Kreuzigung, in der Predella Abendmahl. Starke Kirchhofsbefestigung aus sp.
+Ma.
+
+*Mauritius-K.* (prof.). In der Anlage fast genaue Wiederholung der
+Lambert-K. in Tueckelhausen, 1sch. mit eingezogenem quadr. Chor.,
+Stilformen frgot. um 1300.
+
+*Rathaus* 1738, gefaelliger Bau des Wuerzburger fr. Rok.
+
+_WIPFELD._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* um 1780-90, aufwaendige klassizist. Ausstattung der Wuerzburger
+Schule.
+
+_WIPPRA._ Pr. Sachsen. Mansfelder Gebirgskreis.
+
+*Burgruine.* Sehr verfallen.
+
+_WIRSBERG._ OFranken BA Kulmbach.
+
+*Pfarr-K.* 1. H. 18. Jh. Gutes Beispiel einer Landkirche im sog.
+Markgrafenstil. Kanzelaltar (saechsisch-thueringischer Einfluss).
+
+_WIRTHEIM._ RB Cassel Kr. Gelnhausen.
+
+*Dorf-K.* spgot., in allen Teilen flachgedeckt, auch in dem 1/2 8eck.
+Chor; sorgfaeltiges Masswerk.
+
+_WITTENBERG._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Stadt-K.* Unscheinbare Hallenkirche von gedrueckten Verhaeltnissen. Chor
+und WBau mit 2 Tuermen um 1300, Lhs. A. 15. Jh. Die 3 Sch. schliessen platt
+in gleicher Flucht, das noerdl. ist verbreitert, daher die
+Unregelmaessigkeiten des Schlusses. Errichtung von Emporen zu 1516 und 1540
+gemeldet. Die jetzigen neugot. Der Predigtstuhl M. Luthers (1543) in der
+Lutherhalle, das _Altarwerk_ _L. Cranachs d. Ae._ modern verunstaltet. An
+der noerdl. Chorwand Gemaelde von _L. Cranach d. J._, die Bekehrung Pauli,
+des Meisters letztes Werk, 1586. _Taufbecken_ in Rotguss von _Hermann
+Vischer_ 1457, 8eck., auf Loewen ruhend, am Kessel Reliefs von Heiligen.
+Einfacher _ikon. Grabstein_ Bugenhagens. Grosses _Epitaph_ fuer Matth. v.
+Schulenburg 1S69 von _G. Schroeter_. Das ausgezeichnete _Alabasterrelief_,
+Grablegung, am Grabmal L. Cranachs d. J. {~DAGGER~} 1586 von _S. W._ (_Sebastian
+Walther_ in Dresden). Tafel fuer Kaspar Lindemann von _Ulrich Gretel_ in
+Leipzig. -- Aussen an der NSeite Relief, Christus als _Weltenrichter_ 1310;
+am WPortal _Maria_ mit Heiligen aus derselben Zeit; am Chor _Judensau_.
+
+*Schloss-(Universitaets)-K.* ca. 1490-1500, rest. seit 1885. Das Aeussere
+entspricht ungefaehr dem alten Zustande, das Innere durchaus rest. Rck. von
+6 Achsen mit 3/8 Schluss. Zwischen den nach innen gezogenen Pfll. eine
+ringsumlaufende, von Stichboegen getragene Empore, dem entsprechend ein
+niedriges unteres und ein hohes oberes Fenstergeschoss. -- Grosse
+_Bronzegrabplatten_ fuer Friedrich den Weisen und Johann den Bestaendigen;
+jene bez. _Peter Fischer_ (sic) _Norimbergensis_ A. 1527; diese, eine fast
+genaue Nachahmung, _H V_ (_Hans Vischer_). Ausserdem dieselben beiden
+Kurfuersten in lebensgrossen knienden _Marmorstatuen_. Die Bronzetafel auf
+dem Grabe Luthers moderne Kopie des Exemplars in Jena.
+_Bronze-Gedaechtnistafel_ des Juristen Henning Goeden von _P. Vischer_ 1521
+(Wiederholung im Dom zu Erfurt).
+
+*Schloss* erb. von Friedrich dem Weisen 1490-99. Sehr entstellt. Bmkw. die
+beiden Treppenhaeuser, die sich nach dem Hof in Lauben oeffnen. Ueber dem
+Portal schoen gemeisselte Wappen. 2 runde Tuerme an den Ecken. Urspr. Zustand
+auf dem Titelbilde des Wittenberger Heiligtumbuchs.
+
+*Rathaus* spgot. und renss. An der langen Marktseite ausser dem
+(modernisierten) Erdgeschoss 2 Geschosse zu 13 Achsen, Vorhangboegen; spaeter
+hinzugefuegt ein Renss.-Portal mit Altan und 4 Renss. Zwerchhaeusern. --
+*Apotheke L. Cranachs*. Strassenseite durch neuen Verputz entstellt, besser
+erhalten der Hof, darin ein nicht sicher zu deutendes Relief eines
+Geharnischten. *Haeuser Melanchthons* und *Bugenhagens*. Das *Lutherhaus*
+(urspr. Augustiner-Klst.) hat durch die Rest. 1840 einen gaenzlich falschen
+Charakter erhalten; unberuehrt das 1540 in Pirna gefertigte Portal und im
+ganzen auch Luthers Wohnstube.
+
+*Alter Friedhof* vor dem Elstertor; renss. Portal ca. 1560 mit Relief des
+Weltenrichters. Die Grabsteine von Luthers Tochter Elisabeth und
+Melanchthons Nichte Magdalene haben nur Inschriften.
+
+_WITTGENDORF._ K. Sachsen AH Zittau.
+
+*Dorf-K.* 1754. Gute _Grabmaeler_ E. 17. Jh.
+
+_WITZELRODA._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.
+
+*Dorf-K.* E. 16. Jh. Charakteristische Inneneinrichtung um 1702.
+
+_WITZENHAUSEN._ RB Cassel Kr. Witzenhausen.
+
+*Stadt-K.* Angeblich 1404. Lhs. 3sch. mit ueberhoehtem, fensterlosem Msch.
+Jetzt Bretterdecken. Der gewoelbte Chor hoeher. -- Grabmal der Familie v.
+Bodenhausen 1575; mehrere lebensgrosse Rundfigg. knien auf einer von Sll.
+getragenen Plattform, darueber Relief mit der Auferstehung Christi.
+
+*Wilhelmiter-Klst.* 2 Saele (jetzt Schafstall); der kleine mit 4Gwbb. auf 1
+Mittelpfl.; der groessere durch 4 achteckige Schafte, aus deren Kanten die
+Rippen herauswachsen, in 10 Gwb.Felder geteilt; Aehnlichkeit mit dem
+Rittersaal des Marburger Schlosses. Die Klostergebaeude jetzt zur
+Kolonialschule eingerichtet.
+
+*Klus-Kap.* am rechten Werraufer. Alle Fenster mit rom. Profilen.
+
+*Hospitals-Kap. S. Michael.* Einfacher spgot. Bruchsteinbau um 1392. Der
+sonst schmucklose kleine WTurm traegt einen bmkw. Aufbau; 4 Sll., durch
+Eselsruecken verbunden, die Oeffnungen mit Masswerk gefuellt, Kroenung mit
+steinernem Helm.
+
+*Rathaus.* Einfacher Renss.Steinbau, 1819 durch Restauration nach einem
+Brande zur Unkenntlichkeit entstellt.
+
+*Wohnhaeuser* in Fachwerk.
+
+Reste der *Stadtbefestigung*.
+
+_WITZLEBEN._ Schwarzburg-Sondershausen LA Arnstadt.
+
+*Dorf-K.* mit rom. Resten.
+
+_WOFFLEBEN._ RB Erfurt Kr. Hohenstein.
+
+*Dorf-K.* 1751. Der eigentuemliche Gr. erklaert sich aus den Experimenten
+des protestantischen Kirchenbaues.
+
+_WOLFERSTEDT._ Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* mit romanischen Details, darunter bmkw. Portal.
+
+_WOLFHAGEN._ RB Cassel Kreisstadt.
+
+*Pfarr-K. S. Anna*. 2. H. 13. Jh. Niedrige Hallenkirche in schlichten,
+kraeftigen Formen. Chor aus 8Eck. WTurm 1303 (Inschr.), das bmkw. Dach
+1501.
+
+Vor der Stadt *Kapelle* in vorzueglichen hochgot. Formen.
+
+_WOLFMANNSHAUSEN._ Sachs.-Mein. Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* Im Sch. schoene Felderdecke aus 17. Jh., oestl. Chorturm im
+Erdgeschoss rom. Huebsche Ausstattung um 1730.
+
+_WOLFSMUeNSTER._ UFranken BA Gemuenden.
+
+*Pfarr-K.* Turm A. 14. Jh., das geraeumige Langhaus 1734 mit urspr. guter
+gleichzeitiger Ausstattung (stark rest.). _Glocken_ 1412, 1786.
+
+*Schloss Wolfsmuenster*. Malerische Anlage von 1584 mit Treppengiebeln.
+
+_WOLKENBURG._ K. Sachsen AH Rochlitz.
+
+*Dorf-K.* 1794 nach Entwurf von _J. A. Giese_ in der Richtung von _C. G.
+Langhans_. Die das Schiff von 3 Seiten umgebende Empore von dor. Saeulen
+getragen; der Altartisch ohne Aufsatz; hinter ihm in der Nische Gemaelde
+von _A. F. Oeser_ und _H. V. Schnorr v. Carolsfeld_.
+
+Die *aeltere K.* (um 1400) jetzt *Erbbegraebnis* der Grafen Einsiedel.
+Altarwerk aus farbigem Marmor 1657, ausgezeichnete Arbeit von _J. H.
+Boehm_. Schoene Gedenktafel des bei Kaiserslautern gefallenen Gf. Friedrich
+v. E., Eisenguss aus Lauchhammer.
+
+*Schloss* (Gf. Einsiedel). Got. Formen im SBau. Sonst alles gruendlich
+umgebaut. Die klassizistische Saalausstattung vom Besten.
+Familienbildnisse u. a. von _Mengs_, _Graff_ und _Grassi_. Grosser Park,
+englisch umgearbeitet.
+
+_WOLKENSTEIN._ K. Sachsen AH Marienburg.
+
+*Stadt-K.* nach Brand 1689, einfacher 1sch. Bau. -- _Altarwerk_ aus
+mehrfarbigem Gestein 16S2 von _Joh. Boehme_.
+
+*Burg*, in jetziger Gestalt ohne Interesse.
+
+_WOLKRAMSHAUSEN._ RB Erfurt Kr. Hohenstein.
+
+*Dorf-K.* Sprom. WTurm, got. Sch. mit 1/2 Achteckschluss.
+
+_WOLKSHAUSEN._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* Erb. 1616, nach W verlaengert 1778. Die vortrefflich in das
+Architekturbild eingegliederten _Altaere_ von _Auwera_ und _Steuerwald_
+(letzterer ein Lokalmeister in Kitzingen).
+
+*Sebastians-Kap.* 1771. Stuckatur und Altaere gleichzeitig. Ein aelterer
+_Altaraufsatz_ um 1650 an der NWand. Hinter der Kap. bmkw. _Bildstock_ um
+1400.
+
+Im Dorf lebensgrosse _Standfig_. des hl. Michael 1743.
+
+_WOLMIRSTADT._ Pr. Sachsen Kr. Eckartsberga.
+
+*Dorf-K.* spgot., 1sch., mit Netzgwb.
+
+_WOMMEN._ RB Cassel Kr. Eschwege.
+
+*Gutshaus*, Portal Fruehrenaissance 1535.
+
+_WONFURT._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Pfarr-K.* Zentralbau von 1824. Altaere und Kanzel um 1700.
+
+*Friedhofs-Kap.* Bmkw. Grabsteine des sp. 16. und des 17. Jh. Gute
+_Kreuzigungsgruppe_ um 1750.
+
+*Schloss.* E. 16. Jh., einige Veraenderungen 1695.
+
+_WONSEES._ OFranken BA Ebermannstadt.
+
+*Pfarr-K.* 18. Jh. -- Epit. Guttenberg 1541, Giech 1601.
+
+_WORBIS._ Pr. Sachsen RB Erfurt. Kreisstadt.
+
+*Stadt-K.* 1756, im 19. Jh. rom. (!) rest.
+
+*Klst.-K.*, bar. Im Sch. 6, im Chor 2 Joche, Kreuzgwbb.
+
+*Hardtkap.* 1749. Grosser Schnitzaltar 15. Jh.
+
+*Amtsgericht*, schoener Fachwerkbau mit Erker, 16. und 17. Jh.
+
+_WORMSLEBEN._ Pr. Sachsen Mansfelder Seekreis.
+
+*Kirche.* Angeblich aelteste des Gebietes. -- Jetzt stillos bis auf ein
+primitiv aussehendes rom. Tympanon.
+
+_WUeLFERSHAUSEN._ UFranken BA Koenigshofen.
+
+*Pfarr-K.* 1607. Charakteristisches Beispiel der von Bischof Julius
+beguenstigten Nachgotik.
+
+_WUeLFERSHAUSEN._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Dorf-K.* aus der Juliuszeit, im 18. Jh. ueberarbeitet. Die guten
+Rok.-Mobilien in Wuerzburg gearbeitet.
+
+_WUNSIEDEL._ OFranken BAmtsstadt.
+
+*Pfarr-K.*, spgot. Anlage, Lhs. und Turm 1730 umgebaut.
+
+*Spital-K.*, spgot., unbedeutend. -- *Gottesacker-K.* 1672.
+
+_WUeRDENHAIN._ Pr. Sachsen Kr. Liebenwerda.
+
+*Dorf-K.* 1577 und 1747. -- Spgot. _Fluegelaltar_, zusammengesetzt aus einem
+groesseren und kleineren. Die Figuren nicht uebel.
+
+_WUeRZBURG._ UFranken B Amtsstadt.
+
+*Dom S. Kiliani*. Urbau unter B. Arno (855-93). Rest. unter B. Burkard
+(931-41). Neubau unter B. Bruno 1042ff. Ferner noch, in rom. Zeit
+bedeutende Bautaetigkeit unter B. Embricho (1125-47) und B. Hermann
+(1225-54); Veraenderungen 1606 bis 1607 und 1701-03. Heute wirkt der Dom im
+Aeusseren wesentlich als romanischer, im Innern als Barockbau. -- Die
+Baugeschichte macht Schwierigkeiten. Die Hauptfrage ist: hat Embricho, auf
+dessen Zeit alles formale Detail am Langhaus hinweist, dieses auf dem
+unveraenderten Grundriss Brunos wiederhergestellt? oder hat er einen
+voelligen Neubau in vergroessertem Massstabe begonnen? Fuer die erstere
+Alternative kann die Aehnlichkeit des mehrere ungewoehnliche Eigenschaften
+zeigenden Grundrisses mit einem anderen Bau des 11. Jh., der Klst.-K. in
+Hersfeld (beg. nach 1037), geltend gemacht werden. Dann aber muesste der
+WBau mit seinen Doppeltuermen, da er auf schmaelere Schiffe hinweist(4), auf
+eine noch aeltere Zeit zurueckgehen, was aber nicht wohl moeglich ist, weil
+die Anlage westlicher Doppeltuerme mit Eingangshalle nicht vor 2. Viertel
+11. Jh. (zuerst in Strassburg) nachgewiesen werden kann. Zwischen den
+beiden oben genannten Moeglichkeiten blieb dann nur noch eine dritte, rein
+hypothetische: Veraenderung des Massstabes schon unter Bruno. -- Der Ostbau
+hat das volle Gepraege schon des 13. Jh. -- Der Gr. ist kreuzfoermig, die
+Vierung genau quadr., die Fluegel des Qsch. sowohl als der Chor gestreckt
+rechteckig (einzige aber genaue Analogie die Kloster-K. Hersfeld);
+Hauptapsis und 2 kleinere Apsiden an der OWand des Qsch.; im Chorwinkel 2
+quadr. Tuerme. Im Lhs. 10 Ark.; die rom. Kaempferprofile der Pfll. noch
+sichtbar. Wie die allgemeine Disposition, so sind auch die Abmessungen
+denen von Hersfold sehr nahe: ganze lichte L. ohne Turmhalle 97 (Hersfeld
+95), Lhs. 57 : 31 (Hersfeld 55 : 30), Qsch. 58 (Hersfeld 57), H. des Msch.
+24 (Hersfeld 23). Der Chor 1749 tiefer gelegt unter Opferung der alten
+Krypta.
+
+_Inneres_. Das Raumbild ist noch das alte romanische geblieben und von
+maechtiger Wirkung. Rom. Einzelformen nur an den Pfll. sichtbar. Sie zeigen
+eine ungewoehnliche, nur mit einigen thueringischen Bauten vergleichbare
+Form; Halbsaeulenvorlagen unter der Bogenleibung. Die Gewoelbe des
+Hauptchors und der Sschiffe um 1500 eingezogen. Bischof Julius
+beabsichtigte A. 17. Jh. eingreifende Umwandlung im Charakter der von ihm
+bevorzugten posthumen Gotik. Zur Ausfuehrung kamen nur die Gewoelbe des
+Hochschiffes durch _Lazzaro Agostino_. Die ausgezeichnet schoene
+Stuckdekoration 1701 von _Pietro Magni_.
+
+_Aeusseres_. Die Fassade stammt aus verschiedenen rom. Epochen; durch die
+glaettende und gleichmachende Rest. 1880 hat sie ihren historischen
+Charakter verloren; das Portal neu erfunden; bis 1644 stand vor dem
+Erdgeschoss eine Paradieshalle. -- Die oberen Turmabschluesse 1418. -- Die
+Langseiten aus 1. H. 12. Jh. mit der ueblichen Lisenen- und
+Bogenfriesgliederung, die jedoch einen eigentuemlich flauen Charakter hat;
+vielleicht ist der Grund durch Verputz erhoeht. -- Die Osttuerme im
+Erdgeschoss mit dem Chor gleichzeitig, in den oberen Teilen 1225-50. Die
+Ueberfuehrung vom Quadrat zum 8Eck sehr eigentuemlich; fast moechte man
+glauben, dass hier eine blasse Erinnerung an die Tuerme von Laon vorliegt,
+vielleicht vermittelt durch Bamberg. Zu beachten die polychromen Wirkungen
+durch Wechsel im Sandstein.
+
+_Ausstattung_. _Chor_. [Von den 1701ff. beseitigten Kunstwerken waren die
+wichtigsten gewesen: _Hochaltar_ mit dem Standbild des Salvators unter
+einem von 4 Sll. getragenen Ciborium aus Salzburger Marmor, auf der
+Retabelwand ein Marmorsarkophag mit Reliquien, 1510 von _Riemenschneider_;
+von demselben 1494 ein bis zum Gewoelbe reichendes _Sakramentshaeuschen_.
+Ehernes _Singpult_ von _Hans Wurzelbauer_ aus Nuernberg jetzt in der
+Sepultur.] Die jetzigen _Altaere_ gute Durchschnittsleistungen der
+Barockzeit. Sie enthalten Gemaelde von _Oswald Onghers_ (Enthauptung
+Johannis), _Sandrart_ (Kreuzabnahme), _Bueler_ (Grablegung), _Merian_
+(Drei Koenige). Die Altaere des Langhauses an den Pfeilern aufgestellt; sie
+erhielten 1793 einheitliche Umrahmung. -- _Chorstuehle_ von _Jakob van der
+Auwera_ 1749 mit den Wappen der damals amtierenden Domherren. --
+_Eisengitter_ von _Gattinger_. -- Spgot. _Bischofsstuhl_ jetzt in der
+Sakristei. -- Im Langhaus Taufkessel, Erzguss, bez. _Eckart von Worms_ 1279.
+-- _Kanzel_ von _Mich. Kern_ 1609.
+
+_Grabdenkmaeler_. Neben denen des Mainzer Doms die grossartigste Reihe, die
+Deutschland besitzt. Sie wurden im 18. Jh. an Waenden und Pfeilern
+aufgestellt. Die aelteren bildeten Deckplatten von Tumben, die juengeren
+sind Bildnisepitaphe; die zu den letzteren gehoerigen Bodenplatten (ueber
+der wirklichen Grabstelle) sind teils untergegangen, teils an den
+Seitenschiffswaenden aufgestellt. Im 16. Jh. kam das Aedikulaepitaph mit
+Reliefbild auf.
+
+Im _Querschiff_: I. NFluegel. a) OWand. Ueber der kleinen, zur Krypta
+fuehrenden Tuer Epitaph des Dechanten J. C. Kottwitz v. Aulenbach {~DAGGER~} 1610; B.
+Konrad v. Bibra {~DAGGER~} 1544 im Stil des _Peter Dell d. Ae_. b) WWand. Grabstein
+des Grafen Bernhard v. Solms {~DAGGER~} 1553 im Stil des _P. Dell d. J._; Grabstein
+des B. Gerhard von Schwarzburg {~DAGGER~} 1400, ueberlebensgross, die Gewandung
+dekorativ sehr wirksam, dabei ist es wichtig, dass mit ihr auch das gesagt
+wird, was eigentlich Sache der Figur waere; im Kopf koennte man ein fein
+gestimmtes Portraet zu sehen glauben, truege nicht der von demselben Meister
+gefertigte Konrad von Weinsberg in Mainz auch ganz dieselben Zuege. Epitaph
+des Dompropstes F. L. Faust v. Stromberg {~DAGGER~} 1673. Unter dem Durchgangsbogen
+zum noerdl. Ssch. Erzplatten des Kottwitz v. Aulenbach (vgl. Epitaph oben)
+und des Erasmus Neustetter. -- II. SFluegel. a) WWand: Ehernes Epitaph des
+C. F. v. Thuengen 1629. b) SWand: Kenotaph des B. Moritz v. Hutten {~DAGGER~} 1552
+von _Martin Hering_, c) OWand: Epit. des B. Konrad v.Thuengen 1540 von _Loy
+Hering_ aus Eichstaett; Kenotaph des Dompropstes Niedhard v. Thuengen, B. v.
+Bamberg, 1598.
+
+_Im Langhaus_. -- _Noerdliche Reihe_. 1. Pfl. NSeite: B. Gottfried III. v.
+Hohenlohe {~DAGGER~} 1322 (mit neuer falscher Inschrift), das Schwert fuehren die
+Wuerzburger Bischoefe als Herzoege von Franken; trotzdem die Rechte zum
+Segnen erhoben. SSeite: B. Otto v. Wolfskeel {~DAGGER~} 1345, ausgezeichnetes
+Beispiel fuer den Stil des 14. Jahrhunderts; die grosse Schleppfalte von der
+linken Huefte zum rechten Fuss im Schema der Apostel des Koelner Doms.
+Rundfigur. -- 2. Pfl. NSeite: Domdechant Peter v. Aufsess {~DAGGER~} 1522, flacher
+Erzguss, wohl aus der _Vischer_schen Huette. OSeite: B. Albert v. Hohenlohe
+{~DAGGER~} 1372, die Sfoermige Schwingung so trefflich in die Charakteristik
+einbezogen, dass sie kaum noch als konventionell wirkt. -- 3. Pfl. NSeite:
+Epit. des Erasmus Neustetter 1594 (Grabplatte s. oben). -- 4. Pfl. O.
+Seite: B. Johann v. Eglofstein 1411, Standbild unter Baldachin,
+Portraetkopf. B. Wolfram v. Grumbach-Wolfskehl {~DAGGER~} 1333. Kein Kissen mehr,
+die Auffassung als Standfigur zum ersten Male konsequent durchgefuehrt,
+ueberhaupt bedeutende Arbeit. -- 5. Pfl. NSeite: Dompropst v. Frankenstein
+1789 vom Bamberger _Mutschelle_. OSeite: B. Johann v. Grumbach 1466,
+Standbild unter Baldachin, fein, vornehm, geschmackvoll; vom Wuerzburger
+Meister _Leonhard Strohmeier_. -- 7. Pfl. OSeite: B. Adam Friedrich v.
+Seinsheim 1779 von _J. P. Wagner_ nach dem Entwurf des Hofmalers
+_Christoph Fesel_. -- 8. Pfl. SSeite: B. Philipp Adolf v. Ehrenberg {~DAGGER~} 1631,
+ausgefuehrt 1664. -- _Suedliche Reihe_. 1. Pfl. NSeite: B. Mangold v.
+Neuenburg {~DAGGER~} 1303. Keinesfalls wesentlich juenger, wichtig fuer den Uebergang
+vom Stil des 13. Jh. zu dem des 14. Jh. (Pinder glaubt an einen in Sachsen
+geschulten fraenkischen Kuenstler); der merkwuerdig individuelle Kopf im 18.
+Jh. uebergangen. SSeite: B. Gottfried v. Spitzenberg {~DAGGER~} 1190 auf dem
+Kreuzzug; der Stein, trotz der juengeren Inschrift, gleichzeitig, aeltestes
+Zeugnis der Monumentalplastik in Wuerzburg, -- 3. Pfl. NSeite, neben der
+Kanzel: B. Gottfried Schenk v. Limburg 1455. -- 4. Pfl. OSeite: B. Johann
+v. Brunn 1440; die Gesichtszuege sind individuell, verraten aber nicht
+einen 80jaehrigen Greis. NSeite: B. Rudolf v. Scherenberg 1493 von
+_Riemenschneider_, dessen Stil von seiner besten Seite zeigend. -- 5. Pfl.
+NSeite: B. Lorenz v. Bibra 1519; bei Lebzeiten bestellt; das Beiwerk
+zeigt, wie sich der alternde Meister _Riemenschneider_ mit den
+eindringenden Renss.-Formen auseinandersetzte; vielleicht jedoch unter
+Mitwirkung eines juengeren Gehilfen; die Putten haben auch in den Koepfen
+mit dem bekannten Engeltypus _Riemenschneiders_ nichts gemein; uebrigens
+ist das Verhaeltnis der Figur zur tektonischen Umgebung vorzueglich
+abgewogen und die Verbindung verschiedenfarbiger Steine mit zartem
+Geschmack durchgefuehrt. -- 6. Pfl. NSeite: B. Melchior Zobel zu Gutenberg,
+ermordet 1558, Hauptwerk des vielbeschaeftigten aber unerfreulichen _P.
+Dell d. J._ -- 7. Pfl. NSeite: B. Friedrich v. Wirsberg 1573 von _W.
+Sarder_ aus Eichstaett. OSeite: B. Franz Ludwig v. Ertal 1795. -- 8. Pfl.
+NSeite: B. Julius Echter v. Mespelbrunn 1617 von _M. Kern_; Architektur
+gut, Figur nicht bedeutend. SSeite: Ritter Sebastian Echter, des Bischofs
+Bruder, 1577. OSeite: das umgestuerzte Wappen des letzten Echter {~DAGGER~} 1665. --
+9. Pfl. NSeite: B. Joh. Gottfr. v. Aschhausen {~DAGGER~} 1622. -- Die Form des
+Renss.Epitaphes, Aedikula mit Relief. An der suedl. Sschiffswand eine Reihe
+bronzener Grabplatten, ehemals in der Naehe der entsprechenden Epitaphe zu
+denken. Von ihnen gehoeren der Giesshuette _Peter Vischers_: Dompropst Georg
+v. Giech {~DAGGER~} 1501, Dompropst Albert v. Bibra {~DAGGER~} 1511, B. Lorenz v. Bibra
+{~DAGGER~} 1519, letztere vielleicht nach _Riemenschneiders_ Entwurf in Nuernberg
+gegossen.
+
+_Sonstige Skulpturen_. -- Vom Triumphbogen herabhaengend ueberlebensgrosses
+_Holzkruzifix_ von 1478. -- Auf 3 Pfll. der NSeite verstreut _Maria und die
+h.h. drei Koenige_, interessante, stark bewegte Standbilder aus A.14.Jh.,
+durch moderne Rest, und Bemalung entstellt; aehnliche Pfl. Aufstellung in
+der Lorenz-K. in Nuernberg; trotzdem vielleicht ursp. fuer ein Portal
+gedacht, wie in Freiburg. Zu Beginn des Lhs. _Taufkessel_, Erzguss, bez.
+_Eckart v. Worms_ 1279; die zu dieser Zeit in Sueddeutschland wenig
+gelaeufige Technik erklaert die Roheit der Formen. -- _Kanzel_ von _Mich.
+Kern_ 1609. -- In einer Kap. am WEnde des suedl. Ssch. grosse _Gruppe_ des
+Marientodes, um 1470-80, hervorragend durch Wahrheit und Staerke des
+Ausdrucks; am Eingang in die Kap. ein _Diakon_ mit Lesepult in einem
+zugleich an _Riemenschneider_ und _Backofen_ erinnernden Stil, dann die 2
+_Saeulen_ "Booz" und "Jachim" vom ehemaligen Paradies. -- Die spgot.
+_Standbilder_ an den ersten Pfll. des Lhs, von den Strebepfll. der
+Marienkap., wo sie zu verwittern drohten, hierher geborgen. -- In der
+Vorhalle Madonna um 1420.
+
+_Epitaphe am Aeusseren_. Meist sehr beschaedigt. Historisch interessant
+dasjenige _Tilman Riemenschneiders_, wohl von seinem Sohne _Joerg_.
+
+_Schoenborn-Kap._ am noerdl. Qsch. 1721-36 von _J. B. Neumann_. Kreisrunder
+Kuppelraum mit elliptischen Exedren nach O und W, Eingang N, Hauptaltar S.
+Vier _Grabmaeler_ von Kirchenfuersten aus der Familie Schoenborn. Das Innere,
+als Grabkap. in grauem und schwarzem Marmor, kommt infolge nicht
+gluecklicher Lichtfuehrung nicht nach seinem Werte zur Geltung; das Aeussere
+zeigt _Neumanns_ Formensprache in aller Vollendung.
+
+_Kreuzgang_. NFluegel 1424-28, SFluegel 1428-31, WFluegel nach 1431, OFluegel
+1449-53. Die 3rippige Woelbung, deren mit Wappen geschmueckte Schlusssteine
+im Gr. eine Zickzacklinie bilden, wohl spaeter. Stattliche Abmessungen,
+etwa 35 : 50 m bei 4 m Tiefe der Gaenge. Die im O liegende Sepultur 1461.
+2sch. Halle von 35 : 11 m, an der OWand 8 Kapp., deren Oeffnungen in den
+Pfeilerachsen liegen, eine ]L: 5] Konsequenz der sternfoermigen Teilung des
+Gwb. Das Erdgeschoss diente als Sepultur des Kapitels. Unter den ueberaus
+zahlreichen _Denkmaelern_ im Kreuzgang seien hervorgehoben: Heinrich v.
+Seinsheim {~DAGGER~} 1360, schlanke Ritterfigur in engem Lederpanzer; Paul Fuchs
+{~DAGGER~} 1540 wohl von _Peter_ _Dell_; Martin v. Wiesenthau {~DAGGER~} 1554, bez. _T K_
+(_Thomas Kistner_), Dompropst Markgraf Friedrich v. Brandenburg {~DAGGER~} 1536;
+Oberst Baur v. Eisenberg, bez. _Mich. Kern_ 1623. In der Sepultur
+Bronzeepitaph Alb. Schenk v. Limpurg, bez. _Joerg Straubinger _ (Nuernberg)
+1680.
+
+*S. Burkard.* K. des 751 gegr. Benedikt.-Klst. Neubau 1033, eingreifende
+Rest. 1168, Erweiterung der oestl. Teile 1494-97. -- Kleine flachged.
+Basilika ohne Qsch. An den oestl. Enden der Ssch. quadr. Tuerme, aus deren
+Mauermasse rundbg. Altarnischen ausgespart sind; jetzt durch neue
+Einbauten verdeckt. Der Hauptchor setzte sich zwischen den Tuermen fort und
+schloss voraussetzlich mit rundbg. Apsis. Ausserdem waren WTuerme vorhanden,
+die 1677 abgetragen wurden; damals auch die WEmpore eingebaut. 6 Arkaden
+mit regelmaessigem Stuetzenwechsel. Sll. mit Wuerfelkaptt. und eckblattlosen
+att. Basen. -- Aeusseres ganz schmucklos, der Gesimse beraubt. Interessant
+nur das Portal an der NSeite mit geschlossener Vorhalle; dieselbe hat den
+Eingang im O und eine Altarnische im W, an der NWand 2 gekuppelte grosse
+Lichtoeffnungen. Das Portal (nachtraeglich) durch seitwaerts vorgeblendete
+Saeulengruppen geschmueckt; reiche und originelle tektonische Gliederung bei
+fast voelligem Mangel an Ornament. Die Tuerme quadr. bis zur Firsthoehe des
+Msch., dann ins 8Eck umsetzend; diese Teile 1241 in anmutig ernsten frgot.
+Formen. -- Der spgot. OBau in erheblich groesserem Massstab; das Qsch. so
+breit, dass zwischen Vierung und Fluegeln je eine Stuetze eingeschoben; ursp.
+flachgedeckt; modernes Netzgwb. im Monniersystem. -- _Chorstuele_ 1693 aus
+got. und bar. Teilen zusammengesetzt. -- Im noerdl. Qsch. bmkw. _Opferstock_
+mit Reliefs E. 13. Jh. -- _Votivrelief_ aus dem Leprosenhaus, Kreuzigung
+ca. 1370. -- Grosser _Fluegelaltar_, noch in got. Anordnung, 1589-91; die
+Gemaelde vom Wuerzburger Buerger _Alexander Mueller_ (die von demselben
+ausgefuehrte Wand- und Deckenbemalung zerstoert). -- _Grabsteine_ der Aebte
+Hermann Lesch {~DAGGER~} 1408, Eberhard Lesen {~DAGGER~} 1436, Johann v. Waldenfels {~DAGGER~} 1427.
+-- An der Wand _Gemaelde_ der Grablegung von _Osw. Onghers_ 1676. -- In der
+Pfarrei _Holzmadonna_ von _Riemenschneider_ aus seiner Fruehzeit.
+
+[*Augustiner-Klst.* Gew. 1302. Abgebrochen 1824. Interessante Reste von
+dekorativer Plastik, oberrheinischen Schulzusammenhang bekundend, im
+Museum.]
+
+*Franziskaner-K.* Erste Ordensniederlassung 1221. Die gegenwaertige K. eine
+ursp. flachgedeckte got. Basilika aus 2. H. 13. Jh. Der gewoelbte Chor,
+groesser als der erste, gegen 1289 hinzugefuegt. Veraenderungen unter Bischof
+Julius: Einziehung von Gwbb. (in Netzform) 1611-14, alle 3 Schiffe unter
+ein gemeinschaftliches Dach gebracht, die Fenster (mit Ausnahme derer am
+O- und WSchluss) veraendert. Vom frgot. Bau geblieben: der Gr. (das 3sch.
+Lhs. 35 m l., der 1sch. Chor 22,5 m l), das Mauerwerk und die (6) Arkaden
+des Msch. Sie zeigen die got. Formen in der fuer die Bettelorden
+charakteristischen aeussersten Vereinfachung: gemauerte Rundsll., 8eck.
+Sockel, glatte Kelchkaptt., 4eck. Deckplatten, Bogenleibungen glatt bis
+auf die Abfasung der Ranken, die Oberfenster kreisrund mit Vierpass. --
+Traurige Rest. 1882. -- Der geraeumige Kreuzgang um 1300 bereits in
+reicherer Behandlung. -- Die betraechtliche relative Hoehe der Ssch. schon im
+ursp. Querschnitt. -- Die Valentins-Kap. an der SSeite, eine sehr alte
+Gruendung, von Bischof Julius nachgot. umgebaut. Ueber ihr ein reich
+stuckierter Prunksaal, der vor der Erbauung der Universitaet den
+akademischen Festlichkeiten als Aula diente. -- An der steinernen Mensa des
+Hochaltars Metallplatten mit frgot. _Schmelzarbeit_, meist Tierbilder nach
+dem Physiologus. Auf einem Seitenaltar eine _Pietas_ von _Riemenschneider_
+(?). -- Bmkw. _Messgeraete_ 18. Jh. -- _Grabmaeler_: Bildnisplatte des
+Weihbischofs Georg Antworter {~DAGGER~} 1499, keine von den guten Arbeiten der
+Zeit. Im Schiff die Frau des Schultheissen Zingel {~DAGGER~} 1407. Dann im guten
+Wuerzburger Durchschnittscharakter mehrere Rittergrabsteine: Balthasar v.
+Zingel {~DAGGER~} 1493; Truchsess v. Wetzhausen {~DAGGER~} 1513, Hans v. Grumbach {~DAGGER~} 1529,
+Peter v. Randersacker {~DAGGER~} 1540. Schoenes kleines Kinderepitaph 1582 fuer eine
+Echter v. Mespelbrunn. Grosses prachtvolles Wandgrab des Heinrich Zobel v.
+Giebelstadt {~DAGGER~} 1589 mit Frau und 11 Kindern. Ein aehnliches fuer die Familie
+v. Thuengen 1625 v. _Mich. Kern_. -- Aussen an der K. Oelberg von _Georg
+Riemenschneider_.
+
+*Deutschhaus-K.* (Militaermagazin). Der frueheste got. Bau in Wuerzburg (an
+Stelle einer staufischen curia regia, zu welcher der erhaltene rom. WTurm
+in Beziehung steht), beg. nicht lange vor 1280, die WTeile nach 1296. --
+1sch. Anlage von 7 Jochen mit polyg. Schluss. Am 4. Joch tritt ein Wechsel
+der Formen ein. Der aeltere Teil mit Wimpfen, der juengere mit Oppenheim
+verwandt. Reiche Schlusssteine, Blattmasken und Figuerliches, das letztere
+von sehr guter Hand. Dagegen das Portal (S) ohne Plastik, nur in eleganten
+Architekturformen.
+
+*Dominikaner (Augustiner)-K.* Erste Niederlassung 1228. Der jetzige Bau
+ein Neubau von _Balthasar Neumann_ 1744, bei dem der got. Chor (von 1308)
+beibehalten, nur dekorativ umgestaltet wurde. Das Lhs., eine hochstrebende
+Pfl.Basilika, hat fuer das Bar. ungewoehnliche Proportion; _Neumann_ selbst
+erklaert: "Die Kirche, dass sie so hoch muss werden, obliegiert der schoene
+alte, gut gewoelbte Chor". Es ist moeglich, dass Neumann auch den got. Gr.
+vollstaendig beibehalten hat. Die Dekoration ist einfach; es wird
+hauptsaechlich, und zwar stark, durch die Altaere gewirkt, deren einer auf
+jeden Pfl. des Lhs. Die Skizzen dazu von Neumann selbst. Der
+architektonische Apparat des Barockaltars ist aufgegeben, diese hier
+wollen nur Bilderrahmen sein, allerdings sehr praechtige und umfaengliche.
+Die prunkvollere Dekoration des Moenchschors hinter dem Hochaltar
+nachneumannisch. Gemaelde des Hochaltars von _Treu_ aus Bamberg,
+Deckengemaelde von _G. A. Urlaub_ (Chor) und _Ermeltraut_ (Lhs.).
+
+*S. Gertraud* in der Pleichach. Vor 1133 von Meister _Enzelin_, der spaeter
+am Dom taetig. 1600-1613 voellig umgestaltet.
+
+*Stifts-K. Haug*. Ehemals rom. Sl.Basilika mit WTuermen und
+Dreiapsidenschluss. 1665 wegen der Festung niedergelegt. Tympanon mit
+thronender Muttergottes und den beiden Johannes, nach 1200, jetzt im
+Luitpold-Mus. -- Neubau 1670 bis 1691 von _Antonio Petrini_. Die Anlage
+nach dem Typus des Gesu in Rom; als selbstaendige Elemente treten hinzu die
+starke Ausladung der Qsch.Arme, welche auch das Lhs.System der seitlichen
+Altarnischen fortsetzen, und die Doppeltuerme der Fassade. Die Einzelformen
+schwer und ernst, von starker Ausladung. In allen Nischen maechtige
+Barockaltaere italienischen Gepraeges (Gemaelde _Onghers_). Im uebrigen ist
+der Binnenraum farblos. -- Am meisten weicht von den italienischen
+Vorbildern das Aeussere ab. Es hat Strebepfll. und hohe Daecher, welche die
+Fenster des hohen Kuppelanbaues teilweise ueberschneiden. Immerhin wirkt
+die Kuppel sehr bedeutend. Die Fassade hat durch die seitliche Stellung
+der Tuerme eine maechtige Ausdehnung erlangt. Des rhythmischen Lebens, das
+sonst an Barockfassaden so stark zu sein pflegt, entbehrt sie. Schwere
+Gurtgesimse, einfache Lisenen (nicht antike Ordnungen!) und Statuennischen
+ergeben vielfaeltige, aber monotone Gliederung. -- Praechtige _Kanzel_.
+
+*S. Jakob.* K. des ehem. Schottenklst. Beg. nach 1134, voll. 1146.
+Flachgedeckte Pfl.Basilika ohne Qsch., schliessend mit 3 parallelen
+Apsiden. Auf 31 m L. 10 Ark. Die beiden letzten Ssch. Joche mit stumpf
+graetigen Kreuzgwbb. zwischen breiten Gurten (in urspr. Form nur im suedl.
+Ssch.). Die quadr. Pfll. und alle uebrigen Formen die einfachsten. Die
+rundbg. Friese aehnlich denen des Doms. Die westl. Vorhalle E. 17. Jh.
+abgebrochen. Die OTuerme, von denen der suedl. rom., der noerdl. einfachst
+got. Nach M. 13. Jh. wurde der Chor umgestaltet: ueber der im Unterbau
+beibehaltenen rundbg. Hauptapsis ein hoher polygonaler Chor. -- An den
+Pfeilern Malereien des Augsburgers _Leonhard Beck_ 1504. -- Die K. jetzt
+Militaerspeicher, das Klst. Militaerkrankenhaus.
+
+[*Johanniter-K.* A. 14. Jh., 1815 zerstoert. Die Grabsteine im Muenchener
+Nationalmuseum.]
+
+*Karmeliter-K.* 1662-1669 von _Antonio Petrini_. Der erste italisierende
+Barockbau in Franken. Der Gr. zeigt die typische von den Jesuiten
+ausgebildete Form. Die Haltung derb und schlicht. -- _Altarbilder_ aus der
+Erbauungszeit von den Rubensschuelern _Diepenbeck_ und _de Rul_. -- Im Klst.
+ein _Holzkruzifix_ aus 13. Jh.
+
+*Liebfrauen-Kap.* auf der Feste Marienberg. Der Kernbau wahrscheinlich
+identisch mit der A. 8. Jh. unter Karlmann genannten cappella in honorem
+S. Mariae constructa, also der aelteste kirchliche Steinbau im Frankenland.
+Rotunde Das Erdgeschoss hat 11,67 m im Lichten bei 4,07 m Mauerstaerke; im
+Innern durch 6 Rundnischen und 2 Durchgaenge im W und O gegliedert. Im 12.
+Jh. ein Obergeschoss von nur 0,75 m Wandstaerke, daher in der Aussenansicht
+rueckspringend. Der Bau des 12. Jh. kann nicht gewoelbt gewesen sein; fuer
+den des 8 Jh., der alt christlichen Anlagen durchaus aehnlich sieht, ist
+Woelbung vorauszusetzen. -- Renss.-Portal vom Herstellungsbau nach Brand
+1600. -- Stuckdekoration 1699 ff. -- Bmkw. spgot. _Reliquiar_ bez. 1519.
+
+*Marien-Kap.* auf dem Markt. Nach der Judenverfolgung 1348 zur christl. K.
+eingerichtet: Neubau 1377 ff.; Chor gew. 1392; die Ausschmueckung setzte
+sich bis nach 1470 fort. -- Hallenkirche von 5 Jochen, 1sch. Chor von 4
+Jochen und 5/8 Schluss. Das Innere 1713 barockisiert, 1856 in got. Sinne
+hergestellt. Hallen von extremen Hoehenverhaeltnissen. Noch bezeichnender
+fuer die Zeit das in allem Schmuckreichtum etwas duerr bleibende, in
+schematisch eleganten Formen durchgebildete Aeussere, an dem namentlich die
+Streben ein ungemein glaenzendes dekoratives Beiwerk erhalten haben.
+Eigentuemlich die Art, wie die Dachbalustrade um den WGiebel herumgefuehrt
+ist. Im S, W und N 3 sehr praechtige Portale. -- Der Turm steht noerdl. neben
+der Fassade, mit 3 Pfll. frei; bis zur Gesimshoehe der K. ganz einfach,
+dann noch ein mit Stab- und Masswerkrelief besetztes quadr. Geschoss,
+endlich ein hohes Oktogon; alles in reichsten Formen; diese Teile 1441-60
+von _Eberhard Friedeberger_ aus Frankfurt. (Der durchbrochene Steinhelm
+modern, vorher Bleidach.)
+
+_Skulpturen_. Am WPortal Madonna um 1440. Die Bogenfelder der 3 Portale,
+am noerdl. Verkuendigung, am suedl. Marienkroenung, am westl. Juengstes
+Gericht, das Verkuendigungsrelief ausgezeichnet in der Fuellung der
+Bildflaeche, der leichten Beweglichkeit der Gewaender, der Anmut der Typen.
+Entstehung um 1430-40 (Pinder: 1415-20). -- _Riemenschneiders_ _Adam und
+Eva_ am NPortal, kuenstlerisch von groesster Bedeutung, wurden in juengster
+Zeit entfernt (Histor. Verein) und durch Gewandstatuen ersetzt. Ebenfalls
+von _Riemenschneider_, 1500-1506, die _Statuen_ Christi, des Taeufers und
+der zwoelf Apostel an den Strebepfll., durch moderne Rest. verdorben (die
+beiden Johannes neu, Originale im Dom).
+
+Im Innern: suedl. Ssch. zwei Reliefs um 1400; _Marientod_, feierliche zarte
+Stimmung, feinfuehlig flaches Relief, die Komposition altertuemlich bis auf
+das perspektivisch schraeg gestellte Bett; von anderer Hand und in
+kraeftigerem Pathos die _Kreuzgruppe_, der kniende Donator vielleicht Graf
+Guenther v. Schwarzburg {~DAGGER~} 1410. Am Chorbg. _Dorothea_ und _Margaretha_ von
+_Riemenschneider_, ca. 1510. _Grabsteine_: Martin v. Seinsheim {~DAGGER~} 1434;
+Konrad v. Schaumburg {~DAGGER~} 1499, Werkstatt _Riemenschneiders_; Ritter Schrimpf
+von _Peter Dell d. J._ 1556, Valentin v. Muenster von _demselben_, 1558.
+Buergerliche Grabmaeler in Epitaphform 1566, 1624, 1648.
+
+*S.Michaels-K.* An Stelle einer nicht bedeutenden rom. K. Neubau 1766
+Valentin v. Muenster 1858ff. von _J. P. Geigel_ und _Joh. Fischer_ als
+Ordens-K. der Jesuiten. Das Aeussere nuechtern, das Innere von bedeutender
+Raumwirkung, aber in der Behandlung unsicheren Wollens zwischen barockem
+Grundgefuehl und modernistischem Klassizismus. (Weitaus unerfreulicher als
+die die gleiche Uebergangsstufe hochbedeutend repraesentierende Klst.-K. zu
+Wiblingen bei Ulm). Die Deckengemaelde, reich an theologischen Finesen,
+1770 vom Mainzer Hofmaler _Joseph Appiani_, fortgesetzt vom Wuerzburger
+_Chr. Fesel_. Stuckaturen von _Materno Bossi_, Hochaltar von _Gaertner_
+1798.
+
+*Neubau-K.* s. Universitaet.
+
+*Neumuenster-K.* Erb. unter B. Heinrich (995-1018), vgl. den Stein am Chor
+mit der Inschr. "Henricus me fecit"; schon in rom. Zeit wiederholte
+Bauveraenderungen, ueberliefert fuer die Zeit B. Adalberos (1045-1085),
+ferner Ablaesse 1223-47. Rest. des Innern und westl. Anbau 1711ff. Der
+Barock-Umbau nach derselben Methode, wie am Dom, d. h. der rom. Mauer- und
+Pfeilerkoerper wurde beibehalten, aber im Innern ganz mit Barockformen
+umkleidet, aussen die romanischen belassen. -- Urspr. flachgedeckte Basilika
+mit Doppelchor. Die OKrypta erstreckt sich bis unter die Vierung; ihre
+rom. Wandsll. erhalten; in der westl. Haelfte Wuerfelkaptt. und an den Basen
+primitive Eckblaetter, in der oestl. reiche sprom. Laubkaptt. Die WKrypta
+gaenzlich umgebaut. -- Der im NW stehende Turm duerfte mit dem abgebrochenen
+WChor in Verbindung gestanden haben; schlanker 8Eckbau mit reicher, stark
+bewegter Gliederung, in der Bewegung der Bogenfriese an die OTeile der
+Stifts-K. von Gelnhausen erinnernd; der Stil passt zeitlich zu den Ablaessen
+1223ff. -- Umbau in den 30er Jahren des 18. Jh. Die dabei genannten
+Wuerzburger Namen geben nur die Baufuehrer, der Plan von nicht sicher
+nachzuweisenden auswaertigen Kuenstlern; u. a. _Gabrieli_ in Ansbach zu Rate
+gezogen. Der rom. WChor durch einen Kuppelbau von maechtiger Wirkung
+ersetzt. Die Fassade auf stark bewegtem Grundriss, gut in den Proportionen
+und reich, auch mit Figuren in Schmuck gesetzt, mag die beste der Zeit im
+Frankenlande sein. Sie war besonders geschickt auf einen engen Platz
+(Kuerschnerhof) komponiert. Die neuerliche Freilegung hat ein gutes Teil
+der Wirkung zerstoert. -- Das Innere enthaelt bmkw. aeltere Kunstwerke. Im
+noerdl. Qsch. eine der schoensten _Madonnenstatuen_ von _Riemenschneider_
+bez. 1493, Sandstein, neu bemalt. -- _Grabstein_ des Abtes Joh. Trithemius
+{~DAGGER~} 1516 von _Riemenschneider_. In der WKrypta bmkw. rom. Altarmensa und die
+in Holz geschnitzten _Brustbilder_ der drei Frankenapostel von
+_Riemenschneider_, Reste des Domtabernakels. In der OKrypta merkwuerdiger
+_Crucifixus_ um 1340, _Selbdritt_ bez. 1417. Vier bedeutende _Tafelbilder_
+A. 16. Jh., Schulherkunft nicht festgestellt. [Ein Fluegel des reichen rom.
+Kreuzgangs jetzt im Garten des staedtischen Museums.]
+
+*Wallfahrts-K. auf dem S. Nikolausberge* ("*Kaeppele*") 1747 bis 1750 von
+_B. Neumann_ neben der aelteren Gnadenkap. Grosser, zentraler Kuppelraum mit
+3 elliptischen Apsiden, Eingangshalle und 2 Fassadentuermen. Die innere
+Dekoration z.T. aus nachneumannscher Zeit. -- Die _Deckenfresken_, sehr
+farbig, bez. _M. Guenther_ 1752. -- Eine ausgezeichnete Komposition der
+grosse, den Berg hinanfuehrende Treppenweg; die 14 _Stationsbilder_
+(Sandsteingruppen) von _Joh. Peter_ und _Simon Wagner_ um 1775.
+
+*Peters-K.* Umbau einer ma. K. 1717ff. durch _Greising_ und _Pezzani_
+(beide wohl nur Ausfuehrer der Idee eines Dritten). Der rom. Turm, der got.
+Chor und Mauerteile des Langhauses sollten wiederverwendet werden. Im
+Verhaeltnis zu diesen Schwierigkeiten die Loesung geschickt: weitraeumige
+Hallen-K. mit Emporen in den Abseiten. Hohe 3geschossige Fassade, im
+Mittelstueck flach polygonal vorspringend; der Statuenschmuck
+klassizistisch. Von der inneren Ausstattung hervorzuheben die rok. Kanzel
+von _Ant. Bossi_, in Brillanz und Grazie unuebertroffen.
+
+*S. Stephans-K.* Von der rom. Basilika die Krypta und der untere Teil der
+Tuerme erhalten. Im uebrigen 1789 von _Geigel_ (_Kleinholz_ nur
+Maurermeister) vollstaendig umgestaltet als weitraeumiger, ungeteilter Saal
+ohne Emporen. Die dekorative Ausstattung durch den Bildhauer _Georg
+Winterstein_, eine der besten in dieser Zeit in Deutschland entstandenen,
+gibt die Klaerung der klassizistischen Bewegung, deren erste Regungen an
+der Michaels-K. zu beobachten sind. Die Waende ausschliesslich in Weiss und
+Gold; Gestuehl und Kanzel in natuerlicher Holzfarbe. Stuckierung von
+_Materno Bossi_. Deckengemaelde von _K. Huber_ von Weissensee.
+
+*Schloss Marienberg*. Seit 1250 staendiger Sitz der Bischof-Herzoege. Grosse
+Erweiterungen 1468-1495. Umfassende Neugestaltung, doch mit Benutzung der
+alten Teile (starker runder rom. Bergfried) durch B. Julius nach Braenden
+1572 und 1600. Es wurde tunlichst fuer Regelmaessigkeit des Gr. gesorgt, der
+ein langgestrecktes Viereck darstellt. Einheitliche Fassadenbildung fehlt,
+geschmuecktere Formen nur an einzelnen Zwerchgiebeln, Tuermen und Portalen,
+wovon seither vieles wieder verschwunden. Eine interessante Folge von
+Stiltypen geben die nach den Erbauern benannten Festungstore:
+Scherenbergertor 1482, Echtertor 1606, Neutor 1657, Guttenbergtor 1684.
+
+*Rathaus.* Den aeltesten Teil bildet der "Graf-Eckhardturm". Entstanden aus
+einem rom. Wehrbau (Sitz der Wuerzburger Burggrafen), doch schon im sp. Ma.
+umgebaut. Am oestl. Ende der jetzigen Strassenfront ein breites rom. Tor mit
+spgot. Einbau. Sonst bildete das Erdgeschoss ursp. eine ungegliederte
+Masse. Der Erker und Doppelfenster mit Vorhangbg. M. 16. Jh. Die
+Obergeschosse, der WGiebel und der Turm 1615. Die Uhr 1455 von _Hans
+Klein_ aus Hassfurt. Im Mittelgeschoss ein Saal; eine praechtige Sl. traegt
+ueber 2 Rundbgg. 4 spitzbg. Kreuzgwbb. Die Ausmalung in Teppichmustern und
+mit zahlreichen Wappen der Reichsfuersten, vermutlich 1397 fuer den Besuch
+Koenig Wenzels. -- Das _neue Rathaus_ 1659. Die Komposition der hohen
+Giebelfassade, wie der malerisch gruppierten Treppen und Vorsaele steht
+noch ganz auf dem Boden der deutschen Kunst vor dem grossen Kriege, wenn
+auch mit einem Zusatz schweren Ernstes; Rustikabau fast ohne Ornament.
+
+*Universitaet*. 1582-91 unter B. Julius Echter u. a. Man kann keinen
+bestimmten Baumeister nennen; Kompromiss, bei dem viele mitgesprochen
+haben. Der erste Entwurf war von _Robin_ in Mainz (vgl. Bd. III u. Bd.
+IV.). -- 4 Fluegel von gleicher Hoehe umgeben einen grossen quadr. Hof; der
+suedl. enthaelt die Kirche und hat sein eigenes System; der oestl. und westl.
+entsprechen sich genau. Im Erdgeschoss Pfeilerhallen (von _Petrini_
+geschlossen und als Bibliothekssaal umgebaut) in reicher diamantierter
+Rustika mit dorischem Fries. Die 3 Obergeschosse geben eine verputzte
+Flaeche ohne jede andere Gliederung als durch die breiten Fenster;
+Teilungspfosten; gotisierende Gewaende. In der Mitte unbedeutende
+Zwerchgiebel. Wendeltreppen kommen nicht mehr vor, sondern nur solche mit
+gerade gebrochenem Lauf. Die Einfahrt hat ein voellig got. Netzgwb. Als
+aeussere Schauseite hat die Front nach der Schulstrasse zu gelten; sie
+besitzt 3 Portale, unorganische Vorsatzstuecke in harten antikisierenden
+Formen. Dem Gesamteindruck fehlt das Heitere und Behagliche, das der
+deutschen Renss. des 16. Jh. eigen gewesen war; man ahnt schon den
+strengen und finsteren Geist der Epoche des Religionskrieges. _Die
+Kirche_. In ihr scheint noch am meisten vom Robinschen Plan beibehalten zu
+sein. Einer der wenigen bedeutenden Kirchenbauten der deutschen Renss. In
+Deutschland galt es, mit der protestantischen Predigt in Wettbewerb zu
+treten, daher Aehnlichkeit mit dem Typus der protestantischen
+Schlosskirchen. Die Ausstattung der rundbg. Fenster mit Masswerk (sehr grob)
+ist ein Zugestaendnis an den noch immer fuer vorzugsweise sakral geltenden
+got. Stil. Drei Raenge Galerien begleiten beiderseits ein hohes,
+langgestrecktes Msch. Pfeiler- und Bogenstellungen mit vorgesetzten
+antiken Ordnungen; Kreuzgwbb. Der gross gedachten Anlage sind die
+Einzelformen und die Proportionen nicht ebenbuertig: sie entbehren der
+feineren Belebung. Auch war die Konstruktion fehlerhaft; 1617 stuerzte das
+Hauptgwb. ein und zerstoerte das Juliusdenkmal _Robins_ und die uebrige
+reiche Ausstattung. Wiederherstellung 1696. Der vorspringende WTurm in den
+unteren Teilen vom Juliusbau erhalten, in den oberen von _Petrini_; eine
+bedeutende Kunstleistung; die Loesung wesentlich anders und besser, als an
+den Tuermen, die _Petrini_ vorher an der Hauger K. errichtet hatte; der
+innerlich widerstrebende antike Formenapparat ist der nordischen Turmidee
+merkwuerdig gluecklich dienstbar gemacht.
+
+*Juliusspital*. Von dem 1580 voll. Stiftungsbau des Bischofs Julius hat
+sich nichts erhalten. Brand 1699 und danach voelliger Umbau durch
+_Petrini_; nach neuem Brande 1745 von _Neumann_ instand gesetzt, erweitert
+1791 von _Ickelsheimer_ (Strassenfront).
+
+*Hofspital*. Die K. aus einer got. E. 18. Jh. von _A. S. Fischer_
+klassizistisch umgebaut. Schoenes _Holzrelief_ mit den 14 Nothelfern A. 16.
+Jh. (nicht von _Riemenschneider_). _Grabstein_ des Ritters Christoph von
+Koeln 1564 von _P. Dell d. J._
+
+*Josephsspital* ("Hueberspflege"), gegr. 1794 durch Erweiterung des v.
+Zobelschen Hofs in der Kapuzinergasse. Grosses _Relief_ von _B. H. Nickel_,
+zur Erinnerung an die Stiftung; von ansprechender, entfernt an die
+Tendenzen Schadows erinnernder Natuerlichkeit.
+
+*Buergerspital*. Gegr. 1319 vom reichen Buerger Johann vom Stern (Johannes
+De Ariete). _Madonna_ um 1420. Zwei ausgezeichnete _Bildnisgrabsteine_:
+Johann v. Stern {~DAGGER~} 1329, Ekro v. Stern {~DAGGER~} 1343; man beachte den Stilwechsel
+im Standmotiv. Aussen Sternsches Familienepitaph ca. 1330. -- [Der schoene
+Portalstein im Museum.]
+
+*Klerikalseminar* (frueher Jesuitenkollegium) als Werk _Jos. __ Greisings_
+gesichert, 1716 f. Ernst und tuechtig, der Formengeist in der Mitte
+zwischen der duesteren Schwerfaelligkeit des 17. Jh. und der neuen
+Vornehmheit Neumanns. Die Portalskulpturen von _Jakob v. d. Auwera_ aus
+Mecheln (nur die kroenende Nischenstatue des h. Ignatius nach Aufhebung des
+Ordens durch guten Hirten ergaenzt).
+
+*Rueckermaingebaeude* (frueher Amtshaus des Ritterstifts S. Burkard) 1715-22
+v. _J. Greising_; derselbe knuepft, im Gegensatz zu dem Hauptmeister der
+unmittelbar vorangehenden Zeit, _Ant. Petrini_, an die Traditionen des
+deutschen Fruehbarok an. Im Innern bmkw. Stuckdecken.
+
+*Zuchthaus* in der Burkharderstrasse. Erb. A. 19. Jh. als Kaserne der
+fuerstbischoefl. Leibgarde von _Spaeth_, in kraeftiger und origineller
+Verbindung von Rustika mit dor. Sll.
+
+*Deutschordenskomturei*, mit dem Wappen des Komturs v. Ow 1694, Richtung
+_Petrinis_.
+
+*Residenzschloss*. Erb. 1719-44 (innere Einrichtung fortgesetzt bis in die
+70er Jahre) von den beiden Fuerstbischoefen aus dem durch grossartigen
+Bausinn hervorragenden Geschlecht der Schoenborn (vgl. Pommersfelden,
+Werneck, Wiesentheid, Heusenstamm, Bruchsal, Worms, Mainz, Koblenz,
+Trier). Fuerstbischof Johann Philipp waehlte zum Baumeister den noch jungen
+und erst an einem einzigen Kunstbau (Ebrach 1716) bewaehrten Artillerie-
+und Geniehauptmann _Joh. Balthasar Neumann_ (1687-1753). Nach der Sitte
+der Zeit wurde der Plan von auswaertigen Architekten (_M. v. Welsch_ und
+_L. v. Hildenbrand_), vermittelt durch Joh. Philipps Verwandte, den
+Kurfuersten von Mainz und den Reichsvizekanzler in Wien, begutachtet, ohne
+jedoch ihn irgend nennenswert zu veraendern. Erst als Neumann nach Paris
+geschickt wurde, musste er sich durch den nuechternen Akademiker _Boffrand_
+eine Verschlechtbesserung seines Treppenhauses gefallen lassen; nuetzlicher
+koennten die auf die Zimmereinteilung bezueglichen Ratschlaege _Robert de
+Cottes_ gewesen sein. 1729 ging N. nach Wien, wo _L. v. Hildebrand_
+diesmal groesseren Einfluss gewann; die Gartenfassade bezeugt ihn. -- Das
+Schloss von Wuerzburg ist eines der groessten architektonischen Kunstwerke,
+die Deutschland besitzt, auch in seinem inneren Wesen deutscher, als die
+landlaeufige Meinung annimmt. Der franzoesische Geschmack beeinflusst nur,
+und auch nur teilweise, die Innendekoration. Den italienischen Bar. kannte
+N. nur mittelbar durch die Wiener Schule. Der Stil seines Werkes ist
+wesentlich persoenlich auf Grund der international gewordenen allgemeinen
+Barockueberlieferung. -- Der Grundriss erweitert das herkoemmliche
+Triklinienschema zu einem Gruppenbau. In der Mitte ein 53 m tiefer und 60
+m breiter Ehrenhof (ehemals durch ein prachtvolles Gitter abgeschlossen),
+in den Fluegeln je zwei Binnenhoefe, die gerade Gartenfront 160 m l., die
+Seitenfronten 90 m. Der Aufbau ist 2teilig, da das 2. und 4. Geschoss sich
+als Mezzanine voellig unterordnen. Von Risaliten wird massvoller Gebrauch
+gemacht, auch die Dachlinien sind nicht sehr bewegt, im ganzen sollen die
+Horizontalen herrschen. Die Einzelheiten vorzueglich im Grad des Reliefs
+und in der Praezision der Zeichnung, barocke Ueppigkeit nur in der Kroenung
+des Mittelbaus. Das beruehmte Treppenhaus bietet nur die Haelfte von
+Neumanns ursp. Plan; die symmetrisch dazu gedachte zweite Treppe wurde ihm
+von _Boffrand_ gestrichen; ausgefuehrt waere es weitaus die grossartigste
+Treppenanlage der Welt geworden. -- Die Stuckdekoration ist von N. bis ins
+einzelne vorgezeichnet. Seine erste Manier im rechten Fluegel, voll. 1737,
+das meiste A. 19. Jh. umgeaendert. Im Spiegelsaal und Thronsaal beginnt
+eine gewisse Hinneigung zum franzoesischen Louis XV., staerker wird sie in
+der Salle des gardes. In der 1743 gew. _Kapelle_ verliert _Neumann_ die
+fruehere Klarheit seiner Kunstsprache, eine eigentuemlich "schwuele,
+ueberhitzte" Stimmung tritt ein. Die Gwbb. und ihre Widerspiegelung im Gr.
+geben die Durchschneidung mehrerer Ellipsen. In den juengeren Raeumen
+allmaehliche Wandelung des Stils. Die letzten 1805 ff. durch _N. A. de
+Salins_ umgestalteten verkuenden den Sieg des Neuklassizismus. -- 1750-53
+fuehrten _G. B. Tiepolo_ und sein Sohn _Domenico_ die weltberuehmten
+Deckengemaelde im Treppenhaus und Kaisersaal aus; die uebrigen Maler waren
+durchweg Deutsche. (Das Riesenbild des Treppenhauses, eine Huldigung fuer
+den Fuerstbischof Karl Philipp v. Greifenklau, zu der der ganze Olymp und
+alle vier Weltteile aufgeboten werden; im Kaisersaal Geschichte Friedrich
+Barbarossas, dem das Bistum die Belehnung mit dem Herzogtum Franken
+verdankt.) Kurz vor Tiepolo hatte _Joh. Zick_ die Decke des Gartensaales
+gemalt, 1750. Unter den Bildhauern und Stuckateuren bemerkt man neben den
+Deutschen (der beste war _Balthasar Esterbauer_) mehrere Italiener, die
+Niederlaender _Jakob_ und _Wolfgang v. d. Auwera_, nur einen Franzosen,
+_Cure_. Die unvergleichlich prachtvollen Schmiedearbeiten sind vom Tiroler
+_J. G. Oegg_. Die aeltesten Stuckaturen im Ingelheimer Zimmer von
+_Castelli_ 1724-28. Kaisersaal, Weisser Saal und andere Paradezimmer der
+Ostfront von _Anton Bossi_, das Gruene Zimmer von _Materno Bossi_ 1770,
+ebenso der schon zum Klassizismus uebergehende Fuerstensaal. -- 1765-70 die
+Abrundung des Residenzplatzes durch die Arkaden und den "Gesandtenbau" von
+_J. Geigel_; der korrespondierende "Rosenbachsche Hof" auf der NSeite ist
+aelter (vielleicht von _Greising_). Die dekorative Plastik im Treppenhaus
+und spaeter die im Garten von _J. P. Wagner_.
+
+*Wohnbauten*. Aus Ma. wohl manche Mauerreste, aber keine sich augenfaellig
+machende Formen; gut, wenn auch nicht zahlreich vertreten die Renss. des
+16. und 17. Jh., ganz hervorragend das 18. Jh.
+
+_Adelshoefe der Renss._: Curia Tannenberg am Paradeplatz 1575. Das jetzige
+bischoefl. Palais, frueher Echterscher Hof, A. 17. Jh., gegen Herrengasse 8
+reicher Erker, in der Hauskapelle Alabasteraltar von _Mich. Kern_. Von
+demselben Meister der Kressenhof, jetzt Wittelsbacher Hof, Marktplatz 1.
+Der Sandhof, nach 1595 (jetzt stark veraendert), reizvoll, namentlich die
+Hofarchitektur; die Stuckdecke mit St. Georg nur Teil einer einst
+umfassenden Dekoration [Stuecke im Nat.-Mus. Muenchen]. Ehrmannsches Haus
+Augustinerstr. 1, im Hof Fachwerk mit ausgezeichnet schoenen Schnitzereien
+1547. Ein anderes reiches Fachwerkhaus, in den Schnitzereien stark unter
+Einfluss von Steinformen, das Bachmannsche Haus von 1634, Neubaustr. 2.
+Seebachhof Domerschulgasse 3 mit got. Kapelle. Heidecker Hof ebenda 1 von
+1626. Hof zum Kalb, Ebrachergasse 2. Hotel zum Schwan; Hof zum wilden
+Schweinskopf, Paradeplatz 2; Martinsgasse 1 mit schoenem Eckerker aus dem
+17. Jh.
+
+_Barock_. Seit E. 17. Jh. Von _Petrini_ oder unter seinem Einfluss:
+Marktplatz 2, ao. 1685, Musikschule 1680-90, Pleicherschulhaus 1695. Von
+_Greising_ mehrere Haeuser der Neubaustrasse, no 6, 8, 10, 12 von 1716, no
+14 veraendert 1736, im Innern stattliche Treppen mit geschuetztem Gelaender
+und Stuckdecken. Curia Grossburkstadt 1716 in der Heinestr. 5, daneben 7
+und 9 ao. 1721. Glockengasse 5 ao. 1718.
+
+_Rokoko_. Von _Neumann_ oder unter seinem Einfluss: sein eigenes Haus (Hof
+Oberfrankfurt) in der Franziskanergasse; Haus des Hofkanzlers v. Fuehler,
+Bronnbachergasse 8, anno 1724. Huttenschloesschen 1725, in der
+Sanderglacisstr. wiederaufgerichtet. Hof Marmelstein Domerschulstr. 2 ao.
+1747. Damenstiftshaus (jetzt Stadttheater) 1750. Hotel de Russie.
+Jagdzeughaus Zellerstr. 40. Eine ganze Reihe von Haeusern in der
+Theaterstr. (2, 3, 4, 6, 8, 10) 1738-50. Dagegen hat das Haus zum Falken
+(Marktplatz 9) mit Neumann nichts zu tun; stuckierte Fassadendekoration
+von glaenzender Munterkeit, echt deutsche Fassung des Rokoko.
+
+_Im Uebergang zum Klassizismus_: Domstr. 19. Bahnhofstr. 11.
+
+*Votivstatuen und Reliefs* an Privathaeusern noch in grosser Menge erhalten;
+keine andere Stadt Deutschlands (ausser Mainz) kann sich darin mit Wuerzburg
+messen; gute got. Exemplare Augustinergasse 13, ca. 1390, Eichhornstr. und
+Johanniterstr. ca. 1410; die grosse Masse bar. und rok., die besten von
+juengeren Mitgliedern der Familie _v. d. Auwera_.
+
+*Brunnen* auffallenderweise erst aus 18. Jh. Der groesste der
+_Vierroehren-Br._ 1766 von _Lucas v. d. Auwera_, recht "zopfig". In
+anmutiger Maskereinatuerlichkeit der _Fischer-Brunnen_ am Fischmarkt und
+der _Baecker-Br._ in der Semmelgasse, beide von _Michael Daniel Koehler_
+{~DAGGER~} 1778. _Dreikronen-Br._ 1779. Ceres-Br. um 1790, von _Nickel_.
+
+*Luitpold-Museum* mit wichtigen Resten Wuerzburger Plastik.
+
+*Universitaets-Bibliothek*. Fruehromanische Elfenbeinreliefs,
+Bilderhandschriften, Skizzenbuch _Balthasar Neumanns_.
+
+*Universitaets-Sammlungen*, wichtig fuer fraenkische Plastik und Malerei.
+
+_WURZEN._ K Sachsen AH Grimma.
+
+*"Dom"*. Den aeltesten Teil der langgestreckten Anlage (63 m) bildet im W
+eine sprom. Pfeilerbasilika von 3 spitzbg. Arkaden, urspr. flachgedeckt,
+im ganzen aehnlich der Frauen-K. zu Grimma. Erweiterungen 13., 14., 16.
+Jh., neugot rest. 1817. -- _Steinstatuen_, zum Chorbau von 1513 gehoerig,
+jetzt im Lhs.
+
+*Schloss* 1491.
+
+_WUeSTHEUTERODE._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt.
+
+*Dorf-K.* (kath.) 1804. Gewoelbter Quaderbau, noch ganz in dem
+herkoemmlichen Eichsfelder Bar. Typus.
+
+_WYHRA._ K. Sachsen AH Borna.
+
+*Dorf-K.* Einheitlicher Bau von 1494; die auch fuer das Lhs. (1sch.
+3jochig) beabsichtigten Gewoelbe nur im Chor (eingezogen 2 Joche und 5/8
+Schluss) zur Ausfuehrung gelangt.
+
+
+
+
+_Z_
+
+
+_ZABELSTEIN._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Burgruine* aus 13. Jh., ehedem bedeutend, nach Beschaedigung im
+Bauernkriege 1586 von Bischof Julius erneuert, jetzt nur spaerliche Reste.
+
+_ZAHNA._ Pr. Sachsen Kr. Wittenberg.
+
+*Stadt-K.* Rom. Granitquaderbau, urspr. 3sch., jetzt 1sch. kreuzf. Von den
+urspr. 3 Apsiden 1 erhalten. Am Qsch. Granitportale. Im W rck. Turm, unten
+Granit, oben got. Backstein.
+
+_ZEHISTA._ K. Sachsen AH Pirna.
+
+*Schloss*; erb. im 16. Jh., daher einige Volutengiebel; umgebaut 1736 vom
+Gf. Bruehl.
+
+_ZEIGERHEIM._ Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt.
+
+*Dorf-K.* Beg. rom., Sch. und quadr. Chor, ueber welchem der Turm, wie oft
+ueblich im Gebiete der Saale. Frgot. umgestaltet; Chor verlaengert und beide
+Joche mit spitzbg. Tonnengwbb.; Hauptgesims aus Werkstein, an den Ecken
+des O- und WGiebels zu Ohren verkroepft. Das suedl. Fenster des oestl.
+Chor-Joches erweitert mit Masswerk der Hochgotik. Bmkw. hoelzerne Emporen
+des Sch. 1715. -- Guter _Schnitzaltar_ um 1490, vom Saalfelder "Meister der
+Baldachine". -- _Glocke_ 1499.
+
+_ZEIL._ UFranken BA Hassfurt.
+
+*Stadt-K.* 1713 mit Beibehaltung des got. Chorturmes (nunmehr W). Im Chor
+reiches _Deckengemaelde_ von _J. P. __ Herrlein_ 1761. _Altaere_ um 1730. --
+_Glocke_ 1379, eine zweite A. 14. Jh.
+
+*Golgatha-Kap.* mit grosser Kreuzigungsgruppe unter einem von 4 Sll.
+getragenen Dach, 1623.
+
+*Rathaus* 17. Jh. 2 Steingeschosse, oberstes in Fachwerk.
+
+*Rentamt* (vorher bischoefl. bambergisches Jagdschloss) erb. von Lothar
+Franz v. Schoenborn gegen 1700.
+
+Mehrere gute *Fachwerkhaeuser*. No 126 von 1689 mit besonders reichem
+Schnitzwerk (aehnliches in Koenigsberg i. Fr.).
+
+_ZEILFELD._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.
+
+*Dorf-K.* 1734 im Anschluss an die fuer diese Gegend typische ma. Anlage,
+1sch. Lhs. mit eingezogenem quadr. Chor, darueber Turm. -- _Altarwerk_ A.
+16. Jh.
+
+_ZEILITZHEIM._ UFranken BA Gerolzhofen.
+
+*Pfarr-K.* 16. Jh. mit originaler bemalter Holzdecke.
+
+*Schloss* des spaeten 17. Jh., eine der fruehesten fraenkischen Bauten der
+Familie Schoenborn. 4fluegelig um einen quadr. Hof. Innen einige sehr
+vornehm dekorierte Zimmer.
+
+_ZEITHAYN._ K. Sachsen AH Grossenhain.
+
+*Dorf-K.* 1595, im Chor Tonnengwb. mit Rippennetz. -- Schleinitzsches
+_Wandgrab_ 1698, die gut charakterisierte Bildnisfigur in reicher
+Umrahmung von Marmorsll. _Doppelgrab_ 1620.
+
+_ZEITZ._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Pfarr-K. S. Michael*. Die OWand des Qsch., der Apsidenbogen und der
+Unterbau der 2 WTuerme fruehrom. Fuer das letztere, in Thueringen durch kein
+aelteres Beispiel beglaubigte Motiv ist das Fehlen genauerer Datierung
+besonders zu bedauern. Langhaus, Chor und Stirnwaende des Qsch. fruehgot.
+gegen 1300. Die schmalen Fenster zu je 2 gruppiert. Aus dieser Zeit die
+bmkw. _Wandgemaelde_ des Chors mit Stuckauftrag an Nimbus und Gewandsaeumen.
+Von den einst 12 Kolossalfigg. (2-3 m hoch) sind 7 wiederhergestellt. --
+Spaetgot. Umbau als Hallen-K. nach der Zerstoerung durch die Hussiten 1429.
+Spaetgot. Wandgemaelde, darunter _Totentanz_. Uebermalt mit einem kolossalen
+_S. Christophorus_. Die Gemaeldespuren im Qsch. fruehgot. In der Sakristei
+guter bar. _Oelberg_.
+
+*Schloss-K. S. Peter u. Paul*. (Bis zur Verlegung des Bistums nach Naumburg
+im 11. Jh. Domkirche.) Aeltester Teil die Krypta, erb. 974 ff., erweitert
+nach 1032, die Gwbb. aus 12. Jh. Wichtige Zeugnisse fuer den Stand der
+ottonischen Kunst nahe den damaligen Ostmarken sind die 2 x 4 Saeulen, in
+denen fast verloschene Erinnerungen an die Antike mit muehsamen
+Neubildungen sich mischen; besonders bezeichnend ein nach der Wuerfelform
+tastendes Kapitell, auf dem gleichwohl in flachem Relief aufgerollte
+Akanthusstengel ausgearbeitet sind. -- Von der Basilika des 12. Jh. hat
+sich erhalten die Vierung, ein Teil des QHauses und Teile der WTuerme. --
+1433-44 Umbau als spaetgot. Hallen-K. An den aehnlich wie im Erfurter Dom
+gegliederten Buendelpfll. 13 lebensgrosse _Standbilder_. Rom. _Taufstein_,
+Becken vierpassfoermig, Fuss als attische Basis. An den Waenden ein
+_Kreuzigungsrelief_ in Alabaster aus 16. Jh. und 7 _Grabdenkmaeler_ der
+Bar.Zeit. In der Krypta 13 reiche Zinnsaerge aus der Familie der Herzoege
+von Sachsen-Zeitz. 16 Grabsteine (durch moderne Zementrestauration
+misshandelt) im Kreuzgang.
+
+*Franziskaner-K.* um 1300. Hauptschiff mit 1 Ssch., der gegen 1400
+verlaengerte Chor mit 5/10 Schluss, das Ssch. unten zum Kreuzgang gezogen,
+oben als Empore ausgebildet (vgl. Marienstern). -- In einem Raum des
+ehemaligen Klst. (jetzt Konferenzzimmer des Gymnasiums) bmkw. Spuren von
+_Wandmalerei_ des 15. Jh.
+
+*Nikolai-K.* neu. Aus der alten die _Glocken_ (wahrscheinlich von _F.
+Eisenberg_), ein _Gemaelde_ _Cranachs d. Ae._
+
+*Stephans-K.* An Stelle eines ma. Klst. 1739. Gute Rokoko-Ausstattung.
+
+*Rathaus* 1502-09 von _Sebald Waldstein_ aus Altenburg. Bezeichnend fuer
+die letzte Phase der Spaetgotik. Die Komposition beruht auf der
+Kontrastierung der ganz schlichten, durch unregelmaessige Fensterreihen
+schwach belebten Waende mit der reichen Ausstattung der Giebel (Masswerk aus
+gebrannten Formsteinen) und des mit 5 Erkern besetzten hohen Satteldachs
+(rest. 1909). Ratskeller 1505, grossraeumig, mit 4 Rippengwbb. eingedeckt.
+
+*Schloss.* Die ma. Anlage im 17. Jh. verstaerkt, 8 Rundtuerme, in den
+herzogl. Zimmern Stuckdekoration um 1700, Saal mit Kassettendecke. -- Bmkw.
+*Stadtbefestigung* 14-16. Jh., von ihr 6 Tuerme erhalten.
+
+_ZELL A. M._ bei Wuerzburg UFranken.
+
+*Praemonstratenser-Klst. Oberzell*. Gegr. 1128. Der Bau bald darauf beg.
+Chor und Qsch. A. 17. Jh. neu aufgebaut (1838 z. T. wieder abgetragen). M.
+17. Jh. das rom. Lhs. eingewoelbt, unter Abt Hammerich (1692-1720)
+stuckiert, WFassade bez. 1696. -- Das unter der Bar.Huelle erhaltene rom.
+Lhs. gehoert zu den klarsten und gediegensten Bauschoepfungen aus der Klasse
+der rom. Sll.-Basiliken. Das Lhs. hat 8 Arkaden, die Sll. verjuengt und
+geschwellt, die att. Basen eckblattlos, die Wuerfel-Kaptt. jetzt vom Stuck
+verdeckt. Im WBau ist die doppelgeschossige Vorhalle hinsichtlich der
+urspr. Anlage nicht mehr ganz deutlich. Die Turmhallen hatten Oeffnungen
+(jetzt zugesetzt) gegen die Sschiffe. Das rom. Portal am 1. Joch des suedl.
+Ssch. fuehrte in den ehemaligen Kreuzgang. Die 1696 vorgeblendete
+Sandsteinfassade ist mit jonischen Pilastern 1geschossig gegliedert;
+Statuen von _Maucher_. -- _Stiftergrabmal_ 1604, wohl nach got. Vorbild. --
+_Klostergebaeude_ 1744-60. Keine von den ganz grossen Anlagen, aber in der
+reichen und vornehmen Behandlung ihres Meisters, _Balth. Neumanns_,
+wuerdig. Die Fassade in langgestrecktem Aufbau von 19 Achsen, die linke
+Haelfte (Abteifluegel) nicht ausgefuehrt; im Aufbau Erdgeschoss, Hauptgeschoss,
+Mezzanin in ausgepraegter Kontrastierung; die Endrisalite wenig, das
+mittlere stark herausgehoben. Im Treppenhaus interessiert vor allem die
+Raumloesung; die Dekoration nicht hervorragend. Die Innenraeume
+(Kapitelsaal, Sommer- und Winterrefektorium) einheitlich in Stuck
+dekoriert. Im Erdgeschoss _Deckengemaelde_ von _Franz Asam_ 1758 (dem Sohn
+Cosmas Damians). Rom. Hoftor, aus M. oder 2. H. 12. Jh., durch die
+Seltenheit derartiger Anlagen (vgl. Bd. IV, Remagen) besonders
+interessant. Geteilt in Einfahrt fuer Wagen und kleines Fussgaengerpfoertchen,
+Gewaende und Bgg. reich profiliert; Quadermauer; Abschluss des Torbaues
+durch Rundbogenfries. -- Reich behandelte _rom. Saeulenreste_, wohl vom
+Kreuzgang, an mehreren Stellen des bar. Neubaues wiederverwendet.
+
+*Praemonstratenserinnen-Klst. Unterzell*. Von dem urspr. Doppelklst.
+abgezweigt. Die vom Generalkapitel 1141 verlangte Verlegung in groessere
+Entfernung erst im 13. Jh. ausgefuehrt. 1609-11 Neubau von einem "welschen
+Baumeister". Trotzdem in den von FB. Julius gepflegten gotisierenden
+Formen, 1sch., Sterngwbb., Spitzbgfenster mit Masswerk. Vom alten Bau blieb
+erhalten, in unregelmaessiger Stellung an der SSeite, der 5geschossige rom.
+Turm. Die K. seit der Aufhebung des Klst. 1803 profaniert. --
+_Klausurgebaeude_ renss., aus der Juliuszeit. Saaldekoration um 1720.
+
+_ZELLA-ST.-BLASII._ Sachsen-Gotha LA Ohrdruf.
+
+*Stadt-K.* 1768, verwandt der Michaels-K. in Ohrdruf, s. dort.
+
+_ZELLA a. d. Werra._ Sachsen-Weimar. VB Eisenach.
+
+*Propsteigebaeude*, jetzt Forsthaus, an einer Ecke bez. 1592. Ringmauer.
+
+_ZELLA_ b. Dermbach. Sachsen-Weimar.
+
+*Kirche* der ehemaligen Propstei. 1715-32. Eine der besten Leistungen aus
+der Epoche der von Fulda geleiteten lebhaften Taetigkeit des katholischen
+Kirchenbaues in dieser Gegend. Praechtige Sandsteinfassade auf geschweiftem
+Gr. und mit Kolossalfigg. in Nischen. Die Kreuzgwbb. des 1sch. Raumes von
+Pilastern, im Chor von Stuckmarmorsll. getragen. Wuerdevolle
+_Altarausstattung_. Gutes _Holzrelief_ mit Grablegung Christi um 1500.
+Schoenes _Silbergeraet_ ca. 1780-90. -- _Propsteigebaeude_ 1718. Reich
+dekorierter Festsaal.
+
+_ZELLA._ Pr. Sachsen Kr. Muehlhausen.
+
+Ehem. *Benedikt.-Nonnen-Klst.*, jetzt fuer landwirtschaftliche Zwecke
+umgebaut und schon vorher sehr entstellt. Erkennbar eine ziemlich grosse
+1sch. rom. Anlage.
+
+_ZELLINGEN._ UFranken BA Karlstadt.
+
+*Pfarr-K.* 1785 von _Geigel_. 1sch. Saal mit Muldendecke und eingezogener
+Chorapsis. Die 2reihige Fensteranlage erklaert sich aus der
+Wiederverwendung der Mauern eines Schlossbaues. Das Innere ziemlich reich
+klassizistisch dekoriert von _Materno Bossi_ (vgl. Kirchheim), mehr mit
+dem Pinsel als mit Stuck. Altaere und Kanzel aus grau- und violettem
+Stuckmarmor, auf den Fensterbaenken die Stuckbuesten der Apostel.
+
+*Mariahilf-Kap.* Bmkw. die _Altaere_ von _Peter Wagner_ 1788.
+
+*Rathaus.* A. 17. Jh., einfach. _Markttor_ E. 15. Jh. mit behaebiger
+Bar.Haube.
+
+_ZEUCHFELD._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Im Schiff einzelne sprom. Formen; OTurm und eingezogener rck.
+Chor mit frgot. Dreifenstergruppe.
+
+_ZEUBELRIED._ UFranken BA Ochsenfurt.
+
+*Pfarr-K.* Anlage gleich der Mauritius-K. in Winterhausen. Um 1300. Im
+Detail noch rom. Erinnerungen. -- Bmkw. _Renss. Kanzel_ 1598. Ueber dem
+NPortal _Statue_ des h. Blasius, Holz, M. 14. Jh. _Oelberg_ E. 15. Jh. --
+Gute _Bildstoecke_ 18. Jh.
+
+_ZEUZLEBEN._ UFranken BA Schweinfurt.
+
+*Dorf-K.* von 1753-55, mit guter gleichzeitiger Inneneinrichtung. Turm
+nach 1602.
+
+_ZIEGELHEIM._ K. Sachsen AH Glauchau.
+
+*Dorf-K.* 1507 in trefflicher Architektur der Rochlitzer Schule.
+Ungewoehnlicher Gr.: zwischen dem maechtigen WTurm und dem langgestreckten
+Chor ein kleines querrck. Gemeindehaus. Kunstvolle Sterngwbb. mit reicher
+Durchsteckung der Rippen. -- Stuhlwerk und Emporen um 1642, gut.
+Gleichzeitig die Malerei der Chorgwbb., zwischen den Aposteln das Bildnis
+Luthers.
+
+_ZIEGENHAIN._ RB Cassel Kr. Ziegenhain.
+
+*Schloss.* Grosser Gemengbau um 5eck. Hof, hauptsaechlich spgot.
+
+Ehem. *Landratsamt*, 1659 in noch ma. Weise.
+
+Grosse *Fruchtspeicher* von 1543 und 1577.
+
+*Fachwerkhaeuser* aus 16. und 17. Jh.
+
+_ZIEGENHAIN_ b. Jena Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* beg. 1424 als Wallfahrte-K., hauptsaechlich E. 15. Jh. Langer
+Chor mit 5/8 Schluss, am 1sch. Lhs. im W 3sch. QHaus, jetzt dachlos, Portal
+vom selben Steinmetzen, wie die Portale der Stadt-K. in Jena. -- Reste
+eines spgot. _Schnitzaltars_ und spgot. _Wandmalerei_. Huebsche renss.
+_Weinkanne_ 1610; Rest einer _Kirchenfahne_ aus 2. H. 15. Jh. Bar.
+_Kanzelbau_ auf 4 Palmbaeumen. -- Von den 3 *Burgen* oberhalb Ziegenhain
+jetzt nur ein runder frrom. Bergfried erhalten, der sog. _Fuchsturm_
+(Haube 1909).
+
+_ZIEGENRUeCK._ Pr. Sachsen Kreisstadt.
+
+*Stadt-K.* einfachst spgot. mit Flachdecke.
+
+_ZIERENBERG._ RB Cassel Kr. Wolfhagen.
+
+*Pfarr-K.* 1430. Hallenkirche mit kreisrunden Schaeften, blattlose Kaptt.
+
+*Rathaus.* Fachwerkbau mit reich verzierten Schwellen und ehem. 4
+Ecktuermchen. Ueber einer Tuer Inschr. 1590.
+
+*Fachwerkhaeuser* aus 16. und 17. Jh.
+
+*Ringmauern* z. T. erhalten.
+
+_ZILLBACH._ Sachsen-Weimar B Dermbach.
+
+*Kirche* im Bankettsaal des ehem. Jagdschlosses. Eingangstuer bez. 1595.
+Das neue _Jagdschloss_ 1790.
+
+_ZIPSENDORF._ Pr. Sachsen Kr. Zeitz.
+
+*Dorf-K.* 1407, 1sch. mit 3/8 Chor; Netzgwb. Die ansehnlichste got.
+Dorf-K. des Kreises.
+
+_ZITTAU._ K. Sachsen Amtshauptstadt.
+
+*Johannis-K.* Der spgot. Bau, eine doppeltuermige Hallenkirche, durch Brand
+1757 zerstoert. Neubau beg. 1766 nach Entwurf von _Andr. Huenigen_ (mit
+Beibehaltung des alten NTurms). 3sch. Pfll.Halle, das breite, an beiden
+Enden in den 1/2Kr. uebergefuehrte Msch. mit Muldendecke, die mit Emporen
+durchsetzten Sschiffe flachgedeckt. -- Konstruktionsfehler noetigten im 19.
+Jh. zu einem Umbau, beg. 1834 nach Entwurf von _Schinkel_. Das Mittelstueck
+der Fassade neukomponiert, das Innere mit schmucklosem Detail. --
+Zahlreiche _Denkmaeler_ des 17. und 18. Jh. erhalten; unter ihnen das des
+Prokop Naso {~DAGGER~} 1608, ein Meisterwerk der Renss.Dekoration. Interessantes
+_Hungertuch_, Oelmalerei auf Leinwand, die 6,80 m br., 8,20 m h. Flaeche in
+90 Felder geteilt; wohl vom Franziskanerkonventualen _Vincentius_.
+
+*Petri-Pauli-K.* (Franziskaner). Zusammenfassung von 3 nicht planmaessig
+zusammengehoerenden Bauteilen. 1) Die fruehere Nikolaus-Kap., jetzt
+Sakristei, sp. 13. Jh., zierliches fruehgot. Detail mit rom. Erinnerungen.
+2) Chor gegen 1293. Gestrecktes Rck., gedeckt mit 4 Kreuzgwbb. (in
+Backstein) auf Konsolen. 3) Lhs. 15. Jh., 2sch. Hallenkirche, Pfll. in
+Backsteinformen. -- Innere Einrichtung 1658 ff. Schlichtes Chorgestuehl 15.
+Jh. Trefflicher Altarbau 1668; ebenso die Kanzel. Empore in kraeftigem
+Holzwerk. Am Ssch. die _Noack_sche _Betstube_ mit guter Fassade, 1696. --
+_Denkmaeler_. Aeltestes 1449, Frau und Kind in geritzten Umrissen. Auf dem
+Kirchhof bar. Gruft-Kapp. Mehrere mit vorzueglichen eisernen Gittern. --
+_Klostergebaeude_. Erhalten der got. Kapitelsaal. Bibliotheksaal im WFluegel
+1662.
+
+*Frauen-K.* Der ma. Bau durch Braende 1475 und 1535 zerstoert. Nur der Chor
+mit Qsch. whgest. (Letzte Rest. 1897.) Die Formen im Uebergangsstil, etwa
+1260-80, weisen auf boehmische Beziehungen; wegen der Seltenheit
+vorgotisch. Denkmaeler in der Lausitz besonders beachtenswert. Im Qsch.
+werden die Kreuzarkaden von der Vierung durch je eine Doppelarkade
+abgesondert. Unmittelbar an die Vierung schliesst sich die polyg. (5/8)
+Apsis. Hohe, schmale Rundbg.Fenster. Arkaden und Gwbb.Linien spitzbg.,
+Rippen derb rck., teils auf duennen Diensten mit Knollenkaptt., teils auf
+gestielten Konsolen. Das Aeussere mit Blenden auf aehnlichen Diensten
+zierlich gegliedert. -- Im _Altarbau_ von 1619 eine schoene spgot.
+_Madonna_. _Kanzel_ 1619 von _Michel Greger_. Emporen aus derselben Zeit.
+Die Waende bergen einen reichen Schmuck von hoelzernen _Bar. Epitaphen_. Die
+_steinernen Denkmaeler_ an den Aussenseiten opulent und meist von guter
+Qualitaet. Ein Teil ins Stadtmuseum gebracht.
+
+*Kreuz-K.* beg. 1410. Plan aehnlich der Serviten-K. in Prag. Lhs. quadr.
+mit Mittelpfl., von dem sich ein regelmaessiger Stern entwickelt.
+Eingezogener Chor. Material Sandstein. -- Der _Gekreuzigte_ mit Maria und
+Johannes, gute Schnitzw. aus 2. H. 15. Jh. Ausstattung noch 1651. Das 17.
+und 18. Jh. ausserordentlich freigebig mit Grabdenkmaelern, namentlich von
+den Gruft-Kapp. des Aeusseren sind mehrere geradezu luxurioes, so die
+Moenchsche um 1710, die Schroensche um 1720, die Finksche um 1730.
+
+*Dreifaltigkeits-K.* (Weber-K.) Einfach spgot. um 1440. 1sch. mit 3/8
+Schluss. An Stelle der zerstoerten Gwbb. Flachdecke des 17. Jh. Die
+Grabdenkmaeler wiederum sehr zahlreich.
+
+*Hospital-K.* Kleiner 1sch. Bau des 14. Jh., wiederholt rest. Portal und
+Fenster noch ausgepraegt frgot. Das Innere durch mannigfaltige Einbauten
+recht malerisch.
+
+*Altes Gymnasium* 1571 mit Benutzung von Resten des Johanniterkreuzhofs.
+Denkmal des Gruenders Joh. v. Dornsbach. {~DAGGER~} 1580.
+
+Vom *Rathaus* des 16. Jh. haben sich nur der Turm und die Keller erhalten.
+
+*Marstall*, zugleich Ruestkammer und Schuettboden, bez. 1511. Der maechtige
+Dachraum im 18. Jh. umgebaut.
+
+Von den einst zahlreichen *Brunnen* haben sich die folgenden, durchweg
+plastisch reich durchgebildeten, erhalten: Marsbrunnen 1585,
+Samariterinnenbrunnen 1697, Herkulesbrunnen 1708, Schwanenbrunnen 1710.
+
+*Wohnhaeuser*. (Geschichtliche Marksteine sind die Stadtbraende 1589 und
+1608 und die Beschiessungen 1632 und 1757.) a) _Fr.Renss._ Neustadt 32 und
+34, praechtige Sandsteintore. b) _Sp.Renss._ Markt 3 und 15, Bautzener Str.
+2 und 11. c) _Fr.Bar._ Markt 24 (Amtsgericht) von 1678; Neustadt 23 von
+1681; Markt 4 von 1689, hoch und schmal, reiches Detail, Eindringen
+Dresdener Einfluesse, auch die Rueckfassade zum Johanniskirchhof zu
+beachten, d) _Sp.Bar._ Markt 9 von 1710, 7 Fenster br., guter Aufbau und
+praechtiges Detail; Weberstr. 20 von 1717; Wettinerstr. 21 von 1728; Markt
+16, Bautzener Str. 6 von 1745. e) _Rok._ Lebhafte Bautaetigkeit nach
+Stadtbrand 1757. Markt 13 von 1767.
+
+*Staedtisches Museum*.
+
+_ZOeBLITZ._ K. Sachsen Kr. Marienberg.
+
+*Stadt-K.* 1729 von _J. Ch. Simon_, sehr einfach.
+
+_ZORBAU._ Pr. Sachsen AH Querfurt.
+
+*Dorf-K.* Rom. OTurm, der frgot. Rechteckchor Ersatz fuer die rom. Apsis;
+alles sehr entstellt.
+
+_ZOeRBIG._ Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld.
+
+*Stadt-K.* ursp. rom. Anlage, nach spgot. und neuester Rest. ohne
+Interesse.
+
+_ZOeSCHAU._ K. Sachsen AH Oschatz.
+
+*Dorf-K.* Wenig veraenderter rom. Bau. Das kurz rck. Lhs. flachgedeckt, der
+eingezogene quadr. Chor mit Haengekuppel zwischen maechtigen Gurtbgg.,
+darueber der Turm (in jetziger Gestalt 17. Jh.), die Apsis aus der
+Halbkugel gewoelbt, die Fenstergewaende z. T. alt. -- Granitener rom.
+_Taufstein_ im Gutspark. Spgot. _Sakramentsnische_. Guter _Fluegelaltar_ um
+1520, besonders die Relieffig. des Schreins, S. Nikolaus, von
+sorgfaeltigster Ausbildung.
+
+_ZSCHAITZ._ K. Sachsen AH Doebeln.
+
+*Dorf-K.* Turm 1515, Schiff 1717. Rck. mit gestutzten Ecken. -- Stattlicher
+_Altarbau_ mit Gemaelden 1655, _Kanzel_ 1656.
+
+_ZSCHEILA._ K. Sachsen AH Meissen.
+
+*Dorf-K.* Quadr. Gemeindehaus mit eingezogenem quadr. Chor, kreuzgewoelbt,
+M. 13. Jh., 1512 Erweiterung nach W.
+
+_ZSCHEIPLITZ._ Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
+
+Ehem. *Klst.K.*, rom. Anlage mit OTurm und Apsis nach dem Typus einer
+Dorf-K., nur durch die groessere Laenge des Schiffs ausgezeichnet.
+
+_ZSCHEPPLIN._ Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.
+
+*Dorf-K.* spgot. Backsteinbau. -- Frrenss. _Taufstein_ mit figuerl. Reliefs.
+Mehrere _Epitaphe_ des 17. Jh., fuer dieses Gebiet von guter Qualitaet.
+
+_ZSCHOPAU._ K. Sachsen AH Floeha.
+
+*Martins-K.* E. 15. Jh., oft erneuert.
+
+*Burg* alter Gruendung. Umbau 1545 durch Kurfuerst Moritz; aus Ma. der
+starke runde Bergfried.
+
+_ZWAeTZEN_ b. Jena. Sachsen-Weimar VB Apolda.
+
+*Dorf-K.* Chor und Turm (1513) got., Lhs. rom. mit schmalen
+Schlitzfenstern und rom. Bohlentuer mit altem Beschlaege. _Schnitzaltar_
+1517, guter thueringischer Durchschnitt. _Grabsteine_ von
+Deutschordensrittern, deren Embleme auch am _Kanzelbau_ (Zopf). -- Die
+Komtureigebaeude gaenzlich verbaut.
+
+_ZWETHAU._ Pr. Sachsen Kr. Torgau.
+
+*Dorf-K.* renss. Seitwaerts in 8 m Abstand rom. Turm mit gekuppelten
+Schalloeffnungen.
+
+_ZWICKAU._ K. Sachsen Kreishauptstadt.
+
+*Marien-K.* Erster Bau gew. 1118, zweiter beg. 1328, dritter 1465-1506.
+Infolge dieser verwickelten Baugeschichte zeigt der Gr. viele
+Unregelmaessigkeiten. Die aeltesten Teile im WBau. Querschifflose
+Hallenkirche aehnlich Annaberg, Schneeberg usw. Nur deutet der zuerst
+begonnene Chor auf die ursp. Absicht, die Ssch. schmaeler zu halten; er
+schliesst mit 5 Seiten des 16Ecks. Lichte Masse 59,5 m l., 31 m br., 17 m h.
+Die aeussere Erscheinung reich, im Gegensatz zu der sonstigen Tendenz der
+Erzgebirgsschule; die Strebepfll. kraeftig vortretend; sie selbst sowohl
+als die zwischen ihnen liegenden Wandflaechen in glaenzender, wenn auch
+einigermassen einfoermig wirkender Weise mit blindem Stab- und Masswerk,
+durchflochtenen Kielboegen usw. ueberkleidet. Unter dem Dachgesims taucht
+der Rundbogenfries wieder auf, in charakteristischer Umbildung des rom.
+Motivs; an Baldachinen, Giebeln usw. nimmt das Masswerk oefters
+naturalistische Astformen an (vgl. Schloss-K. in Chemnitz). -- Die Kirche
+nimmt durch die wenig versehrte Fuelle ihrer Ausstattung eine bevorzugte
+Stellung ein. Grosses _Altarwerk_ von _Michael Wolgemut_ aus Nuernberg 1479;
+4 bewegl. und 2 feste Fluegel; 7 m l., 2,50 m h. Der Schrein und die
+Innenfluegel geben Maria und 8 weibliche Heilige in Schnitzwerk; alles
+uebrige ist gemalt; die erste Wandelung zeigt Verkuendigung, Geburt,
+Anbetung und h. Sippe, die zweite Wandelung Oelberg, Geisselung.
+Kreuztragung, Kreuzigung. -- _Taufstein_, Kelchform in bluehender FrRenss.
+1536, vielleicht von _Hans Speck_. -- Sicher von diesem die _Kanzel_, z. T.
+in farbiger Terrakotta, schmuckreiche Treppe mit Tuer; Schalldeckel 1651. --
+Reste von _Chorstuehlen_ mit Laubwerk, Getier und Fratzen, E. 15. Jh.
+Prunkvoller _Ratsstuhl_ von 1617. _Kalandstuebchen_ in der suedwestl.
+Turmempore mit prachtvollem Ofen aus emaillierten Kacheln um 1540. Bemalte
+Orgeltuerfluegel 1627. -- _Heiliges Grab_, bez. 1507; aus Lindenholz
+geschnitzter freistehender Schrein mit hohem turmartigem Aufbau; das
+figuerl. Element tritt gegen das architektonische zurueck. -- _Freigruppe_
+der Maria mit dem Leichnam des Herrn A. 16. Jh.; Lindenholz, noch in der
+feinen alten Bemalung; nicht manierfrei, aber edel und tief gedacht; unter
+den deutschen Bildhauerarbeiten dieser Epoche verdient dies anonyme
+(neuerdings von Flechsig dem Zwickauer _Peter Bauer_ zugeschriebene) Werk
+einen hohen Rang. -- _Grabsteine_ und besonders _Gedenktafeln_ in sehr
+grosser Zahl. Messingplatten: ikonisch Martin Roemer 1560, die meisten
+heraldisch. Freigrab nebst Epitaph fuer Karl v. Bose 1637. Von den ueber den
+Emporen haengenden Epitaphen die bmkw.: Joh. Seling 1591, der Rahmen in der
+Art des _Schreckenfuchs_; Joh. Zochendorf 1662, farbiges, plastisches
+Kniebild; Obristwachtmeister v. Heldreich {~DAGGER~} 1674, lebendgrosse, lebendig
+behandelte Holzfig.; Buergermeister Muehlpfort {~DAGGER~} 1534; unbekannte
+Stifterfamilie 1559 bez. _W. K._ (_Wolf Kirchner_?). -- Unter den
+_Altargeraeten_ Meisterwerke der spgot. und renss. Silberschmiedekunst.
+Abendmahlskanne vom Zwickauer Meister _M W_ 1622, Hostienbuechse _C W_
+1661.
+
+*Katharinen-K.* gegr. nach 1212, in verschiedenen got. Epochen umgebaut,
+zuletzt 1571. Der gestreckte, platt geschl. Chor und die Sakristei aus 14.
+Jh. Das Gemeindehaus durch Hinzufuegung von Ssch. in Hallenkirche
+umgewandelt. Das schmuckreiche Aeussere durch Rest, des 19. Jh.
+entcharakterisiert. -- _Altarwerk_, ganz gemalt, A. 16. Jh. (von Hans v.
+Kulmbach?), 2 feste und 2 bewegliche Fluegel. -- _Kanzel_ von _Hans Speck_.
+
+*Rathaus* 15. und 16. Jh., im 19. Jh. entstellt. Interessante
+_Glasgemaelde_ bez. _C. R._ 1581. _Silberschatz_.
+
+*Gewandhaus* 1522; der noerdl. Backsteingiebel zeigt die got. Formen in
+einer fuer diese Zeit und Gegend bezeichnenden Degeneration.
+
+*Schloss Osterstein*, fuer Kurfuerst August ausgebaut von _Hans Irmisch_
+1565-85; sehr entstellt.
+
+_ZWOeNITZ._ K. Sachsen AH Chemnitz.
+
+*Stadt-K.* 1sch., erneuert nach Brand 1687. Das hoelzerne Gwb. durch
+Laubrippen belebt, auch die ganze bar. Ausstattung aus Holz, gut erhalten,
+die Emporentraeger in Gestalt von Palmbaeumen.
+
+[Blank Page]
+
+
+
+
+
+_ORTSVERZEICHNIS_
+_ GEORDNET NACH STAATEN UND VERWALTUNGSBEZIRKEN._
+
+
+
+
+_Koenigreich Sachsen._
+
+
+
+_Kreishauptmannschaft Bautzen._
+
+
+*Bautzen.* Baruth. Bischofswerda. Burkau. Frankental. Gaussig. Goeda.
+Groeditz. Grosshartau. Guttau. Kleinbautzen. Klix. Koenigswartha. Malschwitz.
+Miekel. Neschwitz. Niedergurig. Oberneukirch. Pannewitz. Radibor.
+Rammenau. Schirgiswalde. Schmochtitz. Uhyst.
+
+*Kamenz.* Bischheim. Brauna. Elstra. Glauschnitz. Grossroehrsdorf.
+Hoeckendorf. Koenigsbrueck. Krakau. Marienstern. Nebelschitz. Obergersdorf.
+Oberlichtenau. Ossling. Prietitz. Pulsnitz. Ralbitz. Roehrsdorf. Rosental.
+Schwepnitz.
+
+*Loebau.* Bernstadt. Bertelsdorf. Berzdorf. Cunewalde. Ebersbach. Eibau.
+Friedersdorf. Glossen. Grosshennersdorf. Herrnhut. Herwigsdorf. Hochkirch.
+Kittlitz. Kottmarsdorf. Lauske. Lawalde. Neugersdorf. Neusalza.
+Niederruppersdorf. Nostitz. Obercunnersdorf. Oberoderwitz. Ruppersdorf.
+Schoenau. Spremberg. Taubenheim. Weissenberg.
+
+*Zittau.* Althoernitz. Bertsdorf. Giessmannsdorf. Grossschoenau. Grunau.
+Hainewalde. Herwigsdorf. Hirschfelde. Neuhoernitz. Joachimstein.
+Karlsfried. Koenigshain. Leuba. Lueckendorf. Mariental. Niederoderwitz.
+Oberseifersdorf. Ostritz. Oybin. Radmeritz. Reibersdorf. Reichenau.
+Seifhennersdorf. Seitendorf. Spitzkunnersdorf. Waehrsdorf. Wittgendorf.
+
+
+
+_Kreishauptmannschaft Dresden._
+
+
+*Dippoldiswalde.* Baerenstein. Bieberstein. Frauenstein. Geising.
+Glashuette. Hennersdorf. Hoeckendorf. Lauenstein. Lungwitz.
+Niederpretzschendorf. Possendorf. Reichardsgrimma. Ruppendorf.
+Schmiedeberg. Seebach. Seifersdorf.
+
+*Dresden-Altstadt.* Briessnitz. Doehlen. Foerdergersdorf. Grillenburg.
+Klingenberg. Leubnitz. Lockwitz. Mohorn. Noethnitz. Oberpesterwitz. Plauen.
+Raecknitz. Somsdorf. Tharandt.
+
+*Dresden-Neustadt.* Grosseckmannsdorf. Hermsdorf. Hosterwitz. Kaditz.
+Kleinwolmsdorf. Koetzschenbroda. Lausa. Leuben. Lomnitz. Loschwitz.
+Moritzburg. Niederloessnitz. Oberloessnitz. Pillnitz. Radeberg. Reichenberg.
+Schoenfeld. Seifersdorf. Uebigau. Wachau. Wallroda.
+
+*Freiberg.* Kleinschirma. Langhennersdorf. Oberbobritzsch. Pfaffroda.
+Purschenstein. Sayda. Weissenborn.
+
+*Grossenhain.* Blochwitz. Frauenhayn. Grossdittmannsdorf. Koselitz.
+Lauterbach. Ponickau. Riesa. Roederau. Schoenfeld. Seusslitz. Zeithayn.
+
+*Meissen.* Altzelle. Boritz. Burkhartswalde. Constappel. Coswig. Grumbach.
+Heiligenkreuz. Heinitz. Hirschfeld. Lommatzsch. Miltitz. Naustadt.
+Neukirchen. Nossen. Oberreinsberg. Scharffenberg. Schleinitz. Sornitz.
+Tanneberg. Taubenheim. Weistropp. Wilsdruff. Zscheila.
+
+*Pirna.* Altstadt. Borna. Borthen. Dittersbach. Dohna. Eschdorf.
+Friedrichswalde. Gamig. Gottleuba. Grosssedlitz. Hohnstein. Koenigstein.
+Langburkersdorf. Liebstadt. Lohmen. Maxen. Neustadt. Ottendorf. Polenz.
+Reinhardtsdorf. Roehrsdorf. Rottwerndorf. Schandau. Sebnitz. Sedlitz.
+Stolpen. Struppen. Uelbersdorf. Weesenstein. Zehista.
+
+
+
+_Kreishauptmannschaft Leipzig._
+
+
+*Borna.* Auligk. Dittmannsdorf. Elstertrebnitz. Eschefeld. Frohburg.
+Geithain. Gnandstein. Greifenhain. Groitzsch. Kohren. Lausigk. Moelbis.
+Nenkersdorf. Niedergraefenhain. Ossa. Pegau. Priessnitz. Roda. Roetha.
+Steinbach. Syhra. Trautzschen. Wickershain. Wiederau. Wybra.
+
+*Doebeln.* Altenhof. Beerwalde. Buch. Gersdorf. Gleisberg. Grossweitzschen.
+Gruenlichtenberg. Hainichen. Knobelsdorf. Kriebstein. Leisnig. Marbach.
+Nauhain. Noschkowitz. Otzdorf. Rosswein. Schoenerstadt. Schweta. Tragnitz.
+Waldheim. Zschaitz.
+
+*Grimma.* Altenbach. Ammelshain. Belgershain. Bernbruch. Brandis.
+Burkhartshain. Cannewitz. Colditz. Doeben. Dornreichenbach. Erdmannswalde.
+Falkenhain. Fremdiswalde. Glasten. Grethen. Grubnitz. Klinga. Koessern.
+Kunitzsch. Machern. Mueglenz. Mutzschen. Nischwitz. Otterwisch. Pommssen.
+Schwarzbach. Thallwitz. Threna. Trebsen. Wasewitz. Wurzen.
+
+*Leipzig.* Baalsdorf. Croebern. Engelsdorf. Gautzsch. Grosszschocher.
+Gundorf. Knauthain. Knautnaundorf. Lindenthal. Markranstaedt. Podelwitz.
+Stoermtal. Taucha. Thekla. Wahren.
+
+*Oschatz.* Ablass. Altmuegeln. Altoschatz. Blosswitz. Borna. Bornitz.
+Calbitz. Canitz. Cavertitz. Dahlen. Hof. Hubertusburg. Jahna. Jakobstal.
+Koetitz. Kreinitz. Laas. Lampertswalde. Leuben. Liptitz. Lonnewitz.
+Lorenzkirch. Luppa. Merkwitz. Muegeln. Naundorf. Ochsensaal. Schmorkau.
+Schrebitz. Schweta. Stauchitz. Stoesitz. Strehla. Zoeschau.
+
+*Rochlitz.* Burgstaedt. Erlau. Geputzig. Goehren. Graefenhain, Ober-.
+Kaufungen. Koenigsfeld. Langenleuba. Markersdorf. Mittweida. Neusorge.
+Niedersteinbach. Penig. Ratendorf. Rochsburg. Seelitz. Wechselburg.
+Wiederau. Wolkenburg.
+
+
+
+_Kreishauptmannschaft Zwickau._
+
+
+*Annaberg.* Buchholz. Ehrenfriedersdorf. Elterlein. Gelenau. Joehstadt.
+Rauenstein. Scheibenberg. Schlettau. Tannenberg.
+
+*Auerbach.* Klingenthal. Rodewisch. Waldkirchen.
+
+*Chemnitz.* Altchemnitz. Braeunsdorf. Einsiedel. Gloesa. Lugau.
+Niederfrohna. Niederrabenstein. Roehrsdorf. Stollberg. Zwoenitz.
+
+*Floeha*. Auerswalde. Augustusburg. Ebersdorf. Frankenberg. Lichtenau.
+Lichtenwalde. Niederlichtenau. Oederau. Sachsenburg. Zschopau.
+
+*Glauchau.* Hohenstein. Lichtenstein. Meerane. Remse. Thurm. Waldenburg.
+Ziegelheim.
+
+*Marienberg.* Forchheim. Gross-Olbersdorf. Lauterbach. Olbernhau.
+Scharfenstein. Wolkenstein. Zoeblitz.
+
+*Oelsnitz.* Elster. Schoenberg. Voigtsberg.
+
+*Plauen.* Geilsdorf. Kauschwitz. Kuerbitz. Mylau. Netzschkau. Neumark.
+Poehl. Reichenbach. Rodersdorf. Strassberg. Theuma. Thierbach. Thossen.
+
+*Schwarzenberg.* Carlsfeld. Gruenhain. Kloesterlein-Zelle. Loessnitz.
+Neustaedtel. Schneeberg.
+
+*Zwickau.* Altschoenfels. Blankenhain. Crimmitschau. Haertensdorf.
+Hartenstein, Hirschfeld. Koenigswalde. Langenhessen. Langenreinsdorf.
+Neuschoenfels. Niebra. Niederplanitz. Obergruenberg. Ruppertsgruen.
+Schoenfels. Stein. Weissenborn. Werdau.
+
+
+
+
+_Grossherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach._
+
+
+*Apolda.* _AG Allstedt_: Kalbbrieth. Oldisleben. Wolferstedt. _Apolda_:
+Hainichen. Nauendorf. Niederrossla. Niedertrebra. Osmannstedt. Sulza.
+Utenbach. _Buttstedt_: Grossneuhausen. Gutmannshausen. Hardisleben.
+Mannstedt. Teutleben. _Jena_: Altengoenna. Ammerbach. Beutnitz. Buergel.
+Dornburg. Dothen. Frauenpriessnitz. Goeschwitz. Grossloebichau.
+Grossschwabhausen. Hohlstedt. Kleinschwabhausen. Kunitz. Lehesten. Leutra.
+Lichtenhain. Lobeda. Loebstedt. Maua. Nennsdorf. Neuengoenna. Porstendorf.
+Rodigast. Rothenstein. Steudnitz. Talbuergel. Tautenburg. Unterwoellnitz.
+Wenigenjena. Ziegenhain. Zwaetzen.
+
+*Dermbach.* Bremen. _Geisa_: Bermbach. Borsch. Buttlar. Geismar.
+Kranlucken. Motzlar. Schleid. _Kaltennordheim_: Brunnhardtshausen.
+Diedorf. Empfertshausen. Erbenbausen. Helmershausen. Kaltensundheim.
+Kaltenwestheim. Unterweid. Zella. Zillbach. _Ostheim_: Lichtenburg.
+Sondheim. Stetten. _Vacha_: Dorndorf. Kieselbach. Krayenburg. Tiefenort.
+Voelkershausen.
+
+*Eisenach.* Bischofsroda. Burkhardsroda. Farnroda. Krauthausen. Kreuzburg.
+Marksuhl. Mihla. Wartburg. Wilhelmstal. Zella a. d. Werra. _Gerstungen_:
+Berka. Brandenburg. Dankmarshausen. Dippach. Frauensee. Grossensee. Herda.
+Lauchroeden. Sallmannshausen. Untersuhl. _Stadtlengsfeld_: Lengsfeld.
+Weilar.
+
+*Neustadt a. d. Orla.* _Auma_: Braunsdorf. Schoenborn. Traun. _Neustadt_:
+Arnshaugk. Daumitsch. Dreitzsch. Keila. Lausnitz. Neunhofen. Nieder- u.
+Oberoppurg. _Weida_: Friessnitz. Mildenfurt. Muenchenbernsdorf. Schueptitz.
+Veitsberg.
+
+*Weimar.* _Blankenhain_: Berka. Heilsberg. Magdala. Saalborn.
+Thangelstedt. Tonndorf. (_Grossrudestedt_:) Eckstedt. Noeda. _Ilmenau_.
+_Vieselbach_: Grossmoelsen. Kerspleben. Ollendorf. Udestedt. _Weimar_:
+Belvedere. Ehringsdorf. Ettersburg. Heichelheim. Kapellendorf. Liebstedt.
+Mellingen. Oberweimar. Sachsenhausen. Tiefurt. Umpferstedt.
+
+
+
+
+_Herzogtum Sachsen-Altenburg._
+
+
+*Altenburg.* Breitenhain. Flemmingen. Langenleuba. Romschuetz. Russdorf.
+Treben. Windischleuba. _Meuselwitz_. (_Ronneburg_:) Grossstechau. Kauern.
+Korbussen. Loebichau. Mueckern. Posterstein. _Schmoelln_: Goessnitz. Ponitz.
+
+*Roda.* _Eisenberg_: Klosterlausnitz. _Kahla_: Altenberge. Bibra.
+Dienstaedt. Grosskroeblitz. Gumperda. Hummelshain. Meckfeld. Neusitz.
+Oberhasel. Orlamuende. Reinstaedt. Schweinitz. Wiederkunft. Froehliche.
+_Roda_: Drackendorf. Kleinebersdorf. Lippersdorf. Ottendorf.
+
+
+
+
+_Herzogtum Sachsen-Meiningen._
+
+
+*Hildburghausen.* _Eisfeld_: Bruenn. Crock. Sachsendorf. Stelzen.
+Unterneubrunn. _Heldburg_: Gellershausen. Gompertshausen. Hellingen.
+Rieth. Schlechtsart. Ummerstadt. Westhausen. _Hildburghausen_:
+Adelshausen. Bedheim. Ebenhards. Hessberg. Klosterveilsdorf. Michaelisberg.
+Roth. Streufdorf. Zeilfeld. _Roemhild_: Behrungen. Haina. Milz. Westenfeld.
+Wolfmannshausen. _Themar_: Dingsleben. Henfstedt. Marisfeld. Reurieth.
+Trostadt.
+
+*Meiningen.* Amalienruhe. Belrieth. Bettenhausen. Bibra. Einhausen.
+Elisabethenburg. Ellingshausen. Fasanerie. Feldeck. Grimmental. Habesburg,
+Helba. Henneberg. Hermannsfeld. Herpf. Hutsberg. Juechsen. Landeswehr.
+Landsberg. Leutersdorf. Melkers. Neubrunn. Nordheim. Obermassfeld.
+Queienfeld. Schwickershausen. Stedtlingen. Stepfershausen. Suelzfeld.
+Untermassfeld. Vachdorf. Walldorf. _Salzungen_: Allendorf. Altenstein.
+Dietlas. Feldeck. Frankenberg. Frankenstein. Frauenbreitungen. Helmers.
+Leimbach. Liebenstein. Moehra. Oberellen. Schweina. Wildprechtsroda.
+Witzelroda. _Wasungen_: Huempfershausen. Kaltenlengsfeld. Maienluft.
+Metzels. Oepfershausen. Rossdorf. Schwallungen. Schwarzbach. Sinnershausen.
+
+*Saalfeld.* _Camburg_: Kleingestewitz. Leislau. Muenchengosserstaedt.
+Schmiedehausen. Utenbach. Vierzehnheiligen. _Graefental_: Lichtentanne.
+Probstzella. _Kranichfeld_: Achelstaedt. _Saalfeld_: Aue am Berg. Gorndorf.
+Graba. Grosskochberg. Treppendorf. Unterwellenborn. Weischitz. Poessneck.
+
+*Sonneberg.* _Schalkau_: Effelder. Meschenbach. Rauenstein. _Sonneberg_:
+Gefell. Mupperg. Neuhaus. Oberlind.
+
+
+
+
+_Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha._
+
+
+*Coburg.* Ahorn. Callenberg. Grossheirath. Grub am Forst. Hohenstein.
+Moggenbrunn. Neuhof. Neuses. Niederfuellbach. Rosenau. Rossach. Schermeck.
+Seidmannsdorf. Unterlauter. Untersiemau. Watzendorf. Weissenbrunn.
+_Koenigsberg i. Fr._: Altershausen. (_Neustadt_:) Einberg. Fechheim.
+Moenchroeden. Oesslau. _Rodach_: Breitenau. Elsa. Gauerstadt. Grosswalbur.
+Meeder. Ottowind. Rossfeld. _Sonnefeld_: Gestungshausen. Hassenberg.
+
+*Gotha.* Apfelstedt. Guenthersleben. Haarhausen. Ichtershausen.
+Ingersleben. Molschleben. Molsdorf. Pferdingsleben. Stedten.
+Suelzenbruecken. Wachsenburg. Warza. _Graefentonna_ (Tonna): Grossfahner.
+Herbsleben. Volkenrode.
+
+*Ohrdruf.* _Liebenstein_: Elgersburg, Gera. Graefenroda. _Ohrdruf_:
+Crawinkel. Georgental. Hohenkirchen. Zella.
+
+*Waltershausen.* _Tenneberg_: Cabarz. Friedrichroda. Hoerselgau.
+Reinhardtsbrunn. _Thal_: Ruhla. _Wangenheim_: Ettenhausen.
+Friedrichswerth. Grossenbehringen. Hastrungsfeld. Sonneborn.
+
+
+
+
+_Fuerstentum Schwarzburg-Rudolstadt._
+
+
+*Frankenhausen.* Goellingen. Ichstedt. Kyffhaeuser. Rathsfeld. Rothenburg.
+Seega. Thalleben.
+
+*Rudolstadt.* (_Koenigsee_:) Allendorf. Meuselbach. Oberrottenbach.
+Unterweissbach. _Leutenberg_: Bucha. Burglemnitz. Eyba. _Rudolstadt_:
+Blankenburg. Greifenstein. Kirchhasel. Oberwirrbach. Schaala. Schwarzburg.
+Teichweiden. Zeigerheim. _Stadtilm_: Buecheloh. Griesheim. Paulinzelle.
+
+
+
+
+_Fuerstentum Schwarzburg-Sondershausen._
+
+
+*Arnstadt.* Alkersleben. Dornheim. Espenfeld. Oberndorf. Plaue. Witzleben.
+
+*Sondershausen.* _Ebeleben_: Allmenhausen. Keula. Gehren: Grossbreitenbach.
+Langewiesen. _Sondershausen_: Bendeleben. Grossfurra. Jechaburg.
+
+
+
+
+_Fuerstentum Reuss aeltere Linie._
+
+
+*Greitz.* _Burgk_: Friesau. Pahnstangen. Roeppisch. _Greiz_: Fraureuth.
+Gottesgruen. Hermannsgruen.
+
+
+
+
+_Fuerstentum Reuss juengere Linie._
+
+
+*Gera.* Geissen. Koestritz. Kulm. Lusan. Tinz. Untermhaus. _Hohenleuben_:
+Reichenfels.
+
+*Schleiz.* _Hirschberg_. _Lobenstein_: Ebersdorf. Harra. _Schleiz_:
+Kirschkau. Roedersdorf. Saalburg.
+
+
+
+
+_K. Pr. Regierungsbezirk Merseburg._
+
+
+*Bitterfeld.* Alt-Jessnitz. Beyersdorf. Brehna. Friedersdorf. Muehlbeck.
+Talheim. Zoerbig.
+
+*Delitzsch.* Beerendorf. Benndorf. Brinnis. Cletzen. Eilenburg. Grebehna.
+Hayna. Landsberg. Naundorf. Radefeld. Tiefensee. Zschepplin.
+
+*Eckartsberga.* Auerstedt. Beichlingen. Burghaeseler. Burgwenden. Coelleda.
+Gorsleben. Heldrungen. Kannawurf. Leubingen. Memleben. Niederholzhausen.
+Sachsenburg. Steinbach. Wolmirstadt.
+
+*Halle und Saalkreis.* Beesenlaublingen. Boellberg. Brachstedt. Buschdorf.
+Coennern. Giebichenstein. Hohenturm. Krosigk. Muecheln. Nauendorf. Neutz.
+Peissen. Petersberg. Reideburg. Schlettau. Teicha. Wettin.
+
+*Liebenwerda.* Alt-Burxdorf. Blumberg. Boragk. Elsterwerda. Grosskmehlen.
+Grossthieming. Langennaundorf. Martinskirchen. Mueckenberg. Muehlberg.
+Ortrand. Oschaetzchen. Prettin. Saathain. Stolzenhain. Uebigau. Wuerdenhain.
+
+*Mansfelder Gebirgskreis.* Arnstein. Conradsburg. Ermsleben. Falkenstein.
+Hettstedt. Mansfeld. Rammelburg. Siersleben. Walbeck. Wippra.
+
+*Mansfelder Seekreis.* Alsleben. Amsdorf. Benkendorf. Burgisdorf.
+Eisleben. Esperstedt. Gerbstedt. Goedewitz. Heiligental. Helfta. Holzzelle.
+Ihlewitz. Muellerdorf. Pfuetzental. Polleben. Rottelsdorf. Schraplau.
+Seeburg. Stedten, Unterrissdorf. Unterroeblingen. Volkmaritz. Wimmelburg.
+Wormsleben.
+
+*Merseburg.* Atzendorf. Beuchlitz. Corbetha. Croellwitz. Cursdorf. Dehlitz.
+Ermlitz. Hohenlohe. Kleinlauchstedt. Lauchstedt. Loessen. Luetzen. Roecken.
+Roessen. Rundstedt. Schkeitbar. Treben.
+
+*Naumburg.* Abtloebnitz. Altenburg. Benndorf. Flemmingen. Goerschen.
+Hassenhausen. Kleinheringen. Kreipitzsch. Niedermoellern. Pforte.
+Rudelsburg. Saaleck. Schellsitz. Schoenburg. Schulpforte.
+
+*Querfurt.* Albersrode. Almsdorf. Altenroda. Balgstedt a. U. Barnstedt.
+Baumersrode. Bottendorf. Branderode. Braunsdorf. Burgscheidungen.
+Dobichau. Ebersroda. Eichstaedt. Freyburg. Gatterstedt. Goehrendorf. Goseck.
+Grossosterhausen. Laucha. Leiha. Lodersleben. Markroelitz. Muecheln. Nebra.
+Neumark. Niedereichstaedt. Obercrumpa. Obereichstaedt. Obhausen. Pettstaedt.
+Ploessnitz. Poedelist. Reinsdorf, Rossleben. Sankt-Micheln. Schleberode.
+Sittichenbach. Spielberg. Vitzenburg. Wendelstein. Wilsdorf. Zeuchfeld.
+Zorbau. Zscheiplitz.
+
+*Sangerhausen.* Artern. Beiernaumburg. Bernecke. Bielen. Bruecken. Gonna.
+Goersbach. Grillenberg. Hain. Heringen. Kaltenborn. Kelbra. Klosterrode.
+Lengefeld. Sittendorf. Stolberg. Windehausen.
+
+*Schweinitz.* Cloeden. Frauenhorst. Goelsdorf. Herzberg. Malitschkendorf.
+
+*Torgau.* Annaburg. Axien. Belgern. Dautzschen. Dommitsch. Elsnig.
+Graditz. Lebien. Lichtenburg. Schildau. Sitzenroda. Triestewitz. Zwethau.
+
+*Weissenfels.* Burgwerben. Dobergast. Droyssig. Grosscorbetha. Grosspoetewitz.
+Hassel. Langendorf. Lissen. Markwerben. Meineweh. Obergreisslau. Obschitz.
+Poetewitz. Schkoelen. Untergreisslau.
+
+*Wittenberg.* Kemberg. Pretzsch. Reinharz. Schmiedeberg. Zahna.
+
+*Zeitz.* Aue. Breitenbach. Gleina. Haynsburg. Langenaue. Posa. Predel.
+Profen. Schkauditz. Spora. Zipsendorf.
+
+
+
+
+_K. Pr. Regierungsbezirk Erfurt._
+
+
+*Erfurt.* Alach. Bechstedtwagd. Gottstedt. Nottleben. Petersberg.
+Windisch-Holzhausen. Wandersleben.
+
+*Heiligenstadt.* Bernterode. Besenhausen. Birkenfelde. Bischofsstein.
+Burgwalde. Dieterode. Dingelstedt. Ershausen. Freienhagen. Geisleden.
+Geismar. Gerbershausen. Gross-Bartloff. Guenterode. Hanstein. Heuthen.
+Hilfensberg. Hohengandern. Kefferhausen. Keudelstein. Kirchgandern.
+Kreuzeber. Lengenfeld. Lindewerra. Martinfeld. Reinholterode Rengelrode.
+Rimbach. Roehrig. Rustenberg. Rustenfelde. Schachtebich. Schoenhagen.
+Siemerode. Stein. Uder. Volkerode. Wahlhausen. Werleshausen. Wiesenfeld.
+Wuestheuterode.
+
+*Langensalza.* Naegelstadt. Oppershausen. Tennstedt. Thamsbrueck. Vargula.
+
+*Muehlhausen.* Ammern. Annerode. Doerna. Falken. Helmsdorf. Langula.
+Treffurt. Zella.
+
+*Nordhausen* u. Grafsch. *Hohenstein*. Ascherode. Bleicherode. Dietenborn.
+Kleinfurra. Kleinwerthern. Lohra. Mitteldorf. Muenchenlohra. Nohra.
+Tettenborn. Woffleben. Wolkramshausen.
+
+*Schleusingen.* Altendambach. Christes. Heinrichs. Hinternah. Kuehndorf.
+Rohr. St. Kilian. Schwarza. Suhl. Vessra. Waldau. Wiedersbach.
+
+*Weissensee.* Gangloffsoemmern. Griefstedt. Ottenhausen. Rohrborn. Soemmerda.
+
+*Worbis.* Adelsborn. Beuren. Bischofferode. Bodenrode. Bodenstein.
+Breitenworbis. Gerode. Gross-Bodungen. Hauroeden. Kirchohmfeld. Kirchworbis.
+Neustadt. Reifenstein. Scharfenstein. Teistungenburg. Wehnde.
+
+*Ziegenrueck.* Altenbeuthen. Blankenberg. Blintendorf. Bodelwitz.
+Liebengruen. Ranis. Reitzengeschwende. Wernburg.
+
+
+
+
+_K. Pr. Regierungsbezirk Cassel._
+
+
+*Cassel.* Breitenbach. Crumbach. Doernhagen. Elgershausen. Eschenstruth.
+Helsa. Karlsdorf. Kaufungen. Niederzwehren. Nordshausen. Oberkaufungen.
+Waldau. Weimar. Wilhelmshausen. Wilhelmshoehe. Wilhelmstal. Windhausen.
+
+*Eschwege.* Abterode. Bischhausen. Boyneburg. Brandenfels. Germerode.
+Herleshausen. Hoheneiche. Jestaedt. Nesselroeden. Netra. Schwebda. Wanfried.
+Willershausen. Wommen.
+
+*Frankenberg.* Basdorf. Haina. Hessenstein. Rosental. Wiesenfeld.
+
+*Fritzlar.* Besse. Bueraberg. Gudensberg. Jesberg. Uttershausen. Wabern.
+Werkel.
+
+*Fulda.* Adolfseck. Blankenau. Bieberstein. Giesel. Grossenlueder. Haimbach.
+Johannisberg. Kaemmerzell. Kleinheilig-Kreuz. Margretenhaun. Neuenberg.
+Neuhof. Oberbimbach. Petersberg. Welkers.
+
+*Gelnhausen.* Alsberg. Altenhasslau. Aufenau. Birstein. Burgjossa. Hoechst.
+Kirchbracht. Lohrhaupten. Meerholz. Niedermittlau. Orb. Unterreichenbach.
+Waechtersbach. Wirtheim.
+
+*Gersfeld.* Tann.
+
+*Hanau.* Bergen. Bischofsheim. Bockenheim. Bruchkoebel, Hochstadt.
+Huettengesaess. Kesselstadt. Langenselbold. Niederdorfelden. Rueckingen.
+Ruedigheim. St. Wolfgang. Wilhelmsbad. Windecken.
+
+*Hersfeld.* Aua. Ebersberg. Friedewald. Hattenbach. Johannesberg.
+Philippstal.
+
+*Hofgeismar.* Gottesbueren. Grebenstein. Haueda. Helmarshausen.
+Hohenkirchen. Immenhausen. Krukenberg. Lippoldsberg. Sababurg.
+Trendelburg. Wilhelmshausen.
+
+*Homberg.* Falkenberg. Neuenstein. Raboldshausen. Wallenstein.
+
+*Huenfeld.* Hauneck. Neukirchen. Rasdorf. Rotenkirchen. Wehrda.
+
+*Kirchhain.* Albshausen. Allendorf. Amoeneburg. Anzefahr. Langenstein.
+Neustadt. Rauschenberg. Schweinsberg. Stausebach.
+
+*Marburg.* Bauerbach. Caldern. Christenberg. Ebsdorf. Elisabethbrunnen.
+Frauenberg. Fronhausen. Leidenhofen. Lohra. Mellnau. Michelbach.
+Nieder-Asphe. Nieder-Walgern. Nordeck. Ober-Rosphe. Ober-Walgern.
+Treisbach. Wehrda. Wehrshausen. Weitershausen. Wenkbach. Wetter.
+
+*Melsungen.* Altenburg. Altenstein. Breitenau. Carthause. Dagobertshausen.
+Felsberg. Gensungen. Harle. Heidau. Moershausen. Niedermoellrich.
+Spangenberg.
+
+*Rinteln.* (Exklave Grafschaft Schaumburg). Siehe Bd. V.
+
+*Rotenburg.* Asmushausen. Blankenheim. Heimbach. Kornberg. Nentershausen.
+Ronshausen. Sontra. Tannenberg.
+
+*Schluechtern.* Altengronau. Schwarzenfels. Soden. Steckelberg. Steinau.
+Stolzenburg.
+
+*Schmalkalden.* Auwallenburg. Barchfeld. Fambach. Haindorf. Hallenberg.
+Herrenbreitungen. Seligental. Steinbach-Hallenberg. Struth. Trusen.
+
+*Witzenhausen.* Allendorf. Arnstein. Berlepsch. Lichtenau. Ludwigstein.
+Reichenbach.
+
+*Wolfhagen.* Altendorf. Breuna. Burghasungen. Ehlen. Ehringen.
+Elmarshausen. Merxhausen. Naumburg. Niederelsungen. Oelshausen. Riede.
+Volkmarsen. Weidelsburg. Wettesingen. Zierenberg.
+
+*Ziegenhain*. Hausen. Herzberg. Immichenhain. Michelsberg. Neukirchen.
+Ottrau. Rommershausen. Ropperhausen. Schoenberg. Schrecksbach.
+Schwarzenborn. Spiesskappel. Treysa.
+
+
+
+
+_K. Bayr. Regierungsbezirk Oberfranken._
+
+
+*Bamberg I.* Altenburg. Buttenheim. Giech. Guegel. Hallstadt. Litzendorf.
+Rattelsdorf. Schesslitz. Seehof. Stadelhofen.
+
+*Bamberg II.* Burgebrach. Burgwindheim. Ebrach. Frensdorf. Lisberg.
+Schluesselau. Seussling. Walsdorf.
+
+*Bayreuth.* Bindlach. Bischofsgruen. Eckersdorf. Emtmannsberg. Gesees.
+Kolmdorf. Mengersdorf. Mengersreuth. Mistelbach. Obernsees. St. Johannis.
+Warmensteinach.
+
+*Berneck.* Gefrees. Goldkronach. Himmelkron. Marktschorgast. Nemmersdorf.
+Neudrossenfeld.
+
+*Ebermannstadt.* Aufsess. Burggailenreuth. Druegendorf. Freienfels.
+Heiligenstadt. Hollfeld. Nankendorf. Neudeck. Oberaufsess. Pretzfeld.
+Streitberg. Waischenfeld. Wonsees.
+
+*Forchheim.* Effeltrich. Eggolsheim. Graefenberg. Hetzlas. Hilpoltstein.
+Jaegersburg. Kersbach. Kirchenehrenbach. Leutenbach. Neideck. Neunkirchen.
+Pinzberg. Regensberg. St. Helena. Weissenohe. Wiesenthau. Wildenfels.
+
+*Hoechstadt a. A.* Buechenbach. Hannberg. Herzogenaurach. Muehlhausen.
+Muenchaurach. Oberreichenbach. Pommersfelden. Puschendorf. Schluesselfeld.
+Sterpersdorf.
+
+*Hof.* Feilitsch. Oberkotzau.
+
+*Kronach.* Mitwitz. Steinberg.
+
+*Kulmbach.* Buchau. Burggehaig. Harsdorf. Kasendorf. Mangersreuth.
+Melkendorf. Neudrossenfeld. Plassenburg. Sanspareil. Schwarzach. Thurnau.
+Trebgast. Veitlahm. Wernstein. Willmersreuth. Wirsberg. Zwernitz.
+
+*Lichtenfels.* Altenkundstadt. Burgkundstadt. Gaertenroth. Hochstadt.
+Isling. Langheim. Mainrot. Marktzeuln. Michelau. Mistelfeld. Nasswang.
+Schney. Weismain.
+
+*Muenchberg.* Helmbrechts. Sparneck. Waldstein.
+
+*Naila.* Lichtenberg. Reitzenstein.
+
+*Pegnitz.* Betzenstein. Bronn. Creussen. Goessweinstein. Lindenhart.
+Oberailsfeld. Pottenstein. Rabeneck. Rabenstein. Schnabelweid.
+Tuechersfeld. Volsbach.
+
+*Rehau.* Hohenberg. Pilgramsreuth.
+
+*Stadtsteinach.* Grafengehaig. Guttenberg. Kupferberg. Marienweiher.
+Marktleugast. Ludwigschorgast. Presseck. Rugendorf. Seibelsdorf.
+Untersteinach.
+
+*Staffelstein.* Banz. Doeringstadt. Schottenstein. Sesslach.
+Unterleiterbach. Vierzehnheiligen.
+
+*Teuschnitz.* Lauenstein. Ludwigstadt.
+
+*Wunsiedel.* Alexanderbad. Epprechtstein. Katharinenberg. Kirchenlamitz.
+Redwitz. Schirnding. Schoenbrunn. Thierstein.
+
+
+
+
+_K. Bayr. Regierungsbezirk Unterfranken._
+
+
+*Alzenau.* Hoerstein. Kaelberau. Moembris. Schoellkrippen.
+
+*Aschaffenburg.* Grossostheim. Hessental. Mespelbrunn. Schmerlenbach.
+Schoenrain.
+
+*Brueckenau.* Maria-Ehrenberg. Schildeck. Volkersberg.
+
+*Ebern.* Albersdorf. Altenstein. Baunach. Eyrichshof. Fischbach.
+Frickendorf. Gereuth. Gleusdorf. Heilgersdorf. Junkersdorf. Kirchlauter.
+Leuzendorf. Lichtenstein. Muersbach. Obermerzbach. Pfaffendorf.
+Pfarrweisach. Rauheneck. Rentweinsdorf. Rotenhan. Untermerzbach.
+
+*Gemuenden.* Adelsberg. Burgsinn. Harrbach. Hofstetten. Hoellrich. Homburg.
+Massenbuch. Rengersbrunn. Rieneck. Schoenau. Weikersgrueben. Wolfsmuenster.
+
+*Gerolzhofen.* Abtswind. Alitzheim. Altenschoenbach. Astheim. Bimbach.
+Castell. Dimbach. Fahr. Gaibach. Hallburg. Kirchschoenbach. Laub. Nordheim.
+Obereisenheim. Oberschwarzach. Prichsenstadt. Ruedenhausen. Sommerach.
+Stollberg. Sulzheim. Traustadt. Volkach. Wiesentheid. Zabelstein.
+Zeilitzheim.
+
+*Hammelburg.* Aura. Diebach. Engental. Euerdorf. Fuchsstadt. Saaleck.
+Sodenberg. Sulztal. Thulba. Trimberg. Unterertal. Waitzenbach.
+Wasserlosen. Windheim.
+
+*Hassfurt.* Augsfeld. Buch. Ebelsbach. Eltmann. Gleisenau. Kentzgau.
+Kirchaich. Limbach. Maria-Burghausen. Meckenried. Obertheres. Proelsdorf.
+Schmachtenberg. Schoenbach. Schwappach, Ober- und Unter-. Steinbach.
+Stettfeld. Sylbach. Trossenfurt. Unterhohenried. Untertheres. Wonfurt.
+Zeil.
+
+*Hofheim.* Aidhausen. Bettenburg. Birkenfeld. Birnfeld. Bramberg. Bundorf.
+Burgreppach. Eichelsdorf. Friesenhausen. Gossmannsdorf. Happertshausen.
+Junkersdorf. Oberlauringen. Ostheim. Stadtlauringen. Stoeckach. Wettringen.
+Wetzhausen.
+
+*Karlstadt.* Altbessingen. Arnstein. Aschfeld. Bonnland. Buechold. Buehler.
+Duttenbrunn. Erbshausen. Eussenheim. Faehrbrueck. Gaenheim. Gauaschach.
+Gramschatz. Himmelstadt. Karlsburg. Laudenbach. Muedesheim. Retzbach.
+Retzstadt. Reuchelheim. Rohrbach. Schwebenried. Thuengen. Wuelfershausen.
+Zellingen.
+
+*Kissingen.* Aschach. Bildhausen. Bocklet. Bodenlauben. Burglauer.
+Eltingshausen. Frauenroth. Grosswenkheim. Lauter. Muennerstadt. Steinach.
+
+*Kitzingen.* Bietelried. Biebergau. Buchbrunn. Bullenheim. Dettelbach.
+Efeldorf. Etwashausen. Froehstockheim. Gerlachshausen. Gnoetzheim. Gross- und
+Kleinlangheim. Herrnsheim. Mainbernheim. Mainsondheim. Mainstockheim.
+Marktbreit. Marktstett. Michelfeld. Muensterschwarzach. Obernbreit.
+Prosselsheim. Repperndorf. Roedelsee. Schwaneberg. Segnitz. Seinsheim.
+Stadtschwarzach. Sulzfeld. Waesserndorf. Wiesenbronn.
+
+*Koenigshofen.* Althausen. Aubstadt. Breitensee. Eibstadt. Eyershausen.
+Findelberg. Gollmuthausen. Ipthausen. Irmelshausen. Kleinbardorf.
+Merkershausen. Oberessfeld. Serrfeld. Sternberg. Trappstadt. Unteressfeld.
+Waltershausen. Wildburg. Wuelfershausen.
+
+*Lohr.* Maria-Buchen. Neuhuetten. Neustadt a. M. Rotenbuch. Rotenfels.
+Steinbach.
+
+*Marktheidenfeld.* Boettigheim. Dorfprozelten. Esselbach. Fechenbach.
+Gruenau. Hafenlohr. Hasloch. Holzkirchen. Homburg. Karbach. Kreuzwertheim.
+Lengfurt. Remlingen. Stadtprozelten. Trennfeld. Triefenstein. Uttingen.
+
+*Mellrichstadt.* Bahra. Eussenhausen. Filke. Fladungen. Kuensbergk. Leubach.
+Mauerschedel. Mittelstreu. Muehlfeld. Nordheim. Oberfladungen. Oberstreu.
+Reyersbach. Rossrieth. Stockheim. Unsleben. Wechterswinkel.
+
+*Miltenberg.* Amorbach. Amorsbrunn. Engelsberg. Gross- und Klein-Heubach.
+Schneeberg. St. Gotthardsberg. Wildenberg.
+
+*Neustadt a. S.* Bischofsheim. Brend-Lorenzen. Heustreu. Hollstadt.
+Kreuzberg. Osterburg. Salz. Salzburg.
+
+*Obernburg.* Himmeltal.
+
+*Ochsenfurt.* Aub. Baldersheim. Bieberehren. Bolzhausen. Butthart.
+Darstadt. Eibelstadt. Erlach. Essfeld. Euerhausen. Frickenhausen.
+Gaukoenigshofen. Gelchsheim. Giebelstadt. Gossmannsdorf. Guetzingen.
+Herchsheim. Hopferstadt. Ingolstadt. Kleinochsenfurt. Reichelsberg.
+Reichelsburg. Rittersheim. Roettingen. Sommerhausen. St. Kunigund.
+Tueckelhausen. Winterhausen. Wolkshausen. Zeubelried.
+
+*Schweinfurt.* Bergrheinfeld. Eckardshausen. Egenhausen. Ettleben.
+Euerbach. Garstadt. Geldersheim. Gochsheim. Grafenrheinfeld. Grettstadt.
+Heidenfeld. Heiligental. Hirschfeld. Holzhausen. Klingenberg. Loeffelsterz.
+Maibach. Mainberg. Obbach. Obereuerheim. Pfundhausen. Reichmannshausen.
+Schwebheim. Soemmersdorf. Werneck. Weyer. Wipfeld. Zeuzleben.
+
+*Wuerzburg.* Bergtheim. Burggrumbach. Eisingen. Erlabrunn. Estenfeld.
+Gerbrunn. Guentersleben. Heidingsfeld. Himmelpforten. Hoechberg. Kirchheim.
+Kleinrinderfeld. Kuernach. Lindflur. Maidbronn. Margetshoechheim.
+Mergelshoechheim. Muehlhausen. Oberduerrbach. Oberleinach. Oberzell.
+Randersacker. Reichenberg. Rimpar. Rottenbauer. Rottendorf.
+Schenkenschlosshof. Stettbach. Teilheim. Thuengersheim. Unterduerrbach.
+Unter-Leinach. Unterpleichfeld. Unterzell. Veitshoechheim. Waldbuettelbrunn.
+Zell.
+
+[Blank Page]
+
+
+
+
+
+_KUeNSTLERVERZEICHNIS._
+
+
+*A*B 110.
+A. L. 317.
+Adler, Fr. 272.
+Aglio, A. S. 59.
+Agostino, Lazzaro 437.
+Ahrens 420.
+Albert v. Soest 324.
+Ammann, Jost 22.
+Anwander, J. 41. 192. 286.
+Appiani, Gius. 407. 445.
+Arnold v. Westfalen 265. 267. 268. 269. 276. 334. 348. 349. 389. 390.
+Asam 11. 95. 456.
+Auwera, Jakob van der 95. 438. 449. 451.
+Auwera, Joh. Wolfgang v. d. 11. 399. 404. 435. 451.
+Auwera, Lucas v. d. 452.
+Auwera, Richt. der 23. 452.
+
+*B*acher, Gideon 219.
+Backofen u. s. Schule 21. 69. 70. 161. 167. 186. 251. 440.
+Baehr, George 78. 81. 87. 89. 118. 159. 182. 192. 203. 247. 248. 304. 368.
+374.
+Balestra 86.
+Baratta, Franc. 80. 86.
+Barthel von Durlach 12.
+Barthel, Melch. 223. 238.
+Basler, Peter 139.
+Basti, Matteo 24.
+Bauer (Augsburg) 80.
+Bauer, Peter 462.
+Beaumont, Adam 204.
+Beck, Leonh. 444.
+Beham, H. S. 47.
+Behem, J. 237.
+Behringer, Wolf 191.
+Berger 88.
+Bergner, Nik. 216 f.
+Bernini, L. 80. 86. 95.
+Berwart, Blasius 333.
+Bestheimer, J. N. 264.
+Bibiena, Carlo 48.
+Bibiena, Giuseppe 48.
+Birkner, Wolfg. 220.
+Blondel 430.
+Bock, Hans 176. 408.
+Bodenstein, Chr. 355.
+Bodt, Jan de 86. 223.
+Boffrand, G. 450.
+Bogenkranz, Zach. 169.
+Boehm, Franz 40.
+Boehme d. Ae., Joh. Heinr. 13. 161. 298. 335. 435.
+Bolster, G. M. 1. 60. 114. 130.
+Bonalino 40. 128. 217.
+Borcht v. d. 87.
+Bormann, Jan 160.
+Bossi, Ant. 447. 451.
+Bossi, Augustin 73. 398.
+Bossi, Materno 92 ff. 133. 210 f. 346. 387. 445. 447. 451. 457.
+Bouts, Dirk 244.
+Braun, Erasmus 35.
+Braunschweig, Heinrich u. Ludolf v. 168 f.
+Bromeis 206.
+Brueckner, A. 140.
+Bruigt, Aegid. de 208.
+Brunner, Melch. 273.
+Buchau, Cl. K. 277.
+Buchner, P, 83f. 223. 278. 309.
+Buehner 379.
+Bueler 438.
+Buttigen (Buedingen?), Conrad v. 12.
+Butzaeus 118.
+
+*C*. B. 391.
+C. G. 113.
+C. P. 296.
+C. R. 462.
+C. T. R. 6.
+C. W. 462.
+Casanova 86.
+Castelli 6. 173. 451.
+Cesare, Carlo di 125f.
+Chiaveri, Gaet. 79. 81. 296.
+Conrad von Buttigen 12.
+Corradini 86.
+Cotte, R. de 450.
+Coudroy, Pierre 240.
+Cranach d. Ae. u. s. Werkstatt 153. 197. 205. 217. 220. 224. 238f. 267.
+293. 295. 298. 302. 307. 324. 367. 369. 393. 413. 419ff. 433. 455.
+Cranach d. J. 25. 209. 307. 314. 420. 433.
+Cranachschule 2. 14. 57. 121. 168. 180. 190. 201. 266. 426.
+Cure 451.
+
+*D* 346.
+Dahlwein 147.
+Darbes 375.
+Daucher, Adolf 13.
+Dauthe 236. 240.
+David, Chr. 183.
+Decker 49.
+Degen, Hans 75.
+Dehn-Rothfelser, Hans v. 82. 125. 157. 242. 278. 340.
+Deibel, Jos. 87.
+Deisinger 356.
+Delitzscher, Nickel 407.
+Dell, Peter d. Ae. 18. 23. 373. 438. 441.
+Dell, Peter d. J. 438. 439. 445. 449.
+Dientzenhofer, einer der 41. 136. 369.
+Dientzenhofer, Georg 39.
+Dientzenhofer, Johann 42. 133. 134. 197. 213. 335. 372. 375.
+Dientzenhofer, Joh. Leonh. 136. 314.
+Dientzenhofer, Just. Heinr. 41.
+Dientzenhofer, Leonhard 35. 37. 40. 42. 49. 94. 136. 193. 246. 406.
+Diepenbeck 444.
+Dierks 86.
+Dieterici 195.
+Dietrich, Ch. W. E. 70. 101.
+Dietz 404.
+Dieussart, Ch. Ph. 47.
+Dirnstein, Hans 21.
+Diterich, Bernh. 126. 214.
+Ditmar (Laienbruder) 325.
+Ditmar, Valent. 317.
+Ditterich, Hans 385.
+Dittmann, Hans 75.
+Doebner 230.
+Doerffer, Joh. 346.
+Dorsch, J. B. 85. 87.
+Dowher s. Daucher.
+Drentwett, Ph. H. 80. 203.
+Dressler, Andr. 201, 311.
+Dreysigmark, M. 112.
+Dubut 368.
+Duck, Joh. 307.
+Duempel, Veit 2. 218.
+Durlach, Barthel von 12.
+Duerer 13. 119. 266.
+Du Ry, Charles 206. 430.
+Du Ry, Paul 203. 205 f. 370.
+Du Ry, Salomon Louis 428 f.
+Du Ry, Simon Louis 191. 205. 206. 409. 430.
+
+*E*. W. 159.
+Eberlein, Bernh. 216.
+Ebhardt, J. Ch. 242.
+Eckart v. Worms 438. 440.
+Eckhardt, Ezech. 45. 340.
+Eckhardt, G. 324.
+Eckhart, Hans 212.
+Eifflaender, Hans 78.
+Einbeck, Konrad v. 168.
+Eisenberg, F. 455.
+Emes, Julius 18.
+Ende, Hans am 239.
+Enderlein, Caspar 25.
+Engelhard, Andr. 369.
+Ermeltraut 443.
+Ernes, Julius 286.
+Eschke, K. Ch. 313. 343. 376.
+Esterbauer, Balth. 451.
+Exner, Chr. F. 79. 81. 332.
+Eysenberg, Nik. 101.
+Eywick, Jonas 370.
+
+*F*. H. 204.
+Faber, A. W. 56.
+Fabritius, Kilian 259.
+Fehre, J. G. 89 f. 118.
+Feichtmayer, J. M. 11. 407.
+Feige, J. C. 340.
+Fesel, Christoph 439. 445.
+Finck, Joh. 41. 278. 317.
+Fischer, A. S. 137. 449.
+Fischer, J. M.
+133. 155. 157. 432. 445.
+Fleischer, Gg. 83. 125.
+Floetner, Peter 13.
+Fossati 45.
+Fosse, de la 213. 428.
+Franz v. Magdeburg 13.
+Friedeberger, Eberh. 445.
+Friedemann d. Ae., H.
+105 f. 108-112.
+Friedemann d. J., H., 105. 110. 112.
+Fuchs 240.
+Fuger 163.
+Fuss, Friedr. 423.
+
+*G*abrieli 446.
+Gallasini, Andrea 135.
+Gareis 343.
+Gaertner 27. 31. 445.
+Gattinger 11. 438.
+Gaudreau, Pierre 355.
+Gedeler, E. 187.
+Gedeler, G. v. 47.
+Gehart, Joh. 17. 107. 110 f.
+Geigel, J. P. 68. 351. 404. 445. 447. 451. 457.
+Genz 420.
+Gerin 205.
+Ghezzi, G. 205.
+Giese, J. A. 435.
+Glantschnigg, J.A. 91.
+Godechen, Hnrch. 280.
+Godefroy, Elias 204.
+Goeding, Heinr. 84. 126. 333.
+Goldwitzer 118.
+Gontard, P. K. Ph. 48 f.
+Goethe, Eosander v. 400.
+Goethe, Wolfg. v. 233. 420.
+Gothland, Peter 420.
+Gottschick, Chr. 222.
+Gout 55.
+Graebner 81. 100.
+Grael, Fr. 228.
+Graff, Anton 71. 82. 173. 223. 244. 338. 343. 351. 355. 375. 418. 422.
+426. 435.
+Grassi 435.
+Graul, J. F. 48.
+Greger, Michel 459.
+Greising, Jos. 94. 130. 247. 250. 314. 408. 447. 449. 451 f.
+Gretel, Ulrich 433.
+Grohmann, Chr. 113.
+Grohmann, N. 5. 180. 219. 394.
+Gronig, Hans 198.
+Groeninger, Aug. 112.
+Gross, Abr. 47.
+Grossi, L. 345.
+Gruenberger, Mich. 139.
+Gruenewald, Math. 20. 167.
+Guernieri, G. F. 429.
+Gundermann, W. 98.
+Guenther, Math. 11. 446.
+Gutschell, Enders 105.
+
+*H* 251.
+h. b. 176.
+H F 152. 213. 335.
+H G B 280.
+H H B 190.
+H K 261. 293.
+H R 401.
+H. V. 433.
+H. W. (Hans Walther) 126.
+H. W. (Hans Werner) 210.
+H.W. [Z.] (auch W.Z., Meister d. "schoenen Tuer" in Annaberg). 12, 59. 92.
+96.
+Hackert 429.
+Hackl 80.
+Hagelganss 223.
+Hagenberger, Joh. 190.
+Haehnel, J. C. 302.
+Hans v. Strassburg 103.
+Hans v. Torgau 369.
+Hase, G. 89.
+Haunisch, Hans 346.
+Heck, Hieronymus 21.
+Hegewald 79. 81. 224.
+Heideloff 27. 31. 174. 219. 318.
+Heinemann, Chr. 57. 179.
+Heinrich v. Braunschw. 168 f.
+Heinrich v. Hesserode 193.
+Heinricus filius Tiderici 26.
+Henricus 61. 445.
+Henthoos 299.
+Hering, Loy. 18. 34. 227. 438.
+Hering, Martin 438, Hermann 172. 420.
+Hermes 295.
+Herrlein, J. A. 102.
+Herrlein, Joh. Peter 8. 135. 162. 213. 271. 310. 319. 346. 378. 453.
+Herwarthel 199.
+Herzog 298.
+Hesserode, Heinrich v. 193.
+Heuer, D. 338.
+Heunisch, Hans 426.
+Hildebrand, L. v. 450.
+Hilger, Osw. 394.
+Hilger, Wolff 125. 394.
+Hofmann, Joh. 259.
+Hofmann, Nickel 168 ff. 190. 259. 373.
+Hogenwald, M. 304.
+Hoelzer, G. A. 81.
+Hoennicke 95.
+Hornung, Lor. 234.
+Huber, K. 447.
+Huebsch, H. 301.
+Humbach, D. F. 135.
+Huenefeld, H. 419.
+Huenigen, Andr. 304. 343. 458.
+
+*i* 109 ff.
+Ickelsheimer 449.
+Ihener, Gg. 168.
+Irmisch, Hans 84. 126. 221. 223. 462.
+
+*J*. E. 54.
+J. H. 54. 308. 320.
+J. L. 248.
+Jacob v. Schweinfurt 12. 268f.
+Jaekel 260.
+Joerg, Andreas 109.
+Junker, Hans 22. 71.
+Junker, Valentin 40.
+Jupe, Ludw. 257.
+Jussow, H. Chr. 428. 430.
+
+*K*amm, J. B. 41. 90. 118. 192.
+Kaendler, J. J. 278. 296.
+Kapup, Christoph 307.
+Kaufmann, Angel. 303.
+Keil, Paul 14. 209.
+Keilwerth, Jos. 11.
+Keller, Georg 22.
+Kern, Michael 40. 52. 73. 137. 163. 194. 247. 438. 440 ff. 451.
+Kesslau, A. F. v. 187.
+Kil, J. G. 69.
+Kirchner, J. Ch. 86.
+Kirchner, Wolf 462.
+Kirschstein, J. 379.
+Kistner, Thomas 23. 375. 408. 441.
+Klanbacht, Hans 76.
+Klein, Hans 447.
+Kleinholz 447.
+Klemm, Sam. 97. 161. 317.
+Klengel, 53. 82. 89. 278. Klenze 102.
+Knauf 7.
+Knoefel, F. G. 200.
+Knoeffel, Joh. Chr. 79. 86. 87. 88. 90. 194. 240. 303. 305. 345. 374.
+Knoeffler, Gottfried 71. 84. 87. 88. 90. 195. 297. 300. 305. 351.
+Koehler, Gottfr. 62.
+Koehler, M. D. 452.
+Konrad v. Einbeck 168.
+Koermser 55.
+Krafft, Adam 37. 209.
+Kramer, Bastian 318.
+Kramer, Hans 79.
+Krebs, Konrad 216. 393.
+Kretschmer, J. G. 338.
+Kreuter, Wolf 369.
+Kriebel, Gg. 236 f.
+Krodel, M. 279.
+Krodel, Wolfg. 201. 369.
+Krohne, G. H. 154.
+Krubsacius 81. 87. 297.
+Krugelstein 295.
+Kuechel, J. M. 36. 40. 41. 209.
+Kuecher, Eckh. 105.
+Kuehne 74.
+Kulmbach, Hans v. 370. 462.
+Kumoller, Hanns u. Matth. 81.
+Kunz, J. J. 222.
+
+*L*anghans, C. G. 435.
+Lauermann, Franz 260.
+Lendenstreich, Valentin 155. 230. 285. 298. 313. 372.
+Le Notre 206.
+Leubner, Phil. 222. 320.
+Leunenschloss 383.
+Leypoldt 418.
+Lindemann, H. 98.
+Lindner, Erhard 422.
+Liotard 71.
+Locke, Sam. 79. 224. 423.
+Lohe, M. H. 190.
+Longuelune, 86 ff. 31 f. 374.
+Lorentz, Andr. 139. 349.
+Lorentz, Sam. 304. 324. 392.
+Lorentz, Uriel 324. 392.
+Lorentz, Werkstatt der 324.
+Lossow 74.
+Lotter, Hier. 25. 236. 239. 323.
+Lucas, Gottfr. 242.
+Ludolf v. Braunschweig 168 f.
+Luenenschloss 95.
+Lynar, Rochus v. 25. 126.
+
+*M*.S. 293.
+M W 462.
+Magdeburg, Franz v. 13.
+Magni, Pietro 437.
+Mainz, Peter von 106. 160.
+Marcolini, Fr. 39.
+Martinus 215.
+Mattenheimer 90. 363.
+Mattielli, Lorenzo 80. 87. 195.
+Maucher 455.
+Maulbersch, Ant. 80.
+Maurer, J. M. 203.
+Mayer, Andr. 147.
+Meer, Erhard v. d. 25.
+Meier, Joerg 365.
+Meister der Baldachine 152. 160. 230. 263. 299. 311. 358. 362. 453.
+Meister der Barfuesserkirche in Erfurt 107. 110.
+Meister der "schoenen Tuer" in Annaberg (H. W. [Z.] u. W. Z.) 12. 59. 92.
+96.
+Meister d. Neusitzer Altars 230.
+Meister i von Erfurt 109 ff.
+Meister t von Erfurt 106. 109.
+Meister von Chemnitz 139.
+Mengs, A. R. 80. 82. 418. 435.
+Merian 35. 438.
+Meyner 173.
+Mica, Franc. 65.
+Michael, J. G. 57.
+Michael, Martin 46.
+Milla, Isr. v. d. 112.
+Minetti, Fr. D. 68.
+Moehring, Melchior 105.
+Monot, Pierre 206.
+Moritz, J. G. 114.
+Mueller, Alexander 441.
+Mueller, Chr. 366.
+Mueller, Hans 366.
+Mueller, Jakob 261. 263.
+Mueller, Joh. Mich. 96.
+Muenzel, Joh. 98.
+Mutschelle, B. 41. 210. 439.
+
+*N*. T. 237.
+Nagel, Franz 171.
+Nahl, J. A. 429 f Naumann, Jacob 16.
+Naumann, J. Ch. 194.
+Nave, Ant. 95.
+Neilich, Kunz 405.
+Neumann, Balthasar 35. 41 f. 67. 94 f. 115. 135 ff. 153. 155. 176. 193.
+196. 211. 214. 227. 229. 233. 244. 260. 287. 310. 336. 341. 346. 375. 382
+f. 387. 404. 406 f. 424. 426. 440. 443. 446. 449 f. 452. 456.
+Neumann, F. J. 192.
+Neuner 118.
+Nickel, B. H. 449. 452.
+Noack 459.
+Nosseni, Joh. Maria 79. 81. 82. 125. 126. 226. 237. 361. 362. 411.
+
+*O*egg 424. 451.
+Oeser, A. 70 f. 191. 195. 236. 240. 305. 341. 435.
+Onghers, Oswald 52. 67. 96. 97. 116. 118. 155. 164. 212. 316. 341. 370.
+398. 438. 442. 443.
+Otte, V. 241. 394.
+Otto, Valentin 277.
+
+*P* D 18.
+Palko, Karl 80. 296.
+Parler 322.
+Pauer, Hans 315.
+Pauwart, Ant. 168.
+Pellegrini 45.
+Permoser, Balthasar 45. 80. 85 f. 101. 126. 426.
+Perre, J. de 237 f. 338. 354.
+Perri, Ant. 158.
+Pesne, Ant. 60.
+Peter v. Mainz 106. 161.
+Peter v. Pirna 12.
+Petersell, J. R. 381.
+Petrini 39. 40. 116. 212. 259. 370. 375. 443 f. 448 f. 452.
+Petrozzi, M. 47. 48. 298.
+Petzold, A. 199. 203. 303. 369.
+Pezani, Val. 398. 447.
+Pfau, Hans 103.
+Pflugschar 335.
+Pfretschner, Sittich 239.
+St. Pierre 47. 48. 49. 188.
+Pirna, Peter v. 12.
+Poeppelmann, M. D. 78 f. 83 f. 86. 88 f. 224. 240. 278. 331. 368. 374.
+Poetzsch, Martin 44.
+Pozzo 39 Preisser, Hieron. 105.
+Proscher, Hnrch. 343.
+
+v. *Q*uast 215. 327.
+
+*R*T 105.
+Raenz, El. 49.
+Raenz, J. D. 49.
+Reinboth, J. B. 242.
+Reis, Hans 82.
+Remela, Jo. Ad. 95.
+Renier 217.
+Reuss 40.
+Reynhart, Hans 334. 359.
+Ricchini 83.
+Richter, Chr. 239. 352. 422.
+Richter, Gregor 318.
+Richter, J. F. 163. 241. 277. 394.
+Richter, Moritz 420. 422.
+Richter, Rud. Heinr. 50.
+Rickmann, E. 191.
+Ridinger, Georg 21.
+Riedel 2.
+Riemenschneider, Joerg 440. 442.
+Riemenschneider, Tilman 24. 34. 37. 54. 96. 99. 114 f. 148. 160. 174. 176.
+191. 202 f. 211. 250. 279. 286. 300. 315. 348. 351. 370. 376. 382 f. 392.
+408. 410. 437. 439 f. 442. 445 f. 449.
+Rigaud 355.
+Ritgen, Hugo v. 412.
+Ritter, F. A. v. 153. 276.
+Ritter, J. H. 6.
+Ritterlein, W. 64. 203. 354.
+Robin 448.
+Roder, Claus 236.
+Roehrscheidt, Wenzel 46.
+Roesler, C. 224.
+Rossini, A. 179. 264.
+Rotari 418.
+Roth, Joh. (Hans) Gg. 203. 372.
+Roth, Mart. 374.
+Rubens 51. 85. 101 f.
+Rudolfi, A. 154.
+Rudolph, J. Ph. 17.
+Rul, de 444.
+
+*S*. (im Ring m. 3 Herzen) 189.
+S. L. 304.
+S. W. 433.
+Saalhausen, Ant. v. 324.
+Salins, N. A. de 451.
+Sandrart 35. 438.
+Sarder, W. 440.
+Schade, Abr. 47.
+Schadow 449.
+Schaefer, C. 258. 265. 424.
+Schaicker, Gottf. 400.
+Schatz, David 75. 146. 200.
+Schenau 162.
+Scherer, Hans 205.
+Scheubel, J. J. 40.
+Schick, Faehnrich 10.
+Schickentanz, Hans 71. 82. 191. 340.
+Schilling 81.
+Schinkel 458.
+Schit, Nik. 141.
+Schlaf, Jakob 420.
+Schlecht, Bened. 401.
+Schleinitz, R. 78.
+Schlueter, A. 49. 138.
+Schmidt, J. G. 78. 81. 88. 159.
+Schmidt, J. M. 276.
+Schmidt (Schreiner) 173.
+Schnorr, H. V. 435.
+Schockholz, Casp. 272.
+Scholz, Daniel 66.
+Schoner, Joh. 170.
+Schoenermark 3.
+Schongauer 13. 362. 374.
+Schreckenfuchs 462.
+Schroeer, Hans 25. 126.
+Schroeter, G. 433.
+Schulze 187.
+Schuster, J. 149.
+Schwartze, J. H. 79. 84.
+Schwartzmann, Andreas 135.
+Schwarz, Nic. 324.
+Schweinfurt, Jak. v. 12. 268 f.
+Schwenke, David 332.
+Schwind, Mor. v. 413.
+Seiz, J. G. 427.
+Semler, Arntz 353.
+Semper 84.
+Sengelaub, Peter 217 f.
+Siecht, J. J. 403.
+Silbermann, J. Gottfr. 25. 150. 316. 343 f. 411.
+Silbermann, Val. 76. 92. 334.
+Silvestre 71. 86. 195. 355.
+Simon, J. Ch. 43. 304. 460.
+Simonetti, Giov. 239.
+Soest, Albert von 324.
+Soldan, Phil. 120. 205. 352.
+Sorg, Kilian 34.
+Spaeth 449.
+Speck, Hans 462.
+Spiess, G. J. 222.
+Spranger, Barth. 295.
+Starke, J. G. 85.
+Steiner, K. 295. 420.
+Stengel, F. J. 56. 135. 154.
+Stettner, Jost 220.
+Steuerwald 435.
+Steyer, Hans 89.
+Stipeldey, F. X. 4. 71. 110. 346. 351.
+Stoss, Veit 38. 188. 220. 286. 361. 381.
+Stoss (Schule) 118 f.
+Strassburg, Hans v. 103.
+Straubinger, Joerg 441.
+Strohmeier, Leonh. 439.
+
+*t* 106. 109.
+T K (Thomas Kistner) 23. 375. 408. 441.
+Teuscher, Sebald 101.
+Thalheimer 71.
+Thim, Veit 420.
+Thola, B. de 83 f. 125.
+Thomae, B. 78. 368.
+Thoman, Jos. Val. 11.
+Thormeyer 57.
+Thouret 420.
+Tiepolo 11. 451.
+Tile 307.
+Tischbein (welcher?) 422.
+Tischbein, J. F. A. 343.
+Tischbein, J. G. 205.
+Tischbein, J. H. 205. 429 f.
+Todesco, Heinr. 301.
+Torelli, Stef. 305. 418.
+Torgau, Hans v. 369.
+Trautmann 41.
+Tretsch, Alberlin 333.
+Treu, J. N. 39. 263. 414. 443.
+Trippel 332.
+Trost, G. H. 6.
+Tuetleb, Jer. 130.
+Tuettich, L. 419.
+
+*U*brich, Peter 248.
+Uebelher, G. 11.
+Uhl, Joh. 346.
+Unger, Gottfr. 163.
+Ungewitter, G. G. 424.
+Urlaub, Chr. 148.
+Urlaub, Gg. A. 116. 196. 443.
+Urlaub, J. A. 137.
+Urlaub, S. 17. 346. 370.
+
+*V*aga, Perino del 83.
+Valentin 8. 194.
+Vater, G. S. 6.
+Vernucken, Willi. 367.
+Vincentius 458.
+Vingerhut, Heinr. 140.
+Vischer, Casp. 35. 228. 333. 424.
+Vischer, Hans 20. 272. 433.
+Vischer, Herm, d. Ae. 266 f. 315. 433.
+Vischer, Herm, d. J. 105. 267.
+Vischer, Peter u. s. Werkstatt 6. 20. 34. 69. 105. 266 f. 272. 293. 351 f.
+384. 393. 419. 433. 439. 440.
+Vogel (welcher?) 418.
+Vogel, A. 423.
+Vogel, Chr. Leber. 243. 338.
+Vogel, J. J. 39. 40. 71. 118. 192.
+Vogt, Caspar 82.
+
+*W*. B. 333.
+W K. 369. 385. 462.
+W. Z. (Meister der "schoenen Tuer" in Annaberg) 12. 59. 92. 96.
+Wagner, Erasmus 108 f.
+Wagner, J. P. 52. 102. 116. 148. 155. 176. 188 f. 244. 351. 400. 404. 425.
+439. 447. 451. 457.
+Wagner, P. A. 241. 398.
+Wagner, Simon 447.
+Wailly 428.
+Waldstein, Seb. 455.
+Walther, Andreas 84. 388.
+Walther, Christoph 46. 83. 157. 202. 215. 278. 324. 385. 410.
+Walther, Hans 78. 83. 90. 126. 194. 225. 331. 375. 385.
+Walther, Sebast. 81. 433.
+Walther, Val. 58.
+Walther, Werkst. u. Schule der 50. 83. 226. 242.
+Wamser, Chr. 21.
+Weber, Christoph 66.
+Weber, Hans 403.
+Weinlig, Ch. 87 f. 332.
+Weinmann, Jakob 34.
+Weinmann, Joh. 426.
+Weiss, J. G. 47.
+Welsch, General M. v. 10. 112. 135 f. 199. 335 f. 450.
+Wemding, Hans 40.
+Werner, G. 240.
+Werner, Hans 2. 40. 47. 119. 154. 210. 228. 281. 401.
+Werter, Gg. 308.
+Wessel, Hans 125.
+Westfalen, Arnold v. 265. 267. 268. 269. 276. 334. 348. 349. 389. 390.
+Wiedemann, Ludwig 90.
+Wiedemann, Paul 239.
+Willkomm, Hans 83.
+Winkler 88.
+Winterstein, Gg. 17. 348. 447.
+Wirauch, Joh. 177.
+Wiskotschill 87.
+Wohlhaupter, E. 135.
+Wolgemut 78. 107. 109. 118. 259. 281. 374. 461.
+Wolker, J. M. 129. 148. 298.
+Worms, Eckart v. 438. 440.
+Wunder 47. 48. 90.
+Wurzelbauer, Hans 438.
+Wydemann, Joh. 108.
+
+*Z*anck, Mich. 245.
+Zaner 346.
+Zapf, G. 210.
+Zeckel, Joh. 73.
+Zeissig, J. E. 162.
+Zeller 306.
+Zeni 286.
+Zerroen, A. v. 125.
+Zick, Januarius 398.
+Zick, Joh. 11. 155. 451.
+Zincke, H. G. 7.
+Zwenger, Paul 97.
+
+
+
+
+
+Satz und Druck der Berliner Buch- und Kunstdruckerei, G. m.b. H.,
+Berlin SW. 48 -- Zossen.
+
+
+
+
+
+
+FOOTNOTES
+
+
+ 1 Die Vermutung, dass hierbei Ebrach die Vermittlerrolle gespielt habe,
+ liegt nahe, wenn auch von eigentlicher Nachahmung nicht die Rede
+ sein kann.
+
+ 2 Oefters ist in der Literatur von Brandspuren am Hochschiff die Rede,
+ woraus gefolgert wird, dass dieses den Brand von 1185 ueberdauert
+ habe, also ottonisch sei. Nach Versicherung eines materialkundigen
+ Gewaehrsmannes ist die rote Faerbung einzelner Steine in der Tat nur
+ durch Erhitzung zu erklaeren. Allein diese Steine bilden keine
+ zusammenhaengenden Flaechen, sondern sind zwischen naturfarbenen
+ zerstreut. Es kann sich also nur um Benutzung einzelner Werkstuecke
+ aus dem abgebrochenen aelteren Bau handeln.
+
+ 3 Die rechtwinklige Umrahmung mit abschliessendem Bogenfries ist neu
+ und so wenig organisch, dass sie schwerlich auf alte Ansaetze
+ zurueckgehen kann (bei Puttrich nichts davon zu erkennen).
+
+ 4 Die Mauern des jetzigen Hochgadens stossen auf die Fensteroeffnungen
+ an der Ostseite der Tuerme.
+
+
+
+
+
+***END OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK HANDBUCH DER DEUTSCHEN KUNSTDENKMAeLER, BD.1, MITTELDEUTSCHLAND, 1914***
+
+
+
+CREDITS
+
+
+September 2006
+
+ Preparing Project Gutenberg Edition (proofing finished)
+ Karl Eichwalder
+ Online Distributed Proofreading Team
+
+October 2006
+
+ Draft Edition
+ Karl Eichwalder
+
+
+
+A WORD FROM PROJECT GUTENBERG
+
+
+This file should be named 19460.txt or 19460.zip.
+
+This and all associated files of various formats will be found in:
+
+
+ http://www.gutenberg.org/dirs/1/9/4/6/19460/
+
+
+Updated editions will replace the previous one -- the old editions will be
+renamed.
+
+Creating the works from public domain print editions means that no one
+owns a United States copyright in these works, so the Foundation (and
+you!) can copy and distribute it in the United States without permission
+and without paying copyright royalties. Special rules, set forth in the
+General Terms of Use part of this license, apply to copying and
+distributing Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works to protect the Project
+Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} concept and trademark. Project Gutenberg is a registered
+trademark, and may not be used if you charge for the eBooks, unless you
+receive specific permission. If you do not charge anything for copies of
+this eBook, complying with the rules is very easy. You may use this eBook
+for nearly any purpose such as creation of derivative works, reports,
+performances and research. They may be modified and printed and given away
+-- you may do practically _anything_ with public domain eBooks.
+Redistribution is subject to the trademark license, especially commercial
+redistribution.
+
+
+
+THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE
+
+
+_Please read this before you distribute or use this work._
+
+To protect the Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} mission of promoting the free
+distribution of electronic works, by using or distributing this work (or
+any other work associated in any way with the phrase "Project Gutenberg"),
+you agree to comply with all the terms of the Full Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~}
+License (available with this file or online at
+http://www.gutenberg.org/license).
+
+
+Section 1.
+
+
+General Terms of Use & Redistributing Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works
+
+
+1.A.
+
+
+By reading or using any part of this Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic work,
+you indicate that you have read, understand, agree to and accept all the
+terms of this license and intellectual property (trademark/copyright)
+agreement. If you do not agree to abide by all the terms of this
+agreement, you must cease using and return or destroy all copies of
+Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works in your possession. If you paid a fee
+for obtaining a copy of or access to a Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic work
+and you do not agree to be bound by the terms of this agreement, you may
+obtain a refund from the person or entity to whom you paid the fee as set
+forth in paragraph 1.E.8.
+
+
+1.B.
+
+
+"Project Gutenberg" is a registered trademark. It may only be used on or
+associated in any way with an electronic work by people who agree to be
+bound by the terms of this agreement. There are a few things that you can
+do with most Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works even without complying
+with the full terms of this agreement. See paragraph 1.C below. There are
+a lot of things you can do with Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works if you
+follow the terms of this agreement and help preserve free future access to
+Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works. See paragraph 1.E below.
+
+
+1.C.
+
+
+The Project Gutenberg Literary Archive Foundation ("the Foundation" or
+PGLAF), owns a compilation copyright in the collection of Project
+Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works. Nearly all the individual works in the
+collection are in the public domain in the United States. If an individual
+work is in the public domain in the United States and you are located in
+the United States, we do not claim a right to prevent you from copying,
+distributing, performing, displaying or creating derivative works based on
+the work as long as all references to Project Gutenberg are removed. Of
+course, we hope that you will support the Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} mission of
+promoting free access to electronic works by freely sharing Project
+Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} works in compliance with the terms of this agreement for
+keeping the Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} name associated with the work. You can
+easily comply with the terms of this agreement by keeping this work in the
+same format with its attached full Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} License when you
+share it without charge with others.
+
+
+1.D.
+
+
+The copyright laws of the place where you are located also govern what you
+can do with this work. Copyright laws in most countries are in a constant
+state of change. If you are outside the United States, check the laws of
+your country in addition to the terms of this agreement before
+downloading, copying, displaying, performing, distributing or creating
+derivative works based on this work or any other Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} work.
+The Foundation makes no representations concerning the copyright status of
+any work in any country outside the United States.
+
+
+1.E.
+
+
+Unless you have removed all references to Project Gutenberg:
+
+
+1.E.1.
+
+
+The following sentence, with active links to, or other immediate access
+to, the full Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} License must appear prominently whenever
+any copy of a Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} work (any work on which the phrase
+"Project Gutenberg" appears, or with which the phrase "Project Gutenberg"
+is associated) is accessed, displayed, performed, viewed, copied or
+distributed:
+
+
+ This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
+ almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away
+ or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License
+ included with this eBook or online at http://www.gutenberg.org
+
+
+1.E.2.
+
+
+If an individual Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic work is derived from the
+public domain (does not contain a notice indicating that it is posted with
+permission of the copyright holder), the work can be copied and
+distributed to anyone in the United States without paying any fees or
+charges. If you are redistributing or providing access to a work with the
+phrase "Project Gutenberg" associated with or appearing on the work, you
+must comply either with the requirements of paragraphs 1.E.1 through 1.E.7
+or obtain permission for the use of the work and the Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~}
+trademark as set forth in paragraphs 1.E.8 or 1.E.9.
+
+
+1.E.3.
+
+
+If an individual Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic work is posted with the
+permission of the copyright holder, your use and distribution must comply
+with both paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 and any additional terms imposed
+by the copyright holder. Additional terms will be linked to the Project
+Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} License for all works posted with the permission of the
+copyright holder found at the beginning of this work.
+
+
+1.E.4.
+
+
+Do not unlink or detach or remove the full Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} License
+terms from this work, or any files containing a part of this work or any
+other work associated with Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~}.
+
+
+1.E.5.
+
+
+Do not copy, display, perform, distribute or redistribute this electronic
+work, or any part of this electronic work, without prominently displaying
+the sentence set forth in paragraph 1.E.1 with active links or immediate
+access to the full terms of the Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} License.
+
+
+1.E.6.
+
+
+You may convert to and distribute this work in any binary, compressed,
+marked up, nonproprietary or proprietary form, including any word
+processing or hypertext form. However, if you provide access to or
+distribute copies of a Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} work in a format other than
+"Plain Vanilla ASCII" or other format used in the official version posted
+on the official Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} web site (http://www.gutenberg.org),
+you must, at no additional cost, fee or expense to the user, provide a
+copy, a means of exporting a copy, or a means of obtaining a copy upon
+request, of the work in its original "Plain Vanilla ASCII" or other form.
+Any alternate format must include the full Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} License as
+specified in paragraph 1.E.1.
+
+
+1.E.7.
+
+
+Do not charge a fee for access to, viewing, displaying, performing,
+copying or distributing any Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} works unless you comply
+with paragraph 1.E.8 or 1.E.9.
+
+
+1.E.8.
+
+
+You may charge a reasonable fee for copies of or providing access to or
+distributing Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works provided that
+
+ - You pay a royalty fee of 20% of the gross profits you derive from
+ the use of Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} works calculated using the method you
+ already use to calculate your applicable taxes. The fee is owed to
+ the owner of the Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} trademark, but he has agreed to
+ donate royalties under this paragraph to the Project Gutenberg
+ Literary Archive Foundation. Royalty payments must be paid within 60
+ days following each date on which you prepare (or are legally
+ required to prepare) your periodic tax returns. Royalty payments
+ should be clearly marked as such and sent to the Project Gutenberg
+ Literary Archive Foundation at the address specified in Section 4,
+ "Information about donations to the Project Gutenberg Literary
+ Archive Foundation."
+
+ - You provide a full refund of any money paid by a user who notifies
+ you in writing (or by e-mail) within 30 days of receipt that s/he
+ does not agree to the terms of the full Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} License.
+ You must require such a user to return or destroy all copies of the
+ works possessed in a physical medium and discontinue all use of and
+ all access to other copies of Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} works.
+
+ - You provide, in accordance with paragraph 1.F.3, a full refund of
+ any money paid for a work or a replacement copy, if a defect in the
+ electronic work is discovered and reported to you within 90 days of
+ receipt of the work.
+
+ - You comply with all other terms of this agreement for free
+ distribution of Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} works.
+
+
+1.E.9.
+
+
+If you wish to charge a fee or distribute a Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic
+work or group of works on different terms than are set forth in this
+agreement, you must obtain permission in writing from both the Project
+Gutenberg Literary Archive Foundation and Michael Hart, the owner of the
+Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} trademark. Contact the Foundation as set forth in
+Section 3 below.
+
+
+1.F.
+
+
+1.F.1.
+
+
+Project Gutenberg volunteers and employees expend considerable effort to
+identify, do copyright research on, transcribe and proofread public domain
+works in creating the Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} collection. Despite these
+efforts, Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works, and the medium on which they
+may be stored, may contain "Defects," such as, but not limited to,
+incomplete, inaccurate or corrupt data, transcription errors, a copyright
+or other intellectual property infringement, a defective or damaged disk
+or other medium, a computer virus, or computer codes that damage or cannot
+be read by your equipment.
+
+
+1.F.2.
+
+
+LIMITED WARRANTY, DISCLAIMER OF DAMAGES -- Except for the "Right of
+Replacement or Refund" described in paragraph 1.F.3, the Project Gutenberg
+Literary Archive Foundation, the owner of the Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~}
+trademark, and any other party distributing a Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~}
+electronic work under this agreement, disclaim all liability to you for
+damages, costs and expenses, including legal fees. YOU AGREE THAT YOU HAVE
+NO REMEDIES FOR NEGLIGENCE, STRICT LIABILITY, BREACH OF WARRANTY OR BREACH
+OF CONTRACT EXCEPT THOSE PROVIDED IN PARAGRAPH F3. YOU AGREE THAT THE
+FOUNDATION, THE TRADEMARK OWNER, AND ANY DISTRIBUTOR UNDER THIS AGREEMENT
+WILL NOT BE LIABLE TO YOU FOR ACTUAL, DIRECT, INDIRECT, CONSEQUENTIAL,
+PUNITIVE OR INCIDENTAL DAMAGES EVEN IF YOU GIVE NOTICE OF THE POSSIBILITY
+OF SUCH DAMAGE.
+
+
+1.F.3.
+
+
+LIMITED RIGHT OF REPLACEMENT OR REFUND -- If you discover a defect in this
+electronic work within 90 days of receiving it, you can receive a refund
+of the money (if any) you paid for it by sending a written explanation to
+the person you received the work from. If you received the work on a
+physical medium, you must return the medium with your written explanation.
+The person or entity that provided you with the defective work may elect
+to provide a replacement copy in lieu of a refund. If you received the
+work electronically, the person or entity providing it to you may choose
+to give you a second opportunity to receive the work electronically in
+lieu of a refund. If the second copy is also defective, you may demand a
+refund in writing without further opportunities to fix the problem.
+
+
+1.F.4.
+
+
+Except for the limited right of replacement or refund set forth in
+paragraph 1.F.3, this work is provided to you 'AS-IS,' WITH NO OTHER
+WARRANTIES OF ANY KIND, EXPRESS OR IMPLIED, INCLUDING BUT NOT LIMITED TO
+WARRANTIES OF MERCHANTIBILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE.
+
+
+1.F.5.
+
+
+Some states do not allow disclaimers of certain implied warranties or the
+exclusion or limitation of certain types of damages. If any disclaimer or
+limitation set forth in this agreement violates the law of the state
+applicable to this agreement, the agreement shall be interpreted to make
+the maximum disclaimer or limitation permitted by the applicable state
+law. The invalidity or unenforceability of any provision of this agreement
+shall not void the remaining provisions.
+
+
+1.F.6.
+
+
+INDEMNITY -- You agree to indemnify and hold the Foundation, the trademark
+owner, any agent or employee of the Foundation, anyone providing copies of
+Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works in accordance with this agreement, and
+any volunteers associated with the production, promotion and distribution
+of Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works, harmless from all liability, costs
+and expenses, including legal fees, that arise directly or indirectly from
+any of the following which you do or cause to occur: (a) distribution of
+this or any Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} work, (b) alteration, modification, or
+additions or deletions to any Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} work, and (c) any Defect
+you cause.
+
+
+Section 2.
+
+
+ Information about the Mission of Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~}
+
+
+Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} is synonymous with the free distribution of electronic
+works in formats readable by the widest variety of computers including
+obsolete, old, middle-aged and new computers. It exists because of the
+efforts of hundreds of volunteers and donations from people in all walks
+of life.
+
+Volunteers and financial support to provide volunteers with the assistance
+they need, is critical to reaching Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~}'s goals and ensuring
+that the Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} collection will remain freely available for
+generations to come. In 2001, the Project Gutenberg Literary Archive
+Foundation was created to provide a secure and permanent future for
+Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} and future generations. To learn more about the Project
+Gutenberg Literary Archive Foundation and how your efforts and donations
+can help, see Sections 3 and 4 and the Foundation web page at
+http://www.pglaf.org.
+
+
+Section 3.
+
+
+ Information about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation
+
+
+The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit
+501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the state of
+Mississippi and granted tax exempt status by the Internal Revenue Service.
+The Foundation's EIN or federal tax identification number is 64-6221541.
+Its 501(c)(3) letter is posted at
+http://www.gutenberg.org/fundraising/pglaf. Contributions to the Project
+Gutenberg Literary Archive Foundation are tax deductible to the full
+extent permitted by U.S. federal laws and your state's laws.
+
+The Foundation's principal office is located at 4557 Melan Dr.
+S. Fairbanks, AK, 99712., but its volunteers and employees are scattered
+throughout numerous locations. Its business office is located at 809 North
+1500 West, Salt Lake City, UT 84116, (801) 596-1887, email
+business@pglaf.org. Email contact links and up to date contact information
+can be found at the Foundation's web site and official page at
+http://www.pglaf.org
+
+For additional contact information:
+
+
+ Dr. Gregory B. Newby
+ Chief Executive and Director
+ gbnewby@pglaf.org
+
+
+Section 4.
+
+
+ Information about Donations to the Project Gutenberg Literary Archive
+ Foundation
+
+
+Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} depends upon and cannot survive without wide spread
+public support and donations to carry out its mission of increasing the
+number of public domain and licensed works that can be freely distributed
+in machine readable form accessible by the widest array of equipment
+including outdated equipment. Many small donations ($1 to $5,000) are
+particularly important to maintaining tax exempt status with the IRS.
+
+The Foundation is committed to complying with the laws regulating
+charities and charitable donations in all 50 states of the United States.
+Compliance requirements are not uniform and it takes a considerable
+effort, much paperwork and many fees to meet and keep up with these
+requirements. We do not solicit donations in locations where we have not
+received written confirmation of compliance. To SEND DONATIONS or
+determine the status of compliance for any particular state visit
+http://www.gutenberg.org/fundraising/donate
+
+While we cannot and do not solicit contributions from states where we have
+not met the solicitation requirements, we know of no prohibition against
+accepting unsolicited donations from donors in such states who approach us
+with offers to donate.
+
+International donations are gratefully accepted, but we cannot make any
+statements concerning tax treatment of donations received from outside the
+United States. U.S. laws alone swamp our small staff.
+
+Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation methods
+and addresses. Donations are accepted in a number of other ways including
+checks, online payments and credit card donations. To donate, please
+visit: http://www.gutenberg.org/fundraising/donate
+
+
+Section 5.
+
+
+ General Information About Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} electronic works.
+
+
+Professor Michael S. Hart is the originator of the Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~}
+concept of a library of electronic works that could be freely shared with
+anyone. For thirty years, he produced and distributed Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~}
+eBooks with only a loose network of volunteer support.
+
+Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~} eBooks are often created from several printed editions,
+all of which are confirmed as Public Domain in the U.S. unless a copyright
+notice is included. Thus, we do not necessarily keep eBooks in compliance
+with any particular paper edition.
+
+Each eBook is in a subdirectory of the same number as the eBook's eBook
+number, often in several formats including plain vanilla ASCII, compressed
+(zipped), HTML and others.
+
+Corrected _editions_ of our eBooks replace the old file and take over the
+old filename and etext number. The replaced older file is renamed.
+_Versions_ based on separate sources are treated as new eBooks receiving
+new filenames and etext numbers.
+
+Most people start at our Web site which has the main PG search facility:
+
+
+ http://www.gutenberg.org
+
+
+This Web site includes information about Project Gutenberg{~TRADE MARK SIGN~}, including how
+to make donations to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation,
+how to help produce our new eBooks, and how to subscribe to our email
+newsletter to hear about new eBooks.
+
+
+
+
+
+
+***FINIS***
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